"THE TRUTH IS - YOU Are THE WEAK!"

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das ist echt gut sollte sich jeder durchlesen...

Beinahe jeder Mensch, also jetzt unabhängig ob im oder außerhalb des Studios, den ich kennen gelernt habe oder kenne, wollte bzw. will trainieren, abnehmen, einen schöneren Körper, weniger Speck auf den Rippen, besser in Form sein, sich besser ernähren, regelmäßig trainieren, fit sein, athletisch sein, ein Waschbrettbauch haben oder halt einfach was tun. Jeder hat entweder das schon mal versucht gehabt, einen Expander irgendwo rumliegen, mit dem Gedanken gespielt, darüber oft geredet, es sich vorgenommen, einen Hantelsatz gekauft, eine Diät gemacht, hat schon mal gepumpt, will demnächst wieder anfangen, geht morgen wieder laufen, möchte auch ins Studio gehen, war schon mal angemeldet oder ist es immer noch aber geht nicht mehr hin oder macht alles oder einiges von diesen aufgezählten Dingen bereits oder immer wieder. Egal ob Putzfrau oder Universitätsprofessor, Nachtclubbesitzer oder Anwalt, Schüler oder Lehrer, alt oder jung, Männlein oder Weiblein, dick oder dünn, studiert oder ungebildet, arm oder reich, Bekannter oder Verwandter, sie alle sagten oder machten oder wollten etwas, dass immer mit Training, und vor allem echter Veränderung zu tun hatte oder hat. Aber nur ein kleiner Bruchteil schafft dies!

Will sagen: Es stimmt einfach nicht, wenn es heißt, dass sich nur einige wenige Menschen unserer Gesellschaft einen athletischen Körper wünschen. Jeder will das. Jeder träumt davon und gibt es mal mehr oder weniger offen zu. Jeder will fitter, schöner, stärker, leistungsfähiger, energiegeladener, geiler, attraktiver, muskulöser, lebendiger, erotischer, begehrter, aktiver, dynamischer, ästhetischer usw. usw. sein. Jeder Mensch. Spätestens, wenn er sich nach dem Motto von den Blumen undBienen, für sein Gegenüber intensiver zu interessieren anfängt und selbst das ist nicht richtig dargestellt, weil sich ein Teil des Bewegungs- und Spieldranges schon und sofort in den ersten Momenten des Lebens anfängt auf aktive Weise zu äußern. Dieses innere Programm bzw. Streben hat also jeder.

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Eine wichtige Anmerkung bereits zu Beginn: Dies ist nicht unbedingt ein Artikel für bereits fortgeschrittene Trainierende, welche es schon seit langem verinnerlicht haben, wie man sein Tagesablauf bzw. Leben so einrichtet, dass man mit dem Fuß durchgedrückt auf dem Erfolgspedal steht. Die Gedankengänge des Textes richten sich eher an jene, die zwar Potential und Wille zeigen aber trotzdem viel zu oft scheitern, sich schon mehrmals haben sagen hören "ich fange nächste Woche wieder an", denen irgendwie immer was dazwischen kommt, nicht wissen wo sie anfangen sollen, ständig wochenlange Pausen machen oder kurz: die es bisher nicht geschafft haben sich selbstüberwindend an den eigenen Haaren aus der eigenen Trägheit zu ziehen.

Oder mal so: nach dem Motto "Manchmal gebe ich einen Rat, obwohl ich weiß, dass ihn der Schlaue nicht braucht und der Dumme nicht annimmt" bzw. analog zum Thema: "Manchmal gebe ich einen Rat, obwohl ich weiß, dass der Motivierte ihn nicht braucht und der Träge nicht annimmt", sollten diesen Text evtl. jene besser nicht lesen, welche lieber nicht unbedingt wissen wollen, warum sie, in der Rolle des Tausendfüßlers gesehen, so sicher und gedankenlos, bereits ein Bein nach dem anderen bewegen können und damit verbunden regelmäßig und zielstrebig durch das tägliche Ziel laufen. Evtl. sind diese Zeilen auch für jene geeignet, welche gerade erst mit einem von Eisen getränkten Lebensstil angefangen haben und sich schon in den ersten Anfängen, von scheinbar ungewollten Hürde haben zurückwerfen lassen bzw. sich mit dem hier angesprochenen Typus "hilfloser und ratsuchender Trainierender" identifizieren können.

Ich will aber schon jetzt betonen, dass diese Ratschläge nur meine persönlichen Erfahrungen in diesem Bereich darstellen und keinen 100%igen Anspruch auf eine Art allgemeingültige wissenschaftliche und schon gar nicht allumfassende Musterformel haben. Jeder hat seine eigenen Methoden und Ansichten, ich gebe nur Optionen wieder, mit welchen ich positive Erfahrungen mit von mir betreuten Trainierenden, deren Zielsetzung nicht vorrangig der Wettkampfsport, sondern einfach ein schönerer Körper ist, gemacht habe Punkt. Falls Sie, lieber Leser, also einiges hier als recht "extrem" oder überzogen einstufen würden, dann bitte ich mich im Vorfeld zu entschuldigen, es ist nie persönlicher Natur.

Ich bin halt nur der Ansicht, dass um bei der Mission "optische und dauerhafte Veränderung bzw. Entwicklung des menschlichen Körpers" es nach dem Motto von Zuckerbrot und Peitsche, nicht selten nur mit einer gewissen und harten Portion Druck und vor allem der unbedingten Fähigkeit mit sich selber hart ins Gericht zu gehen, geht. Das Zuckerbrot spielt sicher auch eine wichtige Rolle, aber eine Härte zu sich selbst, wie sie nun mal ein Training verlangt, welches wirklich gravierende Veränderungen erzeugen soll, bekommt man weder durch komplett anti-autoritäre Betreuung noch von ausschließlichen Streicheleinheiten durch einen zu netten aber evtl. damit verbunden weniger ehrlichen Trainer. Wenn dem anders wäre, würden sich die Studiolandschaft von heute, vor athletischen Körpern nicht retten können. Dem ist aber nicht so.

Vorab ein paar Sachverhalte zur Natur der Sache: In der Geschichte der Menschheit gab es schon immer eine Vielzahl von Personen, die ein paar Dinge an die Tafel geschrieben hatten, bei denen sie im Grunde nicht nur ganz einfache und ewige Erkenntnisse von Kneipenphilosophen publik gemacht hatten, sondern mit denen sie sich in ihrem Umfeld auf einen Schlag zudem sehr unbeliebt machten. Es kann also gut sein, dass folgende Sachverhalte und auch in Folgeartikeln erscheinende menschliche Besonderheiten bei dem einen oder anderen Leser ungewollt anecken.

Zählen wir mal in Bezug zum Thema nicht ganz unwillkürlich einfach mal drei recht bekannte Beispiele solcher Aussagen heraus. Da wäre zum einen die Aussage eines sehr berühmten Mannes, welcher die Weltgemeinschaft damit schockte, das Menschen nach seinen Erkenntnissen vom Affen abstammen, also im Grunde dem Tier so nahe wären, wie es der Henkel seinerKaffeetasse ist. Also eine relativ gesehen recht bekannte Aussage, die zwar noch heute so manchen Gesprächspartner zum Schmunzeln bringt, aber zumindest irgendwie in unseren Breiten recht flächendeckend akzeptiert wird, auch wenn man sich um die Frage nach dem Grad der direkten Abstammung sicherlich stellenweise noch heftig uneinig ist. Aber von dem biologischen Standpunkt aus gesehen, ist es mehr als deutlich, dass uns immer noch oder gar ewig, etwas sehr tierisches angehaftet ist, also wir nicht, um zur Verdeutlichung mal die direkte Gegenfront dieser These mit einzubeziehen, mal eben in sieben Tagen auf diese Welt gebracht wurden.

Als nächstes wäre da die ebenfalls recht bekannte These einer berühmte Person, welche ebenfalls ein, stellenweise jedoch immer noch sehr ungern gehörtes, Thema hervorbrachte, in welcher es um die Kernaussage ging, dass menschliches Handeln zu einem unglaublich hoch klingenden Anteil von unbewussten Energien, sprich sog. "Trieben" gesteuert würde. Oder um das Kind mal recht geläufig und überspitzt schlicht auszudrücken: dass jeder Mensch immer nur das eine will und diese sog. " sexuelle Energie" sich dementsprechend im Verhalten bzw. im täglichen Alltagsleben zwar auf unendlich vielfältige Weise äußert aber praktisch nur auf ein grobes Ziel hinausläuft. Also unter anderem die Sache mit dem ewigen "Rein und Raus Spiel" aus Stanley Kubricks "Clockwork Orange".

Als letzte Aufzählung, und man wird zu diesem gedanklichen Spiel unendlich viel von wirklich sehr vielen Berühmtheiten der Menschheitsgeschichte finden und zudem wird man bis in die heutige Zeit zu dieser Diskussion mittlerweile sogar eine Menge Ansichten, Erkenntnisse und Meinungen aus dem Bereich der Hirnforschung finden, käme die ewige Frage, ob der Mensch einen freien Willen hat oder, um es mal etwas rüde und überspitzt auszudrücken, eher ferngesteuert durch diese Welt läuft.

Um die Diskussion um diese ewig anhaltende Frage mal mit einem ganz einfachen Beispiel zu verdeutlichen: haben Sie, lieber Leser, Ihre Maustaste gerade eben willkürlich und in vollem Bewusstsein bewegt oder war es von alleine passiert und diese Handlung wurde Ihnen erst nach einer bestimmten Zeitspanne im Bruchteil einer Sekunde, erst in genau dem Augenblick bewusst, in dem es bereits geschehen war? Bitte denken Sie darüber aber jetzt nicht zu lange nach, denn letztendlich handelt der Artikel weder von Affen oder Trieben noch von Hirnforschern und deren Erkenntnissen, sondern Sie sollten sich diese Hintergrundinformationen einfach im Hinterkopf speichern, damit sie an einigen Stellen des Textes nicht mit so laienhaften und völlig deplatzierten Gedankeneinwürfen wie "das liegt am inneren Schweinehund" kommen.

Oder mal so: Sorry, wenn ich derjenige bin, der Ihnen das sagen muss, aber es gibt keinen inneren Schweinehund. Das ist einfach Blödsinn. Es gibt nur Sie und Ihren Körper bzw. Ihre Muskeln und ich möchten Ihnen dabei behilflich sein, wie Sie möglichst "kongruent" werden. Später dazu mehr.

Mir persönlich ist es zudem egal was von den obigen Theorien gehalten wird und was am Ende mal bei den Debatten rauskommt. Aber wenn ich mir bei einem sicher bin, dann bei der Tatsache, dass es sehr wohl einen gravierenden Unterschied zwischen Trainierenden gibt, welcher sich meiner Überzeugung und Erfahrung nach u.a. auf die zuvor angesprochenen Theorien stützt. Dieser Gedankengang hat u.a. zwei Gründe: Wenn man nämlich wirklich ein Trainer im heutigen Studioalltag sein möchte und weiter den Spaß an der Sache behalten will, dann hat man nur zwei Optionen die Sache zu sehen. Entweder es ist alles eh nur Zufall, vorbestimmt, ausschließlich Genetik oder gar total egal, sinnlos und man beschäftigt nur überwiegend stinkendfaule und hoffnungslose Fälle bzw. mal böse ausgedrückt irgendwelche Konsumidioten, welche sich schwer verlaufen haben. Oder aber ja, es ist möglich etwas zu ändern und man kann jemanden wirklich helfen und es macht sehr wohl einen Unterschied aus, was man mit einem Trainierenden anstellt und auf welche Weise man ihn zu motivieren bzw. helfen versucht.

Und vor allem: jedem wohnt ein biologisch fest verankertes Programm inne, welches sich in früheren Zeiten der Geschichte im Wechselspiel mit dem Leben und vor allem Überleben in der Natur von selbst entwickelt hätte. Welches man erkennen, wecken und destillieren kann und welches im Kollektiv gesehen und in dieser Zeit immer bitter nötiger wird, da sonst alle Welt irgendwann langsam aber stetig in einem immer bedrohlicherem Maße verfetten wird.

Anmerkung: Das ist nicht gegen Personen, die etwas Speck auf den Rippen haben, ich bin sicherlich der Letzte, der rumrennt und meint alle Welt müsse ein Sixpack haben, das ist wieder das Gegenteilige Extrem, welches oftmals, und gerade beim Lieblingsthema mancher, der "Gesundheit", nicht weniger schlimm dran ist. Aber auch dazu später mehr.

Oder kurz: Man ist als Trainer nicht entbehrlich, es ist eine wirklich extrem anspruchsvolle hohe Aufgabe/"Job" und man übernimmt für einen bestimmten und mit wesentlichen Anteil seines Umfelds eine echte Verantwortung, wenn man dabei helfen will, wenn es um das Thema echte Veränderung geht. Ok, bei ersterer Option bleibt noch die Sichtweise, den Begriff "Glück" mit einzubringen und sich evtl. sagen zu können, dass halt nicht jemand anders der Glückliche war, der dem Trainierenden dazu verholfen hatte, sich aus dem Stein, in welchem er schon immer schlummerte, zu hauen. Aber trotzdem blieben die Alternativen zur zweiten Option meiner Meinung nacheinfach nur unerträglich und grausam.

Der zweite Grund ist einfach der, dass ich es schon unzählige Male erlebt habe. Ich habe schon Menschen innerhalb von Bruchteilen von Sekunden sich verändern sehen und mit Veränderung meine ich nicht, dass sie von jetzt auf gleich ein Waschbrettbauch oder 50er Ärmel hatten, sondern wenn ich von Veränderung spreche, meine ich etwas, dass etwas bewirkt, was nach der Huhn Ei Frage einfach als erstes eintreten und vorliegen muss, weil es sämtliche andere, und vor allem bei Training& Ernährung angestrebte, Dinge so zwangsläufig mit sich bringt, wie das ein Hund seinen Schwanz hinter sich herzieht. Ich habe es so oft gesehen, dass sich Menschen um 180 Grad in ihrer Einstellung und damit verbunden in ihrem äußeren Erscheinungsbild entwickelt haben, dass es für mich einfach ein nicht mehr wegzudenkender Fakt ist. Dies wird zudem jeder, der länger in dieser Branche dabei ist, bestätigen bzw. sicherlich auf ähnliche Weise ausreichend oft erfahren haben.

Allerdings war das nie nach dem Motto diverser Werbeanzeigen "in vierzehn Tagen vom Woody Allen zum He-Man oder in einer Woche von Miss Piggy zur Muskel-Barbie" passiert. Es geht sehr viel und beinahe alles, aber es braucht halt Zeit bzw. bitte packen Sie, lieber Leser, mich niemals in die Schublade dieser vorgenannten Abteilungen, denn dann wäre ich echt bitter enttäuscht. Ich habe Menschen geholfen und ich kann aus einer motivierten Person entsprechende Resultate herausholen, aber ich bin Trainer und kein Zauberer und schon gar nicht ein Scharlatan Punkt. Ich hoffe damit ist das geklärt bzw. falls sie Wunder über Nacht erwarten, sollten sie entsprechende Artikel lesen. Sie werden da massig fündig werden. Aber bitte lesen Sie nicht meinen. Oder als Zitat, welches ich Ihnen in bei solch einer Erwartungshaltung ins Gesicht sagen würde, wenn Sie direkt vor mir stehen würden:

"Irgendwer unterliegt hier einem schweren Irrtum und stiehlt seinem Gegenüber nur seine kostbare Zeit" (aus dem Film "Unbreakable" mit Bruce Willis und Samuel L. Jackson)

Apropos Unbreakable, Filminterpretationen, Metaphern und wie man hemmende Einflüsse beseitigt, um endlich richtig Vollgas geben zu können. Es werden oftmals Zitate aus Filmen in diesem und den folgenden Teilen dieser Reihe erscheinen und das mit gutem Grund, denn wenn eines bei Ihnen, lieber Leser, hier sehr gefragt ist, dann die Fähigkeit, einer der größten Vorteile nutzen zu können, mit welche die menschliche Spezies im allgemeinen, ausgestattet wurde: Ihre Vorstellungskraft.

Wo wir langsam beim eigentlichen Thema angekommen sind.Nämlich dem alltäglichen Drama im Studio, das mancher Trainierender, und das obwohl alle Möglichkeiten, Wege, Methoden, Tricks, Kniffe und Mittel heutzutage gegeben und bekannt sind und es absolut kein Geheimnis oder wundersames Rätsel mehr ist, wie man seinen Körper mittels Training und Ernährung erfolgreich beeinflusst, dieser es scheinbar einfach nicht schaffen kann, sich weder regelmäßig und produktiv anzustrengen noch sich für ein paar Tage vernünftiger und bewusster ernähren zu können.

Oder um es nochmal zu verdeutlichen, unterteilen wir Trainierende an dieser Stelle, wenn evtl. auch etwas zu grob, abermals in zwei Kategorien ein: jene die man in ihrer Motivation bremsen muss und die, welche man aufgrund ihrer selbstbannenden und kontraproduktiv hemmenden Trägheittreten muss. Erstere Gruppe wird im zweiten Teil noch kurz als eine Art Idealbild bzw. "Sollzustand" herhalten, auch wenn dies sicherlich stellenweise etwas überzogen dargestellt ist und auf keinen Fall für jeden erfolgreichen Trainierenden gilt und schon gar nicht als eine Art von Klassendenken interpretiert werden soll. Sie werden noch sehen, warum dies dann mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit weder von jedem so gesehen wird und schon gar nicht von dieser Kategorie Trainierender flächendeckend und kritikfrei akzeptiert würde. Zumal das Wort "Ideal" an sich schon völlig falsch ist bzw. mit ein Grund ist, warum viele scheitern.Denn es ist genau das Wort, welches ein Scheitern auf lange Sicht auf eine Weise einfach heraufbeschwört, so wie es der "Jo-Jo-Effekt" beim Thema Abnehmen nicht trainierender Personen ist.

Hier geht es vorrangig um das in den Brunnen gefallene Kind und wie sich dieses auf ganz einfache Weise, mit bewusstem Einsatz der Techniken der Idealgruppe bzw. der "Vollblutpumper", selber an den Haaren wieder herausziehen kann. Oder um mal klarzustellen, worum es mir hier geht: ich weiß ja nicht wie es bei Ihnen, lieber Leser, um Ihr Umfeld außerhalb Ihres Studios bestellt ist, aber ich für meinen Teil kann nur sagen wie ich es Zeit meines Lebens erlebt habe.

Beinahe jeder Mensch, also jetzt unabhängig ob im oder außerhalb des Studios, den ich kennen gelernt habe oder kenne, wollte bzw. will trainieren, abnehmen, einen schöneren Körper, weniger Speck auf den Rippen, besser in Form sein, sich besser ernähren, regelmäßig trainieren, fit sein, athletisch sein, ein Waschbrettbauch haben oder halt einfach was tun. Jeder hat entweder das schon mal versucht gehabt, einen Expander irgendwo rumliegen, mit dem Gedanken gespielt, darüber oft geredet, es sich vorgenommen, einen Hantelsatz gekauft, eine Diät gemacht, hat schon mal gepumpt, will demnächst wieder anfangen, geht morgen wieder laufen, möchte auch ins Studio gehen, war schon mal angemeldet oder ist es immer noch aber geht nicht mehr hin oder macht alles oder einiges von diesen aufgezählten Dingen bereits oder immer wieder. Egal ob Putzfrau oder Universitätsprofessor, Nachtclubbesitzer oder Anwalt, Schüler oder Lehrer, alt oder jung, Männlein oder Weiblein, dick oder dünn, studiert oder ungebildet, arm oder reich, Bekannter oder Verwandter, sie alle sagten oder machten oder wollten etwas, dass immer mit Training, und vor allem echter Veränderung zu tun hatte oder hat. Aber nur ein kleiner Bruchteil schafft dies!

Will sagen: Es stimmt einfach nicht, wenn es heißt, dass sich nur einige wenige Menschen unserer Gesellschaft einen athletischen Körper wünschen. Jeder will das. Jeder träumt davon und gibt es mal mehr oder weniger offen zu. Jeder will fitter, schöner, stärker, leistungsfähiger, energiegeladener, geiler, attraktiver, muskulöser, lebendiger, erotischer, begehrter, aktiver, dynamischer, ästhetischer usw. usw. sein. Jeder Mensch. Spätestens, wenn er sich nach dem Motto von den Blumen undBienen, für sein Gegenüber intensiver zu interessieren anfängt und selbst das ist nicht richtig dargestellt, weil sich ein Teil des Bewegungs- und Spieldranges schon und sofort in den ersten Momenten des Lebens anfängt auf aktive Weise zu äußern. Dieses innere Programm bzw. Streben hat also jeder.

Oder mal so: Muskeln sind die Funktion, Sinn, Inhalt und Ziel eines jeden lebenden höheren Organismus. Man kann sich quasi weder dagegen wehren sie zu nutzen, noch gegen ihre inne wohnenden Energien sträuben. Sie wollen und machen was und das hat einen biologischen und meiner Überzeugung nach, wenn sicherlich auch etwas abgedreht klingend, höheren Sinn. Es ist ein Programm, das wenn es zu stark beschnitten oder abgeschaltet wird, man entweder bald oder bereits tot ist oder irgendwann zu einer nur noch TV schauenden, Gummibärchen essenden und Fäkalien ausscheidenden Zimmerpflanze mutiert.

Die wenigen und totalen Ausnahmen sind eher jene, die davon weder reden noch jemals bewusst einen Gedanken daran verschwendet haben oder dieses wirklich noch niemals versucht haben und es auch nie jemals tun werden. Ich für meinen Teil müsste aber verdammt lange nachdenken, wenn es darum ginge, wer das war. Ich kenne einfach niemanden, der das nicht auf irgendeine Weise wollte oder immer noch will. Aber, und das ist meine persönliche Bilanz, obwohl scheinbar alle Menschen das Gleiche wollen, schaffen es nur die Wenigen, welche eine ganz bestimmte Einstellung haben, auf Dauer eine wirkliche und echte Veränderung zu erreichen. Das ist der gravierende Unterschied zwischen fett oder fit, muskellos oder muskulös, stark oder schwach und gefangen oder frei und vor allem „kongruent oder nicht kongruent“. Diese Einstellung kann man lernen oder besser gesagt, genauso trainieren wie man seine Muskeln trainiert. Oder schon mal vorab etwas überzogen formuliert: Man trainiert gar nienur seinen Körper, sondern immer auch seine innere Einstellung.

Ich möchte auch jetzt schon mal klar stellen, dass es hier nicht um eine vorrangig geistige Kiste oder die übliche gesunder Geist in einem gesunden Körper Stammtischweisheit geht (die leider gar nicht weder ganz stimmt noch unheimlich hilfreich ist, aber auch hierzu im Verlauf des Textes mehr). Gerade beim Thema Geist, wird im Verlaufe des Artikels dem ein oder anderen evtl. die Augenbrauen hochgehen. Aber dafür kann ich nichts bzw. ich wiederhole nochmal, dass ich hier nur meine persönlichen Ansichten mitteile und darin KEINE Wertung zu sehen ist, sondern es eher um eine kurze Anleitung gehen soll. Was damit gemacht wird, liegt außerhalb meiner schreibenden Finger und das es völlig anders gesehen werden kann, ist mehr als normal bzw. logisch, weil dieser Planet sonst der langweiligste Ort im Universum wäre.

Es geht auch nur bedingt um positives Denken und schon gar nicht um modernere Umschreibungen in diesem Kontext wie z.B. "NLP" und ähnliche Richtungen aus der Ecke bzw. der Fernsehserie "Lie to me" mit Tim Roth. Ich habe oft Vertreter und Versammlungen aus diesen Richtungen in live sehen und kennen lernen können und was ich da erlebt habe oder besser gesagt, was ich da in Bezug auf dieses Thema in der Regel gesehen habe, hatte nicht nur wirklich rein gar nichts mit Training oder körperlicher Veränderung zu tun, sondern es erinnerte jedes Mal eher an die Abteilung, welche auf ähnlichen Seminaren allen Teilnehmern suggerieren möchte, dass sie mit nur einer Stunde arbeiten die Woche, in kürzester Zeit Millionär werden kann und dann mit ähnlich strukturierten Anleitungen die Zuhörer mehr oder weniger für kurze Zeit verzauberte.

Alles nach dem Motto "wie werde ich der nächste Hannibal Lector für Arme und habe die "Macht", dass mein Gegenüber mir alles unterschreibt, ich alles im Leben erreiche und ich auch sonst der absolute Übermensch werde, der nun fortan als Musterbeispiel einer wettbewerbsorientierten Gesellschaft Parade läuft". Das ich dort niemanden gesehen habe, der ein athletisches Erscheinungsbild vorweist bzw. regelmäßig Zeit findet zum Training zu gehen, lass ich jetzt mal außen vor. Zumal das wie gesagt, nur meine Erfahrungen sind bzw. vielleicht gibt es ja irgendwo auf der Welt einen Ort, wo alle positive Supermenschen sind und gleichzeitig einen tollen Body haben. Ich habe diesen Ort aber noch nicht gesehen und wenn ich ehrlich bin, würde ich mir so einen Ort auch nicht wünschen. Das ist aber um es nochmal zu betonen, auch nicht gegen die Vertreter dieser Richtung. Zumal Ausnahmen eh immer die Regel bestätigen. Jeder soll auf seine Weise glücklich werden, nur wie schon gesagt:

Der Wunsch nach einem schönen Körper halte ich persönlich für einfach für wichtiger, vorrangiger und zu einem gewissen Grad sogar essentieller, aber er ist in unseren Breiten einfach nicht genauso akzeptiert, wie das Streben nach der ersten Million auf dem Konto. Aber er ist vorhanden. Bei jedem Menschen. Mehr als der Wunsch nach Geld, schnellen Autos oder neuen Kleidern und Schuhen. Fakt.

Und sicherlich möchte ich diese Sache auch nicht in der esoterischen und mit Räucherstäbchen und Teekannen verwobenen Schublade einordnen oder gar aus dieser hervorkramen. Auch wenn ich analog zur vorgenannten Gruppe, sicherlich recht gerne schriftliche Abhandlungen aus diesem Bereich lese, so bleibt auch hier meine traurige Bilanz, dass die typischen Vertreter, welche ich persönlich aus dieser Richtung kennen gelernt habe, leider gar nicht wirklich etwas mit dem Begriff "Körper", welchen sie sehr häufig im Atemzug mit dem Begriff "Seele" verwenden, zu tun haben. Oder mal so: Meiner Meinung nach wurde da einfach das wirklich wichtige vergessen: richtiges Training. Denn einen von erleuchteter Gesundheit strahlenden Körper bekommt man leider nicht von meditieren, Yogasitzungen und Tofu Wurst essen only. Sorry, aber da hakt einfach die Philosophie dieser Richtung oft ganz gewaltig und macht das Spiel nicht selten und vor allem bei Fehlinterpretationen zu einer Farce. Aber auch hierzu bzw. in folgenden Teilen mehr.

Meine persönliche Bilanz ist einfach die, dass es, im überwiegenden Gegensatz zu den vorgenannten geistigen, erleuchteten oder supercleveren Abteilungen, nur eine bestimmte Sorte der menschlichen Spezies regelmäßig schafft einen Body zu entwickeln und dies mit ganz bestimmten Gründen. Mir geht es um ganz einfache und banale Dinge, die jeder mit einem ganz gesunden Menschenverstand verstehen und umsetzen kann oder mit dieser bereits täglich in irgendeiner Form zu tun hat. Es geht schlicht und einfach um das Wort Einstellung und wie man diese entwickeln kann. Sicherlich bestimmen auch immer zu einem gewissen Anteil, und vor allem im Leistungssport auf hoher Ebene, die Gene sehr vieles mit und in Bezug auf die Entwicklung der Muskelmasse wie groß mal irgendwann der Pokal sein wird, aber die Einstellung bestimmt in der Thematik dieses Artikels zu allererst mal den Unterschied, ob es jemand auf Dauer schafft überhaupt ernsthaft und mit sichtbarer Veränderung verbunden ins Studio zu gehen und sich besser zu ernähren oder ob er nach und nach für immer und ewig mit der Chips Tüte und der Bierflasche bewaffnet, auf der heimischen Wohnzimmercouch hocken und irgendwann komplett aufgeben wird.

Falls sich bei dem ein oder anderen Leser bereits das Gefühl eingeschlichen hat, dass es hier um extremen "Muskelkult" geht oder um es mal deutlicher zu formulieren, sich darum dreht, dass der eigene Body über allen, also noch vor Geld, Geist und anderen Werten geht oder in kommenden Zeilen gar so böse behaftete Begriffe wie Muskelsucht, Komplexe, Körperkult usw. eine Rolle spielen werden, dann kann ich Sie, lieber Leser, jetzt schon beruhigend vorwarnen: Genau darum geht es, um nichts anderes!

Oder deutlicher: Wenn Sie Ihre Muskeln nicht in den Mittelpunkt Ihres Denkens und Handels stellen, dann werden Sie weder brauchbare Informationen aus dieser Anleitung beziehen nochwerden Sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch nur irgendetwas erreichen, was Ihnen evtl. vorschwebt. Das soll natürlich jetzt nicht bedeuten, dass Sie in Zukunft völlig hirn- oder geistlos durch die Gegen laufen sollen. Um Gottes willen, so ist es sicherlich nicht gemeint!

Zur Verdeutlichung wie ich das generell sehe, ein leicht überzogenes Beispiel: Wenn jemand in ein Studio geht und zur mir sagt, dass er nur ein "bisschen" haben möchte und sich dabei meist bzw. in wenigstens 90% der Fälle, aus welchem Grund auch immer, demonstrativ und mit mindestens einer Handvoll in die Seiten fasst (oder gar , was auch nicht selten der Fall ist, das Hemd hochzieht und mir dann sein "kleines Problem" zeigt), dann ist das genau das Gleiche, als würde ein Mann mit seinem zu Schrott gefahren Auto in eine Kfz Werkstatt begeben und sagen: "Bitte richten Sie nur etwas den Außenspiegel". Darum geht es. Wieso sieht es in real so aus, dass die Szene in der Autowerkstatt niemals, aber die Szene im Studio sich weltweit täglich wiederholt und jeder findet das zudem "normal"?

Es muss einem einfach einleuchten, dass man nicht einen selbst verursachten Totalschaden in Sachen Körper, mit einem minimalen Aufwand und einer unterdurchschnittlichen Einstellung mal eben begradigen kann. Das ist nicht nur ein gängiger und im Kollektiv scheinbar akzeptierter Denkfehler, sondern mit einer der vielen noch folgenden Gründe, wieso das Spiel niemals mit einer solchen Einstellung funktionieren kann.Oder mal das Motto der folgenden Teile (damit Sie sich jetzt schon überlegen können, ob Sie die folgenden Artikel wirklich lesen wollen) ganz deutlich formuliert: Wie macht man aus einem Problem- und Stresssüchtigen "normalen Menschen", einen muskelsüchtigen und erfolgreichen "Irren" bzw. Wie verwandelt man das Schaf, welches mit der Herde läuft, in einen Löwen, der allen Widerständen im Alltag trotzt.

In nächsten Teil wird es dann unter anderem darum gehen, was es mit den Begriffen Normal, Irre, Muskelsucht, Körperkult, Komplexe, Wertverdrehungen, innere Begrenzungen, Hemmungen, Fehlprogrammierungen, Prägungen und Co. auf sich hat, was daran stellenweise einfach bewusst falsch dargestellt wurde und wird, wie das Herz erfolgreich Trainierender bzw. "Pumper" schlägt und wie man diese Erkenntnisse für seine eigene Entwicklung nutzen kann und vor allem, wieso es auf nichts wichtigeres als Muskeln gibt und niemals geben kann.

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Teil2:

"This is your last chance. After this, there is no turning back. You take the blue pill - the story ends, you wake up in your bed and believe whatever you want to believe. You take the red pill - you stay in Wonderland and I show you how deep the rabbit-hole goes."

(aus dem Film "Matrix", von Laurence Fishburne)

Wenn Sie, lieber Leser, den ersten Teil dieser Artikelreihe gelesen haben und Ihnen dieser Gefallen hat, Sie darin eine Option für die eigene Entwicklung und vor allem Ihre Ziele im Training sehen und Sie sich vor allem mit der angesprochenen Zielgruppe identifizieren können, dann heiße ich Sie herzlich willkommen zum zweiten Teil. Ich freue mich, dass ich Ihnen weiter dabei behilflich sein darf, dass Sie nicht mehr länger "normal" im Sinne einer Gesellschaft sein wollen, welche sich allzu gerne und ständig mit Attributen wie "modern", "zivilisiert", und "kulturell hoch entwickelt" schmückt, aber im Kontext dieses Artikels was wirklich "normales" irgendwie und irgendwo vergessen hat bzw. Ihnen tatsächlich als etwas "unnormales" einreden will.

Wenn Ihnen der erste Teil jedoch nicht gefallen hat, möchte ich Sie bitten lieber nicht weiterzulesen, denn es kann dann sehr gut sein, dass Sie keinen Sinn für meine Sicht der Dinge und meine Art von Humor haben und ich zudem ungewollt gegen Ihre Wertvorstellungen verstoße. Menschen unterscheiden sich unter anderem in ihren Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten. Wenn es für jemanden nicht selbstverständlich ist, die Muskulatur als etwas sehr wertvolles und überaus wichtiges einzustufen und es zudem als ungewöhnlich empfunden wird, seinen Tagesablauf auf die Entwicklung der eigenen Physis auszurichten, dann wird dieser jemand mit den Informationen dieser Artikelreihe nicht nur wenig bis gar nichts anfangen können, sondern es wird zudem ganz automatisch zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen kommen, die auf keinerlei Weise meine Absicht waren oder sind. Oder kurz: Es wird aus Ihrer Sichtweise heraus jetzt noch schlimmer.

Dass ich Muskeln und Training einem hohen Wert beimesse, heißt nicht im scheinlogischen Umkehrschluss, dass andere Dinge deshalb weniger wert, wertlos oder was gar partout negatives sind. Die Sache mit der Wertschätzung ist unheimlich wichtig, da sie mit einem weiteren Verhaltensmuster der menschlichen Natur kollidiert. Dem Vergleichen mit anderen Dingen oder gar Personen. Hier geht es aber nicht um den Vergleich mit anderen, sondern nur um Sie selber. Wo wir automatisch bei einem weit verbreiteten Denkfehler sind, welcher viele Diskussionen aber auch Missverständnisse erklärt und an dieser Stelle hoffentlich beseitigt wird. Und zwar dem Irrtum, dass es eine viel zu allgemeine Meinung davon gibt, dass jeder meint, man könne alleine durch ein paar Jahre Training das Aussehen eines Profi Sportlers erlangen oder das Artikel, welche generell die Themen Muskeln und Training beinhalten, dem Leser automatisch implizieren sollen, dass dieser der nächste "He-man" werden muss.

Sorry, dass ich derjenige bin, der Ihnen das sagen muss, aber wie weit man im Training kommt ist neben intensiver Anstrengung unter anderem eine Frage der Gene. Und Gene bzw. in diesem Falle die Anzahl, Art und Länge der Muskelfasern eines Muskels kann man sich nicht kaufen. Zudem möchte auch nochmal betonen, dass dieser Artikel für jene gedacht ist, die nicht unbedingt bei einem Bodybuilding Wettkampf teilnehmen wollen, sondern die einfach nur ein optisch sichtbares, positives und athletischeres Erscheinungsbild anstreben. Etwas für das man nun mal genauso beständig trainieren muss, wie für einen bühnenreifen Body im Wettkampfsport, aber was man bei optimaler Umsetzung einfach wesentlich eher erreicht. Also ein Ziel, was vom rein biologischen Standpunkt heraus gesehen, jedem Menschen möglich ist. Es ist deswegen u.a. für das Verständnis dieses Artikels äußerst wichtig, dass der erste Teil gelesen und vor allem verstanden wurde. Wer der ernsthaften Ansicht ist, dass es für diese Zielsetzung nur ein paar Liegestützen täglich oder ein zehnminütiges unregelmäßiges Training am Eisen bedarf, den möchte ich an dieser Stelle abermals bitten nicht weiterzulesen, denn er hat einfach leider absolut keine Ahnung und die Praxis zeigt, dass bei diesem beratungsresistenten Personenkreis einfach kaum bis gar nicht möglich ist, diese Lücke erfolgreich zu beheben.

Zudem ist es mir egal, ob jemand intensiv und leidenschaftliche turnt, tanzt, läuft, Gymnastik treibt, schwimmt oder ähnliche Aktivitäten betreibt, um etwas für seinen Körper zu tun. Was man mit seinen Muskeln machen kann, ist das eine, wie man eine gewisse Muskelmasse erlangt, oftmals etwas anderes. Ich habe mich für Widerstandstraining entschieden, weil das erwiesenermaßen der schnellste und nach dem Aufwand/Ertrag Prinzip der effektivste Weg ist und weil es mir einfach am meisten Spaß macht. Wenn Sie zusätzlich andere Aktivitäten betreiben oder toll finden oder gar bevorzugen, dann freut mich das für Sie, aber hier dreht es sich vorrangig um eine Romanze mit dem Eisen.

"Es ist egal, was Du im Leben tust. Die Hauptsache ist, dass Du es von ganzem Herzen tust."

(aus dem Film "Stay hungry", mit Arnold Schwarzenegger und Jeff Bridges)

Es geht hier einfach darum überhaupt Muskeln zu haben, also etwas das heutzutage in einem bedrohlich ansteigendem Maße immer seltener wird. Wer diesen Fakt bzw. diese grausige Entwicklung nicht wahrhaben will, sollte schnell mal seine Brillengläser putzen und sich beim nächsten Freibadbesuch statt junger Mädels, lieber Mal sein komplettes und sonnenbadendes Umfeld näher betrachten. Keiner redet hier also von 120 Kg maximaler Muskelmagermasse verteilt auf einen 1,79 m großen Athleten bei einem KFA von weit unter 10%. Wer mehr Muskeln oder gar sehr viele Muskeln hat ist dadurch nicht automatisch ein besserer Mensch. Die Thematik ist eher, ob es für Sie, lieber Leser, letztendlich besser ist, wenn Sie mehr Muskeln haben und in welcher Weise sich das auf Ihr eigenes Leben positiv auswirken kann. Hier geht es um Ihren Körper und wie dieser mit 5 oder gar 10 Kg mehr Protoplasma aussehen würde und wie Sie es schaffen, dass dafür nötige zu tun: Nämlich die nächsten Jahre oder gar am besten ein Leben lang regelmäßig beherzt zu trainieren.

Oder um den Link zum ersten Teil zu werfen: Hier geht es darum, dass man sportlich, trainiert, athletisch, fit usw. bzw. nicht "normal" aussieht. Ich weiß, dass sich das etwas lustig oder seltsam anhört aber ich persönlich finde das einfach nur bedauerlich, dass man schon und noch darin unterteilen muss, ob jemand ein Sportler, Trainierender oder halt Pumper oder halt ein "Normaler", "Laie" oder "Durchschnittsbürger" ist. Schon alleine diese Abgrenzung bzw. Einteilung zeigt zweierlei ganz deutlich. Dass zum einen in dieser Welt bei der ganzen Thematik bisher eine Menge schiefgelaufen ist und zum anderen das der aus diversen Mündern so oft und gerne um sich geworfene und vieler Orts gehörte Begriff "Toleranz" immer noch eine der größten Lachnummern unserer Zeit ist. Wer bereits längere Zeit trainiert, hat ganz genau erfahren, was damit gemeint ist. Denn man ist ob man es will oder nicht, heutzutage aus einer gewissen Sichtweise ein Außenseiter, Mitglied einer Randgruppe, ein Art von "Freak", wenn man selbst nur ein paar Kilo mehr Muskelmasse, als der heutige Durchschnittsbürger hat.

"Menschen haben schon immer jene verurteilt, die anders sind als sie. Das ist ihr besonderes Merkmal."

(aus dem Film "Herkules in New York" mit Arnold Schwarzenegger)

Die Frage nach dem "Warum Muskeln?!"

Ich persönlich bin der Ansicht, dass es keine überflüssigere Frage gibt, die man stellen kann. Das man Menschen die Vorteile von Muskeln erst noch aufzählen muss, ist mit die größte Bildungslücke dieser Gesellschaft. Aus einer gewissen Sichtweise heraus, gibt es keine bessere Comedy Vorstellung, als die üblichen Argumente und Parolen, welche man von Gesundheitsorganisationen und vielerlei anderen Einrichtungen zu den Themen Bewegung, Lebensqualität, Gesundheit und Training regelmäßig lesen kann. Nicht etwa, dass diese Argumente und aufgezählten Vorteile falsch sind. Ganz im Gegenteil, aber was in Gottes Namen ist eigentlich passiert, dass man Menschen so weit von sich selber bzw. ihrem Körper entfernen konnte, dass man nun so was tun bzw. auf so dermaßen verrutschte Weise etwas völlig selbstverständliches nachholen muss? Wie sehr musste man eine moderne Gesellschaft zuerst tausende von Jahren vorsätzlich verblöden, dass dadurch heutzutage ein so gewaltiger Nachholbedarf entstanden ist? Auf die vielfältigen Gründe möchte ich erst gar nicht näher eingehen, weil das echt zu bedauerlich und schon stellenweise nicht mehr komisch ist. Aber vielleicht sollte man, analog zur Ausgangsfrage, einfach mal kurz klar stellen, wie das Leben zu einer Epoche der Menschheit ausgesehen hat, als man noch nicht in der glücklichen Situation war, dass man jederzeit einen gefüllten Kühlschrank in den eigenen vier Wänden vorfindet.

"Learn fast or die."

(aus dem Film "Avatar" von James Cameron)

Das Leben für die Spezies Mensch war einmal das, was es für alle anderen Lebewesen noch heute ist, nämlich beinharte Action am laufenden Band, körperliche extreme Anstrengung, Lernen und Üben auf die harte Tour, mühselige Nahrungssuche, Sammeln, Jagen, Rennen, Wandern, Klettern, heftiges Werben, nicht selten gewaltvolles sich vermehren, und vor allem, reiner, ständiger und gnadenloser Überlebenskampf. Also etwas technischer betrachtet eine Form des Trainings zu jeder möglichen und oftmals unberechenbaren Zeit des Tages. Die wenigen Momente oder gar Stunden der Ruhe waren nicht nur so selten, sondern genauso kostbar wie heutzutage pures Gold. Diese Augenblicke der Stille waren eine, wenn nicht gar DIE, totale Dimension der Entspannung. Dazu bzw. wie man diese gigantische Momente wieder aufleben lassen kann, einige Zeilen später aber erst mehr. Ohne ein gewisses und lebensnotwendiges Maß an Muskeln wäre man in diesem Jahrtausende währenden Zeitabschnitt nicht nur so funktional und nützlich gewesen wie ein geplatztes Kondom, sondern man hätte ohne auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein nicht einen einzigen Tag überleben können. Muskeln waren einfach mal auf dieser Welt für uns Menschen ein Fakt und eine Grundvoraussetzung wie es heutzutage Strom, festes Schuhwerk und fließend Wasser sind. Etwas extrem kostbares und essentiell notwendiges ist irgendwo auf dem Weg in die moderne Welt von heute verloren gegangen und dieser Verlust macht sich nun auf sehr drastische und negative Weise immer gravierender bemerkbar. Es muss einem einfach einleuchten, dass der breiten Masse etwas fehlt, was man selbst mit der Umschreibung "sinnvoll", noch auf gewisse Weise in seinem wahren Wert ungewollt beleidigen würde.

Wir sind einfach alles in und durch unsere Muskeln. Wir drücken uns durch sie aus, wir reden, schlafen, sprechen, lieben, küssen, hören durch und mit der Hilfe unserer Muskulatur. Nur alleine 500 Muskeln kontrahieren wenn ein Mensch einen sexuellen Höhepunkt erlebt. Unser Lachen, unsere ganze Gestik und Mimik, die Art sich mitzuteilen, unser Fühlen, Betören, Tanzen, Malen, Schreiben, Essen und tägliches Gehen und Stehen, einfach alles hat mit unseren Muskeln zu tun. Wenn Sie andere Muskeln haben sind Sie einfach ein anderer Mensch. Sie leben einfach mehr und intensiver, wenn sie eine trainierte Muskulatur haben. Der drastische Verlust der Muskelmasse in der Gesellschaft, vorrangig in den letzten Jahrhunderten, ist durch ein dermaßen subtiles und gerissenes Tauschgeschäft möglich geworden, welches den sprichwörtlichen Pakt mit dem Teufel auf die Stufe eines Kavaliersdeliktes hebt. Die systematische Entkörperlichung unter dem Banner von Fortschritt, Wohlstand und technischer Revolution, ist der größte Kollateralschaden der Menschheit gegen sich selbst.

Zur Verdeutlichung gehen wir mal ins Reich der Tiere. Es gibt die Aussage und auch Belege, dass bestimmte Tierarten in Gefangenschaft wesentlich älter werden, als wenn sie in ihrem ursprünglichen Lebensraum in Freiheit leben würden. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass sie regelmäßig Futter und Pflege erhalten und einfach weniger Stress und Risikofaktoren ausgesetzt sind. Ein australischer Korallenfinger Laubfrosch z.B., wurde in einem Zoo nachweislich weit über 50 Jahre alt und dieser Fall ist bei dieser Tierart keine Ausnahme. In seinem ursprünglichen Lebensraum wäre er in der Regel gerade mehr als die Hälfte so alt geworden. Es gibt aber auch den Fakt, dass wenn man, und dies gilt vor allem für Säugetiere, die jeweilige Spezies nicht nur nicht ausreichend artgerecht, sondern vor allem stark in ihrem Lebensraum eingeschränkt hält, sich nicht nur die Lebenserwartung drastisch reduziert, sondern zudem Krankheiten und schwere Störungen im Verhalten auftreten. Oder lapidar ausgedrückt: die Tiere werden krank, verfetten und sind teilweise schwer geistes- und verhaltensgestört. Der Fall des Eisbären vor einiger Zeit, welcher sich selber in seiner Anlage ertränkte, hat diesen Umstand auf schockierende Weise und als erschütterndes Nachrichtenspektakel einer breiten Zuschauerzahl in der Bevölkerung verdeutlicht.

Sie wissen nicht ganz worauf ich mit obigen Beispielen hinaus will? Soll ich das wirklich etwas deutlicher formulieren? O.K., kein Schimpanse auf dieser Welt wäre so verrückt, als dass er beinahe den ganzen Tag freiwillig und über viele Stunden am Stück, in einem engen und künstlich erhellten Raum still und beinahe regungslos auf einem Bürostuhl hockt, angeschnallt auf einem Autositz verharrt oder vor sich hingammelnd auf einem Wohnzimmersessel sitzt und sich teilweise dabei gleichzeitig von medialen Einflüssen berieseln lässt bzw. diese gar interessiert verfolgt. Kein Hund, kein Pferd, keinen Elefanten und auch keinen Löwen könnte man auf eine Weise dressieren, schlagen,quälen oder abrichten, dass er so etwas erniedrigendes auch nur einen Tag ohne jeglichen Widerstand mit sich machen lassen würde.

Mit Menschen jedoch hat man dies nicht nur erfolgreich geschafft, sondern es wird zudem als "normal" eingestuft und gehört zum modernen Alltagsleben schon mehr oder weniger als selbstverständlich dazu. Alles Gerede und Debattieren, und vor allem, alles Suchen und Forschen nach einem wundersamen Mittel gegen sogenannte Zivilisationskrankheiten, pervertiert doch in Verbindung mit dem üblichen Gesülze über Bewusstsein, Intelligenz, Krone der Schöpfung, Körper, Geist und Seele usw. zu einem gigantischen schlechten Scherz, wenn man weiterhin in diese Gleichung die Aussage mit einbezieht, dass jemand, der sich intensiv für Training, seine Muskeln, eine bewusstere Ernährung und einen aktiven Lebensstil entscheidet, als "unnormal" eingestuft wird bzw. sich dafür sogar noch rechtfertigen muss.

Das ganze Szenario erinnert an ein Bild, bei welchem sich alle Menschen in Ihrem Umfeld, ständig und mit wachsender Begeisterung mit dem Hammer auf den Kopf hauen und Sie, lieber Leser, dann aber allen Ernstes gefragt werden: "Hey wieso machst Du das nicht auch, wieso willst Du, dass es Dir gut geht bzw. besser geht als uns?! ". Oder an die Geschichte von der Mutter, die mit ihrem Sohn zum Arzt ging, weil dieser sich nicht für Schlägereien, Saufeskapaden, Partys, Schlampen, Drogen, schnelle Autos, teure Anziehsachen, Hehlerei, Dealen, Stehlen, usw. sondern für die Natur im nahegelegenen Wald, Bildung, Tiere, Musik, Dichtung, Kunst, Theater, Museen usw. interessiert. Das man sich für Muskeln rechtfertigen soll oder die Motive dahinter erst begründen muss, ist in etwa das Gleiche, als müsste man sich für Lachen, Atmen und Körperflüssigkeiten ausscheiden oder austauschen rechtfertigen bzw. dies einem tatsächlich fragenden Gegenüber ernsthaft begründen müssen.

Man kann echt unzählige Gründe für Training aufzählen und man wird unendliche viele positive Argumente für ein Training der Muskulatur finden, aber das wirklich bedeutsamste Argument für Muskeln ist einfach jenes, dass es keinen einzigen Grund dagegen gibt. Es gibt einfach kein Argument gegen Muskeln, genauso wie es kein einziges Argument gegen viele andere wesentliche und wirklich wichtige und schöne Dinge, die ebenfalls mit den Sinneserfahrungen im Leben zu tun haben, gibt. Muskeln sind ein Teil der allseits bekannten Sinne eines Menschen. Jeder kennt die üblichen Sinne also Sehen, Hören, Schmecken usw. aber nur Wenigen ist bewusst, dass Muskeln auch über einen eigenen Sinn, den sog. "kinästhetischen Sinn" verfügen.

Leistungsfähigere Muskeln haben zu wollen ist ein biologisches Programm, es ist verankert und hatte und hat immer noch eine evolutionäre Funktion. Sich davon bzw. dem Drang nach Bewegung, mehr Energie und Kraft, völlig frei machen zu wollen, kann einfach nur schief gehen. Ein Mensch strebt auf vielfältige Weise nach Entwicklung. Das ist mehr als Natürlich und so vorgesehen. Irgendwas in seinem Sinnesprogramm und inneren Erleben will aktiviert, genutzt und gefüllt werden und wenn es nicht auf eine andere positive Weise erreicht wird, dann wird es sich auf negative und unnatürliche Weise und damit verbunden schweren körperlichen oder gar geistigen Folgen äußern. Ich behaupte einfach schon leicht vorgreifend an dieser Stelle und in völliger Überzeugung, dass beinahe alle gewöhnlichen Probleme der sogenannten Normalen bzw. nicht trainierenden Menschen durch Training und eine damit verbundene Entwicklung in der Einstellung,auf positive Weise beeinflusst, wenn nicht sogar völlig behoben werden können. Im späteren bzw. vierten Teil dieses Artikels werden Sie dann nicht nur sehen, wie einfach es sein kann den inneren Antrieb zu entwickeln, regelmäßig zum Training zu gehen, sondern Sie werden dann hoffentlich gleichzeitig erkennen, welche positive Auswirkungen eine gesunde "Verrücktheit" auf Ihr gesamtes Leben, also auch auf das außerhalb der vier Studiowände, haben wird.

Gehen wir zur weiteren Verdeutlichung und analog dazu, dass wir in einer reizverarmten Umwelt leben, noch mal zurück zu den Tieren im Zoo, dem Urzustand der Menschen vor tausenden von Jahren und dem absoluten Glücksmoment totaler Ruhe usw. Auf der einen Seite fehlen die körperlichen Anforderungen aber auf der anderen Seite herrscht eine extreme Reizüberflutung von negativen Einflüssen, welche wir an dieser Stelle mal, wenn auch nicht ganz exakt dargestellt, Stress nennen wollen. Stress ist nicht irgendein Modewort, es ist einfach ein kaum zu ertragener Fakt für unheimlich viele Menschen. Der Kopf mancher Menschen ist, ohne dass sie es merken, so dermaßen überflutet, dass sie es tatsächlich gar nicht merken, dass ihr Körper dadurch immer mehr unweigerlich den Bach runter geht. Sie bekommen diese ganze Diskussion weder mit, noch wüssten sie was sie dagegen tun könnten und schon gar nicht würden sie erahnen, welche Vorteile ihnen dabei ihre Muskeln bieten würden.

Denn hier sind wir bei einem weiteren Mangel unserer Zeit, nämlich einer Trennung die es gar nicht gibt, nie gab und in Zukunft einfach auch nie mehr geben sollte. Kopf, Körper, Muskeln, Seele, Geist usw. das hört sich alles an, als könnte man in verschiedene Zimmer gehen und mal eben nachsehen, was die kleinen Kinder gerade so treiben, um im nächsten Moment sich wieder seinen eigenen Sorgen und Alltagsproblemen zuzuwenden. Aber das stimmt so wie es dargestellt und vor allem getrennt wird, einfach nicht. Diese Sichtweise ist nicht nur als verrutscht einzustufen, sondern sie gleicht einer latenten und holistisch verpackten Massenkastration des eigenen Selbst.

Machen wir hierzu ein kleines gedankliches Spiel. Wo denken Sie, lieber Leser, gerade in diesem Augenblick? Denken Sie wirklich in Ihrem Kopf, hinter Ihrer Stirn, Ihren Augen bzw. wo genau meinen Sie genau das Sie denken?! Bitte setzen Sie sich dafür einen Moment ruhig hin und dann stellen Sie sich die nächste Frage, wie es sich anfühlen würde, wenn Sie in z.B. Ihren Unterschenkeln denken würden. Oder in Ihren Armen. Den Brustmuskeln, den Oberschenkeln (bitte denken Sie jetzt nicht zwischen den Oberschenkeln, womöglich lesen Sie den Artikel dann nicht zu Ende…) usw. Merken Sie worum es geht? Das kann man bezeichnen wie man will, ob nun Meditation, Beobachten, Entspannen und was es noch an vielfältigen Bezeichnungen dafür gibt. Aber es ist was extrem Gutes und durch die Verbindung zu trainierten Muskeln wird es nicht nur mit steigender Leistung und Masse und von Workout zu Workout intensiver und bereichernder, sondern es ist u.a. mit genau das, was tausende von passionierten Trainierenden immer wieder an das Eisen treibt. Wenn Ihnen dieses Gefühl schon jetzt gefällt, Sie womöglich sogar teilweise den ein oder anderen Muskel bei diesem Spiel bereits reflexartig kurz angespannt oder befühlt haben und sich dabei evtl. sogar ein zufriedenes Lächeln auf Ihrem Gesicht breit gemacht hat, dann können Sie mir glauben, dass Sie es irgendwann als unentbehrlich ansehen werden und von da an nur noch schwer verstehen werden, warum andere Menschen so eine Sinneserfahrung nicht auch anstreben.Wenn sie Ihre Muskeln trainieren, werden Sie in Zukunft intensiv eben genau in diesen Muskeln denken und dies wird Ihnen nicht nur verdammt gut tun und sich "echt geil" anfühlen, sondern dann haben Sie schon bald die Entwicklung zum "Unnormalen" vollzogen. Gratulation.

"Das ist gut. Du hast den ersten Schritt in eine größere Welt getan."

(aus dem Film "Star Wars" von Alec Guinness)

Dass man sich für totale Ruhe und Entspannung usw. gar nicht bewegen soll, das mag es sicherlich auch als gute Option geben und ist sicherlich auch ein Teil der Komponente Erholung, in einem durchdachten Trainingsprogramm bzw. aktivem Life Style. Logo. Aber der Fakt, dass man eine Form der Entspannung auch auf aktivem Wege bzw. nach dem Motto "Raus aus dem Kopf, rein in den Körper" erreichen kann, das ist einfach eine weitere Bildungslücke einer Gesellschaft, der man aus vielerlei Gründen solche Dinge einfach nicht auf das rostige Bildungstablett serviert. Oder mal deutlicher: Es gibt in echt gar keinen Spruch von wegen, dass Menschen Gefangene ihres eigenen Körpers sind. Wie soll das denn bitte gehen? Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach, ist einfach eine völlig verdrehte und verlogene Floskel. Es ist genau anders rum. Menschen sind Gefangene ihres Kopfes! So sieht es doch aus.

Erst entkörperlicht man mit aller Gewalt ganze Dekaden und Generationen, dann setzt man sie unter permanenten Stress, sorgt dafür dass ihr allseits und ständig gelobter Geist bzw. Kopf so dermaßen mit Sorgen, Alltagsproblemen, Zukunftsängsten, Selbstgesprächen, Aufgaben und Konflikten vollgestopft ist, dass diese Gedankenflut die Dichte eines schwarzen Lochs erhält und dann wundert sich aber alle Welt, dass eine entstandene Leere sich millionenfach mit Fress- oder anderen Suchtstörungen, Wohlstandskrankheiten, einer endlosen Artenvielfalt von selbstzerstörerischen Zwängen usw. äußert und am Ende forscht alles und jeder aus dem Reich der schlauen Köpfe, nach einer Lösung und bietet u.a. im Sinne eines modernen Gesundheitssystems den beitragszahlenden Versicherten einen kleinen Stapel dünner Infohefte über das neue Kursprogramm "Trainiere Deine Gesundheit" in ihrem Eingangsbereich an?! Aber wenn man regelmäßig und beherzt trainiert, dann gilt man als "muskelsüchtig" oder es wird als dumm bzw. "primitiv" abgetan?! Sorry, aber wenn es als primitiv gilt, dass man sich intensiv mit seinen Muskeln auseinander setzt, dann möchte ich niemals "zivilisiert" sein! Nein, es gibt wirklich keine sinnlosere Frage als die, warum man seine Muskeln trainieren solle.

Die Frage ist doch eher, warum es so vieleVorurteile gibt, welche sich hemmend und abschreckend auf die vielen potentiell Interessierten auswirken. Kommen wir somit mal nur ganz kurz zu den Vorurteilen:

Muskeln machen langsam, dumm, unbeweglich und hässlich. Klar, so was kann man schon mal in gewissen, mehr oder weniger schwer gebildeten Schichten, sei es nun in der Kneipe an der Ecke, in einer hochkulturellen Nachmittagstalkshow oder auf einem städtischen Bier- und Grillfest, hören. Aber ich denke nicht, dass man auf so einen hochgradigen und verbal abstrahierten Unsinn überhaupt eingehen muss. Das käme vom Armutszeugnis in etwa auf das Gleiche raus, wie wenn Albert Einstein zu Lebzeiten einem Fünfjährigen den Hintern versohlt hätte, weil dieser behauptet hat, dass der gute Professor von Physik keinerlei blassen Schimmer gehabt hätte.

Die Frage ist somit viel eher, warum kommt es überhaupt zu diesen Vorurteilen, wenn das Thema Muskeln über die Aschebahn rennt oder dynamisch im Raum steht? Obwohl die Frage wirklich leicht zu beantworten ist, sorgt nur das bloße Aufzählen von nur einigen der vielen Gründe, nicht selten schlagartig dazu, dass man es sich nur durch bloßes Aussprechen in einem untrainierten Umfeld, mit allen Zuhörern für den Rest seines Lebens ungewollt und bitter vergeigt. Denn die Gründe sind die Urknalltheorie für Neid, Missgunst, Nichtakzeptanz und Intoleranz. Muskeln und ein athletischer Körper stehen einfach synonym für all das was unglückliche und unzufriedene Menschen nicht haben. Sie sind der Schlag ins Gesicht für den Gehemmten, der Tritt in den Hintern für den Trägen, sie sind das rote Tuch für den Unsicheren, das zynische Gelächter der Nichtbewunderer im Kopf des finanziell erfolgreich Übergewichtigen.

Muskeln sind das ausgegrabene Kriegsbeil für den Generationskonflikt, denn Muskeln haben heißt jung sein.Sie erinnern manch älteren Zuschauer an die Zeit, in der er noch dynamisch, attraktiv, gesund, alle paar Tage frisch verliebt und frei von Stress, Sorgen und Zukunftsängsten, sprich: in einem längst aufgegebenen, verdrängten und vor allem paradiesischen Zustand war. Jemand kann zehn Autos und ein Dutzend Häuser haben, er wird niemals so viel Hasssalven ernten, wie jemand der einen Body wie Brad Pitt (in Fight Club) voller Stolz den Strand entlang spazieren trägt.Muskeln sind einfach tierisch und Menschen hat man seit jeher erfolgreich eingetrichtert, dass man alles was mit etwas tierischem verhaftet ist, frei nach Schnauze und ohne große Rücksicht verurteilen darf. Muskeln treffen aufgrund ihrer erotischen Grundnatur eine weltweite Achillesferse und es ist einfach ein gewaltiger Unterschied, ob Sie, lieber Leser, beim nächsten Kaffee und Kuchentreff Ihrer Verwandten und Bekannten, unangekündigt am Tisch aufstehen und lauthals sagen, dass Sie einen Hund, einen neuen Fernseher, ein Problem, ein Wunsch, einen Garten oder eben Muskeln haben. Nur alleine in Verbindung mit diesem Wort, wäre es in etwa das Gleiche, als hätten sie stattdessen gesagt, dass Sie täglich Sex oder einen Dauerständer haben.

Obwohl Muskeln wie alles Natürliche und wirklich Schöne völlig kritikfrei sind, unterliegen sie somit einfach einem beinahe reflexartigen Programm, gegen das sich nur wenige Menschen gänzlich völlig wehren können. Das, lieber Leser, ist allerdings wirklich "normal", denn die Sache mit dem Neid, die ist einfach fest verankert und auch wenn nur wenige zugeben können, dass es ihn gibt, so ist er einfach ein fester und bis zu einem gewissen Grad ein notwendiger Bestandteil der menschlichen Natur. Es ist eher die Frage in wie weit man sich diesem Programm hingibt oder sich seines individuellen Rahmens bewusst ist.

So mancher Leser wird sich hier evtl. gerade im Stillen sagen, dass dies ja alles schön, stimmig und gut sei, auch sicherlich wunderbar rosa verpackt und mit viel Sonnenschein erzählt wurde, aber es ja nun doch auch ein unwiderruflicher Fakt sei, dass es tatsächlich eine Schattenseite bei der Thematik Muskeln gibt. Womit wir auf den dritten Teil dieser Reihe verweisen und damit verbunden einem Thema, welches genau wie Muskeln, Neid, biologischen Programmen, Einstellungen, Vor und Nachteilen an sich, sich immer und ewig in einer gewissen Spanne bewegt. Im folgenden Teil werde ich somit, zumindest aus meiner persönlichen Sichtweise, versuchen die Abgrenzung von einem positiven zu einem negativen Drang nach mehr Muskeln zu verdeutlichen. Ab wann das Maß und vor allem die damit verbundene Einstellung schwer gekippt sind und wie man selber diesbezüglich einen Maßstab zur Unterscheidung bekommt. Anschließend werde ich dann das erläutern, was ich unter dem „Idealzustand“ verstehe und möchte aber schon hier und nochmal darauf hinweisen, dass dies kein Ideal im üblichen Sinne darstellen soll, sondern nur eine weitere Hilfe der Orientierung für jene ist, denen es endlich mal mehr als guttun würde, wenn sie sich auf förderliche Weise einer positiven Form der Sucht nach beständigem Training hingeben.

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Guter Artikel, auf der einen Seite. Es geht um Mindset, den Willen, sein Leben auf seine Gesundheit, seine Muskulatur und damit einen Teil von sich selbst, auch auszurichten. Um die Bereitschaft, sich abzuheben und zu einer neuen Norm zu werden und "normal" den Kampf anzusagen.

Insgesamt ist er mir viel zu lang, hat VIEL zu viel Fluff und kommt nicht zum Punkt. Das fällt mir bei vielen Profitrainern auf, dem Karsten Pfützenreuther, dem Björn Friedrich... einigen Kampfsporttrainern... irgendwie zu viel Fluff. Auch wenn die Message klar werden sollte.

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Hab nach drei Absätzen aufgehört zu lesen. Dabei fand ich den Karsten bei einem Youtube Interview durchaus sympathisch und direkt. Aber hier ist es viel zu langatmig... Gibts ene Kurzversion? :)

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Gast Yeezyzz

Entweder du nimmst dir die 5 Minuten und liest es oder du lässt es!

Kurzversion...

So was kann man bei "Krieg und Frieden" lesen, aber nicht bei den paar Wörtern!

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Entweder du nimmst dir die 5 Minuten und liest es oder du lässt es!

Kurzversion...

So was kann man bei "Krieg und Frieden" lesen, aber nicht bei den paar Wörtern!

Ach, ich drücks einfach mit Rippetoes Worten aus, dann hat man eine gute Kurzversion, der Karsten hat echt den meisten Teil des Texts total geschwurbelt, der braucht nen guten Lektor ;)

we have not spent the

last 65 million or so years finely honing our physiology to

watch Oprah. Like it or not, we are the product of a very

long process of adaptation to a harsh physical existence,

and the past couple centuries of comparative ease and

plenty are not enough time to change our genome. We

humans are at our best when our existence mirrors, or

at least simulates, the one we are still genetically adapted

to live. And that is the purpose of exercise. But the

problems that are created by ignoring this are not just

physical. Diabetes, obesity, osteoporosis, heart disease,

hypertension, sarcopenia, and bad breath are only a part

of what’s wrong with the way the twenty-first century

treats its precious children.

[...]

We have become lazy. I know you’ve heard this before,

and I know it doesn’t necessarily apply to you or me in

the same way it does to the general public. But I dare you

to read Steven Pressfield’s Gates of Fire, his marvelous

retelling of the Spartans’ battle with the Persians at

Thermopylae, and tell me that you’re not a pussy.

[...]

McConnell hates the term “wellness” as much as I do.

Wellness is what we say when we mean Ineffective

Exercise and USDA Dietary Guidelines, both of which

are designed to be easy to do and to pay lip service to

a concept that most people know is good and right but

don’t have the nads to actually follow. “Wellness” means

having a salad and a baked potato after your aerobics

class. It means enjoying increased longevity—getting to

watch more episodes of Oprah! It means making an

attempt at doing something slightly harder than sitting

at your desk, and that the attempt itself is good enough.

Mainly it means that just being “well” is good enough.

Well, “well” is not good enough, and we need to quit

acting like it is.

[...]

So let me say something a little meatier: you owe it to

yourself and the millions of lives that generated yours

to live as though you appreciated it. Over and above the

fact that you’re healthier—and as a result cost everybody

less money and aggravation while you’re here—there

is just something wrong with getting up every day and

moving through your existence with the least possible

effort. Doing it this way makes you more than merely less

than optimum. It makes you afraid of cows, and unable to

understand that you should not be.

If your expectations are always those of someone content

to live without physical challenge, then when it comes

time for mental, moral, or emotional challenge, you fail

to meet it because you are out of practice. Meeting and

overcoming obstacles are skills that can be honed, as

opposed to talents with which we are born. The best way

to prepare for the inevitable shit that life occasionally

hands us all is to live in a way that prepares you for it. If

you can treat personal tragedy like a heavy set of twenty

squats, you’ll do better than someone who has never

met any challenge. Intentionally placing yourself in the

position of having to complete a task when you don’t

know if you can is the single best way of preparing to be

in that position unintentionally. And that, my friends, is

the way your training should be approached, so that you

get more out of it than just “wellness.”

http://library.crossfit.com/free/pdf/63_07_Be_Alive.pdf

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Teil3:

"I mean, is it showing off if somebody's doing the things he's capable of doing? Is a bird showing off when it flies?"

(Christopher Reeve in "Superman")

Willkommen zum dritten Teil der vierteiligen Artikelreihe. Wir haben bis hierher erfahren, dass Muskeln zwar eine tolle und sinnvolle Sache sind, aber u.a. einverdrehtes Meinungsbild im Zusammenhang mit der lächerlich gängigen Einteilung durch eine verkorkste Gesellschaft, so manchen bereitwilligen Neueinsteiger von der Aufnahme eines entsprechenden Trainings abhalten oder zumindest dieser dadurch in seiner Motivation schwer negativ beeinflusst wird. Oder um es nochmal kurz zusammenzufassen und schon mal den Kontext dieses Artikels vorgreifend mit einfließen zu lassen:

Wenn Sie, lieber Leser, demnächst gerne leidenschaftlich trainieren, Spaß und Erfüllung an einem beständigem Training mit Gewichten haben, dies so klasse finden, dass Sie es nie mehr missen möchten, sich womöglich sogar zudem noch bewusst ernähren, sich ausreichend Erholung gönnen und Alltagsstress auf ein nötiges Minimum reduzieren oder gar demnächst generell dem Leben und Ihrem Körper positiver eingestellt sind und oben drauf nicht mehr viel von der üblichen Art und Weise der Freizeitgestaltung und Lebensweise der sog. "breiten Masse" halten, dann sollten Sie sich bitte nicht großartig darüber wundern, wenn Sie irgendwann von einem Ihrer nichttrainierenden und "normalen" Bekannten oder Verwandten, in gut gemeinter Absicht als völlig gestörter, komplexbeladener Suchtpatient in die nächste Irrenanstalt zwangseingewiesen werden.

Also passen Sie gut auf, wem Sie in Zukunft von Ihrem neuen Hobby erzählen. Sie wären nicht der Erste, der den Flug über das Kuckucksnest teuer bezahlen musste. Sie werden zwar heutzutage sicherlich nicht mehr gekreuzigt, gesteinigt oder verbrannt werden, aber Sie sollten in Ihrem bisherigen Umfeld trotzdem auf alles vorbereitet sein.

Sie können also noch umkehren, sich das höchste zu wahrende Gut eines gesellschaftlich angepassten Menschen, nämlich sein guter Ruf, wahren und sich sagen, dass es eh ja alles keinen Sinn hat, dass es ist wie es ist und man muss nun mal alles andere vor sich und seine körperlichen Bedürfnisse stellen, weil das eben jeder so macht und eh nie anders war und auch nicht sein kann.Wo kämen wir überhaupt auch hin, wenn demnächst nach dem Motto "Wenn jeder nur an sich denken würde, wäre für alle bestens gesorgt", keiner mehr für das traditionell verankerte, harmonisch funktionierende Miteinander in Form eines hektischen, oberflächlichen, unerfüllten und gestressten Alltags, mit all seinen Pflichten, Intrigen, Enttäuschungen und fein säuberlich geregelten und friedliebenden Normen in sich zusammen stürzen würde und alle nur noch tun und lassen würden, was sie wirklich wollen und dabei auch noch Spaß haben?

Sie wollen trotzdem weitergehen? Sie wollen mehr von sich selbst und Ihrem Leben haben und sind wie Ihr Autor zudem der Welt dankbar, dass Sie eben nicht in einer Zeit geboren sind, in welcher dieses Mehr Hand in Hand mit böser Klopperei um Nahrung und Unterschlupf ging und jeder Tag generell ein grausiger Kampf im Schoße von Mutter Natur darstellte? Ok, dann nehme ich Sie jetzt an Ihr Händchen und wir gehen gemeinsam zu einer Einrichtung, in welcher man sich auf ganz einfache und destillierte, wenn sicherlich auch etwas anstrengende Weise, seine Muskeln zurückholen kann, welche im Zuge von technischem Fortschritt und Wohlstand in unseren Breiten verloren ging: zu einem sog. "Fitnessstudio".

"It's impossible for words to describe what is necessary to those who do not know what horror means. Horror... Horror has a face... and you must make a friend of horror. Horror and moral terror are your friends. If they are not, then they are enemies to be feared. They are truly enemies!"

(Marlon Brando in "Apokalypse Now")

Ich werde Ihnen allerdings und sicherlich jetzt nicht in leicht zynischen und humorgetränkten Abhandlungen all das unter die Nase halten, was ich in den ca. letzten 25 Jahren in so manch sportlich angehauchten und modernen Kontakt und Freizeittreff im Gro erlebt habe. Bitte haben Sie Verständnis, dass es für mich schon schwer genug war und ist, dies nicht nur alles zu ertragen, sondern zudem geschickt verdrängen zu können. Ich gehe mit Ihnen für diese Entscheidung gedanklich zunächst nur bis zu dem Schild, welches in Kooperation mit den nichttrainierenden bzw. den normalen direkt im Eingangsbereich unter die Angebotspallette genagelt wurde. Auf diesem Schild steht einmal ein Pfeil welcher in Richtung Kursräume, Cardiopark, Fitnessstraße, Studiotheke, Saftbar, Kommunikationsbereiche u.v.m. zeigt und unter welchem kleingedruckt "für die Normalen" geschrieben wurde. Unter dem anderen Pfeil, welcher in Richtung Trainingsraum, sprich der Freihantel und Maschinenbereich zeigt, hat man in versteckten Bildern und Werbeslogans "für komplexbeladene Süchtige" geschrieben.

Sicherlich steht das in der Art und Weise in keinem Studio an der Wand und es sollte auch klar sein, dass dies nur eine grobe und scherzhafteleichte Übertreibung meinerseits ist. Aber unter den Themenpunkten des Artikels kommt es einer gewissen Einteilung und einer damit verbundenen Verurteilung in der Studiopraxis schon recht nahe. Vorab sollte man noch kurz erwähnen, dass ein Begriff wie "Komplexe", nicht mal eben in drei Sätzen und für alle Fälle gleichermaßen erklärt werden kann.Eine fachliche genaue Erörterung und vor allem klare Trennung der Übergänge aller folgenden Inhalte, ist nicht nur zum einen kaum möglich, sondern ebenfalls so dermaßen komplex, dass mir der Leser folgende kurzen Ausführungen und damit verbunden teilweise etwas unvollständige Darstellung hoffentlich nicht all zu übel nimmt.

Ich werde mich auch nur auf die Situation im Studio und einigen vereinzelten, teils extremen aber tatsächlich erlebten Beispielen beschränken. Wer mehr über das Thema menschliche Verhaltensweisen generell, und außerhalb der kleinen Studiowelt, in der Alltagspraxis erfahren möchte, dem biete ich an, dass er sich nur mal Sonntag morgens um fünf, dass gängige Verhalten und Treiben unserer feinen nichttrainierenden Gesellschaft in der örtlichen Großraumdisco betrachtet. Seien Sie nur bitte nicht zu schockiert, denn auch das ist leider völlig "normal". Wer danach immer noch die rosa Brille aufhat, dem biete ich an, nein, den flehe ich an, dass er mir all die normalen, selbstbewussten, gefassten, komplexfreien, beherrschten, weisen, supervernünftigen und zu 100% psychisch gesunden Menschen zeigt.

Ich möchte, lieber Leser, dann diesen Ihren Planeten, welcher wohl perfekt nach den fiktiven Darstellungen einiger naiver Hollywood und Disney Filme strukturiert ist, wirklich besuchen und näher kennen lernen. Ich habe Zeit meines Lebens und weltweit diese Orte, wo sich Menschen im Kollektiv vernunftorientiert verhalten gesucht, aber bis heute bin ich leider, von einer Handvoll Ausnahmen abgesehen, nicht fündig geworden. Die einzige Bilanz, die ich persönlich ziehen kann ist, dass die einzige Personengruppe, die dem Begriff "Kongruenz" sehr nahe kam, jene waren, die man als unnormale, selbstverliebte, verhaltensgestörte Süchtige in der Öffentlichkeit, und sei es nur verbal bzw. metaphorisch, mit faulen Eiern bewerfen darf. Dazu und dem Begriff "Kongruenz" aber im vierten Artikel mehr.

Also begrenzen wir uns nur auf die Situation im Studio. Zumal die ganze Sache mit den Komplexen, Süchten, normal oder unnormal und Training generell, beinahe schon automatisch ein weiteres natürliches Motiv im Training tangiert, welches ebenfalls ein weiteres riesiges Thema für sich ist, nämlich dem sog. Gesundheitsgedanken. Letztendlich ist dies jedoch eh kein Aufsatz über die menschliche Psyche oder eine medizinische Facharbeit, sondern es soll einmal mehr klar gemacht werden, dass man sich aus einer gewissen Sichtweise heraus, echt nur ein weiteres Mal an den Kopf packen kann und dass diese Pauschalisierung und Abwertung der Trainingsmotive, auf einen schweren Mangelzustand im Hirn der "Anti-Muskel-Fraktion" schließen lässt.

Oder mal als grobe und kurze Zusammenfassung: Sorry, aber jeder Mensch hat bis zu einem gewissen Grad ihm innewohnende Dränge und Triebe, welche man als Komplexe bezeichnen könnte. MenschlichesLeben strebt u.a. nach Entwicklung, Ästhetik und Anerkennung, in jeweils individuell unterschiedlich motivierten und energiegeladenen Abstufungen. Das ist völlig normal und wie viele andere biologische Programme mit sinnigem Hintergrund verankert. Genauso wie es keinen vollständig gesunden Menschen gibt bzw. dies nur ein Idealbild einer medizinischen Sichtweise ist, genauso gibt es keinen Menschen der völlig frei von Komplexen ist. Komplexe haben wie viele andere Dinge, die nur sehr schwer abgrenzbar und zudem subjektiver Natur sind, eine riesige Spanne in Sachen Ausmaß, Art und Erscheinungsweise. Alle Formen und Abstufungen aufzuzählen und zu erörtern, wäre also nicht nur endlos, sondern im Zusammenhang dieses Artikels einfach sinnlos. Im Grunde genauso sinnlos, wie es die abwertende Pauschalisierung ist, dass wenn jemand mit Gewichten trainieren würde, dies nur aufgrund eines Komplexes tun würde. Im Grunde hat die Tatsachenverdrehung hier ihren absoluten Spitzenwert erreicht. Denn wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet, findet man täglich zigtausend Themen, Hinweise, Nachrichten, Werbebotschaften, Sendungen usw. u.v.m. welche alle Welt darin zwanghaft motivieren soll, dass man nach gewissen Idealvorstellungen schöner, schlanker, fitter, fettfreier, leistungsfähiger usw. sein soll.

Wenn jedoch jemand intensives Widerstandstraining betreibt, also eine Aktivität, die nachweislich alle obigen Ziele mit der Note sehr gut + Garantieschein erfüllt, dann heißt es auf einmal man sei gestört und hat Komplexe. Alles klar. Dümmer und kränker kann man es echt nicht mehr verfälschen. Manipulation der Massen in verheerender Endstufe. Zumal sich die Propaganda Katze am Ende doppelt in den eigenen Schwanz beißt; denn es ist kein großes Geheimnis, dass eine Abnahme der Muskelmasse, z.B. bedingt durch den Alterungsprozess, nachweislich mit einer Zunahme an Depressionen und Angstzuständen einhergeht. Aber das sinnvollste was ein älterer Mensch nun dagegen tun kann, wurde ihmzuvor jedoch systematisch und mit beinahe vollster Absicht jahrzehntelang schlecht oder gar ausgeredet. So erschafft man beinahe schon eine perfekt neurotische Gesellschaft, die man seit jeher am besten dadurch kontrollieren kann, in dem man sie in ständiger Angst und permanenten Stress unten hält und skrupellos seelisch-geistig fehlprägt bzw. systematisch dafür sorgt, dass sich das Individuum unbewusst selber fertig macht. Das ist wirklich alles eine smarte Logik und ein wirklich fein geplanter Teufelskreislauf, der sich beinahe schon mit höchster Trefferquote schließt und in einer künstlich hochgezüchteten muskel-losen Burn-Out Gesellschaft enden wird. Eine kulturelle Apokalypse, die auf ganz einfache und natürliche Weise hätte verhindert werden können.

Das generell und schon immer und ewig, die nicht mehr komische Ironie herrscht, dass wohl das größte Bildungsdefizit überhaupt, bei der wohl wichtigsten Sache besteht, addiert sich mit obigen Rahmenbedingungen zu einer Gesamtsituation, die noch für eine Menge Grübeleien bei jenen sorgen wird, die auf hoher Ebene für das Funktionieren regionaler und überregionaler gesellschaftlicher Ordnungen zuständig sind. Oder mal deutlicher: Fragen Sie, lieber Leser, mal auf der Straße ein paar Personen nach einfachen Dingen wie den verschiedenen Grundrechenarten oder den Namen der Länder in Europa. Im Vergleich zu den mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schnell und problemlos kommenden Antworten, fragen Sie dann mal nach folgenden, im Grunde ebenfalls ganz einfachen Dingen, aber seien Sie bitte echt nicht zu schockiert, was Sie dann u.a. und z.B. zu hören bekommen. Was ist Eiweiß? "Das Weiße vom Ei"; Was ist gesund? "Wenn man Diät macht, nur Müsli isst und nie Alkohol trinkt"; Was sind Muskeln? "Habe ich nicht"; Woraus bestehen Muskeln? "Aus Proteinen und Anabolika"; Wie bekommt man Muskeln? "Durch Doping"; Wo sind Muskeln? Und dann wird meist der Arm auf eine typische Weise gehalten und voller Scham gelacht, weil da ja laut Aussage der befragten Person "keine sind". Fragt man dann jedoch über die neuesten Modetrends, den aktuellen Schönheitsidealen, was generell so "hip" bei der Sache mit der Partnersuche ist und wo man am besten in der jeweiligen Stadt „ein klar machen kann“, kommen mindestens ein Dutzend schnell gefeuerter und sicherer Antworten und Informationen.

Oder mal anders rum: Wenn es nun zum einen biologisch fest programmiert ist, dass man funktional, happy und attraktiv sein möchte und zum anderen dies sogar noch von allen Seiten propagiert wird, aber ein Training mit Gewichten nun wegfallen würde, welche Alternativen, vorrangig der "Normalen", bleiben denn dann noch über?

Die Liste an Aktivitäten, welche sicherlich teilweise viel Spaß und auch etwassinnvolle Bewegung bringen, wäre und sind genauso endlos wie selbige angebotene "Methoden" auf Dauer, zumindest beim Thema Muskelaufbau, zwecklos sind. Von Mode- und Hungerdiäten, Epilyptischen Cardiogeräten , Rumba und Sumba, Wampe, Cellu und Po, Hampel und Strampelkursen generell über Lichtbestrahlungen, rüttelnden Ganzkörpervibratorgeräten, Wundergetränken bis hin zu Fettabsaugungen, Botox Behandlungen und ganzheitlichen Dehn und Verrenkungsübungenwerden Sie unter dem Credo von Fitness, Schönheit, Gesundheit und hochintelligenten Vorgehensweisen bei den Themen Muskelauf- und Fettabbau in einer milliardenschweren Branche massig fündig werden. Alles natürlich völlig normal und frei von jeglichen Komplexen, dass versteht sich von selbst. Dass hier die Wirklichkeitsverzerrung ihren Gipfel nicht nur erreicht, sondern lange überschritten hat und gleichzeitig eine ganze Industrie zur Parodie ihrer eigenen Mission mutiert, darf man natürlich so nicht erzählen. Zumal ja eh keiner böse, unnütze und hässliche Muskeln haben will. Das hatten wir ja eh schon von dieser Abteilung erfahren bzw. in den vorigen Teilen geklärt.

Heißt das nun im Umkehrschluss, dass in dem Bereich wo das freie Eisen im Studio zu finden ist, keiner Komplexe oder gar eine Muskelsucht hat? Mit Sicherheit nicht. Aber ich persönlich finde, dass es ganz einfach zu unterscheiden ist, aus welchem Motiv bzw. aus welcher Sichtweise heraus jemand letztendlich im Eisenbereich trainiert und wann es ein positiver Drang und wann eher das andere Extrem bzw. eine Art negativer Zwang ist: Die welche Komplexe haben trainieren nämlich gar nicht wirklich. Sie produzieren entweder nur heiße Luft oder sind extrem unregelmäßig beim Training oder haben, und das ist das gravierendste Erkennungsmerkmal, einfach und absolut gar keinen Spaß an der eigentlichen Sache. Da liegt halt meiner Meinung und Erfahrung nach der Unterschied bzw. die klare Trennung.

Lassen Sich mich das nur an ein paar Beispielen von unzähligen, die ich wirklich erlebt habe, verdeutlichen. Auf einem Seminar meldete sich ein junger Mann bei mir, mit der ihm scheinbar wirklich ernsthaften Frage wie er mehr Erfolg haben könne usw. Beim näheren Eingehen auf seinen Fall stellte sich heraus, dass er laut eigener Aussage kaum bis gar keine Zeit habe, regelmäßig zum Training gehen zu können, da er ja neben seinem Job in seiner Freizeit putzen gehen müsse, damit er sich all die Supplements im Monat leisten könne, welcher er seiner Überzeugung nach ja brauche, um Muskeln aufzubauen. In einem anderen Fall klärte mich am meinem ersten Tag als Trainer, die Studioleitung darüber auf, dass sie ja auch "so einen Bodybuilder hätten", aber dieser wohl schon mehrfach im Krankenhaus gelegen hatte, weil er seinen Körper mit aller der ihm verfügbaren Chemie verbiegen wolle.Als ich am nächsten Tag im Studio anfing, stand ein hagerer und fürs Leistungsbodybuilding völlig talentfreier junger Mann grad an seinem gewohnten Stammplatz im Studio, nämlich der Studiotheke und studierte fleißig alle grünen, schwarzen und blauen "Fachbücher" über sein Lieblingsthema. Ich denke, Sie können sich gut vorstellen, dass von einer Frage zum Training seinerseits in dem Gespräch nicht viel zu hören und in folgenden Tagen und Monaten auch nicht viel in Sachen Aktivität bzw. Anstrengung am Eisen zu sehen war. Auf einem Seminar von einem Bekannten von mir, der Profi Bodybuilder ist, fragte ein Teilnehmer, der in diesem Studio nicht gerade für seine Beständigkeit oder seinen Trainingseifer bekannt war, ob es auch mit ausschließlichem Essen bei einer amerikanischen Fast Food Kette ging, da er ja keine Küche habe. An den beinahe schockierten und vor allem ratlosen Gesichtsausdruck des Befragten erinnere ich mich heute noch auf schmunzelnde Weise.

Das sind nur einige von unzähligen Fällen, welche man als Trainer in der Praxis erlebt. Diese Personen, die für die Couch noch zu gesund aber für richtiges Training zu schwach sind, erklären auch so manch gängiges Vorurteil. Nur liegt hier einfach ein Denkfehler vor, denn wie schon erklärt, haben diese Personen im Grunde gar nichts mit Training zu tun. Dass diese aber im negativen Sinne stereotypisch für eine ganze Bewegung herhalten, zeigt einmal mehr, dass ein Studio, in dem jeder mit Kusshand genommen wird und jeder aufgeblasene Halbstarke machen darf was er will und sich jede arme Seele auf unterschiedlichstem und vor allem unterstem Level profilieren darf, völlig versagt hat, wenn es solche abschreckenden Beispiele nicht nur duldet, sondern zudem noch in ihren Verhaltensstörungen bestätigt. Und auch dies bzw. solche Studios sind leider keine Ausnahme sondern eher die Regel. In einer ordentlichen Einrichtung würde an der Eingangstür ein Schild mit der Aufschrift "Wir müssen leider draußen bleiben" hängen, aber warum und das es nur sehr wenige solcher Einrichtungen gibt, ist ja eh ein eigenes und leider schwer bedauerliches Kapitel für sich.

Und wie sieht es nun mit der sog. "Muskelsucht" aus, von der man ebenfalls viel Schreckliches liest und abschreckendes hört? Wie groß ist das Suchtpotential am Eisen für jene, die nun wirklich gerne und beständig trainieren und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich am Ende in einem geschlossen Entzug wiederfindet, weil man zu viel trainiert hat? Wie beim Thema Komplexe ist es hier auch so, dass man dieses Thema sicherlich nicht mal eben in zwei Sätzen abhandeln kann und man sicherlich nicht alle Fälle mal eben pauschalisieren bzw. in grobe Schubladen packen kann. Aber bevor ich auf die tatsächlichen und ausschließlich positiven Seiten eingehe, werde ich auch hier kurz die Unterscheidung zwischen den beiden Extremen darstellen. Die „dunkle Seite der Macht“ bedarf hier jedoch noch einer weiteren Unterteilung bzw. kurzen Erläuterung und eines kleinen Rückblicks in die Geschichte des Muskelsports selbst. Denn obwohl die Trennung zwischen fördernder Leidenschaft und selbstdestruktivem Zwang, recht einfach ist, hat hier eine fehlentwickelte Besonderheit, ein verrutschter Auswuchs, die Diagnose verzerrt und erschwert die Objektivierbarkeit.

Vorab kurz die beiden Seiten: Wer mit Training glücklich und gesund ist, den kann man nicht mit einem pathologischen Synonym titulieren. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, aber Training ist und bleibt ein kreativer Prozess. Eine Kunstform, und Kunst, egal ob Musik, Malerei, Tanz, Gesang, Bildhauerei usw. u.v.m. oder halt die Gestaltung und Entwicklung der eigenen Muskeln, hat immer was mit den Sinnen, dem Körper und damit verbunden dem Ausdruck über die eigene Muskulatur zu tun. Niemand würde einen Künstler als süchtig bezeichnen bzw. als komplexbehaftet abwerten. Das wäre abermals völliger Quatsch und stimmt einfach zudem gar nicht. Analog dazu wäre es genauso falsch jemanden als süchtig abzustempeln, der Kunst mit dem eigenen Körper betreibt. Wenn jetzt schon Kunst als etwas Negatives herhalten soll, dann ist es wirklich mit dieser Welt arm bestellt, sorry. Wer aber statt Erfüllung, Hingabe, Passion, Glück bzw. statt Leidenschaft am Eisen tatsächlich nur Leiden erschafft, der tendiert schon schwer in die Richtung derer, welche abermals nicht selten das Bild der negativen Stereotype im öffentlichen Meinungsbild bestätigen. Oder kurz: der positiv Süchtige hat durch Training nur Vorteile, der negativ Süchtige leidet tatsächlich seelisch und körperlich, durch seine von ihm freiwillig gewählten Aktivität und das auf beinahe selbstironische Weise.

"Nein, ich habe ihnen das nicht angetan. Das haben sie sich ganz alleine angetan."

(Tobin Bell in "SAW 3")

Nur wie schon angedeutet hat dies u.a. einen historischen Hintergrund. Im Bodybuilding gibt es ähnlich der christlichen Lehre vom Leben als Leiden, zwei Zeitrechnungen. Nur dass hier nicht der Mann mit dem breiten Kreuz die Wende darstellte, sondern hier ein Fall aus den olympischen Spielen, die pumpende Welt für immer veränderte, teilweise sehr negativ beeinflusste und die Trainierenden und Athleten bzw. die allgemeine Richtung und Einstellung selbst, in zwei Lager spaltete. 1988, also der Fall Ben Johnson, sorgte dafür, dass sich das Bild des Bodybuildings sowohl im Sport als auch in der Öffentlichkeit nach und nach und wohl wahrscheinlich für immer wandelte und eine Entwicklung eingeleitet wurde, die bis heute tragisch progressiv anhält. Sicherlich betraf und betrifft dieses historische Ereignis auch sämtliche Sportarten generell irgendwie, aber besonders gravierend war es nun mal im Bodybuilding der Fall. Der Bodybuilder war seitdem von Jahr zu Jahr immer mehr zum öffentlichen Abschuss über die Medien freigegeben und die ganze Häme und der jahrelange angestaute Neid, der nichttrainierenden Bevölkerung prasselten nun seitdem progressiv auf eine pumpende Bewegung, die nie jemanden was getan hatte und für alle anderen im Grunde auch nur immer wirklich das Beste wollte.

Es ist sicherlich nicht der arme Ben in schuld, dass es so gekommen ist bzw. im Grunde war es zum einen eh nur eine Frage der Zeit, bis sich die Dopingproblematik bis wirklich in die letzte Studioecke ausweitete und jeder Hans und Franz nun meint, er könne mit dem Zaubertrank des Miraculix Trägheit kompensieren und fehlende Genetik auf wundersame Weise entstehen lassen und zum anderen gab es, wie es schon Bernd Wedemeyer so treffend in seinem Buch "Starke Männer, starke Frauen" darstellte, die Verkörperung der "Anti-These" schon immer im Eisensport. Nur eben nicht in der Art und Weise und schon gar nicht in dem Ausmaße wie es heute der Fall ist. Ich will das Thema auch aus ganz einfachen Gründen hier nicht großartig ausweiten, denn wenn der Sport einen ganz gewaltigen Schwachpunkt hat, dann der das neben der fehlenden Fähigkeit über sich selber und generell lachen zu können, Kritik absolut nicht vertragen und schon gar nicht toleriert wird und man durch solche Abhandlungen nur völlig ungewollt gegen heilige Kühe und fanatische Anhänger pinkelt. Ich will nur kurz darstellen wie es mal überwiegend war und wie zumindest Ihr Autor diesen Sport erlebt und lieben gelernt hatte und wie er es für eben eine bestimmte Abteilung auch heute immer noch ist:

Bodybuilding war mal in seiner gesamten Botschaft und überwiegenden Darstellungsweise seiner Vertreter die Verkörperung eines ultimativen Life Styles und des positiven Denkens. Populäre Namen der damaligen Zeit wie z.B. Steve Reeves, Reg Park, Lee Haney, Ralf Möller und allen voran natürlich Arnold Schwarzenegger, standen mit ihren öffentlichen Auftritten und ihrer Erscheinung synonym für eine unglaubliche Bewegung. Wer trainiert kann alles erreichen, jede Hürde meistern, ist immer positiv eingestellt, super drauf und hat auch sonst, neben einem verbesserten Erscheinungsbild und den ca. 1000 guten Gründen was für sein mit-höchstes Gut bzw. seine Muskeln zu tun, praktisch nur Vorteile. Im Grunde also, wie es Jeff Everson, ein Fürsprecher und kompetenter Schreiberling der damaligen Zeit treffend in einem Artikel eines Muskelmagazins Mitte der Achtziger schilderte, eine Art Auferstehung der "Flower-Power"-Bewegung, eine moderne und dynamisch aktive Revolution. Dementsprechend übersprudelnd positiv und enthusiastisch war die Einstellung der Trainierenden und Athleten und vor allem die energiegeladene euphorische Atmosphäre in den damaligen familiären Pumperbuden. Das Training oder halt der Leistungssport selbst, mal oder gar stellenweise überwiegend was mit "Leiden, Verzichten, Selbstbestrafung und Co. " zu tun haben soll oder dies gar mal verherrlicht, angehimmelt oder forciert wird, war nicht nur undenkbar, sondern stand einfach nicht im Programmheft bzw. völlig außer Frage.

Somit gibt es heute zwei Fälle von negativer Muskelsucht. Der eine Fall will sich nur mit einer übernommen Einstellung profilieren. Er denkt halt, dass gehöre dazu. Ob er wirklich unter seiner frei gewählten Aktivität leidet, ist eine ganz andere Frage. Der andere Fall ist da schon weit schlimmer dran bzw. er macht etwas, dass für klar denkende Außenstehende nur schwer nachvollziehbar ist und bestätigt somit das allgemeine Bild, welches man zum Thema Muskelsucht über die Medien streut. Ich persönlich sehe das auf vielerlei Weise, aber zwei Sichtweisen möchte ich noch kurz anführen, bevor wir das Thema abschließen und uns der positiven Sucht zuwenden. Zum einen ist das nur eine Einstellung, die geändert werden kann. Irgendwas ist nur verrutscht und wenn sich das Umfeld und die Sichtweise des Betroffenen ändert, und das ist möglich und das habe ich u.a. in meinem eigenen Leistungszentrum schon mehrfach erlebt und erfolgreich geschafft, dann ändert sich bzw. verschwindet auch die negative Seite. Also die Sache "zeig mir mit wem du rumläufst und ich zeig dir wer du bist".

Die andere Sache ist die, dass es zum einen wieder irgendwie ganz "normal" ist, dass es so gekommen ist. War die Botschaft vor Johnson noch die, dass doch jeder bitte ins Studio eintreten solle, ihm die helfende Hand gereicht wurde und er gemeinsam mit den Pumpern den Pfad zur stählernen Glückseligkeit einschlagen soll, so hat man mittlerweile, ähnelnd einem Beweihräucherungsakt an ein grundsätzlich negativ gepoltes und leidend-religiös eingestelltes Umfeld, im modernen Großraumstudio von heute, mit aufgegeben und erhofft sich nun durch diese Tour den neidlosen Zuspruch, den man sich eh schon immer erhofft hatte, aber im Kollektiv nur selten bekam. Also nach dem Motto "Ey Bro, mir geht’s ja auch so schlecht wie dir, also lass uns Freunde sein und klopf mir bitte auf die Schulter, da ich ja noch viel mehr Leid ertragen muss als du".

Zudem sollte man sich eh irgendwie nicht wundern wie es in dieser Richtung ist und das sie überhaupt entstanden ist, denn es ist mehr als logisch, dass wenn man erst eine ganze Gruppe von Menschen jahrelang einredet, dass sie was unnormales machen oder sich im Sinne der allgemeinen Ordnung falsch verhalten, diese dann nach dem Motto von Wilhelm Busch "...und ist der Ruf erst mal ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert…" dementsprechend auffällig verhalten bzw. auf projizierte und forcierte Weise einfach polarisieren müssen.

Aber nur so viel zur Geschichte und allgemeinen Erklärung, denn im Grunde geht es in diesem Artikel nicht um diese Thematik und der angesprochene Leserkreis hat damit bzw. weder mit dieser Einstellung noch der Dopingproblematik an sich, in irgendeinem Sinne etwas gemein. Es sollte halt einfach nur die unterschiedlichen Richtungen im Sport selber dargestellt werden, um dadurch evtl. das Verständnis beim Leser dafür aufzubringen, dass es heutzutage so populäre Werbekampagnen wie die einer sehr bekannten Eiweißfirma gibt, bei der man in einer melancholischen schwarz weiß Fotoserie, das stereotype Bild eines für und in sich zurückgezogenen Bodybuilders betrachten kann, der rein gar nichts mehr mit der Botschaft der anderen Richtung zu tun hat und der halt für den Laien sicherlich, wenn vielleicht auch etwas vorschnell, das Bild vom leidenden Muskelsüchtigen bestätigt.

Kommen wir nun zur "positiven Muskelsucht" und stellen erst mal klar, dass dieser Ausdruck schon im Vorfeld im Grunde völlig fehlplatziert ist und zum wiederholten Male aufzeigt, dass in unserer Gesellschaft eine bedauerliche Verdrehung in der Wertehierarchie stattgefunden hat. Denn auch wenn man dies gerne und überspitzt so bzw. als Sucht darstellt, um halt die Intensität welche dahinter steckt zu verdeutlichen, handelt es sich hierbei nicht tatsächlich um eine pathologische Suchtform, sondern um ein ganz natürliches, und gerade in unserem Fall, ein sehr intensives Bedürfnis. Also wieder einmal mehr um etwas wirklich ganz normales und natürliches. Denn Bedürfnisse hat nicht nur jeder, sondern ein Leben wäre ohne diese einfach undenkbar. Training macht einfach glücklich, weil es viele dieser essentiellen Bedürfnisse stillt. Etwas rein positives, Energie, Muskel und Spaß bringendes kann weder eine negative Sucht noch etwas partout schlechtes sein. Wenn man von einer Sache nie zu viel habe kann, dann sind es Dinge wie Spaß, Energie, Lebensqualität und halt Muskeln.

Wenn hier dann übertrieben von einer Sucht gesprochen wird, dann ist das ähnlich zu verstehen, wie die jedem Pumper bekannte Aussage, die Arnold Schwarzenegger in der bis dato unerreichten BB-Doku "Pumping Iron" machte, in welcher er mehr als treffend die Motivation und Erfüllung hinter dem Training mit Eisen beschrieb.

"…It's as satisfying to me as, uh, coming is, you know? As, ah, having sex with a woman and coming. And so can you believe how much I am in heaven? I am like, uh, getting the feeling of coming in a gym, I'm getting the feeling of coming at home, I'm getting the feeling of coming backstage when I pump up, when I pose in front of 5,000 people, I get the same feeling, so I am coming day and night. I mean, it's terrific. Right? So you know, I am in heaven…"

(Arnold Schwarzenegger – "Pumping Iron")

Weitere Ausführungen zu ständig währenden Hochgefühlen, leidenschaftlichem Training, Kongruenz, Leben im Hier und Jetzt, u.v.m. und wie man all dies und die generelle Quintessenz des Trainings auf die angesprochene Zielgruppe überträgt und diese im gleichen Atemzug von übermäßigen Alltagstress, Sorgen und einer negativen Einstellung bzw. nach dem Motto "Train intense and live with Passion" von einem "normalen" Leben befreit, im nächsten Teil.

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vierter Teil:

Vierter und letzter Teil einer Artikelreihe.

"Menschen ändern sich nicht und lernen nichts dazu, außer Sie. Sie sind ja ein Freak"

(aus "House MD")

In den vorangegangenen Artikeln ging es überwiegend darum, dass Muskeln und deren Training nicht selten und u.a. aufgrund von natürlichem Scham und Neid, schweren Bildungsdefiziten und stellenweise reinster Propaganda, als etwas Unnormales, Dummes oder gar Verrücktes dargestellt werden. Durch diese Fehlprojektion entsteht beim "Nicht-Besessenen" eine Form negativer Prägung, eine Art hemmende innere Programmierung, die es ihm unbewusst schwerer macht als es ist, dass Training mit der nötigen Beständigkeit und Leidenschaft durchzuziehen. Sind schon die biologischen Gründe (u.a. Trägheit) eine Hürde für viele "Normale", so erschwert es nun zusätzlich diese gesellschaftliche Hirnwäscheauf ein Weiteres.

Um diesen Zustand zu ändern ist es zum einen nötig, dass man sich bewusst macht, dass es sich einfach bloß um ein albernes und völlig falsches Bild handelt. Sehen Sie, lieber Leser, diese ganzen Vorurteile, unhaltbaren Argumente, Tatsachenverdrehungen und Abneigungen gegen Training und Muskeln als eine riesige Seifenblase, welche nun vor Ihrem geistigen Auge zerplatzt und damit für immer verschwunden ist. Meinetwegen können Sie es sich auch als einen riesigen stinkenden Haufen vorstellen, der nun im Klo abgezogen und runtergespült wird, das ist ab hier und sofort eh völlig egal. Es ist einfach kein Thema mehr, weil es das im Grunde nie gewesen ist. Wer Muskeln in Frage stellt, hat ein ernstes Problem und nicht jene, welche sie haben wollen oder bereits trainieren. Punkt. Zum anderen ist es anschließend mehr als ratsam sich nun an genau den Techniken zu orientieren, welche die Sorte Trainierende nutzt, welche beständig und beherzt im Studio vorzufinden ist. Also die Gattung "Pumper", welche Training als eine positive Hauptsache in ihrem Leben einstuft.

Denn wenn eines alle diese erfolgreichen Trainierenden gemeinsam haben, dann sind es nur ein paar wenige aber ausschlaggebende Faktoren, welche man nicht nur übernehmen sondern wirklich erlernen kann. Das Schöne an ihnen ist vor allem, dass sie völlig einfach sind, sie jeder im Grunde bereits kennt und jeder sie in seinem Leben bereits genutzt hat. Jeder kann das, genauso wie jeder trainieren kann. Im Grunde geht es Hand in Hand. Es ist meine völlige Überzeugung, dass diese wenigen Elemente nicht nur generell an erster Stelle stehen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes den Unterschied zwischen Tag und Nacht ausmachen. Die Einstellung kommt als erstes und steht über allen anderen Faktoren.

Denn eine Person, die es nicht schafft eine brennende Leidenschaft fürs Training zu entwickeln und damit verbunden regelmäßig zu trainieren, die wird am Ende rein gar nichts erreichen. Egal wie oft man sich zwischendurch immer wieder kurz aufgerafft hat, unter dem Strich wird am Ende das rauskommen, was erzielt wäre, wenn man von vorne herein gar nicht erst angefangen hätte. Das bedeutet, dass egal ob man nun für einen Mr. Olympia trainiert oder nur einfach etwas in Form sein will, man immer und ewig mit genau diesen Komponenten zu tun hat. Denn Motivation ist das eine. Das kennt jeder und das hat jeder irgendwann irgendwie mal. Darüber liest und weiß man viel und es ist einfach ein Fakt. Aber was man aus der Motivation macht und wie man diese pflegt, entwickelt und auf ein Höchstmaß aufbläst, ist nochmal ein weiteres und meiner Meinung nach viel wichtigeres Kapitel.

Vielen Trainierenden ist das nicht völlig bewusst. Klar, sie sind motiviert und tun es einfach, also wozu darüber nachdenken. Je länger man jedoch trainiert, umso mehr erkennt man die Bedeutung einer solchen entscheidenden Einstellung. Denn wenn mir persönlich eines schon immer mehr aufgefallen ist, dann die Tatsache, dass alle jene Menschen, die man erfolgreich in das Training eingewiesen hatte, noch heute, also teilweise nach Jahrzehnten, dabei sind und immer noch genau mit dieser Einstellung ausgestattet sind. Bei den Personen jedoch, wo man das nicht erreicht hatte oder wo diese Konditionierung wieder verloren ging, da blieb nicht nur das Aussehen gleich, sondern zudem auch die gesamte verbale Palette an Ausreden, Entschuldigungen und das immer und ewig runtergeleierte Tonband "Ich muss mal wieder was tun". Nichts hat sich geändert, während sich bei den positiven Fällen ALLES geändert hat. In jeglicher Hinsicht. Die "Normalen" hingegen wurden nur älter, schwächer, dicker und kränker und das Vokabular sank auf den Minimalwortschatz "Sorgen, Probleme und Stress" ab. Arme Karikaturen ihrer Einstellung, welche sich ab und an im Studio verlaufen.

Um das Geheimnis zu ergründen, welches absolut keines ist, ist es somit nötig, dass man einen bereits "infizierten" Trainierenden mal ganz genau betrachtet. Gehen wir hierzu in den Trainingsraum und beobachten einen passionierten Pumper. Also einen positiv "Süchtigen" und schauen nach, was das Besondere an seiner Art ist. Es ist dann schnell festzustellen und leicht zu sagen, dass er gerne trainiert, dass er alles in eine Übung reinlegt, dass er im Satz versunken ist, dass eine Wiederholung der anderen gleicht und das, obwohl es sich um tierische Anstrengung handelt, er eine Art tiefe Befriedigung ausstrahlt. Das wirklich wesentliche läuft jedoch im Innern ab. Und zwar in seinem Kopf. Denn er macht etwas, dass abermals, wie in vorangegangenen Artikeln das Thema Muskeln und Training an sich schon waren und sind, gegen so manche Konvention eckt. Er denkt nicht.

Er lebt im völligen Hier und Jetzt. Er beobachtet sich selber, seine Muskeln und was er tut. Er sieht, spürt und empfindet Training. Sein Geist steht still und sein Körper verfolgt das Bild, welches ihm auf der inneren Leinwand vorschwebt. Es gibt keinen Zweifel, keine störenden Gedanken, keinen ewigen inneren und nervigen Dialog und mit sich selbst geführte Konversationen wie "Wenn ich den blöden Nachbar heute treffe, wie komme ich aus meinem Handyvertrag, was muss ich noch alles erledigen, der verdammte Stress heute, schon wieder hat sich meine Frau ein paar neue Schuhe gekauft, wieso hat der Hund immer noch Durchfall, wie kann ich meine Schulden zurückzahlen, hoffentlich klappt das auf der Arbeit mit dem neuen Mitarbeiter, warum hat mein Chef bloß ein dickeres Auto als ich, wie krieg ich nur meinen verdammten Garten heute noch sauber, mein Arzt hat ja gar keine Ahnung von meinen Beschwerden, wieso läuft im Studio eigentlich immer so eine beschissene Musik usw.".

Er trainiert einfach, stellt sich vor wie er aussehen wird, glaubt daran und tut es. Eine extrem hohe Form der Meditation und eine so erfolgsorientierte, smarte Art der (Um)-Programmierung, dass man darüber alleine zehn Bücher schreiben könnte. Zumal diese Einstellung auch tagsüber automatischvollzogen wird und die Mission somit ihre höchste Vollendung findet.

"If you want to be a champion…you cannot have any kind of an outside negative force coming in and affect you. Let's say before a contest, if l get emotionally involved with a girl...that can have a negative effect on my mind...and therefore destroy my workout. So l have to cut my emotions off...and be kind of cold, in a way, before a competition. That's what you do with the rest of the things. lf somebody steals my car outside of my door right now...l don't care. l can't be bothered with that. l would only have my secretary call the insurance agency and laugh about it. Because l cannot be bothered with it. l trained myself for that. To be totally cold and not have things go into my mind."

Arnold Schwarzenegger in "Pumping Iron"

So ein Mensch tut keiner Fliege was zu Leide. Er interessiert sich in diesem Augenblick nur für sich. Er ist völlig happy, wenn er bloß trainieren, essen und schlafen kann. Er hat gar keine Zeit für Streit, Sorgen, Probleme, Grübeleien und Kopfschmerzen und schon gar nicht für Stress und Krankheiten. Er träumt und lebt den Traum bei jedem Training. Für so einen Menschen sind alltägliche Dinge eben nur alltäglich. Im Mittelpunkt steht das Wesentliche. Entwicklung, Wachstum, Erfüllung, positive Veränderung und purer Spaß. Seine Passion, sein Hobby, sein Inhalt bestimmen den Weg und er steht mit beiden Füssen auf dem Gaspedal. Seine Vorstellungskraft gibt einen Dreck um Vorurteile, Propaganda und dummes Gerede von "Nicht-Süchtigen". Sie zerschellen an einer Macht, die neue Materie erschafft, die Kraft gibt, den Körper formt und jegliches höheres Streben der menschlichen Evolution begründet. Wer kann einen schon in einen Traum reinreden? Wie soll man träumen wegdiskutieren? Das ist für so einen Trainierenden gar nicht vorstellbar. Er macht genau das, was sich der "Normale" schon lange nicht mehr getraut hat und was ihm nicht selten sehr schwer fällt. Er träumt mit offenen Augen und nutzt in dieser Verbindung seine höchste und kreative Energie. Er ist absolut "kongruent", Wollen und Handeln sind deckungsgleich und das beinahe 24 Stunden am Tag! So ein Trainierender schreibt die Bedürfnishierarchie nicht nur um, er legt einen Riesenhaufen darauf und bringt sie zurück in ihre natürliche und ursprüngliche Ausgangsform.

"Fantasy ist etwas, das manche sich nicht einmal vorstellen können."

Walt Disney

Apropos Bedürfnishierarchie nach Maslow; gehen wir zur Verdeutlichung des vorgenannten Falles und vor allem zur Abgrenzung des Falles und Grundthemas "verzweifelter Trainierender", auch direkt einmal kurz zu Pawlow und seinem Hund. Jeder kennt die Geschichte von dem Hund, bei welchen man jedes Mal, wenn er gefüttert wurde, eine Glocke ertönen ließ. Irgendwann brauchte es nur noch das Läuten der Glocken und der Hund war aufgeregt, der Speichelfluss war erhöht und er wedelte freudig mit dem Schwanz. Sein Verhalten wurde sozusagen konditioniert. Wenn Sie, lieber Leser, sich nun des Öfteren sagen hören, dass sie zwar ernsthaft und beständig trainieren wollen aber es bisher nicht geschafft haben, dann kann es sehr gut sein, dass Ihnen ähnliches wiederfahren ist. Sicherlich mag es sein, dass auch die eigene Trägheit eine Rolle spielt, aber wenn jemand sagt, dass er etwas tun will und das oftmals wiederholt und es aber dann nicht macht, dann stimmt einfach etwas ganz gewaltig nicht. Oder um das Ganze mal zu Verdeutlichung auf die Spitze zu treiben:

Wenn Sie zwar sehr wollen, aber nicht können bzw. es dann gar nicht machen, dann sind Sie "geistig behindert". Achtung: Damit ist nicht das fürchterliche Krankheitsbild gemeint, welches einige arme Menschen erleiden. Sondern damit ist eben eine Einstellung angesprochen, welche man Ihnen erfolgreich in den Kopf gesetzt hat. Sie sind einfach "verzogen" worden und diese Umschreibung verdeutlicht nicht einmal die Schwere der Sachlage. Sie sind dressiert worden wie der dümmste Hund. Ständig läutet diese Glocke. Den ganzen Tag und das schon Ihr Leben lang. Sie halten sich den ganzen Tag über in einen Zustand auf, der bloß eine Art Täuschung ist und kaum etwas Positives bewirkt.

Über unzählige Einflüsse der Medien, Nachmittagstalkshows, Konversationen mit "Normalen", negativen Selbstgesprächen, gelesenen, gehörten und unfreiwillig auswendig gelernten Werbeanzeigen, Vorgaben, Verboten, Gesetzen, Stammtischweisheiten, gutgemeinten Ratschlägen, leeren Versprechungen, aus unzähligen gespeicherten inneren Tonbändern, negativen Vorfällen, Glücks- und Gewinnspielen, schmerzenden Ereignissen und Aufzeichnungen aus der Vergangenheit usw. u.v.m. Also teilweise und etwas sehr grob objektiviert ganz banale Dinge, welche man selber schon aufgrund ihrer teils ständigen Präsenz und kaum wegzudenkenden Art, auf fast schon frigide Art und Weise als „normal“ einstuft. Die auch im Grunde und für sich alleine auch relativ harmlos sind, aber welche sich zusammen mit Ihren Zweifeln, Bedürfnissen, Trieben und Hoffnungen in Ihrem Unterbewusstsein kreuz und quer verpaart und eine schreckliche Zucht hervorgebracht haben.

Nur ist es leider zudem so, dass gar keine Belohnung vorhanden ist. Sie wedeln zwar die ganze Zeit mit dem Schwanz, aber Sie bekommen gar kein Leckerchen. Sie halten sich dadurch einfach nur in einem permanenten Zustand von negativem Stress auf. Wenn Sie es also wirklich schaffen wollen, dass Sie endlich regelmäßig trainieren gehen, dann ist es ratsam, dass Sie diese geistige Behinderung, diese innere Blockade auflösen. Die schlechte Nachricht ist also, dass Sie auf etwas hereingefallen sind. Aber die gute Nachricht ist, dass Sie es auch wieder rückgängig machen können. Sie können es ändern. Wenn Sie sich für eine positive Veränderung entscheiden, dann wird genau dies eintreten. Das kann jeder und das hat bereits jeder geschafft, der erfolgreich trainiert, also können Sie das auch schaffen. Hier eine kleine und kurze Auflistung an Möglichkeiten, um zurück zu sich selbst und damit verbunden dem eigenen Körper zu gelangen:

"Wenn du aufhörst zu träumen, fängst du an zu sterben"

( aus "Flashdance")

Haben Sie den Mut zu träumen! Träumen Sie endlich verdammt nochmal. Egal was Sie von dem Wort halten, egal ob Sie es z.B. lieber visualisieren, vorstellen, Visionen, positive Gedanken, Ziele setzen und Bilder u.v.m. nennen wollen, aber fangen Sie damit an bevor es zu spät ist. Träumen erzeugt die motivierende Kraft, die nötig ist, dass Sie zum Training gehen und es ist die gleiche Kraft, die Ihnen helfen wird, sich positiv zu verändern. Das Gehirn hat unendlich viele Funktionen und Aufgaben.

Unter anderem bei der Kommunikation zu helfen, Probleme zu lösen und innere Bilder zu gestalten bzw. zu träumen. Letzteres unterscheidet Sie von Würmern, Insekten, Echsen und Fischen und vor allem von jenen, die bereits aufgegeben haben und Ihnen nun einreden wollen, dass alles kein Sinn hat, es sowieso nicht geht, Sie es nie schaffen werden und Muskeln und Training was Schlechtes sein sollen. Aufgeben ist nichts anderes als nicht mehr den Mut zu haben zu träumen. Wenn Sie jetzt einen schöneren Körper wollen, dann wollen Sie ihn auch in fünf oder zehn Jahren. Also machen Sie es jetzt richtig und nutzen Sie einen der größten evolutionären Vorteile.

"Ein Traum ist ein Wunsch, der in deinem Herzen ist und es zeigt ihn dir, während Du schläfst."

Walt Disney

Schreiben Sie Ihre Träume auf. Jedes kleinste Detail und machen Sie das regelmäßig und so oft wie Sie wollen und können. Das ist eine echte Hilfe. Legen Sie dazu ein Traumbuch an oder nutzen Sie Ihr Trainingstagebuch, welches Sie eh haben sollten, wenn Sie ernsthaft trainieren. Es gibt Leute, die schreiben ihre Albträume auf. Der Mann auf den diese Idee zurückgeht, war sicherlich ein sehr smarter Kerl, aber ich finde es gibt nichts perverseres, als wenn einem Menschen so etwas schreckliches passiert und er dies dann noch aufschreiben und sich damit beschäftigen soll. Der Erfinder dieser Idee hat niemanden damit therapiert und er selber hat es nicht mal geschafft seine eigene Birne zu therapieren bzw. sich von seinen eigenen Zwängen, Ängsten und Störungen zu befreien. Falls Sie ein ähnliches Problem haben oder den Kopf generell voller Sorgen, Stress und Problemen haben, dann haben Sie einfach noch kein positives Ventil für Ihre Energien und Bedürfnisse gefunden.

Also lassen Sie die Vergangenheit in Ruhe, die ist vorbei. Egal welch schreckliches Erlebnis auch geschehen war, es hat keinerlei Relevanz mehr für die Träume, die Sie jetzt träumen dürfen. Notieren Sie vor allem was Sie wollen und nicht was Sie nicht wollen. Ihr innerer Computer kennt kein "Nicht" und wird dann nur weiterhin das genaue Gegenteil verstehen. Formulieren Sie also immer Ihre Wünsche, Ziele und Träume auf positive Weise. Schreiben Sie Ihre Träume im Hier und Jetzt für eine unglaubliche Zukunft auf und entwickeln Sie dadurch die Kraft, welche nicht nur alle erfolgreichen Sportler nutzen, sondern welche uns alle technischen Neuerungen, Erfindungen, kulturellen Highlights und tausend andere Dinge gebracht hat.

Übernehmen Sie Verantwortung. Sie sind verantwortlich ob Sie wollen, ob Sie gehen und vor allem ob Sie es schaffen werden. Niemand sonst. Lassen Sie Verwandte, Bekannte, Freunde, Partner, den Job, die Uhr, das Haustier usw. aus dem Spiel. Machen Sie sich klar, dass Nichts und Niemand Verantwortung über Ihr Training hat. Viele Trainierende, welche es nicht schaffen beständig zu trainieren, fangen Ihre Sätze immer auf die gleiche Weise an "ich kann nicht weil, ich schaffe es nicht weil, ich kriege das einfach nicht hin weil, ich würde ja gerne öfter gehen aber weil usw." Lassen Sie das "weil" weg. Sie gehen oder sie gehen nicht. Sie wollen oder Sie wollen nicht, Sie trainieren oder trainieren nicht, Sie sind glücklich oder Sie sind es nicht, es gibt kein weil mehr. Es ist ein völliges Armutszeugnis jemand anderen oder einer Sache die Schuld zu geben, dass man nicht trainiert. Eine der großen Prüfungen in dieser Welt ist, dass man lernt Verantwortung zu übernehmen und je eher Sie das schaffen, umso eher erreichen Sie auch Ihre Ziele am Eisen.

"Be with people who are confident. Be with people who are positive. Don’t be with doubters, don’t be with skeptics. Be with people who say that has worked, that can work and that will work for you!" Reg Park

Sie sollten jedes Mal, wenn Sie eine Ausrede von sich geben, tiefste Scham und Abneigung gegen sich selbst verspüren. Oder noch drastischer: Schreiben Sie folgenden Satz auf: "Ich bin zu willensschwach und inkongruent, um mich auf positive Weise zu verändern, weil ich in 10 Jahren noch dicker, kränker, schwächer, neurotischer, hässlicher und gestresster sein will als heute. Das wünsche ich mir jetzt von ganzem Herzen und bin am Ende noch stolz darauf und erzähle das täglich jedem, den ich treffe." (Schmeißen Sie, lieber Leser, diesen Zettel um Gottes willen sofort wieder weg oder noch besser: bitte schreiben Sie das erst gar nicht auf, es sollte nur etwas klar machen, dass dazu führt, dass ihnen diese Apokalypse auf keinen Fall wiederfährt).

"Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir nicht passt, nicht länger geschieht."

Ulrike Meinhoff

Wenn Sie es nicht schaffen, dass Sie die Kraft der Verantwortung beim Training zu entwickeln, dann sind Sie entweder einfach noch nicht motiviert genug oder Sie haben noch einen schweren Mangel, der sich durch diese Einstellung nur noch weiter verschlimmern wird oder aber Sie sind noch nicht "entwöhnt" und warten generell darauf, dass andere Ihnen im Leben den Hintern abwischen oder Sie säugen sollen. Sie sitzen immer noch in Ihrem Laufstall und protestieren wie ein Baby, das nicht seinen Willen bekommt. Sie sind ganz alleine für Ihre Muskeln verantwortlich. Sie und Ihr Körper sind Eins. Wiederholen Sie diesen Satz ständig. "Ich und mein Körper sind Eins". Je mehr Ihnen das klar wird, umso mehr Kraft werden Sie entwickeln, je mehr Verantwortung Sie an andere Dinge oder Personen abgeben, umso hilfloser, verzweifelter, unglücklicher, unselbstständiger und schwächer werden Sie am Ende sein. Also lernen Sie Ihre wirklichen Kräfte kennen, warten Sie nicht auf die richtigen Umstände und haben Sie einfach keine Angst mehr davor, dass es nicht klappen wird.

"You and the land are one. You will be the land, and the land will be you. If you fail, the land will perish; as you thrive, the land will blossom."

(aus dem Film "Excalibur")

Programmieren Sie Ihr RAS um. Ihr Gehirn hat eine ganz fantastische Funktion, welche sich "retikuläres Aktivierungssystem" nennt. Das ist wie eine Art Filter zu verstehen, welcher das Gehirn bzw. Sie vor zu viel überflüssigen "Input" schützen soll. Täglich sind Sie unzähligen Einflüssen und Informationen ausgesetzt, das ist Ihnen aufgrund dieser Einrichtung nur zu einem Bruchteil bewusst. Bisher war Ihr Kopf jedoch darauf programmiert, dass Sie zu einem kontraproduktiven Teil Informationen aufnehmen, welche für Ihr Training nicht nur absolut unnötig, sondern extrem hemmend sind.

Ich will Ihnen das mit dem RAS mal auf ganz einfache Weise bzw. mit einem ganz einfachen Beispiel verdeutlichen: Angenommen jemand sagt zu Ihnen, dass es heutzutage viel mehr langhaarige Frauen gibt, als noch vor einem Jahr. Wenn Sie dieser Information im Gespräch viel Beachtung geschenkt haben, dann wird es tatsächlich so sein, dass Sie in den kommenden Tagen eine Menge Frauen mit langen Haaren sehen werden. Die waren aber vorher auch schon da, nur waren sie eben nicht im Brennprunkt Ihres Bewusstseins. DAS ist das eigentliche "Problem" mit all Ihren sog. Problemen. Drehen Sie also nun das Spiel um, schreiben Sie auch Ihre Probleme und alltäglichen Erledigungen oder Sorgen auf. Aber schreiben Sie diese Wörter in Kleinschreibung auf und vor allem nicht in Ihr großes Traum und Zielebuch, sondern auf einen gesonderten kleinen Zettel. Diesen Zettel sollten sie so selten wie nötig abchecken und ansonsten den ganzen Tag nicht beachten.

Ihre Träume und Ziele hingegen sollten Sie ständig wiederholen oder mit sich führen und mit Wörtern, die Ihnen Kraft geben in Großbuchstaben verzieren. Also würde auf dem einen, kleinen Zettel z.B. stehen: "stress mit schwager beenden, anwalt noch diese woche anrufen, nachbar fragen warum sein hund ständig vor die haustür macht, kündigung für den knebelvertrag im letzten studio schreiben, streit wegen dies und das klären, schulden an den oder jenen bezahlen, fußpilz-mittel kaufen, handwerker abmahnen, socken wegräumen, müll rausbringen, gejammer von der ex anhören, usw.". Im Traumbuch könnte dann neben Ihren exakt formulierten und gedanklich ständig wiederholten Träumen und Zielen, folgende Worte zur Verzierung stehen: "POWER, PASSION, HINGABE,LEIDENSCHAFT, KRAFT, MACHT, WACHSTUM, VERÄNDERUNG, INNERE STÄRKE, MUT, BEGEISTERUNG, WILLE, ENTSCHLOSSENHEIT" usw. (Es ist natürlich klar, dass Sie, lieber Leser, Ihre eigenen Wörter nehmen sollen, welche Ihnen individuell ein positives Feedback geben. Es gibt davon zum Glück unendlich viele. Das waren nur Beispiele. Auch weiß ich sicherlich nicht, welche Tagespunkte auf dem kleinen Hürdenzettel bei Ihnen stehen. Und wenn ich ehrlich bin, musste ich für die negativen Aufzählungen bzw. Probleme, wirklich lange nachdenken, denn ich habe mir schon vor ewigen Zeiten diese allgemeine Unart, sich ständig negative Dinge vor Augen zu halten, abgewöhnt).

Es wird heutzutage viel von "Diät" geredet. Aber gepaart mit der Einstellung vieler Diätwilliger macht dieses Wort nicht selten nur noch bekloppter und vor allem dicker, anstatt zu helfen. Nur wenn die Einstellung voraus geht, wird es mit einer Diät klappen bzw. im Grunde braucht es dann selbst diese Umschreibung nicht mehr, weil es auch hier einfach gemacht bzw. gelebt wird. Machen Sie also ab sofort einfach eine gedankliche Diät, eine Diät für Ihren Kopf. Ihre Einstellung hat es bisher verhindert, dass Sie es schaffen. Ihre stärkste Waffe, also Ihr Kopf, war bisher nur gegen sich selbst gerichtet. Wenn sich Ihre Einstellung zum Training ändert, dann ändert sich auch automatisch Ihre Einstellung zum Körper und damit verbunden zum Essen. Das eine bedingt das andere. Entgiften Sie also Ihre Gedankenwelt indem Sie einfach und ständig die positiven Aspekte ihres neuen Weges in den Mittelpunkt ziehen. Denken Sie nicht oder denken Sie positiv oder träumen Sie. Das kann man lernen und das kann jeder. Je weniger Sie denken, grübeln, zweifeln oder innere Dialoge führen, umso mehr können Sie träumen, beobachten, spüren und wachsen. Es ist wirklich so einfach.

Löschen Sie negative Wörter. Verwenden Sie generell einige Wörter nie mehr. Sätze wie "ich kann nicht" und "ich muss" sollten Sie für immer streichen. Es gibt keine schlimmeren Sätze als diese beiden. Das Wort "muss" heißt nichts anderes, als das Sie gar nicht wirklich wollen. Muss ist der kleine Bruder von Zwang. Wenn Sie wirklich wollen, dann gibt es kein muss mehr. Es gibt dann nur noch den einen und in diesem Fall positiven Zwang bzw. das intensive Bedürfnis, dass Sie sich im Training überwinden und anstrengen müssen. Aber das ist auch nur die erste Zeit der Fall, wo die Kugel ins Rollen gebracht wird. Das ist nur Trägheit, also der eigene Widerstand gegen Veränderung. Unter anderem ein Schutzprogramm, das sich reduzieren oder gar auflösen wird, wenn die Leidenschaft des Trainings die Angst vorm Scheitern besiegt hat. Wenn die Kugel einmal rollt, dann verschwindet das muss. Es gibt den schönen Spruch von dem Job den man liebt und welchen man dann ein Leben lang macht und dadurch nie mehr arbeiten muss usw. In diesem Falle würde der Spruch heißen "Wähle eine positive Einstellung zu Deinen Muskeln und zum Training und Du wirst ein Leben lang ganz von selbst trainieren". Es gibt aufgrund eines intensiven Bedürfnisses nur ein Wollen und dadurch ergibt sich ganz automatisch und ohne Hemmungen, Ängste oder Zwänge das Handeln. Alles andere würde nur wieder darauf hindeuten, dass Sie nicht kongruent sind und weiterhin Opfer geistiger Behinderungen sind. Also streichen Sie ab sofort dieses Wort und verwenden Sie es möglichst nie wieder.

Lieben Sie echte Anstrengung! Wenn man sich freiwillig, beherzt und vorsätzlich Training anstrengt, dann ist das ein positiver Akt. Man tut sich was Gutes. Training ist Aufbau, Vermehrung von Kraft, Erschaffung von neuer Muskelmasse und Energie. Es ist eine hohe und kreative Form der Bedürfnis- und Selbstbefriedigung, ein extrem smartes Umsetzen des eigenen Spieltriebs, die diamantverzierte goldene Krone für das eigene Belohnungssystem. Menschen sind u.a. hormonell gesteuert. Ihre Gedanken, Ihre Träume, Ihr Training, Ihr Handeln, Ihr Essen, Ihre Lebensweise und Ihre Einstellung beeinflussen und regeln Ihre Hormone und umgekehrt. Diese Symbiose ist nicht nur eine wunderbare Einrichtung, sondern DER Highlight menschlichen Daseins und Handelns. Lassen Sie also Ihre körpereigenen Hormone für sich arbeiten und nicht gegen Sie.

Solange Sie nicht übertrainieren und im Rahmen Ihrer eigenen Toleranz vernünftig und progressiv trainieren, solange werden Sie in einem positiven hormonellen Überfluss leben. Wenn Sie übertrainieren, dann werden Sie nicht in diesen Vorzug kommen und müssen sich zum Training zwingen und dann brauchen Sie sich gar nicht wundern, wenn Sie nur wenig bis gar nichts erreichen. Wenn Sie optimal trainieren, dann werden Sie das Gefühl haben, dass Sie am liebsten jeden und den ganzen Tag trainieren wollen. Aber genau hier liegen die wirkliche Selbstüberwindung und das wirklich Schwere an einem intensiven Widerstandstraining. Sie sollen Ihre Leidenschaft so dosieren, dass es etwas Positives bewirkt und zu mehr Lebensqualität führt. Alles darüber hinaus sind nur Ausdruck von Zweifel, Ungeduld und übersteuerte Selbstzerstörung auf Raten. Mein persönlicher Ratschlag ist einfach ein gut geführtes Trainingstagebuch, in welchem Sie auf Dauer sehen können, ob es bergauf geht. Als z.B. ein guter Indikator im Training selbst, dient der Pump in der trainierten Muskulatur. Ein Training ohne Pump ist ein verlorenes Training! Sobald Sie den Zustand erreicht haben, dass Sie es kaum erwarten können, zum Training zu gehen, sind Sie auf dem goldenen Weg. Sie haben sich erfolgreich umprogrammiert. Gratulation!

Lieben Sie also Ihr Training und was Sie mit Ihrem Körper und Muskeln tun. Es ist ein Fakt, dass ein Mensch, der verliebt ist, sich auf der höchsten Stufe seiner Leistungsfähigkeit befindet. Nutzen Sie also diesen hormonellen Vorteil. Es gibt Menschen, die lieben abgöttisch Ihren Hund, ihr Auto, ihr Haus, Ihr Boot oder ihren Garten, also ist es ganz normal, völlig in Ordnung und mehr als wichtig und richtig, dass Sie sich und Ihre Muskeln selber im höchsten Maße lieben. Selbstverliebtheit durch Widerstandstraining ist etwas rein Positives, Schönes, Gesundes, Natürliches und ist Ihre körpereigene hormonelle und tatsächliche "Wunderwaffe".

Ich hoffe Ihnen haben meine Ausführungen gefallen und ich konnte Ihnen etwas helfen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und einen geilen Pump beim Training.

"Dream big, live intense and train with passion."

Karsten Pfützenreuter

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