Asperger, du kannst mich mal!

15 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Einen wunderschönen, guten Abend zusammen

Ich bin 23 Jahre alt, immer noch Jungfrau und habe die eine Asperger-Autismus Diagnose in der Tasche. Diese bekam ich vor etwa einem Jahr und habe erstmals etwas Zeit gebraucht, die Nachricht zu verdauen. Zu erfahren, dass man behindert ist, und deshalb keine Beziehungen pflegen könne, ist schon ein Hammer. Ich wusste jedoch schon vor der Diagnose das ich mich eigentlich nach Frauen sehne und nichts dagegen hätte, mehr Erfolg bei ihnen zu haben. Nach der Diagnose, habe ich mich dann intensiv mit der Thematik der Mimik und der unterschwelligen Signale befasst. Ich weiss nicht wie es "normalen" Männern geht, aber ich habe grosse Mühe sie zu lesen.

Über google bin ich dann auf diese Seite und vor allem einen Thread gestossen wo ein anderer Aspie sein Leid geklagt hat. Dort ist auch Kiralein zu Wort gekommen, durch deren Statements ich mich entschlossen habe, aktiv sowohl gegen meine AA als auch gegen das Problem der Frauenlosigkeit vorzugehen.

Danke Kiralein

Nun möchte ich hier meine Erfolge und Niederlagen reinschreiben und falls ich Erfolg habe und lerne auf Menschen und v.a. Frauen zuzugehen, anderen Aspergern zu helfen.

Natürlich freue ich mich über Rückmeldungen und Tipps von Profis.

mfg

Insti

  • TOP 3

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ganz kurze Frage - wie kann man über eine Diagnose, die beschreibt, was man sein ganzes Leben lang schon hat , es nur namentlich nicht erwähnt hat, einen dann so umhauen ?

Ich mein , du gibts nur etwas einem Namen, was du schon immer hattest.

Nichtsdestotrotz wünsch ich dir viel Erfolg ! :good:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ganz kurze Frage - wie kann man über eine Diagnose, die beschreibt, was man sein ganzes Leben lang schon hat , es nur namentlich nicht erwähnt hat, einen dann so umhauen ?

Ich mein , du gibts nur etwas einem Namen, was du schon immer hattest.

Nichtsdestotrotz wünsch ich dir viel Erfolg ! :good:

Asperger wird soweit ich weiß in vielen Fällen erst im Erwachsenenalter offensichtlich, davor wird es oft nur für einen "Tick" gehalten.

@ Insti: Willkommen im Forum, schön, dass du zu uns gefunden hast! :)

Mich würde es sehr interessieren, inwiefern sich die Erfolge mit PU zwischen Autisten und Menschen ohne Autismus unterscheiden.

Ich bin mir aber sicher, dass dir PU helfen wird, deinen Weg zu gehen und Erfolg bei Frauen zu haben!

Liebe Grüße und viel Erfolg! Hau rein!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

8.8.12

Ich hab mich entschieden mich an den Plan des Don Juan Boot Camps zu halten. Hab mich durch das erste Kapitel gelesen und erst mal einen Schreikrampf unterdrückt. Jemandem Hallo sagen? Ohne ihn oder sie zu kennen? Das geht ja mal gar nicht. Gleich danach habe ich bemerkt , hey gerade wegen dieser Reaktion sollte ich es genau so machen.

Gesagt getan und rausgegangen um der Welt Hallo zu sagen. War einfacher als ich es mir vorgestellt habe, zwar haben viele komisch geguckt, als sie ein wildfremder Mann begrüsste, aber gerade bei den Frauen wurde ich meistens höflich bis sehr herzlich zurückgegrüsst :D. Werde aber noch weitermachen diese Woche, gerade wenn viele Leute um mich sind und ich sowieso nicht so wohl fühle, habe ich noch starke Hemmungen.

Was mir jedoch mehr Kopfzerbrechen bereitet, ist die zweite Aufgabe für diese Woche, Augenkontakt herstellen. Bis jetzt war das für mich noch nie ein Thema. Jemandem in die Augen schauen, was soll das bringen? Da ich mich entschlossen habe, dieses Programm durchzuziehen, glaube ich einfach mal die Aussage, dass in die Augen schauen zu einer Hormonausschüttung führt. Leider bin ich absolut ungeübt darin, den Blick anderer "einzufangen" und zu halten.

Wenn mir hier jemand Tipps geben könnte wie man das macht und wo ein guter Ort ist um das zu üben, wäre ich dankbar.

Zu der Frage warum eine solche Diagnose ein Hammer ist. Naja bis dahin konnte ich mir einreden, dass alle um mich herum schuld sind, dass ich keine Kontakte, kein Erfolg und keine Frauen habe. Danach musste ich mich mit dem Gedanken abfinden, dass nicht einfach ein Wechsel des Umfelds nötig wäre, sondern dass es an mir alleine liegt, etwas zu ändern.

Mfg

Insti

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

es gibt viele Gründe einem in die Augen zu schauen:

- Der einfachste für mich: Es gibt so wunderschöne Augen.

- es macht ein Gespräch persönlicher. Ich kann mich z.B. an eine Hochzeit erinnern, da schaffte es der Pfarrer nicht, dem Brautpaar in die Gesichter, geschweige denn in die Augen zu

schauen. Das war so was von unpersönlich.

- Man kann es auch als kleines Machtspielchen betreiben: wer schaut zuerst weg.

Was ich oftmals als Reaktion von Augenkontakt erhalte ist der Umstand, das ich gegrüßt werde. Ist mir gerade eben erst passiert. War ein Mädel, das ich soweit nicht kannte.

Ok, is hier ne ländliche Gegend, da grüßt man ohnehin eher mal Leute, die man so eigentlich nicht kennt.

Aber trotzdem. Für Augenkontakt (hier auch gerne mit EC=Eyecontact abgekürzt) bekomme ich recht oft einen Gruß von Leuten, die mich nicht kennen.

Aus der PU-Theorie hab ich auch mitgenommen, das man gewisse Tendenzen sehen kann, wie hoch die Anziehung ist.

Wenn das Mädel z.B. nach unten weg schaut, dann sind die Chancen recht groß. Zur Seite weg ist noch alles offen und nach oben weg hat man schlechte Karten.

Hat aber nicht generell was mit Anziehung=Attraction zu tun. Hat auch damit zu tun, welchen Wert man sich selbst gegenüber der anderen Person zugesteht.

So kann auch z.B. ein Typ nach unten weg schauen, wenn Du ihm in die Augen blickst, was nicht bedeuten muss, das er scharf auf Dich ist.

Wenn ein EC mit einem Lächeln belohnt wird, dann schauts schon mal sehr gut aus.

Für Details musst Dich mal in der Schatzdruhe umschauen bzw. die Suche bemühen.

Noch was zum Thema EC:

Es gibt Leute, denen ist es unangenehm, wenn man ihnen in die Augen schaut. Auch können sie selbst anderen nicht in die Augen schauen.

Ich erinnere mich, das es sogar gewisse Länder/Kulturen gibt, in denen Augenkontakt eher unüblich ist. Wo das der Fall ist, bekomme ich gerade aber nicht

mehr zusammen.

Gruß

Smart

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich erinnere mich, das es sogar gewisse Länder/Kulturen gibt, in denen Augenkontakt eher unüblich ist. Wo das der Fall ist, bekomme ich gerade aber nicht

mehr zusammen.

Gruß

Smart

In einigen asiatischen Ländern gilt Augenkontakt (gerade unter Fremden) als aufdringlich und unhöflich.

Zum Threadersteller:

Respekt erstmal, dass du den Willen zeigst dich trotz schwieriger Bedingungen dieser Aufgabe zu stellen. Ich wünsche dir dazu alles gute und viel Erfolg und dass du bei Rückschlägen nicht aufgibst!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

hallo zusammen,

es ist nun schon eine Weile her, seit ich diesen Thread aufgemacht und darin geschrieben habe. In dieser Zeit ist relativ viel passiert und ich möchte wenigstens einen Teil davon mit euch teilen. Nein, mich interessiert es nicht, ob ihr es auch hören wollt :D.

Das Studium, dass ich im September angefangen habe, wurde schon im November wieder abgebrochen. Zuwenig Motivation, Interesse für das Fach und ein zu langer Arbeitsweg führten dazu.Meine Abneigung für überfüllte Hörsäle tat ihr übriges. Nun ein anderes Studium mit weniger Studenten, einem näheren Weg und dass mich auch interessiert war relativ schnell gefunden. Jedoch kann ich erst im nächsten September wieder mit studieren beginnen. Was tun in der Zwischenzeit? Arbeiten hatte ich damals einfach keine Lust und für anderes keine Ideen. Was lag also näher als sich mit sich selbst zu beschäftigen. Ich las stundenlang hier im Forum, versuchte mir Opener und Routinen zu merken und tat auch sonst möglichst viel um nicht raus zu müssen.

Bis mir vor einem guten Monat die Decke auf den Kopf fiel. Irgendetwas musste geschehen, sonst ändert sich gar nichts. Ich versuchte meine ersten, zaghaften Versuche mit wildfremden Menschen in Kontakt zu treten. Ich fragte einen Mann nach der Uhrzeit und hey, er frass mich nicht auf, Auch die hübsche Blondine gab mir freundlich Auskunft wo der Bahnhof sei. Es geht bergauf.

Noch in der selben Woche bekomme ich von meinem Therapeuten meine zweite lebensverändernde Diagnose. ADS, Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Sollte es etwa nich Faulheit gewesen sein, die mich hinderte meine Matura zu machen und an der Uni zu studieren? Es fühlt sich für mich an wie eine Absolution. Ausserdem kann man gegen ADS etwas machen, ich nehme nun probeweise Ritalin und der Unterschied ist gewaltig. Wo früher ein Durcheinander in meinem Kopf war, kann ich nun beginnen klar zu denken. Ich kann sogar Gesprächen in einer Disco folgen, früher ein Ding des unmöglichen da die verschiedenen Klänge zu einem einzigen Brei verschmolzen. Das wichtigste für mich war jedoch, dass ich mich endlich mit meiner Vergangenheit auseinander setzen kann. Ohne Ritalin sind meine Gedanken wie viele, flinke Fische. Mit etwas Glück erwische ich kurz einen, aber festhalten? So gut wie unmöglich. Mit Ritalin sind sie zutraulich, ich kann sie einfangen, begutachten und auch wieder verscheuchen.

Was mich zu der Erkenntnis gebracht hat, dass ich erst mit mir selbst ins Reine kommen will, bevor ich mich weiter direkt mit PU beschäftige.

Inner Game before Outer Game, yeah ich beschäftige mich ja trotzdem mit PickUp.

Ich hoffe ich schaffe es ein bischen regelmässiger hier zu posten und vielleicht dem einen oder anderen mit ähnlichen Schwierigkeiten zu helfen.

Alles gute

Insti

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Insti,

Sehr interessant - man muss das DJBC ja gar nicht mit dem Ziel anfangen, zum Super-Frauenhelden zu werden :-)

Die ersten 4 Lektionen helfen einem einfach dabei, kontaktfreudiger und selbstbewusster aufzutreten, und das kann einem (gerade als Aspie) in allen möglichen Situationen helfen.

Viel Glück!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Insti,

wirklich schön zu sehen, welche Entwicklung du schon bisher gemacht hast !

Ich will dir nur ein paar 'alternative' Sichtweisen mit auf den Weg geben, vlt kannst du was damit anfangen.

Asperger hin oder her. Meiner Meinung nach geht es letztendlich darum sich selbst zu akzeptieren. Mit Asperger oder ohne Asperger. Mit Aids geboren oder ohne. Mit Armen und Beinen geboren oder ohne. Als Kleinwüchsiger oder Großwüchsiger. Wir haben alle unterschiedliche Eigenschaften, sowohl charakterlich als auch körperlich. Aber meiner Meinung nach ist die Fokussierung auf diese Dinge ein Hinderniss auf die wirklich schönen Seiten des Lebens - des Lebens im Hier und Jetzt. Der Moment in dem das Leben wirklich stattfindet - frei von jeglichen Denkschablonen und Verhaltensmustern. Der Ort an dem man frei sein kann - egal mit welchen materialistischen oder auch charakterlichen 'Einschränkungen', die letztendlich nur im eigenen Kopf existieren. Frage dich doch mal: wie ist mein bisheriges Weltbild entstanden - ausgehend davon, was du noch als Neugeborener/Baby 'gedacht' hast.

Egal welche Eigenschaften du dir auch zuschreiben magst (oder noch schlimmer: dir von anderen zuschreiben lässt): sie beschreiben dich nicht in deiner Vollkommenheit. Wörter/Begriffe sind immer einschränkend, alleine dadurch, dass jeder Mensch andere Assoziationen damit verbindet. Du nimmst dir selbst die Möglichkeit einfach zu sein, indem du dich von selbst in begriffliche Schubladen steckst. Ich habe Asperger ... jeder Mensch ist einzigartig und doch werden einige mit diesem Begriff ettikiert. Wie Ware. Wirkt auf mich sehr unmenschlich. Aber so sind wir Menschen nunmal. Alles muss irgendwie quantifizierbar,begreifbar sein. Mein Tipp wäre: spiel da nicht mit. Du bist du. Kein anderer Mensch ist so wie du. Jeder Mensch ist wie bereits erwähnt einzigartig. Du darfst dich vollkommen so lieben (das bedeutet auch akzeptieren), genau so wie du bist. Erst mit einer inneren Zufriedenheit, wirst du auch in der Lage sein, Dinge wirklich zu ändern. Denn solange du dich selbst nicht vollkommen so annimmst wie du bist, wirst du immer gegen innere Widerstände kämpfen und meine Erfahrung ist, dass du so auf lange Sicht nur auf der Stelle treten wirst.

Zu deinem Gedankenchaos würde ich noch folgendes vorschlagen: versuche die Identifikation mit den Gedanken aufzuheben. Das ist auf Dauer viel zu anstrengend - nimm stattdessen die Beobachterposition ein und werde dir bewusst darüber, dass du auch Kontrolle über deine Gedanken gewinnen kannst. Hier ist ein wunderschöner Beitrag wie man Zugang zu Desidentifizierung finden kann:

Ich wünsche dir auf deinem Weg viel Erfolg und insbesondere auch viel Spaß und Lebensfreude. Der Weg ist das Ziel...

Ps: ich schreibe aus meiner Erfahrungswelt. Jeder Mensch macht seine eigene Erfahrungen. Ich mutmaße mir niemals an, die Dinge absolut zu wissen. Aber vlt können meine Gedankengänge für andere Menschen hilfreich sein.

viele Grüße!

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

hallo bernstyler

vielen dank für deinen wertvollen Beitrag, vieles von dem was du sagst gilt schon für mich. Ich selbst sehe mich nicht als Asperger, das ist nur ein Sammelbegriff, um Menschen mit ähnlichen Eigenschaften zu benennen. Natürlich ist jeder davon eine einzigartige Person mit ganz individuellen Stärken und Schwächen. Mir hatte die Diagnose jedoch sehr geholfen, um mit mir selbst und der Welt besser klar zukommen. Früher hatte ich nicht mal bemerkt, dass es nonverbale Kommunikation gibt. Nun konnte ich daran arbeiten und Mimik wenigstens in den Grundzügen verstehen und gezielt anwenden.

Wo ich dir aber klar widersprechen muss, ist die Aussage das vor allem Materialistische Einschränkungen nur im Kopf existieren. Durch einen leicht anderen Aufbau des Gehirns werden Sinneswahrnehmungen viel direkter aufgenommen. Beziehungsweise es wird weniger gefiltert und so das Hirn mit Daten überschwemmt. Dadurch gehen subtile Signale in der Flut einfach unter. Falls du mehr darüber wissen willst, schreib ich dir gern mehr über PM.

In einer freien Stunde, habe ich ein Selbstkonzept von mir entworfen, wie ich gerne wäre. Mich würde es freuen ein Feedback darüber zu erhalten.

Mit freundlichen Grüssen

Insti

Ich möchte ein Baum sein. Tiefe Wurzeln schlagen in die Vergangenheit und daraus meine Kraft ziehen zu wachsen, zu blühen und Früchte zu tragen. Alles was ich gewesen bin, was ich gehört habe, was ich mal gesagt habe ist unten an den Wurzeln. Nur wenige suchen danach, noch weniger finden es. Aber ich kann daraus Kraft schöpfen, Lehren ziehen und darauf aufbauen. Mein ganzes Leben sollen sie wachsen, damit mein Stand auch bei Sturm fest ist. Aus diesen Wurzeln wächst ein Stamm. Stark und fest trotzt er allen Widrigkeiten. Seine Rinde ist gezeichnet von den Jahren, doch sein Kern ist unversehrt. Dieser Stamm ist mein innerstes Ich, meine Überzeugungen, mein Selbstwert, der tiefste Teil meiner Persönlichkeit. Aus dem Stamm wachsen Äste, Zweige, Blätter, Blüten, Früchte. Sie stehen für mein Handeln, für mein Denken, für alles was ich tue. Die Menschen, die ich liebe, sollen darunter Platz nehmen und sich erfreuen am Schatten der Blätter und am Duft der Blüten. Unter meinem Dach finden sie Schutz vor dem Regen, Ruhe um sich zu entspannen und ein offenes Ohr. Sie sollen die Früchte geniessen die ich wachsen lasse und so meine Samen weitertragen, um andere Bäume entstehen zu lassen.

Und wenn der Winter kommt, ich weder Früchte, noch Blätter noch Blüten trage, so schöpfe ich immer noch Kraft aus meinen Wurzeln. Mein Stamm ist immer noch stark und fest. Selbst die Äste, zurückgeworfen auf ihr nacktes Selbst, sind noch Zeugen von schönen Tagen, als auch ein Versprechen auf den Frühling.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich möchte ein Baum sein. Tiefe Wurzeln schlagen in die Vergangenheit und daraus meine Kraft ziehen zu wachsen, zu blühen und Früchte zu tragen. Alles was ich gewesen bin, was ich gehört habe, was ich mal gesagt habe ist unten an den Wurzeln. Nur wenige suchen danach, noch weniger finden es. Aber ich kann daraus Kraft schöpfen, Lehren ziehen und darauf aufbauen. Mein ganzes Leben sollen sie wachsen, damit mein Stand auch bei Sturm fest ist. Aus diesen Wurzeln wächst ein Stamm. Stark und fest trotzt er allen Widrigkeiten. Seine Rinde ist gezeichnet von den Jahren, doch sein Kern ist unversehrt. Dieser Stamm ist mein innerstes Ich, meine Überzeugungen, mein Selbstwert, der tiefste Teil meiner Persönlichkeit. Aus dem Stamm wachsen Äste, Zweige, Blätter, Blüten, Früchte. Sie stehen für mein Handeln, für mein Denken, für alles was ich tue. Die Menschen, die ich liebe, sollen darunter Platz nehmen und sich erfreuen am Schatten der Blätter und am Duft der Blüten. Unter meinem Dach finden sie Schutz vor dem Regen, Ruhe um sich zu entspannen und ein offenes Ohr. Sie sollen die Früchte geniessen die ich wachsen lasse und so meine Samen weitertragen, um andere Bäume entstehen zu lassen.

Und wenn der Winter kommt, ich weder Früchte, noch Blätter noch Blüten trage, so schöpfe ich immer noch Kraft aus meinen Wurzeln. Mein Stamm ist immer noch stark und fest. Selbst die Äste, zurückgeworfen auf ihr nacktes Selbst, sind noch Zeugen von schönen Tagen, als auch ein Versprechen auf den Frühling.

Fuck Yes!

Allerdings überkommt mir der Eindruck, das dies doch sehr allgemein gehalten ist. Das lässt sich quasi auf jeden Menschen übertragen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey Insti,

dein Selbstkonzept klingt sehr schön, sehr poetisch, mir gefällt es ! Es klingt viel Liebe und Wärme durch. Das was in unserer leistungsorientierten Gesellschaft leider in gewissen Sinne 'abhanden' gekommen ist.

Mir scheint es, als würdest du Kraft aus deiner Vergangenheit ziehen wollen (aus deinen Wurzeln) ? Gibt es vielleicht noch andere Möglichkeiten woher/woraus du deine Kraft ziehst ?

Liebe und Kraft - das zweite wird oft auf dem ersten aufgebaut. Ich will dir deswegen noch einen weiteren interessanten Beitrag hier verlinken, der insbesondere etwas zum Thema Liebe schreibt. Nicht weil ich denke, du sollst etwas an deinem Selbstkonzept ändern. Nein es ist deins ;-) . Sondern einfach nur eine weitere mögliche Inspirationsquelle dazulassen:

Zu deiner Antwort:

Wo ich dir aber klar widersprechen muss, ist die Aussage das vor allem Materialistische Einschränkungen nur im Kopf existieren. Durch einen leicht anderen Aufbau des Gehirns werden Sinneswahrnehmungen viel direkter aufgenommen. Beziehungsweise es wird weniger gefiltert und so das Hirn mit Daten überschwemmt. Dadurch gehen subtile Signale in der Flut einfach unter. Falls du mehr darüber wissen willst, schreib ich dir gern mehr über PM.

Du hast natürlich Recht, dass diese 'biologischen Beschränkungen' tatsächlich existieren, bzw. dass der Geist dem Körper nur begrenzt dominieren kann. Fliegen wird man auch mit Willenskraft nicht. Mir ging es vielmehr darum auszudrücken, dass wir Menschen oft dazu neigen, solche 'Einschränkungen' als zu negativ einzusortieren. Das ist das, was ich mit 'sie existieren nur im Kopf, diese Einschränkungen' meine. Beispiele:

- hier im Forum schrieb jemand mal, er traue sich keine Frauen anzusprechen weil er lispelt.

- hier im Forum ...., er frage sich, warum die Leute überhaupt weiterhin mit ihm sprechen, wo er manchmal aufgrund eines Unfalls Wörter verschluckt/ sich undeutlich ausdrückt.

- ich hatte früher gedacht, dass ich keine Frauen verdient habe, weil ich nur 1,62m groß bin.

- hier im Forum ..., er traut sich nicht an Frauen weil er 1,95m groß ist.

Badboy hatte früher wahrscheinlich auch mal Komplexe, da er an Krücken gebunden ist. Aber irgendwo hat sich gezeigt, dass diese 'Probleme' tatsächlich keine waren. Sie existierten nur in unseren Köpfen. Das Lispeln, kleine Körpergröße, große Körpergröße, Gehbehinderung - dies ist alles geblieben, aber die damit befürchteten Probleme treten nur ein, wenn man will, dass sie eintreten. Und so ist es auch mit dir. Dir mag es wohl schwerer fallen unter vielen Menschen zu sein, aufgrund dem Wirrwarr der durch die ungefilterte Wahrnehmung bei dir entsteht. Und es mag auch gewisse Situationen geben, die du nicht meistern kannst. So wie Badboy wohl Usain Bolt nicht mehr im Sprint schlagen werden kann. Aber ich würde behaupten, dass es trotzdem möglich sein kann, das Leben zu genießen - wenn man lernt, loszulassen. Loszulassen von dem, was einem zur Zeit unglücklich macht. Das mögen Denkmuster, Wünsche, Verhaltensweisen sein. Loslassen ist generell für den Menschen nicht einfach. Aber wenn man sich für die Idee öffnen kann, dass es im Leben eigentlich nicht viel braucht, um glücklich zu sein, dann ist dies meiner Erfahrung nach möglich. Oder um bei deinem Selbstkonzept zu bleiben- solange ich fruchtbaren Boden habe, habe ich alles was ich brauche, um glücklich zu sein. Darauf kann man aufbauen. Sich große Ziele setzen. Und Freude daran entwickeln, sie zu erfüllen. z.b. ;-)

viele Grüße

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

So, endlich habe ich wieder mal Zeit was zu schreiben.

Über Sylvester und Neujahr ist doch so einiges passiert, bei dem ihr mir vielleicht helfen könnt.

Insbesondere mit dem Thema Small talk tue ich mich sehr schwer. Selbst wenn ich mit dem festen Vorsatz hinausgehe Leute, egal wie alt, egal ob Mann oder Frau, anzusprechen, krieg ich kaum den Schnabel auf. Über Sylvester war ich an einer Party, und bis auf das Bestellen einer Cola und dem Begrüssen einer flüchtigen Bekannten habe ich keine 3 Sätze von mir gegeben. Wahrscheinlich ist es die berühmt-berüchtigte Ansprechangst, mir fällt es aber sehr schwer diese zu überwinden.

Dafür konnte ich fast 2h unbeschwert auf der Tanzbühne abtanzen, ohne dass mich meine Umgebung gestört hätte. Dabei habe ich dann auch mit einem HB getanzt, jedoch ohne Berühren. Ein bischen wie improvisierten Break-Dance, wir hatten beide viel Spass. Aber leider habe ich sie später nicht mehr gesehen.

Um Mitternacht, als es zum grossen Anstossen ging, fiel ich komplett aus meinem State. Wenn man sieht wie sich alle freuen und man alleine daneben steht, wurmt einen das doch sehr.

Das hat mir gezeigt, wo ich hauptsächlich noch an mir arbeiten muss. Auf Menschen zugehen, freunde gewinnen und allgemein meine Risikobereitschaft verbessern.

Falls mir jemand Tipps hat, wie ich daran arbeiten kann, wäre ich dankbar.

@pua.croc

Ja eine Asperger-Diagnose ist relativ aufwendig, meine ging über gute 8 Stunden. Darin sind viele verschiedene Tests enthalten, bei denen du eine gewisse Punktzahl erreichen kannst. Als Beispiel musste ich einen Film schauen, bei dem Menschen als geometrische Figuren dargestellt werden. Als erstes musst du erkennen, dass die Figuren Menschen darstellen und danach noch interpretieren was sie machen. Je objektiver es dargestellt wird, desto höher ist dein Anteil von "Asperger" in diesem Bereich. Wenn du in allen Test einen bestimmten Wert erreichst, giltst du offiziel als Asperger.

Du darfst aber nicht vergessen, Asperger ist bloss ein Sammelbegriff für eine Gruppe Menschen mit ähnlichen Merkmalen. Aber jeder ist wieder ein eigenes Individuum mit eigenen Stärken und Schwächen.

MFG

Insti

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.