Wohnungssuche/Studentenverbindungen Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[peterxxx 4]

Hey Leute.

Ich bin gerade auf Wohnungssuche in München.

Ich habe nicht viel Geld und suche einfach nach einer kleinen Wohnung wo man überleben kann.

Wie ihr sicherlich wisst ist selbst das in München schwierig.

Bei meiner Suche bin ich nun auf einige Studentenverbindungen gestoßen, die sehr billig, sehr zentral, schönen Wohnungen anbieten.

Da es bei mir - wo ich herkomme - keine Stundentenverbindungen gibt, weiß ich nicht was ich damit anfangen soll ... ich hab einiges gegoogelt, die Studentenverbindungen sind meist Pflichschlagend, d.h. es werden anscheinend Fechtkämpfe mit scharfen! Waffen geführt. Dafür scheint es ein familieres Verhältnis zu sein und man unterstützt sich gegenseitig.

Hat jemand der aus München kommt erfahrungen damit oder ist sogar in einer Studentenverbindung?

Was haltet ihr davon?

Viele liebe Grüße und danke schonmal für eure Hilfe ;)

[speedfreek 861]

Wenn Du Lust auf Ordnung, Liederabende unter Männern, Vaterlandsliebe, Bier, CDU und Seilschaften hast: Warum nicht?

[Ood 220]

Ich kenne zwar nicht wirklich eine Studentenverbindung aus München (außer ihre Arminia, die aber auch nur vom hören), aber ich würde mir das sehr gut überlegen, ob du da eintrittst. Gerade die schlagenden und farbentragenden Verbindungen sind schon ein etwas merkwürdiger Haufen, die viel mit Verpflichtungen und Lebensbundprinzip arbeiten. Wenn du nicht wirklich hinter diesem Traditionalismus stehst, dann könnte das für dich eher unschön werden. Gibt auch sicherlich liberalere Verbindungen, aber das sind nicht gerade die schlagenden.

Außerdem haben meiner bescheidenen Erfahrung nach Verbindungstsudenten oder gar Burschenschafter aus rein männlichen Verbindungen eher nicht den besten Ruf bei Frauen.

[peterxxx 4]

Also singen und Biertrinken find ich super :D Vaterlandslieb teilweise ...

Ich bin vom Mensch her eher nicht konservativ.

Gibt es den hier jemand der in so einer Pflichtschlagenden Studentenverbindung ist?

Am meisten schreckt mich ehrlich gesagt der Fechtkapf ab...

[Jimbo 99]

Fechtkampf wäre wohl OK. Aber in Sachen freier Entfaltung sind Verbindungen nicht das Wahre, oder?

[PippiLangstrumpf 1322]

Dafür hast du dann später mal bessere Aufstiegschancen in bestimmten Unternehmen und Parteien. *hust*

[Whiterock 1]

Da gibt es von liberal (das waren Burschenschaften historisch ja eigentlich - gegen Vielstaaterei mit absoluten Fürsten) bis rechtsextrem alles. Wenn Du katholisch bist, kannst du dir die CV-Verbindungen anschauen. Auf jeden Fall musst du die Leute mögen und in den ersten Semestern viel Zeit einplanen, da die Füchse viel organisieren und für die Gemeinschaft leisten müssen. Was Du an Miete sparst, steckst Du an Arbeitsstunden locker rein. Gibt halt nix umsonst.

[Cycle 4202]

Verbindungen kommen in allen Formen und Farben bzw. ohne letzteres. Es gibt pflichtschlagende, fakultativ schlagende und nicht schlagende Verbindungen, farbentragende, farbenführende und schwarze Verbindungen, katholische, evangelische, überkonfessionell christliche, nationalistische, nationalliberale, unpolitische, musische Verbindungen, Burschenschaften, Corps, Turnerschaften, ...

Wenn dir das alles nichts sagt, wäre es eine gute Idee, dich erstmal ein bisschen detaillierter darüber zu informieren und zu überlegen, ob und welche Arten von Verbindungen für dich überhaupt in Frage kämen. Normalerweise musst du auch nicht sofort Mitglied werden, wenn du ein Zimmer auf einem Verbindungshaus beziehst. Viele Verbindungen nutzen die günstige Zimmervermietung zum „anfixen“ neuer Mitglieder.

Da du von „Wohnung“ sprichst, sollte eines vielleicht klar gestellt werden: Wenn du auf einem Verbindungshaus lebst, kannst du nicht davon ausgehen, dass du dort in Ruhe vor dich hinleben kannst ohne dass sich jemand dafür interessiert, wie du deine Zeit verbringst. Das Leben in der Gemeinschaft und das Sicheinbringen in diese sind schließlich die Grundideen des Konzepts Studentenverbindung.

Ich würde auch nicht nur wegen des günstigen Zimmers in eine Studentenverbindung eintreten. Denn wie gesagt, erwarten Verbindungen von ihren Mitgliedern ein entsprechendes Engagement. Und zwar nicht nur während des Studiums, sondern auch danach als „alter Herr“. Das beinhaltet auch finanzielle Unterstützung (quasi ein Umlageverfahren wie bei der Rentenversicherung, nur umgekehrt), denn wie sollte eine Verbindung sonst den Unterhalt ihres Hauses und andere Ausgaben finanzieren?

[Cycle 4202]

[…] und Parteien. *hust*

Bei dem Ziel rate ich doch eher zum Engagement in der entsprechenden Jugendorganisation ;)

Juli 9, 2012 bearbeitet von Cycle

[PippiLangstrumpf 1322]

[…] und Parteien. *hust*

Bei dem Ziel rate ich doch eher zum Engagement in der entsprechenden Jugendorganisation ;)

In Deutschland vielleicht. Bei uns in Österreich läuft das noch anders.

[speedfreek 861]

Hier mal ein Outfitbeispiel.

[Un Bekannt 1090]

Anderes (besseres) Outfitbeispiel:

http://www.leipziger-burschenschaft.de/

Zum Thema: wegen eines günstigen Zimmers bei einer Studentenverbindung eintreten ist ziehmlich panne. Die werden dich gar nicht nehmen, wenn du dort so auftrittst, wie hier im Forum.

[Cycle 4202]

[…] und Parteien. *hust*

Bei dem Ziel rate ich doch eher zum Engagement in der entsprechenden Jugendorganisation ;)

In Deutschland vielleicht. Bei uns in Österreich läuft das noch anders.

Okay, mit Österreich kenne ich mich nicht aus. Österreichische Politiker sind mir als Deutschem aus historischen Gründen sowieso sehr suspekt ;)

[peterxxx 4]

Danke erstmal für die ganzen guten Ratschläge!

Werd mir wohl am besten selber mal ein Bild machen.

Bin aber eher skeptisch muss ich sagen.

[blue-eyed joe 37]

In München gibts echt Verbindungen wie Sand am Meer. Wie schon erwähnt wurde gibts da die verschiedensten Ausprägungen, auch wenn ich ganz ehrlich sagen muss (und ich hab viel mit Verbindungen zu tun in letzter Zeit): Richtig politisch wirds da nie. Klar findest du in solchen Verbindungen keine linksautonomen, aber SPDler sind genauso wie CDUler anzutreffen, nur hält sich damit eben jeder zurück. Das kommt auch auf die Verbindung an. Eine Landsmannschaft zum Beispiel ist nicht unbedingt unpolitisch, ein Corps hingegen schon, und zwar strikt!

Grundsätzlich halten sich die Corps (vor allem im Kösener) für die Elite. Die alten Herren haben z.T sehr gute Jobs (sitzen in Vorständen, etc). Von den Studenten dort gibt es meist eine große Mischung: BWLer, VWLer, Juristen, Mediziner, etc. Viele Corps haben eine Hauswohnpflicht, d.h. in deiner Aktivenzeit musst du sogar auf dem Haus wohnen.

Ich persönlich habe mir lange überlegt in eine Verbindung zu gehen, und werde mir das in den ersten paar Semestern auch noch gründlich anschauen, allerdings ist der Bierkonsum z.T. wirklich extrem hoch, und auch die Zeit, die du investierst, ist nicht gerade wenig.

Das Schlagen ist für mich jedoch eines der wichtigsten Pro-Argumente. Eiserne Disziplin in so einer Extremsituation zu wahren hilft einem persönlich denke ich sehr viel weiter.

Informiere dich vorher gründlich, ob du in die Verbindung eintreten musst, wenn du dort ein Zimmer mietest. Wenn ja, mach das nicht. Wenn nein, dann kriegst du schnell einen guten Einblick.

[blue-eyed joe 37]

In München gibts echt Verbindungen wie Sand am Meer. Wie schon erwähnt wurde gibts da die verschiedensten Ausprägungen, auch wenn ich ganz ehrlich sagen muss (und ich hab viel mit Verbindungen zu tun in letzter Zeit): Richtig politisch wirds da nie. Klar findest du in solchen Verbindungen keine linksautonomen, aber SPDler sind genauso wie CDUler anzutreffen, nur hält sich damit eben jeder zurück. Das kommt auch auf die Verbindung an. Eine Landsmannschaft zum Beispiel ist nicht unbedingt unpolitisch, ein Corps hingegen schon, und zwar strikt!

Grundsätzlich halten sich die Corps (vor allem im Kösener) für die Elite. Die alten Herren haben z.T sehr gute Jobs (sitzen in Vorständen, etc). Von den Studenten dort gibt es meist eine große Mischung: BWLer, VWLer, Juristen, Mediziner, etc. Viele Corps haben eine Hauswohnpflicht, d.h. in deiner Aktivenzeit musst du sogar auf dem Haus wohnen.

Ich persönlich habe mir lange überlegt in eine Verbindung zu gehen, und werde mir das in den ersten paar Semestern auch noch gründlich anschauen, allerdings ist der Bierkonsum z.T. wirklich extrem hoch, und auch die Zeit, die du investierst, ist nicht gerade wenig.

Das Schlagen ist für mich jedoch eines der wichtigsten Pro-Argumente. Eiserne Disziplin in so einer Extremsituation zu wahren hilft einem persönlich denke ich sehr viel weiter.

Informiere dich vorher gründlich, ob du in die Verbindung eintreten musst, wenn du dort ein Zimmer mietest. Wenn ja, mach das nicht. Wenn nein, dann kriegst du schnell einen guten Einblick.

[itzi 1592]

Anstatt bei den Jungs da anzuklopfen wegen 'nem relativ günstigen Zimmer könntest Dir auch 'nen Nebenjob suchen und Dir 'ne schöne(re) Bude leisten.

[hansa3 275]

Das Schlagen ist für mich jedoch eines der wichtigsten Pro-Argumente. Eiserne Disziplin in so einer Extremsituation zu wahren hilft einem persönlich denke ich sehr viel weiter.

Das überstilisierst du jetzt ein bischen. Extremsituation ist doch ein bischen übertrieben, auch wenn es immer so verkauft wird. Wenn du einen scheiß Charakter haben solltest, bringt dich das Fechten auch nicht weiter.

Spaß macht es natürlich trotzdem.

Anstatt bei den Jungs da anzuklopfen wegen 'nem relativ günstigen Zimmer könntest Dir auch 'nen Nebenjob suchen und Dir 'ne schöne(re) Bude leisten.

Wie bereits gesagt, bietet das durchschnittliche Verbindungshaus doch meist deutlich mehr als Studentenwohnheime etc.

Der größte Nachteil ist der Alkoholkonsum.

Aber auch hier gilt es sich eben vorher zu überlegen, welchem Verbindungstyp man beitreten will, und sich die konkrete Verbindung eine Zeit lang anzuschauen.

Wenn dir versichert wird, dass es kein Saufzwang gibt, zieh das auch so durch und lass dich nicht dazu zwingen. Das formt den Charakter wahrscheinlich mehr als das Fechten.

Ich empfehle dir ein schwarzes Kösener Corps.

[SpankyHam 293]

Wie schon gesagt wurde gibts Verbindungen in den verschiedensten Ausprägungen.

Ich war selbst nie in einer Verbindung, fand die Verbindungsparties immer gut, aber für mich hatten die Burschenschafter, mit denen ich auch durchaus gut auskam, immer irgendwie etwas Komisches an sich, wohl auch deshalb, weil sich die meisten sehr cool vorkommen und sich etwas darauf einbilden, Mitgleid einer Verbindung zu sein.

Gerade wenn man anfängt zu studieren und die Freiheit auskosten möchte, finde ich es nicht so geil, wenn man bei internen Verbindungstreffen dann gezwungen wird solange Bier zu exen, bis es einem wieder hoch kommt. Sowas hat für mich auch nichts mit Männlichkeit zu tun oder mit Disziplin.

Das mag nur Zufall gewesen sein, aber alle Verbindungsstudenten die ich kennengelernt habe, kann man auch nicht gerade als die fachliche Elite bezeichnen, in ihrem Studium selbst waren alle mittelmäßig bis sehr schlecht.

Bestimmte Frauen, auch sehr gut aussehende, scheinen auf Verbindungen zu stehen: Sie mögen das Elitäre, das Bälle organisiert werden, und und und; also habe noch von keinem Burschenschafter gehört, dass ihm das frauentechnisch zum Nachteil geworden wäre.

Hier noch ein aktuelles Urteil zum Thema ;)

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/burschenschafter-gericht-bestaetigt-urteil-gegen-norbert-weidner-a-877600.html

[ProudMary 125]

Da ich einige Verbindungsleute kenne, regelmäßig dort auf Feiern bin und auch als Begleitung eine "Weinprobe" genießen durfte, konnte ich einen weiblichen Blick auf das Thema Studentenverbindung werfen.

Politisch geht es dort wirklich seltenst zu. Die Regel sind gemeinsame Unternehmungen und Parties auf dem Haus. In einer schlagenden Verbindung wird natürlich gefechtet aber nur die größen Idioten laufen mit dem Schmiss (einer aus einer Mensur resultierenden Narbe) im Gesicht rum und sind auch noch stolz darauf.

Hoher Alkoholkomsum ist quasi Pflicht und die Mädels untereinander brüderlich herumzureichen ist anscheinend auch der gute Ton was ich so mitbekommen konnte. Meist kleine Erstsemestertussis, die sich besonders vorkommen.

Du solltest btw ein Faible für Segelschuhe und bunte Socken haben, Jacken der Marke Barbour (möglichst die richtig hässlichen) tragen und immer genug Pomade im Schrank stehen haben. Um deinen Erfolg an der Uni brauchst du dich nicht zu kümmern in 15 Semestern kann man schon einiges schaffen und der befreundete Arzt stellt dir ohne mit der Wimper zu zucken, sämtliche Krankenscheine aus, solltest du es aus lautem cool VOR-der-Bib-abhängen nicht zum lernen geschafft haben.

So und jetzt mal Klartext: alle dort oben beschriebenen Klischees treffen zu 100% auf die Verbindungsjungs zu, die ich kenne. Trotzdem sind da wirklich nette Kerle dabei, ein kleiner Grund weswegen ich dort auf die Feiern gehe. Der große ist, dass ich total auf dieses gespielte Elitäre stehe. Begrüßungssektchen, Küsschen links und rechts und Verewigung im Gästebuch blabla. Herrlich! Nach einem Abend habe ich noch eine Woche was zum lachen:)

Mein Tipp: such dir ne billige Bleibe im Studentenwohnheim und schau dir vor Ort die Leute an. Geh auf ein paar Feiern, red mit ihnen. Du kannst meist jedes Semester als Fuchs dort anfangen, sofern du genommen wirst. Wenn du dann sagst, du kannst dich damit identifizieren dann kannst du immer noch umziehen. Die Katze im Sack zu kaufen, halte ich für unschlau!