Spielsucht selber therapieren? Erfahrungsbericht

32 Beiträge in diesem Thema

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Hi zusammen,

im Leben gibt es immer Sachen, die einen reizen. Autos, Frauen und das schnelle Geld.

Letzteres ist der Grund warum ich diesen Beitrag dazu schreibe: das schnelle Geld in der Spielothek.

Wurde hier schon mehrmals erwähnt, was mir aber zeigt, dass das auch im PUA-Forum ein Thema ist.

Ich habe viel verzockt und gewonnen. Oft in der Mitte des Monats schon Pleite, Eltern angepumpt oder anderweitig Geld besorgt (nichts illegales).

Irgendwann kam ich an den Punkt, dass ich ohne Hilfe nicht mehr rauskomme.

Ich habe recherchiert und es wurde mir mit einem Finger immer in Richtung Therapeut gezeigt. Alternativ dazu SHG's.

Warum sollte ich das tun, wenn ich doch der Herr über meine Sinne bin und das auch selbst therapieren kann?

Viele meinen ja, dass der Weg alleine nicht bestritten werden kann und man ohne therapeutische Hilfe aufgeschmissen ist.

Aber ich habe für mich einen erfolgreichen (bis zum heutigen Tag) Weg gefunden wie ich davon loskomme - vom Gedanken und vom Zwang spielen gehen zu müssen.

Vorarbeit

Ich habe klare Ziele definiert, die ich erreichen will. Das heißt in erster Linie: weg von der Sucht.

Lebensfreude. Gutes Haushalten mit dem Geld. Alternative Beschäftigungsmethoden.

Das hat mir ein klares Handeln ermöglicht und ich konnte gezielt diese Punkte erreichen bzw. erfüllen.

Ich habe mir auch ein klaren Termin gesetzt ab dem ich suchtfrei bin. Das ist für die Analyse und den Erfolg sehr wichtig!

Es ist keineswegs ein Erfolgsrezept oder ein Geheimtipp aber vielleicht animiert es ja den einen oder anderen nachzudenken und eben dieses Problem selber zu bewältigen.

Erfahrungsbericht

Die 1. Woche

Es war für mich relativ einfach ohne Spielen die Zeit zu verbringen. Hatte ja eh kein Geld mehr.

Leider konnte ich an keinem anderen Punkt arbeiten, da mir Zeit und Motivation gefehlt hat.

Aber die erste Woche ist geschafft!

Woche 2

Gehalt wurde überwiesen, das heißt Stoff zum Böllern war da. Hier wurde es für mich richtig hart.

Der erste Schritt, den ich gemacht habe war ein Betrag, den ich früher am Anfang vom Monat verspielt habe auf ein Sparbuch zu überwiesen.

Bei mir waren es 150€ - was für viele extrem erscheint, aber ich habe absichtlich ein bisschen mehr überwiesen.

Leider hörte der Drang nicht auf und ich musste zocken - zumindest hatte ich das Gefühl.

Woche 3

Der Drang spielen zu müssen wurde so hart, dass ich zwischenzeitlich schon zur Spielothek gefahren bin.

Ich stand auf dem Parkplatz mit dem Kampf: geh ich rein oder nicht? Ich würde behaupten, dass hier viele scheitern werden, wenn Sie nicht tatsächlich mit dem Spielen aufhören wollen.

Gott sei Dank bin ich nicht rein, was aber im Nachhinein nur dadurch entstanden ist, dass ich diese Sucht ganz alleine bekämpfen wollte.

Ich habe einen guten Freund angerufen, ein Bier versprochen und mich mit ihm in eine Kneipe gesetzt.

Man muss in solchen Situationen eine Bezugsperson im engeren Bekanntenkreis holen, zu der man ein Vertrauen pflegt.

Nach diesem Gespräch hatte ich wieder mehr Motivation mit der Sucht aufzuhören. Es gab mir Antrieb auch meine anderen Ziele zu erreichen.

Es wurde ein Haushaltsbuch angeschafft und ich habe tatsächlich einen Monat lange alle Einnahmen und Ausgaben notiert. Belege gesammelt und transparenz in meinen Finanzen gebracht.

Ziemlich erschreckend das Resultat, konnte aber feststellen, dass ich im Monat 180€ in der Mittagspause zum Essen ausgebe. Das nur BTW.

Woche 4 (1. Meilenstein)

Bis hier hin habe ich geschafft ohne zu spielen auszukommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Urlaub und ich wusste nicht wohin mit meiner Zeit.

Es fing an, dass ich meine Wohnung umgeräumt habe, alte Freundschaften wieder gepflegt und einfach mal Zeit im freien verbracht (meist zum bräunen am See) habe.

Jedes mal, wenn ich nur 20€ über hatte wollte ich alles oder nichts nur diese 20€ verspielen. Mehr nicht. Nur 20€...

Ich habe in dieser Situation meinen Kollegen angerufen und gesagt, dass ich wieder spielen will und ich kein Plan habe was ich machen soll.

Er hat mich abgeholt und wir sind ins Kino. Seit langem mal wieder war ich dort.

Das ich nicht noch einmal in diese Situation komme habe ich im Anschluss direkt einen Plan für die Woche aufgestellt.

Montags Fitness, anschließend das gesparte Geld vom Mittagessen beim Italiener für Pasta liegen lassen (was für mich ein Stück Lebensqualität ist).

Dienstags Sneak Preview im Kino. Mittwoch Fitness und bei den Eltern vorbei... usw.

2 Monat

Die ersten 4 Wochen waren für mich sehr hart und es drehte sich vieles um das Zocken. Beiläufig habe ich festgestellt, dass ich diesen 4 Wochen wieder viel Zeit mit Freunden und Sport verbacht habe.

Mein Geld reichte aber bis zum Ende vom Monat und ich hatte noch ein gutes Taschengeld über. Mit diesem habe ich mich belohnt (und in den darauffolgenden Monaten auch). Ob ein iPad, ein neuer Fernseher oder

einfach ein Wochenendtrip ins warme. Auf die Idee wäre ich früher niemals gekommen.

Der Drang zocken zu gehen wurde zwangsläufig gelindert, da ich einfach keine Zeit mehr hatte darüber nachzudenken.

Die darauffolgenden Monate bis heute

Ich habe längst keine Sucht besiegt, aber ich komme bis heute gut dagegen an. Auch wenn Freunde von mir in der Kneipe mal 10€ im Automaten versenke, freue ich mich, dass ich nicht spielen will.

Meine Ziele habe ich in meinen Augen erreicht. Die Lebensqualität haben mir meine Freunde und die Frauen gegeben. Das Glücksgefühl habe ich am Ende vom Monat, wenn ich mir was nettes kaufen kann.

Ich habe gemerkt, dass der Drang zum Spielen nur durch diese damaligen Lebensumstände entstanden ist.

Für mich war es ganz einfach: Selbstdisziplin mit dem Willen aufzuhören und diese gesteckten Ziele erreichen.

Fazit

Die Sucht und der Gedanken an das Spielen werden mich wohl ein Leben lang begleiten, doch dieser positive Wandel und die Situation in der ich bin ist mit Abstand das größte Glücksgefühl.

Ohne klar definierte Ziele und eine Bezugsperson hätte ich es wohl niemals geschafft. Man ist nach 4 Monaten nicht über den Berg, doch ich bin mir sicher, dass die letzten Anzeichen der Sucht mit der Zeit verschwinden werden.

Mein Vorteil an der Sache ist: ich habe ein Worst-Case-Plan aufgestellt. Was ist, wenn es wirklich drunter und drüber läuft. So kann ich mir sicher sein, dass wenn es mir nicht gut geht ich weiß was ich machen soll.

In meinem Fall ist das ziemlich simpel: das angesparte Geld auf dem Sparbuch ist für keinen besonderen Zweck, außer für diesen. Sofern ich in ein Down komme, plünder ich das Konto und genehmige mir (und Person XY) paar schöne Tage im Urlaub. Klingt nicht wirklich spektakulär, aber da habe ich zumindest keine Chance zu spielen und Urlaub ist immer gut ;-)

Wie gesagt: ich bin kein Therapeut und will keine Menschen bekehren. Es soll nur zeigen, dass man es auch alleine schaffen kann, sofern man das wirklich will.

So long,

F*

bearbeitet von Flamingstar
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Das mag bei jemandem funktionieren der noch am Anfang seiner Spielsuchtkarriere steht...150 Euro im Monat verzocken ist da noch relativ wenig!

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Ich habe 3 Jahre lang gespielt und das bis zu vierstelligen Summen an Schulden.

Die 150€ sind ein Betrag, den ich am Tag verspielt hätte. Es ist für mich eher ein Ritual geworden diesen Betrag zu überweisen.

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Und wieso muss man die Spielsucht unbedingt selber in den Griff kriegen und darf sich bloß keine Hilfe von außen holen? Wieder mal falsch vestandenes "Alpha-tum"? Ernste psychische Krankheiten, und gerade Suchterkrankungen zählen dazu, sind genauso schwerwiegend wie ernste körperliche Ertrankungen. Da geht man ja auch zum Arzt oder ins Krankenhaus und setzt sich zuhause die Spritzen nicht selber oder schnippelt mit dem hauseigenen Chirurgenbesteck an sich rum.Zumal du ja selber zugibst, dass du es nur geschafft hast, weil du einen Freund hattest, mit dem du nicht nur reden, sondern den du sogar anrufen und um akute Hilfe bitten konntest, wenn du gerade wieder kurz vorm Rückfall warst. Außerdem kannst du froh sein, dass du in einem Land lebst, wo die Therapie von Spielsucht sogar von den Kassen bezahlt wird. Was meinst du, was das im internationalen Vergleich für ein Luxus ist? Woanders hat der Spielsüchtige gar nicht die Möglichkeit, sich professionell helfen zu lassen - weil er den Therapeuten schlichtweg nicht bezahlen kann.

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Und wieso muss man die Spielsucht unbedingt selber in den Griff kriegen und darf sich bloß keine Hilfe von außen holen? Wieder mal falsch vestandenes "Alpha-tum"?

Schwäche oder Scharm.

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Ich habe recherchiert und es wurde mir mit einem Finger immer in Richtung Therapeut gezeigt. Alternativ dazu SHG's.

Warum sollte ich das tun, wenn ich doch der Herr über meine Sinne bin und das auch selbst therapieren kann?

Wärst du Herr über deine Sinne bräuchtest du erst garkeine Therapie.

Du zockst bist du Pleite bist weil dir unter anderem auch die Disziplin fehlt.

Würdest du ab einem gewissen Punkt sagen "ok das war es für diesen Monat", dann würde ich dir zustimmen.

Man muss sich auch einfach klar machen das Spielotheken sich nicht zum Geld verdienen eignen...

Geh in ein Kasino (da kann man was verdienen), aber lass dich nicht verarschen und krank machen von Merkur usw.

Wenn du unbedingt allein weiter deine Therapie durchziehn willst, kannst du ja mal wieder in eine Spielo gehen und dich genau umschauen.

Du wirst dort keinen normalen Menschen sehen, nur Versager die das auch ausstrahlen. Frag dich dann mal selbst ob du auch so sein willst.

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Ich möchte auf gar keinen Fall irgendwelche Behandlungsmethoden in Frage stellen.

Rational betrachtet habe ich einfach, wie die meisten Raucher, beschlossen aufzuhören, daran gearbeitet und es auch geschafft.

@Mendoza

Ich verstehe den Sinn deiner Aussage bei bestem Willen nicht.

Du sagst, dass jede Sucht am besten in einer Klinik behandelt werden sollte?

Jeder der versucht seine Sucht selbst in den Griff zu bekommen, der macht einen Fehler?

Bin ich naiv, weil ich dieses tolle Therapie-Buffet nicht in Anspruch genommen habe?

Klär' mich auf.

@Libera

Im ersten Schritt war es tatsächlich die Scham, die mich dazu bewegt hat dieses Problem selbst in die Hand zu nehmen.

Das war auch der Grund, warum ich am Anfang niemanden mit einbezogen habe. Auch die Schwäche der Abhängigkeit einzugestehen war nicht leicht.

Inzwischen rede ich offen und ehrlich darüber und mache daraus kein Geheimnis.

@renomée

Da gebe ich dir vollkommen Recht!

bearbeitet von Flamingstar

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Man muss sich auch einfach klar machen das Spielotheken sich nicht zum Geld verdienen eignen...

Geh in ein Kasino (da kann man was verdienen), aber lass dich nicht verarschen und krank machen von Merkur usw.

Autsch! Im Casino beim Roulette oder Blackjack verliert man auf Dauer genauso, es geht nur etwas langsamer, weil der Hausvorteil kleiner ist als bei Gauselmann & Co. Und die Spielsucht kommt beim Roulette lediglich etwas vornehmer daher. Übrigens legen selbst beim Pokern die meisten Spieler drauf (und die wenigen Cracks verdienen daran).

@Mendoza

Ich verstehe den Sinn deiner Aussage bei bestem Willen nicht.

Du sagst, dass jede Sucht am besten in einer Klinik behandelt werden sollte?

Jeder der versucht seine Sucht selbst in den Griff zu bekommen, der macht einen Fehler?

Bin ich naiv, weil ich dieses tolle Therapie-Buffet nicht in Anspruch genommen habe?

Klär' mich auf.

Der Sinn meiner Aussage ist:

a) Du erhebst den Anspruch, es "alleine" geschafft zu haben, hattest aber (sagst du ja selber) eine enge Bezugsperson, die dir in konkreten Rückfallsituationen akut geholfen hat. Was wäre ohne diesen Freund passiert?

b) Jede Sucht muss nicht zwingend in einer Klinik behandelt werden, aber zumindest der Gang zum Therapeuten ist in fast allen Fällen anzuraten. Lieber einmal zu oft hin als einmal zu wenig - gerade wenn es die Kasse zahlt. Spielsucht kann dich ein Leben lang finanziell ruinieren, so wie Drogensucht dich ein Leben lang körperlich ruinieren kann.

c) Genau deshalb ist es einfach grob fahrlässig, wenn du mit deinem Thread - direkt oder indirekt - dazu aufrufst, dass die Leute die Spielsucht selber in den Griff bekommen sollen und ein Gang zum Therapeuren überflüssig ist. Wenn du selber es auf diesem Weg geschafft hast: Herzlichen Glückwunsch! Aber als Vorbild für andere taugt das leider gar nicht.

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Der Sinn meiner Aussage ist:

a) Du erhebst den Anspruch, es "alleine" geschafft zu haben, hattest aber (sagst du ja selber) eine enge Bezugsperson, die dir in konkreten Rückfallsituationen akut geholfen hat. Was wäre ohne diesen Freund passiert?

b) Jede Sucht muss nicht zwingend in einer Klinik behandelt werden, aber zumindest der Gang zum Therapeuten ist in fast allen Fällen anzuraten. Lieber einmal zu oft hin als einmal zu wenig - gerade wenn es die Kasse zahlt. Spielsucht kann dich ein Leben lang finanziell ruinieren, so wie Drogensucht dich ein Leben lang körperlich ruinieren kann.

c) Genau deshalb ist es einfach grob fahrlässig, wenn du mit deinem Thread - direkt oder indirekt - dazu aufrufst, dass die Leute die Spielsucht selber in den Griff bekommen sollen und ein Gang zum Therapeuren überflüssig ist. Wenn du selber es auf diesem Weg geschafft hast: Herzlichen Glückwunsch! Aber als Vorbild für andere taugt das leider gar nicht.

  • Wo erhebe ich Anspruch? Nirgends. Ich habe es ohne fremde, externe Hilfe geschafft. Lediglich mit Disziplin, Willenskraft und einer wichtigen Bezugsperson - was ich mehrmals erwähnt habe.
  • Wo behaupte ich, dass Therapeuten oder andere Behandlungsmethoden keine Daseinsberechtigung haben? Nirgends.
  • Nahezu 98% der Suchtkranken suchen niemals direkt den Weg zum Therapeuten. Alle versuchen die Sucht erst einmal selbst zu behandeln, mit mäßigem Erfolg, wenn man den Medien vertraut.
    Warum dann nicht diesen Punkt, den eh jeder Suchtkranke hat, aufgreifen und diese dazu motivieren es selber zu schaffen? Ich bin heute frei vom Drang spielen zu müssen.
    Was für ein Unmensch bin ich, wenn ich nach eigener Erfahrung behaupte, dass es auch so geht? Keiner verfällt noch mehr in die Sucht, wenn er diesen Thread liest. Im Gegenteil.
  • Ich hatte fast täglich mit solchen Leuten zu tun. Habe diese kennengelernt und erlebt. Ich war genau wie diese Personen. Ich weiß wovon ich rede. Du auch?

Lese noch mal aufmerksam meine Beiträge durch, dann muss ich vieles nicht noch mal erwähnen.

So sparen wir uns beide viel Arbeit - Danke!

bearbeitet von Flamingstar

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Man muss sich auch einfach klar machen das Spielotheken sich nicht zum Geld verdienen eignen...

Geh in ein Kasino (da kann man was verdienen), aber lass dich nicht verarschen und krank machen von Merkur usw.

Autsch! Im Casino beim Roulette oder Blackjack verliert man auf Dauer genauso, es geht nur etwas langsamer, weil der Hausvorteil kleiner ist als bei Gauselmann & Co. Und die Spielsucht kommt beim Roulette lediglich etwas vornehmer daher. Übrigens legen selbst beim Pokern die meisten Spieler drauf (und die wenigen Cracks verdienen daran).

Im Vergleich zu den Spielautomaten immernoch die bessere Art sein Glück zu versuchen.

Selbst bei großen und bekannten Spielotheken sind die Automaten alle manipuliert

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Aber jemandem mit Spielsucht zu raten, ins Casino zu gehen, ist schon ein bisschen merkwürdig, oder?

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Gratulation zu deinem Erfolg, Flamingstar!

Sucht ist eine Bitch. Eine wirkliche Bitch die dich auf lange Zeit in einem totalen Chaos halten kann. Und du hast nun einen großartigen Sieg gegen sie gewonnen.

Dabei ist wirklich wichtig, dass dir auch andere geholfen haben, denn du hast es wirklich richtig gemacht. Du hast dir ein soziales Support Netz besorgt. Dein Kumpel kam, wenn du ihn gerufen hast und er hat mir dir Bierchen und Kaffee getrunken, genau dann, wenn du es wirklich gebraucht hast. Nochmal Hut ab auch für deinen Support!

Zum Thema Therapie: Ich denke, du hättest es mit und ohne Therapie geschafft. Der Schritt, einen Therapeuten anzunehmen und der Schritt, den Entschluss zu fassen, eine Sucht zu besiegen, sind bereits zwei grossartige Siege auf dem Weg zur Freiheit. Daher ist es aus meiner Sicht wichtig zu sagen, dass ein Therapeut eben auch eine Form von sozialem Netzwerk darstellt. Jemand, der ausserhalb deiner Freunde für dich da wäre. Der, wenn du ihn nicht hast, zur Not auch den Drang zusammen mit dir aushält. Jemand, der dich in jedem Fall ernst nimmt, wenn du mit einem Problem zu ihm kommst. Zumindest sollte es so sein.

Warum dann nicht diesen Punkt, den eh jeder Suchtkranke hat, aufgreifen und diese dazu motivieren es selber zu schaffen? Ich bin heute frei vom Drang spielen zu müssen.

Was für ein Unmensch bin ich, wenn ich nach eigener Erfahrung behaupte, dass es auch so geht? Keiner verfällt noch mehr in die Sucht, wenn er diesen Thread liest. Im Gegenteil.

Absolut kein Unmensch. Jedoch ist es wichtig, dass manche Personen das nicht schaffen können. Deine Inspiration ist genauso wichtig, doch sollte eben niemand vergessen: Manchmal braucht man die Hilfe anderer und dein Beispiel zeigt das auf sehr gute Weise. Du hast dich an andere gewandt, wenn es richtig schwierig für dich wurde. Für andere neben dir kann das eben ein Therapeut sein.

Wichtig ist, sich Hilfe zu suchen, nicht versuchen, alleine einen Dämon zu bekämpfen, der unglaublich mächtig ist. Dieser Support kann professionell sein oder der eines guten Freundes und im Idealfall: Beides.

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Im Vergleich zu den Spielautomaten immernoch die bessere Art sein Glück zu versuchen.

Selbst bei großen und bekannten Spielotheken sind die Automaten alle manipuliert

Der Staat schreibt für die Daddelhallen eh nur eine Mindestauszahlungsquote von 60% vor. Da hat der Gauselmann das Manipulieren gar nicht nötig.

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@ Flamingstar,

Als ich deine Zeile gelesen hatte, kam ich mir vor in einen Spiegeln zuschauen.Mir erging es wie dir.

Auch ich habe durch Hörbücher und E-Books,viel über Psychologie & Spielsucht gelesen und mich dadurch Selbst geheilt.

Natürlich habe ich auch noch ab & zu die Gedanken wenn ich an einer Spielhölle vorbei fahre,komm nur 20 € und dann gehst du wieder.

Bin natürlich noch nicht geheilt,werfe aber jetzt schon 3 Monate nichts mehr in diese Automaten.

Habe die letzten 2 Jahre bestimmt jeden Monat 300-500 € verzockt.

Wie du schon gesagt hast ist es wichtig,ein Haushaltsbuch zuführen,& wieder zu lernen dein Verdientes Geld zu schätzen.

Ich denke es gibt verschiedene Stufen von Spielsüchtigen,und in unseren Stufe ist es möglich,durch hinterfragen & Tagebuch führen, Lebensveränderung selber auf zuhören,ohne Psychologen.

Ist es nicht ein geiles Gefühl am Ende des Monats noch Geld auf dem Konto zuhaben.

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Hallo zusammen,

ich bin 34 und extrem spielsüchtig.

Seit fast 15 Jahren spiele ich nun an Geldspielautomaten. (Früher noch die Punkteautomaten, heute sind es Gameinator und Novostars)

Seit 6-7 Jahren spiele ich mit hohem Einsatz und größere Summen.

Automatenspielen gehört in die Kategorie 'harte Spielsucht' (weiche Spielsucht wäre z.B. Lotto).

90% der Spielhallen machen ihren Umsatz an 'extrem Süchtige' Es ist also somit einer der schlimmsten Süchte überhaupt, wenn nicht sogar die schlimmste.

Je nachdem wie weit die Sucht ausgeprägt ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß jemand sich selbst therapieren kann und davon wegkommt, ich habe es mehrmals versucht leider wurde ich immer wieder rückfällig. Also Therapie, wenn die nicht hilft, Klinik hilft aufjeden Fall, hoffe ich mal ;o))) , denn genau dort bin ich jetzt angemeldet 6 Wochen geschlossene.

P.S.:

ich habe mehrmals schon Selbstmordgedanken gehabt und auch einen Versuch.

An Alle, die noch nicht solange spielen: LASST DIE FINGER DAVON, geniesst euer Leben und gebt euch mit dem Geld zufrieden, was ihr durch euere harte Arbeit verdient.

Best Wishes!

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Ein Jahr nur noch überall mit Karte zahlen und nicht mehr mit Bargeld rumrennen. So haste erst gar kein Geld um es in 'nen Automaten zu werfen. Auch wenn Du an einer Halle vorbeikommst, könntest da nicht zocken.

Einkaufen geht ja mit Karte problemlos und ab und an mal 10 Euro für die Kneipe am Wochenende abheben, zwei Kugeln Eis o.ä., geht schon in Ordnung. Hauptsache, Du rennst nicht mehr mit für Deine Verhältnisse deutlich zu viel Bargeld rum.

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Hey AFG,

danke für deinen Beitrag. Ich glaube, viele sind sich gar nicht bewusst, wie rasch man in den Sog geraten kann, selbst wenn man ansonsten ein rationaler Mensch ist. Ich finde es deshalb sehr positiv, dass du so offen von deinen Erfahrungen berichtest und damit anderen hoffentlich die Augen öffnest.

Also Therapie, wenn die nicht hilft, Klinik hilft aufjeden Fall, hoffe ich mal ;o))) , denn genau dort bin ich jetzt angemeldet 6 Wochen geschlossene.

Wahrscheinlich der richtige Schritt. Sich einzugestehen, dass man professionelle Hilfe braucht erfordert auch erst mal eine ganze Menge Mut. Ich wünsche dir alles Gute dort und vor allem viel Erfolg!

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Es ist sowieso ein Skandal, dass an jeder Ecke so eine Daddelbude steht. Und da jeder einfach so reingehen kann und noch nicht mal nach dem Ausweis gefragt wird.

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Es ist sowieso ein Skandal, dass an jeder Ecke so eine Daddelbude steht. Und da jeder einfach so reingehen kann und noch nicht mal nach dem Ausweis gefragt wird.

Es wird niemand dazu gezwungen, in eine Spielhalle zu gehen und dort sein Geld in die Automaten zu schmeißen. Wenn ich mich aber trotzdem dafür entscheide, dann bin auch ich selber für die Konsequenzen verantwortlich und nicht der Staat oder die Gesellschaft. Der eigentliche Skandal ist, wenn Leute nicht bereit sind zu ihrer eigenen Verantwortung zu stehen und stattdessen die Schuld bei anderen suchen, weil diese sie nicht an ihrem Handeln gehindert haben.

Als erwachsener Mensch bin ich der festen Überzeugung, dass niemand besser entscheiden kann, was gut für mich ist, als ich selber. Und ich bin auch überzeugt davon, dass das für meine Mitmenschen genauso gilt. Deswegen reagiere ich extrem allergisch darauf, wenn jemand anderes (der Gesetzgeber z.B.) meint, er wisse das besser und müsse mir deswegen (potentiell) selbstschädigendes Verhalten verbieten.

Natürlich ist klar, dass das für Süchtige und Kinder nicht uneingeschränkt gilt. Deshalb darf der Betreiber Minderjährige auch gar nicht erst in eine Spielhalle hinein lassen und muss mit entsprechenden Bußgeldern bzw. dem Verlust der Lizenz rechnen, wenn er es doch tut. Dass das in manchen Orten nicht hinreichend kontrolliert wird, ist das Einzige, was ich als „Skandal“ gelten lassen könnte.

Aber man kann nicht die Rechte aller Menschen einschränken, nur weil Wenige damit nicht klar kommen und süchtig davon werden. Alkohol und Zigaretten kann man auch an jeder Ecke kaufen, doch obwohl Alkohol- und Nikotinsucht nicht nur die finanzielle Existenz bedrohen sondern häufig tödlich Enden käme niemand auf die Idee, allen anderen Menschen ihren Alkohol- und Tabakgenuss zu verbieten.

Sorry für den Rant, aber die hinter solchen Forderungen stehende Grundhaltung geht mir langsam gewaltig auf die Nerven.

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@Mendoza

ich bin selbst davon betroffen und habe sehr viel unter meiner Spielsucht gelitten und bin z.Z. auf Entzug, trotzdem ist es kein Skandal, daß die Dinger an jeder Ecke zufinden sind.

Ich würde niemals die Schuld auf andere schieben, jeder Mensch ist für sein Handeln selbst verantwortlich.

Zudem vergleiche ich als Hilfe meine Situation mit Zeiten, als ich nicht süchtig war und stelle fest, daß die Dinger mir garnicht aufgefallen waren damals.

@Cyclon

Deine Meinung vertrete ich. Es ist z.Z. so, daß in allen Spielhallen Ausweispflicht gilt, da greifen die jetzt viel härter durch, also Minderjährige sind auf jeden Fall geschützt davor und ich bin sehr froh darüber.

Aber nicht desto trotz ist dieses Thema nicht ohne in Deutschland. Ich kann es aus meiner Erfahrung sagen, daß Spielsucht absolut jeden treffen kann.

Ich habe deutschlandweit Tage/Nächte pausenlos in den Spielhallen verbracht und glaubt es mir, Anwälte, Ärtze, Lehrer und und und gehen auch spielen.

Eine lustige situation fällt mir grad ein war, beim betreten einer Halle, konnte ich einen Mann (45-50 J.) beim telefeonieren hören, wie er sagte ich zitiere:

'ja schatz ich bin noch eine Weile im Büro, wird was später bei mir' dieser Mann trug eine Krawatte und keine Ahnung was er beruflich so trieb, jedenfalls hatte ich ihn im Auge behalten und er verspielte da inneerhalb von kurzer Zeit eine Menge Patte, weil er mit hohem Einsatz nur spielte.

Ich selbst bin gerade in Behandlung wegen meiner Sucht und werde es bekämpfen, hätte absolut nie gedacht, daß es mal soweit kommen würde. Und ich weiss was ich machen werde, wenn ich es bekämpft habe, ich werde anderen helfen davon wegzukommen, bzw es garnicht soweit kommen zulassen, damit die nicht das erleben, was ich erlebt habe. Ich sage nur, die einzigen Menschen die ich noch in meinem Leben habe , sind meine Familie. wegen Spielsucht habe ich alle anderen und alles andere verloren, Frau, Freundin, Freunde, Arbeit, Hobbys einfach ALLES! Das darf keinem anderen passieren.

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Aber nicht desto trotz ist dieses Thema nicht ohne in Deutschland. Ich kann es aus meiner Erfahrung sagen, daß Spielsucht absolut jeden treffen kann.

Ich habe deutschlandweit Tage/Nächte pausenlos in den Spielhallen verbracht und glaubt es mir, Anwälte, Ärtze, Lehrer und und und gehen auch spielen.

Das wollte ich damit auch nie gesagt haben. Ich kenne leider auch selber Leute, die wortwörtlich Haus und Hof verspielt haben. Mir ging es nur darum klar zu stellen, dass es keine Lösung sein kann, alles möglicherweise Suchtauslösende zu verbieten oder einzuschränken.

Denn das eigentliche Problem sind ja nicht die Automaten, die Kippen oder der Schnaps, sondern die Sucht. Und gerade für Leute, die anfällig sind für nicht-substanzgebundene Abhängigkeiten, gibt es praktisch unbegrenzt viele Möglichkeiten für Süchte, auch richtig schädliche.

Ich finde übrigens das Konzept der addictive personality sehr einleuchtend, vielleicht deshalb, weil ich auch bei mir einige der Merkmale beobachte. Da ich mir bewusst bin, dass ich anfällig bin, kann ich allerdings mein „Suchtverhalten“ auf konstruktive Tätigkeiten kanalisieren und weiß, dass ich die Notbremse ziehen muss, wenn ich beginne Dinge exzessiv auszuüben. Deswegen finde ich es gut, dass du mit deiner Geschichte anderen die Augen öffnen möchtest, denn je tiefer man in einer Abhängigkeit drin steckt, desto schwerer ist es naturgemäß auch da wieder raus zu kommen.

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Es geht doch darum: Wenn du in ein staatliches Casino gehst, musst du deinen Ausweis vorzeigen, sonst kommst du gar nicht rein. Und sobald du den Ausweis vorzeigst, wird im Computer geprüft, ob du BUNDESWEIT gesperrt bist. Außerdem musst du in den meisten Spielbanken sogar noch Eintritt zahlen.

Es gibt keinen Grund, dass das bei den Spielotheken lascher geregelt sein sollte, eher im Gegenteil.

P.S.: Und mal ganz unabhängig von der Suchtproblematik: Fragt mal die Anwohner und Einzelhändler vor Ort, was die davon halten, wenn links und rechts so eine Daddelbudde aufmacht und wie das eine Gegend "verschönert".

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Es geht doch darum: Wenn du in ein staatliches Casino gehst, musst du deinen Ausweis vorzeigen, sonst kommst du gar nicht rein. Und sobald du den Ausweis vorzeigst, wird im Computer geprüft, ob du BUNDESWEIT gesperrt bist. Außerdem musst du in den meisten Spielbanken sogar noch Eintritt zahlen.

Es gibt keinen Grund, dass das bei den Spielotheken lascher geregelt sein sollte, eher im Gegenteil.

Doch, den gibt es: Der mögliche Verlust pro Stunde darf bei Geldspielautomaten nicht mehr als 80 pro Stunde betragen, im Casino kannst du problemlos 5.000 und mehr pro Spiel setzen und verzocken. Ob das ein ausreichender Grund ist, ist natürlich Ansichtssache.

P.S.: Und mal ganz unabhängig von der Suchtproblematik: Fragt mal die Anwohner und Einzelhändler vor Ort, was die davon halten, wenn links und rechts so eine Daddelbudde aufmacht und wie das eine Gegend "verschönert".

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass es mich nicht das geringste anzugehen hat, was mein Nachbar in oder an seinem Haus veranstaltet. Wenn er etwas tut, was mir nicht gefällt, habe ich halt Pech gehabt. Leider sieht die deutsche Rechtslage das etwas anders

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Dann zieh am besten in die kanadische Wildnis in eine Blockhütte, wo der nächste Nachbar 50 Meilen entfernt ist. Dann kann man diese Philosophie auch umsetzen.

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