Mit der Angst spielen im Job

1 Beitrag in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hier liest man ja immer mal wieder "Angst ist so geil" :good:, vielleicht versteht jemand, wie ich daran arbeiten möchte:

Bin heute durch einen Knall geweckt worden und hatte eine Erkenntnis. Klingt albern, aber genauso läufts im Zen, wenn man einen mit der Latte (Keisaku) verpaßt bekommt. Ich habe ein paar Verhaltensweisen von mir nicht einsortieren können, die alle irgendwie mit Anfangen zu tun haben. Heut früh war mir schlagartig klar, daß das mit Angst zu tun hat. Also Angst, ich könnte etwas zeitlich nicht schaffen, ich wäre inhaltlich überfordert, jemand könnte das Ergebnis nicht mögen, ich will es perfekt machen, geht nicht also fang ich gar nicht erst an, diese Richtung. Ist etwas verwunderlich, da ich und meine Umwelt mich nicht als ängstlich einschätzen würden, im Gegenteil:

Beim Klettern geht es hauptsächlich um Mentales (mir jedenfalls), der Kick kommt aus der Angst und wie man damit umgeht. Habe kürzlich begriffen: Es gibt nicht nur schwarz (Panik) und weiß ("kein Problem"), sondern auch eine Grauzone, wo man den Schalter umlegen kann (innerlich einen Schritt zurück, ruhig entscheiden und los). Es macht sehr viel Spaß, sich dem auszusetzen und damit zu arbeiten. Ich such mir meine Kletterprojekte jetzt genau danach aus, daß ich möglichst immer in diese Zone komme wo es interessant wird (für Nichtkletterer: Bin kein Selbstmörder. Vereinfacht gesagt: Sicherheit muß klar gewährleistet sein.). Das ist ein bissel wie Flow - genau die richtige Anforderung finden. Die Grauzone läßt sich ausweiten, man bekommt immer mehr Entscheidungsmöglichkeiten und Trainingsspielraum für den Kopf.

Das coole: Diese Art Mentaltraining oder Selbstkontrolle begegnet einem plötzlich in anderen Lebensbereichen - zB da wo man gerne mal austicken und laut werden möchte, kann man sich dessen bewußt werden und runterfahren (wenn man das will, ist ja manchmal auch schön und befreiend, man hat neuerdings die Wahl), man ist weniger Spielball seiner Gefühle oder auch LBs.

Früher war das ja ganz nett, nach all der Aufschieberei das Ding in letzter Sekunde supereffektiv durchzuziehen, heute nervt das nur noch, der Körper kann das nicht mehr so gut ab. Ich würde das Mentaltraining nun gern vom Klettern auf meine eingangs beschriebene Angst, anzufangen (Prokrastination, Erledigungsblockade) übertragen. Also mir der Angst bewußt werden und ihr nicht ausweichen, sondern sie bewußt, lustvoll (Adrenaliiiiin) und kalibriert (weder schwarz noch weiß, sondern Grauzone in der man arbeiten kann) angehen.

Ein paar Ansätze, die's aber so noch nicht für mich sind:

  • Das Krasseste zuerst machen
  • wenn etwas als schwer wahrgenommen wird, es in genau dem Augenblick anfangen.

Da fehlt mir noch die Strategie, ich hoffe auf gute Ideen von euch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.