Der Widerspenstigen Zähmung - Elias Tagebuch

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By the way: Kennst du einen guten Horrorfilm mit Schockeffekten? :-p

Wenn du wirklich geschockt werden willst: Audition oder Funny Games (nicht das Remake). Rechne aber mit ein paar Tagen Erholung (kein Witz), kein klassischer Ami-"Horror".

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Die entscheidende Sekunde

Gestern war ich in einem dieser Berliner Laptop-Hipster-Cafés verabredet. Als ich gerade meinen Latte im knallheißen Glas versuche gen Tisch zu manövrieren ohne mir dabei die Finger zu verbrennen stellt sich ein absolutes Traum-Mädel an die Kasse zum Bezahlen. Meine Atmung wurde flacher und ich konnte mich gerade noch darauf konzentrieren, jetzt wirklich den Kaffee nicht fallen zu lassen. Sie war mit Abstand das sweeteste, was mir seit Wochen über den Weg gelaufen war. Wie ihr wisst, ist auf mich Verlass und ich habe natürlich keinen Ton zu der Süssmaus gesagt sondern bin, in mich hinein fluchend, zu meiner Verabredung an den Tisch gegangen.

Um mich selbst zu bestrafen und mir nochmal richtig dick und fett aufs Brot zu schmieren, was solche Momente verändern können poste ich an dieser Stelle ein Video, das mir ein paar Stunden später wie zur Strafe auf Youtube vorgeschlagen wurde.

http://youtu.be/cutpSwtwozQ

P.S.: Und an die Jungs, die schon nach dem Field Report von Freitag gefragt haben: Ich beeile mich! Hatte nur die Tage ausnahmsweise mal wieder recht viel mit Job um die Ohren. Aber er kommt, ich versprech's!

Elia

bearbeitet von Elia
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Boah, fies das Video!!! Das hätte mir, falsch, das hat mir auch sehr wehgetan... wie war das noch? Abweisung ist besser als bedauern... ich fühle mit Dir...

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Hähnchen im Körbchen

Gerade habe ich in der Apotheke einen neuen 50er Pack Aspirin gekauft, bin dann nachhause gegangenen und habe einen Termin für eine Magenspiegelung vereinbart. Das nennt man dann wohl “Ü-30-Clubgame“. PickUp ist schon was sehr feines.

Des weiteren etabliert sich im Pick Up Forum anscheinend gerade die Redewendung “einen Elia bauen“ (Danke Ratte!) für das Nicht-Abschleppen einer nahezu sicheren Chance. Ich habe das jetzt heute mal so an die Duden-Redaktion gefaxt:

Elia, der

Substantiv, maskulin – männlicher Vorname

(auch Elia Elijah; Elias, Ilja,Ilia;hebr. Elijahu), biblischer Prophet

Berliner Pick Up Heartist, Redewendung, Redensart: einen Elia bauen (Eine paarungswillige oder interessierte Frau ignorieren oder daten um sie im Anschluss zu ignorieren / Eine klare Chance nicht nutzen)

Mal sehen, wie das aufgenommen wird.

Letzten Freitag habe ich meinen persönlichen Rekord im Nicht-mit-Frauen-Schlafen auch nochmal selbst überboten. Ich habe es diesmal geschafft mit sage und schreibe drei Frauen an einem Abend nichts anzufangen. Und zwei davon waren deutlich interessiert. Also Jungs aufgepasst wie Papi das gemacht hat, hier könnt ihr nämlich noch was lernen!

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Zunächst mal hatte ich euch natürlich verschwiegen, dass mein Liebeskrankes Hirn sich neulich ein kleines aber recht witziges, weil auf Insider unseres Gespräches bezugnehmendes, Präsent für L ausgedacht hat. Wir reden hier von 1,40 EUR, es ist also kein Ring, soviel kann ich vorwegnehmen. Trotzdem setze ich schon mal sicherheitshalber meinen Anti-Nice-Guy-Shitstorm-Helm auf. So, legt los!

Jedenfalls ging ich also letzten Freitag frohen Mutes mit eben diesem Präsent in der Tasche in die Stammbar um es meinem Lieblingsreh zu übergeben. Dort angekommen begrüßte ich erstmal die mir bekannten Gesichter und musste aber sogleich feststellen, dass L nicht unter den Anwesenden war. Verdammt. Verdammt schade. Aber kein Weltuntergang.

Ich stelle mich also an die Bar, wechsle ein paar Worte mit dem Barkeeper und bestelle ein Bier. Während ich auf mein Erfrischungsgetränk warte lasse ich meinen Blick den Tresen entlang schweifen. Typen, Typen,..... noch mehr Typen....ein Typ den ich vom letzten Mal kenne.....und ein hübsches kleines 2er Set. Und was für ein nettes! Blond und etwas hippie-esk neben düster, blass mit schwarzer Kurzhaarfrisur. Und der kleine Vampir schaut auch direkt zu mir rüber. Großer Vorteil, wenn man gerade frisch in die Bar gekommen ist: Man wird selbst auch erstmal gemustert. Ich zwinge mich den Blickkontakt zu halten (nicht meine Stärke) und BOOM! Madame lächelt mich doch direkt an. Das genügt mir als Einladung. Auf die schriftliche will ich nicht noch warten und das Antwortfax spare ich mir, also los. Den Kerl neben ihr kenne ich, wie schon erwähnt, ja noch von einem weniger frauenreichen Abend, also kurz mal zugeprostet und hingedackelt. Ich werde herzlich begrüßt (der Typ scheint nicht gerade in Freunden zu schwimmen) und quatsche erstmal eine Runde mit meinem neuen, unfreiwilligen Wing. Bei der Gelegenheit frage ich ihn auch gleich ob er die zwei Ladies neben sich denn kenne. „Na klar!“ antwortet er, die Blonde habe hier gerade mit ihrer Band gespielt, er habe Fotos vom Konzert gemacht, und die Schwarzhaarige sei ihre Freundin aus den USA. Gut, das reicht mir an Info. Ich drehe mich während der Unterhaltung langsam gen Bar, bis ich genau zwischen ihm und meinem porzellanhäutigen Target am Tresen stehe. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie zwei ihrer Freunde gehen. Dann warte ich nur noch, bis mein mitteilungsfreudiger neuer Freund mal kurz eine Gesprächspause einlegt um dem Erstickungstod zu entgehen und drehen mich dann zu ihr um. Im gleichen Moment verabschiedet sich ihre blonde Freundin und wirft mir im Gehen noch einen komplizenhaften Blick zu. Frauen sind uns irgendwie immer einen Schritt voraus. Sie sitzt jetzt neben mir und blickt auf ihr Beck's. Ich warte noch zwei Sekunden, nicht weil ich mich nicht traue, dafür stehe ich jetzt einfach zu dicht vor ihr, sondern weil ich komischerweise anfange die seltsame Spannung in der Luft zu genießen. Dann lehne ich mich etwas zur Seite und blase zum Angriff:

I: Everyone is leaving you.

Man sieht, dass sie nicht weiß, wie sie darauf antworten soll.

I: Looks, like you're a very interesting person.

S: It does?

I: Totally. Tell me about you.

Wir kommen ins Gespräch, obwohl sie sehr starr und distanziert bleibt. Sie erzählt mir, sie sei Amerikanerin (surprise!) und studiere Philosophie und Germanistik in Berlin. „Großartig!“ denke ich mir „ich hab's also mal wieder geschafft, die einzige Frau in der Bar zu finden, die zu 89% aus Kopf und zu 5% aus Trockeneins besteht“. Aber man könnte behaupten, ich hätte mich in den letzten Monaten ja praktisch auf philosophierende Frauen spezialisiert. Also füttere ich sie ein wenig mit dem für ihre Spezies empfohlenen Futter um ihr die Scheu zu nehmen. Ich fange mit Nietzsche und Sloterdijk an, die einzigen Philosophen von denen ich mehr als ein Buch gelesen habe, auch wenn das schon viel zu lange her ist um noch wirklich viel über den Inhalt sprechen zu können. Madame entspannt sich ein klein wenig, was nicht heißt, dass sie aufhören würde sich mit beiden Händen an ihr Bier zu krallen, auf das Selbige zu Starren als wäre es ihr Teleprompter und mir durch das nervöse Abgefitzel des Etiketts zu signalisieren, dass ihr letzter Geschlechtsverkehr wahrscheinlich mindestens so lange her ist, wie meiner. Ich versuche immer wieder die Unterhaltung auf eine witzige, private und spielerische Ebene zu bringen, aber das scheint ein Weg zu sein, den sie noch nicht bereit ist mitzugehen. Als ihre Freundin auftaucht, um mir schon wieder einen ihrer verschwörerisch-vielsagenden Blicke zuzuwerfen (scheint ihr “Ding“ zu sein) fängt meine Hose an zu vibrieren. Zu meiner großen Erleichterung ist es mein Handy und nicht meine Vorfreude. Eine SMS von C (dem Vorweihnachtsdate):

Bist du in der ...(Stammbar)... ?

„Der Abend kann ja doch noch unterhaltsam werden“ denke ich mir und tippe unter dem Tresen zurück:

Yupp.

Dann widme ich mich wieder meinem eiskalten Engel. Sie möchte über Kant reden. Ich verkneife mir ein Gähnen und beginne zu begreifen, warum alle ihre Freunde in der anderen Ecke der Bar sind, und dass der Blick ihrer Freundin vielleicht doch eher ein fragender war. „Was für eine Verschwendung“ geht es mir durch den Kopf, während ich ihren langen, dünnen Fingern dabei zusehen wie sie auch das Etikett ihres zweiten Bieres mit ihren amerikanisch gepflegten, perfekten Nägeln anzuknibbeln beginnen. Das Mädel ist eigentlich wirklich zum Anbeissen. Wäre sie doch nur ein klein bisschen spannend. Wir sind thematisch bei Susan Sontag und Annie Leibovitz angekommen, als sie vorsichtig von ihrem Bier weg und mir in die Augen schaut. Da vibriert meine Hose schon wieder. Inzwischen ist der Überraschungseffekt kleiner, aber ich zucke trotzdem etwas zusammen. Ich checke mein Handy. Eine SMS von K (was geht denn jetzt ab?):

Hey Elia, gehst du heute auch in die ...(Stammbar)... oder musst du dich noch von gestern erholen? Gruß K

„Jetzt wird’s witzig“ denke ich mir und komme langsam richtig gut drauf. Ich tippe auch ihr kurz zurück:

Bin schon da.

Dann wieder zurück zur Philosophie. Inzwischen bin ich nicht nur gelangweilt, sondern eher genervt. Nicht nur, dass sie keinen Millimeter flirty oder playful ist, sondern spricht wie in der Uni, man muss ihr auch jeden Satz aus der Nase ziehen. Das Gespräch wird anstrengend. Ich versuche inzwischen auch schon gar nicht mehr Augenkontakt herzustellen, sondern lass meinen Blick durch die Bar wandern.Und da sehe ich auch schon C die Bar betreten. Sie winkt mir zu. Sie stellt sich ein paar Meter von uns entfernt an den Tresen und bestellt. Es fühlt sich erleichternd an, sie zu sehen und in meinem Kopf höre ich die Schulglocke klingeln. Philosophiestunde vorbei.

I: I´m sorry, but i have to say hello to someone. It was nice meeting you. See you later.

Ich suche instinktiv nach meiner Schultasche als ich aufstehe und meine steife Philosophin allein an der Bar zurücklasse. Ich schiebe mich durch die volle Bar bis ich hinter C stehe. Es läuft gerade einer meiner Lieblingssongs. Sie wartet immer noch auf ihr Bier.

I: Hey

C: Hey

I: Du kommst und es läuft mein Lieblingslied. Wenn das nichts bedeutet...

C: Meinst du?

Sie dreht sich wieder zur Bar und ich blicke in Richtung Tür und sehe wie K gerade hereinkommt. Ich wiege kurz ab und gehe dann rüber zu K. Wir begrüßen uns und sie bestellt am Tresen einen Wein. Als wir anfangen uns zu unterhalten sehe ich wie C ein paar Meter weiter am Tresen steht und zu uns rüberblickt. Ich beschließe, dass C für ihre komische Boyfriend-Mail jetzt warten muss und quatsche eine gute Stunde sehr ausgelassen mit K. C schaut immer wieder zu uns rüber und als ich mich auf den Weg durch die Bar mache um auf Toilette zu gehen, greift sie nach meinem Arm und stoppt mich. „Hey, wir unterhalten aber jetzt dann schon nochmal, oder?“ fragt sie. „Äh, ja, gleich“ gebe ich zurück und ziehe weiter. Als ich zurückkomme gehe ich trotzdem wieder zu K Wir waren sowieso mitten im Gespräch. Zwischendurch drückt sich noch meine Philosophie-Freundin an uns vorbei in Richtung Ausgang. Ich ernte einen bösen Blick von ihr, bin mir aber keiner Schuld bewusst. C wirft mir auch immer wieder Blicke zu und so entschuldige ich mich nach einer halben Stunde bei K und gehe rüber zu C. Während ich mit ihr spreche, sehe ich wie K recht planlos mit ihrem Wein in der Hand nahe des Eingangs herumsteht. Mein Freund von der Bar kommt zwischen drin sturzbetrunken vorbei und prostet mir lallend zu. Auf der einen Seite genieße ich die Situation natürlich, auf der anderen Seite finde ich es auch irgendwie unangenehm und beschließe daher, die beiden Damen doch einfach beide in der gleichen Ecke zu parken.

Ich winke also K zu mir herüber und sie stellt sich zu uns. Lustigerweise begrüßen sich die beiden Ladies nicht sondern ignorieren die ersten 20 Minuten komplett die Anwesenheit der jeweils Anderen. Ich beschließe spontan daraus einen kleinen Versuchsaufbau zu machen, nicht einzugreifen und abzuwarten, wann die zwei sich von unserer Zivilisation genötigt fühlen Hallo zueinander zu sagen. Es dauert eine halbe Stunde bis sie sich begrüßen. C dreht in dieser Zeit thematisch reichlich auf und erzählt mir und ihrer unbekannten Kollegin erstmal offenherzig, dass sie ja generell nie BHs trägt und Höschen auch nur, wenn sie eine Hose anhat. Ich blicke kommentarlos an ihr herunter. Sie trägt ein schwarz-weiss-gestreiftes Minikleid. Ich grinse sie an.

Die Damen gehen einer Unterhaltung untereinander immer noch aus dem Weg und unterhalten sich statt dessen abwechselnd mit mir. Ich fühle mich langsam richtig wohl in meiner Situation und überlege, was sich daraus jetzt eigentlich machen lässt. Nach einigen weiteren eindeutig zweideutigen Gesprächsthemen, die C in die Runde wirft, verlässt sie uns kurz, geht zur Bar, steht da einige Minuten und schwankt leicht und verlässt dann kommentarlos die Lokalität. Ich blicke ihr etwas verwirrt hinterher, kümmere mich dann aber wieder um K. Nach einer weiteren halben Stunde, trifft deren italienische Freundin ein. K teilt mir aber nach einigen Minuten mit, sie wolle jetzt in Club1 und fragt, ob ich Lust hätte mitzukommen. Es ist inzwischen weit nach 5Uhr und wir machen uns also gemeinsam auf den Weg zu Club1.

Club1 ist für diese Uhrzeit bereits enttäuschend leer. Wir werfen unsere Jacken neben das DJ-Pult und ich gehe zur Bar um mir ein Bier zu holen. Als ich zurückkomme ist K ziemlich gelangweilt und meckert über Club, Musik und Leute. Hätte ich ihr ein Bier mitbringen sollen? Auf der Hälfte meines Bieres verkündet K, jetzt nachhause zu wollen. Ich sage, ich wolle noch mein Bier leeren, inhalieren die halbe Flache und wir machen uns wieder auf den Weg nach draußen. Ich sage ich wolle noch zu Club2 schauen. K begleitet mich bis dorthin. Wir verabschieden uns und ich gehen in Club2. Am Eingang erfahre ich, dass sie noch vollen Eintritt nehmen und beschließe, dass ich darauf keinen Bock habe. Wieder draußen sehe ich K, die gerade versucht einen Bierzombie los zu werden. Ich gehe zu ihr und wir laufen gemeinsam in Richtung U-Bahn. Dort verabschieden wir uns noch ein mal. Ich überlege noch kurz in den Absturzclub zu gehen, entscheide mich aber dann doch für das übliche Ritual. Taxi. Bäcker. Bett.

Das nennt man dann wohl drei “Elias“ an einem Abend bauen.

Am nächsten Tag klingelt gegen Mittag mein Handy. Es ist C. Ich bin ziemlich verwirrt angesichts der Tatsache, dass wir eigentlich nur bei Nacht und betrunken miteinander sprechen und auch noch nie telefoniert haben. Sie hat kein spezielles Anliegen, sondern fragt was ich so mache und wie mein Abend noch so war. Ich berichte kurz vom Ausgang der Nacht und wir smalltalken über das Wetter und die Berlinale. Beides Themen, die mich nicht interessieren. Wing2 stellte hinterher die Theorie auf, C hätte horchen wollen, wie meine Nacht mit K weiter verlaufen war. Daran merkt man, wie gut Wing2 die Frauen und wie schlecht C mich kennt.

Alles in allem war es trotzdem eine lustige Nacht. Und sie unterscheidet sich deutlich (um genau drei Frauen) von einer meiner durchschnittlichen Bar-Nächte vor einem halben Jahr.

Ansonsten habe ich in letzter Zeit wieder Kontakt mit J, meiner Ex-Affäre. Sie hat mir erzählt, sie hätte sich von ihrem Freund getrennt und wohne wieder alleine. Hatte ich's doch richtig gerochen. Wir hatten uns für heute zum Kochen verabredet, was ich abgesagt und auf Sonntag verschoben habe, da ich morgen einen wichtigen Job habe und früh ins Bett muss. J wieder zu aktivieren wäre auf jeden Fall eine schöne Sache. Zwischen uns sind die Fronten geklärt und man könnte entspannt miteinander Spaß haben.

Meinem Rockabilly-Date habe ich übrigens gar nicht mehr geantwortet, da ich ihre Anfrage nach einem zweiten Date zwar respektabel direkt aber auch uncharmant pushy fand.

Und dann bin ich natürlich gespannt, wann ich Bambi (ich habe gerade beschlossen sie jetzt doch wieder Bambi zu nennen, L ist mir für sie zu kurz) wiedersehe.

Mal sehen, was das Wochenende bringt.

Elia

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Ich glaub das C interesse an dir hat, anders kann ich mir das nicht erklären :D

Wen ich du wäre würde ich das einfach mal weiter beobachten und dann mal drauf reagieren ;)

K na ja weiß nicht wie ich sie einschätzen soll aber fands witzig wie du geschrieben hast das die nicht miteinander geredet haben.

Mal wieder ein sehr toller Eintrag :)

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So endlich hab ichs hier auch mal bis zum aktuellen Eintrag geschafft.

Und ich muss ehrlich sagen das es sich lohnt!

Es macht einfach so viel Spaß zu lesen wie du dich entwickelst.

Weiter so und ich finde auch deine Einstellung nicht einfach mit jeder zu schlafen nur wegen dem Sex sehr gut!

Ich würde das von C auch als IOI deuten. Warum sollste sie sonst einfach so "ohne ersichtlichen" Grund anrufen.

Abwarten ist wohl die beste Wahl. Da geht glaub ich noch was! :good:

Das K und C nicht miteinander gesprochen haben fand ich einfach so witzig. Ich versuch mir das immer bildlich vorzustellen. :-p

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Hey Elia,

eine große Bewunderung für Dich und Deinen bisherigen Weg, den Du zurückgelegt hast. Hat mich auf meinem eigenen Weg sehr inspiriert. Immer weiter so. Aber eine Frage: wenn Du so lange keinen Lay hattest, wie steht es um Dein sexuelles Selbstbewußtsein? Vielleicht hast Du ja ein stabiles Inner Game. Mir ging es immer so, wenn ich länger keinen Sex hatte, dann sank auch das Bewußtsein und die Sensibilität für meinen eigenen Körper als auch den der Frau. Und ich habe mit jeder neuen Frau so ungemein viel über mich selbst gelernt. Das ist meines Erachtens auch Teil von Pick up. Wie denkst Du darüber? Das würde mich wirklich interessieren.

Gruß, Flamand

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Who killed Bambi?

Fuck. Fuck, fuck, fuck. Ich rolle mich seitlich von meinem Laptop weg und starre an die Decke. Zehn Minuten bleibe ich so liegen. Mir geht’s beschissen. „Rock bottom“ flüstere ich in mein leeres Schlafzimmer bevor ich mich aufsetze und den Kopf in die Hände lege. Weitere Minuten vergehen während ich spüre wie der Klos in meinem Hals langsam zum Stein wird und dann aufgrund seines Gewichtes die Speiseröhre runter in meinen Magen rutscht. Als er unten angekommen ist stehe ich auf und gehe stumpf und ferngesteuert in die Küche. Ich schenke mir einen sehr freundlichen doppelten Jameson ein und nehme einen ersten Schluck. Den Rest vernichte ich noch auf dem Rückweg ins Schlafzimmer. Es ist Dienstag Abend und ich trinke schon wieder Whisky. Dabei war ich Freitag und Samstag bis in den frühen Morgen durch die Bars gezogen. Ich stelle mein Glas ab und greife mir meine Jacke.

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Es ist schweinekalt und schneit in winzigen, kristallernen Flocken. Die Straße ist nass und leuchtet durch die Straßenlaternen gelb. Dass die Tür hinter mir ins Schloss fällt höre ich nicht mehr. Ich drehe meinen MP3-Player voll auf und mir dröhnt Nada Surf Popular in den Ohren.

There's still a feeling of rejection

When someone says she prefers the company of others

To your exclusive company,

But if you're honest, and direct,

And avoid making a flowery emotional speech when you break the news,

The boy will respect you for your frankness,

And honestly he'll appreciate the kind of straight forward manner

In which you told him your decision

Unless he's a real jerk or a cry baby you'll remain friends

Cry Baby, das ist es was ich bin. Drama-Queen, AFC mit bösen Anzeichen einer Oneitis. Hoffnungsloser Romantiker, der selbst mit Mitte 30 mal wieder auf Hollywood reingefallen und wie jedes Mal, in vollem Lauf, gegen die selbe scheiß Wand gelaufen ist. Boom. Autsch.

Dass ich schon wieder in die Bar gehe habe ich niemandem gesagt. Wing2 würde mich wohl endgültig für verrückt erklären. Drei Nächte in fünf Tagen. Mein Magen bedankt sich schon auf dem Hinweg im Voraus lautstark. Was ich dort suche? Alkohol. Bambi. Alkohol und Bambi. Jemanden zum reden. Antworten. Vielleicht jemanden zum ficken? Naja, das ist wohl eher ein frommer Wunsch.

Aber erst mal der Reihe nach. Was war passiert?

Freitag. Playing the Game.

Ich ging Freitag wie immer mit Wing2 aus. Gegen 23:00Uhr landeten wir natürlich in der Stammbar. Ich hatte die Hoffnung und den Plan Bambi zu treffen und endlich eine Art Entscheidung zu erzwingen, um dieses Endlosprojekt zu irgendeinem Abschluss zu bringen. Bambi war nicht da. Meine Stimmung sank erstmal um einige Meter. Wir bestückten uns also mit Bier und platzierten uns an der Bar. Kurzer Scan. Target detected. Klein, rotblonde Haare, Puppengesicht und ein Lachsfarbenes Minikleid in einer Bar in der 99,9% aller Gäste von Kopf bis Fuß schwarz tragen. Sie leuchtete förmlich am anderen Ende des Tresens. Ich versuchte Augenkontakt aufzubauen. Es kam leider nicht viel zurück. Sie war allerdings auch im Gespräch mit einem anderen Typen. Ich entschied mich für Abwarten. Zum Zeitvertreib startete ich die Versuchsreihe “Wie viele Worte sind nötig um eine Frau in eine Bar zu lotsen“ und versuchte es mit einer SMS an C. Die SMS bestand aus dem Namen der Stammbar und einem Fragezeichen.

Nach unserem ersten Bier hing Wing2 plötzlich an einer großen Dunkelhaarigen. Das war dann auch für mich der Startschuss. Ich entdeckte meinen unfreiwilligen Wing vom letzten Wochenende in der nähe meines Targets. Bingo. Der Kollege ist ohne es zu Wissen echt hilfreich. Und lustigerweise stehen Beide auch in der selben Ecke der Bar wie letzte Woche, nur dass das Mädel ein anderes ist. History repeating. Also ging ich zu ihm und unterhielt mich eine Runde mit ihm. Er kannte mein Target – wie letztes Mal. Sie waren aus der gleichen Heimatstadt. Außerdem erzählte er mir, dass sie einen Freund habe, aber wohl kein großer Fan von Treue sei. Madame ging kurz weg und als sie wiederkam, hatte ich mich an ihren Platz an der Bar gestellt. Simpler aber effektiver Opener.

I: Oh, sorry. Ich wollte dir jetzt nicht deinen Platz wegnehmen.

V: Schon in Ordnung. Kein Problem.

Mein “Wing3“ stellt uns vor.

W3: Äää, V das ist Elia. Elia, das ist V.

I: V? Oh mein Gott. Was für ein schöner Name! Ich kenne nur tolle Frauen mit dem Namen.

Ich gebe ihr die Hand, halte ihre aber extrem lange mit beiden Händen während ich ihr direkt in die Augen sehe (credits to Aaron Sleazy). Sie zieht ihre Hand nicht zurück. Sie hält den Augenkontakt und fängt an zu lächeln.

V: Wirklich? In Filmen sind Vs doch meist die Schlampen und Schlangen.

I: Ist das so? Und was bist du?

Sie ist verwirrt, muss lachen und beginnt mir von sich zu erzählen. Das Mädel studiert ein extrem spannendes Politikfeld zu dem ich auch relativ viel zu erzählen habe. Wir verstehen uns ziemlich gut. Leider verrutscht mir gegen Mitte des Gesprächs ein Neg ein klein bisschen in Richtung Rainer Brüderle.

I: ...Wow. Das ist ja echt spannend was du da machst. Als ich dich vorhin von da hinten gesehen habe, dachte ich du wärst einfach nur hübsch.

Hupsi. Naja, gesagt ist gesagt. Madame wiederholt den Satz und ist mittelmäßig empört. Ich versuche mich rauszuwitzeln. Mit nicht komplett durchschlagendem Erfolg. Mich erlöst C indem sie mir auf die Schulter tippt. Merke – ein Wort kann genügen um eine Frau in eine Bar zu lotsen. Wie ist das noch zu unterbieten? Nächstes Mal versuche ich es mit einem Fragezeichen. C ist sehr gesprächig und zieht mich förmlich von meiner rothaarigen Schönheit weg. Wir quatschen 10 Minuten und landen (wie immer mit C) ziemlich schnell bei sexuellen Themen. Plötzlich steht Wing2 mit Jacke in der Hand vor mir und erklärt er sei müde, die Stimmung in der Bar komisch und er würde sich jetzt auf den Weg nachhause machen. C verschwindet etwas übereilt. Dass die Kombination C und Wing2 nicht funktioniert hatten wir neulich schon festgestellt. Während ich C verabschiede und versuche noch ein paar sinnvolle Worte mit Wing2 zu wechseln, schaltet sich die kleine Rothaarige wieder ins Gespräch ein. Ich fühle mich mit drei Gesprächspartnern etwas überfordert. Wing2 scheint wirklich ziemlich durch zu sein und als auch noch “Wing3“ dazustößt verlässt Wing2, aufgrund der fehlenden Aufmerksamkeit meinerseits, kurzerhand die Bar.

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Da stehe ich nun also mit “Pseudo-Wing3“, der mir irgendwas wichtiges mitteilen möchte aber schon wieder lallt, der rothaarigen V, die auf mich den Eindruck einer “attention whore“ macht, die immer wieder aufkreuzt, sobald sie sich nicht angegafft fühlt und bin jetzt in einem Zug C und meinen Wing los geworden. Great. Ich entscheide mich aus dem Bauch heraus für eine neue Runde mit V, spreche sie auf ihre Sommersprossen an woraufhin sie höflich zurück flirtet und sich ein wenig in meiner Aufmerksamkeitspfütze hin und her rollt. Ihre Freundin stößt dazu und ich will gerade zur Zweitattacke blasen, als mich schon wieder mein Pseudo-Wing unterbricht. Der Mann ist betrunken und frustriert. Blöde Kombination. Er erzählt mir, er hätte einer kleinen Blonden gerade einen Drink spendiert und sich mit ihr unterhalten, aber jetzt sei ihre dicke, große Freundin dazugekommen und sie würde ihn nicht mehr beachten. Ich fühle mich zu einer guten Tat berufen, lasse V und Freundin stehen, ziehe mir mein Superheldenkostüm an und erkläre Mr Frust die Regeln. „Schon mal was von einem Wing-Man gehört?“ frage ich ihn an der Bar. „Irgendwie ja, keine Ahnung ist das nicht aus dieser Fernsehsendung?“ antwortet er. Ich entscheide mich dagegen einen längeren Vortrag zu halten. „Komm einfach in 2 Minuten nach“ sage ich kurz, halte mir meinen Umhang vor den Mund, lache düster, springe in einem Rückwärtssalto über das 4er-Set hinter mir und lande neben seiner Blonden und ihrer dicken Freundin.

I: Sag mal du bist doch sicher aus Köln, oder? Deine Lache hab ich jetzt schon zwei Mal quer durch die ganze Bar gehört.

Die Dicke ist aus meiner Heimatstadt, nicht aus Köln, aber umso erfreuter über einen Approach. Ihre kleine Freundin ist sofort vergessen. Nach zwei Minuten sehe ich aus dem Augenwinkel wie mein torkelnder Freund grinsend von seinem Barhocker rutscht und zu seiner blonden Eroberung zurückkehrt. „Ich geb dir ne halbe Stunde“ denke ich mir und beobachte, wie V und ihre Freundin sich in eine Ecke setzen.

Nach 30 Minuten reiße ich mich aus den Fängen der dicken Frau los und suche V. Ich finde sie mit ihrer Freundin im Gespräch mit zwei tätowierten Langhaarigen. Dammit! Na was soll's. Weiter an die Bar. Dort renne ich förmlich in ein wirklich niedliches, kurzhaariges Mädchen mit viel zu vielen Bierflaschen im Arm. Einer ihrer Bekannten kommt um ihr zu helfen. Ich erkenne einen Wiener Dialekt. Mein Lieblingsdialekt. Ich bleibe vor ihr stehen und grinse sie an.

Das “Spiel“ machte mir an diesem Abend zum ersten Mal wirklich durchgehend Spaß. Mit Bambi in der Bar, wäre die Nacht perfekt gewesen.

Sie bemerkt mich und lächelt zurück. Ich spreche sie auf ihren Dialekt an und wir sind sofort im Gespräch. Mit Wien lag ich absolut richtig und niedlich ist sie wirklich. Allerdings bemerke ich nach kurzer Zeit einen unangenehmen staubig/schimmligen Geruch. Ich schiebe es auf die Bar und sehe mich nach der Quelle um. Ich kann nichts entdecken und da wird mir plötzlich klar, dass die Ursache des Geruchs direkt vor mir steht. Ich bin in meinen Grundfesten erschüttert und muss mich zwei Mal vergewissern. Ich kann es kaum glauben, da ich bisher davon ausgegangen war, alle Frauen der Welt würden grundsätzlich nach Blumen oder Pfirsichen riechen, aber es ist wie es ist: Das niedliche kleine Mädchen mit dem bezaubernden Lächeln vor mir, riecht wie ein besetztes Haus nach dem Punk-Konzert. Ich liebe Punk-Konzerte. Aber ich will sie nicht in meinem Schlafzimmer haben und so entscheide ich mich für einen geordneten Rückzug der Truppen.

Mein “Wing“ ist, wohl auf Grund der Altersbegrenzung, aus seinem Set geflogen (ich hatte mich schon gewundert, da ich wusste, dass er zehn Jahre jünger als ich ist) und wartet bereits an der Bar auf mich. Dort erfahre ich durch Zufall, dass Bambi Samstag anwesend sein wird und beschließe sofort, die Nacht nicht unnötig in die Länge zu ziehen um noch Energiereserven für den nächsten Abend zu haben. Ein hübsches, betrunkenes Polnisches Mädchen neben mir kann ich mir dann aber doch nicht verkneifen. Also starte ich den letzten Approach des Abends. Wirklich sweet, aber auch wirklich betrunken. Die Dame lallt mir in bezauberndem Englisch einige Geschichten ins Ohr, dann beschließe ich sie der Meute zu überlassen und mich lieber auf den Heimweg zu machen um morgen fit für die Rehjagd zu sein. Ich verabschiede mich höflich und mache mich voller Pläne und Tatendrang auf den Nachhauseweg.

Samstag. Die Geister, die ich rief. Oder: Number-closing Bambi.

Ich gebe zu, ich war nervös als ich mich Samstagabend für die Bar fertig machte und aus dem Haus ging. Meine Musikauswahl auf dem Weg hätte auch die Dauerbeschallung eines Box-Trainingslagers sein können. Kurz vor der Bar checkte ich nochmal das Mitbringsel, das ich für Bambi dabei hatte. Dann ging's los. Helm auf. Die Klappe des kleinen Bootes ging auf und wir wurden raus gestoßen. Mir ging das Wasser bis zur Hüfte und alles was ich hörte was das MG-Feuer vom Strand. Ich dachte nur noch „Los jetzt“.

Ich kam in die Bar und hatte praktisch schon in der ersten Sekunde Augenkontakt mit Bambi. Sie lächelte und ich lächelte brav zurück. Sie arbeitete mit einer Kollegin zusammen. Ich sagte hallo zu einigen Bekannten und ging dann an die Bar, einige Meter von beiden weg. Bambi kam sofort zu mir und fragte, was ich denn gerne trinken würde. Ich quetschte sie zu meinem verschwommenen Abend von neulich aus, aber wie es schien hatte ich mich nicht daneben benommen. Als mir Bambi mein Bier hinstellte schob ich ihr das Reh-Geschenk über den Tresen und erklärte ihr die Idee dazu. Sie musste lachen und schien etwas aufgeregt. „Darf ich's aufmachen?“ fragte sie und zog dann das Gummiband von der Papierrolle. „Oh wow. Das ist echt cool. Das kommt in meine Küche!“ erklärte Bambi und begann einen Kurzvortrag über die Schönheit Kommunistischer und Faschistischer Propaganda-Kunst der mit dem herrlichen Satz endete „Absehen davon, dass sie so viel gemordet und vergewaltigt haben, haben sie wirklich tolle Bilder gehabt“. Ich entspannte mich langsam als ich merkte, dass ich keine Kratzer im Gesicht zu befürchten hatte.

Bambi musste weiterarbeiten und ich unterhielt mich ein wenig mit “Wing3“ vom Vorabend, der immer noch tief beeindruckt von der, für ihn neuen, Wing-Technik war und mir berichtete er hätte in der Nacht noch ein Mädel mit nachhause genommen. Ich gratulierte ihm dazu, gab meinem inneren Neid-Zwerg eins auf die Fresse, damit ich außer ihm wieder was hören konnte und setzte mich dann an meinen Lieblingsplatz an die Bar. Der Laden füllte sich gerade ziemlich und ich überlegte, wie ich die Stunden bis zu Bambis Feierabend wohl am amüsantesten rum bringen sollte als Bambi mir kommentarlos eine leere Flasche Whisky hinhielt und mich pantomimisch bat, den Ausgießer abzuziehen. Der hoffnungslose Romantiker in mir musste sich ein wenig Pipi aus dem Augenwinkel wischen weil es ihn so sehr an das berühmte Senfglas erinnerte und ich setzte möglichst cool und männlich dazu an, den Gummistöpsel aus dem Flaschenhals zu ziehen. Natürlich klappte es nicht und ich hatte plötzlich den Ausgießer in zwei Teilen in der Hand. Jedoch schaffte ich es noch hektisch und schnell genug, bevor Bambi einen neuen aus der Schublade holen konnte, das Teil wieder zusammen zu friemeln. Puh. Naja... Ich hoffte das war kein entscheidender Test.

Die Kommunikation an der Bar war schwierig und ich wollte den Eindruck einer Belagerung möglichst lange vermeiden. Also stellte ich mich in eine andere Ecke der Bar und langweilte mich ein wenig vor mich hin. „Tja das können jetzt ziemlich lange sechs Stunden werden“ dachte ich mir und beschloss daher mein SMS-Spiel vom Vorabend weiter zu spielen. Ich schickte also eine SMS bestehend aus nur einem einzigen Zeichen an K.

Die Antwort kam schneller und war witziger als erwartet (Man bedenke es war fast Mitternacht):

Hey, stehe gerade auf...jetzt nur noch einen irish-coffee Abklatsch...da keine Sahne mehr im Haus und dann fast unterwegs...

„Willkommen in Berlin“ dachte ich mir zum tausendsten Mal seit ich vor über zehn Jahren in diese Stadt gezogen war und trank, zufrieden am richtigen Platz auf der Welt zu sein, darauf einen großen Schluck Bier.

Mein meistens betrunkener Barfreund kam gerade von Draußen herein und teilte mir stolz mit, dass jetzt gleich seine vielleicht zukünftige Mitbewohnerin hier aufschlagen werde. Das Mädel sei 19 und eine begabte Künstlerin, die morgen ihre Ausstellung in einer nicht gerade kleinen Galerie eröffnen würde. „Danke für die Info du Honk. Das hättest du mir auch 5 Minuten früher sagen können“ dachte ich mir „Jetzt habe ich gerade vor Langeweile eine über-dreissig-jährige, erfolglose Künstlerin hergesimst. Wie soll das denn jetzt bitte aussehen?“

Die Neunzehnjährige war natürlich wesentlich flinker und betrat die Bar schon nach wenigen Minuten. Zu dem Zeitpunkt schlürfte meine Künstlerin wahrscheinlich noch an ihrem Irish Coffee mit H-Milch. Ich kam derart schnell mit ihr ins Gespräch, dass ich schon Angst hatte mein Barfreund wäre jetzt beleidigt. Wir hatten einen extrem ähnlichen Kunstgeschmack und daher reichlich Themen. Mein Barfreund verließ irgendwann den Tisch. Nach einer halben Stunde kam K in die Bar. Sie kam direkt zu mir und ich fand mich in einer ähnlichen Situation wieder wie eine Woche zuvor. Die beiden kannten sich nicht und in der Bar war es zu laut um entspannt ein Gespräch zu dritt zu führen. Ich wußte nicht, mit welcher der beiden Ladys ich jetzt quatschen sollte und wechselte so immer nach einer gefühlten viertel Stunde zur anderen, was zur Folge hatte, dass immer eine der beiden gelangweilt an ihrem Drink nippte. Zu meiner Erleichterung war es selten diejenige mit der ich mich gerade unterhielt.

Nach einer geschätzten Stunde Gespräch-links, Gespräch-rechts fühlte ich mich wie ein Tennisball, zumal die Themenwahl der Beiden auch noch so extrem unterschiedlich war. Die Neunzehnjährige verabschiedete sich, lud mich zu ihrer Ausstellung ein und drückte mir zu guter Letzt noch ihre Nummer in die Hand. Die restliche Nacht quatschte ich mit K. Wie C auch, erzählte auch K mir so gegen 5:00Uhr Nachts dann in einem Nebensatz, dass sie seit 7 Jahren mit ihrem Freund zusammen ist. Im Gegensatz zu C wohnt K zwar nicht mit ihm zusammen, ist dafür aber wohl schon halb verheiratet. Beides Frauen, die ich in einer Bar angesprochen habe. Beides Frauen, die mir in einer Bar ihre Nummer gegeben haben. Beides Frauen, die mich doppelt so oft kontaktieren, wie ich darauf reagiere. Beides Frauen, die sich seit längerem Nachts mit mir in Bars treffen. Frauen machen mir manchmal Angst.

Ich versuchte ihre Aussage möglichst zu überhören. Sie bestand allerdings darauf, mir ihre Beziehungsprobleme offen zu legen. Nach einer knappen Stunde Beziehungs-BlaBla tropfte mir Blut aus dem linken Ohr. Ich sah mich gezwungen etwas zu tun, wenn ich diese Nacht unbeschadet überstehen wollte um noch Bambis Feierabend zu erleben. Ich unterbrach K und erklärte ihr, dass wenn sie Lust habe zu tanzen, sie heute ruhig früher in Club1 gehen könne, da ich heute so oder so bis Feierabend hier bleiben würde, weil ich es auf Bambi abgesehen habe. Ich erklärte ihr, dass ich es schon lange auf Bambi abgesehen habe und heute Nacht irgendeine Reaktion von dem kleinen schwarzen Paarhufer sehen wolle um nicht länger meine Zeit und meine Energie sinnlos zu verpulvern. K war sichtlich perplex. Sie erklärte mir, dass es eine schlechte Idee wäre hier zu warten und irgendetwas zu erzwingen. Mir war ihre Meinung dazu herzlich egal. Es war zwischen all den Geschichten ihrer langweiligen Beziehung mit einem langweiligen Mann sehr spät geworden, die Bar hatte sich stark geleert und Bambis Feierabend kam immer näher. Ich wollte K hauptsächlich los werden, um mich jetzt auf die Rehjagd vorbereiten zu können.

Ich ging erstmal zum Nachtanken an die Bar. Bambi kam mir auf der anderen Seite entgegen. Ich wollte gerade etwas sagen als sie ihren Kopf etwas schräg legte, mich seltsam anlächelte und dann vielsagend seufzte.

B: Ach... Elia.

I: Ääää.... ach.... Bambi?

Sie lächelte mich breit an. Die Situation fühlte sich “ungewöhnlich“ an.

I: Ich glaube du hast mich noch nie Elia genannt...

B: Ich war jetzt so lange zuhause gesessen. Heute lasse ich die Sau raus.

I: Aha, was ist denn noch geplant?

B: Ich gehe nachher noch in ...(ClubX)...

Ich bestellte noch einen Whisky und ging zurück zu K, die in der Ecke auf mich wartete. Die Situation mit Bambi verwirrte mich immer noch als K auf die Idee kam, es wäre ein guter Zeitpunkt um jetzt vieldeutig zu werden.

K: Also, da ist die Sache mit meinem Freund, aber da gibt es noch etwas anderes.

I: Ok. Was denn?

K: Nein. Nein, ich bin zwar betrunken, aber so betrunken bin ich noch nicht.

Ich war zu abgelenkt und zu wenig interessiert um darauf weiter einzugehen. K fing jetzt an, auf mich einzureden, ich solle doch mit ihr jetzt in Club1 mitkommen. Ich erklärte ihr nochmals die Situation mit Bambi und sagte ihr, sie solle doch tanzen gehen, ich würde ja eventuell nachkommen. Sie war nicht loszuwerden. Die Bar war mittlerweile fast leer. Ich versuchte eine weitere halbe Stunde K hinaus zu komplimentieren. Am Schluss waren wir nur noch zu viert. Bambi, eine sturzbetrunkene Transe, K und ich. K stand inzwischen mit Jacke nahe der Tür und starrte mich seltsam an. Bambi bat mich, den Säufer doch bitte aus der Bar zu führen. „Welchen von beiden?“ dachte ich mir nur und erklärte der betrunkenen Transe, dass sie/er jetzt gehen müsse. Seltsamerweise ging K gleich mit. Ich stellte mich wieder zu Bambi, die am Aufräumen war und wollte gerade ein wenig smalltalken, als K plötzlich wieder stumm in der Bar stand. „Jetzt wird’s aber langsam nervig“ schrie ich in mich hinein und sah keinen anderen Weg als mit ihr nach draussen zu gehen. Draussen redete sie weiter auf mich ein mit ihr in einen Club zu gehen. Es mache doch keinen Sinn, ich werde hier noch hundert Mal vor der Bar warten und so weiter und so weiter. Ich überlegte, ob K als “Social Backup“ eventuell doch noch Sinn machen würde. Ich konnte mich mit ihr darauf einigen in ClubX zu gehen, in der Hoffnung, Bambi würde dorthin nachkommen. Dort angekommen standen wir vor verschlossener Tür. K schlug Club1 vor. Mir wurde langsam mulmig. Ich hatte jetzt sechs Stunden gewartet um Bambi zu closen und wollte das nicht wegen K verpassen. Ich trottete trotzdem mit ihr zu Club1 und hoffte, dass Bambi später die gleiche Idee haben würde. In Club1 war die Musik bereits aus und die Türsteher dabei die Alkoholleichen vor die Tür zu setzen. Wir machten uns auf den Weg zu Club2. Mein schlechtes Gefühl, Bambi heute nicht mehr zu sehen wuchs mit jedem Locationwechsel.

In Club2 war noch Remmidemmi. Wir stellten uns an die Bar, bestellten zwei Bier und innerlich überlegte ich mir bereits Foltermethoden, sollte ich wegen K jetzt wirklich meinen Bambi-Close verpasst haben. K wollte unbedingt tanzen, aber ich weigerte mich. Sie ging also alleine tanzen und ich stand am Rand der Tanzfläche und schüttete Bier auf meinen Frust. „Was ist denn jetzt hier wieder falsch gelaufen? Der Abend sollte doch mit einer ganz anderen Frau enden“ dachte ich, als mein Blick auf den Eingang fiel. Wie am Anfang des Abends trafen sich unsere Blicke schon im Türrahmen, nur dass sie diesmal rein kam. Bambi lächelte mir kurz zu und ging dann an die Bar. Mein Kopf entspannte sich sofort. Ich blickte Richtung Tanzfläche und sah der betrunkenen K zu. Als ich mich wieder im Raum umsah, entdeckte ich Bambi, die sich direkt neben mir auf ein Podest gesetzt hatte und mich von unten angrinste. Ich musste praktisch nur einen Schritt zur Seite gehen und mich neben sie setzen.

Wir fingen an zu quatschen. Während des Gesprächs fiel mir mir auf, dass sie mit einem Fuß die ganze Zeit nervös am zappeln war. Ich lenkte das Gespräch auf ein Theaterstück, von dem ich dachte es müsste sie interessieren. Ich hatte mir das Stück als „Notfallplan“ zurechtgelegt falls sich keine andere Möglichkeit ergeben sollte nach ihrer Nummer zu fragen. Mitten in meiner Erzählung über das Stück, unterbrach mich Bambi, grinste kurz und meinte dann:

B: Das klingt ja so als würdest du dir das Stück total gerne ansehen. Wenn ich mitkomme.

Ich war erstmal etwas überfordert von ihrer provokanten Formulierung, wobei sie es ja nur nüchtern auf den Punkt gebracht hatte.

I: Äää... Ja. Könnte man so sagen.

B: Aha. Also... Ja, nein. Also ja! Das interessiert mich, ja. Ich würde mitkommen, klar. Also ja.

I: Na dann...äää... Schick ich dir mal die Infos zu?... Hast du ne E-Mail-Adresse?

Innerlich trat ich mir dafür kräftig gegen das Schienbein. „E-Mail-Adresse?“ dachte ich „Du fängst jetzt wieder mit deinen beschissenen E-Mail-Closes an, du Depp? Das ist Bambi! Reiß dich jetzt mal zusammen!!“. Bambi musste mir meinen Monolog angesehen haben, denn sie griff beherzt auf meine Seite und übernahm das Steuer:

B: Ähm. Ja aber vielleicht ist es besser ich geb dir mal meine Telefonnummer und du rufst dann einfach spontan mal an.

Ich konnte es kaum glauben. Hatte sich das Reh gerade selbst geclosed? Ich griff sofort in meine Tasche, kramte mein Handy raus, Tippte ihren Namen ein und hielt es ihr hin. Bambi tippte ihre Nummer ein und gab es mir zurück. Wir redeten noch einige Minuten, bis K meinte es wäre mal wieder an der Zeit sich vor uns zu knien und sich ins Gespräch zu drängeln. Da sie Bambi konsequent ignorierte, stellte sich Bambi nach einigen Minuten selbst vor. K gab mir zu verstehen, sie würde jetzt gehen, es sei ja schon früh am Morgen. „Ja, bitte. Tu das endlich!“ dachte ich mir. Sie zog sich ihre Jacke an und ging. Ich fühlte mich etwas erleichtert und kümmerte mich wieder um Bambi. Inzwischen war noch ein Bekannter von Bambi dazugestoßen. Kaum war ich mit ihm etwas im Gespräch, stand K wieder vor mir. Ich traute meinen Augen nicht. War diese Frau etwa nicht in der Lage einfach mal nachhause zu gehen? Sie erklärte mir, es sei so hell draußen und sie habe doch gedacht ich würde mitkommen. „Nein“ korrigierte ich sie, ich hätte nicht vorgehabt mit zu kommen, ich wolle noch etwas hier bleiben. Nach langem Kampf und mehrfachen Verabschiedungen konnte ich K dann aber doch überzeugen zu gehen. Und diesmal blieb sie auch weg. Ich hing noch eine Weile im Club rum, wobei mich Bambis Bekannter ziemlich in Beschlag nahm. Dann ging ich mit ihm und Bambi in Richtung U-Bahn. Ich verabschiedete beide und sagte ich würde mir ein Taxi nehmen. Ich lief eine Weile und sah den Leuten beim Brötchen holen zu. Es war inzwischen reichlich morgendlicher Betrieb auf den Straßen. Dann setzte ich meine Kopfhörer auf, beschloss den ganzen Weg zu laufen und ging mit tänzelnden Ausfallschritten, hüpfend und springend und mit wehenden Zöpfen nachhause. Vor dem Einschlafen checkte ich nochmal ob ich wirklich die Telefonnummer des Rehs in meinem Handy hatte und fiel dann rückwärts in die Kissen.

Der Bittere Nachgeschmack.

Sonntag verbrachte ich im Bett. Ich fühlte mich noch nicht in der Lage mich bei Bambi zu melden. K schrieb mir, sie hätte eine sehr gefährlich Fahrt auf dem Fahrrad gehabt, aber den Abend hätte sie sehr genossen. Karten für das Theaterstück waren nicht mehr zu bekommen und ich musste auf die Abendkasse hoffen. Montag Mittag schrieb ich Bambi eine SMS:

Hey Bambi. Das Stück (morgen) ist natürlich ausverkauft. Aber die geben ab 17Uhr die Reservierungen frei. No risk, no fun? Dabei? Elia.

Es kam den ganzen Montag keine Antwort. Gegen Abend wurde ich extrem nervös. Es kotzte mich an, dass ich eine SMS geschrieben hatte, statt anzurufen und es kotzte mich noch mehr an, dass sie sich nicht meldete. In meinem Frust machte ich für den nächsten Tag ein Date mit J, meiner “ex-Affäre“ zum Kochen bei mir aus. Den Dienstag musste ich arbeiten, was eine gute Ablenkung war. Kurz vor Ende des Jobs kam eine SMS von J, sie sei extrem schlecht drauf wegen einer Jobabsage und ihrer Trennung und würde lieber ein anderes Mal vorbeikommen. Verdammt. In meiner Verzweiflung schrieb ich kurz mit Lolita, dem Kätzchen, das sich gerade in Berlin herumtrieb. Sie antwortete mir, sie sei schon auf dem Weg zu dem PickUp-Autor bei dem sie momentan nächtige. Bumm. Der Abend schien nicht zu retten. Und so machte ich mich an einem Dienstag Abend auf den Weg in die Bar. Bambi war (wahrscheinlich zum Glück) nicht da. Ich schrieb K und C die gleiche SMS. Den Namen der Bar und ein Fragezeichen. Keine hatte Zeit. Ich trank ein paar Bier und ging wieder nachhause.

Jetzt Und Hier

Da ich den Text in mehreren Etappen geschrieben habe sind dazwischen zwei Tage vergangen. Gestern Abend hat sich K gemeldet, ob ich Lust hätte in die Bar zu kommen, sie sei auf dem Weg. Ich antwortete ich wäre schon halb im Bett, aber wer denn hinter der Bar arbeite (Was für eine fiese Antwort eigentlich). Sie schrieb zurück Bambi sei hier, aber sie selbst würde nicht allzu lange bleiben. Ich musste mich zwei Mal auf dem Weg ins Bad zur Ordnung rufen, um nicht wie ein ferngesteuerter Idiot los zu tigern, nur weil jemand mein Lieblingsreh erwähnt hat. Als ich zum zweiten Mal in mein Schlafzimmer zurückkehrte summten zwei SMS in meinem Handy. Eine von K, sie würde bald gehen aber die Musik sei gut und eine von Bambi. Bambi schrieb:

Sorry Elia hab's voll versemmelt...wollte mich eigentlich noch melden bei dir.

Mehr nicht. Ich war erstmal zwanzig Minuten damit beschäftigt mir selbst das Handy aus der Hand zu nehmen, um ihr nicht sofort zu antworten. Kurz überlegte ich, ob es einen Zusammenhang zwischen Bambis SMS und Ks Aufenthalt in der Bar gäbe. Haben die zwei gerade über mich geredet? I hope not!

Heute morgen habe ich ihre SMS nochmal gelesen und weiß nach wie vor nicht, ob oder wie ich darauf antworten soll. Bisher ist mein Plan, gar nicht zurück zu schreiben, da man sich ja sowieso demnächst wohl wieder in der Bar begegnen wird und sie mich praktisch ja fast drei Tage hat auf eine Antwort von sich warten lassen – was irgendwie ja auch eine Aussage ist.

Allerdings bin ich kein wirklicher Fan von freeze-outs und das könnte auch irgendwie nach beleidigter Leberwurst aussehen...

Gerade hat mich J für Sonntag Abend in ihre neue Wohnung zum Kochen eigeladen. Anlauf Nummer drei sollte dann vielleicht auch mal klappen.

Wie ich weiter mit Bambi verfahren soll, weiß ich noch nicht. Tipps anyone?

Elia

bearbeitet von Elia

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Okay nach diesem Post sind deine Probleme so offensichtlich, dass sie einem fast schon ins Auge springen. Es hat alles einen Ursprung.

"Eskalationsangst-Ansprechangst bei höherstufigen HB's" begründen sich aus einer unglaublich ausgewachsenen Oneitis für Bambi. Du hast das Gefühl du "darfst" nicht eskalieren weil du Bambi willst und nicht diese Mädchen, gleichzeitig siehst du sie als nicht so gut an wie Bambi. Die Angst vor hohen HB's ist indirekt die Angst davor Bambi zu gamen, weil sie Aussehenstechnisch an sie herankommen könnten.

Streich dieses Mädchen aus deinem Leben, geh erstmal nicht mehr in die Stammbar. Meditation zum loslassen könnte auch eine Möglichkeit sein. Es kann nicht sein, dass du dir ein erfüllendes Leben selbst fickst nur wegen einem Mädchen. Du bist ein erwachsener Mann der nicht 3 mal in 5 Tagen in eine Bar gehen sollte auf die Möglichkeit hin, dass sie da ist. Sieh es ein es ist vorbei. Ende im Gelände. Du machst dich damit selbst kaputt und wenn du länger drüber nachdenkst wirst du das auch einsehen. Ich weiß der Schritt ist hart aber ich glaube er ist notwendig. Mach vll. mal 2-3 Wochen Urlaub falls es sich arbeitstechnisch einrichten lässt und lebe ein Leben nach deinem Gusto in dem du von niemandem abhängig bist.

Geh deinen Weg und dreh dich nicht mehr um. Du schaffst das !!

So long...

Kushiel

p.S. hier noch was auf die Ohren. Du wirst es brauchen.

bearbeitet von Kushiel
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Sorry Elia hab's voll versemmelt...wollte mich eigentlich noch melden bei dir.

Klingt irgendwie mit der Vorgeschichte nach: Nur gucken! Nicht anfassen! :-D Vergiss Sie und leg die Prioritäten woanders.. und lass den Alkohol weg und such dir ne andere Bar!

Viele Grüße

Scooby

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Du weißt genau was jetzt zu tun ist, aber du hast Schiss, dass du bei Bambi versagst bzw. Fehler machst. Ruf an und frag welcher Tag bei ihr am besten passt. Dann denkst du dir nen guten Schlachtplan aus in welche Lokalitäten du vorher und nachher mit ihr gehen wirst. Und dann lässt du es einfach fließen.. denn geht um nix.. nur ein kleines Mädel, dass dich auch nur küssen will :) . Wenn sie flaked dann vergiss sie.

Du musst sie unbedingt auf ein anderes Terrain und in eine andere Atmosphäre bringen. Du hast jetzt nen gutes Image, weil du dich die ganze Zeit mit Mädels umgibst und gut mit ihnen schnacken kannst. Das merkt sie ja und will jetzt mehr wissen. Du hast sie neugierig gemacht. Sie drückt dir ihre Nummer auf.. sehr gut. ABER DANN RUF AUCH AN!

Die Situation mit K in der Bar klingt lustig.. die wollte dich sowas von abwerben und je mehr du sie ignorierst je größer wird dieser Wunsch haha. Für die haste später immer noch Optionen. Aber an dem Abend war es gewagt.. ich hätte die dann unmissverständlich weggeschickt. Stattdessen gehst du mit ihr weg und gambelst quasi, dass Bambi noch dazu kommt. Hat ja irgendwie geklappt, aber ich hab das Gefühl da wär mehr drin. Die will ja auch wissen, was mit dir und K geht und wie du drauf bist.. Friend or Fucker. Gut isses, wenn sie checkt wie du K wegschickst.

bearbeitet von unclehowie
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Ich stimme Kushiel überwiegend zu. Vielleicht einen finalen, richtigen Versuch bei Bambi starten (und sich das nicht nur ständig vornehmen) und gucken in wie weit das klappt. Bei Nichterfolg ne neue Stammbar suchen.

Wozu lotst du eigentlich K und C in die Stammbar? Der Zweck erschließt sich mir nicht.

Leider verrutscht mir gegen Mitte des Gesprächs ein Neg ein klein bisschen in Richtung Rainer Brüderle.

I: ...Wow. Das ist ja echt spannend was du da machst. Als ich dich vorhin von da hinten gesehen habe, dachte ich du wärst einfach nur hübsch.

Hupsi. Naja, gesagt ist gesagt. Madame wiederholt den Satz und ist mittelmäßig empört. Ich versuche mich rauszuwitzeln. Mit nicht komplett durchschlagendem Erfolg.

Nicht dein Ernst? Ich seh keinen neg, nichts "verrutschen" und auch keinen Grund weshalb sie empört sein sollte. Sich aus etwas Gesagtem rauszuwitzeln hat nie durchschlagenden Erfolg. Es zeigt deine Unsicherheit und dass du nicht zu deinen Worten stehst.

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Hm.. Um mal meinen Eindruck zusammen zu fassen. Selten entwickelt man sich strikt "linear", das ganze ist eher 2 Schritte vorwärts, einen zurück. Oder auch "Traue ich mich wirklich noch einen Schritt weiter zu gehen..." Momentan scheinst Du ein wenig vom Erfolg überwältigt, traust Dich aber nicht weniger mit dem Kopf und mehr mit dem Bauch (oder Schwanz) zu denken.

Dazu kommt, das texten zwar nicht verwerflich ist, man aber gesendetes immer in der Stimmung interpretiert, in der man selber gerade ist. Und dann fängt Dein Mindfuck an und es geht abwärts. Und jetzt geht's Dir wie einem guten Kumpel von mir: Viele Frauen zum quatschen, keine zum knutschen. Du hast so viele Frauen in Deinem Orbit oder bist im Orbit von vielen, machst aber nix. Wenn's so weiter geht bist Du bald bei Dame Z angelangt ohne das was passiert.

Es ist Zeit eine Stufe weiter zu gehen: Eskaliere! Wie sieht's bei Dir mit Kino aus? Lebe mit der Angst, lebe mit der Unsicherheit, aber verdammt noch mal geh einen Schritt weiter. Trink weniger Alk und lass den Caveman raus. Zumindest etwas...

Und ich stimme chillakilla zu: Andere träumen von so einem Satz, Du bringst ihn spontan: Du machst ihr ein zweifelhaftes Kompliment (Ich dachte Du bist einfach nur hübsch) in einem Satz mit einem echten Kompliment (Ist ja spannend was Du machst).

Fazit: Weniger Alk, weniger SMS-Game und am aller aller wichtigsten "Wer nicht eskaliert verliert"

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Ich stimme Kushiel überwiegend zu. Vielleicht einen finalen, richtigen Versuch bei Bambi starten (und sich das nicht nur ständig vornehmen) und gucken in wie weit das klappt. Bei Nichterfolg ne neue Stammbar suchen.

Wozu lotst du eigentlich K und C in die Stammbar? Der Zweck erschließt sich mir nicht.

Der Sinn dahinter erschliesst sich mir ebenso wenig. Wenn Du sowieso total auf Bambi fixiert bist wieso bestellst Du Dir noch andere Chicks in die Bar?

Im Grossen und Ganzen rate ich Dir dringend zu einem Locationwechsel. Der Laden ist verbrannt für Dich - zumindest Game technisch.

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Das mit verbrannter Erde sehe ich anders: Die Macht des Social Circles wirkt immer noch. Nicht ist mMn mächtiger als Preselection in Kombination mit Selbstsicherheit. ("Was wollen die anderen Mädels von ihm, der muß intersant sein") Elias muß mMn eher daran arbeiten das er kongruenter / selbstsicherer wird.

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Das mit verbrannter Erde sehe ich anders: Die Macht des Social Circles wirkt immer noch. Nicht ist mMn mächtiger als Preselection in Kombination mit Selbstsicherheit. ("Was wollen die anderen Mädels von ihm, der muß intersant sein") Elias muß mMn eher daran arbeiten das er kongruenter / selbstsicherer wird.

Klar, theoretisch tolle Preselection, aber offensichtlich behindert das Elia eher. Das kann man ganz klar rauslesen.

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Den Wald vor lauter Rehen nicht

Als erstes Mal vielen Dank für das viele Feedback! Danke auch für die Tips, die ich via Mail oder Facebook bekommen habe! Es war allerdings, aber so ist das wohl wenn man solch private Fragen in die Welt hinaus schreibt, auch von einem bis zum anderen Extrem fast jede mögliche Antwort dabei. Im Netz waren hierbei die Jungs eher die Extremisten, die entweder zur Kino-Attacke auf Reh und Wald oder zur ewigen Meidung der Stammbar und des dazugehörigen Paarhufers geraten haben und die Cats eher von der läuft-doch-ganz-ok-werd-jetzt-nicht-panisch-Fraktion. Dank geht speziell an eine sehr nette Katze, die mir riet meinen Rhythmus an den von Bambi anzugleichen und niemals schneller zu gamen als sie reagiert, meinen Needy-Frame los zu werden und für Bambi keine immer verfügbare Möglichkeit sonder der Zug zu sein, auf den man aufspringen kann, der aber sonst eben auch weiter fährt. Schönes Bild. Privat war die Rollenverteilung etwas anders. Meine zwei besten Freundinnen schrieen praktisch im Chor „Eject!“ während die Kumpels die Sache gelassener sahen.

animals-black-and-white-deer-evil-fotografia-grace-Favim.com-38429.jpg

Ich traf vor dem Wochenende für mich folgende Entscheidung: Ich werde die Stammbar nicht meiden, weil ich zum einen dort extrem gerne bin und zum anderen dort nicht nur super vorglühen sondern gelegentlich auch hervorragend gamen kann. Den Social Bonus, den ich dort inzwischen habe kann man nicht nur bei den Mädels extrem gut ausspielen sonder ich genieße ihn auch einfach. Ich werde versuchen mit Bambi so normal wie möglich umzugehen aber meinen Invest auf ein Minimum beschränken, bis ich von ihrer Seite einen Schritt auf mich zu sehe. Sie komplett zu meiden empfände ich eher als eine beleidigte und kindische Reaktion. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher in wie fern sie “spielt“ oder vielleicht wirklich ein extrem vorsichtiges bis gestörtes Verhältnis zu Männern (oder mir) hat. Lange Freeze-Outs sehe ich als Zeitverschwendung, wenn sich danach nichts grundlegendes ändert. Ich denke Attraction kann durch Game verstärkt, sehr selten komplett erzeugt werden. Wenn von Anfang an kein Interesse da ist, ist da auch nur in extremen Ausnahmen was zu “ergamen“. Ergo geht es mir darum herauszufinden, ob hier überhaupt Attraction vorhanden ist oder ob Madame nur spielt. Und wenn sie Interesse hat, ob es Sinn macht daran zu arbeiten, oder nicht.

Ich sehe gerade förmlich die entsetzten Gesichter einiger Tipgeber, aber ich bin euch extrem dankbar für jede geäußerte Meinung. Trotzdem bleibt meine Entscheidung am Schluss eben meine Entscheidung. Nur ich kann sie treffen, nur ich kenne wirklich alle Details und nur ich muss mit den Konsequenzen leben. Let's see what will happen!

Die letzte und wahrscheinlich aber wichtigste und tiefste Erkenntnis, die ich aus allem was bisher geschehen ist ziehen konnte ist, dass meine Field Reports verdammt nochmal kürzer werden müssen. Und zwar dringend. Da schlaf ich ja selbst schon beim Korrekturlesen ein. Wer den Kram jede Woche bis zu Ende liest kann ja praktisch überhaupt kein Privatleben mehr haben. Der ist ja fast nur noch mit Lesen beschäftigt. Daher also so kurz und prägnant, wie es mir möglich ist, die Zusammenfassung der letzten Tage:

Freitag. Nullrunde.

Freitag war ich mit Wing2 in der Stammbar. Hey, hey! Hey! Ruhe Bitte! Ja. Ja, ist ja gut! Könnten sich die Herrschaften bitte wieder setzen und aufhören mit Lebensmitteln zu werfen. Ich hab doch gesagt, es ist meine Entscheidung. Und ich spiele nunmal, wenn es mich wirklich reizt, solche Schachpartien auch so lange weiter, bis ich mir sicher bin, dass ich wirklich keinen einzigen Zug mehr machen kann. Also. Nochmal: Freitag war ich also mit Wing2 in der Stammbar. Die Bar war eher mäßig besucht und wir hatten beide vorher gearbeitet. Daher war der Energie-Level bei uns beiden eher low. Mit dem ersten Bier in der Hand standen wir an der Bar, als mich K entdeckte. Umarmung, Begrüßung, Blablabla. Nichts besonderes. Später am Abend fragte ich sie nebenbei, ob sie letzte Woche mit Bambi über mich gesprochen hätte, da ich von ihnen beiden zeitgleich eine SMS aus der Bar bekommen hatte. Sie verneinte.

Später kam noch C vorbei, die aber bereits auf dem Weg gen Bettchen war und nur einen kurzen Schwatz mit mir einlegte, bevor sie die Bar verließ. Wing2 quatschte noch eine Runde mit K, legte sich dann noch kurz mit einem Freak am Tresen an und beschloss dann ebenfalls gen Schlafgemach aufzubrechen. Ich quatschte noch bis 5:00 mit dem Personal, musste aber auch einsehen, dass es ein schlechter Abend in der Bar war und machte mich auf den Heimweg.

Samstag. Ikarus und die Tanzmaus.

Samstag Abend war ich mit Wing1 und Wing2 zum Essen und anschließenden Clubben verabredet. Vorher hatte ich aber am Telefon ein etwas heftigeres Gespräch mit Wing2, der sich über die Stammbar und mein Verhalten dort beschwerte. Im Verlauf dieses Gespräches sagte mir Wing2 ich müsse mich entscheiden, ob ich mit ihm und Wing1 weggehen wolle, oder ob ich in die Stammbar wolle. Beide hatten mir erklärt, sie würden nicht mehr in die Stammbar gehen. Einige Sätze später merkte er noch an, er hätte mitbekommen, dass Bambi heute Nacht sowieso nicht in der Stammbar sei. Fragt mich nicht warum, aber im Anschluss an das Gespräch hatte ich einen derartigen Stimmungseinbruch, dass ich beschloss erstmal ein bis zwei Stunden für mich alleine sein zu wollen, ehe ich das Haus verlasse. Ich sagte das Essen kurzfristig ab. Wing2 war danach nicht mehr zu erreichen. Ich verabredete mich mit Wing1 in der S-Bar, wusste tief in mir aber schon lange, wo ich heute Nacht zumindest vorbeischauen musste. Es war ein Zwang. Ein Programm. Nichts zu ändern.

Als ich in der S-Bar mein erstes Bier bestellte, erreichte mich ein Anruf von Wing1. Er habe sich mit Wing2 in der Bar verabredet, in die wir eigentlich heute gehen wollten. Ich setzte mich mit meinem vollen Bier alleine an einen Tisch. Irgendwie war ich im Begriff meine Flügel zu verlieren. Und es war nicht die Sonne, an die ich zu nah gekommen war. Es war ein dunkles Loch namens Stammbar, dass mich gerade meine treuen Gefährten kostete. Meine Stimmung hätte ein zweites Mal ernsthaft abstürzen können, wenn sich nicht ein Bekannter plötzlich zu mir an den Tisch gesetzt hätte. Mit ihm trank ich mein Bier und vergas das Grübeln über mein suizidales Sozialverhalten kurz. Als mein Bier leer war, ging ich raus in die Kälte. Autopilot ON.

In der Stammbar war es für Samstag noch ziemlich leer. Ich erspähte Bambi sofort. Sie grinste mich breit an und wir quatschten eine Runde. Bambi war in Hochstimmung. Ich war in Trance. Neben mir kreuzte, wie immer sternhagelvoll, Wing3 auf. Er erzählte mir von einer Party im ClubX, auf der es tolle Frauen geben sollte. Die kleine Rothaarige V vom letzten Wochenende sei auch da erzählte er mir. Ich trank in aller Ruhe meinen Whisky und versprach ihm, mit ihm dort hin zu gehen. Der Wing-Move von letztem Freitag beschäftigte ihn immer noch und er drängelte, ob wir in ClubX Frauen anquatschen gehen würden. Ich sicherte ihm meine vollste sportliche Unterstützung bei diesem Unternehmen zu und wir machten uns auf den Weg.

In ClubX, ein Laden den ich eigentlich vor einigen Jahren schon zum “Club mit den hässlichsten Frauen der Stadt“ erklärt hatte, war tatsächlich ziemlich gutes Publikum. Wir versorgten uns an der Bar und er zeigte mir den neu eröffneten zweiten Floor. Wir standen dort noch im Eingang und scannten die Tanzfläche, als eine kleine Schwarzhaarige in einem knallroten Minikleid an uns vorbeilief. Unsere Köpfe folgen ihr synchron. „Na was hab ich dir gesagt?“ sagte er und grinste mich an. „Dann mal los“ gab ich zurück, zählte innerlich bis drei und ging RED (ja, ich führe jetzt Namen ein, weil ich Angst habe ungefickt bei Frau X anzukommen und dann Y oder Z einfach closen zu müssen) hinterher an ihren Tisch, wo sie mit einer Freundin stand. Ich hatte mir nichts überlegt und stand also einfach grinsend zwischen den Beiden am Tisch.

I: Hi

RED: Hi

Und ab dafür. RED war die ersten zwei Minuten noch etwas skeptisch, wie sie auf den seltsamen Eindringling reagieren sollte. Aber ich war in extrem guter Stimmung. Ich war lustig und das färbte ab. Schwierig war eher REDs Freundin, die anscheinend auf Berlin-Besuch war, nur Englisch sprach und nicht zu dem Teil der Menschheit gehörte, der mit Humor gesegnet war. Ich fragte sie ein wenig aus, aber es war schwer mit ihr wirklich warm zu werden und RED interessierte mich sowieso deutlich mehr. Also zurück zu RED. Wir stellten fest, dass wir nicht nur ähnliche Vornamen hatten, sondern auch noch den gleichen Beruf. Ich dachte ich hätte sie schon sicher, als Wing3 dazustieß. Er stellte sich zwar brav vor, war aber nach kürzester Zeit mit Englisch und mit REDs Freundin komplett überfordert. Was ihn anscheinend zu dem Entschluss brachte sich noch mehr Bier zu besorgen. Inzwischen so auf RED fixiert ignorierte ich leider ihre Freundin, die nun wieder alleine dastand, bis die Mädels nonverbal Funkkontakt aufnahmen und mir RED kurzerhand erklärte sie würden mal in Floor1 ne Runde tanzen gehen. Als ich den Beiden nachblickte kam gerade Wing2 mit Bier von der Bar zurück. Ein Timing-Talent war er schon mal nicht.

Wir gingen also wieder Richtung Floor1, als ich kurz vor dem Durchgang einen reichlich langen Augenkontakt mit einem Mädel hatte infolge dessen ich mich an einer kleinen Stufe fast auf die Fresse legte. „Gute Gelegenheit“ dachte ich mir und sprach sie (sie stand mit ihrer Freundin jetzt direkt neben mir) an.

I: Das solltest du nicht machen! Jungs so lange anschauen... Das ist ja gefährlich!

Das zweite Mädel neben ihr stellte sich nicht nur als ihre Schwester sondern auch als nochmal etwas heißer heraus. Das einzige was mich störte war ihre auffallende Sekretärinnenbrille. Ich quatschte einige Minuten mit beiden bis Wing3, der offensichtlich erst im nächsten Raum mein Fehlen bemerkt hatte, zurückkam und die Schwester meiner Sekretärin übernahm. Das Gespräch war witzig aber Madame war, sobald es um privates ging, immer sofort extrem zugeknöpft, was mir irgendwann ziemlich auf die Eier ging. Ich brach nach ca. 30 Minuten das Gespräch ab, als sie darauf bestand mir in keinem Fall (wir kamen durch Zufall darauf) jemals ihren Nachnamen zu verraten. Ich tigerte noch einige Runden durch den Club und stieß auf V. Sie war bitchy wie schon beim letzten Mal als wir uns begegneten. Dann entdeckte ich RED auf der Tanzfläche und holte mir zumindest noch einen Strich auf der Number-Close-Liste.

Wir hatten noch einigen Spaß in ClubX aber gegen 5 wollte Wing3 gehen. Im Ausgang stieß ich auf ein bildschönes Russisches Mädchen mit dem ich sofort das Quatschen anfing. Sie hatte echt Modelqualität und war äußerst flirty unterwegs. Was mich allerdings von der ersten Sekunde an irritierte war der extrem aggressiv zu uns herüberblickende Typ an der Wand gegenüber, dem sie gelegentlich auch mal ein provozierendes Grinsen zuwarf. Nachdem der Killer mit dem Todesblick schließlich zum zweiten Mal meiner russischen Schönheit etwas ins Ohr zischte und diese anscheinend zum Mitkommen bewegen wollte und sie sich seinem Griff daraufhin entriss um wieder mit mir weiter zu quatschen als sei nichts geschehen, wurde mir die Nummer doch zu undurchschaubar und ich beschloss, nochmal in die Stammbar zu sehen.

In der Stammbar war Bambi gerade am Aufräumen und Abschließen. Sie meinte aber sie würde jetzt noch in ClubX gehen und ich könne ja mitkommen. Ich folgte dem Reh natürlich aufs Wort. Wir gingen also mit zwei ihrer Freunde zurück zu ClubX. Dort angekommen grinste mich erst die kleine Russin an und danach beschloss ihr inzwischen vollkommen mit Wut und einigen Drogen angefüllter Killer-Freund dass es doch sicher seine kranke Beziehung retten würde, wenn er mir jetzt mal eine Runde ins Ohr brüllt. Wäre Bambis Bekannter nicht dazugekommen hätte ich wahrscheinlich ein paar Dellen davon getragen. Merke: Pick Up hat durchaus Risiken und Nebenwirkungen.

Bambis Freunde wurden nicht besonders alt in ClubX und so war ich schnell mit dem Reh alleine. Wir unterhielten uns ziemlich gut und betranken uns nebenbei entspannt. Unter irgendeinem Vorwand nahm ich ihre Hand behielt sie auch, wo ich sie schon einmal hatte. Bambi schien das nicht zu stören. Wir saßen eine ganze Weile quatschend und händchenhaltend da als ich dachte es sei ein guter Moment für einen Kuss. Ich überfalle Frauen damit normalerweise nicht, sondern lasse sie brav den letzten Zentimeter selber gehen. Bambi ging nicht. Bambi musste grinsen und erklärte mir „Ich werd dich nicht Küssen, Elia“. Wir sahen uns zwei Sekunden planlos an, dann stand sie auf und erklärte „Los, wir tanzen!“. Ich bin normalerweise kein Tanzmuffel aber war zum einen etwas zu durch (es war sicher schon nach 7:00Uhr) und zum anderen immer noch etwas verwirrt angesichts der wechselnden Signale meines Rehs und so wippte ich halbherzig mit, während Bambi einmal quer über die Tanzfläche fegte. Als sie wieder vor mir angetanzt kam erklärte ich verwundert „Wow, hätte ich gar nicht von dir gedacht...“. „Ja ich bin eine Tanzmaus“ antwortete Bambi und nahm mich an der Hand „komm schon!“.

„Ich bin zu so später Stunde eher von der Stehblues-Fraktion“ versuchte ich mich rauszureden. „Also gut, dann Stehblues“ gab sie zurück. So stand ich nun also mit Bambi im Arm mitten auf der Tanzfläche und schwankte, wie ein Teeny am Abschlussabend der Klassenfahrt, langsam von einem Bein aufs andere während um uns herum irgendein wilder Balkan-Polka-Pogo abging. Irgendwann war das dem Tanzreh wohl zu lahm und sie versuchte mich noch unerbittlich zu einer Runde Rock'n'Roll zu animieren. Wie das aussah lässt sich zum Glück nicht mit Worten beschreiben. Wir landeten schließlich dicht beieinander auf einer Bank in der hintersten Ecke des Clubs. Ich hatte einen Arm um sie gelegt und streichelte ihren Rücken und ihre Haare. Bambi schien sich halbwegs zu entspannen und ich wagte einen zweiten Kuss-Versuch. Leider blieb das Ergebnis gleich. Kein Kommentar, sie blieb ruhig bei mir sitzen, aber Küssen schien nicht auf ihrer Abendkarte zu stehen.

Ein völlig betrunkener Typ setzte sich neben Bambi woraufhin sie ihn kurz aber bedrohlich anfauchte. „Was ist das eigentlich mit dir und den Männern?“ fragte ich ins Blaue. „Ich steh auf Männer. Ich steh nur nicht auf Männer, die auf mich stehen“ schmiss mir Bambi an den Kopf. „Du weißt aber, dass das niemals glücklich machen kann, oder?“ gab ich zurück und grübelte ob das gerade ein Zaunpfahl oder ein Querschläger an meinem Kopf gewesen war.

Wir saßen so noch eine Weile bis im Club das Licht anging. Wir waren die letzten, neben dem DJ und den Barleuten. Wir trotteten nach draussen. Es war halb 9 und ekelhaft hell. Bambi lehnte sich direkt vor dem Club mit dem Rücken an eine Wand. Ich stand direkt vor ihr. „Wollen wir die Woche einen Kaffee trinken gehen?“ fragte ich. „Wenn du mir versprichst nichts über meine Wohnung zu sagen können wir uns Dienstag bei mir treffen“ antwortete Bambi. Ich sah eine Wimper auf ihrer Wange, nahm sie vorsichtig weg und wollte ihr eigentlich anbieten sich etwas zu wünschen als mir klar wurde, wie perfekt die Situation gerade war. Ich nahm ihr Gesicht in beide Hände und zog sie zu mir heran. Diesmal hätte ich den letzten Zentimeter übernommen. Diesmal drehte sie wirklich den Kopf weg. „Da war doch gar nichts!“ jammerte sie. „Doch! Da war eine Wimper“ verteidigte ich mich. „Ja, ja... bei euch ist da immer eine Wimper!“ gab sie vorwurfsvoll zurück. Langsam wurde mein Geduldsfaden dünner, die Müdigkeit und der Kampf zeigten deutliche Spuren. „Euch? Euch! Ich bin nicht Euch!“ fauchte ich zurück. Wir liefen inzwischen Richtung U-Bahn. Ich blieb an einem Taxistand stehen. Ich merkte, ich sollte mich schleunigst vom Acker machen, bevor die Stimmung wirklich völlig umschlug. „Sehen wir uns Dienstag?“ fragte ich. „Nimm's mir nicht krumm ich mag einfach Menschen im allgemeinen nicht besonders“ grummelte Bambi „wie gesagt, versprich mir nichts über meine Wohnung zu sagen und versprich mir, dass du nicht versuchst mich zu küssen“. Dann gab sie mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange und ging Richtung U-Bahn.

Ich stieg ins Taxi.

Zuhause schickte ich ihr völlig betrunken und übermüdet eine SMS:

Gute Nacht, Menschenfeind. Bis Dienstag.

Katerstimmung.

Am nächsten Morgen bereute ich die SMS natürlich und einige blöde Moves der Nacht auch. Ich erwartete eigentlich gar nichts mehr von Bambi zu hören. Bei drei Kuss-Versuchen wäre ich froh gewesen, wenn wir demnächst in der Bar normal miteinander hätten reden können. Ich rief meine beste Freundin an, die mich förmlich anschrie, ich solle die Finger von dem Mädchen lassen, die sei gestört und spiele mit mir. Irgendwie so fühlte ich mich auch. Ich fühlte mich wie die tote Maus, mit der die Katze spielt.

Sonntag Abend war ich bei J zum Essen eingeladen. Wir verstanden uns super. Sie frisch getrennt – ich Langzeitsingle. Ich blieb über Nacht und fühlte mich bei ihr ein wenig wie der Akku in der Ladestation. In jedem Fall besser als die tote Maus.

Montag Morgen holte ich mir die gleiche Predigt noch einmal von meiner Freundin ab. Diesmal fand ich ihre Anti-Bambi-Rede schon fast etwas beängstigend. Ich verhalte mich wie ein Junkie, der seine Sucht rechtfertige und solle einige Monate nicht mehr in die Stammbar gehen plärrte sie durch den Hörer. Ich hatte das Gefühl sie habe durchaus ein Stück weit recht.

Montag Mittag kam eine SMS von Bambi:

Wenn du willst könnten wir uns morgen zum Kaffee irgendwo treffen... Bei mir Zuhause – Nicht so gut.

Ich war völlig durcheinander. Ich hatte gerade erst die Wut-Rede meiner Freundin verdaut und fand Bambis Formulierung „Wenn DU willst“ plötzlich geradezu provokant. Und warum nicht bei ihr zuhause? War ihr das plötzlich zu privat? Ich bastelte also an einer geschickten Antwort. Fragt mich bitte nicht, warum ich sie nicht angerufen habe. Ich lerne anscheinend manchmal extrem langsam bis gar nicht. Meine Antwort lautete:

Wenn du dich traust zu mir zu kommen, würde ich den Barkeeper spielen und nen Espresso kochen.

Darauf erhielt ich keine Antwort. Den ganzen Montag nicht mehr. Dienstag Nachmittag wurde ich schwach. Wir waren ja praktisch schon fast verabredet. Was sollte das? Ich rief bei ihr an. Sie ging nicht ran. Ich wurde nervös...Mein Hirn fing an zu hyperventilieren und wilde Gedankenfickereien zu veranstalten. Dann telefonierte ich mit einer anderen Bekannten, die meinte ich würde mich wie ein Idiot verhalten, das Mädel wollte sich doch mit mir treffen, warum ich ihr denn so vor den Kopf stoße?

Gegen Spätnachmittag brach mein cooler Frame endgültig in sich zusammen. Hatte Bambi vielleicht wirklich irgendein Männer-Trauma und ich hatte sie jetzt endgültig verschreckt? Ich schrieb ihr eine SMS in der ich mich faktisch entschuldigte:

Sauer? Hab meine SMS nochmal gelesen. War inner albernen Stimmung. War nicht so chauvi gemeint wie man es auch lesen kann. Sehen wir uns am WE?

Natürlich kam den ganzen Dienstag keine Antwort von ihr. Mittwoch Nachmittag summte dann doch mein Handy. Eine SMS von Bambi:

Ne bin nicht sauer – nur doof – Du solltest sauer sein! Schönen Tag dir!

Ich habe nicht mehr geantwortet. Ich muss gestehen, ich bin mit meinem Latein, was diese Frau angeht, ziemlich am Ende.

Elia

bearbeitet von Elia

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Ehrlich ich versteh diese Frau einfach nicht ...

Sie will sich mit dir treffen und meldet sich dann den ganzen Tag nicht?

Ich glaub alle werden dir jetzt nur eines raten können, freeze sie!!!!

Mach was mit anderen Mädels, hast du ja gut mit J gemacht, du hast noch andere Kontakte die du treffen kannst.

Versuch Bambi ausm weg zu gehen, entweder spielt die wirklich nur mit dir oder sie hat ein Geheimnis.

Am Ende macht das dich nur auch noch kaputt!

lg

Künstl

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So schwer zu durchschauen finde ich sie gar nicht.

Sieht nur absolut nicht gut für dich aus, Elia. Zum einen scheint ihr Interesse nur oberflächlicher Natur und zum anderen bist du zu sehr in deiner Oneitis gefangen.

Meinen Ratschlag äußere ich nicht. Den willst du eh nicht hören.

Grüße

Darw

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Meinen Ratschlag äußere ich nicht. Den willst du eh nicht hören.

Was geht ab Darw?? Gerade auf deinen Bambi-Kommentar hatte ich schon seit letztem Wochenende gewartet! Ich kanns erahnen, trotzdem raus damit, bitte!

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Elia, Du bist ein Masochist! Ein waschechter dazu! :fool:

Sagte sie nicht, daß sie auf Männer steht, die nicht auf sie stehen? Übersetzt in die Männersprache heißt das: ich stehe auf Männer, die cool sind, ein eigenes Leben haben und es nicht nötig haben, mir hinterherzusabbern. Und sabbern geht auch auf äußerst gepflegte und eloquente Weise, ich spreche da aus (eigener) Erfahrung...

Du fühlst Dich vielleicht (noch) nicht bereit zu einem weiteren Schritt in die "richtige" Richtung, vielleicht hast Du Angst und suchst in Deiner Stammbar (und in Deinem Dir bekannten "Unglück") Halt. Da weißt Du, was Du hast. Deine Persönlichkeit bleibt in dem Moment stehen. Das ist nicht schlimm, manchmal, gerade wenn eine Entwicklung besonders schnell vorangeschritten ist, so wie bei Dir das letzte halbe Jahr, braucht man mal ne Pause... aber irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, daß ein beträchtlicher Teil von Dir weiterwill und auch bereit dazu ist! Deine Entscheidung in allen Ehren.

Zurück zu Bambi: sie hat Dir ein paar deutliche Zeichen (und Worte) indirekt mit auf den Weg gegeben, wohin Du Dich ändern solltest, möchte sie Dich anziehend finden. Nicht so direkt, aber übersetz doch einfach mal die Dinge, die sie gesagt hat in PU-Sprache, und Du wirst Dir viele Antworten selbst geben können. Und, ob Du dann diesen Weg beschreiten möchtest, denn Du ganz allein hast die Wahl und die Verantwortung für Dich selbst, das hast Du - anders als viele - echt gut verinnerlicht, bleibt vollkommen Dir überlassen. Bambi schwebt ein PUA vor, wie er im Buche steht. She's your Challenge, man! Ich würd aber sagen, nicht sofort.

P.S.: Und ich bin auch gespannt, was DarwYyn zu sagen hat, denn wie Du praktisch wieder aus der Misere rauskommst, da bin ich selbst Ratsuchender in meinem Leben - bei Leuten, die sich mit sowas auskennen...

Gruß, Flamand

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Puh! Der gute DarwYyn hat mich gerade via PN mit seiner Bambi-Analyse derart umgehauen, dass ich sie einfach nochmal für alle posten wollte (hoffe das geht klar).

Ich hatte beim Lesen echt das Gefühl, der Kollege würde das Lieblings-Reh persönlich kennen. Bin beeindruckt Darw!

1. Will sie was von mir? Ist sie sich nicht sicher? Hat sie ein Problem (mit Männern)? Ist sie sich ZU sicher? Ich bekomme von ihr immer ein grünes und zwei rote Lichter.... SIE gibt mir ihre Nummer - Dann meldet sie sich nicht wenn wir verabredet sind. - SIE schlägt vor sich auf einen Kaffee bei ihr zu treffen - Dann meldet sie sich wieder nicht wenn wir verabredet sind.

Ich behaupte sie will nichts von dir, so wie du aktuell auftrittst. (Ich schreibe deine Ausreden schonmal auf: Ja, ich kann das auf die Entfernung nicht beurteilen; ich war nie bei eurer Interaktion dabei)

Ersmal ne Einschätzung, wie ich glaube das sie tickt:

Sie ist jemand, der extrem viel mit Männern zu tun hat, dadurch extremst viel Aufmerksamkeit bekommt. Es läuft meistens darauf hinaus, dass sie die Männer nur noch in eine Schublade stecken kann: Alle wollen sie nur abschleppen.

Sie sucht nach Männern, die einfach nur nett zu ihr sind. Ihr die Aufmerksamkeit und emotionale Zuneigung schenken, die sie bei andern so vermisst.

Das warst du eine Zeit lang. Nett, zurückhaltend, interessant und anders, als die Anderen.

Dann kam der Abend, wo sie einfach nur Spaß haben wollte. Eine Phase, wie ich denke, wo sie wahrhaftig offen für vieles gewesen war. Ihr aufdrängen und betteln nach dem NC hatte ich eher als betteln um deine körperliche Eskalation gesehen. Weil das, im Gegensatz zu oben beschrieben, das war, was sie wollte an dem Abend.

Frauen haben nunmal auch diese Phase. Rausgehen, tanzen, Spaß haben und tierisch die Sau rauslassen mit viel rumknutschen, Aufmerksamkeit einsammeln und Co.

Der Abend war zuende ihre Stimmung ausgelebt und abgehakt. Zurück zum Alltag. Aber Mist! Da war doch gestern noch etwas. Eine NC-Anschmiegen, als Hoffnung auf das Auftauen und Eskalieren des Mannes. Wie komm ich da jetzt raus... er schreibt auch noch. Ähhh, ich mach mal nichts. Vielleicht legt es sich und wir können wieder freundschaftlich miteinander umgehen.

einige Zeit später. Ihr habt euren Abend, du eskalierst mal, hälst ihre Hand versuchst sie zu küssen. Bist aber charmant und zurückhaltend. Keine Gefahr für sie. Er macht nichts dummes und gefährdet die von ihr so geschätzte FREUNDSCHAFT nicht.

Klar trefft ihr euch auf nen Kaffee. Gerne auch bei ihr. In ihrem Reich. Du bist doch nur ein netter Typ. Hast (ich übertreibe) Jahrelang den netten, charmanten und nicht sexuellen Typ gegeben. Keine Gefahr. Endlich jemand der nicht wie die anderen ist und nur ficken will.

Ihr steht draußen. Wimper-Aktion.

Du willst es nochmal. Sie wird aus ihrer Realität gerissen und stehst wieder als der normale Typ da, der sie nur flachlegen will.

In ihrer Phase versucht sie noch es zu retten und sagt trotzdem, dass ihr euch treffen könnt.

Am nächsten Morgen denkt sie anders drüber, rationalisiert es. Du willst sie auch nur haben. Das ist keine Freundschaft, das ist sexuelles Interesse.

Sowas lädt sie nicht zu sich ein. Zu riskant.

Deine Bitte, dass sie zu dir kommt, ist genau so falsch. Weil du ihre Angst bestärkt hast.

Mal schaun, ob das in etwa stimmt. Ich mach mal mit der nächsten Frage weiter.

2. Macht es Sinn weiterzugamen, und wenn ja, WIE? Freeze? Ansprechen - Karten auf den Tisch? NOCH mehr Comfort?

Es macht immer Sinn weiterzugamen, die Frage ist nur wie. Bei dir sage ich aber Es lohnt nicht weiterzugamen, weil du so tief drin steckst und in deiner Oneitis festhängst, das ich bezweifle, dass du es mit klarem Kopf und geschickt angehst.

Empfehlung hier Freeze mit Tendenz zu Next und ein erneutes Angreifen in LANGER Zeit (mind. 2 Monate).

Wenn du weitergamen möchtest. Nicht hinterherrennen. Auch Mal gehen, wenn sie noch in der Bar hockt. Nicht zu ihr rennen, sobald sie in den Club schreitet.

Beim Treffen zurückgelehnt sein. Weniger auf Comfort bedacht sein, sondern wieder in Attraction investieren!

Das fehlt nämlich. Nicht Comfort.

Eskalation kann ich schwer einschätzen. Denke sie spricht nicht auf klassisches Eskalieren an, sondern du musst in ganz kleinen Schritten eskalieren. Micro Escalation von Richard La Ruina kann ich da empfehlen. Gibt glaube nen Youtube Video dazu.

3. Die Dame arbeitet nun mal in meiner absoluten Lieblingsbar. Geh ich da weiter hin? Kenne da 100 Leute und es wäre ziemlich krass wegen ihr jetzt nicht mehr da hin zu gehen...

Vorteil wenn du nicht hingehst: Du siehst sie nicht, kannst dich von deiner krassen Fixierung lösen und wieder nen klaren Kopf bekommen. Die Nachteile sind mir aber auch bewusst!

Es geht auch anders.

Geh weiter hin, versuche sie auszublenden. Nicht zu ignorieren, sondern respektvoll und nett zu sein, aber die Interaktion auf ein Minimum zu reduzieren.

Ich wette sogar mit dir, dass sie nach spätestens zwei Wochen dann angekrochen kommt.

4. Game ich vor ihr dieses WE wieder andere Mädels...?

Klares Ja. Es wird Zeit für nen Frame.

5. Am Ende des Abends bleibt meist sie übrig (logisch) und geht anscheinend gerne noch ne Runde Tanzen... Sollte ich das sein lassen?

Du solltest vorher schon mit einer der anderen Damen ein Instant Date oder zumindest einen Bounce in ne andere Location gemacht haben, dass dich das nicht stört.

Ansonsten würde ich in nächster Zeit eher ablehnen, wenn sie fragt ob du mitkommst.

Grüße

DarwYyn

bearbeitet von Elia
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Ich wette dass du die Sachlage deutlich klarer sehen würdest, wenn du nicht selbst drinstecken würdest, Elia. Wenn irgendein anderer eine identische Situation beschreiben würde, hättest du sicherlich deine klugen Gedanken dazu. Hier, selbst im System steckend, bist du im absoluten Blindflug unterwegs. Du machst grad einen auf masochistischen Idioten. Nicht böse gemeint. ;-) Aber irgendwie vergisst du alles, was du sonst anwenden kannst, wenn es um Bambi geht.

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Seid ihr Wingmen?

Letzter Whisky mit Wing2 am Telefon. Er will unbedingt morgen Bericht erstattet bekommen, falls Bambi noch irgendeinen Kommentar für mich hat heute Nacht. Ich habe mir vorgenommen (vorgenommen!) möglichst neutral, nett und unbelastet in die Bar zu gehen. Der Laden ist und soll auch meine Base bleiben und das will ich mir nicht durch einen Wildunfall kaputt machen. Dann also Musik aus, Jacke an und raus auf die Straße. Es ist kurz nach Mitternacht, ich drehe meinen MP3-Player voll auf und mir scheppert Kettcar in den Ohren.

Muss die Vollidioten grüßen, darf den Glauben nicht verlieren,

Muss die blauen Briefe öffnen, Willkommen auf allen Vieren,

Muss mal wieder unter Menschen, ein Menschenleben retten,

Und es verlassen, Ex und Hopp und vor allem so tun als ob,

Ich hab ja deine Nummer, weiß leider nicht wozu,

A Star is born, the Winner is... the Oscar goes to...

Auf dem Weg noch in den immer gleichen Späti. Der Typ hinter dem schrammeligen Holztisch stellt mir schon als er mich sieht das kleine Beck's hin. Ich lege, ohne die Musik auszuschalten, Ein Euro Zehn hin, grinse, nehme mein Bier und gehe. Ist das ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen? Ach, ich steh einfach auf Regelmäßigkeiten. Prost. Auf die Anarchie!

Wingman3.jpg

Gleich vorneweg: Bambi war nicht da. Dafür reichlich andere bekannte Gesichter. Unter anderem Wing3, der mich sofort fragt, wo wir heute wildern gehen. Dann erzählt er mir, er hätte letztes Wochenende noch die Nummer von der hässlichen Schwester meiner „Sekretärin“ mitgenommen, die ihm am selben Abend noch zum Abschied ins Ohr geflüstert hätte, sie würde ja gerne mit zu ihm, aber sie habe leider ihre Tage. Prost Mahlzeit. Ausserdem hätte er letzten Samstag noch versucht mich zu finden, weil Bambi ihm sagte, er solle mich aus ClubX holen, da meine Jacke noch bei ihr hinter der Bar läge. Um so was zukünftig einfacher zu gestallten tauschen wir Handynummern. „Geil“ denke ich mir „mein erster Number-Close dieses Wochenende und es ist ein Typ“.

Wir stehen mit der Freundin des Besitzers an der Bar, die uns ohne Pause Shots ausgibt. Gute Position. Während er seine Nummer in mein Handy tippt bemerke ich zwei hübsche Mädels, die uns aus der Ecke anlächeln. „Ich hol mir mal ein Bier und dann könnte man da hinten mal anfangen“ sage ich zu ihm und nicke in Richtung der Mädels. Gesagt getan. Die zwei stellen sich leider als ziemlich steife Schweizerinnen auf Berlin-Tour heraus. Nach meinem dritten Versuch etwas Humor und Spaß in die Unterhaltung zu träufeln der ,wie die zwei davor, an starren Gesichtern abprallt und dann mit Getuschel beantwortet wird beschließe ich das Set bald mal wieder sich selbst zu überlassen.

I: Und was treibt euch zwei jetzt ausgerechnet hier hin? Ist die Bar nicht eher ein Geheimtipp?

S: Geheimtipp? Nö, die stand im Lonely Hearts.

I: Was ist das? So ne Art Single-Stadtführer?

Kein Reaktion. Getuschel.

I: Also Mädels, langsam wird mir klar, warum euer Land als so neutral gilt...

Keine Reaktion. Getuschel.

Ok, whatever. Dafür ist mir mein Abend zu wertvoll. Ich gehe zurück an die Bar. Wing3 hat schon ein neues Set im Auge. „Hey schau mal da drüben!“ er zeigt auf zwei ziemlich junge Mädchen. „Puh... ehrlich? Also schon klar, du bist 10 Jahre jünger als ich, aber die eine sieht fast illegal aus. Und wer will denn von uns zwei ihre hässliche Freundin übernehmen?“ antworte ich. „Was? Ich find die geil. Los geh mal hin!“ sagt er. In dem Moment steht die Freundin des Teenys auf und geht Richtung Toiletten. Ich nehme einen Schluck Bier, gehe rüber und setze mich neben TEENY auf den Stuhl ihrer Freundin.

I: Hi

TEENY: Hey, äää... Das ist der...

I: Stuhl deiner Freundin, ich weiß. Den kann sie gleich wieder haben.Ich halte ihn nur für sie frei. Ich heiße Elia und du?

TEENY grinst und stellt sich vor. Das Mädel ist dann doch 23 und eine waschechte Berlinerin, was bedeutet, dass sie zum einen sehr offen ist und zum anderen einen angeborenen Sinn für bösen Humor hat. Perfekt. Wir verstehen uns auf Anhieb. Sie ist mir allerdings ein wenig zu punkig und erinnert mich ausserdem im Gespräch an meine Schwester, was für mich sofort den letzten Funken erotischer Anziehung killt. Als ihre Freundin von der Toilette zurückkommt fängt Wing3 sie an der Bar ab. Nice one. Die beiden unterhalten sich eine Weile und kommen dann zu uns an den Tisch. Eine Zeit lang scheint es gut zu laufen, dann habe ich das Gefühl bei den beiden schläft die Unterhaltung langsam ein. Ich gehe zur Bar um mir ein neues Bier zu holen. An der Bar spreche ich aber erstmal ein 2er Set Gothic-Mädels an, die ich vom Sehen kenne. Nach zwei Sätzen höre ich Jemanden meinen Namen rufen. Es ist die Barfrau, die mir ein Bier entgegenhält. „Ich hab doch noch gar nicht bestellt?“ frage ich verwundert. „Ja, aber du sahst so aus als willst du eins“ gibt sie zurück. Die Gothic-Mädels sehen mich fragend an. Ich überlege, ob ich jetzt Social Proof oder Alkoholiker auf der Stirn stehen habe. Ich unterhalte mich noch kurz mit ihnen, dann sehe ich Wing3 zu mir an die Bar kommen. „Ich find die ultra heiß!“ teilt er mir mit, während er sich ebenfalls ein neues Bier bestellt. „Lass uns mal kurz tauschen“ schlage ich ihm vor. Wir gehen zu TEENY und ihrer Freundin zurück. Er setzt sich zu TEENY, ich zu seinem Target. Ich unterhalte mich eine Weile mit ihr über ihr Heimatland, dann lenke ich das Thema auf Wing3.

I: Er ist echt cool. Ich hab ihn hier in der Bar kennengelernt vor ein paar Monaten. Krasser Typ und einer der nettesten Menschen, die hier so rumspringen.

„Seid ihr Wingmen?“ fragt mich die Freundin. „Oh, verdammt“ denke ich „wohl doch etwas zu dick aufgetragen“, stelle mich aber dumm „Was sind wir?“. „Wingmen!“ klärt sie mich auf „wie bei How I Met Your Mother...“. „Ich habe kein Fernsehen“ beende ich da Thema.

Wing3 geht auf Toilette und ich wechsle zu TEENY. Als er zurückkommt dauert es nicht lange und plötzlich stehen er und TEENYs Freundin auf und verschwinden gemeinsam Richtung Toiletten. TEENY und ich sehen uns fragend an. Die zwei bleiben fast eine halbe Stunde verschollen. Als sie zurückkommen halten sie Händchen und fangen neben TEENY und mir das Knutschen an. „Respekt“ denke ich mir. Die zwei Mädels flüstern kurz miteinander, dann greift sich TEENYs Freundin ihren Mantel. Wing3 grinst mich zufrieden an. Wir verabreden uns noch schnell für Samstag und dann verschwindet er mit seiner Eroberung. Ich quatsche noch eine Zeit lang mit TEENY und gehe dann kurz an die Bar. Dort treffe ich noch einen Bekannten, der gerade dabei ist, den halben Tresen auf Shots einzuladen. Das kann ich mir leider nicht entgehen lassen. Als ich mich umsehe sitzt TEENY aber plötzlich zwischen zwei bärtigen Jungs an der Bar. Ich versuche noch kurz wieder mit ihr ins Gespräch zu kommen, aber sie wirkt eingeschnappt und lässt mich ziemlich abtropfen. Entweder hat sie mir meinen Ausflug an die Bar krumm genommen, oder sie hat schlichtweg bemerkt, dass ich sie nicht wirklich geil finde. Ich nehme es ihr nicht übel und stelle mich noch für einen Plausch zu einem Bekannten.

Gegen 5:00Uhr erkläre ich den Abend für beendet und nehme mir ein Taxi.

Heute Nachmittag habe ich auf meinem Briefkasten eine fast volle Flasche Beck's gefunden. Die Erinnerung kam wieder. Ich hatte wohl doch ein bis zwei Bier zu viel und Nachts beschlossen, es wäre eine bessere Idee das Bier hier abzustellen als es mit ins Bett zu nehmen und es zu bereuen. Ähnliches Vorgehen wie bei TEENY.

Vorhin habe ich kurz mit J telefoniert und sie gefragt ob sie spontan zu einem Videoabend zu mir kommen möchte. Sie hat leider schon was vor. Im Nachhinein hatte ich das Gefühl, ich wollte mir eine Ausrede suchen um heute nicht Bambi zu begegnen. Aber es macht ja auch keinen Sinn dem Reh aus dem Weg zu gehen. Sehen werden wir uns sowieso irgendwann. Wer wohl heute Nacht cooler bleiben kann?

Elia

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