Geisteswissenschaftliches Studium beendet. Und nun?

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Das Gespräch im Museum lief wie erwartet: Auf Provisionsbasis und im schnitt würden die Führer mit 200 bis 300 EUR pro Woche nach Hause gehen. Als Freiberufler(!)

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Das Gespräch im Museum lief wie erwartet: Auf Provisionsbasis und im schnitt würden die Führer mit 200 bis 300 EUR pro Woche nach Hause gehen. Als Freiberufler(!)

Aber das ist dann doch keine Vollzeitstelle, oder?

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Wieviel bleibt von den 10k brutto übrig nach Abzug der Kosten für zwei Wohnungen, Umzug, Nahverkehr, Steuern und Sozialversicherung?

Von 2.5k brutto im Monat kann man in Deutschland schon leben. Umzugskosten und zweite Wohnung dürftest Du sogar von der Steuer absetzen können, als Freiberufler evtl. sogar den Nahverkehr. Aber das sind ja auch nur Kleinigkeiten, tu doch nicht so, als ob Dich die 100€ Bahnticket oder 200€ Mietwagen + 180€/Monat Zweitwohnung finanziell ruinieren würden bei ca. 1600€ netto. Siehe auch: http://www.brutto-netto-rechner.info

Ich will Dich auch nicht in diesen Job reinreden, wenn Du das alles schon gemacht hast und kennst; ich finde nur, dass Du Dir die Perspektive selbst schlecht redest. Wenn Du Dir auf diese Weise ständig irgendwelche fiktiven Maklerkosten, Nahverkehrskosten, Zweitwohnungskosten, Umzugskosten etc. durch den Kopf gehen lässt, machst Du Dich nur selbst verrückt damit. S. o. Wie gesagt, mit etwas Improvisation kann man viele Kosten schon verringern. Bspw. indem man ein Zimmer möbliert untervermietet, und zur Not halt nur für weniger als vier Monate, dafür dann aber für 250€/Monat. Für den Umzug kennst Du vielleicht jemanden, der Dich mit seinem Auto nach Nürnberg mitnehmen kann und zum Dank hilfst Du ihm bei der nächsten Wohnungsrenovierung, oder so.

Das Studium ist natürlich super, nur klang das in Deinem vorletzten Post so, als sei das jetzt als Grund, in Ch. zu bleiben, nicht so wichtig. Aber vielleicht liegt das nun an meiner Wahrnehmung.

Das Gespräch im Museum lief wie erwartet: Auf Provisionsbasis und im schnitt würden die Führer mit 200 bis 300 EUR pro Woche nach Hause gehen. Als Freiberufler(!)

Das klingt eher nach einem Wochenends- oder Vierteltagsjob, den man nebenbei macht...?

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Die Führungen wären dann zwei oder drei volle Tage (eben von vormittags bis abends die Führungen halten) + Sonderführungen + die as Entwickeln der selbigen.

@H and Minds

Es gäbe sicherlich Möglichkeiten, jetzt irgendwie irgendetwas zu arbeiten. Ich könnte Vollzeit in zwei Museen parallel die führungen konzipieren und damit irgendwie über die Runden kommen (wenn auch ohne nennenswerte Rücklagen für die Rente).. Zusammen mit der ein oder anderen Weiterbildung reicht das nach zwei Jahren vielleicht für ein Volo im Museum. Dann noch den Doktortiel und mit viel Glück habe ich Ende 30 eine befristete Stelle...

Oder ich mache Jobs wie den genannten, wobei da eben die Aufstiegsmöglichkeiten sehr gering sind (von den gut 60 Mann im alten Unternehmen hat es vier Jahren ein einziger geschafft, in den Stammbetrieb als Consultant übernommen zu werden).

Das sind Möglichkeiten, dohc mit düsteren Perspektiven. Da bietet ein Informatik-Studium + 30 ECTS Finance-Zertifikat einfach mittelfristig viel mehr Möglichkeiten, drch ein echtes Alleinstellungsmerkmal zu überzeugen (Digital Humanities an der Uni, IT- und Finance-Kenntnisse im Bank- und Finanzierungswesen), zumal ich, sofern mir das Jobcenter einen Knüppel zwischen die Beine wirft, ab dem zweiten Semester einfach mit dem Master "Praktische Informatik" in Hagen weitermachen kann.

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Was machen eigentlich alle anderen Studenten, die z.B. Philosophie oder so'n Kram studiert haben ? o_O Leben die alle von Hartz 4 ?

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Ich kenne viele Geisteswissenschaftler, die im Vertrieb/Verkauf oder Personalberatung arbeiten.

Harte und unbeliebte Jobs mit gutem Gehalt und langen Arbeitszeiten.

Andere bleiben in der Uni, aber da musst Du schon sehr gut sein.

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War gerade wieder bei einem Vorstellungsghespräch:

"Wir suchen einen Hochschulabsolventen, weil der Job recht anspruchsvoll ist."

Der wäre ich.

"Ich warne Sie gleich vor, alle arbeiten hier von halb 8 in der Früh bis halb/ um 8 Abends. Samstags aber nur bis Mittag."

Ähm..

"Wie ist denn Ihre Gehaltsvorstellung?"

2.500

Er lacht mich aus. und bietet 1.800.

Da bekomm ich doch gleich noch mehr Lust, Informatik zu studieren. Man merkt, dass Geisteswissenschaftler echt der Bodensatz der Gesellschaft sind.

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War gerade wieder bei einem Vorstellungsghespräch:

"Wir suchen einen Hochschulabsolventen, weil der Job recht anspruchsvoll ist."

Der wäre ich.

"Ich warne Sie gleich vor, alle arbeiten hier von halb 8 in der Früh bis halb/ um 8 Abends. Samstags aber nur bis Mittag."

Ähm..

"Wie ist denn Ihre Gehaltsvorstellung?"

2.500

Er lacht mich aus. und bietet 1.800.

Da bekomm ich doch gleich noch mehr Lust, Informatik zu studieren. Man merkt, dass Geisteswissenschaftler echt der Bodensatz der Gesellschaft sind.

8 bis halb acht, 8 bis 12 Mittags sind 60 Stunden. Mal vier sind 246 Stunden.1800 geteilt durch 246 sind ca 7,31.

Ich wäre bei so einer Verhandlungslage aufgestanden und direkt gegangen. Und hätte ihn ausgelacht. Wer mir 7,30 für einen Job bietet, wo man Absolvent sein soll, hats nicht anders verdient, seriously.

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Sorry, aber ich habe nur bedingt Mitleid mit den Geisteswissenschaftlern. Die wachen irgendwann wenn sie auf die 30 zugehen plötzlich auf und wollen die dicke Kohle, nachdem sie vorher jahrelang gegen das System gewettert haben und eine ruhige Kugel schoben. Und wenn es dann nach ein paar Wochen Engagement nicht klappt ist wieder das böse System Schuld.

Es ist halt einfach Fakt, dass das geisteswissenschaftliche Studium im Vergleich zum naturwissenschaftlichen Studium eine andere Welt ist. Rede mal mit einem Maschinenbauer darüber, die lachen sich kaputt über die dortigen zeitlichen Anforderungen. Und die Selektionsquote ist auch minimal. Man regelt das meistens so, dass eine 3,0 schon richtig doll böse ist - mit dem Resultat, dass dieses Studium jeder besteht.

Und jetzt kommen dann wieder die Standardargumente, wie toll diese Fächer auf eine Tätigkeit in der Wirtschaft vorbereiten. Naja, und warum dann nicht gleich BWL studieren?

Ich will die geisteswissenschaftlichen Fächer nicht kleinreden, das ist mit Sicherheit alles interessant und auch anspruchsvoll - aber dafür interessiert sich die Wirtschaft einen Dreck. Im Gegensatz dazu kann eine Bürokauffrau tatsächliche Fähigkeiten anbieten. Der Abschluss ist für das Unternehmen wertlos und wird entsprechend auch nicht gezahlt.

Und nur zu meinem Background: Ich komme auch aus einem Bereich der eher den Geisteswissenschaften zuzuordnen ist und bin erst vergleichsweise spät aus meiner Traumwelt aufgewacht. Dank kohen Engagements, guter Noten, guter Kontakte und ganz viel Glück habe ich den Sprung in die Wirtschaft geschafft. Aber ich wäre zur Not auch bereit gewesen, mich zwei, drei Jahre mit 60h für Peanuts durch den Dreck zu wühlen.

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8 bis halb acht, 8 bis 12 Mittags sind 60 Stunden. Mal vier sind 246 Stunden.1800 geteilt durch 246 sind ca 7,31.

Ich wäre bei so einer Verhandlungslage aufgestanden und direkt gegangen. Und hätte ihn ausgelacht. Wer mir 7,30 für einen Job bietet, wo man Absolvent sein soll, hats nicht anders verdient, seriously.

Der Monat hat aber 30,41 und nicht 28 Tage. Daher kommst Du sogar unter 7 raus.

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@Scrai:

Versteh mich nicht falsch, die Idee mit dem Studium ist auf jeden Fall super, ich hatte nur den Eindruck, dass Du die Hindernisse überschätzt, die Dir bei solchen Jobs im Weg stehen. Wenn das nix für Dich ist und Dir nix bringt, dann machst Du das nicht, klare Sache!

Was machen eigentlich alle anderen Studenten, die z.B. Philosophie oder so'n Kram studiert haben ? o_O Leben die alle von Hartz 4 ?

Ich habe auch mal ein paar Kurse lang Philosophie studiert und meine Kollegen aus Studiums-Zeiten füllen jetzt ein breites gesellschaftliches Spektrum aus: vom Callcenter-Mitarbeiter, Stadtführer oder "freischaffendem Dichter" bis hin zum McKinsey-Unternehmensberater oder leitendem Personalmanager ist alles dabei. Eine hat ein eigenes Unternehmen für die Untertitelung von Filmen gegründet, ein anderer ist in die Politik gegangen und schreibt jetzt Reden für Ministerpräsidenten. Andere wiederum sind ins Wissenschaftsmanagement gegangen, d. h. in Stiftungen oder Hochschulverwaltung. Ebenso in Verlagen und Bibliotheken. Einer hat noch ein Lehramtsstudium nachgeholt und ist Lehrer geworden. Das hängt alles davon ab, wo man studiert hat, welche Interessen und welche Kontakte man hat, wie man auftreten kann, etc.

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Scrai dein Prob ist, dass du ideen-und mutlos bist! Vll. baust du was eignes aus? Organisierst ein paar Parties in Verbindung mit dem Asta bzw. Studendenvertretung. Schnupperst hier rein und da? Einfach mal machen.

Deine Selbstaufgabe schreit mich durch meinen PC förmlich an. Das geht so nicht weiter.

Konkret zur Karriere: Du willst ins IT-Mgmt? Dann nimm den nächstbesten Job in dem Bereich an inkl. Praktika und dann "beginnt erst das Upgraden". Du musst erstmal Fuss fassen, etwas Erfahrung und damit verbunden "Zeugnisse" sammeln, die belgen, dass du den Bereich kennst und was drauf hast. Erst Zeitarbeit, dann befristete Stelle (besser bezahlt), dann Abschluss, dann wieder Stellenwechsel als M.Sc. in IT-Mgmt usw. Du musst die Hundejahre, die so 2- 3 Jahre bei dir dauern werden überstehen.

Wenn du so einen Museumjob annimmst wirst du wieder keine IT-Erfahrung sammeln und du verdienst zwar Geld aber das Papier danach ist wieder nix wert auf dem Markt (da wo du hin willst). Ich kenne Leute, die nach einem sehr guten BWL Abschluss 12 Monate im IB ein Praktikum absolvierten, weil sie unbedingt dort Fuss fassen wollten. Ich kenne Leute, die nach einem 1er Abschluss in Maschinenbau eine poppelige Doktorantenstelle annehmen mit 1800 Brutto um dann später eben deutlich mehr als ein Master zu verdienen. Du musst mal etwas mehr Biss und Willen zeigen.

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Wie kommst Du auf Selbstaufgabe? Ich habe doch schon mehrfach geschrieben, dass ich einen klaren Plan habe, wo ich hin will.

Ich bringe morgen meinen BWL-Kurs zu Ende und mich mathemäßig auf den Stand.

Ab Oktober studiere ich einen Informatik-Master mit Schwerpunkt Datenbanken. Fickt mich das Arbeitsamt kann ich direkt in Hagen weitermachen.

Zusätzlich mache ich ein 30 ECTS-Zertifikat aus dem Finance-Bereich (ich habe die Klausuren angeschaut, die Mathe entspricht den fiesesten Übungsaufgaben in meinem aktuellen Buch. Das ist spätestens im dritten Semester machbar) und die Linux-Zertifizierung.

Abschließend absolviere ich Praktikum und Masterarbeit in einer Bank, idealerweise in Instituten wo sie auch auf Linux setzen.

Dann bewerbe ich mich auf Stellen im IT-Bereich der Finanzindustrie, auf Referendariatsstellen im höheren Bibliotheks- und Archivdienst, als Berufsschul- und Gymnasiallehrer(sofern gerade Mangel herrscht), auf Promotionsstellen im Bereich Digital Humanities und natürlich auf alle anderen Jobs in der Wirtschaft, wo meine Datenbankspezialisierung gefragt ist.

Die Museums- und 1800-EUR-Jobs bringe ich als abschreckendes Beispiel, welche Alternativen sich zum momentan eingeschlagenen Weg bieten. Da ich ungefähr 100 EUR pro Monat zusätzlich zum Hartz 4 benötige, um Zweitstudiengebühren, Zertifikate und Co. zu stemmen, will ich bei der Asta die Sozialberatung übernehmen (und nur die, ich bin dann kein Mitglied!) oder Museumsführer machen. Sobald ich genug drauf habe, um als HiWi zu arbeiten oder einfachere IT-Nebenjobs zu übernehmen, wechsle ich natürlich in einen fachnahen Bereich.

bearbeitet von scrai

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Wenn Jon hier das Geisteswissenschaftler-Bashing liest, gibts auf den Deckel.

:diablo: JA!!!

Im Ernst, ich muß mich Hearts anschließen. Allein an deinem Studienfach kann die erfolglose Jobsuche nicht liegen.

Natürlich ist es schwieriger als bei Nawis, aber wie Hearts kenne ich doch einige die das studiert haben und ihren Jobeinstieg in schwierigeren wirtschaftlichen Zeiten gemacht haben. Natürlich sind die Anfangsgehälter mies im Vergleich und der Anfang schwieriger. Aber auch Leute mit schlechteren Referenzen/Noten fanden ihren Einstieg.

Nach ein paar Jahren im Beruf verdienen die meisten ganz ordentlich und stehen gut dar.

Versteh mich nicht falsch, ich will nicht bestreiten, dass Geisteswissenschaftler es schwerer haben und Ingenieure im Durchschnitt immer besser verdienen werden. Ich möchte auch nicht wieder eine Verteidigung der Geisteswissenschaftler starten. Nur so schwierig wie bei dir habe ich es bei anderen kaum erlebt.

Einerseits erscheinst du mir auch zu pessimistisch und zum anderen hast du noch kein richtiges Berufsbild, beides eventuell dein Hindernis.

Alles nur eine Vermutung, aer ich möchte dir noch einmal eine professionelle Bewerbungs/Jobberatung ans Herz legen.

-----

Zu den 1800,. Euro Jobs: da kmmt es darauf an, wenn es ein volontariat oder Traineeship mit relativ normalen Arbeitszeiten ist, dann ist es in Ordnung, wenn die Gehaltsperspektive nach Ablauf stimmt. Da muß man als Geisteswissenschaftler in den sauren Apfel beißen und das als Aufbauausbildung ansehen. Das gilt natürlich nicht für so einen Ausbeuterjob wie du ihn genannt hast, wo es auch kene Perspektive gibt.

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Scrai, nimm's mir nicht übel, aber du bist Ostdeutscher, lebst von Staat (sprich Hartz 4) und schimpfst über den doofen Jobmarkt, wo man nur schlechtbezahlte Drecksjobs kriegt und ausgebeutet wird. Das ist leider total das typische Klischee vom "Jammerossi".

Meine Befürchtung ist auch, dass du nach dem Informatikstudium wieder genau da stehst, wo du jetzt stehst. Es könnte sogar noch schlimmer sein, weil du dann wieder ein paar Järchen mehr auf dem Buckel hast, das Anspruchsdenken weiter gewachsen ist ("jetzt bin ich soundso alt und habe zwei Studienabschlüsse... jetzt will ich aber gefälligt auch soundso viel verdienen") und die Konkurrenz jünger ist als du (bei mindestens genauso guter Ausbildung wie du) und alleine deshalb schon mit weniger Geld zufrieden ist als du.

P.S. zum Thema Geisteswissenschaftler: Oft läuft es da so, dass man während des Studiums irgendeinen Studentenjob macht und dann da hängenbleibt. Wenn man im Job gut ist, kriegt man vom Arbeitgeber fast immer zu hören: "Was machen Sie eigentlich nach dem Studium...". Denn gute Leute sind immer gesucht. Der zentrale Vorteil des geisteswissenschaftlichen Studiums ist halt eben auch genau der, dass das Studium so easy ist, dass du nebenbei Zeit zum Jobben hast. Und das ist in diesen Studiengängen auch unerlässlich, nicht wegen der finanziellen Komponente, sondern eben um den Berufseinstieg vorzubereiten.

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Was schlägst Du mir denn als Alternative vor? Ich hätte jetzt auch ohne Zögern für 15k in einem Volo oder für 20k im Traineeship mit Perspektive angefangen. Nach dem Zweitstudium würde es mir genügen, mit 30-35k einsteigen.

Jon hat es angesprochen: Ich habe mir während des Studiums kein richtiges Berufsbild aufgebaut. Ich kann es nicht mehr zurückdrehen, dass ich von 20 bis 24 Jahren einfach nur daheim rumgehangen habe und alles schleifen ließ. Die letzten drei Jahre war ich froh, dass ich überhaupt meinen Lebensunterhalt sichern konnte und gerade noch so, mit Biegen, Brechen und Sondergenehmigung, den Abschluss geschafft habe. Die Versäumnisse von damals muss ich jetzt eben aufarbeiten.

Nur so schwierig wie bei dir habe ich es bei anderen kaum erlebt.

Das wundert mich, da ich im Freundeskreis wiederum bisher so gut wie keine Erfolgsgeschichten erlebt habe (zwei Ausnahmen: einer hat in einem Verein eine Promotionsstelle, eine andere nach anderthalb Jahren Hartz 4 eine 2/3 Stelle in einem Forschungsinstitut). Davon mal abgesehen suche ich erst seit vier Monaten! Im Mai habe ich das Exposé geschrieben, seit Juni schicke ich regelmäßig Bewerbungen raus.

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Wahrscheinlich kann man dir nur raten:

a) Studium

b) Nebenjobs (Museumsführer etc.)

c) dich weiter überall bewerben

zunächst erstmal alles parallel zu machen.

Wenn du bei c) dann aber was halbwegs Passendes triffst, musst du auch bereit sein, mit a) dann wieder aufzuhören.

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Also genau das, was ich Jammerossi sowieso schon tue. Trifft c) zu, kann ich das Studium auch in Hagen zu Ende bringen

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Also genau das, was ich Jammerossi sowieso schon tue. Trifft c) zu, kann ich das Studium auch in Hagen zu Ende bringen

Und dann ordentlich auf Datenbanken etc. spezialisieren und Archivierung und dann Projekte in Gang bringen, bei denen du Datenbanken und Archivsysteme entwickelst. Das ist dann ein hoch spezialisierter Markt, auf dem du wenn du richtig Skills gesammelt hast, dich direkt per Nische positionieren kannst.

  • TOP 1

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Also genau das, was ich Jammerossi sowieso schon tue. Trifft c) zu, kann ich das Studium auch in Hagen zu Ende bringen

Deine Situation ist halt so verfahren, dass man dir nur raten kann, erstmal weiterzumachen und dich weiter durchzuwurschteln. Der "große Befreiungsschlag" lässt wohl noch auf sich warten. Aber mit etwas weniger Jammern wäre ja auch schon was gewonnen. ;-)

Wenn c) eintritt, solltest du das Studium konsequent abbrechen und dich voll auf den dann ja hoffentlich guten Job konzentrieren - es sei denn, die wollen, dass du noch den Abschluss machst.

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Deine Situation ist deshalb so scheiße, weil du kein gutes Arbeitszeugnis hast, dass belegt, dass du gut gearbeitet hast. Also ich würde an deiner Stelle mich voll aufs Studium konzentrieren und im Studium selbst Praktika machen zwei mal a drei Monate. Um Geld reinzukriegen würde ich Studijobs machen --> Promoter (nicht selten 15€ die Stunde) oder irgendwo Kellern (dank Trinkgeld kann man da auch ordentlich verdienen). Wenn du handwerklich geschickt bist vll auch schwarz irgendwo aufm Bau bzw. handwerkliche Dienstleistungen. Polen verdienen so bis zu 2000€ ohne Abzüge pro Monat.

Als Student kannst wie erwähnt normale Praktika machen und kommst auch leichter an gute Firmen ran wo du dich beweisen kannst. Auch kannst du eine Werkstudentenstelle annehmen. Startest du nach dem Master mit zwei guten Arbeitszeugnissen durch sieht die Welt ganz anders aus. Konzentriere dich darauf jetzt 1) Connections aufzubauen über Praktika und 2) eine gewisse Gradlinigkeit in deinen CV reinzubekommen. (also Praktika und Werkstudentenjobs die einen klaren Bezug zum Studium haben!)

Wurschtel jetzt nicht zu sehr an irgendwelchen Museumsjobs rum oder Lohn-Dumping Zeitarbeitsscheiße. Ein Praktikum mit einer 400€/Monat Vergütung bei Bauer IT oder Cisco ist langfristig 10mal mehr Wert als ein 1300€ Netto Job bei der Zeitarbeit. In der Wirtschaft wird man schnell in Schubladen gesteckt. Zeitarbeit ist so eine Schublade wo man statistisch nach spätestens 6 Monaten wieder weg sein muss ansonsten bleibt man hängen.

@ Mendoza: Danke für deinen geistreichen Beitrag. Ich habe nun ein deutlich klareres Bild von Ostdeutschen bekommen. Hartz IV / Jammerlappen usw. Half auch Scrai sicherlich sehr.

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Ich habe es ja schon mehrfach erwähnt: Ich werde das Pflichtpraktikum im Unternehmen absolvieren (drei Monate), ebenso die Masterarbeit (6 Monate). Wenn sich vorher etwas findet, ab dem dritten Semester einen fachnahen Nebenjob (gerade in DD gibt es viel in dem Bereich, mit Stundenlöhnen um die 15 EUR).

Wird das an Praxis dann reichen?

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Realistisch gesehen wirst du beim Mittelstand dein erstes Praktikum machen (müssen), weil die Konzerne eher weniger an dir interessiert sein werden. Mit dem Zeugnis in der Tasche solltest du dann auch dein zweites Praktikum vor der Masterarbeit bei einem namenhaften Unternehmen machen können (deine Chancen setigen dann). Gute Unternehmen nehmen nur die besten für die unternehmensintere Abschlussarbeiten. Da muss man was vorweisen um da ran zu kommen. Lieber ein Semester länger für ein Praktikum studieren als eins zu wenig haben. Auch bei deinem Alter ist das so zu vertreten.

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