Unangenehmes Gefühl, wenn andere etwas mitbekommen Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Gast selfrevolution]

Die Tage war ich auf einem Konzert und habe dort Bekannte getroffen. Wir sind noch lange beisammen gesessen, bis kaum mehr Leute außer im im Lokal waren. Die Musik war noch relativ laut, und dann kam eine leicht oder auch mittel betrunkene Frau (ich kann den Betrunkenheitsgrad schwer abschätzen) angetanz und wollte halt tanzen (witzig - eigentlich tanze ich ja gar nicht). Sie war einwenig locker mit den Händen, aber jetzt nicht wirklich aufdringlich, und insgesamt hatte ich doch den Eindruck, die wollte einfach noch wen aufreißen. Nachdem ich dann nicht auf sie eingestiegen bin, ist sie zum nächsten Typen gegangen.

So. Sie war halt keine 20 mehr, ich muss sagen, ich hab‘ mir keine Gedanken darüber gemacht, wie alt die sein könnte, aber über 30 wahrscheinlich schon. Ich fand sie optisch ganz okay, und sie war jetzt nicht stock besoffen, sondern halt locker drauf (glaube ich).

Abgesehen jetzt von meiner Schüchternheit und so weiter wäre ich ja nicht uninteressiert mal so ... whatever. Wahrscheinlich hab‘ ich mich sowieso geirrt, aber für mein Problem ist es jetzt ohnehin irrelevant, was die wirklich wollte.

Mein Problem an der ganzen Geschichte ist, dass mir das ein wenig peinlich geworden ist, vor den Leuten, die mich kannten, und es wäre mir noch peinlicher gewesen, wenn die mehr mitbekommen hätten, wenn ich beispielsweise mit der Frau gemeinsam das Lokal verlassen hätte oder sonst irgendetwas. Da war meine rothaarige Flamme und der Typ auf den sie steht , und dann war noch ihre Freundin da, mit der ich den Abend lang ziemlich nett geplaudert hab‘. Aber schon nachdem die gefragt haben, ob ich die kenne, hat sich bei mir so ein unangenehmes Gefühl breitgemacht. Ich dachte mir, die würden mir sicher für billig und anspruchslos halten, wenn ich jetzt weiter auf die Frau eingehen würde. Eigentlich ein ziemlich dämlicher Gedanke, der ja vielmehr frauen zugeschrieben wird. Binn dann eben nicht weiter auf die eingegangen.

Ich dachte mir erst, dass das vor allem daran lege, dass die jetzt nicht ganz in meinem Alter war oder dass sie leicht angesäuselt war, aber ich glaube, auch bei einer … „angeseheneren“ Frau wäre es mir ähnlich gegangen. Ich finde es ja von außen ganz okay, wenn ich bei anderen mitbekomme, dass die mit irgendwem verschwinden.. Aber – abgesehen davon, dass es in meinem Fall völlig unbegründet ist – finde ich es beispielsweise äußerst unangenehm, wenn meine Schwester mich scherzhaft einen Aufreißer nennt (ich mein‘, ist ja auch Bullshit, nachdem ich außer meiner Ex noch kein Mädel im Bett hatte) und es gibt eine ganze Menge Leute, bei denen ich es noch weniger gerne hätte, wenn die mitbekommen würden, wie ich irgendwo ein Mädel anbaggern würde, egal wie „erfolgreich“ (könnte auch ein Grund dafür sein, dass ich die Freundin meiner Flamme nicht nach einer Nummer oder so gefragt hab‘).

Kennt ihr soetwas? Ist das Phänomen irgendwie auch bei Männern bekannt (bei Frauen wäre das wohl das, was ihr ASD nennt)? Klar sind irgendwelche „Pussy“-Posts aufgelegt, aber einfach langweilig und verkürzt. Das ist mehr als Feigheit zu „scheitern“, abgewiesen zu werden oder so, weil es ja auch im Erfolgsfall mit einem unangehmen Gefühl verbunden ist. Dazu braucht man jetzt nicht einmal so weit gehen, das mit Sex zu verbinden. Ich würde mich schon nicht ganz so wohl fühlen, wenn ich mit manchen Leuten unterwegs bin und die mitbekommen würden, wie ich mit einem Mädel Nummer tauschen würde (was ja eh nicht vorkommt).

September 20, 2012 bearbeitet von selfrevolution

[Icy Jay 30]

Unangenehme Gefühle bedeuten du erlebst etwas Neues. Du solltest es daher nicht verdrängen, sondern bearbeiten, aus vielen verschiedenen Perspektiven.

[Gast]

Du machst dir also Gedanken darüber, dass deine Freunde mitbekommen könnten, wie interessiert du am anderen Geschlecht bist?

Mindset ändern. Dringend. Und Inner Game polieren.

Es ist nicht verkehrt, mit anderen Menschen zu verkehren. Schon gar nicht mit Frauen.

[Stri89ke 5]

Durch Denken ändern sich Situationen nicht. Habe mir selber in der Vergangenheit durch zu viel Kopfkino Sachen versaut.

Mach dir keine Gedanken was sich andere Leute denken.

Im Endeffekt ist es dir ja auch egal, wer mit wem, wo was macht oder nicht?

[Sprachlos 2054]

Hört sich für mich eher so an, als ob Du generell viel Wert darauf legst, was Deine Freunde in Deiner Gruppe über Dich denken. Du wirst Dir die selben Gedanken machen, wenn Du von zwei Männern aufgefordert wirst, oben ohne auf der Bar mitzutanzen oder im Handstand Vodka aus dem Schlauch zu trinken.

Kleiner Tipp: Mach das, was Dir grade einfällt, worauf Du grade Bock hast. Ohne viel Nachzudenken. Werde spontaner. Der Ruf "unser Selfrevolution, der ist völlig schmerzfrei" wird Dir gefallen.

Und bei dem konkreten Thema ist es besonders einfach: Wenn Du bei so einem Mädel einfach offen und locker mitmachst (natürlich immer unter der Voraussetzung, dass Du grade Bock drauf hast), werden:

- die Männer Dich beglückwünschen

- die Frauen Dich als sexuelles Wesen wahrnehmen, als Mann, der Locker mit seiner Männlichkeit umgeht.

Das ist ja unser Vorteil als Mann - das "Schlampen"-Image gibts leider immer noch, aber nur für Frauen.

[roien 3456]

Kurz gesagt:

Du schämst Dich für Deine Sexualität.

[enlightenment 349]

Wenn Du ne Abfuhr bekommst, wenn andere das sehen,

denkst Du vielleicht "Scheisse, jetzt sehen die anderen ich hab nen Korb bekommen."

Die Wahrheit ist: Du bist der coole Typ der die Eier hat sich das vor allen anderen zu trauen. Scheiss auf den Korb.

Du hast Angst vor nem Korb oder dass Du mehrere bekommst?

Hey, selbst wenn Du 100 bekommst und die 101 ist Deine, dann scheiss auf die Körbe.

Außerdem jede Interaktion ist ein Referenzerlebnis dass Dich weiter bringt, egal wie der Abschluss aussieht.

Sammel soviele Referenzerlebnisse wie möglich.

Keine Widerrede, ich weiß genau dass Du das kannst. Los jetzt!

[Gast selfrevolution]

Hört sich für mich eher so an, als ob Du generell viel Wert darauf legst, was Deine Freunde in Deiner Gruppe über Dich denken. Du wirst Dir die selben Gedanken machen, wenn Du von zwei Männern aufgefordert wirst, oben ohne auf der Bar mitzutanzen oder im Handstand Vodka aus dem Schlauch zu trinken.

Kleiner Tipp: Mach das, was Dir grade einfällt, worauf Du grade Bock hast. Ohne viel Nachzudenken. Werde spontaner. Der Ruf "unser Selfrevolution, der ist völlig schmerzfrei" wird Dir gefallen.

Das interessante ist, dass ich immer ein Querläufer und Querdenker war. Ich rauche nicht und trinke fast gar nichts. erst recht nicht, wenn man mit "na komm schon,..." daher kommt. Klar leg' ich auch wert auf das, was meine Leute von mir denken. Heißt aber normal nicht, dass ich ihr Spielball bin.

Und bei dem konkreten Thema ist es besonders einfach: Wenn Du bei so einem Mädel einfach offen und locker mitmachst (natürlich immer unter der Voraussetzung, dass Du grade Bock drauf hast), werden:

- die Männer Dich beglückwünschen

- die Frauen Dich als sexuelles Wesen wahrnehmen, als Mann, der Locker mit seiner Männlichkeit umgeht.

Das ist ja unser Vorteil als Mann - das "Schlampen"-Image gibts leider immer noch, aber nur für Frauen.

Das ist das Komische. Richtig, es gibt nicht dieses "Schlampen"-Image für uns Männer nicht, aber trotzdem, hm.Icy Jay hat's ganz interessant ausgedrückt: Ja, für mich ist das alles neu. Hab' mich ja quasi ewig als asexuelles Wesen gegeben, was u.a. Unitechnisch politisch interessant war, und da ich ne Freundin hatte, war's sowieso egal, ob ich für andere attraktiv bin oder nicht.

Und in Kombination damit hat roien wohl nicht Unrecht. Aber ich frage mich, wieso dem so ist. Wie du so schön sagst, Sprachlos, eigentlich ist es ja nichts schlechtes, wenn andere soetwas mitbekommen. Hm. Obwohl ich durchaus schon Kerle über einen anderen lästern gehört hab', weil die Mädels alle auf ihn stehen obwohl er doch so ein grindiger Kerl ist und so. Eigentlich fast was positives. Ich mochte es immer, wenn man über mich lästert.

Enlightenment, das Problem ist wie gesagt, nicht bloß eine Angst vor einem Korb. Ich meine - klar spielt sowas auch irgendwie mit aber wie gesagt, es geht auch um das Positive. Ist so eine zwiespältige Geschichte - einerseits denk' ich mir, dass ja nichts dabei ist, wenn ich mancher erzähle. Ich war vor einer Weile auf einer Party und hatte die Woche davor zwei Dates (übrigens die einzigen beiden in den letzten Monaten!). Wir haben geplaudert, was die Woche so abgelaufen ist, und ein Kerl, von dem ich eine unglaublich hohe Meinung habe, fand es ... k.A. amüsant? Hat dann auch gleich angenommen, dass es zwei verschiedene Mädels waren und so. Er weiß ja, dass ich meinen Lebensstil eigentlich ändern will, aber naja. Es ist teilweise völlig irrational, Ein Kerl von hier,, mit dem ich mich manchmal treffe, sieht das Frauen anquatschen ziemlich sicher als was positives an, während mir kaum wer einfällt, in dessen Gegenwart ich das weniger tun würde (mach ich sonst auch nicht wirklich, aber vom Prinzip her), und versinke auch jedesmal im Boden, wenn ein Kumpel ihn fragt, woher wir uns kennen, und er lautstark "aus dem Pick Up forum" hinausposaunt.

Arrr egal, ich frag' mich jedenfalls woher diese Scham kommt.

Edit: War schon in meiner Beziehung so. Vor anderen rumknutschen oder sowas haben wir beide nie gemacht. Bussi waren okay, aber auch damit braucht man's nicht übertreiben. Hm. Und nein. Keinem von uns wurde eingetrichtert, dass Sex etwas schlechtes ist, auch wenn ich ohne Vater aufgewachsen bin und natürlich dieser ganzen "Männer sind so böse Schweine, die nur Sex wollen"-Propaganda konfrontiert wurde.

September 20, 2012 bearbeitet von selfrevolution