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Hey Brüder und Schwestern,

in letzter Zeit fällt mir immer wieder mal auf, dass ich meine selbstsichere Ader oftmals nicht mehr habe.

Was genau meine ich ?
...Ich will etwas erklären, etwas auf den Punkt bringen, schweife aber dermaßen aus, dass ich mich selbst nerve und im Gespräch denke " Alter was willst du eig. jetzt sagen !?". Als wäre ich in dem Moment total matsch im Kopf.

Es gibt bei mir Gespräche die ich locker führen kann, in der jedes Wort was ich erwähne super rüber kommt, gerade in zwischenmenschlichen Gesprächen.

Es gibt aber auch Gespräche, in der ich von Anfang an schon denke " FUCK lass es sein mit deiner Unsicherheit die du hier gerade zu Tage legst. "

Bsp. letztens habe ich über ein wirtschaftliches Thema gesprochen und ich habe mich mega unwohl gefühlt. Ich wieß nicht ob es einfach daran lag, dass ich meinen Gegenüber als wissender als mich gesehen habe ( mein mangelndes Selbstbewusstsein ) oder ob ich mich einfach nur unwohl gefühlt habe und nicht in Stimmung war.

Wie lerne ich bzw. was sind die Faktoren für ein Gespräch in dem ich positiv rüber komme ? Ist es überhaupt trainierbar?

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Moin,

man muss ja nicht bei jedem Thema mitreden können/müssen. Es hört sich so an, als ob Du selbst noch keine Meinung darüber gebildet hast, aber trotzdem etwas "abliefern willst" und Dich damit selber unter Druck setzt. Könnte auch erklären warum Du bei zwischenmenschlichen Themen gut rüberkommst, ist halt nicht sachlich sondern eher auf ner emotionalen/empathischen Ebene. Trainierbar ist das nur insofern, dass Du dich in das Thema einliest (gute Tageszeitung), Dir darüber eine eigene Meinung bildest, dann kommt der rote Faden von alleine und Du bist überzeugend.

bearbeitet von roques

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Grade bei im weitesten Sinne wissenschaftlichen Diskussionen ist es wichtig, dass man weiß, worüber man redet. Das bedeutet nicht, dass man sämtliche unterschiedliche Standpunkte zu einem Thema kennen muss, aber zumindest einen, der dir selbst überzeugend oder zumindest einleuchtend erscheint. Den kann man sich entweder selbst erarbeiten oder von einem Dritten übernehmen (Zeitung, Buch, anderes Gespräch etc.). Gegen das ausschweifen und schwafeln hilft es, zu lernen, den eigenen Gedanken stringent vorzutragen, das könnte in etwa so aussehen: "Meiner Ansicht nach liegt das Problem nicht in [These deines Gesprächspartners], sondern in [Deine These], da/und zwar aus folgendem Grund: [Argumentation].". Bei deiner Argumentation ist es dann wichtig, mit einfachen Worten möglichst die besten Argumente für deine Ansicht (bzw. gegen die andere) vorzubringen und keinen Roman.

Dieses "um den heißen Brei herumreden" kommt dann vor, wenn dir ein Thema selbst nicht klar ist, und du es dir quasi laut erstmal selbst erklären musst und bei deinen Ausführungen darauf wartest, dass bei dir selbst der Groschen fällt: Dann kommst du auf einmal auf den Trichter und mit einem Wort/Satz ist auf einmal allen klar, was du meinst. Oder es passiert gar nichts und du laberst, und laberst und laberst, bis dich die anderen entnervt unterbrechen.

Wenn dich das Thema interessiert und du dazu tatsächlich keine Ansicht hast oder das Gefühl hast, dass dein Gesprächspartner mehr weiß, als du, kannst du trotzdem eine eigene Argumentation aufbauen, in dem du deinem Gesprächspartner auf den Zahn fühlst. Du kannst offen zugeben, dass du dir darüber bisher noch keine Gedanken gemacht hast, aber das Thema interessant findest und zum Beispiel nach den Zusammenhängen und Hintergründen seiner Ansicht fragen und sie dir von ihm erklären lassen. In der Regel merkst du dann recht schnell, ob er wirklich "wissender" ist, als du es bist (was nach meiner Erfahrung eher selten der Fall ist, es sei denn, er schreibt gerade ein Buch über das Thema) oder eben auch nur eine Ansicht vorträgt, die er irgendwo gelesen/gehört hat. Hake an den Punkten nach, an denen dir seine Argumentation unlogisch oder schwach erscheint. Kann ers dir nicht weitererklären, könnt ihr entweder zusammen an der Argumentation weiterbasteln (ihr seid dann auf Augenhöhe) oder ihr wechselt das Thema. Dein Gesprächspartner weiß dann aber in jedem Fall, dass er nicht zu versuchen braucht, dich mit irgendwelchen Ausführungen zu blenden.

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