Berufseinstieg & Gefühl nicht gut genug zu sein

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Hi zusammen,

ich habe nach meinem Studium vor 1 1/2 Monaten angefangen zu arbeiten, bin dementsprechend noch in der Einlernphase. Ich merke aber (und das war auch schon bei meinen früheren Arbeitsstellen so), dass mir Kritik von Kollegen sehr nahe geht. Wenn ich irgendwelche Dinge nicht richtig mache, oder 2 mal fragen muss, und dafür kritisiert werde, bekomme ich ein enormes Gefühl, nicht gut genug zu sein.

Obwohl ich sicherlich nicht auf den Kopf gefallen bin, habe ich aber eine dauernde "Angst davor, nicht gut genug zu sein". Die ersten 2 Wochen im Job war das kein Problem, da konnte ich mich noch vor der Verantwortung drücken (Welpenschutz), aber langsam geht das natürlich nicht mehr. Dabei habe ich einige Arbeitskollegen, die sicherlich weniger drauf haben und mehr Fehler machen.

Wie gehe ich besser damit um, damit mir das nicht so nahe geht? Wie werde ich diese Angst los, wenn mich jemand kritisiert? Die Kritik der Arbeitskollegen kneift immer tierisch an meinem Selbstvertrauen. Steckt dahinter die Angst, Verantwortung für seine Taten zu übernehmen?

Danke und Grüße

Marcus

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Hi,

das Problem kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich nehme mir Kritik auch immer sehr zu Herzen und neige dazu mich dann selbst runterzuziehen oder

klein zu machen. Das ist eine Gedankenspirale, die dazu führt, dass ich im weiteren Verlauf tatsächlich mehr Fehler mache, vermutlich selbsterfüllende Prophezeihung oder sowas. Das Problem liegt meiner Meinung darin, dass man Kritik als "Schande" ansieht und nicht als Chance die eigenen Fähigkeiten zu verbessern.

Marie Forleo ("Make every man want you") gibt dazu den Tipp das eigene Verhalten eher wissenschaftlich zu betrachten. Wenn man also kritisiert wird, dann soll man versuchen möglichst objektiv darüber nachzudenken, aufgrund welcher Parameter der Fehler zu Stande gekommen ist und das eigene Verhalten wertneutral betrachten.

(Man macht quasi eine Studie über sich selbst)

Kritik ist somit weniger ein "Anschiss" sondern ein Hinweis darauf, wie man die eigenen Fähigkeiten optimieren kann. Und diese Anregungen setzt man dann um.

Tatsächlich ist auch nicht immer so, dass diejenigen, die nicht ein zweites Mal nachfragen, alles genau wissen. Nachzufragen, wenn man etwas nicht weiß, anstatt einfach mal irgendwas auszuprobieren, hat auch mit Verantwortungsbewusstsein zu tun.

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Die ersten 2 Wochen im Job war das kein Problem, da konnte ich mich noch vor der Verantwortung drücken (Welpenschutz), aber langsam geht das natürlich nicht mehr. Dabei habe ich einige Arbeitskollegen, die sicherlich weniger drauf haben und mehr Fehler machen.

Ging mir auch so und geht mir immer noch so bei neuen Jobs. Für mich war und ist der Grund die Befürchtung, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein und die Angst, was die anderen schlechtes über mich denken könnten Grund: Durch mein fehlendes Selbstvertrauen nahm ich die Kritik von Kollegen zu sehr zu Herzen.

Der schlimmste Fall war mal, als mir mein Chef das Projektmanagement für ein 100 Mio Euro Projekt übertragen hatte und ich bis dahin nur ein normaler Consultant war. Der eigentliche Projektleiter war krank geworden. Mein Chef meinte, er hätte keinen Ersatz, würde es mir aber am ehesten zutrauen. Ging mir die Düse. Wochenlang konnte ich nicht mehr gut schlafen.

Habe einiges an Kritik einstecken müssen, mir aber auch Unterstützung von einem Mentor geholt (obererFührungskreis von Siemens), den ich abends, wenn es keiner mehr mitbekommen hat, regelmäßig angerufen habe. Nach dem Motto: Was würdest du in diesem Fall tun(z.B. bei Eskalationen). Der hat mich immer aufgebaut und mir Mut gemacht, aber auch konstruktiv mit Verbesserungsvorschlägen kritisiert. Nach nem Jahr und vielen erfolgreichen Projekten dieser Art hatte ich die Selbstsicherheit und meine Unsicherheit war verschwunden. Habe mich dann sogar mal mit einem hohen Manager angelegt, der sich in das Projektmanagement einmischen wollte. Hatte ihm gesagt, dass ich nur die Verantwortung für das Projekt übernehme, wenn ich das nach meinen Methoden durchziehe odeR er ansonsten meinen Chef darum bitten solle, einen anderen Projektleiter zu benennen. Er hat sich nie bei meinem Chef gemeldet und mich seitdem in Ruhe gelassen.

Mein Tipp: Das blöde Gefühl wirst du einige Zeit haben, aber es wird auch wieder verschwinden, wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast. Vielleicht kannst du auch einen Mentor finden.

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Gast

Stell dir mal vor, du schliesst jetzt für einen klitzekleinen Moment die Augen und atmest einfach mal richtig schön tief durch...

Und du genießt, mit Stolz darauf zurückzublicken, was du in deinem Leben alles schon Wundervolles erreicht hast.... so viele Herausforderungen gemeistert... Kindheit, Schule, Studium, Jobsuche... und noch viel viel mehr...

Und während du mit diesem guten Gefühl durch deine Vergangenheit zurückgehst, spürst du all diesen schönen Gefühle des Stolzes, die nur dir gehören, noch einmal ganz intensiv...

Vielleicht hörst du auch entfernt und ganz leise die Stimmen der anderen, die das, was du bisher erreicht hast, in ihrer eigenen Welt und Werten kommentieren. Wenn sie dich loben, genießt du es und gleichzeitig fällt es dir leicht, ganz bei dir zu bleiben... denn dir wird klar... dass die Meinungen der anderen nicht so wichtig sind, dass sie dich als Person betreffen können... denn du bist wertvoll no matter what...

und jetzt spürst du das nochmal ganz intuitiv und intensiv auf eine noch nicht gekannte Art...

und vielleicht geht nun ein weises Lächeln über dein Gesicht, da du erkannt hast...

dass alle Kommentare der anderen dir letztlich nur neue Optionen eröffnen... spannende Abenteuer bieten... und dich einladen, dieses Leben in all seinen Facetten zu erkunden... es aber immer deine eigene Wahl bleibt, dich auf dieses Spiel, das sich Leben nennt, einzulassen und den dir eigenen angemessenen Weg zu wählen... und wenn man mal an einem Level ein paar Schwierigkeiten hat, ein gutes Spiel wird doch so erst spannend... es läßt dich neue ungeahnte Kräfte in dir entdecken... all das kannst du für dich auf deinen zukünftigen Abenteuern mit dir nehmen... mit Spass, Freude und voller Energie das Steuerrad deines Lebens mit beiden Händen fest im Griff haltend und einem fetten Grinsen durch den Sturmwind steuern...

bearbeitet von Gast

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Macht dir dein Job überhaupt Spaß, gehst du darin auf?

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