Ist das "gewaltsam", was die da mit dem Breivik machen?

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Hallo,

gerade habe ich diesen Artikel hier gelesen: http://www.welt.de/v...odesstrafe.html

Nun stellt sich mir die Frage, ob insbesondere die Staatsanwältin den Typen nicht total fertig macht. Der Saal mit Presse aus aller Welt vollgestopft, es wird aufgezeichnet, er steht die ganze Zeit im Scheinwerferlicht, 2 von 4 Gutachten kommen zum Schluss, dass er nicht voll schuldzurechnungsfähig ist, er wird überall groß abgelichtet und gedruckt auf der Titelseite...

Sollte er wirklich krank sein bzw. sich das halt im Rahmen des Prozesses rausstellt, so wäre ja bereits der Prozess an sich schon sanktionierend und nicht nur die Strafe. Das hieße, man sanktioniert psychisch Kranke. Das kann nicht gewollt sein.

Sollte er nicht krank sein, so hinterlässt ein derartiges Spektakel ebenfalls bleibende Schäden. Der wird ja nie wieder nur ansatzweise fröhlich werden können. Da hat jeder Mensch irgendwie ein Recht drauf.

Was meint Ihr?

bearbeitet von Slurfje

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Ich halte das für problematisch jemandem Genuss zu unterstellen, der sich selbst zerstört.

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Fünf Tage lang darf der 33-Jährige sich und seine Ideologie erklären. «Er will seine Taten nicht nur verteidigen, er will sein Bedauern vortragen, dass er nicht noch weiter gegangen ist», kündigt Lippestad an. Die Norweger sollten sich auf extreme Aussagen gefasst machen.

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Dass er im vergangenen Sommer 77 Menschen ermordete, hat Breivik längst gestanden. Für Norwegen war es die schlimmste Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg - ein unfassbares Massaker, das dem Land den Atem nahm. Doch der Attentäter bedauere nichts, sagt Lippestad. «Könnte er wählen, würde er dasselbe noch einmal tun.» Breivik selbst schreibt aus dem Gefängnis, der Prozess sei für ihn eine «absolut einmalige Möglichkeit, der Welt meine Ideen zu erklären». Schon in seinem im Internet lancierten Manifest hatte der rechtsextremistische Attentäter beschrieben, wie er den Prozess für seine Sache nutzen will.

Quelle: http://www.zeit.de/n...eginnt-16084403

Danke.

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der typ ist ein massenmörder und du machst dir gedanken um seine befindlichkeiten^^

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der typ ist ein massenmörder und du machst dir gedanken um seine befindlichkeiten^^

Ja, stell dir vor, in einem demokratischen Land ist das sogar angebracht!

bearbeitet von Saliver

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nö, ist es nicht. er wird vor ein ordentliches gericht gestellt und anhand der bestehenden gesetze verurteilt. das ist ausreichend.

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Sollte er wirklich krank sein bzw. sich das halt im Rahmen des Prozesses rausstellt, so wäre ja bereits der Prozess an sich schon sanktionierend und nicht nur die Strafe. Das hieße, man sanktioniert psychisch Kranke. Das kann nicht gewollt sein.

Alles eine Sache der Definition.

Kann ein Mensch der so etwas tut überhaupt "gesund" sein? Es gibt ja auch Psychiater/Psychologen, die Hitler als gesund einstufen.

Meiner Meinung nach sind solche Menschen verrückt, eben weil die Realität nicht mehr deckungsgleich mit ihrer Wahrnehmung ist. Und dazu muss man sich nicht für Jesus halten oder daran glauben von kleinen grünen Männchen entführt worden zu sein. Als das erste Gutachten ihn für unzurechnungsfähig erklärte war doch wohl jedem klar, dass noch eines gemacht wird, das das passende Ergebnis für die Öffentlichkeit hat.

Ist es nicht im Grunde egal, warum man ihn wegsperren wird? Aber es lässt sich immer vortrefflich darüber streiten.

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In einem anderen Thread hat der TE ja auch Geert Wilders als bedeutende bzw. inspirierende Person der Weltgeschichte aufgeführt.

Die Intention des Threads ist somit durchschaubar.

Der Typ bekommt ein rechtsstaatlich einwandfreies Verfahren. Das ist sein Recht. Und er bekommt ein Urteil. Das ist das Recht des norwegischen Volkes.

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Sollte er wirklich krank sein bzw. sich das halt im Rahmen des Prozesses rausstellt, so wäre ja bereits der Prozess an sich schon sanktionierend und nicht nur die Strafe.

Ein Prozess kann grundsätzlich keine Sanktion sein.

Das hieße, man sanktioniert psychisch Kranke. Das kann nicht gewollt sein.

Es ist grundsätzlich sinnvoll, wenn Menschen spüren, dass ihr Handeln Konsequenzen hat. Ist bei psychisch Kranken nicht anders, als bei Gesunden.

Sollte er nicht krank sein, so hinterlässt ein derartiges Spektakel ebenfalls bleibende Schäden. Der wird ja nie wieder nur ansatzweise fröhlich werden können. Da hat jeder Mensch irgendwie ein Recht drauf.

Warum sollte denn ein Gerichtsprozess bei gesunden Menschen bleibende Schäden hinterlassen?

Abermal andersrum gedacht:

Gesetzt den Fall, er ist voll zurechnungsfähig. Dann läge es in seinem Interesse, Verantwortung für sein Handeln zu tragen. Er würde dann wollen, dass seine Verantwortung in einem Prozess geklärt und sein Handeln entsprechend sanktioniert wird.

Ob er dabei und danach fröhlich ist, oder nicht, liegt bei ihm selbst.

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Gast

Mag sein, dass er krank ist. Nur weil er krank ist rechtfertigt das keinen Massenmord. Die Tat hat er geplant und ausgeführt. Nur weil ich Dünnpfiff habe, kack ich meiner Lehrerin auch nicht auf den Tisch. Übrigens nervt es mich, dass man solchen News nicht aus dem Weg gehen kann und ständig und von vielen damit konfrontiert wird. Ist mir doch scheiß egal, was mit dem passiert. Wieso müssen immer solche negativen Dinge in der Schlagzeile stehen? Die Allgemeinheit muss echt ein saulangweiliges Leben führen.

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Ich will mir nicht anmaßen zu sagen was man mit ihm machen sollte. Ich empfinde großes Mitleid für Breivik. Sei es eine psychische Krankheit oder der Wahnsinn des Idealismus/Rechtsextremismus welcher sich in seinen Kopf gefressen hat. Wie verkümmert muss ein Mensch sein der solche Taten als letzten Ausweg sieht? Es muss jemand sein der sich von seiner letzten Restvernunft verabschiedet hat. So ein Mensch ist zu allem fähig. Höchste Priorität hat meiner Meinung nach die Antwort auf die Frage 'Wie konnte es dazu kommen?'. Wie konnte Breivik alles so seelenruhig vorbereiten? Wieso hat er diese Einstellung überhaupt (erübrigt sich wenn er krank sein sollte). And so on. Das Problem möglichst bei der Wurzel packen.

Eine Diskussion darüber zu führen ob Breivik wieder glücklich werden kann bzw. ob der Prozess gewaltsam ist macht in meinen Augen genauso viel Sinn wie eine Befragung der Opfer wie glücklich sie auf einer Skala von 1-10 sind. Es ist einfach Schwachsinn. In anderen Ländern würde man den Kerl richtig bluten lassen. Was nicht heißt dass es der richtige Weg wäre. Was ich sagen will ist, Breivik hat nach seiner Tat keinerlei Anspruch auf Mitleid oder Schonung. Es hat sich ein Drama zugetragen für das er verantwortlich ist. Mögliche Schäden die er davon tragen könnte stehen in keinem Verhältnis zu den Schäden die er verursacht hat.

Bevor man solche Fragen in den Raum stellt sollte man sich zunächst versuchen in die Opfer hineinzuversetzen.

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Bevor mir irgendjemand irgendetwas vorwirft: Der einzige Fehler den die Norweger begangen haben ist der, Breivik lebend zu fangen! Bei der Lage die damals auf der Insel herschte, wäre es durchaus legitim gewesen, die Zielperson "auszuschalten".

Ich empfinde großes Mitleid für Breivik.

[...]

Was ich sagen will ist, Breivik hat nach seiner Tat keinerlei Anspruch auf Mitleid oder Schonung.

[...]

Bevor man solche Fragen in den Raum stellt sollte man sich zunächst versuchen in die Opfer hineinzuversetzen.

Wenns nicht so traurig wäre...

Was ich nicht verstehe ist, dass so viele Menschen ein Problem mit psychischen Erkrankungen haben. Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen, ist es wohl unerheblich, ob bei jemanden das Pankreas schlapp macht oder die Birne. Im harmlosesten Fall helfen Insulin und Psychopharmaka, im schlimmsten gibts keine Hilfe mehr und es bleiben Tod oder wegsperren.

Sei es eine psychische Krankheit oder der Wahnsinn des Idealismus/Rechtsextremismus welcher sich in seinen Kopf gefressen hat. Wie verkümmert muss ein Mensch sein der solche Taten als letzten Ausweg sieht?

Wenn es eine psychische Erkrankung ist, dann kann er nichts dafür! Die Politik könnte der Justiz einen großen Gefallen tun, wenn man folgende Möglichkeit hätte: 1 Tag Gefängnis, Rest des Lebens Sicherheitsverwahrung. Spielt keine Rolle ob gesund oder krank. In beiden Fällen ist ein Leben in der Gemeinschaft nicht mehr möglich. Wie man den Vollzug ausgestaltet ist dann noch zu klären.

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In einem anderen Thread hat der TE ja auch Geert Wilders als bedeutende bzw. inspirierende Person der Weltgeschichte aufgeführt.

Die Intention des Threads ist somit durchschaubar.

Der Typ bekommt ein rechtsstaatlich einwandfreies Verfahren. Das ist sein Recht. Und er bekommt ein Urteil. Das ist das Recht des norwegischen Volkes.

1. schön, dass Du hier was hingeklatscht hast.

2. teile ich Wilders' Ansichten nicht und bin als jemand, der in NL lebt und den Wilders auch versteht, mehr so auf Linie von D66. Wilders hat definitiv 'nen Arsch in der Hose und spricht heikle Themen immer vor anderen Parteien und Politikern an. Geht ja nicht immer nur um Islam und Zuwanderung. Da ist der in der Tat arg verrannt.

3. Warum sind in deutschen Gerichtssälen keine Kameras gestattet und in Norwegen und anderen Ländern schon? Nicht nur das Was, sondern auch das Wie ist wichtig und die Veranstaltung, die man da stattfinden lässt scheint weder im Interesse der Opfer zu sein noch sonst irgendein höheres Ziel zu haben--> Schauprozess

4. Der Prozess ist natürlich keine Sanktion, aber er hat sanktionierenden Charakter aus meiner Sicht. 2 Gutachten sagen der Typ ist nicht zurechnungsunfähig und krank und 2 sagen, er ist es wohl. Warum lässt man dann die Staatsanwältin auf ihn los mit Fragen, die ihn ganz kirre im Kopf machen? Warum muss der Prozess so früh starten? Warum kommt der nicht in Behandlung, man lässt mal ein paar Monate verstreichen oder sonst was, bevor man ihn vorführt und der sich in diese ganze Scheiße, die er zumindest oberflächlich zu glauben scheint, immer weiter reinreitet bzw. getrieben wird?

Wohl gemerkt: Es geht da um Höchststrafe plus Sicherheitsverwahrung oder bis zum Nimmerleinstag Psychatrie.

bearbeitet von Slurfje

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[...]

3. Warum sind in deutschen Gerichtssälen keine Kameras gestattet und in Norwegen und anderen Ländern schon? Nicht nur das Was, sondern auch das Wie ist wichtig und die Veranstaltung, die man da stattfinden lässt scheint weder im Interesse der Opfer zu sein noch sonst irgendein höheres Ziel zu haben--> Schauprozess

4. Der Prozess ist natürlich keine Sanktion, aber er hat sanktionierenden Charakter aus meiner Sicht. 2 Gutachten sagen der Typ ist nicht zurechnungsunfähig und krank und 2 sagen, er ist es wohl. Warum lässt man dann die Staatsanwältin auf ihn los mit Fragen, die ihn ganz kirre im Kopf machen? Warum muss der Prozess so früh starten? Warum kommt der nicht in Behandlung, man lässt mal ein paar Monate verstreichen oder sonst was, bevor man ihn vorführt und der sich in diese ganze Scheiße, die er zumindest oberflächlich zu glauben scheint, immer weiter reinreitet bzw. getrieben wird?

Wohl gemerkt: Es geht da um Höchststrafe plus Sicherheitsverwahrung oder bis zum Nimmerleinstag Psychatrie.

Ich enthalte mich in diesem Forum mit meiner politischen Meinung, deshalb werde ich mal bei Punkt 3 beginnen.

Ich kann dir deine Frage leider nicht beantworten. Es gibt Argumente für und gegen solche Aufzeichnungen - sei es in Ton oder/und Bild. Ich finde jedoch deine Schlussfolgerung es handle sich um einen Schauprozess und deine Begründung etwas konfus.

Ich will jetzt mal - ich bitte mir die Unwissenschaftlichkeit nachzusehen - eine Definition eines Schauprozesses aus Wikipedia bringen:

Schauprozesse werden besonders häufig in diktatorischen Systemen verwendet, um missliebige Personen auszuschalten. Sie finden dann oft unter Missachtung aller rechtsstaatlichen Prinzipien statt und dienen zur Eliminierung, Entwürdigung und Zurschaustellung der Beklagten in der Öffentlichkeit. Daher werden sie oft als große Medienspektakel inszeniert und dienen der Abschreckung und Disziplinierung Andersdenkender.

Ich will jetzt mal diesen Satz durchgehen:

diktatorisches System - europäischer demokrischer Staat

missliebige Person auszuschalten - niemand will jemanden ausschalten, ein geständiger, mutmaßlicher Straftäter soll seiner von gesetzeswegen gerechten Strafe zugeführt werden über die ein unabhängiges Gericht entscheidet

Missachtung rechtsstaatlicher Prinzipien - keine einziges wurde missachtet

Eliminierung, Entwürdigung und Zurschaustellung der Beklagten in der Öffentlichkeit - kommt auch nicht vor

große Medienspektakel inszeniert - Medien sind in Norwegen unabhängig, von einer Inszenierung kann also keine Rede sein. Das ein großes Medienspektakel sattfindet liegt am weltweiten, enormen Interesse an diesem Fall, das die Medien versuchen zu befriedigen.

dienen der Abschreckung und Disziplinierung Andersdenkender - Wenn es der Abschreckung weiterer Massenmörder dient, sehe ich nichts verwerfliches daran.

Falls du mir nicht erklären kannst, wo du einen Schauprozess festmachtst, dann möchte ich dich doch bitten, dass du diesen Fall nie mehr als Schauprozess bezeichnest. Ich finde das nämlich den vielen jungen Opfer und deren Familien, sowie dem Rechtsstaat Norwegen gegenüber unfair und taktlos.

Zu 4.:

Laut deiner Einschätzung sollte man den Beschuldigten nicht befragen, oder zumindest nicht der Staatsanwalt?

Laut deiner Einschätzung sollte der Beschuldigte noch nicht angeklagt werden? Ich nehme mal an, dass du ihn auch nicht freilassen willst - ergo er soll ohne Anklage längere Zeit in einem Gefängnis bleiben oder zu einer Therapie gezwungen werden.

Klingt für mich nicht nach Rechtsstaat, sondern vielmehr nach Willkür!

Noch zu deinem "Wohl gemerkt": Es geht bei jedem Strafprozess um die Höchststrafe und über die Sicherheitsverwahrung wird in diesem Prozess nicht entschieden.

Have a nice day

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Bevor mir irgendjemand irgendetwas vorwirft: Der einzige Fehler den die Norweger begangen haben ist der, Breivik lebend zu fangen! Bei der Lage die damals auf der Insel herschte, wäre es durchaus legitim gewesen, die Zielperson "auszuschalten".

Ich glaube eher dass es juristisch gesehen mal so gar nicht legitim gewesen wäre ihn abzuknallen da er als die Polizei eintraf bereits die Arme hinterm Kopf verschrenkte und die Waffen niedergelegt hatte, sprich er kapitulierte. Er wollte zur Rechenschaft gezogen werden um den Prozess für sich zu nutzen.

Was deine Zitate von mir angehen so hast du sie gekonnt aus dem Kontext gerissen. Mit "Ich empfinde großes Mitleid" und "er hat keinen Anspruch auf Mitleid und Schonung" meine ich folgendes. Ich bemitleide diesen Menschen. Er ist ein Mörder der aus Beweggründen mordetet die absolut unersichtlich sind. Klar, für einen Mord gibt es selten ein gutes Argument außer Notwehr. Aber die Tatsache dass er tatsächlich glaubt etwas gutes getan zu haben macht sehr deutlich wie verwirrt dieser Mensch ist. Offensichtlich ist ihm nicht ganz klar was er getan hat und genau das bemitleide ich. Er denkt er hätte irgendeinen Bürgerkrieg verhindert, hätte dem Land gedient oder ähnliches. Dabei hat er in Wirklichkeit Kinder u. Teenager ermordert, das Land erschüttert und den Familien Wunden zugefügt die niemals ganz heilen werden. Ob durch psychische Erkrankung bedingt oder nicht, das mal außen vor.

Er hat keinen Anspruch auf Mitleid ist eher aus juristischer Sicht gemeint und natürlich auch aus der Sicht der Opfer. Vor Gericht ist er ein krimineller. Ein Mörder. Für die Opfer muss er ein Monster sein. Wie kann er hier auch nur irgendeinen Anspruch stellen? Sollte er krank sein halte ich das Argument "Er konnte nichts dafür" immernoch für sehr wackelig. Denn wie kann jemand der tatsächlich krank, nicht zurechnungsfähig ist über mehrere Jahre hinweg so eine Tat planen? Und vorallem so genau...

Ich kann es mir nicht erklären aber hierzu muss ich natürlich auch gestehen fehlen mir die nötigen medizinischen und psychologischen Kenntnisse.

Nochmal, ich will es mir nicht anmaßen ein Urteil zu fällen. Nur finde ich die Diskussion um die Grausamkeit des Prozesses arg unreif. Wie bereits gesagt, es steht in keinem Verhältnis zu der Grausamkeit welche die Opfer immernoch über sich ergehen lassen müssen.

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Hallo,

gerade habe ich diesen Artikel hier gelesen: http://www.welt.de/v...odesstrafe.html

Nun stellt sich mir die Frage, ob insbesondere die Staatsanwältin den Typen nicht total fertig macht. Der Saal mit Presse aus aller Welt vollgestopft, es wird aufgezeichnet, er steht die ganze Zeit im Scheinwerferlicht, 2 von 4 Gutachten kommen zum Schluss, dass er nicht voll schuldzurechnungsfähig ist, er wird überall groß abgelichtet und gedruckt auf der Titelseite...

Sollte er wirklich krank sein bzw. sich das halt im Rahmen des Prozesses rausstellt, so wäre ja bereits der Prozess an sich schon sanktionierend und nicht nur die Strafe. Das hieße, man sanktioniert psychisch Kranke. Das kann nicht gewollt sein.

Sollte er nicht krank sein, so hinterlässt ein derartiges Spektakel ebenfalls bleibende Schäden. Der wird ja nie wieder nur ansatzweise fröhlich werden können. Da hat jeder Mensch irgendwie ein Recht drauf.

Was meint Ihr?

Meine Meinung: Es ist völlig in Ordnung, wie alles läuft. Er hat seine Bühne die er richtig ausnutzt, die Angehörigen dürfen ein wenig nach Todesstrafe schreien und die Politik kriegt auch was sie will.

Nach dem Geständnis ist das Urteil relativ klar: Lebenslänglich. Dann darf sich das Land noch ausdenken, wie man ihn DANACH noch im Knast versauern lässt. Und zwar in einer Einzelzelle, weg von allen anderen, in absoluter Isolationshaft. Wahnsinnig ist er eh schon.

3. Warum sind in deutschen Gerichtssälen keine Kameras gestattet und in Norwegen und anderen Ländern schon? Nicht nur das Was, sondern auch das Wie ist wichtig und die Veranstaltung, die man da stattfinden lässt scheint weder im Interesse der Opfer zu sein noch sonst irgendein höheres Ziel zu haben--> Schauprozess

4. Der Prozess ist natürlich keine Sanktion, aber er hat sanktionierenden Charakter aus meiner Sicht. 2 Gutachten sagen der Typ ist nicht zurechnungsunfähig und krank und 2 sagen, er ist es wohl. Warum lässt man dann die Staatsanwältin auf ihn los mit Fragen, die ihn ganz kirre im Kopf machen? Warum muss der Prozess so früh starten? Warum kommt der nicht in Behandlung, man lässt mal ein paar Monate verstreichen oder sonst was, bevor man ihn vorführt und der sich in diese ganze Scheiße, die er zumindest oberflächlich zu glauben scheint, immer weiter reinreitet bzw. getrieben wird?

Wohl gemerkt: Es geht da um Höchststrafe plus Sicherheitsverwahrung oder bis zum Nimmerleinstag Psychatrie.

Zu 3.: Generell ist das eine Richtersache. Es ist zwar so, dass freie Gerichtsbarkeit heisst, dass man hier aber sich hinsetzen muss, um das Ganze zu dokumentieren. Ich finde das auch richtig und denke, dass eine Videoaufzeichnung einer jeden Gerichtsverhandlung eigentlich klar zusätzlich zur Stenodame essentiell wäre.

Zum anderen aber ist der ABLAUF des ganzen zu gewährleisten, was in Deutschland dazu führt, dass Richter Kameras aus dem Gerichtssaal verbannen. Man muss hier eben auch fragen WELCHE Kameras. D.h. sind die Kameras öffentlich? D.h. wann darf man das so machen, ohne die Persönlichkeitsrechte von Zeugen und Angeklagten zu verletzen?

Da liegt hier in DE ein weiterer Knackpunkt.

Zu 4. Weil er eben auch eine ziemlich klare, wenn auch wahnwitzige, Erklärung zu seinem Thema machen konnte. Es geht hier wohl denke ich um die Frage, inwieweit derjenige verhandlungsfähig ist. Das er das zumindest ist, hat er wohl sehr klar mit seinen Antworten gezeigt.

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Meine Herren bei gewissen Dimensionen von Verbrechen spielt es keine Rolle ob der Angeklagte verhandlungsfähig ist. Es ist eine Frage des Anstandes gegenüber der Opfer ihn zügig und hart zu bestrafen und keinen kleinlichen "Gutachterkrieg" zuzulassen.

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[...]

Was deine Zitate von mir angehen so hast du sie gekonnt aus dem Kontext gerissen.

[...]

Eine meiner leichtesten Übungen! ;-)

Selbst wenn er "kapituliert" könnte man ein Augenzucken als aggressive Handlung werten und wer weiß, ob er nicht eine Pistole hinter dem Kopf versteckt hält? Ich denke nicht, dass da lange darüber gestritten worden wäre, wie warum weshalb. Osama hätte man auch lebend fangen können, wenn man das gewollt hätte!

Ich halte unser Rechtssystem für grundlegend falsch. Die Aussicht auf Strafe hält nur die wenigsten vor ihrer Tat ab. Und gerade bei Tötungsdelikten hat auch die Todesstrafe keine abschreckende Wirkung. Ich kenne Fälle, da müsste man wegen Diebstahl und Betrügereien auf Sicherheitsverwahrung gehen, nur um die Menschen vor dem Täter in Zukunft zu schützen.

Mir ist es im Grunde egal, warum Breivik den Rest seines Lebens weggeschlossen wird. Ich kann nichts für seine Erkrankung oder für seine Gesundheit. Ich habe kein Mitleid mit ihm. Aber was da abgezogen wird ist natürlich ein Schauprozess. Und sollte er krank sein, dann ist es eine Schande!

Meine Herren bei gewissen Dimensionen von Verbrechen spielt es keine Rolle ob der Angeklagte verhandlungsfähig ist. Es ist eine Frage des Anstandes gegenüber der Opfer ihn zügig und hart zu bestrafen und keinen kleinlichen "Gutachterkrieg" zuzulassen.

Ich bin auch wieder für die Einführung von Standgerichten. Mir fallen da sofort ein paar Politiker ein, die man wegen Hochverrates anklagen könnte, sowie diverse amerikanische Präsidenten wegen Anstiftung zum Mord. Nicht zu vergessen der Papst!

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Ich bin auch wieder für die Einführung von Standgerichten. Mir fallen da sofort ein paar Politiker ein, die man wegen Hochverrates anklagen könnte, sowie diverse amerikanische Präsidenten wegen Anstiftung zum Mord. Nicht zu vergessen der Papst!

Danke für den geistreichen Beitrag :clapping: *Vorsicht Ironie*

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Ich sehe durch die frühe Eröffnung des Verfahrungs s.g. Verfahrenshindernisse gegeben.

Ein solches Verfahrenshindernis könnte sein, dass dies eigentlich ein Fall für den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag sein könnte.

Das ist ein so'n Punkt. Aber das ist nun Juristerei.

Offenbar will der Kerl irgendwas, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann. Wahrscheinlich eben eine möglichst schnelle Verurteilung. Das erscheint mir "unsympathisch" um das mal so auszudrücken. Ich hab' da äußerst große Zweifel bei diesem Verfahren.

Es geht mir hier weder um den Begriff Schauprozess als solchen wie den da jemand bei wikipedia definitiert hat, noch um Mitleid, noch um die Angehörigen primär.

Der Punkt ist der, dass ich mich frage, wie man "solchen Leuten" anständig den Prozess macht. Klar muss das öffentlich sein, aber die Strafe muss eben auch im Verhältnis zur Schuld des Täters stehen. Ebenso sind die Wirkungen der Strafe zu berücksichtigen für das künftige Leben des Täters in der Gesellschaft, die zu erwarten sind (§ 46 StGB). Das wird in Norwegen sicherlich nicht essentiell anders sein. Nun ist aber die Frage, ob das legitim ist in einer Blase großen Spektakels jemanden den Prozess zu machen, wo kein Zweifel daran besteht, dass der Kerl krank ist.

Sollte nicht vor Prozessbeginn die grundsätzliche Schuldfähigkeit geklärt werden müssen? Es geht bei einem Prozess ja um die mögliche Schuld des Angeklagten und um aufzuklären, was da jemand gemacht oder nicht gemacht hat im strafrechtlichen Sinne.

So wie das jetzt läuft ist das so, dass da jemandem, der um es in Umgangssprache auszudrücken "total Ballaballa" ist und krampfhaft versucht seine kranken(!) Ziele umzusetzen, die Symptome seiner Krankheit sind, der Prozess gemacht wird. Ein solch ein Symptom seiner Krankheit scheint zu sein, dass er da 'nen krassen Prozess abliefern möchte. Da stellt sich die Frage, wie mit psychischen Krankheiten eines Verdächtigen umgegangen werden muss, deren Symptome unmittelbar mit dem Prozess in Verbindung zu stehen scheinen.

Die Hauptverhandlung zu eröffnen scheint mir das Falsche zu sein.

Während der Hauptverhandlung geht die Staatsanwältin ja permanent davon aus, dass der Kerl schuldig ist. Die Frage ist aber, ob jemand, der derart krank ist, sich überhaupt schuldig machen kann. Das ist ein Zwist der da die Hauptverhandlung beherrscht, der so nicht wünschenswert ist.

bearbeitet von Slurfje

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nö, ist es nicht. er wird vor ein ordentliches gericht gestellt und anhand der bestehenden gesetze verurteilt. das ist ausreichend.

Das habe ich auch nicht bezweifelt. Es geht um die "Befindlichkeit"!

Und jeder Mensch der vor einem demokratischen Gericht steht, ob Massenmörder, Sexualstraftäter, Diebe etc., darf vor Gericht nicht lächerlich oder psychisch fertig gemacht werden. Die Tat vielleicht, aber nicht der Mensch dahinter. Ich sag nur: Roland Freisler!

PS: Wobei ich im Gegensatz zum Threadersteller finde, dass die Richterin durchaus gute Arbeit leistet!

bearbeitet von Saliver
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So langsam frag ich mich hier, warum so viele davon überzeugt sind, dass der Typ krank ist bzw. ne Psychomacke hat?

Wenn es nur darum geht, in irgendeiner Form den objektiven Tatbestand zu begreifen ("Wer sowas macht muss ja irre sein"), dann müsste man bei jedem Attentäter von diesen Problemen ausgehen.

Er wollte den Prozess propagandistisch ausschlachten und bekommt Gegenwind einer spitzfindigen Staatsanwaltschaft. Who cares? Nennt man Eigentor.

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Meine Herren bei gewissen Dimensionen von Verbrechen spielt es keine Rolle ob der Angeklagte verhandlungsfähig ist. Es ist eine Frage des Anstandes gegenüber der Opfer ihn zügig und hart zu bestrafen und keinen kleinlichen "Gutachterkrieg" zuzulassen.

Wozu?

Zu welchem Zweck werden Bestrafungen denn ausgeführt? Ich sehe da zwei "sinnvoll" Gründe:

1) damit der Täter seine Tat nicht wiederholt

2) um andere potenzielle Täter abzuschrecken.

Würde Breivik noch einmal so eine Aktion abziehen? Darauf kannst du deine Eier verwetten.

Wenn er hart bestraft wird, werden andere radikale Menschen sich dann denken: "Oh nee, dann mach ich das lieber doch nicht"? Vermutlich kaum.

Die Menschen, die eine harte Strafe fordern, wollen den Täter nur leiden sehen. Sich an seinem Leid ergötzen in der Hoffnung das ihre zu mildern.

Sie wollen, dass einem Menschen zu ihrem "Vergnügen" Schaden zugefügt wird. So etwas kann und darf ein Rechtsstaat nicht unterstützen.

Breivik ist eine Gefahr für die Gesellschaft und kann deshalb nicht in ihr leben. Die einzig logische Konsequenz ist, ihn aus ihr zu entfernen. Ob man ihn jetzt wegsperrt, weil er böse oder weil er krank ist, ist mir völlig egal.

bearbeitet von gosx

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