Der Schlusspfiff

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Ich: 22

Freundin: 24

Beziehungsdauer: ca. 1 1/2 Jahre

Freunde der Sonne, ich bräuchte Ratschläge...

Ich lebe seit ca. 1 1/2 Jahren in einer Beziehung mit einem, für mich eigentlich sehr gut passendem Mädel... Durch diverse Außenumstände hatten wir zu Beginn der Beziehung einen relativ hohen Turbogang, sodass wir bereits nach einem Monat zusammen gezogen sind und bis heute auch zusammen wohnen.

Wir hatten unsere Höhen und Tiefen aber im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass ich mit dieser Frau mir auch noch gerne weitere Jahre vorstellen würde.

Nun zu der Situation:

Mir wurde vom Amt leider eine Strafzahlung von über 100.000 Euro vor einigen Wochen aufgebrummt, die ich innerhalb von sechs Monaten zu begleichen habe. Solche Summen sind für mich an sich nichts neues da ich seit einigen Jahren selbstständig bin, jedoch trotzdem eine riesige Belastung da ich mit keinerlei Rücklagen diese Summe erwirtschaften muss. Dementsprechend ist das nicht vielleicht der beste Lebensabschnitt meines Lebens.

Ich bin ein Stehauf Männchen durch und durch, es war für mich keine Frage, dass ich diese Summe schon irgendwie aufbringen werde. Trotzdem wirkt sich das ganze natürlich negativ auf meinen Charakter aus.

Übliche Merkmale:

- Ich habe kaum andere Gedanken als Arbeit und kann mich auch nicht auf Probleme meiner Freundin konzentrieren

- Ich fühle mich gefühlsmäßig sehr betäubt

- Ich bin generell weniger die Partymaus innerhalb von Beziehungen, habe jetzt jedoch noch weniger Lust irgendetwas zu unternehmen und verbringe eher 12h am Tag bei der Arbeit

Nun, wie es natürlich kommen musste, fängt meine Freundin langsam an am Rad zu drehen. Immer heftiger. Distanzierter. Und neuerdings mit Aussagen "Ich gebe der Beziehung nur noch 2 - 3 Wochen in dieser Form!"

Sie habe vollkommenes Verständnis für meine Belastung und die Situation, jedoch müsse sie auch langsam schauen, wo sie bei der ganzen Beziehung bleibt.

Sie fühlt sich unverstanden und insbesondere ist ihre Kernaussage, dass ich mich nicht um Sie und Ihre Probleme kümmern kann. Sie fühlt sich im Alltag allein gelassen.

Ihre Zweitliebste Aussage lautet, die Beziehung würde sich aufgrund meiner überdimensionalen Probleme ständig nur um mich drehen, so gut wie nie um sie.

Und bei der letzten Aussage muss ich ihr leider Recht geben. Ich kam in die Beziehung bereits als Sorgenkind rein (wovon sie auch wusste) hatte in der Mitte eine aufblühende Zeit (wovon sie deutlich profitierte) und bin letzendlich nun wieder auf den Boden geklatscht.

ich für meinen Teil, habe ihr mehrmals versucht zu sagen, dass Sie bitte einfach nur diese Zeit durchhalten / überstehen soll, da es nur eine Phase ist. Zunächst ließ sie sich auf diese Aussagen ein, jedoch ist sie leider keine Person mit großartiger Ausdauer sodass mittlerweile die Antworten darauf eher wie folgt lauten: "Ja und wie soll bitteschön in dieser - Phase - unser Alltag weiter laufen? Genau so beschissen wie bisher?"

Ihr merkt schon, der Schlusspfiff ist anscheinend bei ihr schon gefallen. Nichts desto trotz, würde ich mir wünschen diese Frau weiterhin an meiner Seite zu haben. Weniger wegen einer vermeintlichen Oneitis, eher weil ich weiß, dass wir zu besseren Zeiten auch bestens harmonieren.

Grundinformationen unserer Beziehung:

Ich habe von Anfang an in die Beziehung eingebracht, dass wir über jegliches noch so kleines Problem quatschen. Hat auch bestens funktioniert, dementsprechend gibt es da auch keinen Aufholbedarf. Der Sex wurde von meiner Seite in den letzten 4 Wochen auf ein extremes Minimum von mir gefahren, da ich wie bereits geschrieben, so ziemlich gefühlstaub zur Zeit bin und Sex ohne Gefühle geht bei mir in einer Beziehung einfach nicht.

Ich würde mich über ein paar Vorschläge freuen.

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Hallo,

Hut ab vor deinem Umgang mit der Situation. Andere würden da auf dem Boden liegen bleiben!

Ich habe gerade überlegt, sie an die Wand zu stellen... Die Gemeinschaft einer Beziehung kann in solchen Situationen noch enger und noch verbundener werden.

Deine Freundin steht nicht auf, sie möchte davon kriechen.

Da kann es schon einmal sinnvoll sein, sie mit Worten an die Wand zu nageln!

Auf der anderen Seite hat auch sie Angst, genau so, wahrscheinlich noch mehr als du!

Wie häufig nimmst du sie in den Arm. Wie häufig hört sie, und spürt sie, dass sie dir gerade jetzt eine Hilfe ist? Lässt du ihr überhaupt Raum, Anteil an der Situation zu haben?

Du wuppst gerade eine ordentliche Last. Wann hast du zuletzt mit deiner Freundin eine Auszeit genommen? Wo ist dein Einfühlungsvermögen? "Baby, ich kann verstehen, dass du so aufgebracht bist! Lasse uns morgen, nach der Arbeit, ein paar Stunden XY machen und unser beide Reserven auftanken! Nur du und ich! Ich werde früher Feierabend machen..."

Wie gesagt, du hast beide Möglichkeiten! Sie an die Wand stellen, kann sie erst einmal wach rütteln aber auch auf Gegenwehr stoßen!

Ich würde es mixen. Primär Einfühlungsvermögen, wenn sie mir nicht auf Augenhöhe ist bzw. Respektlos wird, sie runterholen!

Du und wahrscheinlich noch viel mehr sie, kann jetzt an der Situation wachsen. Allerdings entscheidet sie auch, ob sie wachsen möchte oder lieber den Fluchtweg ins gewohnte "ich" nimmt...

Es wird eine harte aber prägende Phase für euch beide, auf die du schon in wenigen Monaten mit einem siegessicheren Lächeln zurückblicken kannst!

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Ich nehme Sie sogar verdammt oft in den Arm und sage immer wieder "Es wird alles gut!"

Der Grund warum ich diese Frau so mag, ist eben, dass ich eine bis dahin nicht gekannte Nähe von Ihr bekommen habe und dementsprechend massig zurück gegeben habe. Heißt also "Kuscheln, Drücken" und weiß der Guxgux was, gehörte bei uns zum Alltag, ist aber natürlich in letzter Zeit massiv zurück gegangen da ich schnell gelangweilt oder genervt bin, sie im Gegenzug natürlich auch.

An die Wand stellen ist eher kontraproduktiv bei Ihr. Sie ist ein vollkommener Sturkopf und rennt wenn nötig die komplette Scheißwand ein nur um an Ihren Aussagen festhalten zu können. Dementsprechend ist generell eher Feingefühl anstelle "Peitschenhiebe".

"Ich nehme mir Zeit und wir unternehmen was" ist so eine Sache.... Einerseits muss ich mich regelrecht zwingen etwas zu unternehmen, andererseits kotzt mich mein Alltag selbst extrem an. Jedoch spuke ich mich jedes mal vor dem raus gehen, da dies automatisch mit "Geld ausgeben" zu tun hat und wir haben keinerlei Geld. Sitzen auf einer fetten 120 qm Bude und ich muss irgendwie schaffen diesen Monat noch 1200 Euro Miete zu verdienen. Jeder einzelne Euro tut mir momentan weh. Ganz gleich ob es Ihr Euro oder Meiner ist.

Das Problem an sich ist, sie hat generell mit allem was sie sagt im übertragenen Sinne Recht. Und rein aus der gesellschaftlicher Sicht, könnte ich ihr keinerlei Vorwürfe machen, wenn sie diese Beziehung nun beendet. Mir würde auch nicht viel an Ihr liegen, wenn ich glauben würde "Ach, kaum kommen schlechte Zeiten, verpiselt sie sich", es ist eher eine schwache Ausdauer von Ihr die einfach nicht auf Dauer mit so einer Situation zu Recht kommt. Aber wer kann es ihr verübeln? Sie ist 24, nicht 50 und mit mir verheiratet.

Edit: Bzgl. Anteil an meiner Situation... Genau in diesem Punkt hat sie sogar meiner Meinung nach bereits viel zu viel Anteil. Ich könnte mir vorstellen, dass sie ohne die ganzen geschäftlichen Ereignisse in meinem Leben, deutlich ruhiger und gelassener wäre. Sie nimmt sich halt auch sehr viel zu Herzen. Eine schlimme Angewohnheit.

bearbeitet von NY41D

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Ahhh... impulsiv, Feurig und emotional. Sehr schön.... :) das kann Spaß machen

Unternehmungen müssen kein Geld kosten! Es geht um die "Auszeit", nicht die "Kostspieligkeit".

Was soll man jetzt in Details wühlen? Mein Rat ist folgendes:

Nehmt euch, gerade in harten Zeiten, bewusste Auszeiten! Geht tanken, was in eurem finanziellen Spielraum liegt.

Habe im Hinterkopf, dass es für euch beide eine Extremsituation ist. Hier könnt ihr euch "neu" kennen lernen. Ich sehe es so etwas eher als Wachstumphase. Ihre Art damit umzugehen, äußert sich in einer starken Laune. Ihre Ängste/Unzufidenheit fährt mit ihr Achterbahn. Da muss sie mal Luft rauslassen.

An deiner Dtelle würde ich darauf achten, dass sie nicht respektlos wird. Wird sie es, bleibe ich standhaft bei meiner Meinung und lasse sie förmlich im Regen stehen - sie wird auf dich zukommen, da du plötzlich kein Ventil zum Luft ablassen bist. "Ich kann verstehen, dass du ebenfalls auf dem Zahnfleisch gehst, dass ist aber kein Grund respektlos zu werden. Du bist gerade über die Strenge geschlagen!"

Ich würde vieles für mich tun um ganz einfach eine gewisse Grundstabilität zu wahren.

Hau rein!

P.s. Dein "alles wird gut" wirkt auf mich wenig stützend. Es geht da sicherlich auch anders. Wenn das der Grundtenor deiner Aussage. Ist, würde ich perspektivisch die Art der Kommunikation ändern.

Du blickst in die Zukunft, sie bewegt sich in der Zeitorientierung wahrscheinlich eher in der Gegenwart. Tankt auf! Seid als Paar unterwegs.

Wie wirkt deine Aktivität hier gerade auf dich? Auf mich wirkt es, als würdest du dir hier jetzt eine weitere Baustelle aufmachen, die weitere Reserven frisst.

Eine weitere Meinung hier ist auch, dass eine Beziehung aus 2 * 50% besteht. Sie, wird ihren Anteil zur Beziehung beitragen (müssen). Was ist hier dein Anspruch an die Beziehung? Ich wäre ganz klar Stützpfeiler aber würde sie nicht auch noch Huckepack nehmen. Nicht in deiner Situation.... Konzentriere dich auf dein wesentliches Problem, nehmt euch eine Auszeit oder tägl. Eine Ausstunde aber lass dich nicht von deiner Beziehungssituation vereinnahmen. Es klaut Reserven...

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