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Nein, hier geht es nicht um Star Wars. Auch nicht um Fanboy Gelaber. Sondern ich möchte euch erzählen, wie ich meinen Weg zum Jediismus gefunden habe. Manche hier mögen mich jetzt verspotten und sich über mich lustig machen. Einige werden sich vielleicht an den Kopf fassen. Aber das spielt mir keine Rolle. Und vorweg: Ja, der Jediismus verdankt seinen Namen den Filmen von George Lucas (Der Typ, der Star Wars erfunden hat). Und auch die Überzeugungen dahinter stimmen grösstenteils mit den Jedi aus den Filmen überein. Trotzdem bilden die Anhänger des Jediismus, die real existierenden Jedi, kein Star Wars Fanclub, sondern eine ernstzunehmende Religion mit Überzeugungen und Gedanken. Zuerst sei aber mal folgendes gesagt: Grundsätzlich halte ich nicht viel, eigentlich überhaupt nichts, von Religionen. Hier kann ich jedoch hauptsächlich nur von der Christlichen Religion sprechen, da ich mit den anderen (noch) nicht viel zu tun hatte. In den letzten 1000 oder mehr Jahren, war der einzige Sinn und Zweck der Katholischen Kirche, die Menschen zu kontrollieren, zu unterdrücken und systematisch auszubeuten. Das ist eine Tatsache die nicht geleugnet werden kann. Und ja, ich weiss dass Kirche und Religion nicht dasselbe ist. Aber das religiöse Denken der allermeisten Menschen wird nun mal von der Kirche bestimmt und "gesteuert". Vor allem der Glaube ist häufig sehr auf eine Kirche ausgerichtet und man plappert stumpf das nach, was der Typ vorne erzählt. Es findet sehr oft kein eigenes Nachdenken darüber mehr statt. Und das, was da erzählt wird, ist teilweise immer noch unterdrückerisch und, verzeiht mir das, dumm. Eine Freundin von mir ist stark religiös (christlich). Sie ist Mitglied in einer Freikirche, und die Gottesdienste da sind tatsächlich sehr modern und cool gestaltet (Aufgrund eines Versprechens meinerseits musste ich da mal mit). Jedoch ist das, was zwischen den Zeilen vermittelt wird, keinen Dreck besser. Sie war früher auch auf dem Kein-Sex-vor-der-Ehe-Trip. Von der Sache habe ich sie damals runtergeholt (runterholen ist da ein gutes Stichwort ;) ). Sie hat jetzt nen Freund, und möchte mit dem auch vor der Ehe Sex haben, wenn er es dann endlich mal hinkriegt, die kleine anständig zu verführen. Aber ich schweife ab. Kein Sex vor der Ehe… was soll das? Soweit ich weiss steht in keiner Religiösen Schrift, dass man sündigt, wenn man vor der Ehe seinen natürlichen (!) Sexualtrieb auslebt (falls ich hiermit falsch liege, belehrt mich). Ausserdem scheint es für viele Religiöse selbstverständlich zu sein, dass eine Beziehung automatisch in eine lebenslange Ehe führt. Die Eltern dieser Freundin lieben sich schon lange nicht mehr, aber die Ehe wird weitergeführt, weil man ja "einen Eid vor dem Herrn geschworen hat". Absolut bescheuert so eine Weltansicht. Was mich ebenfalls stört ist, dass solche stark religiösen Menschen häufig nicht mehr in der Lage scheinen, logisch zu denken (bei allem was mit ihrem Glauben zu tun hat). Ich meine es gibt immer noch verdammt viele Menschen die tatsächlich davon überzeugt sind, dass die Erde und das Universum von einem Allmächtigen Gott in sieben Tagen erschaffen wurden. Dass die Menschen von Adam und Eva abstammen. Und dass alles, was in der Bibel steht, genau so wörtlich zutrifft. Wenn man heutzutage noch immer die Evolutionstheorie oder die Urknalltheorie verweigert, ist man meiner Meinung nach einfach nur dumm. Für das eine (das Wissenschaftliche) gibt es Unmengen von Beweisen, kein ernstzunehmender Wissenschaftler bestreitet heutzutage noch da Urknallmodell… und für das andere, das Religiöse, gibt es ein Buch. Eines. Da steht das drin. Dann muss es natürlich stimmen, und alles was beweistechnisch dagegen spricht, ist natürlich nur von Gott so gewollt, um den Glauben der Menschen zu prüfen. Ich kann solche Menschen schon lange nicht mehr erstnehmen, und ich habe es aufgegeben, mit ihnen darüber zu diskutieren. Ich hoffe ihr wisst, worauf ich hinaus will. Ich möchte mit meiner Geschichte aber in der Vergangenheit beginnen. Einige viele Jahre in der Vergangenheit. Ja, ich bin erst 19 Jahre alt, aber trotzdem haben sich meine religiösen Überzeugungen in dieser Zeit geändert. Früher, als Kind, habe ich an Gott geglaubt. Soweit, so unspektakulär. Ich habe dann aber begonnen, mich immer mehr für Weltall und Physik zu interessieren. (Ich weiss, viele Wissenschaftler auf dem Gebiet glauben an Gott. Aber eben dann nur daran, und erklären mit einem Gott z.B. das Auslösen des Urknalls). Ich in ein sehr logisch und rational denkender Mensch; irgendwann hatte dieser Gott einfach keinen Platz mehr in meinem Weltbild. Ich habe angefangen zu begreifen, was Religion mit Menschen anstellen kann, die ihr gesamtes Leben nach diesem Gott ausrichten. Viele Jahre lang habe ich Religionen ganz allgemein verteufelt, weil für mich die beiden Begriffe "Religion" und "Gott" immer untrennbar verknüpft waren. Bis vor ein paar Monaten. Der Buddhismus ist die viertgrösste Religion der Welt. Er stammt ursprünglich aus Indien und ist heute hauptsächlich im asiatischen Raum verbreitet. Und er fasziniert mich. Doch… warum? Wie erwähnt, halte ich von dem Konzept "Gott" oder "Allmächtiger Herr" nicht viel. Besser gesagt, überhaupt nichts. Im Buddhismus gibt es keinen Gott. Und nein, Buddha ist kein Gott. Er war ein normaler Menschen (dessen Existenz zweifelsfrei bewiesen ist), und er hat sich auch selbst nie als Gottesähnlich oder als "von Gott gesandt" betrachtet. Im Buddhismus geht es nicht darum, einen allmächtigen Gott zu verehren und sich möglichst so zu verhalten wie der vorschreibt, da man sonst nicht in den Himmel kommt. Im Buddhismus geht es um einen selbst. Es geht darum, sich in seinem Leben fortzubilden und sich geistig sowie körperlich fitzuhalten. War Sexualität im Christentum vor hundert Jahren noch ein Tabuthema, gehen Buddhisten schon seit tausenden von Jahren offen damit um; Sexualität ist sogar fest im Leben eines Buddhisten verankert. Es gibt Werke wie das Kamasutra (welches im Original übrigens um einiges mehr war als die blosse Aufzählung verschiedenster Sexstellungen) oder den Weg des Tantra. Wie ihr merkt, bin ich vom Buddhismus sehr angetan. Eben darum, weil es um gute Taten einem selber und anderen Menschen gegenüber geht, und nicht darum, sein Leben nach einem Gott auszurichten und ihm gefallen zu wollen. Es geht darum, wie man sich selbst helfen kann; ohne auf die Taten und die Hilfe eines Gottes zu hoffen, nur um selbst nichts machen zu müssen. Was hat das jetzt aber alles mit Jediismus zu tun? Buddhismus und Jediismus sind eng verbunden, bei beidem geht es um einen selbst als selbstständigen Menschen, und nicht um einen allmächtigen Gott. Die Jedi glauben an die Macht, wobei die Macht nicht als gottesähnlich zu beschreiben ist. Die Macht ist die Gesamtheit aller lebenden Organismen im gesamten Universum. Die vereinte "Gedankenkraft" sozusagen. Ja, real existierende Jedi haben sehr ähnliche Ansichten und Vorstellungen wie die Jedi in den Filmen, aber wir rennen weder mit Lichtschwertern durch die Gegend noch versuchen wir, unseren Gegenüber durch die Macht zu erwürgen. Jedi werden sehr häufig belächelt, als Star Wars Fanclub abgestempelt. Und es stimmt auch, dass die meisten echten Jedi Star Wars Fans sind. Trotzdem ist der Jediismus eine ernstzunehmende Religionsgemeinschaft, welche für sich und die Menschen einsteht. Ich persönlich bezeichne mich als Jedi (eignet sich übrigens nur mässig als Opener), da ich mich mit diesen Werten und Vorstellungen identifizieren kann. Vielleicht auch ein bisschen von beidem (Buddhismus und Jediismus). Obwohl ich den Weg eines Jedi gewählt habe (nicht streng ausgerichtet, aber trotzdem gemäss dem "Kodex"), befasse ich mich weiterhin mit dem Buddhismus und werde von beiden Religionen Elemente in mein Leben einfliessen lassen. PS: Freue mich auf belustigte Menschen im Kommentarbereich ;) Kartofffelkönig
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