her0-of-the-day 7 Beitrag melden April 2, 2012 erstellt (bearbeitet) Hallo Community!Ich mache derzeit eine Ausbildung im Bankenbereich und weiss jetzt schon, dass das alles nicht so ganz das Wahre für mich ist.Klar, es gibt Tage, da macht mir die Arbeit Spaß, aber eigentlich überwiegen die Tage an denen ich es ziemlich ätzend finde.Es "plagen" mich schon seit mehreren Monaten fast täglich Gedanken, wie ich mich beruflich umorientieren könnte, ob ich studieren soll oder nicht, ob ich von hier wegziehn soll usw - und das obwohl die Ausbildung erst Mitte nächsten Jahres fertig ist. Aus anfänglicher positiver Stimmung "mal googeln was man so machen könnte", wurde der starke Drang (fast schon Zwang) ständig abzuwägen wies denn nun nach der Ausbildung weitergehen könnte. (Betrieblich weiterbilden, Studium in komplett anderen Bereich, aufbauendes BA Studium, komplett neue Ausbildung beginnen etc)Ausgelöst wurde das ganze durch meine Krebserkrankung letzes Jahr. Das war ein echter Wendepunkt für mich (wenn mittlerweile auch wieder der Alltag in mein Leben gekommen ist) und ich begann die Dinge komplett anders zu bewerten.Für mich war klar : Diesen Job wirst du nicht dein Leben lang ausüben und es muss sich einiges ändern!Wie bereits erwähnt "plagt" mich seither nun fast täglich ein fast schon viraler Gedankenkreis aus Zukunftsplänen - Ich höre auf im hier und jetzt zu leben (wenn ich das überhaupt jemals richtig tat).Wenn ich mir neue Sachen für meine Wohnung kaufe, oder mit dem Gedanken spiele ein neues Auto zu kaufen, dann kann ich mich daran kaum erfreuen weil ich dann denke "hey, in 2 Jahren bist du vielleicht eh am studieren, dann musst du die Karre eh wieder verticken!"...Dabei sollte gerade ICH ja wissen, dass das Leben nicht planbar ist und jederzeit alles ganz anders kommen kann wie geplant!"Wer lange plant, plant zweimal", um mal einen etwas abgedroschenen Spruch zu dem Thema zu zitieren.Ein guter Kumpel von mir ist das beste Beispiel. Er plant nie irgendwas, sondern lebt einfach - jetzt hat er ein Jobangebot im Ausland mit dicker Vergütung ;)Wenn ich aber wirklich eine zweite Ausbildung anstreben sollte, müsste ich mich ja fast jetzt schon bewerben, damit ich wirklich nahtlos nach Beendigung meiner aktuellen Ausbildung weitermachen zu können - also wäre hier wieder Planung angesagt!Ich verbinde eine Pausierung meiner Planungen (Gedankenkreis) negativ mit einer Stagnation meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung und habe Angst, dann komplett zu "versumpfen" und einfach ewig und mein Leben lang in meinem aktuellen Berufsbild zu bleiben. Versteht ihr was ich meine ?:::::Wie seht ihr das ? Wie weit in die Zukunft sollte man planen ? Sollte man überhaupt planen ? Wie schaffe ich es, wieder mehr im JETZT zu leben und trotzdem die Augen und Ohren offen zu halten, was meine berufliche Zukunft angeht ?Vielen Dank!Gruß April 2, 2012 bearbeitet von her0-of-the-day Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast 11223344 Beitrag melden April 2, 2012 geantwortet Ein guter Kumpel von mir ist das beste Beispiel. Er plant nie irgendwas, sondern lebt einfach - jetzt hat er ein Jobangebot im Ausland mit dicker Vergütung ;)Auch ein blindes Huhn... Du stresst dich doch hauptsächlich weil du denkst du solltest das nicht machen und machst dir ständig selbst ein schlechtes Gewissen. Entspann dich. Laut Forschung ist es hilfreich sich eine gewisse Zeit des Tages zum Sorgen machen freizuhalten (für Leute die das oft tun). Dann ist von 7-8 Zeit sich Sorgen zu machen über jeden Blödsinn der eh nicht passiert oder nicht so schlimm wird. Dadurch machen sich Leute dann erwiesenermaßen weniger Sorgen. Mach das doch mit deiner Planung. Jeden Tag 1-2 Stunden ist Zeit für Berufsplanung/Recherche etc. Das reicht dicke und wenn Gedanken darüber während des Tages kommen, dann nimmst du Notiz und lässt sie einfach wieder gehen. Ich würd dir auch regelmäßige Meditation empfehlen. Planen ist für mich sehr positiv. Ich kenne nicht viele Leute die es zu etwas gebracht haben und die nicht planen. Und wenn die doch Erfolg haben, dann haben sie früher oder später irgendwelche Probleme weil sie die Früchte der Arbeit nicht richtig verplanen (können). Das Problem ist nur, dass viele der Planer einen Stock im Po haben, nicht spontan sind und das Leben nicht genießen. Da ist aber nicht die Planung dran schuld. Ich bin auch der Oberplaner, versuche mir aber Spontanität, Kreativität und Flexibilität zu bewahren (heißt man darf sich nicht an die Pläne klammern). Ich plane grob ca. zehn Jahre voraus (ob das sinnvoll ist? Wohl wenig aber ist einfach meine Art zu denken), ändere aber ständig meine Pläne weil ich wieder was anderes finde was ich nicht wusste oder sich Prioritäten ändern. Ich find das nicht schlimm, ich mach es gerne und es hat sich bewährt. Plan ich halt 20x, wo ist das Problem. Besser als nur eine Option zu haben. Aber wenn du planst, dann mach es vernünftig. Setz dich hin und recherchier, sammle Informationen, sprich mit Leuten, lies Artikel etc. Es bringt nichts auf Basis deines jetzigen Wissens ne Lösung zu überlegen. Da drehst du dich nur im Kreis. Was sind deine Optionen (Recherche) -> alle Informationen sammeln über Optionen (zb wohin kommst du damit, was machst du später) -> oft kristallisiert sich dann schon ein Favorit heraus -> trau deinem Bauchgefühl -> triff ne Entscheidung und vergiss alle Alternativen es sei denn du bekommst neue Infos die wirklich was ändern -> fang an die Lösung umzusetzen und schau nicht mehr zurück Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen