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Hi Leute,

hier im Forum wird immer wieder gesagt, dass die Verbindung zur Familie ein wichtiger Aspekt sei.

Nun denn: Bei mir sieht es nicht so rosig mit dem Familienleben aus, mein Vater ist vor ein paar Jahren gestorben und hat nichts großes hinterlassen.

Damit meine ich nicht Geld, sonder eine emotionale Bindung zu mir, da er immer der Meinung war, er müsse nur Geld verdienen und sich nicht mit der Familie beschäftigen. Seit dem Tod ist auch bei meiner Mutter die "Fröhlichkeit" und positive Einstellung verschwunden, was mir die ganze Sache nicht wirklich erleichtert. Außerdem habe ich noch eine Schwester, die aber gewisse Persönlichkeitsprobleme hat und somit extrem anstrengend für alle ihre Mitmenschen ist.

Mir ist immer mehr aufgefallen, dass ich gar keine Bindung mehr an mein Zuhause habe und auch nicht an meine Familie, weil dazu die emotionale Verbindung fehlt. Einfach: Ich fühle mich hier nicht mehr daheim. Egal was ich auch mache, sei gut oder schlecht, mir wurde und wird immer noch gesagt, wie ich es hätte besser machen können. Nie wurde das was ich gemacht oder geleistet habe in meinen Augen wirklich geschätzt, zwar wurde immer kurz gesagt es sei toll, aber hinterher kam immer eine weit ausführliche Meckerparole, was ich machen soll oder hätte tun sollen.

Als kleines Kind ist mir das alles natürlich nicht aufgefallen, aber über die Zeit hinweg realisierte ich, dass meine Familie sich nach außen hin immer gut präsentieren will, aber das auch schon alles war. Es ist so, dass meine Eltern (damals beide, heute nur meine Mutter) zu meinen Freunden, Verwandten etc. auch immer fröhlicher und netter sind, als sie es daheim mit mir und meiner Schwester sind.

Nun steht die aufgebaute Maskerade der Wirklichkeit gegenüber und es macht mir sehr zu schaffen, dass ich keine feste Verbindung mehr habe und ich begriff, was denn in Wirklichkeit abläuft, obwohl ich bzw. es mir immer eingeredet wurde, es sei alles "toll".

Ich möchte eigentlich nur noch von da weg und mich auf mich und mein Leben konzentrieren, ohne, dass immer gemeckert wird und sich jemand einmischt.

Das ist jetzt allgemein beschrieben, aber ich denke die, die eine Ahnung haben, werden wissen um was es geht.

Ich habe sehr persönliche Informationen preis gegeben und würde ernst gemeinte Kommentare schätzen, von denen die etwas ähnliches erlebt haben und wie sie damit umgegangen sind. Denn all das hat sich ohne Frage unmittelbar auf mein Selbsbewusstsein und Selbstwertgefühl ausgewirkt.

buttonfact

bearbeitet von buttonfact

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Hey, ich komme selbst auf nem kaputten Elternhaus, bin selbst Halbwaise. Meine Probleme mit meiner familiären Bindung haben sich erst mit 20+ manifestiert weil ich da reif genug war es zu begreifen

Hab über 4 jahre damit verbracht das chaos aufzuräumen mit gesprächstherapie persönlichkeitsentwicklung und auch mit nem besseren verhältnis zu meiner Mutter.

Ich kann die nur raten, beobachte das Problem und ignorier es nicht.

Wenn du bisl über PM schreiben willst, würd mich sehr freuen.

MFG und viel Erfolg!

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Ganz so schlimm wars bei mir nicht. Aber glaube ich zu wissen wie Du Dich fühlst.

Ich habe folgende Anregungen. Bitte prüfe selbst ob sie auch für Dich funktionieren können und entscheide dann welchen Weg Du gehst:

- Vielleicht ist es gut, wenn Du zuerst versuchst Abstand zu gewinnen. Du wirst Dein Mutter (und auch keine andere Person) ändern können. Deshalb arbeite erstmals daran Dein Leben nach deinen Wünschen zu gestalten. Du wirst dadurch selbstbewußter und kannst später aus einer gefestigten Basis die Probleme in der Familie leichter angehen.

- Abstand gewinnst Du am besten durch Ausziehen: Am besten permanent wenns finanziell geht. Ansonsten sind auch Auslandssemester oder Jobben in Ausland SEHR hilfreich in der Persönlichkeitsentwicklung.

- Mit Dein Leben gestalten mein ich: neue Hobbies ausprobieren, SC erweitern, Studium oder Arbeitsplatz entsprechend Deinen Vorstellungen wählen. Was wolltest Du immer schon ausprobieren? Mach den ersten Schritt in die Richtung. Der zweite ist dann viel leichter.

All the best,

REcovery

Edit:

Habe gerade gesehen, dass Du selbst eh schon so was geschrieben hast:

Ich möchte eigentlich nur noch von da weg und mich auf mich und mein Leben konzentrieren, ohne, dass immer gemeckert wird und sich jemand einmischt.

Also was hindert Dich daran? Wie kannst Du die Hindernisse umgehen?

bearbeitet von REcovery

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Gast Aurelia

Was du schilderst, kommt mir sehr bekannt vor. Meine Familie, v.a. meine Mutter, ist genauso drauf.

Aus diesem Grund bin ich mit 17 von zuhause ausgezogen. Ich dachte damals, sobald ich weg wäre, würde alles besser.

Wurde es aber nicht, weil Abgrenzung nicht dadurch passiert, räumliche Distanz zu schaffen. Das kann zwar helfen, aber es löst das Problem eben nicht.

Vor 2 1/2 Jahren bin ich wieder zuhause eingezogen. Ich hatte wahnsinnig Schiss vor dieser Situation und davor, dass mein Selbstwertgefühl recht schnell wieder im Keller sein würde. Anfangs war es auch schwierig - ich hab's nicht geschafft, das, was von ihr kommt, nicht an mich heranzulassen und wollte nur weg.

Aber mit jedem Mal, das sie gemeckert hat und mit jeder Situation, in der ich mir klar gemacht habe, was passiert - dass SIE ein Problem hat, das nichts mit mir zu tun hat - wurde ich ein bisschen stärker und mit jedem Mal hat's weniger weh getan.

Was wahnsinnig wichtig ist, ist, dir klar zu machen, dass niemand anders für dein Selbstwertgefühl oder überhaupt deine Gefühle verantwortlich ist. Deine Mutter, deine Schwester oder wer auch immer, können dir "nichts anhaben", wenn du selbst mit dir klar kommst. Und du kannst nichts für ihre/deren Unzufriedenheit. Ich schließe mich also den Ratschlägen von REcovery an.

Leider geht das nicht von heute auf morgen, sondern braucht seine Zeit. Es wird, selbst, wenn du lernst, vieles nicht mehr an dich heranzulassen, vermutlich immer wieder Äußerungen geben, die dich doch treffen - das ist völlig normal. Lass dich davon nicht verunsichern! Auch nicht davon, dass dir in der Situation vielleicht rein rational betrachtet klar ist, was passiert und es dich trotzdem verletzt. Das Gefühl zieht dann schon nach. ;-)

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