36 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Schönes Bild von statistischen Ausreißern.

Ich kenne einen Hund, der einen Salto kann.

Abgesehen davon (fett gedruckt). 'iwas soziales' hat nichts mit Soziologie zu tun.

[qu

Nö, es ist nicht egal.

Es spielt eine Rolle, was man nach dem Studium kann. Ein 1-er Studium, jedoch ohne Skills (bspw. durch Erkaufen) fällt schnell auf.

So gesehen gibt es eben Studien, die viel bringen und welche, die wenig bringen ...

Wir sollten das eben realistisch betrachten. Der Großteil der Studenten (meinem Empfinden nach) geht studieren, um dafür Vorteile für die Karriere zu haben, im Endeffekt um Essen und Miete bezahlen zu können.

Zum hundertsten Mal, mit einem

geisteswissenschaftlichen Studium nagt man nicht am Hungertuch und mit einem sehr guten Abschluss hast du auch hier sehr gute Aussichten. Ferner interessiert er sich für Soziologie, will also sein Interesse nachgehen. Außerdem sind für seine gewünschte Hinrichtung Geisteswissenschaften natürlich geeignet.

Soviel mal zum Realismus...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Sorry, falscher Thread. Bitte löschen.

bearbeitet von Cycle

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Es geht hier um zwei Zitate, auf die ich antworte:

1. Ist es egal, was man studiert? --> Nein, ist es nicht. Es gibt Studien, die aus Karrieresicht mehr/weniger bringen.

2. Studium als persönliche Entwicklung? --> Ja, ABER das Gros geht mMn studieren, um später Geld dadurch zu verdienen. (Studium allgemein!)

Um sich zu bilden (wirklich nur der Bildung wegen und nicht des Abschlusses/der Fertigkeiten wegen) und sich persönlich weiterzuentwickeln (als Primärziel) machen das doch die wenigsten Menschen.

Das widerspricht nicht der Tatsache, dass viele ihr Studiumfach mit ihren Interessen verbinden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Auf der einen Seite bist du sehr auf den Menschen an sich fokusiert, hast aber auf der anderen Seite diesbezüglich auch ein Wirtschaftliches Interesse. Von daher würde ich dir ein Studium mit einer Zwei-Fächer-Kombination vorschlagen. Ebenso wichtig ist es für dich einen guten Beruf zu finden und dich in den Arbeitsmarkt zu intirgieren. Um dieses Ziel zu erreichen ist die Wahl der Uni wichtig. Jede Uni bietet Kooperationen mit Unternehmen an, die man für den Berufseinstieg nutzen kann/ sollte. Schau dir also die Möglichkeiten der Unis an.

Um nochmal auf deine optimale Studienfachrichtung zurück zukommen. Ich würde dir als Hauptfach Wirtschaftspsychologie und als Nebenfach VWL raten.

Du hast mit Wipsy einen gefragten Studiengang mit Wirtschaftsbezug.

Das andere Fach könnte VWL sein. Du sagst, dass du an globalen wirtschaftlichen Prozessen interessiert bist. Dies deckt das voll und ganz ab. Ebenso hast du auch einen Bezug zur Poltik, die du in jungen Jahren schon betreibst.

Das wäre soweit mein Vorschlag für dich. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Herzlichen Dank rB96!!!

An diese Studienrichtung hab ich noch gar nicht gedacht, bzw. mich erkundigt. Mal sehen ob das in unserem beschaulichen Österreich überhaupt möglich ist ;)

Ich möchte mich aber nicht nur bei Dir bedanken sondern auch bei all den anderen die hier so eifrig am neuraligschen Punkt Kohle/Bildung mitdiskutieren! Diese Diskussion führt jeder mit sich selbst, doch fremde meinungen und noch dazu mit fundierten argumenten belegt sind für jeden unschlüssigen ein segen! Danke vielmals an alle!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Weil dich Pr und Kommunikation interessieren: Hier ist für die spätere berufliche Praxis, ein geisteswissenschaftliches Studium durchaus eine gute Qualifikation, weil du lernst differenziert und vielschichtig mit Texten zugehen und in der. Öffentlichkeitsarbeit Strukturen erkennen und richtig einordnen kennst. Das können Bwler usw. nicht in dieser Weise. Es geht hier also um die Skills, die di erlernst, weniger um Faktenwissen. Das hier ganz unabhängig zu der allgemeinen Diskussion. Fremdsprachenkenntnisse sind in dem Job auch nicht zu vernachlässigen und eigentlich wichtiger, als der wirtschaftliche Bezug. Den größten Bezug füreinen Job in der Richtung, hast du noch mit Kommunikationswissenschaften, zumindest wenn es nach den Personalern in Unternehmen geht. Weniger mit Psychologie.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast 11223344

Ich meinte strategische und operative aufgaben, coaching ausgenommen. aber deine ausführungen zeigen doch, dass ne praktische schulung wahrscheinlich viel mehr bringt als ein studium, egal welchen faches.

Mit dem Lesen von ein paar Büchern steigst du doch niemals so tief ein, wie in einem Studium, ein Fach wirklich erfassen kannst du dabei nicht.

ja klar aber ich sage ja es ist eh egal wie sehr du es begreifst, weil du damit eh nichts anfangen kannst. forschung und lehre und ein paar wenige berufe ausgenommen.

Ich finde es eben befremdlich, dass hier fast immer alles nur nach dem Kriterium der Verwertbarkeit betrachtet wird und immer von Geisteswissenschaften abgeraten. Klar du warst nicht abwertend, aber oft genug ist dieser Unterton zuhören.

Ein studium bingt für deine persönliche Entwicklung und deinen Horizont mehr, als die ganzen personal developement Ratgeber tun können.

ich find es ja ok wenn es jemand studiert. hab damit kein problem. ich sag aber man sollte sich der konsequenzen bewusst sein. du studierst vielleicht 5 Jahre etwas „das dir Spaß macht“ und dann machst du wahrscheinlich 40 Jahre was komplett anderes. für ein scheiß gehalt.

Zum hundertsten Mal, mit einem

geisteswissenschaftlichen Studium nagt man nicht am Hungertuch und mit einem sehr guten Abschluss hast du auch hier sehr gute Aussichten. Ferner interessiert er sich für Soziologie, will also sein Interesse nachgehen. Außerdem sind für seine gewünschte Hinrichtung Geisteswissenschaften natürlich geeignet.

Soviel mal zum Realismus...

ja klar wird man was finden, besonders wenn man plant und sich vorbereitet (was aber normalerweise bedeutet fachfremd arbeiten und skills zu sammeln die in der echten welt geld und nen job bringen). aber füttern wir mal ein paar fakten:

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/geisteswissenschaften-schule-der-genuegsamkeit-a-577672.html

50% würden es nicht wieder studieren. 22500 EInstiegsgehalt. zweiundzwanzigtausendfünfhundert!!! nach einem jahr. da verdien ich mit einer guten ausbildung mehr und reiß meine 38 stunden ab und hab null stress. ich weiß nicht wie du das hungertuch definierst aber für mich ist es genau das. normalerweise muss man unter 40000 nicht einsteigen, wenn man sich ein bisschen anstrengt und halt echte skills sammelt. da zeigt sich dann wie weit der idealismus dann geht. denn bei anfang des studiums ist jeder optimist und der einstieg noch weit weg. aber wenn man dann nach 5 jahren für beschissenes geld einen fachfremden job macht und die selbstzweifel an einem nagen, dann ist es vielleicht doch nicht mehr so geil NUR nach interesse gegangen zu sein, weil man „was mit Menschen“ machen wollte und sich sozi so anhört.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wie gesagt, der Einstieg ist nicht einfach und undankbar bezahlt, aber das ändert sich eben mit der Zeit und man überholt die Leute, welche nicht sudiert haben bei weitem und zieht mit den anderen Akademikern ungefähr gleich (auch statistisch belegt, nim jetzt aber zu Faul zum suchen ;-) ). Wenn mich das Fach wirklich intereressiert, dann ist es auchnicht so schlimm mit 25 noch wenig zu verdienen, wenn man so jung ist, macht einem der studentische Lebensstil auch nicht so viel aus. Entscheidend ist es eben, wenn man 5-6 Jahre im Beruf ist, und die Anprüche anders werden bzw. das Thema Familie wichtig wird. Und das ist auch mit einem geistewissenschaftlichen Studium einfach drin.

Auch haben die Zeiten sich auch für Absolventen der Geisteswissenschaften geändert. Derartig ausbeuten am Anfang, wie noch vor vier, fünf jahren (also aus der Zeit des Spiegel-Artikels) geht auch nicht mehr. Ebenso die Endlos-Praktika nach dem Studium. Auch in Branchen wie der PR kommt es zum Bewerbermangel, und können nicht mehr auf Absolventen hoffen, die dankbar sind, nur arbeiten zu dürfen.

Zu deinen 50%: Wie hoch ist denn die Quote bei Medizin, Jura, NaWi oder BWl? Ich denke genauso hoch.

ja klar aber ich sage ja es ist eh egal wie sehr du es begreifst, weil du damit eh nichts anfangen kannst

Das stimmt auch nicht, wie ich im Post schon vorher schrieb. Du lernst eine Methodik und Skills und erwirbst dir damit eine Fähgkeit für einige Berufe, die andere Studienrichtungen nicht bieten. Es geht hier nicht um Faktenwissen, sondern das erlernen von Arbeitsweise. Und zum zweiten bringt es dir auch persönlich etwas, mehrere Jahre dich wissenschaftlich ernsthaft mit einem Fach beschäftigenzu dürfen.

Diese sequentielle Wahrnehmung stört mich eben gewaltig. Und ja noch einmal, es stimmt einfachnicht, dass man mit Geisteswissenschaften am Hungertuch nagen muß und (langfristig gesehen) weniger verdient als mit einer Ausbildung. Nach ein paar Jahren verdienen die Leute ebenso gut und nmüssen nicht 40 Jahre lang von einem miesen Gehalt ihr Leben darben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich meinte strategische und operative aufgaben, Coaching ausgenommen. aber deine ausführungen zeigen doch, dass ne praktische schulung wahrscheinlich viel mehr bringt als ein studium, egal welchen faches.

Eigentlich wissen wir, dass genau das Gegenteil der Fall ist und der operative Stand von Learning und Development nicht funktioniert WEIL er so toll integriert ist, sondern dass es immerhin noch funktioniert obwohl die Umsetzung strategischer Personalentwicklung um Großen und Ganzen teilweise unter aller Sau ist...

Also für mich steht da eben genau die Frage, worum es geht. Bei operativem Personalmanagement ist es aus meiner Sicht besser, wenn du BWLer mit Personalfokus hast. Grund ist, dass es dort um administrative Aufgaben geht, d.h. Personaleinsatzplanung, Personalbeschaffungsplanung, vielleicht unter Umständen Personalbedarfsplanung. Genauso Abrechnung, Personal Controlling, einfache Rechtsfragen und co.

Das sind administrative Aufgaben, die ein BWLer garantiert besser angeht als ein Psych., weils den PSych zu Tode langweilt. Aber in Personalentwicklung, Personalführung, Personalbetreeung, Personalmarketing, Organisationsentwicklung, Trainingsplanung/Training Needs Analysis, strategische HR Einbindung von T&D und so weiter erzählt mir einfach kein BWLer, dass er da dem Org. Psych. überlegen ist. Das kann mir ein Personaler gerne erzählen und habs auch oft gehört. Schau ich mir dann an, wie T&D und Personalbedarfsplanung so aussehen, wie Nachfolgeregelungen geplant sind, Personalentwicklung an individuelle und organisationale strategische Ziele angepasst ist... dann wird mir eher schlecht. Wenn dann noch Personalentwicklung vor allem darüber erfolgt, hauptsache den Mitarbeiter mal in nen Kurs, der am besten von ner Liste abgestrichen werden kann, zu schicken, weil es vor allem um individuelle Defizite geht, fass ich mich nur noch an den Kopf...

Daher frage ich auch genau nach den Aufgaben. Denn in den Sachen, an die ich jetzt denke, tuts kein Kurs. Die Entwicklung von strategischer Training Needs Analysen ist noch das eine, optimal ist es dann, wenn die TLNA und Analysen strategische Forecasts über Bedarfsentwicklung geben, so dass man zukünftig planen kann. Aber die meisten sind ja kaum in der Lage den Bedarf einer jetzigen Stelle zu beschreiben. Da ist die Frage, inwiefern ein Personaler sich als strategischer Forecaster sieht, inwiefern er sich als Change Agent sieht, der Entwicklungen voraussieht und somit entsprechend bereits VOR dem Bedarf Training und Entwicklung bereit stellt und Themen und Inhalte in die Gesamtstrategie des Unternehmens integriert, meist zuviel verlangt.

Ist eins meiner Lieblingsthemen :D

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich gehe in die selbe Richtung wie jon29.

Ich denke, dass Du mit jedem Studienfach eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hast - was zählt ist dein Engagement und Deine praktische Erfahrung. Das heißt für mich so früh und so viele Praktika wie möglich zu machen. Das erste Praktikum ist mit Abstand das Schwierigste, weil einfach niemand einen ohne Erfahrung will und Du ohne Erfahrung nichts bekommst. Sobald Du mehrere Praktika hast und die sonstigen Leistungen stimmen reißen sich viele um Dich. Der Großteil der Geisteswissenschaftler verschließt sich eben dem Arbeitsmarkt, macht keine Praktika und wundert sich am Ende.

Natürlich wirst Du es auch nie so einfach haben wie ein Ingenieur oder ein BWLer, denen man schon aufgrund des Studienfaches ein tieferes Wissen zutraut. Aber wenn Du z.B. 2 Praktika im Fondsmanagement hast und Dich auf eine Stelle bewirbst gehe ich jede Wette ein, dass Du einem BWLer ohne einschlägige Praktika aber dafür sonst genau gleichwertigen Qualifikationen überholen wirst. Ich sehe es selber bei uns an der Uni, wo es tatsächlich noch Leute ohne Praktika gibt, die 50 Bewerbungen schreiben müssen um 3 Einladungen für Praktika zu bekommen und ich werde mit einem Jahr Praktika-Erfahrung nach jeder Bewerbung sofort eingeladen. Nicht umsonst wird es auch von vielen HR-Leuten runtergebetet: Wie viel praktische Erfahrung Du hast ist oftmals wichtiger als Dein Alter oder Deine Studienzeit.

Einen Geisteswissenschaftler ohne praktische Erfahrung würde ich auch nicht einmal einladen. Meine Gedanken sind einfach, dass ich es mit jemandem zu tun habe, den ich erst einmal umständlich einarbeiten und an das Arbeitsleben gewöhnen müssen. Darüber hinaus sendet er mir das Signal, dass er sich nie so wirklich um seine Zukunft und sein Interesse an Wirtschaft gekümmert hat. Einen Geisteswissenschaftler mit praktischer Erfahrung behandel ich wie alle anderen und diskriminiere dann auch nicht.

Würde mich interessieren, ob da jemand genauere Einblicke hat und mir das widerlegen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Guter Thread für meinen Abschiedspost in diesem Forum-Bereich.

Ich bin bei dem Thema zwiegespalten. Einerseits hat Jon29 recht andereseits hat auch wieder flying Recht. Ich teile Jon29 Meinung, dass man studieren sollte was einem gefällt. Es bringt ja nichts wenn man sich bis zum Master quält und dann vll am Ende wegen mangelnder Motivation einen mittelmäßiger oder gar unterdurchschnittlichen Abschluss hinlegt. Damit fickt man seine Karriere von vornherein. Aber flying hat in einem Punkt nun mal Recht: Man sollte wissen was danach einen erwartet. Irgendwo muss man zwischen den hard qualifications und den soft qualifications unterscheiden. Ein Mathematiker kann Berechnungen anstellen, die neben einem Physiker wohl so niemand kann. Kein Ingenieur, kein VWLer usw. Ein Jurist kennt sich mit dem Paragraphen so aus, dass ihm kein anderer verwandter Beruf das Wasser reichen kann. Ein BWLer mit Schwerpunkt Steuern kennt sich mit der Besteuuerung nunmal am Besten aus (neben dem Juristen vll). Und dann gibt es diese soft qualifications wie Textanalyse, soziologische Methodik usw. Das DIng ist, dass mehrere Berufgruppen das auch abdecken. Der Germanist, Journalist oder allgemein der Philologe kann dies genauso gut oder besser als ein Historiker oder Soziologe. Ein BWLer mit einem Marketing (mit genug quantitativem Anteil) Abschluss kann ebenso soziologische Analysen durchführen. Der Soziolge oder sonstige Geisteswissenschaftler können vieles aber wenig auf der hard qualifications Ebene.

Ich will nicht bestreiten, dass ein Geisteswissenschaftler mit Praktika und Zusatzqualifikationen auf dem Arbeitsmarkt bestehen kann, aber damit fällt er ja direkt den schwierigsten Weg. Denn von vorn herein werden seine direkten Kenntnisse vom Studium nicht wirklich benötigt, sondern eher die Kenntnisse aus den Praktika. Aber betrachten wir doch die Sache mal realistisch und nach 10 oder 20 Jahren Berufserfahrung. Jedem Anfang wohnt ein Zauber. Jeder Afänger fühlt sich in seinem Bereich zu Beginn sehr geil. Ob der BWLer, der zum ersten mal ein Bankenhochhaus mit Anzug betritt oder der Mediziner, der vor lauter Aufregung, dass er morgen seinen ersten Patienten behandelt nicht schlafen kann. Mit der Zeit verfliegt das aber. Der Jurist wichst sich irgendwann nicht mehr einen darauf runter, dass er Dr.jur. ist und bei der Law Firm einen auf Boston Legal versucht zu machen und der Arzt denkt irgendwann nur noch drüber nach, dass der Privatpatient nunmal ihm 2,3 mal (je nach Faktor) mehr einbringt als der Kassenpatient. Am Ende ist es bei den Allermeisten so, dass es ums Geld geht (auch bei den Erfolgreichen, die ihren Job durchaus gern machen). Genau hier wird es eben für die Geisteswissenschaftler eher bitter, denn die meisten verdienen eben max. 40 000 p.a (nach vielen Jahren Beruferfahrung). Die paar Ausfälle nach oben, die als Chef der Werbeagentur arbeiten zählen nicht wirklich. Ich rede vom guten Durchschnitt. Das was gute Leute in einem Bereich eben verdienen ohne, dass sie zu den Besten der Besten oder besser gesagt zu den Erfolgreichsten zählen. Für den guten Juristen sind die 80 000 plus kein Problem, auch der Ingenieur geht locker mit 90 000 nach Hause, ein guter BWLer wird sicher min. 70 000 kriegen usw. Den niedergelassenen Arzt, der nicht gerade läppischer Hausarzt muss wohl nicht erwähnt werden. Der Geisteswisseschaftler ist aus meiner persönlichen Erfahrung im Berufsleben ein Typ "in between". Sie kommen oft nicht hoch. Ich sah die Geisteswissenschaftler und Philologen beim Beschwerdemanagement einer Bank für das Gehalt eines Bürokaufmannes schuften und eben auch die Folien-Häschen in einer Investmentbank für weniger als 40 000. Ich war bei 5 Unternehmen und niemals begegnete mir ein wirklich erfolgreicher Geisteswissenschaftler. Es waren BWLer, Juristen, Ingenieure und Mathematiker/Physiker, die das Rennen um die begehrten Stellen machten (nicht unbedingt in der Reihenfolge). Gegen 40 000 ist ja nichts einzuwenden aber das ergibt nach Steuerklasse III und einem Kind 2500€ Netto. Wenn die Frau dann nur einen 400€ Job macht, weil es nicht genug Kindertagesstätten gibt dann ist das mit 45 und nach Abzug sämtlcher Kosten wie Miete, Versicherung, Essen usw. nicht mehr wirklich viel. Also zum German Dream mit Eigenheim und Mercedes (min. C-Klasse; A Klasse gilt nicht) vor der Tür reicht das nicht

Doch neben dem rein finanziellen Aspekt kommt der Status, das Prestige hinzu. Besser gesagt der fehlende Status bei Geisteswissenschaftlern. Jedes Unternehmen hat so seine Prügelknaben und Geisteswissenschaftler zählen oftmals dazu. Niemand nimmt die Germanistin wirklich ernst, die "nur" die Schreiben nach Rechtsschreibfehlern absucht und hin und wieder ein paar Korrekturen vornimmt, niemand nimmt das Folien-Häschen ernst. Es ist scheiße sich mit 40 von jedem Sales Manager (zum Bsp im Asset Mgmt) anpissen zu lassen. Man versuche mal den Juristen, Ökonomen oder Ingenieur ans Bein zu pinkeln. Holla die Waldfee, da gibts aber Ärger. Versprochen. Natürlich gibt es gescheiterte BWLer, gescheiterte Juristen und gescheiterte Ingenieure. Aber sie stellen vll. 10% - 20% dar. Bei den Geisteswisschaftlern sieht das schon deutlich schlechter aus.

Da muss man selbst entscheiden wieviel Risiko man eingeht und wo man sich in 20 Jahren sieht. Persönlcih finde ich, dass Jon29 hier vieles beschönigt. Mit 25 Jahren gerade 22 000 zu verdienen ist nicht wirklich angenehm (bei abgeschlossenem Studium) und, dass eine PR/Werbe Agentur nicht gerade ein Hort von Huminität, Work-Life Balance und gutem Gehalt ist sollte klar sein. Wenn ich jung bin und ein 1,6 Abschnitt habe sollte ich wirklich was anderes wählen. Selbst mit 3,0 und keinem Talent für Mathe, Physik und Chemie ist trotz aller Unkenrufe Jura deutlich besser.

Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits liegt an der Einstellung der Jugend selbst (ich war obgleich kaum besser). Zu wenige trauen sich heute etwas zu. Viel zu viele gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Aus meinem Freundeskreis und auch hier im Forum erlebt man immer wieder, dass junge Menschen nonsop "downsizing" betreiben. Weil man in Mathe, Physik und Chemie nicht der Überflieger war, wird gleich BWL oder gar Jura (und natürlich Geisteswissenschaften) gewählt. Jedes Fach hat seine Perspektive aber wieso nicht mal anstelle BWL einfach Wirtschaftsinformatik wählen? Wieso anstelle Jura nicht mal Wirtschaftsingenieurwesen versuchen. Es wird immer gejammert, dass die NCs so abartig hoch sind. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Fast jedes MINT Fach kann man in den tiefsten Ballungszentren ohne NC studieren. Ich verstehe sehr gut, dass man sich als mittelmäßiger Schüler das Fach "Computer Engeneering" ersparen will aber Wirtschaftsinformatik könnte man versuchen. Der reine Matheanteil liegt da bei 24 CPs also bei 13% des gesamten Studiums. Und selbst wenn man 4,5 Jahre studiert für den Bachelor (trotzdem praktische Erfahrung in Unternehmen sammelt) und "nur" 2,8 als Abschluss hat wird man gewiss besser dastehen als ein Geisteswissenschaftler mit 1,8 Abschluss. Und wenn nach 12 Monaten nach Studienbeginn die Einsicht kommt, dass man es nicht schafft kann man immer noch zur BWL downsizen oder Jura oder dergleichen. Wenn man jung ist kann man noch "versagen" denn man hat Zeit. Wer mit 19 an die Uni geht hat locker 2 Jahre Zeit sich endgültig auf ein Fach festzulegen. Und man kann immer noch von der Uni an die FH wechseln. Doch vor allem....downsizing ist immer einfacher als upgraden. Warum? Weil die Hürden nicht so groß sind. Ich selbst musste nach dem FH-BWL Bachelor erst ein Aufbaustudium an einer Uni absolvieren und einen vollwertigen Uni Abschluss zu haben. Bevor ich das aber machen konnte musste ich erst einen Test bestehen und dafür lernen. Warum tat ich es? Weil ich bei den Bewerbungen nach dem Bachelor einfach merken musste, dass viele Wege mir verschloßen bleiben und ich nur Sachbearbeiter hätte sein können mit etwa 32 000 pro Jahr. Das Aufbaustudium hat mich 3/4 Jahr gekostet und war extrem stressig, weil da vieles so schnell und komprimiert durchgezogen wurde. Danach habe ich dann einen recht quantitativen Master in Finance begonnen und den Matheteil ordentlich (für meine Verhältnisse sehr gut) abgeschlossen. Zur Info: Mein Abischnitt 3,2; Mathe: GK 6 Pkt. Anstelle dieses Irrweges hätte ich von Anfang mir mehr zutrauen sollen und hätte mir den Stress erspart. Meine Botschaft: Wagt etwas, traut euch was zu, versucht das Beste aus euch rauszuholen.

Nicht umsonst wird es auch von vielen HR-Leuten runtergebetet: Wie viel praktische Erfahrung Du hast ist oftmals wichtiger als Dein Alter oder Deine Studienzeit.

Amen... man kann es nur immer wieder sagen. Das gilt für alle Berufe. Praktika öffnen Türen und große Namen im Lebenslauf imponieren immer. Wer Namen wie Volkswagen, KPMG, Bosch, Siemens und/oder HSBC im CV stehen hat wird eingeladen unabhängig davon ob der Abschluss nur nee 2,5 aufweist und nur von einer FH ist. Die Unternehmen wollen vor allem Leute, die aktiv sind und die Praxis kennen. Nichts ist mieser für den Arbeitgeber als diese Null-Bock Absolventen, die zwar geeignet zum studieren waren aber in real life unbrauchbar sind.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.