Panische AA und gefühlter Minderwert: Meine beiden Hauptprobleme

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Soeben spuckt der Drucker die letzten Seiten meiner Magisterarbeit aus. Das Studium ist vorbei und so langsam neigt sich auch dieser Lebensabschnitt seinem Ende zu. Den Sommer verbringe ich noch auf dem Campus, mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt danach noch einmal ein Promotionsstipendium, da ist man zumindest noch einmal halber Student (wenn auch mit mehr Stress).

Es wird Zeit. Ich bin 28, hatte anderthalb Jahre keine Frau, das bisschen PU, was ich vor anderthalb Jahren drauf hatte, ist verlernt. Bis 26 war ich Jungfrau, es folgten ein paar kürzerer Frauengeschichten, bis ich mich erstmals darauf konzentrierte, mein fast vor die Hunde gegangenen Studium zu retten. Das ist nun vorbei.

Genau JETZT ist der Zeitpunkt, diesen Bereich meines Lebens endlich mal auf die Reihe bekommen zu müssen. Ich bekomme langsam Angst, irgendwann mit 50 als verbittertster alter Single zu enden. An sich sind die Voraussetzungen nicht schlecht. Man sagt mir nach, ich könne gut labern. Mein Umfeld liebt meinen Humor. Ich bin halbwegs groß (1,87m), athletisch und gut aussehend. Meine Mitbewohnerin drückte es passend aus: „Du könntest so viel reißen bei den Weibern, stattdessen legst Du Dir permanent selbst Steine in den Weg. Ich verstehe es nicht.“

Das eine Problem: Ich habe panische Angst. Richtig, richtig miese Angst.

Wir sitzen im Club. Ich sage zu ihr, dass ich das Mädel gegenüber sehr süß fände, nur leider schaue sie nie herüber. Meine MB entgegnet, sie schaue sehr wohl, immer dann wenn ich es nicht tue. Ich bräuchte sie nur ansprechen. Ich kann es nicht. Meine Mitbewohnerin steht auf „Na gut, dann mach ich es.“ In diesem Moment denke ich auf der logischen Ebene „Super Sache, einfacher und noch mehr auf dem Präsentierteller kannst Du es eigentlich nicht bekommen.“ Gleichzeit beginne ich meine Mitbewohnerin auf das Übelste zusammenzustauchen, sie solle das ja nicht tun, sonst bin ich direkt auf dem Weg nach Hause. Ich möchte, nein ich will das nicht ect. Es war, als hätte ich mich von mir selbst abgespalten, auf Autopilot geschaltet und von außen betrachtet.

In vier Jahren PU hab ich die AA nie auf die Reihe bekommen. Alles lief irgendwie über Networking über die damalige Beste Freundin oder einem Kumpel, da beide die halbe Uni kannten. Alles, was ich unternahm, drehte sich im Grunde nur darum, ja nicht eine fremde Frau ansprechen zu müssen (oder auch nur auf deren Avancen -antanzen, anlächeln ect. - einzugehen. Selbst das hätte genügt, da es nahezu immer vorkommt, wenn wir ausgingen.) Doch ich bekomme mich einfach nicht überwinden. Mit Wing, ohne Wing, mit einem der mich pusht, mit einem der nur gut zuredet. Mit Wingwomen. Alles hat nichts genutzt. Wenn jemand anderes die Sets öffnet, stehe ich versteinert daneben oder renne weg.

Das andere Problem: Gefühlter Minderwert.

Theoretisch ist das, was ich vorweisen kann, ja ganz ordentlich. Uni-Abschluss mit Top-Noten, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Doktorandenstipendium (wer bekommt das schon in den Humanities? 10%?). Danach existiert auch schon eine genaue Kariereplanung, an deren Ende mit 33 die Beamtenlaufbahn im höheren Dienst en soll. Davon werde ich sicher nicht reich, aber für ein bekömmliches Leben (30k Brutto Einstiegsgehalt) wird es reichen. Das genügt mir völlig, da es mir wichtiger ist, einen Job zu machen, der mich interessiert.

Doch schaue ich mich in meinem Umfeld um, dann erscheint mir das überhaupt nicht besonders. Ihren Doc macht quasi die Hälfte meiner alten Klasse aus dem Gymnasium. Nur sind das alles Ingenieure oder haben schon Abschlüsse wie das WiWi und Jura-Diplom zusammen, sodass die am Ende wesentlich mehr verdienen werden als ich das jemals könnte. Der Rest steckt jetzt schon in Top-Jobs, sind Banker in Singapur oder London. Schau ich weg vom alten Freundeskreis an die Uni, so hab ich den gleichen Eindruck. Alle mit 25 schon am Firmen gründen. Oder haben mit 25 schon soviel angespart, dass sie erstmal zwei Jahre aussteigen zum Weltreise machen. Oder sie sind Künstler, die x Projekte auf die Beine stellen. Oder überregionale DJs. Oder professionelle Pokerspieler mit sechsstelligen Jahreseinkünften. Oder gehen surfen auf Hawaii und modeln in Südafrika. und und und.

Und ich bin einfach nur ich. Alter, wie soll man da mithalten? Das ist meine Konkurrenz im abgefuckten, verrauchten Studentencub unterm Wohnheim. Geh ich in Clubs, wo sich dann meine Altersklasse + aufhält (dann eher in Dresden oder Berlin), wird es noch heftiger. Mal davon abgesehen, dass die alle wesentlich mehr Erfahrung und Game haben als ich.

Wie bekomme ich die Angst und solch negative Gedanken (das ständige Vergleichen mit anderen und den daraus resultierenden Schluss – „Du musst viel mehr zu bieten haben, um eine Frau abbekommen zu können.“) in den Griff? Benötige ich vielleicht eine Therapie?

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Hi Scrai,

du machst dir tatsächlich zu viel Druck und vergleichst zu viel, das hast du ja schon erkannt.

Wenn dir dein eigener Lebensplan nicht gefällt, weshalb verfolgst du ihn denn noch? Um attraktiv zu werden muss man entweder seinen Lebensplan sinnvoll und gut finden oder diesen ändern. Wenn du von deinem Leben nicht mit Leidenschaft erzählen kannst, dann wirkt das nicht so sexy. Vielleicht solltest du jetzt nach dem Studium mal einen ganz einfachen Job annehmen. Irgendwas wo du viel mit Menschen zu tun hast und auch mal auf "einfache" Leute triffst. Du verbringst anscheinend viel Zeit mit der "High-Society". So kannst du schön deinen Horizont erweitern.

Bevor ein Reicher in den Himmel kommt, geht ein Kamel durch das Nadelöhr. Warum? Da Reichtum auch eine Kehrseite hat. Man denkt offensichtlich schnell, dass reich sein immer einfach geil ist, dabei kommt es eigentlich vielmehr darauf an, wie man den Reichtum erreicht. Erreicht man ihn mit reinem Gewissen oder ohne. Erreicht man ihn auf den Schultern von armen Menschen oder eher weniger. Erreicht man ihn mit einem Job, in den man sein Herzensblut steckt und dafür den Mitmenschen einen riesigen Gefallen gemacht hat oder nicht. Weshalb gibt es sonst so einige Reiche die trotzdem keine gute Frau haben und womöglich noch drogenabhängig sind?

Eine Therapie würde ich an deiner Stelle nicht machen, sondern mit meinen Freunden von Angesicht zu Angesicht ehrlich über meine Probleme reden. Das hilft meistens mehr.

Ich hoffe, dass ich dir damit den richtigen Denkanstoß geben konnte! Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem weiteren Lebensweg!

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Danke für den Denkanstoss. Ich selbst bin für mich mit meinem Lebensplan völlig zufrieden. Ich mach genau das, was ich schon mit 15 wollte und wo sich auch im Praktikum bestätigte, dass es mir Freude bereitet. Ich selbst habe auch kein sonderliches Bedürfnis, reich zu sein. Ab einem gewissem Level, wenn die Grundbedürnisse gedeckt sind, wird nur das Auto schneller, die Restraurants exklusiver, die Hotels im Urlaub luxuriöser oder das Haus/die Wohnung größer. Da lege ich null Wert drauf. Ich werde mal in der gehobenen Mittelschicht landen. Mit sicherem Job in einem Bereich, der mich interessiert. Und damit kann ich sehr gut leben.

Einfache Jobs mit einfachen Leuten hab ich schon einige gemacht, so finnazhierte ich mir das Studium. Kassierer, Möbelpacker, drei Jahre bin ich regelmäßig auf Montage gefahren. Welche Erkenntnis soll ich jetzt daraus schlagen?

Doch ich hänge auch nicht in der High Society herum. Das was ich beschrieb sind die ganz normalen Bekanntschaften. Die alten Klassenkameraden vom Gymnasium, die Klobekanntschaft aus dem Studenten-Club, die Kollegen aus dem Lair, die Freund von paar Freundinnen. Alle um mich herum sind gerade extrem am Durchstarten (und haben auch alle Frauen am Start). Die, die einen ganz normalen 08/15-Lebensweg einschlagen wie ich (Studium -> nornamler Job) sind auch die, die seit Jahren Single sind.

Daher frage ich mich die ganze Zeit, ob das, was ich zu bieten habe, auch den Frauen genügen kann (zumindest einer Akademikerin, aber man möchte sich ja auch geistig halbwegs auf gleicher Augenhöhe begegnen können). Die haben ja die Auswahl zwischen Haufen krassen Typen, die wahlweise die dicke Kohle, den super-spannenenden Lifestyle oder beides haben.

bearbeitet von scrai

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Die kochen doch auch alle nur mit Wasser.

Beispiel Jura: viele meiner Kollegen würden sehr gerne in den Staatsdienst, haben aber aufgrund der Noten keine Chance. Der größte Teil geht in die Anwaltschaft und kann da deutlich mehr verdienen. Damit muss man sich abfinden.

Ich persönlich würde R1/A13 grundsätzlich dem Job in der Großkanzlei und dem entsprechenden Gehalt vorziehen. Ähnliches habe ich auch von vielen Freunden gehört. Für die Spitzenjobs muss man also auch der Typ sein, sonst ist es nur ein Kompromiss. Unterhalte dich mal mit den Leuten und höre dir ihre Motivation an.

Es klingt etwas an, dass dein eigentliches Problem der Lifestyle" ist. Ein interessantes Leben kriegst du mit deinem Gehalt in jedem Fall hin, krieg den Arsch hoch! ;)

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Ich kann dir das Buch "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls" von Nathaniel Branden empfehlen. Dort werden die einzelnen Bedingungen für die Ausbildung eines gesunden Selbstwertgefühls aufgeführt, und es gibt auch einen praktischen Teil am Ende des Buches, welcher durch tägliche Satzergänzungsübungen darauf abzielt, im Tagesablauf bewusst auf die "6 Säulen" zu achten und danach zu handeln.

Allerdings sollte man vorher wirklich den ersten Teil des Buches gelesen haben, ansonsten versteht man einfach nicht worauf das Ganze hinauslaufen soll.

Eine Steigerung deines Gehalts, deines Jobs, oder deiner Hobbys wird nicht zwangsweise in einem gesteigerten Selbstwertgefühl enden.

Es gibt genug Berühmtheiten, welche das Gefühl haben ihren Erfolg nicht "verdient" zu haben, und dann Depressionen bekommen oder sich mit Drogen vollpumpen.

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Einfache Jobs mit einfachen Leuten hab ich schon einige gemacht, so finnazhierte ich mir das Studium. Kassierer, Möbelpacker, drei Jahre bin ich regelmäßig auf Montage gefahren. Welche Erkenntnis soll ich jetzt daraus schlagen?

Dass solche Leute auch Frauen bekommen und glücklich sein können. Gut, dass du solche Jobs schon gemacht hast.

Bedenke auch einfach, dass es ein leichtes ist viele Frauen zu ficken, die man eigentlich nicht will. Die Frau zu halten, die man will und mit dieser eine stabile Familie zu gründen, das ist die hohe Kunst. Daran scheitern viele der großen Aufreißer, die nach Quantität und nach dem "immer mehr" Prinzip arbeiten. Wie mein Vorposter schon sagte: "Die Kochen auch nur mit Wasser!"

Wenn ich jetzt zurück Blicke habe ich in meiner "großen PUA Zeit" Frauen gefickt, nur um verschiedene zu ficken und nicht weil sie mir wirklich gefallen haben.

Für deinen Lebensweg und Job kommt hier zumindest per Text eine Leidenschaft rüber. Wenn du das Frauen mit einem Leuchten in den Augen erzählst, dann läuft das. Vor allem kannst du Sicherheit durch deinen sicheren Job bieten.

Falls du selbst denkst, dass dein Leben zu wenig Überraschung und Aufregung hat, dann suche dir eine Nebenbeschäftigung, die das abdeckt.

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Du musst dir zwei dinge einprägen:

A. Sei stolz auf dich, dass du DEINE ziele erreicht hast. Alles andere interessiert nicht!

B. Werde dir bewusst, dass es kein optimales leben gibt. Die menschen suchen immer nach dem perfekten weg, aber realistischerweise hat alles nachteile, ebenso die "prestigejobs" deiner freunde. Man muss abwägen was man selber will (siehe wieder a).

Bei deiner aa hab ich leider keinen rat. Im endeffekt weißt du selber bescheid, musst es nur umsetzen.

Lg

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Gast QmA

Du hattest Frauengeschichten und hast es dann schleifen lassen. Das ist die ganze Story. Das ganze Drum Herum, was du uns hier verkaufen willst nimmst du nur als Rechtfertigung für dich selbst. Geh raus und gib Gas. Du hast gesehen, dass es geht und wie es geht; wozu die ganze Scheisse hier?

bearbeitet von QmA

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In Deinem Alter wirst Du mit Deinen Ängsten und Gewohnheiten schon ziemlich eingefahren sein. Wer weiß, was der Grund ist... Hast Du einen sehr dominanten Vater, oder einen schwachen oder gar keinen? Bist Du früher nie gelobt worden? Hattest Du keinen Kontakt mit gleichaltrigen Frauen? Usw. usf. Es gibt soviele Gründe für die Probleme, die Du hast. Die solltest Du herausfinden und dann versuchen, sie zu lösen.

Was würde es Dir helfen, jetzt auf einmal zu wissen, wie man Frauen anspricht. So wie ich Dich einschätze, würdest Du eine Beziehung durch Deine Minderwertigkeitsgefühle ohnehin kaputt machen.

Aber für den Fall, daß es nicht so sein sollte: Die AA kann man recht einfach mit einer kleinen Wette überwinden. Geh mit ein paar Freuden aus und wette um 200 Euro, wer die meisten Körbe des Abends kriegt. Und dann versuch (ernsthaft!), zu gewinnen!

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Rausgehen, machen? Vllt abgewandelt anfangen, z.B. im Geschäften mit Frauen die dort arbeiten bei der Beratung dir angewöhnen längere Gespräche zu führen, nach aussen Auszustrahlen etc? Fake it till you make it

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Du hast in 4 Jahren PU nichts gerissen, dann wird es dieser Thread auch nicht ändern!

Es gibt keine Wunderpillen (außer die, die du bereits kennst), von denen wir dir hier erzählen können.

Ich sehe 2 Möglichkeiten:

1. Workshop mit RA und Co kg

2. Therapie

p.s. Wer etwas nicht möchte sucht Gründe... Das sehe ich bei dir

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