Geisteswissenschaftliches Studium beendet. Und nun?

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Gast Joyful Emotion

- Magister: Neuere und Neueste Geschichte/Alte Geschichte/Sozial- und Wirtschaftsgeographie.

Durch Sozial- und Wirtschaftsgeographie ergibt sich doch ein wunderbarer Ansatzpunkt für eine quantitative Promotion. Wenn du dich geschickt anstellst, dann vielleicht sogar in VWL (Regionalwissenschaften, Innovationsforschung, Wirtschaftspolitik, usw.) oder BWL (Marketing, Innovationsmanagement, Logistik, usw.). Thema der Abschlussarbeit in den Vordergrund stellen, deine IT-Tätigkeiten hervorheben, den Eindruck erwecken, dass du tief im Herzen schon immer ein Mathe-Nerd warst und ein Thema wählen, dass zumindest einen rudimentären Zusammenhang zu Geographie und IT aufweist. Du wirst dann zwar als fachfremder Promotionsstudent mit Grundlagenveranstaltungen und Seminaren als Promotionsauflage vollgeschissen, aber dadurch kannst du dir dann noch schön fundierte Wirtschaftskenntnisse aneignen und das auch angemessen im Lebenslauf darstellen.

- Noten vor Magisterarbeit: 1,5, Abschluss wird sich also im Bereich 1,4 - 1,6 bewegen.

Für Geschichte ist das doch mehr als solide, zumal dort nicht ganz so dreißt mit guten Noten um sich geschmissen wird, wie z.B. in Germanistik oder Pädagogik.

- VWL-artiger Fokus in Magisterarbeit und Geographieexamen, aber nichts quantitatives

Das mit dem Fokus der Magisterarbeit kannst du hervorheben, aber das Thema deiner Examensklausuren interessiert kein Schwein. Das Nebenfach spricht ohnehin für sich, da musst du nichts künstlich aufbauschen.

- Praktikum im Museum

Das zeigt immerhin, dass du wenigstens einmal den Arsch für ein Praktikum hochbekommen hast.

- paar kleinere EDV-Tätigkeitene (Pflege eines Webshops)

Das kann mann natürlich entsprechend darstellen, aber bitte nicht übertreiben und jeden kleinen Furz mit aufführen.

- seit Ende 2008 fuhr ich auf Montage als RollOut-Techiker, das lässt sich gut verkaufen:

Durch meine mehrjährige Anstellung bei BlaBlub als IT-Servicetechniker im Rahmen des Herkules-Projektes der Deutschen Bundeswehr bin ich an die koordinierte Zusammenarbeit in größeren Teams gewohnt, habe weitreichende IT-Kenntnisse erworben und Erfahrung mit Führungsverantwortung als Leiter einer bis zu 13-köpfigen Mannschaft sammeln können. Mit deutschlandweiten Einsätzen und der bei der Abwicklung von großen Projekten üblichen hohen Arbeitsvolumina von bis zu 60h/Woche habe ich meine Belastbarkeit mehrfach unter Beweis gestellt. Es steht außer Frage, dass bei meiner Arbeit stets eine hohe Serviceorientierung gegenüber unseren Kunden im Vordergrund stand.

So darfst du das auf gar keinen Fall schreiben oder mündlich kommunizieren! Damit schießt du dich sofort ab! Kein Mensch wird dir glauben, dass du in deinem Nebenjob eine Führungsposition für 13 Mitarbeiter hattest. Und dann auch noch als Geisteswissenschaftler in einem IT-Umfeld. Was für ein Blödsinn! Jetzt mal etwas grundlegendes, dass auch andere Threads betrifft: Tut euch doch bitte selbst den Gefallen und seht ein, dass man simpelste Nebenjobs für Studenten nicht als Managementerfahrung verkaufen kann! Bleibt einfach bei der Wahrheit.

- das letzte halbe Jahr HiWi in einem Graduiertenkolleg

So leer sieht dein Lebenslauf doch gar nicht aus.

- zwei Profs die mich toll finden und sicher Empfehlungsschreiben aufsetzen würden.

Die bringen dir bei der Jobsuche in Deutschland allerdings nicht viel. Interessanter wäre es, wenn du ein vernünftiges Arbeitszeugnis für deine HiWi-Stelle erhälst. Am besten nett nachfragen und dann selber schreiben.

- keine Auslandserfahrung

- keine einschlägigen Praktika

Das ist natürlich richtig scheiße! Aber auch kein Weltuntergang. Besonders während der Promotion ließe sich das wunderbar nachholen. Auch die Praktika!

- Langzeitstudent mit 17 Semestern (Das kann ich im Bewerbungsgespräch gut begründen. Mein Fernstudium Latinum wurde nicht anerkannt, dadurch verzögerte sich mein Vordiplom um anderthalb Jahre und dann war ich ständig Vollzeit arbeiten).

Was ist das denn mit dem Latinum bitte für eine lächerliche Begründung? Über die Anerkennung von Zeugnissen kann (und muss!) man sich auch vorher informieren. Da wird niemand Mitleid mit dir haben, sondern dich sofort zur Tür schicken. Solche elementaren Dinge nicht auf die Reihe zu bekommen geht gar nicht. Aber jetzt ist es nunmal schon passiert und lässt sich nicht ändern. Das musst du aber definitiv verschweigen! Abgesehen davon verstehe ich nicht, wieso du dann noch 1 1/2 damit rumgedödelt hast, zumal du ja durch das Fernstudium schon Vorwissen hattest.

- keine Ahnung von einschlägiger Software

Das lässt sich natürlich mittel- oder langfristig ändern, aber für einen Job mit starkem IT-Schwerpunkt ist das natürlich nicht ideal.

Wo könnte man mit den Voraussetzungen arbeiten? Ich will nicht wie die meisten hier die krasse Kariere anstreben. Mit 25-30k und einer gelebten 40h-Woche als mittelfristiges Ziel wäre ich mehr als zufrieden.

Das dürfte jetzt nicht so das Problem werden.

Ziel war schon (seit ich 15 bin) der höhere Archivdienst. Alternativ gern auch im Museum, da ich die Tätigkeiten dort als sehr abwechslungsreich und spannend empfand. Das geht natürlich beides nicht ohne Promotion, und die wird schwierig über die Bühne zu bringen, wenn das mit der Graduiertenschule nichts wird. Da bleiben natürlich noch die üblichen Stipendien (dass ich gerade bei der Ausgestaltung eines Gleichstellungspreises mithelfe und in der Gewerkschaft bin kann ich den Grünen und den beiden Roten sicher gut verkaufen ;)), aber die Idee haben Tausende auf wenige Stellen. Daher suche ich noch Alternativen.

Meine ganz ehrliche Einschätzung zu deinen Chancen in einem Archiv oder Museum unterzukommen: Vergiss es einfach! Es gibt dort einen brutal hohen Andrang von Leuten mit Musterlebensläufen, die alles mit sich machen lassen und noch darüber freuen, dass für einen Hungerlohn zu machen. Und als Mann bist du sowieso fast schon automatisch aus dem Rennen, weil noch immer fast alle Posten von Männern besetzt sind und daher bei Neueinstellungen nur Frauen genommen werden. Es wird bei jeder Ausschreibung ja sogar offen geschrieben, dass bei gleicher Eignung Frauen bevorzugt werden. Da wachen auch die Frauenbeauftragten mit Argusaugen drauf und lassen sich höchstens bei einer Behinderung oder einem Migrationshintergrund erweichen. Steht ja sogar auch offen in vielen Ausschreibungen.

Ich habe da in meinem Freundeskreis und erweiterten Social Circle wahre Dramen in den letzten Jahren erlebt, wo Männer mit ihren geisteswissenschaftlichen Promotionen Fertig geworden sind und fachlich adäquat den nächsten Schritt gehen wollten.

Besonders krasser Fall I: Kunsthistoriker, Magister nach zehn Semstern, Auslandssemester, Magisterarbeit im Ausland in einem Archiv geschrieben, drei einschlägige Praktika, Promotion mit summa cum laude und alles ab dem ersten Semester mit Vollstipendium. Der hat nicht mal ein vernünftiges Volontariat bekommen und wäre fast jedes Mal durchgedreht, nachdem er erfahren hat, dass mal wieder eine deutlich schlechter qualifizierte Frau den Job bekommen hat. Am Ende hat er dann eine Zusage für ein Volontariat in einer Provinz-Kunsthalle bekommen, aber ist dann doch noch zur Besinnung gekommen und hat lieber in einem Auktionshaus angefangen.

Besonders krasser Fall II: Historiker für osteuropäische Geschichte, Magister nach zwölf Semestern, Auslandsjahr, hat einen Preis für seine Magisterarbeit gewonnen, zwei oder drei Praktika (wieviele genau weiß ich nicht), jahrelang Werkstudent in einer PR-Agentur, hat einen Preis für seine Magisterarbeit gewonnen, danach Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Promotion mit summa cum laude und ellenlange Publikationsliste. Wollte dann Junior-Professor oder Wissenschaftlicher Assistent werden. Da war nichts zu machen. Gar nichts. Wer stattdessen genommen wurde, muss ich hier wohl nicht schreiben. Statt sich weiter mit diesem Blödsinn zu beschäftigen, hat er dann lieber bei einer Werbeagentur angefangen.

Hingegen fallen mir spontan drei Mädels und ein Typ mit Migrationshintergrund (und übelsten sprachlichen Mängeln) ein, die locker untergekommen sind, obwohl es da wirklich an einigem mangelte. Wobei es natürlich auch noch Männer gibt, die eingestellt werden, wobei die dann schon mindestens so krass sein müssen, wie die von mir geschilderten Beispiele. Bei Promotionen, Wissenschaftlichen Mitarbeitern und teilweise Volontariaten kann man das als Mann noch ganz gut hinbekommen, aber wenn es um die relevanten Stellen geht, dann wird es richtig übel. Und daran wird sich die nächsten 10-15 jahre auch nicht viel ändern, bis die angestrebten Quoten erreicht worden sind. Wenn ich mir so an der Uni, wo ich momentan nebenberuflich promoviere, die ganzen Listen der Neueinstellungen anschaue, dann wird mir teilweise schlecht. Besonders krass finde ich dabei noch Fächer mit extrem geringer Frauenquote, wo dann trotzdem bei den Neueinstellungen nur Frauennamen auftauchen.

Die IT-Tätigkeit macht überall dort, wo es nur nebenbei gefragt ist, was her (im Museum musste ich dann immer reaprieren, Backups durchführen, Hilfestellung geben, die Graduiertenschule fand das spannend ect.), bin eben "Digital Native" und Ex-Nerd, aber einschlägige Sachen in Richtung Netzwerkadminstration oder Programmierung kann ich nicht. Ich fitze mich da allerdings gut rein, eine Fortbildung wäre als kein Problem. Die Kunst bei dem IT-Job war eher das Beziehungsgeflecht "Wünsche der Projektleitung - Wünsche des Kunden - meine Truppe - mangelnde Ressourcen - Zeitbudget" unter einen Hut zu bringen. Und da hab ich mich gut gemacht.

Bei Jobs, wo das nur nebenbei gefragt ist, kommt es aber trotzdem noch auf die Aspekte an, die für die Kerninhalte der Stelle relevant sind. Da sind IT-Kenntnisse natürlich ein Pluspunkt, aber der Rest muss auch stimmen.

Ich bekomme halt gerade ein bißchen Bammel. Ich habe einige Absolventinnen geisteswissenschaftlicher Studiengänge im Freundeskreis (Germanistik, Soziologie) und davon sind drei seit über einem Jahr ALGII-Empfänger und die dritte hat, trotz mehrere Fremdsprachen und drei Monaten Zeitarbeit für 850 EUR netto endlich eine Stelle gefunden. Als Kundenbetreuerin am Schalter im Nahverkehr für 1050 netto...

Das sind alles Leute, die den Kopf in den Sand stecken und nicht bereit dazu sind, noch mal richtig anzugreifen. Im Notfall macht man halt ein Zweitstudium für das gymnasiale Lehramt, lässt sich ein Fach vollkommen anrechnen, als zweitfach nimmt man ein seichtes Mangelfach (Spanisch, Englisch, Latein, Kunst oder Musik), zieht das in drei Jahren durch, macht danach sein Referendariat und lässt sich dann schön verbeamten. Während des Studiums macht man sich dabei nun wirklich nicht so kaputt, dass man nebenbei nicht noch ordentlich arbeiten könnte. Beim Referendariat gibt es dann ja eh schon Kohle. Ich kenne Leute, die das so gemacht haben. Einer sogar noch nach seiner Promotion. Wer stattdessen lieber als Kundenbetreuer am Schalter steht, der ist irgendwie einfach geil darauf zu versagen. Bei solchen Leuten solltest du keinen Bammel bekommen, sondern sie lieber als Anreiz betrachten, selber geistig flexibel zu bleiben und alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und auch zielstrebig auszuschöpfen.

Wenn ich als akademiker absolut nichts finden würde, würd ich zu michael page, sthree, hays oder sonstigen sales schuppen gehen und mir darüber was aufbauen. Oder eben in den einzelhandel usw.

Zumal es viele Unternehmen im Einzelhandel gibt, die gerne Akademiker nehmen. Das bekannteste Beispiel dürfte IKEA sein. Sehr gerne machen das auch Unternehmen, die noch einen gewissen ideologischen Anspruch haben wie z.B. Bio-Supermärkte. Ist natürlich erstmal übel, für den gleichen Lohn wie ein Einzelhandelskaufmann anzufangen, aber natürlich steigt man als Akademiker deutlich schneller auf und hat dann nach dem ersten Posten mit Personalverantwortung die Möglichkeit, noch einen (Executive-)MBA zu machen und dann noch mal richtig an zu greifen! Da kann es strategisch sogar vernünftig sein, erstmal ein niedriges Gehalt in Kauf zu nehmen, zumal es nicht sonderlich schwer ist, sich dann vom Rest der Belegschaft ab zu heben. Zumal man sich nach ein paar Jahren dann auch bei einer anderen Firma gut auf eine höhere Stelle bewerben kann.

Kennt jemand da gute Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa in die Richtung Systemadminstration? Ansonsten ging heute erstmal das Exposé raus. Wird das was mit der Doktorandenstelle, dann hab ich sowieso keine Probleme (mit Promotion und bißchen IT-Background sollte es dann kein Problem sein, im Archivdienst oder Museum unterzukommen).

Ich würde mich beim Thema Promotion nicht zu sehr von dieser einen Doktorandenstelle abhängig machen. Wenn du promovieren willst, dann geht das auch anders, zumal du dann bei der Wahl des Themas deutlich flexibler bist und schon einen halbwegs anspruchsvollen Nebenjob in dem Bereich annehmen könntest, in dem du später arbeiten willst.

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Danke erst einmal für die Analyse.

So darfst du das auf gar keinen Fall schreiben oder mündlich kommunizieren! Damit schießt du dich sofort ab! Kein Mensch wird dir glauben, dass du in deinem Nebenjob eine Führungsposition für 13 Mitarbeiter hattest. Und dann auch noch als Geisteswissenschaftler in einem IT-Umfeld. Was für ein Blödsinn! Jetzt mal etwas grundlegendes, dass auch andere Threads betrifft: Tut euch doch bitte selbst den Gefallen und seht ein, dass man simpelste Nebenjobs für Studenten nicht als Managementerfahrung verkaufen kann! Bleibt einfach bei der Wahrheit.

Genau das war aber der Fall als Teamleiter.

Was ist das denn mit dem Latinum bitte für eine lächerliche Begründung? Über die Anerkennung von Zeugnissen kann (und muss!) man sich auch vorher informieren. Da wird niemand Mitleid mit dir haben, sondern dich sofort zur Tür schicken. Solche elementaren Dinge nicht auf die Reihe zu bekommen geht gar nicht. Aber jetzt ist es nunmal schon passiert und lässt sich nicht ändern. Das musst du aber definitiv verschweigen! Abgesehen davon verstehe ich nicht, wieso du dann noch 1 1/2 damit rumgedödelt hast, zumal du ja durch das Fernstudium schon Vorwissen hattest.

Weil ich dort den kompletten Latinumskrus, der über drei Semester ging, absitzen musste (und mit 1,0 ohne zu lernen abriss).

Man muss halt einfach festhalten: Von 19 bis 24 habe ich grunde NICHTS gemacht. Ich saß zuhause, spielte PC und schämte mich, dass ich nix auf die Reihe bekam. Mit 25 hatte ich nur PU im Kopf. Mit 26 fing ich dann an.

Meine ganz ehrliche Einschätzung zu deinen Chancen in einem Archiv oder Museum unterzukommen: Vergiss es einfach!

Also wird es wohl wirklich darauf hinauslaufen, noch einmal was richtiges zu studieren...

Dann schmiede ich mal einen Plan:

- Promotion erstmal vergessen. Wird das an der Graduiertenschule nichts ist das weder zeitlich noch finanziell zu stemmen, da ich mit meinem Hintergrund keine vernünftige Arbeit bekomme.

- Über den Sommer paar BWL-Grundlagen "Expertenkurs BWL für Geisteswissenschaftler". http://www.bwl-fuer-...icht/index.html

Den können sich Studenten der Uni Augsburg gar als Wahlmodul anrechnen lassen, da kann er so schlecht nicht sein. In der Zeit versuche ich es mal und bewerbe mich fachnah bzw. schon auf Traineestellen.- Durhc den Krus habe ich keine Lücke im Lebenslauf.

- Dann hätte ich mit guter Note + BWL und IT-Grundlagen die Möglichkeit mich um entsprechende Trainee-Stellen zu bewerben.

- Nach 2-4 Jahren Berufserfahrung einen MBA ranhängen.

Klappt das mit dem Graduiertenkolleg bleibe ich dort und setzte erst danach mit den letzten beiden Punkten an (wäre ja keine verschwendete Zeit weil ganz gut bezahlt und springt der Titel bei raus).

Sieht das als Archivar aber so schlecht aus? Die Absolventen der Archivschule Marburg sind zu zwei Drittel Männer, soweit ich das auf den Fotos erkennen kann.

bearbeitet von scrai

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Ich werde nach Abschluss des BWL-Kurses mich wohl für Praktika bewerben. Dann kann ich das auch sinnvoll damit begründen, dass ich während des Kurses sehr interessiert an Thema x (Personal. Projektmanagement, whatever) war und dort gern ein berufsqualifizierendes Praktikum machen möchte. Kennt jemand gute Adressen, die Quereinsteiger mit guten Noten nehmen und zumindest soviel Vergütung ausschütten, dass es für Miete und Nahrung reicht?

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Und daran wird sich die nächsten 10-15 jahre auch nicht viel ändern, bis die angestrebten Quoten erreicht worden sind. Wenn ich mir so an der Uni, wo ich momentan nebenberuflich promoviere, die ganzen Listen der Neueinstellungen anschaue, dann wird mir teilweise schlecht. Besonders krass finde ich dabei noch Fächer mit extrem geringer Frauenquote, wo dann trotzdem bei den Neueinstellungen nur Frauennamen auftauchen.

Auf der einen Seite machen diese SELBST auferlegten Quoten ja Sinn. Aber wenn ich mir DIESE SItuation so angucke, ist das "Frauen werden bevorzugt behandelt" nicht theoretisch auch ein Verstoss gegen das AGG?

Durch diese Quoten fühle ich mich als Mann irgendwo verarscht und frage mich, ob das in dem Maße überhaupt als rechtens gesehen werden kann.

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Wie wäre es denn damit, als Historiker/Archivar in die Wirtschaft zu gehen? Vgl. sowas hier:

http://www.siemens.c...hives/index.htm

Sowas haben alle großen Konzerne.

Für ein Praktikum ist mir das zu fad, weil ich dann im Endeffekt nicht breiter aufgestellt werde für die richtige Wirtschaft. Für eine Anstellung benötigt man die entsprechende Ausbildung. Nochmal drei Jahre als Azubi in den gehobenen Dienst rumkrebsen ist mir zu blöd (und auch schwer zu finanzieren) und für den höheren braucht man eben Promo + das Referandatiat.

Ich schau erstmal nach Praktika, habe paar interessante Sachen gefunden (bei Thyssen hier im Ort, Marktforschung mit 1000 EUR Vergütung im Süden ect.), dann 2 Jahre Trainee, MBA und normale BWL-Kariere.

bearbeitet von scrai

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Gast Joyful Emotion

Genau das war aber der Fall als Teamleiter.

Dann musst du das auch vernünftig darsstellen und nicht so tun, als wenn das ab dem ersten Tag vom Himmel gefallen ist. Du hast 2008 damit anfangen und wenn du nach zwei oder drei Jahren (wenn ich das richtig verstehe, hast du diesen Job vier Jahre lang gemacht?) aufgrund deiner Leistung auch ein bisschen Führungsverantwortung bekommen hast, dann muss das nachvollziehbar erkennbar sein.

Weil ich dort den kompletten Latinumskrus, der über drei Semester ging, absitzen musste (und mit 1,0 ohne zu lernen abriss).

Du hättest dich auch ganz stumpf für eine Abiturergänzungsprüfung an einem Gymnasium anmelden können. Außerdem gibt es Crashkurse in den Semesterferien. Wenn nicht an deiner eigenen Uni, dann bei privaten Anbietern in anderen Bundesländern, wo man sich nach den Kursen dann in dem Bundesland für eine entsprechende Prüfung anmelden kann.

Man muss halt einfach festhalten: Von 19 bis 24 habe ich grunde NICHTS gemacht. Ich saß zuhause, spielte PC und schämte mich, dass ich nix auf die Reihe bekam. Mit 25 hatte ich nur PU im Kopf. Mit 26 fing ich dann an.

Das musst du den relevanten Entscheidungsträgern ja nicht mit fadenscheinigen Ausreden auf die Nase binden.

Also wird es wohl wirklich darauf hinauslaufen, noch einmal was richtiges zu studieren...

Wieso nicht? Ein Zweitstudium ist definitiv eine Option! Da stellt sich nur eine Frage: Welcher Studiengang kommt in Frage? Und bringt er mich auch wirklich weiter? Wie sieht dein Verhältnis zur Mathematik aus?

- Promotion erstmal vergessen. Wird das an der Graduiertenschule nichts ist das weder zeitlich noch finanziell zu stemmen, da ich mit meinem Hintergrund keine vernünftige Arbeit bekomme.

Einfach für irgendeinen Studiengang einschreiben und informell promovieren. Dann kannst du schön als Werkstudent weiter arbeiten. Es gibt genug Leute, die sich erst kurz vor der Einreichung ihrer Dissertation als externer Doktorand einschreiben. Vielleicht spielen deine Groupie-Profs da ja mit. Im Lebenslauf wird das dann natürlich etwas anders dargestellt. Interessieren die sich für Wirtschaftsgeschichte und stehen mit empirischen Forschungsansätzen nicht vollkommen auf Kriegsfuß?

- Über den Sommer paar BWL-Grundlagen "Expertenkurs BWL für Geisteswissenschaftler". http://www.bwl-fuer-...icht/index.html

Den können sich Studenten der Uni Augsburg gar als Wahlmodul anrechnen lassen, da kann er so schlecht nicht sein. In der Zeit versuche ich es mal und bewerbe

mich fachnah bzw. schon auf Traineestellen.- Durhc den Krus habe ich keine Lücke im Lebenslauf.

Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Kurs halten soll.

- Dann hätte ich mit guter Note + BWL und IT-Grundlagen die Möglichkeit mich um entsprechende Trainee-Stellen zu bewerben.

Mir ist noch nicht so ganz klar geworden, was für IT-Grundlagen du eigentlich so hast. Anscheinend hast du Erfahrung in dem Bereich, aber schreibst auch, dass keine unmittelbar verwertbaren Kenntnisse hast. Merkwürdig!?

- Nach 2-4 Jahren Berufserfahrung einen MBA ranhängen.

Das könnte später eine ernsthafte Option sein.

Klappt das mit dem Graduiertenkolleg bleibe ich dort und setzte erst danach mit den letzten beiden Punkten an (wäre ja keine verschwendete Zeit weil ganz gut bezahlt und springt der Titel bei raus).

Warum "erst danach"? Mit einem bombigen Stipendium in der Hinterhand machen Praktika doch erst richtig Spaß! Irgendwelche Zertifikate könntest du dann auch in der Zeit machen. IM Prinzip hättest du dann drei Jahre Zeit, alles nach zu holen, was du bisher nicht gemacht hast.

Sieht das als Archivar aber so schlecht aus? Die Absolventen der Archivschule Marburg sind zu zwei Drittel Männer, soweit ich das auf den Fotos erkennen kann.

Naja, zwei Drittel waren das nun nicht auf den Bildern. Aber das ist auch nicht der entscheidende Punkt. Zumal mein Geschreibsel im Hinblick auf das Archivwesen auch nicht der Wiesheit letzter Schluss sein muss. Ich kann ja auch nicht von allem Ahnung haben. Ich habe nur (gerade im Hinblick auf den öffentlichen Dienst) jede Menge Scheiße mitbekommen. Die Tendenz ist dort aber auch zu beobachten. Die Absolventen dort haben mit ihrer Promotion wahrscheinlich vor fünf bis sieben Jahren mit ihrer Promotion angefangen, bis sie abgeschlossen wurde und danach noch das Referendariat folgte. Wenn ich mir vor Augen führe, wer jetzt so mit Promotionen anfängt und was für Mechanismen auch dort greifen werden, dann wird das bei den Absolventen in fünf Jahren schon ganz anders aussehen. Schau dir doch mal die Fotos der Absolventen des dort angesiedelten FH-Studiengangs an. Das sind ja fast nur Frauen! Da benötigt man nicht viel Phantasie um sich zu überlegen, das sich das auch mit etwas Verzögerung bei der Archivarausbildung im höheren Dienst bemerkbar machen wird.

Ich werde nach Abschluss des BWL-Kurses mich wohl für Praktika bewerben. Dann kann ich das auch sinnvoll damit begründen, dass ich während des Kurses sehr interessiert an Thema x (Personal. Projektmanagement, whatever) war und dort gern ein berufsqualifizierendes Praktikum machen möchte. Kennt jemand gute Adressen, die Quereinsteiger mit guten Noten nehmen und zumindest soviel Vergütung ausschütten, dass es für Miete und Nahrung reicht?

Praktika sollten wirklich nur der letzte Strohhalm sein.

Durch diese Quoten fühle ich mich als Mann irgendwo verarscht und frage mich, ob das in dem Maße überhaupt als rechtens gesehen werden kann.

Sagt dir der Begriff "positive Diskrminierung" etwas? Innerhalb des Gender-Diskurses und der Quoten-Diskussion ein vollkommen anerkannter Terminus. In den öffentlichen Dienst und auch zunehmend Wirtschaftsunternehmen (!) schwappt diese Scheiße schon seit längerem rein, die seit vielen vielen Jahren schon bei den Grünen, Linken, Verbänden in entsprechenden Milieus und politisch bestezten Spitzenbehörden betrieben wird. Betrachten wir alleine die Grünen:

Ich schau erstmal nach Praktika, habe paar interessante Sachen gefunden (bei Thyssen hier im Ort, Marktforschung mit 1000 EUR Vergütung im Süden ect.), dann 2 Jahre Trainee, MBA und normale BWL-Kariere.

Wenn du an ein solches Praktikum mit gewissem Anspruch und vernünftiger Vergütung kommen solltest, was nicht in unerreichbarer Ferne liegt, dann wäre das in Ordnung. Aber ansonsten würde ich das nicht machen. Verkauf dich ja nicht unter Wert!

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Dann musst du das auch vernünftig darsstellen und nicht so tun, als wenn das ab dem ersten Tag vom Himmel gefallen ist. Du hast 2008 damit anfangen und wenn du nach zwei oder drei Jahren (wenn ich das richtig verstehe, hast du diesen Job vier Jahre lang gemacht?) aufgrund deiner Leistung auch ein bisschen Führungsverantwortung bekommen hast, dann muss das nachvollziehbar erkennbar sein.

Das geht aus dem Lebenslauf auch so hervor.

Wieso nicht? Ein Zweitstudium ist definitiv eine Option! Da stellt sich nur eine Frage: Welcher Studiengang kommt in Frage? Und bringt er mich auch wirklich weiter? Wie sieht dein Verhältnis zur Mathematik aus?

In Mathe ist richtig schlecht. Da hatte ich in der Schule im Schnitt gerade mal 8 Punkte und im Studium nie etwas mit zu tun.

Mir ist noch nicht so ganz klar geworden, was für IT-Grundlagen du eigentlich so hast. Anscheinend hast du Erfahrung in dem Bereich, aber schreibst auch, dass keine unmittelbar verwertbaren Kenntnisse hast. Merkwürdig!?

Ich bin Digital Native (und gar icht so) Ex-Nerd. D.h. wenn der Blitz einschlägt oder das Netzteil abraucht, dann kann ich den PC komplett zerlegen, das defekte Bauteil herausfiltern und adequaten Ersatz recherchieren und besorgen. Wenn ein Kumpel einen neuen Laptop benötigt, suche ich ihm für sein Anforderungsprofil das Optimum heraus. Als ich im Musum war half ich allen dabei ihr Backups zu machen bzw. zeigtw wie man bestimmte Funktionen ihres installieren Software-Pakets nutzt. Als ich sah, dass die Sekretärin alle Dokumente, die digitalisiert werden sollten, abtippte, installierte ich ihr OCR-Software und brachte sie ihr bei. Als ich von meiner Wohnung aus bemerkte, dass auf der anderen Straßeseite die Uni einen WLAN-AP haben muss, bastelte ich eine Richtantenne, brachte die am Router an, spielte auf diesen eine alternative Firmware auf und konfigurierte den im Client-Access-Modus so, dass er sich ins eduoram einklinkt und das WLAN für die WG bereitstellt.

Das sind folglich eher allgemeine Fähigkeiten. Leider nützt das im richtigen Berufsleben aber nicht soviel. Denn um selbstständig auftretende Probleme zu lösen fehlen mir die Adminrechte. Um selbst der Admin zu sein fehlt mir der harte Background. Im Moment reichen meine IT-Kenntnisse um als Mitarbeiter in einer PC-Schrauber-Werkstatt mit Verkauf und Beratung zu agieren. Für mehr aber auch nicht. Daher war EINE Idee hier eine Fortbildung zu machen und z.B. paar Zertifikate Richtung Cisco Certified Network Associate zu erlangen (wobei ich dann natrülich viel lernen müsste, was ich aber grundsätzlich interessant finde).

Warum "erst danach"? Mit einem bombigen Stipendium in der Hinterhand machen Praktika doch erst richtig Spaß! Irgendwelche Zertifikate könntest du dann auch in der Zeit machen. IM Prinzip hättest du dann drei Jahre Zeit, alles nach zu holen, was du bisher nicht gemacht hast.

Mein Promotionsprojekt ist ein sehr ehrgeiziges Ding mit viel Archivrecherche in Berlin und Washington (was dort auch gefordert ist). Da wäre ich definitv voll ausgelastet, zumal ich noch französisch lernen wollte (wird für den Archivdienst verlangt, ich hatte russisch) und das Studienprogramm durchziehen muss. Der Schnitt der Promovanden dort liegt bei 4,3 Jahren, Geld gibt es aber nur für 2,5. Daneben noch ein halbes Jahr Praktikum ist nicht drin, leider.

Wenn du an ein solches Praktikum mit gewissem Anspruch und vernünftiger Vergütung kommen solltest, was nicht in unerreichbarer Ferne liegt, dann wäre das in Ordnung. Aber ansonsten würde ich das nicht machen. Verkauf dich ja nicht unter Wert!

Genau das war auch das Ziel. Wenn Praktikum, dann bei einem guten Namen.

Fassen wir einmal zusammen:

Das Studium vermittelte ja durchaus so einige wichtige Sekundärfähigkeiten, die ich verkaufen könnte:

Ich denke etwa an das zügige Einarbeiten in bisher unbekannte Fragestellungen. Ich bin wesentlich besser und schneller im Recherchieren als jeder andere den ich kenne.

Auch erzieht einen der nicht verschulte Magister zu Selbständigkeit und Organisationstalent.

Hinzu kommen der kreative und versierte Umgang mit Sprache, die Auffassungsgabe, sowie die Fähigkeit abstrake Lösungstrategien für unterschiedlichste Problemstellungen zu erarbeiten.

Mittels meines Nebenjobs bin ich Teamarbeit und Direktkontakt mit teilw. hochrangigen Kunden bis zum Zwei-Sterne-General hinauf gewohnt, ebenso das Wirken an einer Schnittstelle zwischen Auftraggeber und Kunden. Darüber hinaus habe ich auch schon einmal Menschen geführt und mich dabei wirklich nicht dumm angestellt, sowohl was die organisatorische Ebene unter widrigsten Bedingungen angeht, als auch die die Motivation von Mitarbeitern unterschiedlichster Coleur (vom einfach gestrickten Handwerker bis zum Musterstudenten, der alles besser weiß).

Ich habe im Nebenfach Wirtschaftsgeographie und eine Spezialisierung in Wirtschaftsgeschichte (des Kaiserreiches). Das heißt ich verstehe Dinge wie,...

warum es für ein Unternehmen sinnvoll sein kann, sich trotz höherer Kosten in Ballungszentren mit vielen branchengleichen und branchenähnlichen Betrieben anzusiedeln zwecks Nutzung von SpillOver-Effekten, Einstieg in Netzwerke, Vertrauens- Makrtzugangs- und Informationsvorsprung.

Ich kann die Wirtschaftskrise 2007 oder der Euro-Länder erklären und weiß was Schattenbanken oder Collaterized Debt Obligations sind, dass man mit Short-Sales von Aktien und dem Kauf von CDS auf Bonds ein Unternehmen doppelt Short setzen kann. Darüber hinaus kann ich solche Dinge in historischer Perspektive einordnen und vergleichen. Wenn die Chefin der Bafin ein Interview im Handelsblatt gibt oder wieder jemand ein Bankenrettungspaket schnüren soll, verstehe ich das wie und warum.

Das Problem: Das ist alles nichts quantitatives. Das ist nur Gelaber. Auch fehlen betreibswirtschaftliche Kenntnisse.

Das sollte einen guten Einblick geben, was ich so drauf habe und was nicht. Wie kann ich mich mit diesen Grundlagen vernünftig weiterqualifizieren und beruflich orientieren?

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Kleines Update:

Mir ist aber noch eine Idee gekommen. Ich hatte, bevor ich mich an dem Graduiertenkolleg bewarb, noch ein Konzept für eine Promotion in Wirtschaftsgeographie im Hinterkopf. Grundsätzlich sollte es darum gehen, das momentan immer als Patentrezept verkaufte Programm der regionalen Wirtschaftsförderung zu hinterfragen. Es streiten in der akutellen Forschungsdiskussion zwei verschiedenartige Ansätze (ein volkswirtschaftlicher, quantitativer, der sich eher auf klassische harte Standortfaktoren beruft, sowie ein humangeographischer mit Schwerpunkt auf persönlichen Beziehungen) um die Deutungshoheit. Beide Seiten lehnen sich kategorisch ab und letzterer dominiert die Wirtschaftsförderung. Folglich wäre es mal sinnvoll, auf die in dem Bereich vor einigen Jahren geleistete Vorarbeit anzuschließen, die damaligen Erkenntnisse und Prognosen zu überprüfen und mal empirisch anhand von Interviews zu überprüfen, ob die Unternehmen wirklich die gleichen Prioritäten setzen wie die Wirtschaftsförderer und nicht evt. ersteres Mdoell eher der Realität entspricht.

Dafür sollte sich evt. auch ein Sitpenmdium rankarren lassen, sei es vom Land, von der Uni oer von einer Stiftung, da die Ergebnisse direkt einen Nutzen für die Politik böten. Aufgrund des starken Fallstudiencharakters der Arbeit würde ich mich damit gleichzeitig auch für eine anschließende Associate Position in einer Unternehmensberatung qualifizieren. Ich muss das mal weiter durchdenken.

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Hmm, mittlerweile sind 36 Bewerbungen raus, durchaus mit angepasstem Anschreiben, dritter Seite und allen drum und dran. Bisher eine einzige Einladung zum Vorstellungsgespräch, bei einer Stelle im Asset Management, wo ich noch nicht so richtig weiß, was ich kann, was die da wollen.

Was mich doch ein bisschen demotiviert ist, dass ich selbst bei Anfragen für Praktika, etwa im HR-Bereich, gleich direkte Absagen und nicht mal eine Einladung erhalte.

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@scari:

Ich habe zugeben nicht alles gelesen, aber du hast Geisteswissenschaften studiert und eine Einladung für eine Stelle im Asset Management erhalten ? Wie das ? Ohne BWL nix ?

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@scari:

Ich habe zugeben nicht alles gelesen, aber du hast Geisteswissenschaften studiert und eine Einladung für eine Stelle im Asset Management erhalten ? Wie das ? Ohne BWL nix ?

Das ist eine gute Frage. Die suchten einen "Wirtschaftsgeograph". Nun, das ist ungefähr 20% meines zweiten Nebenfachs (also ungefähr 6-8 Credits ^^), Als Voraussetzungen stand in der Ausschreibung "Grundlagen in Prjektmanagement und Qualitätsmanagement." Ersteres habe ich schon ein bißchen als RollOut-Teamleiter gemacht, von letzterem noch nie was gehört. Ich les mir zu beiden Punkten mal jeweils ein BWL-Skript durch und gucke, was da rauskommt. Klingt wie Projektleiter für Großinventuren mit den firmeneigenen Tools.

Wie lange ist das her, dass die Bewerbungen raus sind?

Drei Wochen. Ich habe aber schon mehrere konkrete Absagen bekommen. Die fachnahen Bewerbungen (meistens Volontariate im Museum) laufen alle noch, aber irgendwie ist mir das zu kritisch, jetzt zwei Jahre für 1200 EUR brutto Vollzeit zu arbeiten und danach wieder arbeitslos und ohne "was Richtiges" dazustehen. Zumal selbst die Volos überrannt sind und meistens die Promotion gefordert wird (Doktor als Voraussetzung und dann 1200 brutto, wtf?).

bearbeitet von scrai

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Einfach weiter bewerben. Geisteswissenschaftler brauchen halt länger um etwas adequates zu finden.

Das mit dem HR Praktika wundert mich nicht. HR ist eine Vertiefung des BWL und auch Psychologie. Da gibt es genug Damen, die darauf spezialisiert sind. Dein Background passt kaum zu HR.

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Dass nach drei Wochen noch keine positiven Antworten dabei sind ist okay, da musst du schon mindestens vier Wochen rechnen, zumal du mit deinem Lebenslauf nicht zu denen zählen wirst, die als aller erstes eingeladen werden. Du kannst also immer noch darauf hoffen, dass du irgendwo quasi auf der Nachrückerliste stehst und viele vor dir abspringen...

Schlecht ist dagegen, wenn so früh schon Absagen da sind. Das bedeutet nämlich, dass du bereits beim ersten Durchlesen als vollkommen unpassen eingestuft wirst.

Gerade HR-Praktika sind sehr begehrt, weil viele BWLerinnen der Bereich besonders interessiert und sich Gebiet der Personalauswahl auch Juristen und Psychologen schon gut etabliert haben.

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aber irgendwie ist mir das zu kritisch, jetzt zwei Jahre für 1200 EUR brutto Vollzeit zu arbeiten und danach wieder arbeitslos und ohne "was Richtiges" dazustehen. Zumal selbst die Volos überrannt sind und meistens die Promotion gefordert wird (Doktor als Voraussetzung und dann 1200 brutto, wtf?).

Willkommen in der Wirklichkeit!

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Von meinem Vorgesetzten ist mir empfohlen worden, mich mit Heiko Mell bei bedarf zu beschäftigen. Auch für Geisteswissenschaftler interessant!

http://www.vdi-nachr...komellindex.asp

Das ist der "Verband der Ingenieure" ;) Ich hab ihn dennoch mal angeschrieben, mal schauen was er sagt.

Es besteht grundsätzlich das Problem, dass egal in welche Richtung ich Ausschau halte, die irgendwie zu den im Studium erworbenen Sekundärfähgikeiten passt, es immer genug Studenten/Absolventen von genau auf diesen Fachbereich spezialisierten Leuten gibt.

Schau ich auf das Personalwesen, treffe ich auf Heerscharen von BWL-Mädels mit diesem Schwerpunkt und Psychologen.

Schau ich auf das Projektmanagement, was ich durchaus schon gemacht habe, sind entweder Wirtschaftsingenieure oder Logistik-Studenten gefragt.

Schau auf auf den Bereich Unternehmenskommunikation konkurriere ich mit Medienkommunikations-Absolventen, die es ebenfalls wie Sand am Meer gibt.

So ganz ohne Aufbaustudium seh ich gerade bisschen schwarz.

Nun gibt es durchaus interessante und zeitlich wie finanziell überschaubare Aufbaustudiengänge nicht--konsekutiver Master, etwa:

http://www.zfuw.uni-kl.de/fernstudiengaenge/management-law/oekonomie-und-management/

http://www.vg-u.de/

doch fehlen dazu erst einmal zwei Jahre Berufserfahrung, in denen ich dann auch die Lehrgangsgebühren ansparen könnte.

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Von meinem Vorgesetzten ist mir empfohlen worden, mich mit Heiko Mell bei bedarf zu beschäftigen. Auch für Geisteswissenschaftler interessant!

http://www.vdi-nachr...komellindex.asp

Das ist der "Verband der Ingenieure" ;) Ich hab ihn dennoch mal angeschrieben, mal schauen was er sagt.

Es besteht grundsätzlich das Problem, dass egal in welche Richtung ich Ausschau halte, die irgendwie zu den im Studium erworbenen Sekundärfähgikeiten passt, es immer genug Studenten/Absolventen von genau auf diesen Fachbereich spezialisierten Leuten gibt.

Schau ich auf das Personalwesen, treffe ich auf Heerscharen von BWL-Mädels mit diesem Schwerpunkt und Psychologen.

Schau ich auf das Projektmanagement, was ich durchaus schon gemacht habe, sind entweder Wirtschaftsingenieure oder Logistik-Studenten gefragt.

Schau auf auf den Bereich Unternehmenskommunikation konkurriere ich mit Medienkommunikations-Absolventen, die es ebenfalls wie Sand am Meer gibt.

So ganz ohne Aufbaustudium seh ich gerade bisschen schwarz.

Nun gibt es durchaus interessante und zeitlich wie finanziell überschaubare Aufbaustudiengänge nicht--konsekutiver Master, etwa:

http://www.zfuw.uni-...und-management/

http://www.vg-u.de/

doch fehlen dazu erst einmal zwei Jahre Berufserfahrung, in denen ich dann auch die Lehrgangsgebühren ansparen könnte.

Verein Deutscher Ings.

Ich hab manchmal wenn ich auf Arbeitssuche war/bin ähnliche Eindrücke gesammelt: Alles ist überlaufen, man kann nur schwer hervorstechen etc.

Deswegen habe ich für mich einen "technischen Weg herauskristallisiert". Techniker und auch Naturwissenschaftler sind so wie ich leicht "nerdig" und verzichten wenn es geht auf teure Anzüge. das gefällt mir schon mal.

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Ich finde es halt bisschen lächerlich, wenn man überall sofort abgeschmettert wird, weil man keinen BWL-Abschluss hat. Gerade wieder las ich die Hausarbeit einer BWL-Freundin gegen (Es war ihre 1. Hausarbeit, im 6. Semester!). Das klang wie "Ich besuche die 8. Klasse einer Realschule und bin aufgrund meines Migrationshintergrundes (Brandenburg) der deutschen Sprache noch nicht so richtig mächtig." Danach schaute sie mich noch mit großen Augen an, wie schnell ich doch lesen könne.

Als ich mal ihn Rahmen meiner Magisterarbiet, bevor ich mich in das Thema einlas, eine imple BWL-Frage hatte (ob man heutzutage nach Niederstwertprinzip laut HGB bilanziert der nach Mark-to-Market laut IFRS), guckten mich von fünf befragten Betriebswirten vier an, als spreche ich Bahnhof und nur der fünfte, mit Schwerpunkt Marketing, wusste überhaupt, worum es geht. Aber die Leute bekommen dann alle ganz leicht einen Job...

Ich will damit andere Studiengänge nicht abwerten, aber es zeigt doch, dass da durchaus Fähigkeiten bei einem Geisteswissenschaftler vorhanden sind, mit denen sich Absolventen anderer Fachrichtungen schwer tun.

bearbeitet von scrai

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eine simple BWL-Frage hatte (ob man heutzutage nach Niederstwertprinzip laut HGB bilanziert oder nach Mark-to-Market laut IFRS)

Und wie lautet die Antwort?

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Ich verstehe nicht, warum du nicht die IT-Schiene weiterverfolgst. Es geht nicht darum, dass du einen Informatikerjob ergreifst, sondern einen Beruf, wo einerseits ein akademischer Abschluß notwendig, aber IOT-Kenntnisse von Vorteil. Da vielen Geisteswissenschaftlern und BWLern das zu trocken ist, bestehen hier für dich gute Chancen. Wenn Du Dich natürlich für HR bewirbst, hebst Du dich durch nichts ab und hast riesen Konkurrenz. Wenn du etwas findest, wo Du beides einfließen lassen kannst, ist das ein riesen Vorteil. Den Personalern ist es letztenendes egal, ob du ein paar Semester mehr gebraucht hast, wenn du Qualifikationen mitbringst, die zu diesem Job passen.. Also soltest du wirklich spezieller suchen.

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eine simple BWL-Frage hatte (ob man heutzutage nach Niederstwertprinzip laut HGB bilanziert oder nach Mark-to-Market laut IFRS)

Und wie lautet die Antwort?

Das hängt davon ab, wem man berichtet und ob das Unternehmen international aufgestellt ist.

Ich verstehe nicht, warum du nicht die IT-Schiene weiterverfolgst. Es geht nicht darum, dass du einen Informatikerjob ergreifst, sondern einen Beruf, wo einerseits ein akademischer Abschluß notwendig, aber IOT-Kenntnisse von Vorteil. Da vielen Geisteswissenschaftlern und BWLern das zu trocken ist, bestehen hier für dich gute Chancen. Wenn Du Dich natürlich für HR bewirbst, hebst Du dich durch nichts ab und hast riesen Konkurrenz. Wenn du etwas findest, wo Du beides einfließen lassen kannst, ist das ein riesen Vorteil. Den Personalern ist es letztenendes egal, ob du ein paar Semester mehr gebraucht hast, wenn du Qualifikationen mitbringst, die zu diesem Job passen.. Also soltest du wirklich spezieller suchen.

Weil ich nichts Relevantes kann. Die suchen Netzwerkadminstratoren mit Zertifikaten xyz , Datenbank-Spezialisten, Software-Entwickler, SAP-Berater. Ich bin im Endeffekt nur der typische PC-Schrauber. Ich könnte einen PC-Laden übernehmen und die Kunden adequat beraten bzw. deren PCs reparieren und ordentliche, saubere Windows-Clients einrichten. Das ist aber in der "großen" Wirtschaft nicht wirklich gefragt. Im Supportfall kommt der Techniker aus der Zeitarbeitfirma und im Alltag fehlen mir als Sachbearbeiter die Admin-Rechte. Für letztere wiederum die Kompetenz. Such mal nach Jobs für "RollOut-Techniker" oder "Hardware-Supporter". Wer was anderes als Zeitarbeit für 1000 EUR findet, kriegt 'nen Baustein. Was ich mir durchaus vorstellen könnte, wäre der nicht-konsektive Master "Business Informatics" der Viadrina. Den könnte ich sogar von der Landesbank zu 80% fördern lassen, sofern ich denn einer Beschäftigung nachgänge. Dann wäre das mit meiner Historie stimmig.

Doch dazu bräuchte ich erstmal eine halbe bis dreiviertel Stelle, die die notwendigen 12k im Jahr abwirft, um zu leben.

bearbeitet von scrai

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Dann machts doch mal konkret:

Wer hat denn von denen, die hier mitlesen ein geisteswissenschaftliches Fach studiert?

Und wenn ja, wie ist er an seinen ersten Job gekommen?

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eine simple BWL-Frage hatte (ob man heutzutage nach Niederstwertprinzip laut HGB bilanziert oder nach Mark-to-Market laut IFRS)

Und wie lautet die Antwort?

Das hängt davon ab, wem man berichtet und ob das Unternehmen international aufgestellt ist.

Das ist eine Wischi-Waschi-Antwort. Die richtige Antwort lautet: Einzelabschluss nach HGB, Konzernabschluss nach IFRS.

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