Schwäche oder sinnvolles Klarstellen? Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 1 1

[6-Strings 8]

Hallo Männer!

Mir fällt in letzter Zeit ein gewisses Verhaltensmuster im social circle bei mir auf, zu dem ich gerne eure Meinung hören möchte.

Zunächst wichtige Infos zu mir:

Ich beginne gerade zu studieren, habe also viele neue Social Circles. Ich gebe mich allen Leuten gegenüber offen und freundschaftlich, die vielzitierte "Aufwärmphase" ist bei mir nicht vorhanden. Soll heißen, dass ich mit Leuten nach wenigen Minuten Kontakt schon so umgehe wie mit engen Freunden, ich mache mich über sie lustig, bringe viele Gayjokes und habe einfach eine Menge Spaß.

Auf der sozialen Rangleiter sehe ich mich in der Mitte. Ich bin von allen akzeptiert und auch respektiert, habe Leute, zu denen ich aufsehe und solche, die weniger selbstbewusst und beliebt sind wie ich.

Nun zu meiner Frage:

Was mir hin und wieder passiert ist, dass ein Joke pötzlich "eskaliert". Am besten beschreibe ich das ganze in einem Beispiel:

Ich witzele mit einem Mitbewohner, weil der mich im Gespräch unterbrochen hat. Spasshaft gemeinte Beleidigungen fliegen vor und zurück, das alles passiert mit einem Lächeln im Gesicht und fun bei der Sache.

Oft kippt dann auf einmal die Stimmung. Mein Gegenüber wechselt auf einmal von Spaß zu Ernst, das Lächeln aus dem Gesicht verfliegt, der Fun ist raus, aber der Konflikt geht (verbal) genauso weiter.

An diesem Punkt überschreite ich keine soziale Grenze, also z.B. die Familie des anderes zu beleidigen, trotzdem kippt die Gesprächsdynamik.

Bisher habe ich mich immer so verhalten: Aprubter Gesprächsabbruch durch Schweigen und Fixierung auf etwas anderes, z.B. Fernseher. Nach einer Weile gehe ich dann auf die jeweilige Person zu, und erkläre die Situation aus meiner Sicht, zeige mich dabei auch einsichtig.

Meine Fragen jetzt:

1. Wie kommt dieser Wechsel in der Konfliktdynamik zustande? Ich habe das Gefühl, das Leute mit hohem Status bewusst zeigen, dass man eine Grenze überschritten hat und damit die Dynamik ändern, um so weiter die Kontrolle zu behalten.

2. Verhalte ich mich richtig? Meine Taktik, das klärende Gespräch zu führen führt zwar dazu, dass ich keine Gegner bekomme, aber ich fühle mich doch jedes Mal schwach, wenn ich jemandem die metaphorische Hand zur Versöhnung reiche.

Ich hoffe, dass meine Frage verständlich ist. Das ganze stört mich nur wenig, aber es beschäftigt mich halt.

See ya, 6-Strings

[tether 36]

Du sprichst dich mit ihnen aus ohne zu erfahren, wo für sie genau das Problem lag? Verstehe ich das gerade richtig?

Zu soner Pseudo-Aussöhnung gehören doch eigentlich zwei...

[andimüller 241]

Hll heißen, dass ich mit Leuten nach wenigen Minuten Kontakt schon so umgehe wie mit engen Freunden, ich mache mich über sie lustig, bringe viele Gayjokes und habe einfach eine Menge Spaß.

Hängst du viel mit Homosexuellen ab oder was? Und dann bringst du noch Schwulenwitze? Ist doch klar, dass das nicht gut ankommt

[Boris K 101]

Hi,

ich verstehe das so: Du hast deinen Mitbewohner auf die Schippe genommen, weil er dich im Gespräch unterbrochen hat. Dafür hast du dann die eine oder andere Stichelei mit ihm ausgetauscht, bis er überraschend nicht mehr zurückfeuert und ernsthaft beleidigt zu sein scheint.

Ich kann mir vorstellen, dass du da vielleicht zu sehr auf der Sache herumgeritten bist. Das wäre möglich, indem du eine ironische oder sarkastische Bemerkung abgegeben hast, die aber unter gewissen Umständen auch als verdeckte ernstgemeinte Kritik rüberkommen kann. Klar ist Humor eines der besten Mittel ,um alle möglichen Themen anzugehen, aber es steckt immer auch en Fünkchen Wahrheit dahinter oder wird zumindest vom einen oder anderen so wahrgenommen.

Allein die Tatsache, dass eine, ich sage mal Kleinigkeit, wie das Unterbrechen beim Reden zu einem mehrmaligen "Schlagabtausch" führt, kann das Gegenüber zum Nachdenken bringen: "So schlimm ist die Sache doch gar nicht, warum lässt er nicht davon ab" --> Konflikt wird ungewollt ernster

Also, viel mehr kann ich auch nicht tippen, da es immer auch auf die Situation ankommt. Vielleicht überschreitest du in solchen Momenten, die du beschreibst, durch das gutgemeinte Sticheln eine Grenze - um so mehr, wenn die Person anderer Auffassung ist, ab welchem Bekanntheitsgrad solche spaßhaften Streitereien auch freundschaftlich aufgenommen werden können.

Du solltest meiner Meinung nach, wenn du dann den Versöhnungsmove machst, auch nachfragen, was denn beim Gegenüber angekommen ist. Dann wirkt auch die Versöhnung authentischer. Und sogesehen ist es dann eher ein asset. Den Schritt aufeinander zu zu gehen ist durchaus eine Stärke. Aber sieh zu, dass es wirklich eine Interaktion ist und bei der beide Seiten zu Wort kommen.

Grüße

[Mr. Shiva 70]

Vielleicht empfindest du es auch nur so, dass der Gegenüber ernst ist, obwohl er es nicht ist. Oder aber du hast kein Feingefühl und laberst scheiße und brauchst in der Tat andere, die dir Grenzen aufzeigen, weil du selbst es nicht anders raffst.

Vielleicht wäre es auch eine Option die Menschen nicht in höher/niedriger einzuteilen ("Rangleiter"). Damit tust du weder dir noch anderen einen Gefallen und zeugt letztlich nur von mangelndem Selbstwertgefühl. Vielleicht haben die Leute einfach auch kein Bock auf so Macht-Spielchen von dir. Wer weiß...

[Stalker 136]

Ist doch normal. Du hast dein Gegenüber herausgefordert und nervst ihn.

Deine konstanten Spassangriffe werden irgendwann ernst genommen.

Ich denke es fehlt dir hier an dem Feingefühl in deinem Gegenüber zu lesen.

Und vielleicht hat es dein Gegenüber nie als Spaß verstanden.