Praktikum - Abteilung wechseln, aber wie?

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Hallo zusammen.

Ich hab vor zwei Monaten mal ein Urlaubssemester eingelegt. Der Grund war, ich war mir nicht sicher, ob mein Studium wirklich das ist, was ich will. Darum hab ich endlich mal den Mut aufgebracht mich für ein Praktikum bei ner großen deutschen Zeitschrift aus Hamburg zu bewerben, die ich schon seit Ewigkeiten lese. Ich wollte da schon immer mal arbeiten, aber immer wenn ich mal Informationen dazu eingeholt habe, wie man das am besten angeht in der Branche hieß es - da wollen so viele hin, das schafft man sowieso nicht.

Über die Limiting Beliefs bin ich ja mittlerweile weg. Das Problem - ich bin sehr enttäuscht von der Praktikumsstelle. Ich habe mich explizit beim Vorstellungsgespräch über die kreativen Möglichkeiten und das Betriebsklima erkundigt. Beides wurde mir als bestens geschildert. Jetzt sitze ich allerdings da, werde dazu angeleitet puren Einheitsbrei zu tippen und musste feststellen, dass sich dort alle gegenseitig für inkompetent halten und das Klima entsprechend scheiße ist.

Das schlechte Klima wird außerdem durch rückgänge Abozahlen und den geringen Erfolg der Webseite angeregt. Ich bin zwar nur Praktikant, aber bin ja auch seit Jahren Konsument in dem Bereich und hab darum schon mehrmals angeregt, dass der die schlechten Zahlen im Zusammenhang mit den angebotenen Inhalten und deren Präsentation liegen. Das scheint den Leuten durchaus bewusst zu sein, aber als ich konkret vorgeschlagen habe selbst mal ein paar Inhalte anders zu gestalten, hieß es nur keine Zeit/keine Leute/keine Motivation.

Lange Rede kurzer Sinn - ich denke ich verschwende in meiner jetzigen Abteilung meine Zeit. Es gibt da noch zwei andere Abteilungen, in denen ich wahrscheinlich wenigstens mal eine Chance bekommen würde einen Inhalt nach meinen Ideen zu erstellen und nicht nur immer den gleichen Einheitsbrei machen muss. Die besagte Abteilung sucht im Moment auch einen Praktikanten. Das Problem - meine Jetzige Abteilung tut sich auf Grund schlechter Personalplanung schwer Leute zu finden. Wir sind zwar drei Praktikanten, aber wenn da mal einer Fehlt ist quasi schon Land unter. Außerdem halten sich die Abteilungen ja gegenseitig für inkompetent und treten darum sicher der anderen Abteilung kein Personal ab und würden auch nicht glauben, dass ich dort was sinnvolles lerne.

Ich hab gerade keine Idee wie ich das am cleversten angehe. Kündigen und danach neu bewerben geht nicht - denn Kündigungsfrist sind 3 Monate. Freiwillig wechseln lassen wird mich die Abteilung sehr wahrscheinlich nicht und zwingen kann ich sie schlecht. Ich könnte mich theoretisch einfach an den Chefredakteur wenden (der von meiner jetzigen Abteilung persönlich nicht viel hält) und ihm die Situation erklären. Ich denke da würde eine reelle Chance bestehen über diesen Weg zu wechseln. Damit würde ich aber meine aktuelle Abteilung quasi hintergehen und keine gute Grundlage für die weitere Arbeit schaffen.

Ich hab momentan leider keine praktikable Idee für das Problem. Evtl ist ja jemand von euch geschickt was innerbetriebliche Dinge angeht und kann mir einen Tipp geben.

Gruß

Budi

bearbeitet von Budi

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Willkommen im Business!

Das was du hier beschreibst kann dir noch zig Mal passieren, bevor du "deinen" Beruf gefunden hast. Natürlich kann man immer überall jammern und selbst mit eigener Firma hat man Kunden, mit denen man sich teilweise fast schon schlagen muss.

Wichtig ist, dass du nie mit dem Krümel, sondern immer mit dem Kuchen sprichst. Wenn der Kerl, der dir zugeteilt wurde einfach inkompetent ist dann wende dich an seinen Vorgesetzten - "Es gibt immer einen größeren Fisch". Stößt man hier an seine Grenzen, sollte man sich überlegen ob dies das Unternehmen ist, bei dem man Jahre seines Lebens reinstecken will um diese Firma durch eigenen Invest weiter anzutreiben.

Das wichtigste, was ich dir mitgeben kann ist dich nie unter Wert zu verkaufen!

Selbst wenn du "nur Praktikant" bist musst du Erfahrungen sammeln und gewisse Einblicke in die Struktur/Kultur und in generelle Abläufe im Unternehmen bekommen. Da du der Ansicht bist, dass dir dies in der aktuellen Abteilung nicht möglich ist, bittest du die zuständige Person dich zu versetzen. Dazu kannst du meinen Satz in abgewandelter Form schriftlich oder mündlich verwenden.

Solltest du dich irgendwie ausgenutzt fühlen "Du kannst die Abteilung nicht wechseln, da wir die billigen Arbeitskräfte ja benötigen" wende dich mal an die Damen&Herren: http://www.fairwork-ev.de/

Natürlich ist es ein schmaler Grad deine Interessen auch durchzusetzen, dennoch musst du die Notbremse ziehen, wenn dich etwas nicht voranbringt sondern blockiert - selbst wenn das bedeutet, dich mit Leuten anzulegen, die "über" dir stehen - das wird dir im Leben übrigens noch X-Mal passieren.

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Ich bin mal in einer ähnlichen Situation gewesen, vielleicht nicht so gravierend wie Du. Bei mir war es nicht der Chefredakteur aber der Chef der drei Abteillungen, die ich am Ende alle besuchen durfte, wobei eine üblicher Weise keinen aufgenommen hat und ich zumindest eine Woche rausgeschlagen habe und das hat sich gelohnt.

Die Abteilung, die Du jetzt hast, sucht Personal und das ist ein sicher bekanntes Phänomen. Verständlich, dass sie euch zu Dritt bunkern wollen aber mal ganz ehrlich, schmink Dir jegliche Solidarität dort ab. Dein Ziel ist dort, etwas für Dich mitzunehmen und man lässt Dich nicht, das ist das Ergebnis. Das hab im Kopf.

Du hast doch gute Argumente auf der Hand, Du willst einen umfassenden Eindruck bekommen von der dortigen Tätigkeit und da die Abteilungen sich gegenseitig zueinander abschotten, liegt es nahe, in eine andere Abteilung ganz zu wechseln, weil ein besuchsweise kennen lernen von der derzeitigen Position aus nicht möglich ist aufgrund spürbarer Differenzen im zwischenmenschlichen Bereich. Hinzu kommt, dass Du Dich in Deiner praktischen Arbeit noch selber "testen" möchtest und verbessern und Dir das auf der Position gerade nicht möglich ist. Nachdem Dir dort die Grundlagen aber vertraut sind, möchtest Du Dein Gebiet erweitern und das kann man jedem so sagen. Du bist dort nicht für die Stelle genommen worden, wo Du derzeitig knechten darfst, sondern als Praktikant fürs Haus. Das ist es, was man Dir zugesichert hat und darauf poche ganz freundlich. Das ist doch ein Bereich, wo man doch für sich und seine Ideen eintreten muss, mache das. Du hast mehr zu gewinnen als zu verlieren.

Ich hab es nie bereut, sehr unnachgiebig gewesen zu sein und es gilt, dreist hilft meist. Nur auf den Ton kommt es an. Verpacke es doch als Kompliment an das Haus dort. Du bist so angetan und möchtest einen weiteren Eindruck haben. Irgendsowas. Du bist dort niemandem verpflichtet, nur Dir selber.

bearbeitet von Keltica
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@Amandi/Keltica

Tatsächlich steht in meinem Vertrag, dass ich als Praktikant in der speziellen Abteilung angestellt bin. In der Richtung werde ich also schlecht argumentieren können. Ich müsste wohl einfach sagen, das ich mich bei der Wahl der Abteilung damals etwas geirrt habe und mir auch im Vorstellungsgespräch die Dinge etwas anders suggeriert worden sind. Dass es mich persönlich nicht weiter bringt bleibt ja als Kerngrund bestehen.

@alandhero

Jetzt etwas über Zwei Monate. Ich hab aber mal Feedback von den anderen Praktikanten eingeholt, die schon länger dort sind und dort waren. Da lässt sich recht einstimmig eine ähnliche Meinung raushören.

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Gast 11223344

Ich glaub ich denke da zu praktisch. Wenn sie nicht wollen, Scheiß drauf. Schieb ich ne ruhige Kugel, mach mir keinen Stress und versuche mir am Schluss ein gutes Zeugnis abzuholen. Scheint ja ein guter Laden zu sein vom Namen her. Wird dir nicht schaden das auszusitzen. Ob der Laden das Klo runtergeht wär mir jetzt recht egal, bis zum Ende des Praktikums werden sie es schon noch schaffen und mir geht’s ja hauptsächlich um das Zeugnis. Und von der Erfahrung her... jetzt weißt du wie es bei der Zeitschrift die du schon ewig liest wirklich ist. Das ist echt was wert finde ich. Hilft einem sicher das was man so in der Presse liest einzuordnen und du verstehst wie die Leute dort ticken. Das fand ich immer viel interessanter. Praktikantenarbeit macht man sein ganzes Leben immer wieder nebenbei.

Übrigens dachte ich auch schon oft „wo bin ich hier“ und es hat ca. einen Monat bis 6 Wochen gedauert bis ich mich langsam eingelebt hatte.

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Ich seh das Problem auch nicht ganz, gerade bei großen Betrieben kannst du über eine Werksstudentenstelle auch an ein Auslandspraktikum kommen. Da haste dann beides in einem, Zeit im Ausland und Berufserfahrung für den Lebenslauf bzw. kommst in den Talentpool des Unternehmens rein. Mein bester Freund hat jetzt gerade nen halbes Jahr in China hinter sich über VW (http://www.meinpraktikum.de/praktikum/volkswagen-group-china) und der hat da jede Menge Land und Leute (und Frauen!) kennengelernt und hat jetzt trotzdem jede Menge Pluspunkte bei seinem Vorgesetzten. Find ich die ideale Lösung

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Übrigens dachte ich auch schon oft „wo bin ich hier“ und es hat ca. einen Monat bis 6 Wochen gedauert bis ich mich langsam eingelebt hatte.

Sehe auch so. Zwei Monate ist noch keine Zeit um sich richtig einzuleben.

Anstatt dich von den anderen runter ziehen zu lassen, solltest du versuchen die positiven Aspekte zu sehen. Es gibt immer Kollegen, die ihren Job/den Chef/den Auftrag/... ätzend finden - das sind aber auch die Leute, die so viel Zeit mit ihrem Frust verbringen, dass sie im Leben nicht weit kommen. Wenn du deine Arbeit gut machst und zu dem noch mehr als nötig, also Interesse und Motivation zeigst, wird es dir auch leichter fallen, den Abteilungswechsel anzusprechen.

Sollte sich nichts ändern, kannst du das Praktikum auch abbrechen. Ggf sind die 3 Monate auch nur eine Klausel und lassen sich mit einer guten Begründung umgehen - du bist Praktikant, kein Festangestellter.

Letztendlich gibt es aber auch Situationen im Leben, wo man einfach mal durch muss - allein schon um das zu schätzen, was man hat oder erreichen will. Praktikum kann eine tolle Sache sein, oftmals machst du aber auch einfach die "niedere Arbeit".

Ansonsten kann ich auch Keltica nur zustimmen.

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Gast 11223344

das große ganze betrachtet wirst du froh sein es nicht abgebrochen zu haben nur weil es ein bisschen zwickt. hol dir das zeugnis und wenn es dann um andere bewerbung geht in der zukunft, dann wirst du extrem froh sein das zu haben. dann ist das arbeitsklima nur noch graue erinnerung aber du kannst durchatmen, denn das zeugnis nimmt dir keiner mehr. und dann machst du aus der langweiligen arbeit im gespräch was voll großes und tolles und wichtiges und fertig.

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FInde ja toll dass du so motiviert dran gehst - aber hey: Es ist ein Praktikum. Da hat wirklich keiner auf deine "Tipps" gewartet. Wenn du echt was einbringen kannst und das umgesetzt wird - super- das kommt in der Praxis aber so gut wie nie vor. Wenn nicht, auch gut. Nutze die Zeit dich in dem Laden umzuschauen und lerne wie Unternehmen ticken. Die Erfahrungen kannst du dann später nutzen, um solche Arbeitgeber zu meiden und deinem Wunschprofil näher zu kommen.

Genieß die Zeit!

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FInde ja toll dass du so motiviert dran gehst - aber hey: Es ist ein Praktikum. Da hat wirklich keiner auf deine "Tipps" gewartet. Wenn du echt was einbringen kannst und das umgesetzt wird - super- das kommt in der Praxis aber so gut wie nie vor.

Ist eine echt schwierige Sache. Gerade in schnell drehenden Branchen wie den Medien sind Praktikantentipps gerade manchmal Gold wert, nur hört niemand auf sie. Dann bekommen wir statt neuen Ideen ein Leistungsschutzrecht :D

Nein aber ganz im Ernst: Ich selbst habe auch schon als Praktikant gearbeitet und dabei viele Dinge gesehen, die zwar irgendwo erfolgreich liefen, aber immer das Gefühl gelassen haben "Das geht um einiges besser" oder "Das scheint sich zu verkaufen, ist aber völliger Blödsinn oder veraltet warum kaufen die Kunden das?"

Shit happens. Meine Meinung hat sich dahingehend auch wenig geändert bis heute.

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Nein aber ganz im Ernst: Ich selbst habe auch schon als Praktikant gearbeitet und dabei viele Dinge gesehen, die zwar irgendwo erfolgreich liefen, aber immer das Gefühl gelassen haben "Das geht um einiges besser" oder "Das scheint sich zu verkaufen, ist aber völliger Blödsinn oder veraltet warum kaufen die Kunden das?"

Bei mir ist das eher das Gegenteil. Die Webseite und das Magazin laufen immer schlechter. Ich persönlich hab auch eine starke Vermutung woran das liegt. Das Angebot ist total veraltet für unsere moderne Branche. Während sich der Verlag an Hunderten alter Journalistischer Regeln hält (von denen sicher nicht alle schlecht sind) und auf Marktforschungs- Ergebnissen von vor X Jahren stützt laufen ihm junge, selbstständige Nachwuchstalente den Rang ab. Ihr Erfolgskonzept ist es sich nicht an Regeln zu halten , den Markt als den zu erkennen, der er ist - ein Unterhaltungsmarkt. Auf dem macht es keinen Sinn Inhalte in auf die trockensten Fakten zu reduzieren, selbst wenn sie flott geschrieben sind. Das ganze muss unterhaltsam präsentiert und auch nach dem Interesse des Publikums ausgewählt werden.

So sehe ich das zumindest. Leider macht es mein Verlag genau anders rum und trichtert genau diese - auch nachweisebar erfolglose - Arbeitsweise seinen Praktikanten ein.

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