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Ich will wieder Frauen draussen kennenlernen. Die derzeitigen Corona-Lockerungen scheinen es möglich zu machen. War jetzt mit meinem Kumpel in Berlin. Unser Plan war, was von der Fussball-EM mitzunehmen und danach durch die Kieze zu ziehen. Mein Kumpel ist etwas jünger als ich, durchtrainiert, halb Südländer, Ex-Hooligan, überdurchschnittlich attraktiv. Ein echter Testosteronbolzen. Er ist immer High Energy unterwegs und kommt mit anderen Leuten, auch Frauen, mühelos in Kontakt. Einerseits ist er für mich eine Inspiration, was die Kontaktaufnahme mit anderen bzw. Frauen angeht. Ich habe ihm diesbezüglich viel zu verdanken. Andererseits droht bei ihm häufiger so eine Aggro-Stimmung durchzubrechen, und Situationen drohen dann in Schlägereien zu münden. Außerdem hat er sich offenbar in eine Richtung entwickelt, dass er dauernd Negativaspekte von Frauen thematisiert, womit er sich selbst sabotiert. Dass es so krass bei ihm ist, habe ich aber erst in Berlin erleben müssen. Ich hatte mir vorgestellt, dass in Berlin auch was mit Frauen laufen könnte. Mein Verlangen, wieder mal mit einer Frau zu schlafen, die meinen Vorstellungen entspricht, ist groß. Ich habe seit Wochen meinen Pornokonsum auf Null heruntergefahren. Dies hat mein Verlangen nach Sex mit einer Frau zusätzlich gesteigert. Ich bin dauernd rattig und sehe überall Möpse und Frauenärsche, wenn ich unterwegs bin. Positiv an meinem Berlin-Aufenthalt: Dort tummelten sich viele hübsche Frauen. Diese schienen auch gut drauf zu sein und machten einen offenen Eindruck. Auch cool: In den Kiezen gibt es wieder ein Nachtleben, Masken spielen dort praktisch keine Rolle mehr, alles schön locker und easy, von Polizei auch nix zu sehen. Mein Kumpel und ich haben uns zuerst in einen Biergarten am Prenzlauer Berg gesetzt, um Fußball-EM zu gucken. Wir setzten uns an einen Tisch, wo schon ein Typ saß, mit dem wir uns unterhielten, später kamen noch zwei Mädels an unseren Tisch, eine nett aussehende Blonde und ihre etwas mollige Freundin. Nachher erschien noch Typ, der wohl auch zu den beiden Mädels gehörte. Wir unterhielten uns auch mit den Mädels, ging u.a. um Nacktbaden im See. Da liefen dann auch noch viele weitere nett aussehende Frauen rum, mit der einen oder anderen ergab sich ein Small Talk. Ich war ja, wie gesagt, in der Stimmung, hier an eine Frau ranzukommen, zumal ich ja, wie gesagt, dauergeil bin und nur noch Möpse und Frauenärsche sehe. Als mein Kumpel und ich dann weiterzogen Richtung Mitte, um was zu essen, fing er wieder mit Negativ-Kommentaren an, über Frauen im Allgemeinen und Berlin im Speziellen. Ich war ja in der Stimmung, Frauen anzubaggern, und hatte eigentlich das sichere Gefühl, dass hier was laufen kann. Es kam mir vor wie ein kleines Paradies, zumal ich lockdownbedingt ja auch sexuell ziemlich ausgehungert bin. Aber mir schwante schon, dass es mit der Einstellung von meinem Kumpel so heute nix mehr werden würde mit den Frauen. Im Kiez kamen wir an einer unscheinbaren Kneipe vorbei, vor der zwei Typen saßen. Ich fragte die beiden, wo das Restaurant Soundso sei, das wir suchten. Mein Kumpel sagte dann, dass er sich hier erstmal ein Bier bestellen möchte. Jetzt fing ich mich an zu ärgern, denn für mich machte es überhaupt keinen Sinn, sich hier hinzusetzen. Weil da halt gar keine Frauen saßen. Wären wir etwas weitergelaufen, wären wir ja an die Location gekommen, wo wir eigentlich hinwollten und wo auch Frauen waren. Naja, was blieb mir anderes übrig, mein Kumpel hatte sich schon ein Bier bestellt, und so kam es, wie es kommen musste. Es wurde dann ein Kerleabend, wobei ein Bier nach dem anderen gesoffen wurde. Mit den beiden sympathischen Berlinern quatschten wird dann über Gott und die Welt. An uns zogen häufiger Grüppchen von hübschen Frauen vorbei. Ich fragte sie, wo sie noch hinwollen. Etwas Small Talk. Es folgte aber nichts daraus. Wir saßen vor der Kneipe, soffen und quatschten. Irgendwann kam das Gespräch mal auf Corona. Ich hatte überhaupt keinen Bock auf das Thema, weil ich keinen Stress wollte (ich wollte ja eigentlich hier nur ficken). Ich ließ durchblicken, dass ich bei den Coronakritikern aktiv bin. Der eine Typ zeigte sich schockiert. Er könne es nicht verstehen, wieso ich als intelligenter Mensch „der Wissenschaft“ nicht folge. Er äußerte auch, dass er „Querdenker-Demos hasst“. Warum würde ich mich denn nicht impfen lassen etc. Ich hatte keine Lust, mit ihm in ein Streitgespräch einzusteigen, da vollkommen nutzlos (und außerdem war ich hier ja nicht auf politischer Mission unterwegs, ich wollte ja nur ficken). Mein Kumpel dagegen setzte zu einer heftigeren Konfrontation an (er teilt ja meine Einstellung). Ich ging aber gleich auf Deeskalationskurs und versuchte, das Thema schnell zu einem Ende zu bringen. Ich äußerte sowas wie „Jeder kann ja seiner Meinung haben, man sollte sich einfach austauschen blabla“. Danach war die Stimmung zwischen uns und den beiden Typen merklich abgekühlt und wir redeten danach auch nicht mehr groß. Wir setzten uns dann irgendwann woanders hin vor der Kneipe und laberten mit anderen, waren natürlich nur wieder Kerle, unter anderem mit dem Wirt. Mit jedem weiteren Bier, das auf dem Tisch landete, wuchs mein Ärger. Die ganze Nacht verplempert. Dann und wann zogen an unserem Tisch geile Ischen vorbei. Zumindest erschienen mir im Grunde alle geil, da ich ja rattig war. Erst als die Nacht schon wieder fast vorbei war, gingen wir dann ziemlich besoffen in Richtung des Bistros/Restaurants, das ja eigentlich unser Ziel gewesen war. Und dort standen dann auch nicht nur Kerle, sondern auch Mädels. Gute, lockere Stimmung. Keine Masken. Während sich mein Kumpel was auf die Hand holte, sprach ich eine ziemlich süße Studentin an. Sie stand plötzlich vor mir. Sie sah so ein bisschen „ökig“ aus. Ich zu ihr: „Du studierst bestimmt Soziale Arbeit.“ Sie: „Sozialpädagogik. Warum?“ Ich gucke an ihr runter: „Weil du so aussiehst. Du siehst aber nett aus.“ Sie: „Ich werde häufiger gefragt, ob ich kiffe.“ Ich: „Und. Kiffst du?“ Sie: „Gelegentlich.“ Es mischte sich dann andere von der Gruppe ein, mit der sie da stand. Der Dialog war da schon zu Ende, es ergab sich nix weiter, ich war ja auch besoffen und müde. Ich sah, wie mein Kumpel mit einer Frau sprach, daneben stand ein Kerl. Er erzählte mir später, dass die Frau ihn angesprochen hätte. Das passiert ihm häufiger. Hab schon erlebt, dass ein Mädel auf ihn zugekommen ist und ihm gesagt hat, wie gut er aussieht. Der Typ neben der Frau hat meinen Kumpel aber wohl gesagt, dass er sich verziehen soll. Gott sei Dank ist es nicht weiter eskaliert. Als wir dann zu unserer (Privat-)Unterkunft gingen, war mein unbefriedigtes sexuelles Verlangen unermesslich. Ich stellte mir vor, wie ich die Sozialpädagogikstudentin bumse. Ich war verärgert darüber, wie mein Kumpel jede Möglichkeit, bei Frauen zu landen, mit seinem Negativ-Gerede sabotiert hat. Davon ließ er sich auch nicht abbringen. Ich: „Also, die Mädels sind doch hübsch hier und offenbar cool drauf.“ Er: „Ja schon, aber …“ stänker stänker. Dass er so krass drauf ist, hat mich geschockt. Das ist definitiv nicht mehr gesund. Umso grotesker ist es bei ihm, da er ja zum Frauenaufreißen das geborene Talent hat. Er hat ja früher erfolgreich Pickup betrieben. Das einzig Lehrreiche war für mich zu sehen, wie man sich selbst mit einer Negativ-Haltung sabotieren kann. Je negativer mein Kumpel war, desto mehr sah ich das Positive um mich herum. Viele lockere nette Mädels, endlich wieder Möglichkeiten, im Nachtleben aktiv zu werden. Das, was einen stört, muss man einfach ausblenden können. Es stört mich auch, wenn um mich herum junge Leute sitzen, die von ihren Impfungen labern. Da könnte ich mich als Coronakritiker jetzt tierisch drüber aufregen. Ich kann aber auch einfach auf Durchzug stellen und mich nicht in etwas Negatives verbeißen, um mein eigentliches Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Ficken.