Veränderung in unserer Gesellschaft

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Wer mit seinem Job nicht zufrieden ist, soll verhandeln, streiken oder kündigen.

Diese "AN sind Opfer der AG"-Einstellung geht mir auf den Zeiger. Wer es nicht auf die Reihe bekommt, aktiv etwas zu unternehmen, soll sich nicht beschweren.

Eine 100%-Garantie gibt es nie. Einfach ein Stück unternehmerischer denken und sich fragen, was man selbst bieten kann (Stichwort "Value"),

damit jemand dafür Geld bezahlt. Darum geht es in der Bildung - Fertigkeiten, die zu Wert führen.

Wer nichts kann und daran auch nichts ändert, soll sich nicht wundern, dass er nichts dafür bekommt.

Wenn ich sehe, dass mein Auto zu teuer ist und ich das nicht mehr bezahlen kann/will, dann verkaufe ich mein Auto

und ziehe zur Arbeit um und nutze mein Fahrrad/ÖNVP.

Nein, da müsste ich aktiv ja etwas tun. Ich mach lieber nichts und beschwere mich.

Wenn ich sehe, dass meine Arbeit nur 6€ abwirft und ich damit nicht leben kann/will, dann suche ich Alternativen

und wenn ich keine finde, schaue ich, woran das liegt und ändere in diese Richtung etwas. Stichwort "Bildung".

Nein, da müsste ich aktiv ja etwas tun. Ich mach lieber nichts und beschwere mich.

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Hi @ all,

@ Saian: Verhandeln kommt zum größten Teil heraus; "Tut uns leid zur Zeit ist dies leider aus wirtschaftlichen Gründen nicht. Wenn sie damit unzufrieden sind, oder mit ihren Job, wäre es vielleicht besser für sie sie schauen sich woanders um."

Ein andere Punkt ist, wo du recht hast man kann kündigen , allerdings wenn auf eine Stelle sich 500 Leute bewerben und alle mit sehr vielen Qualifikationen, dann sollte man sich überlegen ob man Kündigt in unserer heutigen Zeit.

Das was du du erzählst klingt theoretisch Ideal ist aber bei näherer Beatrachtung in der heutigen Zeit kaum realisierbar.

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Ich denke nicht,dass früher alles besser war. Früher war man einfach mehr von einander abhängig weil man dauernd Sachen wie Essen und sonstiges ausgetauscht hat und sich dadurch ziemlich oft sah und viel redete. Damals war auch das Essen im Mittelpunkt,man ging nicht arbeiten,sondern Jagen. Kleidung,ausgehen und schickimicky Zeug gab es nicht. Die Menschen waren froh,wenn es etwas zu essen gab. Miete zahlte man damals auch nicht und wenn,dann war es nicht so wie heute. Heute zahlen die Menschen mehr als die Hälfte für Miete und zum Essen zahlen sie noch weniger als für Kleidung und Ausgehen. Heute braucht man keine anderen Menschen zum Tauschen von Nahrung und sonstiges,man geht ganz einfach einkaufen und um einkaufen zu gehen geht man arbeiten und wenn man arbeiten geht,sieht man weniger Freunde,man hat Kollegen aber man braucht sie nicht unbedingt zum überleben und daher ist die zwischenmenschliche Beziehung nicht mehr so wie damals. Die Menschen heute denken ganz anders und brauchen ganz andere Sachen als die Menschen damals. Das Leben ist heute doch auch ganz schön,man hat Möglichkeiten,man kann durch die Welt reizen. Was damals Jahrzehnte gedauert hat,kann man heute in einem Jahr machen. Ich schließe mich den Menschen nicht an,die meinen damals war alles besser,einfacher und viel schöner. Wir wissen alle,dass nichts so bleibt wie es ist,alles verändert sich,manchmal zum schlechten aber meistens zum guten. Es kommt auch nur auf den Betrachter an,Positivdenker oder Negativdenker. Das Leben ist hart,das bekomme ich täglich zu spüren aber ich bezweifle das wenn man mich jetzt in 15te Jahrhundert schickt es besser wird,die machen mich in diesem Zustand bestimmt so platt wie ich täglich Kakerlaken platt mache. Also hört auf zu denken,dass damals alles besser war und investiert eure Zeit darin jetzt und die Zukunft lebenswerter zu machen.

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Das liegt nicht am Verhandeln per se, sondern am schlechten Verhandeln.

Man kündigt erst, wenn man ein besseres Angebot hat.

Dass man mit der Einstellung "Oh, da bewerben sich ja auch noch andere Leute, ich kann mich gleich erschießen!" nichts reißt, sollte klar sein.

Kaum realisierbar? Ich hab es gemacht, mehrere Male.

Auto hat mich auf's Jahr gerechnet über 200€/Monat gekostet, hab ich abgeschafft.

Arbeit hat nur 8€ gebracht, hab mir einen neuen Job gesucht.

Meine HiWi-Aufgaben (Kopieren, Kaffee machen) waren stink langweilig, hab den Chef gefragt,

welche "höherwertigen" Skills mir etwas bringen würden, also hab ich mich auf meinen Arsch gesetzt und Maxqda, SPSS und Citavi gelernt.

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Super Einstellung saian. Nicht jammern sondern handeln ist der Schlüssel zum Erfolg...

Gruß cCclazZz

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Das liegt nicht am Verhandeln per se, sondern am schlechten Verhandeln.

Man kündigt erst, wenn man ein besseres Angebot hat.

Dass man mit der Einstellung "Oh, da bewerben sich ja auch noch andere Leute, ich kann mich gleich erschießen!" nichts reißt, sollte klar sein.

Kaum realisierbar? Ich hab es gemacht, mehrere Male.

Auto hat mich auf's Jahr gerechnet über 200€/Monat gekostet, hab ich abgeschafft.

Arbeit hat nur 8€ gebracht, hab mir einen neuen Job gesucht.

Meine HiWi-Aufgaben (Kopieren, Kaffee machen) waren stink langweilig, hab den Chef gefragt,

welche "höherwertigen" Skills mir etwas bringen würden, also hab ich mich auf meinen Arsch gesetzt und Maxqda, SPSS und Citavi gelernt.

Du kannst leider nicht von dir auf andere schließen. Viele in der "Unterschicht" haben einfach unglaubliche Nachteile in Sachen Erziehung, Bildung oder Sozialisation. Von meiner Position aus betrachtet handeln viele von ihnen einfach dumm und irrational, aber keiner von denen ist freiwillig in eine asoziale Familie hineingeboren worden, in der Bildung nichts zählt. Die begreifen aufgrund ihrer Herkunft oft nichtmal, welche Chancen ihnen das Leben bietet. Nach meinen Maßstäben haben sich solche Leute auch keinen wirklichen Luxus und ausschweifenden Konsum "verdient", aber ein einigermaßen menschenwürdiges Leben ohne massive Ausbeutung wie etwa Schuften um 5€/h steht ihnen doch zu. Und damit meine ich hier in Deutschland nicht nur überleben und genug zu essen, sondern auch Dinge, die weit über das bloße Überleben hinausgehen.

Wenn ich mir die Vermögen und deren Verteilung hier in Deutschland ansehe, dann kann man solche Leute ruhig mit Resten davon abspeisen ohne auf wirklich viel verzichten zu müssen. Vielfach regiert einfach der pure, egoistische Geiz im Bezug auf das Geld und das kotzt mich an. Hilfe für die untersten Schichten sollte schon aus ureigenstem Interesse geschehen, denn ein Arbeitsloser ohne Perspektive zündet eher den Mercedes vor der Tür an als einer, der mit 1500netto heimgeht und seine Familie einigermaßen ernähren kann.

Wie gesagt, man kann als halbwegs Gebildeter oder Tatkräftiger oder Erfolgreicher im Leben nicht von sich auf andere schließen. Klar wirst du mit so einer Einstellung meist auf der Gewinnerseite stehen. Ich kann es schon verstehen, dass man so eine Haltung wie du hat und aus deiner egozentrischen (im Sinne des Wortes, soll kein Vorwurf sein) Sicht, die ganz im Zeichen steht, dass du dir das Geld durch deine Leistung verdient hast, diese auf andere überträgst. Nur steht einem Vermögenden das Geld nicht automatisch zu bzw. ist dessen Leistung oft nicht klar, noch wird Leistung, etwa in der Unterschicht, immer gerecht entlohnt. Wenn man wie viele heute ganz auf Solidarität scheißt, dann wird die Vermögensaufteilung genau so weitergehen wie bisher. Und davon profitiert nur eine vergleichsweise kleine Schicht.

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Ganz ehrlich randolph, du hast natürlich recht das es Abhängig von der sozialen Schicht, der Ausbildung usw. unterschiedlich schwer ist etwas zu erreichen. Aber ich denke wir in unserer westlichen Gesellschaft, haben wirklich sehr gute Chance etwas aus unserem Leben zu erreichen - anders sieht es natürlich bei den dritte Welt Ländern aus.

Du sagt das vielen die Möglichkeiten nicht bewusst sind, wie sie aus ihrem Leben etwas erreichen können. Da stimmt ich dir zu, doch woran liegt das? Menschen die positiv und Lösungsorientiert denken, werden in der Regel Lösungen und Wege finden um ihre Ziele zu erreichen - daran glaube ich zumindest. Ein gutes Beispiel stellt Danny Adams dar (einer meiner deutschen Vorbilder).

Er war an einem Tief in seinem Leben schwer Drogenabhängig, hatte so starke Minderwertigkeitskomplexe, dass er nicht mehr aus dem Haus gehen könnte, hatte keine Ausbildung und war kurz davor sich das Leben zu nehmen. Ich denke sehr viel tiefer kann man kaum sinken.

Er hat sich jedoch im laufe der Zeit vom negativ Denker zum Lösungsorientierten Denker gewandelt und über Jahre hinweg an sich gearbeitet. Jetzt gehört er zu den bekanntesten deutschen Motivationstrainer, ist extrem Selbstbewusst und lebt seine Träume.

Das Problem ist einfach das der Großteil (ich früher leider ebenfalls) viel zu negativ denken.

PS: Das sollte jetzt in keinster Weise ein Vorwurf an bestimmt Schichten sein. Ich wollte nur aufzeigen, wie wichtig unser Denk-verhalten ist.

bearbeitet von cClazZz

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Bedeutet "gerechte" Bezahlung für dich vor allem Entlohnung nach Anstrengung und nicht Wertschaffung?

Nach meinen Maßstäben haben sich solche Leute auch keinen wirklichen Luxus und ausschweifenden Konsum "verdient", aber ein einigermaßen menschenwürdiges Leben ohne massive Ausbeutung wie etwa Schuften um 5€/h steht ihnen doch zu. Und damit meine ich hier in Deutschland nicht nur überleben und genug zu essen, sondern auch Dinge, die weit über das bloße Überleben hinausgehen.

Was fehlt denn den Leuten in Dt. konkret? Wieviel €/h muss man kriegen um menschenwürdig zu leben?

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Bedeutet "gerechte" Bezahlung für dich vor allem Entlohnung nach Anstrengung und nicht Wertschaffung?

Nach meinen Maßstäben haben sich solche Leute auch keinen wirklichen Luxus und ausschweifenden Konsum "verdient", aber ein einigermaßen menschenwürdiges Leben ohne massive Ausbeutung wie etwa Schuften um 5€/h steht ihnen doch zu. Und damit meine ich hier in Deutschland nicht nur überleben und genug zu essen, sondern auch Dinge, die weit über das bloße Überleben hinausgehen.

Was fehlt denn den Leuten in Dt. konkret? Wieviel €/h muss man kriegen um menschenwürdig zu leben?

Meine Antwort dazu wären ca 7€/h als eine Mindestgrenze. Möglicherweise Änderungen in Berufen in denen es Trinkgeld gibt, aber ansonsten ist das echt eine Grenze. Damit hast bei Vollzeit Arbeit gerade mal 1120€ BRUTTO pro Monat. Alleine als Student lebt man zwar von weniger, aber eine Familie kann man damit nicht wirklich ordentlich ernähren.

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Hi @ all

@Saian;

Arbeit hat nur 8€ gebracht, hab mir einen neuen Job gesucht.

Mich würde interessieren wie lang du Suchen musstest und wieviele Bewerbung du schreiben muusstest?

Konntest du gleich Anfang bzw. die Stelle wechseln?

Meine HiWi-Aufgaben (Kopieren, Kaffee machen) waren stink langweilig, hab den Chef gefragt,

welche "höherwertigen" Skills mir etwas bringen würden, also hab ich mich auf meinen Arsch gesetzt und Maxqda, SPSS und Citavi gelernt.

Wie konntest du du das Ganze mit deiner Arbeitszeit und deinem Privat Leben vereinbaren ; weil nach 8 oder 10 Stunden arbeit? Hast du dir die Sachen selber beigebracht oder Schulungen gehabt?

Und dann würde mich interessieren wieviele Mitarbeiter die Firme in deinem Bereich hatte.

Zum Punkto Mindestlohn: 10€/h mindestens im Minijob/400€ job

13€/h mindestens in der Zeitarbeit

17€/h mindestens bei Festeinstellung

tenderway

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Zum Punkto Mindestlohn: 10€/h mindestens im Minijob/400€ job

Hört sich kacke an, aber damit gehen dann 2/3 aller Gastronomien pleite. Ausser du bezahlst gerne 4€ fürn Bier und 6€ für einen Kaffee. Dann gehts vielleicht wieder.

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Bedeutet "gerechte" Bezahlung für dich vor allem Entlohnung nach Anstrengung und nicht Wertschaffung?

Nach meinen Maßstäben haben sich solche Leute auch keinen wirklichen Luxus und ausschweifenden Konsum "verdient", aber ein einigermaßen menschenwürdiges Leben ohne massive Ausbeutung wie etwa Schuften um 5€/h steht ihnen doch zu. Und damit meine ich hier in Deutschland nicht nur überleben und genug zu essen, sondern auch Dinge, die weit über das bloße Überleben hinausgehen.

Was fehlt denn den Leuten in Dt. konkret? Wieviel €/h muss man kriegen um menschenwürdig zu leben?

Meine Antwort dazu wären ca 7€/h als eine Mindestgrenze. Möglicherweise Änderungen in Berufen in denen es Trinkgeld gibt, aber ansonsten ist das echt eine Grenze. Damit hast bei Vollzeit Arbeit gerade mal 1120€ BRUTTO pro Monat. Alleine als Student lebt man zwar von weniger, aber eine Familie kann man damit nicht wirklich ordentlich ernähren.

Und warum soll man eine Familie davon ernähren können müssen?

Wieviele verdienen denn überhaupt <7€ & haben eine Familie in "teureren" Bereichen Deutschlands?

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Bedeutet "gerechte" Bezahlung für dich vor allem Entlohnung nach Anstrengung und nicht Wertschaffung?

Am liebsten wäre mir nach Wertschöpfung mit einem Mindestmaß an Lohn nach unten. Das ist aber utopisch, weil im Kapitalismus eigentlich immer zu den kapitalstarken Schichten umverteilt wird. Deshalb wäre in der jetzigen Situation ein gesetzlicher Mindestlohn wohl am besten.Einen so asozialen Niedriglohnsektor wie in Deutschland gibt es bei uns in Österreich zum Glück nur in der Tourismusbranche, da wurde bei euch durch HartzIV von Seiten der Politik kräftig an den Löhnen gedrückt. Was nützt ein steigendes BIP, wenn davon nur ganz wenige mit ihren Löhnen profitieren? Und ob Angst vor dem sozialen Abstieg ein volkswirtschaftlich sinnvoller Motivator ist, wage ich zu bezweifeln.

Was fehlt denn den Leuten in Dt. konkret? Wieviel €/h muss man kriegen um menschenwürdig zu leben?

Vor allem Unterkunft und Essen, (evt. Fort-)Bildungsmöglichkeiten, eine solide gesundheitliche Versorgung. Was Kinder betrifft, Bildungsförderung und Gratiskindergarten zum sozialisieren. Genügend Freizeit und Raum zur Selbstverwirklichung wären das Optimum. Ob das aber wirklich so utopisch ist, wage ich angesichts der unglaublichen Produktivitätsexplosion in den letzten Jahrzehnten mal ganz optimistisch zu bezweifeln. Es wäre schön, wenn man das alles mit gesundem Empathieverständnis und ohne ineffiziente staatliche Umverteilung schaffen würde, aber man kann ja nicht alles haben. Wenn ich mir die ganzen Scheinselbstständigen bei euch ansehe, die sich für 6-7€/h körperlich wirklich ausbeuten (die sind mit 40 hinüber), dann läuft da gehörig was falsch.

@clazz

Ich finde die positive Einstellung hier im Thread super und lebe sie auch selbst. Daraus sollte und wird man auch automatisch Gewinn ziehen. Trotzdem sollte man andere Menschen bzw. die Schwächsten in der Gesellschaft nicht vergessen. Dafür muss man nicht mal so altruistisch sein und seinen eigenen Traum aufgeben, aber ein wenig mehr Empathie und Hilfe für Strauchelnde würde uns sicher nicht schaden. Keine Ahnung ob das früher besser war, aber einen Mangel an Solidarität und ein Übermaß an Ellbogenmentalität beobachte ich dann doch viel zu oft.

Aber ich höre eh schon auf den Moralapostel zu spielen. :-p

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Und warum soll man eine Familie davon ernähren können müssen?

Wieviele verdienen denn überhaupt <7€ & haben eine Familie in "teureren" Bereichen Deutschlands?

Gegenfrage, warum soll sich ein Mensch noch an irgendwelche sozialen Spielregeln halten, wenn sein Kind hungert? Bzw. warum soll das erwachsene Kind sich dann in eine Gesellschaft einfügen, die ihm weder Bildung noch mehr als Subsistenz ermöglicht?

bearbeitet von randolph

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Bedeutet "gerechte" Bezahlung für dich vor allem Entlohnung nach Anstrengung und nicht Wertschaffung?

Nach meinen Maßstäben haben sich solche Leute auch keinen wirklichen Luxus und ausschweifenden Konsum "verdient", aber ein einigermaßen menschenwürdiges Leben ohne massive Ausbeutung wie etwa Schuften um 5€/h steht ihnen doch zu. Und damit meine ich hier in Deutschland nicht nur überleben und genug zu essen, sondern auch Dinge, die weit über das bloße Überleben hinausgehen.

Was fehlt denn den Leuten in Dt. konkret? Wieviel €/h muss man kriegen um menschenwürdig zu leben?

Meine Antwort dazu wären ca 7€/h als eine Mindestgrenze. Möglicherweise Änderungen in Berufen in denen es Trinkgeld gibt, aber ansonsten ist das echt eine Grenze. Damit hast bei Vollzeit Arbeit gerade mal 1120€ BRUTTO pro Monat. Alleine als Student lebt man zwar von weniger, aber eine Familie kann man damit nicht wirklich ordentlich ernähren.

Und warum soll man eine Familie davon ernähren können müssen?

Wieviele verdienen denn überhaupt <7€ & haben eine Familie in "teureren" Bereichen Deutschlands?

Kenne einige, besonders Frauen aus der Gastro. Wären ohne ihren Partner mit der Family finanziell net lebensfähig.

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Wie gesagt, man kann als halbwegs Gebildeter oder Tatkräftiger oder Erfolgreicher im Leben nicht von sich auf andere schließen. Klar wirst du mit so einer Einstellung meist auf der Gewinnerseite stehen. Ich kann es schon verstehen, dass man so eine Haltung wie du hat und aus deiner egozentrischen (im Sinne des Wortes, soll kein Vorwurf sein) Sicht, die ganz im Zeichen steht, dass du dir das Geld durch deine Leistung verdient hast, diese auf andere überträgst. Nur steht einem Vermögenden das Geld nicht automatisch zu bzw. ist dessen Leistung oft nicht klar, noch wird Leistung, etwa in der Unterschicht, immer gerecht entlohnt. Wenn man wie viele heute ganz auf Solidarität scheißt, dann wird die Vermögensaufteilung genau so weitergehen wie bisher. Und davon profitiert nur eine vergleichsweise kleine Schicht.

Klar, ich kann nicht von mir auf alle schließen. Ich sehe mich aber nicht als übermäßig intelligent, ehrgeizig, diszipliniert etc.

Es ging mehr um das Attribut "kaum realisierbar".

Arbeit hat nur 8€ gebracht, hab mir einen neuen Job gesucht.

Mich würde interessieren wie lang du Suchen musstest und wieviele Bewerbung du schreiben muusstest?

Konntest du gleich Anfang bzw. die Stelle wechseln?

Gar keine. Ich hatte in meinem Netzwerk ein Mädchen, deren Mutter eine Filialleiterin war.

Kurz darauf angesprochen, sie hat mich gemocht, schnell geklärt.

Meine HiWi-Aufgaben (Kopieren, Kaffee machen) waren stink langweilig, hab den Chef gefragt,

welche "höherwertigen" Skills mir etwas bringen würden, also hab ich mich auf meinen Arsch gesetzt und Maxqda, SPSS und Citavi gelernt.

Wie konntest du du das Ganze mit deiner Arbeitszeit und deinem Privat Leben vereinbaren ; weil nach 8 oder 10 Stunden arbeit? Hast du dir die Sachen selber beigebracht oder Schulungen gehabt?

Und dann würde mich interessieren wieviele Mitarbeiter die Firme in deinem Bereich hatte.

Ich habe nebenher studiert, d. h. in den Pausen flexibel gelernt.

Skripte darüber im Internet besorgt und herumprobiert.

Das war an der Universität, in diesem Projekt waren wir ~15 Leute.

17€/ Festanstellung

Macht bei ner 40h-Woche 1860€ netto und 3600€ Kosten für den AG.

Der AN muss also 20,3€ pro Stunde erwirtschaften, damit sein Gehalt egalisiert ist.

Miete etc. fehlen dann noch. Wer soll das bezahlen? Würdest du das ernsthaft bspw. einem Friseur bezahlen?

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Ich denke unsere Gesellschaft hat sich dahingehend verändert, dass der Mensch nicht mehr realisiert, dass sich die Erde auch ohne ihn noch weiterdreht.

Menschen nehmen sich viel zu wichtig. Rutschen in Extreme ab. Verraten ihre Werte oder klammern sich zu extrem daran.

Da musste ich direkt wieder an diesen Artikel denken:

http://www.spiegel.de/schulspiegel/lehrer-ermahnt-absolventen-bei-abschlussfeier-an-us-highschool-a-838176.html

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Hi @ all,

Gar keine. Ich hatte in meinem Netzwerk ein Mädchen, deren Mutter eine Filialleiterin war.

Kurz darauf angesprochen, sie hat mich gemocht, schnell geklärt.

Klingt so als wenn sie Katze im Sack gekauft hat ohne, dass mit der Firmer richtig abzuklären?

Und du meinst jeder hat diese Möglichkeit?

Ich habe nebenher studiert, d. h. in den Pausen flexibel gelernt.

Skripte darüber im Internet besorgt und herumprobiert.

Das war an der Universität, in diesem Projekt waren wir ~15 Leute.

Sprich du hast also keine 8 oder 10 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche arbeiten müssen ? Klingt nicht so

Wer soll das bezahlen?

Die Arbeitgeber?

Mal ein Beispiel: Jeder glaub Schlecker musste die Filialien schließen, auf Grund von fehlenden bzw. nicht vorhanden Gelder, stimms? Falsch! Es hat sich herausgestellt, dass die Finanzberatung von den Schlecker Eigentümmern, die Aufforderung machten, dass die Besitzer ihr eignes Geld investieren müssen um Schlecker zu stärken. Aber statt dessen versuchte man den Staat auszutricksen, in dem man erzählt entweder der Zahlt oder wir müssen entlassen und Läden schließen obwohl man das Geld zu verfügung hatte.

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Gast 11223344

Bedeutet "gerechte" Bezahlung für dich vor allem Entlohnung nach Anstrengung und nicht Wertschaffung?

Nach meinen Maßstäben haben sich solche Leute auch keinen wirklichen Luxus und ausschweifenden Konsum "verdient", aber ein einigermaßen menschenwürdiges Leben ohne massive Ausbeutung wie etwa Schuften um 5€/h steht ihnen doch zu. Und damit meine ich hier in Deutschland nicht nur überleben und genug zu essen, sondern auch Dinge, die weit über das bloße Überleben hinausgehen.

Was fehlt denn den Leuten in Dt. konkret? Wieviel €/h muss man kriegen um menschenwürdig zu leben?

Meine Antwort dazu wären ca 7€/h als eine Mindestgrenze. Möglicherweise Änderungen in Berufen in denen es Trinkgeld gibt, aber ansonsten ist das echt eine Grenze. Damit hast bei Vollzeit Arbeit gerade mal 1120€ BRUTTO pro Monat. Alleine als Student lebt man zwar von weniger, aber eine Familie kann man damit nicht wirklich ordentlich ernähren.

Und warum soll man eine Familie davon ernähren können müssen?

Wieviele verdienen denn überhaupt <7€ & haben eine Familie in "teureren" Bereichen Deutschlands?

Kenne einige, besonders Frauen aus der Gastro. Wären ohne ihren Partner mit der Family finanziell net lebensfähig.

Jetzt bin ich gleich wieder der Arsch aber wo ist das Problem damit? Dann muss man sich im Lifestyle halt einschränken wenn man diesen Beruf wählt. Wenn der Markt nicht mehr hergibt, dann ist das halt so.

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Gast 11223344

Mal ein Beispiel: Jeder glaub Schlecker musste die Filialien schließen, auf Grund von fehlenden bzw. nicht vorhanden Gelder, stimms? Falsch! Es hat sich herausgestellt, dass die Finanzberatung von den Schlecker Eigentümmern, die Aufforderung machten, dass die Besitzer ihr eignes Geld investieren müssen um Schlecker zu stärken. Aber statt dessen versuchte man den Staat auszutricksen, in dem man erzählt entweder der Zahlt oder wir müssen entlassen und Läden schließen obwohl man das Geld zu verfügung hatte.

Angeblich hat der fast sein ganzes Geld in den Laden gesteckt. Die Familie hat doch nicht mehr viel.

Überhaupt ist die Kritik typisch für diese Nanny-Mentalität. Als hätte man ein Recht auf irgendetwas von Schlecker. Schlecker hat über Jahrzehnte Arbeitsplätze geschaffen und ein Unternehmen aufgebaut. Dann wurden vielleicht schlechte Entscheidungen getroffen aber ein Unternehmen muss man erst mal führen, das ist keine Kleinigkeit. Und wenn das Ding nicht mehr profitabel ist, dann wär er ein Idiot sein ganzes privates Geld da zu versenken. Wäre es realistisch damit genug Geld zu machen, dann gäbe es Investoren. Das ist sein Laden und damit kann der machen was er will.

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Gast 11223344

Zum Punkto Mindestlohn: 10€/h mindestens im Minijob/400€ job

13€/h mindestens in der Zeitarbeit

17€/h mindestens bei Festeinstellung

Ich hätte gerne 200 Euro pro Stunde für jeden wenn wir schon dabei sind. Realistisch ist das aber nicht. Und auch nicht weit gedacht. Das ist ökonomischer Selbstmord.

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Zum Punkto Mindestlohn: 10€/h mindestens im Minijob/400€ job

Hört sich kacke an, aber damit gehen dann 2/3 aller Gastronomien pleite. Ausser du bezahlst gerne 4€ fürn Bier und 6€ für einen Kaffee. Dann gehts vielleicht wieder.

Das ist schon ziemlich übertrieben, ...

Wenn ein Laden pleite geht, der einen Stundenlohn von 10€ bezahlt sind an einigen anderen Stellen gravierende Fehler gemacht worden. An dem Lohn kann es in der Regel nicht alleine liegen (Ausgenommen sind irgendwelche Gasthäuser in Kuhdörfern). Gerade Deutschland ist als Arbeitgeber ein Paradies was die Gastro angeht. Kein 13. und 14. Gehalt ist verpflichtend vorgesehen etc....

Es fällt in den letzten Jahren einfach extrem auf, dass sich die Gehälter in D. kaum weiterentwickelt haben. Vor ein paar Jahren ist der Großteil der Bewerbungen für einfache Jobs wie Küchenhilfen, Kellner etc. noch aus Rumänien, Exjugoslawien gekommen. Inzwischen sind es mehr als 50% Deutsche.

Das Problem in der Gastronomie ist vielmehr der aktuelle Trend ständig irgendwelche neuen Lifestyle Bars/Lokale/Cafes eröffnen zu müssen. Was natürlich auch zur Folge hat, dass der ganze Spaß in 5 Jahren überhohlt ist. Bis dahin hat sich der Umbau um 100k + natürlich in einem kleinen Laden noch nicht gerechnet. Dann muss natürlich noch die Kaffeemaschine 5000 Euro kosten. Mit einer Tasse Kaffe um 3,50 Euro kannst du 2 Euro Gewinn machen oder auch 50 Cent.

Zusätzlich eröffnen dann in der Regel irgendwelche Leute Lokale/Bars/Restaurants die nur eine Lehre in der Gestronomie gemacht haben. Das Problem daran ist, dass dort das Thema BWL im Lehrplan so gut wie garnicht vorkommt. Brutto wird dabei viel zu oft mit Netto verwechselt.

Von irgendwelchen Leuten aus anderen Branchen die meinen etwas eröffnen zu müssen will ich nichtmal anfangen.

Am liebsten wäre mir nach Wertschöpfung mit einem Mindestmaß an Lohn nach unten. Das ist aber utopisch, weil im Kapitalismus eigentlich immer zu den kapitalstarken Schichten umverteilt wird. Deshalb wäre in der jetzigen Situation ein gesetzlicher Mindestlohn wohl am besten.Einen so asozialen Niedriglohnsektor wie in Deutschland gibt es bei uns in Österreich zum Glück nur in der Tourismusbranche

Mal angenommen, jemand verdient 1200 Euro Brutto im Monat, wie viel Steuern würde Er/Sie dann bezahlen? Null.

Jamand verdient 6 000 Euro Brutto im Monat, wie viel würde Er/sie alleine an Einkommenssteuer Bezahlen? Rund 1 500 bis 2 000 € im Monat.

Der erste bekommt dann noch eine Wohnung von der Gemeinde und was auch immer es sonst noch so an direkten und indirekten Förderungen gibt. In welche Richtung lenkt der Staat nochmal die Umverteilung?

Wenn es in Österreich einen Niedriglohnsektor gibt, dann ist es mit Sicherheit nicht die Gastronomie. Du findest ja nichtmal mehr ordentliche Studenten als Aushilfskräfte die unter 10€ die Stunde plus Trinkeld arbeiten. Für ordentlich ausgebildetes Personal musst du teilweise schon wirklich lange suchen.

Die Niedriglohnsektoren in Österreich sind die klassischen Handelsbetriebe: Billa, Hofer, Libro etc.

http://www.gastronomieverband.at/

(exklusive 13. und 14. Gehalt, + Zulagen + Trinkgeld etc..)

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Hi @ all,

"Angeblich" hat der fast sein ganzes Geld in den Laden gesteckt. Die Familie hat doch nicht mehr viel.

Und es bleibt auch beim angeblich. Tatsache ist aber, dass zum Schluß Geld raus genommen wurden und selbst die Forderung

der Finanzberatung ignoriert wurde.

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Gast 11223344

Aber es ist sein Unternehmen. Wieso soll er oder andere Investoren kein Geld rausnehmen dürfen? Und wenn ich schon sehe das Teil fährt an die Wand, dann versuch ich doch zu retten was noch zu retten ist finanziell. Der Staat und die Gesellschaft glaubt einen Anspruch darauf zu haben dass der das unbedingt weiterführt wegen der Arbeitsplätze und der gesellschaftlichen Verantwortung und was weiß ich nicht noch alles. Aber ich führ ein Unternehmen nicht als Charity. Das Ding ist da damit es mir Geld verdient und das ist auch gut so. So soll es sein und es ist gut für alle. Solange sich der Staat aus der Sache raushält wird es keine großen Probleme geben. Das Ding wird abgewickelt, die Konkurrenz bekommt die Kunden und wächst, die brauchen Angestellte, die Kunden bekommen mehr Läden in denen sie lieber einkaufen. Nix schlimmes passiert.

Die Finanzberatung berät ja andere Leute was die mit ihrem Geld machen sollen. Für die ist es leicht zu sagen „hey, steckt da mal Geld rein“. Aber wenn mir das Geld gehört und ich seh das anders und ich hab keine Hoffnung auf hohen Return oder ich glaube es ist zu riskant, natürlich steck ich dann kein Geld rein. Völlig legitime Entscheidung???

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