chief wiggum 5 Beitrag melden September 13, 2012 erstellt (bearbeitet) Hi,dies wird jetzt nicht der Überalpha-Thread, aber ich habe damit ein ziemlich krasses Problem, was mir heute bewusst geworden ist.Ich war bis ich 12 oder 13 Jahre alt war eigentlich immer recht beliebt und hatte viele Freunde. Dann starb ein enges Familienmitglied und ich verfiel regelrecht in Apathie. Davon nicht genug gezeichnet wurde ich danach schlimm von meinem Vater physisch und psychisch misshandelt. Bis ich dann schließlich auch noch von meinen Mitschülern gemobbt wurde. Ein Teufelskreis eben. Gut, ich habe die Realschule abgeschlossen und bin dann in die Oberstufe, wo sich das Ganze freundemäßig gebessert hat und ich eigentlich recht beliebt war. Allerdings konnten meine Mitschüler meine Emotionen überhaupt nicht einschätzen, was mir eine Mitschülerin mal im Vertrauen gesagt hat.Gut, jetzt zum Studium. Während des Studiums starb ein weiteres Familienmitglied, mit dem ich in engem Kontakt war. Mir gings schlecht, aber weinen konnte ich nicht. Selbst meine Ex hat geweint. Stattdessen habe ich mich übergeben, hatte Magenschmerzen, Appetitlosigkeit und Durchfall. Tagelang.Als der Stress mit meiner Ex losging und jetzt ja noch andauert, dasselbe. Resultat: knappe 12 Kilo abgenommen. Und ich bin/war nie fett.Vor paar Tagen Frau kennengelernt, wollte jetzt richtiges Date klarmachen. Absage. Selbes Spiel.Gut, ich weiß, dass es mir im Moment auch an Alternativen mangelt. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Ich brauche irgendwie wieder Zugriff zu meinen Gefühlen. Weinen, Brüllen, Schreien oder Schlagen zum abreagieren. Alles würde mir besser passen und würde ich gerne eher machen als jetzt vielleicht noch in eine Essstörung zu rutschen.Den Zeitraum zwischen Tod und dem Abschluss der Realschule habe ich fast komplett verdrängt und eigentlich keine Erinnerungen mehr daran. Wahrscheinlich habe ich dort auch meine Emotionen abgeschalten oder verloren. Ich würde natürlich gerne wieder Zugriff darauf erhalten, ohne diese Zeit aufzuarbeiten, da ich wahrscheinlich dann erst Recht richtig tief falle. Eine enge Person, die mich in diesem Zeitraum begleitet hat, hat mir gesagt, dass sie mich bewundert, wie ich diese Zeit durchgestanden habe und mich entwickelt habe. Andere hätten das angeblich nicht verkraftet. Aber ich bin so nicht glücklich. Lachen, Weinen, Freuen, Trauern, etc. All das kann ich nicht richtig. Und im Moment plagt mich auch die Angst wie ich einmal ende, falls ich das nicht in den Griff bekomme.Wie kann man da wieder rauskommen? Jemand Tipps, Erfahrungen?Danke. September 13, 2012 bearbeitet von chief wiggum 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Individualchaotin 10236 Beitrag melden September 13, 2012 geantwortet Ab zum Hausarzt und eine Therapie verschreiben lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Winston_Churchill 40 Beitrag melden September 13, 2012 geantwortet Das hört sich für mich wie Borderline - Persöhnlichkeitsstörung an (nicht böse gemeint, Kumpel aus dem Forum hat das Selbe gehabt.)Geh zu nem Psychiater (Überweisung vom Hausarzt nötig) und lass dir ne Therapie verschreiben.Gefühle auszugrenzen ist das Hauptmerkmal einer Borderline - Persöhnlichkeitsstörung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
RandomPlace 304 Beitrag melden September 14, 2012 geantwortet Ich persönlich rate zu Meditation oder genauer gesagt sich damit auseinanderzusetzen, wie sehr man mit seinem Verstand identifiziert ist. Das Leben kann einfach sein. Man macht es sich eben nur so schwer wie man es sich eben selbst (unbewusst !) machen will.Wenn du erkennst, dass wir Menschen eben in unbewusster Weise in Denkmuster/strukturen 'gefangen' sind, da die meisten von uns sich mit ihrem Verstand identifiziert haben, dann erkennst du auch, dass du auch von diesen Denkmustern (oder wenn sie dich negativ belasten auch Zwänge) 'befreien' kannst - denn dadurch dass du sie erkennst/beobachtest hast du schon Abstand genommen and then it's your choice: loslassen oder weiterhin dich unbewusst von dir als hinderlich empfunden, blockierenden Denkmustern lenken lassen ?Getreu dem Motto: “Ein Problem kann nicht auf derselben Bewusstseinsebene gelöst werden, auf der es entstanden ist” (Albert Einstein).Sprich: wenn du WIRKLICH dich deiner selbst angehen willst. Das ist aber nur meine Meinung basierend auf meiner Erfahrung.Mein bisheriges Geschreibsel ist wohl sehr abstrakt und allgemein gehalten - deshalb will ich versuchen es anhand eines Beispiels zu erläutern:Du hast in der Schule eine sehr schwierige Zeit durchgemacht - das belastet dich. Wahrscheinlich auf mehreren Ebenen bzw. es gibt mehrere Gründe warum du diese Zeit als nicht gut in Erinnerung hast.Zwischendurch möchte ich anmerken, dass das geschehene in der Vergangenheit passiert ist und damit nicht mehr real existent ist - du hast zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit das Leben so zu gestalten wie du willst - unabhängig davon was in der Vergangenheit passiert ist. Wir sind nur zu sehr gewohnt, der Vergangenheit einen zu großen Stellenwert in unserem Leben zu geben. Aber was ist mit dem jetzigen Moment - der Moment in dem du gerade LEBST ?Weiter im Text:Ein Grund warum die Schulzeit als sehr belastend in Erinnerung ist (wild geratenes Beispiel, muss nicht auf dich zutreffen): du fühlst dich in deiner 'Männlichkeit' verletzt. Jetzt pflück das doch mal auseinander: was bedeutet eigentlich Männlichkeit ? Wie kommt es zu deinem Bild von einem 'Mann'. Wie ist es in deinem Kopf entstanden ? Wann hast du bewusst die Entscheidung getroffen, dass das Bild von Männlichkeit, wie es in deinem Kopf herrscht auch von deinem innersten Selbst akzeptieren kannst ? Oder ist es vielmehr ein durch Konditionierung (Eltern, Gesellschaft) geprägtes Bild ? Und wie kommt es dann, dass du, wenn du nicht einmal selbst bestimmst, was du unter Männlichkeit verstehst, trotzdem in deiner Männlichkeit verletzt fühlst ? Auch hier hast du unbewusst eine Entscheidung getroffen: das Bild mit dem du unbewusst identifiziert warst wurde angegriffen - und dementsprechend unbewusst hat es dich dann gekränkt.Verstehst du auf was ich hinaus will ? Du hast immer die Wahl SELBST zu entscheiden, wie du zu einer Situation stehst. Eine Situation ist zunächst einmal wie sie ist - wenn man so will zunächst einmal neutral. Erst durch das konditionierte einordnen wollen ('Schubladendenken', wir sortieren alles immer entsprechend unserer bisherigen Erfahrungswelt ein) führt dazu, dass wir eine Situation bewerten. Und dies oft auf der Grundlage von unbewussten Denkmustern oder einfach unserem Weltbild.So'n Geschreibsel mag vlt sogar für deinen Verstand einleuchtend klingen. Aber sowas kann nur seine Wirkung entfalten, wenn du durch entsprechende Erfahrungen, selbst gewonnen Erkenntnissen, dies wirklich verstehst - du kennst ja bestimmt diese Gefühle der 'Erleuchtungen', man hat es wirklich durchschaut.Zu deinen Emotionen würde ich mal folgendes Schreiben:du hast Angst die 'schlimme Zeit' aufzuarbeiten. Wenn du meine Meinung hören willst: du wirst dich erst vollkommen Fühlen können, wenn du auch da hinschaust. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin auch der Meinung: das muss nicht schwer sein - es ist eben deine Entscheidung, dies als mühselig, energieraubend, kräftezerrend usw. usf. zu empfinden. Du kannst es aber auch als eine unglaublich interessante Entdeckungsreise betrachten: dich selbst näher kennenzulernen.Sie mal: du kannst eine Menge Emotionen nicht zulassen, weil du Angst vor der ganzen Sache hast. Und wir sind es alle gewohnt, Angst als etwas schwerwiegendes, schreckliches zu empfinden, etwas was wir unbedingt vermeiden wollen. Aber kannst du dich noch erinnern ? Wir können jederzeit selbst entscheiden wie wir zu etwas stehen: Angst ? Hast du dich je mal versucht in deine Angst fallen zu lassen ? Sie in Liebe anzunehmen, als einen Teil von dir ? Denn sie ist ja immerhin da ! Und so geht es auch mit den anderen Gefühlen: Trauer z.B. . Nicht gerade das Männlichste, traurig zu sein - oder ? Oder wer hat das bestimmt ?Ich will dir noch eine Meinung von mir da lassen: sich selbst zu akzeptieren oder sich selbst wirklich zu lieben, bedeutet auch (und insbesondere auch) die Teile von dir anzunehmen, vor denen du bisher weggeguckt hast - Angst, Trauer, Weinen,...denn wozu sind wir hier auf der Erde ? Also ich hab ehrlich gesagt keinen Plan warum wir hier rumgeistern, aber ich für mich habe bestimmt, dass ich mich zumindest selbst so sehr lieben darf wie ich nur will. Und wenn ich mal traurig weinen will, dann darf ich das... Denn die Trauer die in mir ist hat ihren bestimmten Ursprung - oft sind es bestimmte 'Traumata' aus dem Leben, insbesondere in der Kindheit waren wir öfters Situationen ausgesetzt die uns verletzt haben. Alles was uns im Leben passiert ist hat uns zu dem geformt wie wir jetzt sind. Und daher lautet mein Rat: deiner Angst, die Trauer, das Weinen usw. haben ihre Gründe warum sie da sind - und sie lassen sich auch auf Dauer nicht unterdrücken - wie du vlt schon merkst. Schaue hin. Ja es geht schließlich um DICH. Schaue da hin wo du bisher immer weggeguckt hast - um vom Unbewussten zum Bewussten vorzudringen - erst dann wirst du sehen/verstehen was dich wie belastet - und erst dann kannst du loslassen - von ganzem Herzen.Falls du irgendwas damit anfangen kannst, kannst du mich gerne nochmal fragen.liebe Grüße 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast Beitrag melden September 15, 2012 geantwortet Ich würde natürlich gerne wieder Zugriff darauf erhalten, ohne diese Zeit aufzuarbeiten, da ich wahrscheinlich dann erst Recht richtig tief falle.Das ist für mich der Glaubenssatz und die dahinterstehende Angst, die dich blockiert. Dort sitzen halt viele Emotionen hinter Schloss und Riegel... Auch wenn sich Gefühle manchmal richtig scheiße anfühlen, sie wollen raus und dann sind sie raus... dann bist du frei davon...Such dir mit Sorgfalt einen therapeutischen Rahmen, der das Rauslassen erlaubt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
liefner88 1085 Beitrag melden September 16, 2012 geantwortet Es klingt auch für mich zu krass, um meine typischen Ratschläge zu geben ...Würde auch einen Psychologen empfehlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Dis-Covery 9 Beitrag melden September 16, 2012 geantwortet Es klingt auch für mich zu krass, um meine typischen Ratschläge zu geben ...Würde auch einen Psychologen empfehlen.+1Ich wünsche Dir Alles Gute, REcovery Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Jingang 4661 Beitrag melden September 19, 2012 geantwortet Ich würde natürlich gerne wieder Zugriff darauf erhalten, ohne diese Zeit aufzuarbeiten, da ich wahrscheinlich dann erst Recht richtig tief falle.Das ist für mich der Glaubenssatz und die dahinterstehende Angst, die dich blockiert. Dort sitzen halt viele Emotionen hinter Schloss und Riegel... Auch wenn sich Gefühle manchmal richtig scheiße anfühlen, sie wollen raus und dann sind sie raus... dann bist du frei davon...Such dir mit Sorgfalt einen therapeutischen Rahmen, der das Rauslassen erlaubt.+1.Du mußt da durch und das verarbeiten, das ist der Riegel vor deinen Gefühlen. Es wird hart, aber du packst das. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen