Exit selfrevolution

8 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Gast selfrevolution

Der folgende Text ist hauptsächlich persönlich. Ich denke, ich muss mir das von der Seele schreiben, und vielleicht ... ach egal. Ich habe ihn einwenig strukturiert. Es folgt erst einwenig Bla-Bla, gefolgt von einer persönlichen Geschichte, die wahrscheinlich langweilig ist. Kapitel 3 und 4 könnten aber vielleicht interessant sein. Insgesamt gestehe ich aber: Ich schreibe da mehr für mich, als für euch.

1. :80: (überspringt es)

2. :bad: (persönliche Geschichte)

3. ...und dann kam Pick Up

4. Botschaften

5. Zukunft

----------------

1. :80:

...eigentlich mag ich keine Abschiede, was vor allem daran liegt, dass ein Abschied in der Praxis oft keine Trennung nach sich zieht, wie die Leute, die bei einer Party um halb zwölf meinen, sie werden langsam gehen, dann aber doch noch bis halbeins mit mir quatschen, ehe sie aufstehen, um halb zwei kommen sie plötzlich von draußen wieder rein, um auf's Klo zu gehen und schließlich sitzen sie um halb drei doch wieder mit einem am Tisch und man teilt sich dann um halb fünf ein Taxi heim. In Foren sind das dann die Leute, die einen Thread eröffnen, in dem sie sich verabschieden, aber einen Monat später entdeckt man wieder Posts von ihnen, und ein Jahr später verabschieden sie sich nochmal. Neue User wünschen ihnen viel Glück, aber nach dem vierten "Abschied" nimmt's von den alten Usern keiner mehr ernst. Vor allem, weil die selbst ganz gut wissen, was so ein Abschied bedeutet. Nämlich nicht, dass man danach weg ist.

Noch peinlicher wird's wenn sich dann User verabschieden, die kein Schwein kennt, weil sie kurz da waren, ein paar Halbweisheiten von sich gespienen haben, die ohnehin bekannt sind, und dann so tun, als wären sie jemand, für dessen Abschied sich irgendwer interessiert. Im Grunde, wie die Leute, die auf Parties kommen, um sich von jedem einzelnen zu verabschieden. Übrigens: Angeblich! Nur bei neuen Usern weiß man ja noch nicht, ob die nicht doch endlich verschwinden, nachdem sie viel zu viele Zeilen für etwas benutzen, was keinen interessiert und sich außerdem in einem "Ciao" ganz gut zusammenfassen lässt.

Und jetzt guess what: Ich bin so ein Kandidat! Uuuund das hier soll so ein peinlicher Thread werden! Einer von der schlimmsten Sorte! Aber um's möglichst glaubwürdig zu machen, werde ich mir vornehmen nachher um meine Account-Löschung zu bitten. Wie erfahrene Forumsuser wissen, lassen sich neue Accounts sehr leicht erstellen, und dann tauchen die Leute doch wieder auf, aber zumindest müsste ich dann von vorne beginnen, und hoffentlich bin ich zu faul dafür und nach dem Thread wirklich weg.

2. :bad:

Ich bin seit sechseinhalb Jahren in einer Beziehung. Und jede Beziehung hat ihre Dämonen, so wie jeder seine eigenen Dämonen hat. Noch sind wir zusammen, aber seit etwas mehr als einem halben Jahr steht die Beziehung auf der Kippe, und seit einigen wenigen Wochen häufen sich die Momente, in denen es mir klar ist ...

http://www.youtube.com/watch?v=02hFX-5PnzA

... Momente, in denen ich mir mit einer Trennung sicher bin, ehe alles über den Haufen geworfen wird und alles in mir mich anschreit und mich fragt, ob ich total bescheuert bin. "Wir sind alle Individuen" oder so ähnlich sagt man, aber ich denke, es gibt Leute, die einigermaßen nachvollziehen können, wie es ist eine derart beständige Beziehung zu beenden (und in den Sekunden, in denen ich diese Zeilen schreibe, bin ich mir sicher, dass ich die Beziehung beenden werde): Gefühlschaos pur. Das ist natürlich nicht bei allen und nicht immer so, aber ... halb bei mir. Und das ist auch okay so. Ich bin kein Freund des Vortäuschens von Gewissheit bei ungewissen Entscheidungen und ungewissen Situationen.

Aber warum eine Beziehung beenden? Ich habe mich kurz vor meinem 19.Geburstag, also vor sieben Jahren, dazu entschieden, mich an meine Freundin ranzumachen. Davor war ich nicht bloß Jungfrau, sondern hatte auch sonst kaum nennenswerte Erfahrungen. Ich war immer bloß unglücklich verliebt (das für sehr ausdauernd), und das erste Mädel, das ich richtig geküsst habe (und mit dem ich auch mehr hatte, wenn auch keinen Sex), auf das bin ich gar nicht gestanden. Hatte bloß ein gebrochenes Herz, und hab sie als Lückenfüller missbraucht, um nach etwa zwei Wochen oder so mit ähnlich peinlichem Wortlaut wie "ups, ich bin doch nicht mehr verliebt. Ach, wie kann das nur passieren,..." davonzulaufen. Hatte in der Pubertät kaum Selbstvertrauen, und als ich dann Selbstvertrauen gewonnen hab' kam' nach einem geborchenen Herzen und (ehm, naja nicht ganz einer sondern) zwei Lückenfüllerinnen schon meine Freundin. Ich habe schon lange das Gefühl einfach etwas verpasst zu haben. Ich habe nie auf "irgendeiner Party mit irgendeinem Mädel rumgemacht", bin nie betrunken neben einem Mädel aufgewacht, bei dem ich mir nur "Oh Gott!" dachte, nie groß peinliche Fotos von mir entdeckt und verdammt zu mir hat auch noch nie ein Mädel so was wie "ey verpiss dich du Freak!" gesagt.

Jede Beziehung hat ihre Dämonen und bei uns war's der Sex. Ich verrate jetzt nicht, wie lange wir gewartet haben, aber ich bin auch ihr erster Freund, überhaupt der erste Kerl, in den sie verliebt war (und ist), und auch danach hatten wir definitiv nicht die (angeblich) obligatorischen 1-2 Mal die Woche.

3. ...und dann kam Pick Up

Ich hatte schon darüber nachgedacht, Schluss zu machen, ehe man mir Pick Up empfohlen hat. Mein erster Eindruck im Forum: "Was interessiert mich der Blödsinn?" Ich bin erst über Videos von Maximilien P. zum Thema Pick up gestoßen, und die absurd erscheinende Reaktion war: Ich hab' Schluss gemacht (für vier Tage *hust*). Und ich bereue es nicht. Ich halte mich für einen sehr kritischen Menschen, der nicht einfach glaubt, was er hört. Auch nicht, was er sieht, ja nicht einmal das, was er selbst denkt, überzeugt ihn immer. Die Botschaft aber, die ich aus diesen Videos mitbekommen habe war zusammengefasst: Es muss nicht sein, wie es ist.

Dass theoretisch viel möglich ist, was mir klar, versteht das nicht falsch. Aber erstmals bin ich auf diesen banalen Gedanken gekommen, dass es auf der Welt noch andere Frauen, als meine Freundin gibt. Ich war 25 hey (mittlerweile 26), noch nicht zu alt, um Erfahrungen nachzuholen, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie mir fehlen, und zumindest soll es angeblich auf für mich möglich sein, neben einer hübschen Frau aufzuwachen, die ich nicht kenne. Egal, ob ich mich jetzt erinnere, oder nicht. Jedenfalls, so habe ich für mich erstmals wahrgenommen: One Night Stands kommen nicht nur in Filmen vor, reine Fickbeziehungen sind keine Fiktion, und so rein grundsätzlich ist das auch für mich möglich. Angeblich. Klar - wenn jemand behauptet, er kann jede Frau verführen, schüttle ich den Kopf und lache, und wenn mir wer erzählt, es sei möglich für jeden Kerl jeden Tag eine andere geile Frau aufzureißen, muss ich auch schmunzeln. Die Versprechungen sind übertrieben. Aber letztlich sind da Typen die mir erzählen, dass sie so leben, und man realisiert, dass es ja tatsächlich so etwas wie Swingerclubs gibt, dass eine auf die Sexualität zentrierte Welt real ist und Leben in ihr möglich ist. Man wird offen, ein "mit mir kann man eine ganze Menge anstellen", von einer Frau gesagt, bekommt eine ganz andere Bedeutung, ein beiläufiges streicheln am Arm, und plötzlich findet man auch seine eigenen Hände nicht wie gewohnt am eigenen Glas, sondern am Rücken eines Mädchens. Natürlich nur am Rücken. Ich war treu vom ersten bis zum letzten Tag. Zumindest der Körper. Der Kopf war da schon ganz so anders (und das liegt nicht alleine an der Bereitschaft, auch wenn es nur die Taille ist, landen Hände weder zufällig noch ohne Hintergedanken dort).

Okay ... da neue Welt lockt einen, die alte ist voller Dämonen, also beenden wir das Ganze, ehe ich dastehe und mir sage: "Okay, will ich diese neue Welt eigentlich? Würde ich in ihr bestehen?" und "Moment einmal, das kam jetzt plötzlich..." Tief durchatmen, und wir probieren es noch einmal. "Willst du es nur probieren, oder willst du wirklich mit mir zusammen sein." ... das Durchatmen hab' ich dann wohl vergessen, in alte, alles Recht machende Muster verfallend, einfach das erwünschte gewühlt, während mein Kopf noch wirr war. Und leise im Hintergrund ein Flüstern: "mehr..."

Ich habe mich hier registriert, mit rein theoretischen Intentionen. Ich wollte einfach nur diskutieren. Und das habe ich auch. Ich hatte nicht vor, hier zu "lernen wie man Frauen aufreißt" oder so etwas. Einfach gedanklich inspirieren und inspirieren lassen. Aber die Pick Up Ideologie - und den begriff wähle ich bewusst, aber nicht negativ - hat eine gewisse Macht und Faszination. Ich bin widerstand und Kritik gewöhnt. Ich bin und war immer ein widerständiger Freigeist - und zwar keiner, der dann ganz "widerständisch" mit 20 000 anderen auf Demos geht gegen das böse System "Widerstand leistet", während er Parolen nachplappert. Ich kritisiere auch Professoren, vor denen sich andere in die Hosen scheißen, sofern es etwas zu kritisieren gibt und genau danach suche ist. Aber auf einer emotionalen Ebene schaut das natürlich anders aus. Gedanklich kann man etwas ablehnen oder annehmen, über das Gefühl hat man aber keine derartige Kontrolle, so wie ich gestehen muss, dass ich mich bis heute wider meiner Vernunft unwohl fühle, wenn ich jugendlichen Türken begegne, oder noch viel peinlicher, wenn ich das Wort "Delikatesse" höre. Wenn man mir etwas als "Delikatesse" verkauft, schmeckt es mir besser, als wenn man es mir als das verkauft, was es ist, einfach, weil Delikatessen immer etwas gutes sind.

Und so ist es auch mit der Werten der Pick Up Community. Dieser Fastlane muss ja ein echt toller Typ sein, weil ihn irgendwie jeder mag. Gut, von dem hab' ich nicht viel mitbekommen, aber nicht bloß dass die eigene Aufmerksamkeit sich verlagert, plötzlich beginnt man vor dem Typen, der mit einer scharfen Frau rummacht, Respekt zu bekommen. Plötzlich will man mehr Sex und plötzlich ... tauchen alte Dämonen mit voller Wucht auf, aber auch neue Dämonen werden beschworen. Ich habe in meinem Leben nur mit einer einzigen Frau geschlafen. Brauche ich mehr? Die Dämonen nicken mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Aber ... und das ist der Punkt: die Dämonen haben Namen. Usernames. Accounts. Ich habe meine Freundin nie groß verglichen. Ich hatte damals keine Alternativen, weil ... wieso Alternativen? Mein Gedanke war: "Hey, ich hätte gerne wieder eine Freundin (bzw. ein Mädchen, mit dem ich's probier). Wie wäre es mit dem da? Das is' nett." Und wahrscheinlich habe ich den Gedanken "und erreichbar" irgendwo verschluckt. Sie ist hübsch, don't get me wrong, voll mein Typ, aber auf Grund ihres Auftretens hatte ich nie Konkurrenz. Wenn ich ehrlich sein soll, wäre sie damals (zum Kennenlernen) nicht meine erste Wahl gewesen (erste Wahl war aber auch keine Sexbombe, sondern eine Intellektbombe, die schon auch hübsch war - nicht ganz so hübsch, wie meine Freundin - nur war die halt eine von den "coolen"; man kennt das ja in Schulen). ...wie auch immer. Man sieht sich selbst anders, wenn man auf Parties da sitzt und mit anderen Typen über Kant diskutiert, es verändert einfach einiges, trotz der intellektuellen Kritik.

Mit diesem dritten Kapitel will ich einmal zeigen, dass auch die Kritik an einer Ideologie dessen Manifestation in der eigenen Subjektkonstitution nicht verhindern kann, oder einfacher gesagt: Pick up hat eine Wirkung, auch wenn man es reflektiert und kritisiert, und nur weil der Kopf bei etwas nein sagt, heißt das nicht, dass man im Inneren nicht berührt oder getroffen wird.

4. Botschaften

So, es gibt an sich ja vieles, was ich an Pick up nicht so toll finde, oder vieles worin in der Pick Up Ideologie widerspreche, ihr entgegenstehe, und vieles worüber man diskutieren kann und es auch tut. An sich bin ich ja Analytiker, Theoretiker, Skeptiker, aber ganz selten, sage ich jemandem, was er tun soll. Es gibt vieles, wovon ich meine, dass es gesagt gehört (auch wenn's wiederholt wird), aber vielleicht bringe ich durch eine Reduktion vielleicht doch so etwas wie "Struktur" in meinen Post. Ein paar Botschaften an Euch:

4.1. Selbstzweifel

Manche hier haben ein unglaublich ausgeprägtes Selbstvertrauen, eine Selbstsicherheit, die man vom Fernen zu sehen meint. Aber nicht alle. Erst einmal: es ist gefährlich, ein Selbstbewusstsein zu überschätzen und sich seiner Souveränität zu sicher zu sein. Das ist der Punkt, der an Kapitel 3 ansetzt, das ist meine persönliche Erkenntnis - oder viel eher etwas, was sich mir einmal wieder gezeigt hat. Ihr müsst nicht irren, wenn ihr meint, dass ihr selbst entscheidet, dass ihr kritische Köpfe seid, euch nicht leicht beeinflussen lasst und dergleichen. Vielleicht trifft das zu - und ich meine, das trifft auch auf mich zu. Ich bin widerspenstig. Aber mit mir hat Pick Up etwas getan, in mir hat es etwas verändert. Ich sage nicht, dass es insgesamt etwas Schlechtes ist, vor allem, weil ich auch eine Veränderung wollte, aber es gibt auch dinge, die ich nicht wollte - die Dämonen, die sich in mir eingenistet haben. Stellt euch vor, ihr hättet gerade keine Lust zu trinken, aber vor euch steht ein Shot Tequilla und um euch stehen die Leute und rufen "Ex! Ex! Ex!"... würdet ihr den wirklich schulterzuckend stehen lassen? Ist für mich hier ein leichtes, "Nein" zu sagen, weil ich keinen Alkohol trinke (auch wenn Defis jetzt vielleicht die Kopf schüttle, weil ich letztens einen Jägermeister angenommen hab',... ich steh' auf harte Getränke und nehm' manchmal, wenn ich Lust habe, an - nur nicht, wenn Druck hinter ist). Aber man nimmt eine gewisse Position ein, wenn man Werte und Normen negiert - könnt ihr damit leben? Lässt es euch wirklich alles kalt? Sich selbst einzureden, man hätte ein ach so eisernes Selbstbewusstsein und würde sich nicht beeinflussen lassen ist naiv. Und vor allem, so meine ich, gefährlich, weil man sich selbst verlieren kann und am Schluss dinge tut, die man nicht tun will und jemand wird, der man nicht sein will.

Aber ... muss man immer widerstehen? Menschen sind beeinflussbar und das ist gut so. Warum sich nicht beeinflussen lassen? Das ist das Schwierige - wovon will man sich beeinflussen lassen? Manche Jungs sollen ja Angst davor haben, Frauen anzusprechen und darum gemeinsam losziehen, um sich gegenseitig zu pushen und zu drängen. Ist doch okay so. Manchmal haben wir auch einfach Überzeugungen, die uns nicht gut tun. Hier sind die wohl unter "Limiting Believes" bekannt. Das ist das schwierige: am Ende kann man auch jemand werden, der man nicht werden wollte, aber plötzlich sehr wohl sein will. Es ist absurd von außen zu sagen: "Du willst es - du weißt nur nicht, dass du es willst, weil du es nicht kennst", eine völlig advokatorische Rolle, die da jemand einnimmt, während man, wenn man wie ich sehr auf sein eigenes Denken vertraut einfach nur sagt: "Hey fuck you! Wer bist du, dass du meinst zu wissen, was ich 'wirklich' will?!" Das das sicher auch zu Recht.

Zusammengefasst will ich sagen: Seid euch eurer Souveränität weder absolut sicher, noch müsst ihr sie so extrem vehement anstreben.

Seid euch aber auch der Souveränität der anderen nicht so sicher. Leute, die hier herkommen sind wohl selten Leute, die völlig zufrieden mit sich sind. Sonst würden sie kaum hier herkommen. Die lassen sich beeinflussen! Also passt doch verdammt noch einmal auf und überlegt, mit welchem Gedankengut ihr die füttert, was ihr denen für "Wahrheiten erzählt" und für Werte vermittelt.

4.2. Performance

Ich hab' mir hier Anfangs echt schwer getan, das Alter einiger User zu schätzen, weil die hier so altklug und erfahren wirken; wie Leute, die echt eine Ahnung haben von dem, was sie schreiben. Die wissen wie es es ist, eine Beziehung zu führen. Die hatten schon vier Langzeitbeziehungen und erzählen Wahrsinns Geschichten. Mal am Rande - bei so vielen Langzeitbeziehungen und außerdem viel selbstgewählter Single-Erfahrung, wie lang können da die Beziehungen gehalten haben? Und ist jemand, der vier Beziehungen in den Sand gesetzt hat echt jemand, der "weiß man man's richtig macht"? Defis meinte beim Bier mal, die Leute würden im Grunde einzelne Erfahrungen, die sie gemacht haben auch extrem aufbauschen, und von einer zweimonatigen Beziehung schrieben, als hätte die zwei Jahre gehalten (und das natürlich zu behaupten). Hinzu kommt, dass manche Leute schlichtweg gut schreiben können, die einen charismatisch, die anderen überzeugend, die nächsten wissen einfach intuitiv, was gelesen werden will. Es mag überheblich klingen, aber ich behaupte, dass ich mich hier als den Mega-Pua aufgeben könnte, und es klingt ja schon irgendwie nicht so blöd, was ich schreibe. Mich haben schon Leute angeschrieben, weil sie Tipps zu Beziehungen wollten und ich dachte mir nur: "Boa hey, keine Ahnung..." trotzdem hätte ich etwas schreiben können. Ich verrate jetzt nicht, ob ich das getan habe... :-p Gestern hat mich wer angeschrieben, weil er Tipps zum Online-Gaming wollte ... da hab' ich dann echt gepasst. Das letzte Mal, dass ich mir ein Treffen ausgemacht habe, das nicht ganz klar und eindeutig freundschaftlich war oder mit meiner Freundin als bereits Freundin war ... ehm... *hust* okay, lassen wir ein Treffen aus und sagen wir: vor etwa sieben Jahren. Wahrscheinlich könnte ich auch ein Buch schreiben, in dem ich solche Sachen behaupte wie: "jetzt habe ich 6-8 Stunden Sex am Tag", und das vielleicht sogar einwenig glaubwürdiger rüber bringen, als der Autor von Sex God Method. Ein "gewöhnlicher" Mann wie ich kann das nämlich ohne weitere Erklärung schlichtweg nicht glauben und beutelt sich vor lachen. Übrigens hat mit Sicherheit auch der eine oder andere Wissende hier einen Zwei-Account, mit dem er Fragen stellt, die ihm peinlich sind. Jeder performiert halt jemanden. Und ihr kennt auch den Spruch, dass man, wenn ein Typ erzählt, wie viele Frauen er hatte, die Zahl am besten durch drei dividieren sollte. Hier mache ich gerne einmal fünf draus.

Die Botschaft "glaubt nicht alles" ist jetzt redundant - viel eher will ich mich an die Community wenden und sagen: behauptet nicht alles! Wenn wer behauptet, er reißt jedes Wochenende ein Mädel auf, wenn er Lust drauf hat, wenn hier jemand ein gottähnliches "Inner Game" präsentiert oder Kompetenz, die zur Professionalität reicht, dann rechnet doch einmal damit, dass die Leute euch das vielleicht glauben und sich Hoffnungen machen oder dass sie sich mit euch vergleichen und dann einfach abstinken und schließlich kommen Posting raus, die das allererste Posting, das ich gesehen habe, als ich ins Forum gekommen bin, wo ein Typ meinte, er hätte jetzt zwar überdurchschnittlich viele Frauen, aber irgendwie ist es trotzdem nicht genug und er ist so scheiße, weil er nur ... weiß nicht 1,74 oder so ist und jetzt hört er auf, weil es alles keinen Sinn hat und er nie ... weiß nicht .... Fastlane wird (Ergänzung von mir) - wer oder was Fastlane auch immer ist *kopfkratz*. Auch wenn ihr "nur ein Bisschen übertreibt" ... seid doch nicht so "Alpha" - hier sind sowieso keine Frauen, die ihr groß beeindrucken braucht,... ehm. Oder vielleicht doch, wie auch immer.

Darum im Übrigen auch: Vergleiche sind scheiße. Es braucht keine Durchschnittswerte und so weiter. Sorry, ehrlich? Wenn mir mein bester Kumpel erzählt, er hätte fünfmal die Woche Sex mit seiner Freundin, dann is' mir wahrscheinlich lieber, zu glauben, dass es gelogen ist, als zu wissen, dass es die Wahrheit ist. Da häng' ich lieber am Selbstbetrug, denn hey: jeder hat seine Dämonen. Sich selbst, mit anderen zu Vergleichen ist insofern Unsinn, als es gerade in dieser Hinsicht doch um einen selbst und seine eigenen Bedürfnisse geht. Das ist kein Wettbewerb, und es ist völlig egal, wie viele Frauen mein Nachbar hat oder wie viele irgendwer anderer meint, dass ich haben sollte, könnte, würde... und genau solltet ihr auch mit anderen umgehen: Die Leute sind okay ! Vergleiche haben meistens einen Wert inhärent, darum vermeidet so was doch - oder relativiert es.

4.4. Dogmatismus

Fast schon redundant, aber hey Leute. Wir leben im 21.Jahrhundert und Pick Up behauptet ja ab und an auch gesellschaftskritische Momente zu haben. Zu Recht. Aber was hier manche tun, ist dass sie die Glaubenssätze, die sie als Limiting Believes sehen ersetzen durch ebenso starre Prinzipien und teilweise anderen vorschreiben, wie sie zu leben haben. Wo sind die "Outside the Box"-Denker? "LD" ist kein prinzipielles Defizit, und Sex muss nicht die Grundlage von Beziehungen sein. Beziehungen können echt unterschiedlich sein! hier wird halt die Sexualität ins Zentrum gestellt, aber mal am Rande, auch Beziehungen, in denen die Partner viel Sex haben, gehen in die Brüche. dann dem Sex die Schuld geben, pf... zu wenig, zu schlecht, es ist außerdem wichtig, gut im Bett zu sein,... da wird ein Limiting Believe durch einen anderen ersetzt. Sex ist der Dämon meiner Beziehung - aber guess what, meine Freundin will trotzdem mit mir zusammen sein und ich fand die Beziehung schön. Ich spreche jetzt bewusst in der Vergangenheit. Ehm,... ich verplempere mir hier momentan hauptsächlich die Zeit, weil ich warte, bis sie von der Arbeit heim kommt. Habe ... vorhin die Entscheidung getroffen, doch nicht mehr bis zu dem Datum zu warten, das ich angekündigt habe und bin natürlich gerade sehr ... aufgeregt, müde, fix und fertig. Und das ist okay.

5. Zukunft

Okay.... schließlich weiß ich eines: Wenn ich Single bin, will ich hier nicht mehr herum hängen. Ich lehne das Thema nicht komplett ab und ich will auch kein "Pick Up hat meine Beziehung zerstört" von mir geben, weil's nicht stimmt. Dass ich heute Schluss machen werde ich gut. Auch wenn es sich scheiße anfühlen wird. Ich will deshalb nicht als Single hier herumhängen, weil ich denke, dass ich mich dann tatsächlich nicht so wirklich gegen die Normen wehren könnte. Wenn ich in einer Beziehung bin, darf ich mich im Grunde auf Parties in die hinterste Ecke verziehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn jemand als Single auf eine Party geht und dann aus dem hintersten Eck heraus die schöne Blonde beobachtet, ohne sie anzusprechen, und dann alleine heim geht ... wie nennt ihr den dann? Ich will jetzt tatsächlich einmal ein Single-Dasein versuchen. Oder eine andere Freundin, wie auch immer. Das aber ohne, dass mir irgendwer erzählt, was ich nicht tun sollte, "ein echter Mann" zu sein.

Ich denke ihr habt schließlich mein Denken sehr inspiriert. Sehr. Und jetzt ruf' ich den Glaserer an. Irgendwann gestern hat meine Freundin die Glastür zu fest zugemacht, und jetzt ist sie hin. Wir haben davor gestritten, ehe ich losgegangen bin... *seufz* Jedenfalls haben wir beide eines gemeinsam: Unser Kopf ist voller Sorgen und ich kann an kaum mehr etwas Denken, als meine Beziehung und das Schluss machen. Es wirklich sehr schwierig, weil ich die Beziehung immer gelebt habe, als gebe es kein Ende. Ich bin jedes Risiko eingegangen, und sie genauso. Kein Netz, kein doppelter Boden und jetzt der Scherbenhaufen ... im wahrsten Sinne des Wortes. Aber ich bereue nicht, dass ich die Beziehung so geführt habe!

Ich bin voller Unsicherheiten - von echten bis zu absurden. Ich habe in meinem Leben nur mit einer Frau Sex gehabt, und die Beziehung hat nicht darauf basiert. Habe gestern mit einer Freundin gechattet und über Sex diskutiert. Wie auch immer, sie meint, ich würde mir etwas schön reden. Sei's wie's sei, aber ich denke, ich habe mit meiner Beziehung eine Erfahrung, die andere nicht haben. Ich will da jetzt nicht mehr zu tief gehen, weil's mir dann doch zu persönlich wird, aber ich bin zuversichtlich, dass am Ende ... nein. Ich bin nicht zuversichtlich, aber im Moment bin ich es. Jetzt gerade eben. Scheiße Mann... ich glaube, das habe ich jetzt gebraucht. Ich erlaube mir jetzt auch die Respektlosigkeit, das ganze nicht korrekturgelesen abzuschicken... Ssssccchhh...

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Sehr interessanter Text, ja. Denke, damit sprichst Du viele Leute an. Manche - wie mich - auch, obwohl oder gerade weil sie von der "anderen Seite" kommen. Mit ihnen (Mit mir) wurde nach einer langen Beziehung Schluss gemacht. Auch wenn bei mir keine großartigen Streitigkeiten vorlagen, aber egal. Ist auf jeden nett, mal die andere Seite zu hören.

Aber jetzt genug davon! Zu viel nachdenken zieht mich wieder runter. Habe jetzt 5 Monate überstanden und bin auf dem Weg, endlich das einzusehen, was mir hier viele geschrieben haben. Dieses Forum hat mir echt geholfen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Alles gute Mann. Ich kenn dich nicht persönlich, aber ich kann viele Sachen in dem Text nachempfinden. PU hat mir auch sehr geholfen, allerdings hauptsächlich bezüglich meines Inner Games. Ich glaub auch, dass hier viele Spinner und Luftikusse (OLDSCHOOL Word:) ) rumschwirren, aber deine Beiträge waren immer gut. Als jemand, der viel Zeit in einer unglücklichen LTR verbracht hatte, lass dir gesagt sein, du machst es genau richtig.

Ich wünsch dir alles gute für die Zukunft und vorallem für die nächste Zeit.

Viele Grüsse

Robert

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Tusta

Endlich self.... :-)

Weg mit den alten Zöpfen und ran an was Neues. Alles Gute.

bearbeitet von Individualchaotin
Missachtung der Board Rules

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Defis

Dein Text hat mich irgendiwe traurig gemacht. Nicht so traurig das ich weinen musste, aber zumindest nachdenklich.

Es ist immer ein komisches Gefühl wenn jemand den man mag, geht. Nicht nur das er geht, sondern das er gleich mal sein komplettes Leben umkrempelt. Ich hab ja keinen Plan ob du hier noch einmal rein schauen wirst, aber es sollte nur gesagt werden, du hast mich geprägt. Ich hab dir einiges zu verdanken, du warst immer ein großer Kritiker von mir, dass fand ich gut. Das mit deiner Freundin hatten wir ja schon einmal besprochen, ich finde es gut das du einen entschluss gefasst hast, nicht den das ich es gut finde das du Schluss machst, sondern ich finde es gut das du deinen Standpunkt klar machst, wenigstens dir selber. Ich möchte hier keine großen Wort verlieren, lass uns lieber ein Bier trinken gehen, dann machen wir das face 2 face.

Alles Gute bis dahin.

Ist für mich hier ein leichtes, "Nein" zu sagen, weil ich keinen Alkohol trinke (auch wenn Defis jetzt vielleicht die Kopf schüttle, weil ich letztens einen Jägermeister angenommen hab',...

Zu guter Recht. Nicht nur das du ihn angenommen hast, ich habe ihn abgelehnt. Ich, der "alkoholkranke" Partygänger wiedersetze mich dem Druck und lehne einen JM ab. Du, als Antialki, trinkst diesen. Natürlich werde ich das bis an dein Lebensende vor halten, was wäre ich den für ein schlechter Freund wenn ich das nicht tue? :-p

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dein Text hat mich sehr getroffen, wie persönlich er ist. Ich bin da auf der anderen Seite, weil mein Freund mit mir Schluss machen will. Aber dein Text gibt mir da zu denken. Hast du dann wirklich Schluss gemacht? Ich wünsche euch beiden viel Glück!

Und ich habe einen Thread zu meiner Beziehung aufgemacht. http://www.pickupfor...__fromsearch__1. Wielleicht kannst du mir, bevor du gehst, noch einen Tipp geben.

bearbeitet von Individualchaotin
Missachtung der Board Rules

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.