Verpasste Gelegenheiten verarbeiten

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Moin,

heute beschäftigen wir uns mit einem Grundlagenproblem. Es geht um den Umgang mit negativen Gedanken an die Vergangenheit: Das Gefühl eine falsche Entscheidung getroffen zu haben und dadurch eine Gelegenheit verpasst zu haben. Hätte, wäre, wenn,... Wie verarbeitet ihr so etwas?

Beispiele (fiktive Beispiele basierend auf realen Erfahrungen):

1.: Du bist in der Stadt unterwegs um Sachen zu erledigen, plötzlich kommt die ein HB entgegen und lächelt dich an. Du hast an dem Tag aber die dreckigen Schuhe an, bist schon etwas verschwitzt, weil es heiß ist und deine Frisur sitzt nicht. Im Hinterkopf hast du noch 1000 andere Gedanken, dein Auto ist kaputt, du musst die nächsten Wochen lernen wie bekloppt, usw. Dein Inner Game ist beschissen und daraus resultiert eine Unsicherheit und ein Limiting Belief. Du fragst dich lacht sie dich vielleicht aus? (was eig. totaler Quatsch ist, aber der edanke kommt einfach hoch und du kannst dich dagegen in dem Moment nicht wehren) Also anstatt stehen zu bleiben und "Hi" zu sagen läufst du einfach vorbei.. Du denkst: Fuck, hätte ich sie angesprochen, vielleicht wären wir uns sympatisch gewesen, vielleicht ein Kuss, ein Lay, eine LTR, ...

2.: Du bist den Kompromiss eingegangen weniger zu arbeiten um dein Studium schnell durchzuziehen. Jetzt bist du fertig und musst Arbeiten gehen. Du wirfst einen Blick zurück und denkst: Fuck! Ich hab mein Leben versaut. War nur am lernen und mich am stressen. Andere haben gefeiert, gevögelt und gesoffen und du hast dir den Arsch aufgerissen. Für was? Jetzt ist das schöne Studentenleben vorbei und du hast es gar nicht genossen. Hättest du das Studium ausgedehnt und etwas mehr gearbeitet, hättest du mehr Zeit gehabt zum feiern. Du hättest mehr Leute kennengelernt, mehr Frauen, mehr Lays..

Ich kenne die ganzen Sprüche ala "Hinterher ist man immer schlauer" und "Blick nach vorne und nicht zurück". Die bringen mich aber nicht weiter. Es heist man soll sich bei Entscheidungen immer fragen: "Auf was für ein Leben möchtest du zurückblicken?", aber was ist mit der Vergangenheit. Ich blicke auf ein Leben voller Fehlentscheidungen und verpasster Gelegenheiten zurück. Alle sind auf ein Grundgefühl zurückzuführen: Angst. Ich meine hier Angst als Überbegriff für alle Unsicherheiten, Zweifel und Limiting Beliefs. Ich habe also Angst als Ursache für alle Fehler definiert. Das bringt mich weiter für meine Zukunft. Aber trotzdem will ich meine Vergangenheit verarbeiten. Ich denke ich wäre ein ganz anderer Mensch, ein glücklicher, entspannter Mann und kein frustrierter und enttäuschter Junge, hätte ich in meiner Vergangenheit anders entschieden. Das nagt an mir.

Ich freue mich auf eure Antworten.

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Hi Jefferson,

Ich hatte, wie wohl jeder andere auch, genau das gleiche Problem. Das ist jezt zwar nicht ganz weg, aber immerhin viel weniger geworden.

Zwei Ansätze haben mir dabei sehr geholfen, vielleicht passen sie ja auch zu dir:

1. Danke dir selbst für deine Vergangenheit.

Das klingt jezt natürlich erstmal blöd. Wieso sollte man sich auch für etwas danken, was man bereut? Schaue einfach mal genauer hin: Hast du nicht bei allem was du jezt bereuest etwas positives beabsichtigt und auch bewirkt? Das muss ja nicht unbendingt deckungsgleich sein, mit dem, was du dir im Moment wünscht. Trotzdem hast du so gehandelt, wie du es als am besten angesehen hast. Und aus solchen Entscheidungen hast du dann die Person, die du hoffentlich am meisten auf der Welt liebst, geformt - DICH.

Schau, wenn du die Vergangenheit bereust, dann stellst du die Teile von dir, die früher entschieden haben als schlecht dar und das gleiche tust du auch mit deinem heutigen selbst. Und das obwohl du dich doch eigentlich lieben möchtest.

Mir hat es geholfen, einfach ab und zu, wenn schlechte Gedanken hochkamen, daran zu denken. Vielleicht hilft es dir ja auch.

2. Die Vergangenheit ist nicht real.

Klingt komisch, nicht wahr? Du hast die Vergangenheit ja schließlich selbst erlebt. Richtig du HAST sie erlebt. Sie existiert jetzt nurnoch in deinem Kopf. Egal was du tust, die Vergangenheit wird nie wieder da sein. Ist es dann nicht egal, was du dort getan hast? Wäre es nicht viel befreiender, einfach loszulassen, als immer wieder an Momente zu denken, die du bereust?

Das sind natürlich erstmal auch nur einfache Gedanken, wie du sie schon öfters gehört hast. Aber wie immer ist es das, was du daraus machst. Vielleicht liegt dir diese Denkweise nicht, dann ist das OK! Aber vielleicht möchtest du dich auch einfach mal mit ihnen beschäftigen und zulassen, dass du auch so fühlst.

Ich hoffe der Beitrag hilft etwas

Liebe Grüße.

Club Card

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Bei dem 2. Beispiel möchte ich eines sagen.

Es ist eher sinnvoll, die Arbeit zu erledigen, als sie aufzuschieben ;)! Das nebenbei das Leben weiterläuft und viel gesoffen und gevögelt (wunderschöne Alliteration) wird, ist doch okay. Wenn Du nächstes Mal aus bist, vögelst, trinkst.. dann sind die Leute, die zuvor dies taten vor dem Schreibtisch.

Es ist besser seine Arbeit erledigt zu haben. Dadurch folgt ein besseres InnerGame!

Greets DeanNarratore

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Gast Defis

Was nun besser wäre, Arbeiten oder Studium, Approachen oder nicht, dass musst du entscheiden. Keiner auf der Welt wird dir sagen können, wie du dein Leben leben sollst. Fakt ist, du wirst dich immer für das richtige Entscheiden, egal wie du dich entscheidest, solange du dich entscheidest. Das Leben ist im Fluß, es läuft einfach. Wenn du die Dinge tust die dir spaß machen und das so oft wie möglich, dann wird es laufen. Das Problem ist, die meisten Menschen wollen immer die Kontrolle haben. Kontrolle über den Partner, Kontrolle über den Hund, Kontrolle über die Fernbedienung. Das lustige daran ist, je mehr du versuchst die Kontrolle über dein Leben zu haben, desto weniger wirst du besitzen. Kennst du den Film Fight Club?

HIer wird genau das zum Thema. Menschen wollen fressen, schlafen, fernsehen, arbeiten, ficken, sterben. Sie wollen besitzen, ihren Partner besitzen oder die Couch besitzen die zu ihrer Persönlichkeit passt. Aber alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich. Was das jetzt genau mit deinem Problem zu tun hat?

Du willst Kontrollieren. Verstehe mich nicht falsch, manchmal muss man einfach das Steuer in die Hand nehmen, wenn man den Job verliert oder von den Eltern ausziehen will. Aber du wirst noch oft vor Situationen stehen wo es nichts hilft. Hast du schon einmal Panik gespürt weil eine Situation nicht mehr in deinen Händen lag? Als du den Job verloren hast oder als deine Freundin mit dir schluss gemacht hat? Was war das für ein Gefühl? Dein Herz ging schneller, deine Gedanken setzten aus, du musstest dich bewegen, du musstest irgendwas machen, Panik stieg in die hoch. Eigentlich ist dein ganzes Leben so, wir haben nur gelernt damit umzugehen und die Symptome zu "unterdrücken". Du kannst dein Leben nur so lange aktiv beeinflussen, solange keine anderen Personen beteiligt sind. Aber was du machen kannst ist, deinen Blick auf die Realität zu ändern.

Als ich das Beispiel mit dem Mädchen las viel mir sofort ein:

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Du versuchst deine Gedanken zu kontrollieren, dabei merkst du nicht wie sehr sie dich kontrollieren. Ist dir eigentlich aufgefallen wie süß deine Augenringe waren an dem Tag? Wie BadBoy mäßig deine Frisur ausgesehen hat, wie dir die Sonne aus dem Arsch schien, was für einen tollen State du hattest, wie aufrecht deine Körperhaltung war oder wie toll deine Haut geglänzt hat? Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und sage, dass ist gefühlter Minderwert, schlechter Selbstwert und/oder ein schlechtes Selbstbild. Ob das wirklich so ist musst du wissen, ich kann dir nur eine Ferndiagnose geben. Aber wie alles im Leben, und so wie deine Augenringe, hat auch das eine positive Seite. Du kannst dich jetzt nicht nur selbst entdecken, du kannst dich selbst erschaffen.

Hier kommen wir gleich zum Beispiel mit der Vergangenheit. Ein Spruch der mir sehr gut gefallen hat war: Es ist niemals zu spät eine schöne Kindheit gehabt zu haben. Was damit gemeint ist, ist folgendes. Menschen tendieren dazu sich fehler raus zu suchen, wollen das schlechte aus ihrer Vergangenheit haben und daraus lernen. Sie wollen Kontrolle (fällt dir das Muster auf?). Wir leben in einer fehlerorientieren Gesellschaft, schön wäre eine Lösungsorientierte Gesellschaft. Was das für dich heisst. Versuche nicht krampfhaft deine Vergangenheit zu ändern oder dir schön zu reden. Denke nicht an die negativen Sachen, sondern an die positiven.

Was hast du besonders gut gemacht?

Auf was blickst du mit Stolz zurück?

Was wr das schönste Erlebniss?

Was hat dich immer wieder zum lachen gebracht?

Denke an die positiven Dinge. Gewöhn dir das nicht nur in der Hinsicht deiner Vergangenheit an, sondern bei allem was du tust. Du hast nicht approached? Du bist ne coole Sau weil du weiblichen Charm wiederstehst. Das soll keine Ausrede zum nicht-approachen werden, aber ich hoffe es ist klar was ich meine.

Ich blicke auf ein Leben voller Fehlentscheidungen und verpasster Gelegenheiten zurück. Alle sind auf ein Grundgefühl zurückzuführen: Angst.

Wie du mit deiner Angst umgehst oder umgehen kannst, können dir andere besser erklären. Dreamcatcher hat mir da sehr weiter geholfen. Fakt ist, egal was du in deinem Leben getan hast, es war keien Fehlentscheidung. Wer hat überhaupt beschlossen das es Fehlentscheidungen waren? Nur weil du nicht mit 30 verheiratet bist, Kinder hast, nen Porsche fährst und deine Chefin fickst? Du selbst entscheidest was du in deinem Leben erreichen möchtest und wie du es tust.

Wenn es für dich ein Erfolg ist immer noch jedes Wochenende party zu machen, dann tu das. Wenn du lieber arbeiten gehst, dann mach das. Lass dir nicht von anderen auf die Nase binden was du verpasst und wie toll es da und da war. Es gibt keine verpasste Möglichkeit, auch wenn du das denkst.

Nehmen wir an du hättest das Mädchen von oben angesprochen, dann hättest du deine Gelegenheit wahr genommen, oder? Aber hast du nicht auf die Gelegenheit wahr genommen es nicht zu tun? Wenn du es getan hättest, hättest du dir nicht die Gelegenheit genommen hier einen Beitrag zu schreiben? Hättest du dir nicht fürher oder später die Gelegenheit genommen mit Martin party machen zu gehen oder mit Jenny Analsex zu haben?

Es geht im Leben nicht darum möglichst viele Körbe zu haben, möglichst viel zu ficken oder das dickste Auto zu fahren. Du erinnerst dich an Fight Club, du bist nicht dein Korb/Auto/Mädchen. Im Leben geht es darum, jeden Morgen mit sich selbst auf zu wachen, Tag für Tag, für Tag. Empfindest du Freude dabei, freude in einen neuen Tag zu starten in dem du wieder mehr tolle Fehler machen kannst? Unabhängig von Job, Frau, Auto, AA oder Forum. Du stehst alleine vorm Spiegel.

Ändere deinen Filter, deine Wahrnehmung, dann ändern sich deine Ansichten und dann kannst du den Fluß des Lebens genießen. Es ist deines. Bereite dir selbst eine Freude.

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