Die erste Woche also. Nun. Ich denke ich bekomme das so nicht hin mit den Wochen! Ich werde mir wohl etwas mehr Zeit lassen. Das tatsächlich alles in 8 Wochen durchzuziehen erscheint mir persönlich ein wenig zu stressig und auch würde ich mich dabei einfach nicht wohl fühlen. Natürlich geht es darum eben das zu machen was ungewohnt und neu ist bei diesem Camp aber man muss es ja nicht übertreiben und gleich so viele neue ungewöhnte Dinge in 8 Wochen quetschen! Mein Plan sieht also vor alle Wochen des Don Juan Camps zu absolvieren, wobei ich mir allerdings die Zeit lassen werde die ich brauche um mich an die Geschehnisse und Handlungsmuster der einen Woche zu gewöhnen um erst wenn diese schon Teil meines Lebens sind zur nächsten Woche voran zu schreiten. In sofern sind sehe ich die Wochen eher als Kapitel an. Ich erhoffe mir von dieser Variation, dass ich mich da ich mir ja genügend Zeit lasse an die Handlungen gewöhne und mich in diesen Handlungen sicher fühle. Das heißt ich werde jetzt z.B. ersteinmal 2 oder 3 Wochen jede Woche 50 mal Leute grüßen die ich nicht kenne. Also los. 17.4.2012:Dienstag War den ganzen Tag bis 18 Uhr an der FH. Dann bisschen hier im Forum gelesen und mich kurzerhand entschieden das Camp ab heute richtig anzufangen. Das heißt ich hab die letzten Tage mich halt innerlich ein wenig drauf eingestimmt. Da ich zufällig kein Essen aber dafür Hunger hatte war klar dass mein Weg heute noch wohl oder übel zum Konsum führen würde. Zunächst hatte ich vor zum Supermarkt im Westen zu fahren auf meinem Fahrad mich dann aber doch dazu entschlossen lieber den Konsum im Osten aufzusuchen und zwar zufuß. Einfach aus dem Grund, dass ich zufuß eher die Möglichkeit habe Leute zu grüßen und im Vorbeigehen Augenkontakt aufzubauen. Außerdem lungern im Osten dieser Stadt einfach mehr Leute herum. Habe es dann auch ganz locker geschafft 13 Grüße zu verteilen. Ich habe sogar einen Smaltalk von 30 Minuten oder sowas in der Art geführt. Vielleicht war es auch länger. Mein Gesprächspartner war ein Herr im alter von etwa 45 Jahren. Ich stand mit ihm an der Ampel und der hat einen Knopf gedrückt der irgendwie unter dem Ding war wo ich einfach immer mit voller wucht draufhaue. Da hab ich einfach gesagt "Interessant. Ich haue da einfach immer drauf!" - "Da passiert aber gar nichts bei." - "Da hab ich wieder was neues gelernt." - "Wenn man die Augen auf helt lernt man viel......" Irgendwie kam der dann zu Gott und so. Also im Grunde habe ich mir 40 Minuten lang seine Predigt angehört. Ich muss allerdings sagen dass das einer der wenigen Christen ist dessen Glauben und Vertrauen in Gott ich einfach nachvollziehen kann. Ich bin halt der Meinung dass man wenn man stark an etwas glaubt sehr viel Kraft daraus gewinnen kann und die Fähigkeit des Menschen sich seine eigene Wirklichkeit im Kopf zusammen zu setzen die eigentliche Kraft des Menschen ausmacht. Manche glauben dann halt an Gott. Ich glaube einfach dass ich unglaublich cool. So glaubt jeder an das was ihm Kraft gibt. Amen. Allgemein musste ich bei meiner heutigen Tour feststellen, dass ich es zu beginn recht seltsam fand Leute einfach zu grüßen. Na klar. Alte Leute grüßen ist was anderes. Die sind das ja gewohnt Menschen zu grüßen. Das kenne ich ja aus meinem Elterndorf. Aber junge Leute grüßen dann doch eher selten zurück. Manche gucken einen nur komisch an als reaktion. Kein Nicken oder so sondern nur so ein Blick vonwegen "höööööö kenne ich den oder was ist das für ein Opfa!". Das ist an sich recht Lustig. Ich musste wirklich verdammt grinsen und leise kichern als ich nachdem ich aus der Haustür raus bin schon nach ein paar Metern 3 Leute gegrüßt hatte. Es ist einfach ungewohnt! Und das ist auch der Punkt gewesen an dem ich mir dann dachte dass die Dinge die im Camp verlangt sind zum Teil wirklich nicht das sind was ich normalerweise tun würde. ÜBERHAUPTNICHT das was ich normalerweise tun würde. Besonders die späteren Wochen oder allein schon in Woche 2 einfach aus Spaß mal einen Smaltalk mit irgendwem anfangen. Wenn ich wirklich Interesse habe an irgendwas bestimmten wie dem tollen Smartphone was irgendein Mädchen an der Bushalt in der Hand hat dann spreche ich sie natürlich darauf an aber sie einfach nur ansprechen weil ich sie ansprechen will und mir dazu dann einen Vorwandt ausdenken das liegt mir fremd und ich würde mich einfach nicht wohl dabei fühlen. Und dann: "The Game". Ja - habe ich mir gedacht - in einem PC-Spiel (neumodisch auch Videospiel) würde ich die Aufgaben im Handumdrehen erledigen. Die Frage ist nun warum ich es in der Realität so als so befremdent empfinde. Ich bin zu dem Schluss gekommen dass es an der Unberechenbarkeit der Menschen liegt. Und diese Ungewissheit der man dadurch ausgesetzt ist ist das was mich wohl ein wenig einschüchtert. Sache ist nun: Wenn man ungewohntes oft tut lernt man unmengen an verschiedenen Reaktionen von Menschen kennen. Beim ersten mal mag einen eine neue Reaktion noch umhauen aber wenn man die selbe oder ähnliche Reaktionen mehrmals von verschiedenen Menschen erfährt dann ist das schon bald nichts besonderes mehr und damit auch nicht mehr ungewohnt. Dadurch verschwindet dann die Angst vor ungewohnten Situationen. Soviel zur Theologie und Philosophie. Bis morge, euer Stern