Andere Faktoren für Attractionverlust (neben Betaisierung)

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Hallo zusammen,

ich bin schon seit langem ein stiller Mitleser. Ich bin zwar kein PUA, verwende aber das ein oder andere Konzept aus der Theorie, um meine Skills im zwischenmenschlichen Bereich zu verbessern, und finde die Psychologie und Dynamik zwischen Mann und Frau extrem spannend.

Aufgrund einer jüngst in die Brüche gegangenen Beziehung (sie 24, ich 29, sie machte Schluss, Dauer etwas mehr als drei Jahre) und einer Beziehung davor, in der ebenfalls mit mir Schluss gemacht wurde, beschäftigt mich derzeit die Frage, welche Auslöser für Attractionverlust es abseits von der klassischen Betaisierung gibt. Denn diesen Attractionverlust erlitt ich in beiden Bezeihungen. Mich würden dazu eure Gedanken interessieren.

Hier ein paar Details bzw die Story:

In vielen Aspekten würde ich mich als natürlicher Alpha bezeichnen, im Sinne von, dass ich konsequent meinen Lebenswege gehe und meine Ziele stets verwirkliche - ohne dass ich mich dabei von Frauen (oder anderen Menschen) zu stark beeinflussen lasse. Die typische Betaisierung (wie beispielsweise im Betablocker-Thread beschrieben) habe ich in meinen bisher zwei längeren, ernstzunehmenden Beziehungen daher auch nicht erlebt, sondern stets versucht, meine Unabhängigkeit zu demonstrieren und zu zeigen, dass ich eher bereit bin, auf eine Beziehung zu verzichten, als meine Bedürfnisse hinten anzustellen und mich zum Hündchen machen lassen. Mein Inner Game ist nicht perfekt, aber insgesamt solide.

Speziell in der letzten Beziehung war ich sehr darauf fokussiert, Routine zu verhindern, unvorhersehbar zu sein, zu überraschen. Ich sehe recht gut aus und halte mich fit, habe einen Job, den ich liebe (was ich entsprechend ausstrahle), habe Humor, packte meine Ex-Freundin auch gerne mal am Hintern oder trug sie durch die Wohnung (um sie anschließend aufs Bett zu werfen, dann Sex), habe gute Freunde mit denen ich viele Dinge alleine unternehme. Wir sind einiges gereist (auch kurze Weekend-Trips), ab und an war ich auch beruflich alleine verreist. Sexuell war es selten phänomenal, aber häufig gut (Dominanz, Dirty Talk, Streben nach Abwechslung, kleinere Rollenspiele etc) Über die drei Jahre haben wir im Prinzip jedes Mal, wenn wir uns gesehen haben, uns um die sexuellen Bedürfnisse des anderen gekümmert. Überhaupt waren wir sehr physisch miteinander, regelmäßiger Körperkontakt und häufiges Küssen war Standard, ebenso viele gegenseitige Komplimente.

Doch trotz alledem und ähnlicher Werte und Sichtweisen auf das Leben verlor ich am Ende an Attraction. Dies wurde zwar nicht von anderen typischen Zeichen der Betaisierung wie z.B. Nörgeleien ihrerseits oder verringerter Invest begleitet, aber führte zu einer starken Reduzierung der sexuellen Aktivitäten. Das Resultat war dann dummerweise kommunizierte Needyness von meiner Seite. Diese rechne ich mir natürlich als Fehler an, aber meiner Ansicht nach war zu diesem Zeitpunkt der Zug schon abgefahren. Der eigentliche Attractionverlust muss vorher stattgefunden haben.

Welche Erfahrungen oder Beobachtungen habt ihr gemacht? Wieso verliert ein attraktiver Mann, der seinen Weg geht, ohne dabei aber die Bedürfnisse der Frau außer Acht zu lassen und der ihr auch eine interessante Aussicht auf spannende Jahre bieten kann, an Attraction?

Ein Problem, dass eine Rolle spielen könnte, ist der Mangel an Alternativen. Aufgrund von AA in Kombination mit einer fehlenden Bereitschaft, zu viel Zeit in das Kennenlernen von Frauen zu investieren (weil ich andere Dinge zu tun habe, die mir wichtiger sind oder mehr Spaß machen), fehlt es mir sowohl an weiblichen Bekannten als auch potenziellen Sexualpartnerinnen (wobei ich keine Lust habe, mich auf platonischer Ebene übermäßig mit Frauen abzugeben - bin eher ein Freund von Männerrunden). Zudem habe ich relativ deutliche Prinzipien in Bezug auf Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, weshalb sich meine ExFreundin wohl sehr sicher war, dass ich - solange ich in einer Beziehung mit ihr war - nichts mit anderen Frauen anfangen würde.

Doch fällt es mir schwer zu glauben, dass das fehlende In-Konkurrenz-Setzen allein der Grund für meinen Attractionverlust war. Zumal meine Ex durchaus wusste, dass viele Frauen aus ihrem Umfeld mich toll fanden, und auch gelegentlich kommentierte, wenn andere Mädels auf der Straße oder im Club mit anschauten.

Eine anderer Gedanke, der mir durch den Kopf ging: Ist es vielleicht so, dass ein Attractionverlust programmiert ist, wenn die Partner in irgendwelchen wichtigen Aspekten nicht gut zusammen passen? Sprich, egal wie attraktiv ich auch als Mann und Freund war, so sorgte eine Inkompatibilität (deren eventuelle Existenz ich momentan nicht richtig beurteilen kann) zwischen uns beiden dafür, dass sie am Ende des Interesse verlor?

Nicht unerwähnt lassen möchte ich eine unerwarteten physischen Krankheitsfall im vergangenen Jahr, der mich danach in eine mehrmonatige psychische Schieflage brachte. In dieser Zeit ist definitiv Attraction verloren gegangen, auch weil sich viel um mich drehte. Aber wie soll man als Paar, das sich liebt, gemeinensam harte Zeiten durchstehen können, wenn sich die Anziehung so schlagartig verflüchtigt?

Nochmal kurz meine Fragen in kompakter Form: Welche Gründe sorgen bei einem Alpha (platter Begriff, aber beschreibt meine Rolle in der Beziehung dennoch gut) dafür, dass die Freundin sich nicht mehr genauso angezogen fühlt (und dass sie am Ende sagt, sie sähe mich mittlerweile mehr als Freund denn als Liebe)? Und wie sehr glaubt ihr daran, dass es einen Zusammenhang zwischen Attraction und einer echten, dauerhafte Kompatibilität der Partner gibt?

bearbeitet von mixmate
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Letztendlich ist es teilweise auch ein Glücksspiel.

.- Dein Partner muss emotional auch reif genug sein, um eine Beziehung lange aufrechterhalten zu können.

- Und er muss natürlich auch eine hohe Grundattraktion für dich verspühren. Deswegen bin ich auch dagegen die Frauen mit jedem

Mittel zu gamen, um sie dazu zu bringen sich in dich zu verlieben. Das kannst du nie aufrecht erhalten. Was machst du denn wenn die

Verleibtheit mal rum ist, du aber von Anfang an garnicht wirklich ihr Typ warst. Dann wird wenig sexuelle Attraction übrigbleiben. Da nutzt

auch kein Alpha sein.

- ganz wichtiger Punkt: Du wirst solange Wertgeschätzt solange du die beste Option für die gemeinsame Zukunft bist. Bist du das nicht mehr

wirst du verlassen oder betrogen werden. Die guten Frauen arbeiten mit dir zusammen an Problemen. Stehen auch mal scheiss 3 Monate durch ja. Die schlechten werden sich nix anmerken lassen und dich irgendwann einfach vor Tatsachen stellen und weg sein.

Betaisierung ist wahrlich nicht immer der Grund für das Beziehungsende oder Probleme. Deswegen ist die Furcht davor im Forum auch viel zu groß.

bearbeitet von MrJack
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Keine Konkurrenz --> Die Frau hat dich sicher --> Die Frau muss/will nicht mehr (mit Sex) in dich investieren --> Weniger Sex --> Game over.

Wenn man nicht zusammenpasst, dann merkt man das meist zwischen 6 Monaten und 1 Jahr, wenn die rosarote Brille abgelegt wird und nicht erst plötzlich nach ein paar Jahren.

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@MrJack

Die Grundattraktion für mich war am Anfang enorm. Sie hat mich sozusagen vergöttert.

Du wirst solange Wertgeschätzt solange du die beste Option für die gemeinsame Zukunft bist. Bist du das nicht mehr

wirst du verlassen oder betrogen werden.

Ich bin überzeugt davon, dass ich diese Option für sie bin. Klar, ist jetzt ihr Problem, nicht meines. Ich will aber für die Zukunt verstehen, wieso sie genau dies nicht mehr gesehen hat. Was mich zur Aussage von Individualchaotin bringt...

Keine Konkurrenz --> Die Frau hat dich sicher --> Die Frau muss/will nicht mehr (mit Sex) in dich investieren --> Weniger Sex --> Game over.

Stimmt, sie konnte sich meiner relativ sicher sein. Trotzdem würde das in der von mir beschriebenen Situation bedeuten, dass diese Konkurrenz zu den mit Abstand wichtigsten Aspekten einer gelungenen, dauerhaften Beziehung überhaupt gehört. Egal wie überzeugend ich als Partner in allen anderen Bereichen der Beziehungsführung bin. Auf die Spitze getrieben: Selbst der perfekte Liebhaber und Partner muss um die Beziehung fürchten, wenn er nicht für Konkurrenz sorgt. Siehst du das so, Individualchaotin?

Wenn es so wäre, wäre dies eine für mich ziemlich deprimierende Erkenntnis. Denn wenn ich der Meinung bin, eine Beziehung läuft gut, fehlt mir einfach die Lust, für Konkurrenz zu sorgen. Ich empfinde einfach zu wenig Spaß daran. Andererseits hätte ich dann ein schönes ToDo bzw. eine Maßnahme, um an mir zu arbeiten.

bearbeitet von mixmate

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Du schreibst von psychischen Problemen. Mir ist bei meiner EX (viele Ängste ihrerseits) klar geworden, dass eine Lebensmittelvergiftung (Fieber etc.) im dritte Weltland ganz stark zu attraction verlust geführt hat. Hat ihr halt vor Augen gehalten, dass ich auch kein Superman bin...

bearbeitet von Northern

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Zunächst mal bin ich immer schnell skeptisch, wenn jemand Aussagen macht in Richtung: "Betaisiert kann ich nicht sein, ich bin von Natur aus ein Alpha-Typ", denn die Bezeichnung "Betaisierung" ist sehr unglücklich gewählt. Ja, es gibt Schnittmengen zwischen Alphaness (dümmstes Wort ever) und Betatum an denen sich ein Funktionieren oder nicht Funktionieren gewisser Sachen ableiten lassen. Aber Betaisierung ist nicht das Gegenteil eines Lead. Man darf sich hier nicht an den Worten festklammern sondern muss sich damit beschäftigen, was diese Begriffe benennen.

Bei einer Betaisierung benennt der Begriff einfach einen Verlust der Reibungsfläche und damit der entstehenden Hitze, wenn man so will. Mit dem was allgemein als "Alpha" verstanden wird muss das nix zu tun haben.

Aber ich gehe mit deiner Annahme, dass vermutlich keine Betaisierung das Problem war.

Attraction ist ja nur eine Sache. Du hast beobachtet, dass der Sex weniger wurde, bevor die Trennung kam und führst es daher auf Attraction zurück, gut möglich wäre imho aber auch ein ganz anderes Problem: Du beschreibst, dass du bewusst darauf geachtet hast, den Rapport nicht zu hoch fahren zu lassen.

Das mag in jungen Beziehungen und/oder FBs sinnvoll sein, meines Erachtens kann das aber eine längerfristige Beziehung schlicht abtöten. Ab einem gewissen Punkt wird Stille laut und mangelnde Bereitschaft innerhalb beiner Beziehung, verbindlich zu werden, wird zum Problem. Insbesondere wenn es ins Extrem getrieben wird. Wenn du schreibst, du hast deutlich gemacht, dass du eher bereit wärst, die Beziehung dran zu geben, wie stell ich mir das vor? Hast du bei Streit direkt mit Trennung gedroht?

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@ Northern

Yep, diese Zeit muss auch für sie extrem schwer gewesen sein. Dabei ist viel kaputt gegangen. Vielleicht ist die Erklärung am Ende so einfach - auch weil ich in dieser Periode nicht wirklich sensibel war oder Einfühlungsvermögen gezeigt hab.

@ LegallyHot

Jo also wenn ich feststelle, nicht betaisiert worden zu sein, meine ich, genauso gelebt und mir die gleichen Freiheiten genommen zu haben, wie wenn ich Single gewesen wäre. Was nicht heißt, dass ich nicht kompromissbereit war oder auf die Bedürfnisse meiner Freundin eingehen konnte. Aber ich war halt weiterhin "ich".

Zu deiner Frage: Diese Drohung habe ich erst ausgesprochen, als der Attractionverlust schon sehr weit forgeschritten war. Erst, als ich durch Sexreduzierung ihrerseits needy wurde. Ich denke, Verbindlichkeit war kein Problem. Wir haben z.B. über die Möglichkeit ein gemeinsamen Kindes gesprochen, wobei ich immer deutlich gemacht habe, dies erst in 3 oder 4 Jahren in die Tat umsetzen zu wollen.

In meiner ersten Schilderung hab ich einen Aspekt ausgelassen, weil ich ihn für nicht so wichtig hielt: Sie hat ihre Zweifell erstmals im Januar geäußert, daraufhin haben wir auf gemeinsames Bestreben hin Schluss gemacht. Ich war erst eimal überrascht und geschockt (typisch, der Mann, der nix bemerkt hat), hab dann aber schnell mein eigenes Ding durchgezogen. FO. Nach fünf Wochen kam sie wieder an. Ggf hab ich sie zu leicht wieder in mein Leben gelassen. Ab da war alles anders, sie distanzierter. Und erst ab da reduzierte sich ihre Sexlust merklich (wobei wir lustigerweise die ersten zwei Wochen nach dem "Neu-Zusammenkommen" den besten Sex unserer gesamten Beziehung hatten).

bearbeitet von mixmate

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