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  1. Hallo, mir wird immer wieder nachgesagt, ich wäre ziemlich "unfreundlich/mürrisch". Das liegt wohl auch daran, dass ich relativ wortkarg bin und mir ungern zuviel "rausquäle". Auch schaue ich anscheinend immer ziemlich "ernst". Beides gilt natürlich nicht wenn ich "Freunde" treffe... eher so bei alltäglichen Dingen. Beispiele: Gestern an einen Biertisch dazugesetzt OHNE nachzufragen ob da noch frei ist. Gab dann natürlich gleich einen dezenten Hinweis vom bereits Sitzenden ;) Heute beim Einstellungsgespräch am Ende sagten sie mir "Wir freuen uns auf Sie!"... worauf ich natürlich hätte "Ich mich auch!" (o.Ä.) hätte sagen müssen. Müssen weil es eben erwartet wird, mich langweilen diese ganzen Floskeln aber eben irgendwie. Ich mein ich freu mich auch, aber ... Muss ich jz dringend am IG arbeiten? Mache ich sowieso schon. Oder reicht es erstmal die ganzen alltäglichen Floskeln zu lernen und authentisch anzuwenden? Unter dem Motto "fake it until...."?
  2. Hey Leute, ich wende mich mit dem Problem an euch, weil ich hier die Erfahrung gemacht habe, dass man sich auch mit Problemen an das Forum wenden kann, die nicht so ganz direkt etwas mit Frauen zutun haben, sondern auch mit Sozialem. Mein Problem ist im Klartext folgendes: Ich kann nicht einschätzen, wie Freundlichkeit in der Gesellschaft bewertet wird. Ich bin leider so erzogen worden, dass Freundlichkeit bedeutet, dass man jemandem nach dem Mund redet, möglichst nicht auffällt, sich klein macht, keine "Probleme macht" etc. Ich habe in meiner Jugend gelernt, dass man sich mit dem Verhalten sein eignes Grab schaufelt und hab mein Verhalten angepasst. Was ich allerdings nie richtig gelernt habe, ist, was Freundlichkeit bedeutet. Ich verstehe es einfach nicht. Was mich sehr wundert ist, dass viele Leute anscheinend einen sympathischer finden und automatisch netter sind, wenn man nicht ständig lächelt, Komplimente macht usw. Viele Leute hassen das anscheinend. Das finde ich komisch, denn ich mag Leute gern, die auf diese Weise nett sind. Natürlich nicht übertrieben... Aber eben zuvorkommend etc. Wenn ich auf meine Mimik achte, habe ich die Beobachtung gemacht, dass Leute offener und netter sind, wenn ich wenig bis gar nicht lächele sondern ernst und straight gerade aus sage, was ich denke (ohne natürlich respektlos zu sein). Ich finde das komisch. Gibt es jemanden hier, der mal ein ähnliches Problem hatte und der mir Tipps/Erklärungen dahingehend geben kann? Was das anbetrifft bin ich irgendwie echt wie ein Robot... Ich danke euch herzlich!
  3. Hi. Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Der Thread richtet sich NICHT gegen PUA, aber soll doch zeigen, dass man damit eine gefährliche Gratwanderung in Kauf nimmt. War früher der totale AFC, aber ein herzlicher, netter, ruhiger Typ. Ich kenne PU seit ca. 1.5 Jahren, bin jetzt Anfang 20. Hab hier und da ein paar Bücher gelesen, über NLP und PUA, hab mir Videos von RSD, Mystery und anderen PUAs reingezogen. Sicher hab ich weniger gemacht als die meisten AKTIVEN PUler hier (die KJs wollen wir mal auslassen), aber ich hab es immerhin versucht. Richtig infield gab es bei mir nicht, mein Field war die Uni oder der ÖV. Langsam hab ich die Denkweise angenommen, hab HBs nach Nummern bewertet, hab Dominanzgesten entdeckt und auf die Haltung, Metaphern und IOIs geachtet. Meine Persönlichkeit hat sich stark verändert. Nach einer Depression kam eine Phase der Gleichgültigkeit, und dank PU hatte ich wieder Motivation. Doch dies war nur ein Fass ohne Boden, wie sich später herausstellen sollte. Mein Inner Game verbesserte sich zunächst, danach kam das Verbal Game und wohl auch meine Ausstrahlung. Offenbar habe ich eine sehr macho-aggressive Ausstrahlung entwickelt, ohne das zu wollen. Wie das so ist, wenn man seine Grenzen erweitert, gibt es auch viel Negatives. Ich bin nun ein emotionsloser, objektiv-berechnender Roboter, ein Narzisst, dessen Optimismus fast schon an Grössenwahn grenzt. Ich bin nicht eitel und nütze niemanden aus, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir primär um das Wohl anderer Menschen geht. Solange niemand zu Schaden kommt, bin ich zu allem bereit. Ich glaube, dass ich jeder ALLES schaffen kann, und soziale Normen sind mir längst nicht mehr so wichtig wie früher. Ein Soziopath bin ich deswegen noch lange nicht, aber wenn das so weiter geht, dann ja. Vor einiger Zeit habe ich angefangen andere Männer als Konkurrenz zu sehen, und ich habe immer versucht mehr "alpha" zu sein als sie. Der Daumen hier, dort die Hand im Gesicht - aha! Er ist unsicher! - meine Güte, ich habe Männer sogar geneggt. An Frauen hatte ich längst kein Interesse mehr, jedenfalls kein authentisches. Ich habe in all dieser Zeit ausser im OG keine Frau kennengelernt, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war, mit meinem IG. Ich habe Frauen nur als Übungsmittel gesehen um meine C & F und Negs daran auszuprobieren. Sicher hatte ich FCs, aber auch das war - bis auf eine Ausnahme - eine eher mechanische Angelegenheit mit dem Zweck, meine sexuellen Fähigkeiten zu verbessern. Geflirtet habe ich wohl immer, wobei ich dann durch unkalibrierte und UNNÖTIGE Negs die Interaktion bewusst gestört habe, denn mir war alles egal geworden. Eine MILF-HB habe ich per SMS vorgeworfen, sich vom Leben schubsen zu lassen und in der Opferrolle gefangen zu sein. PU hat mein Denken so sehr unter Kontrolle, dass ich sogar angefangen habe über andere zu urteilen, was für sie besser ist. Als sie mich daraufhin anrief und zurechtwies, musste ich mich zum ersten Mal seit Monaten (?) bei jemandem entschuldigen, weil mir klar wurde, was ich eigentlich getan hatte. Frame halten ist schön und gut, aber manchmal glaube ich wirklich, dass es besser ist auf PU zu scheissen und ein Niceguy zu sein. Ich habe einen Menschen schwer verletzt, weil ich in meinem Wahn nach "starker Persönlichkeit" gefangen bin. Ich kann von Glück reden, dass HB noch Kontakt hält. Julien Blanc hat behauptet, dass er ALLES tun würde um eine HB ins Bett zu kriegen. Er würde sie belügen, ihr was vorspielen. Und das sagt er als Profi-PUA, der dies seit Jahren betreibt. PU ja, aber zu welchem Preis? Das Verhältnis zu meinen Eltern hat sich verschlechtert. Ich habe sie neutral behandelt, was mir heute sehr leid tut und wofür ich mich auch schäme. Ich habe es nicht absichtlich gemacht (würde ich nie), es war vielmehr ein schleichender Prozess. Man wird zu dem, mit dem man sich beschäftigt. Wenn ich mir RSD Jeffy anschaue, dann verhalte ich mich irgendwann auch wie er. Ich habe sie natürlich nie dominiert, aber irgendwie habe ich mich immer weniger entschuldigt oder habe weniger Zuneigung gezeigt. Ich weiss gar nicht, wie es dazu gekommen ist, aber heute ist mir das Ausmass dieser Entwicklung erst bewusst geworden. Leute, die ich neu kennenlerne, negge ich oft und sehr bewusst, und ich ertappe mich, wie ich mit dem Finger auf sie zeige oder eine gewisse (nicht nur körperliche) Distanz nicht einhalte. Klingt schlimmer, als es in Wirklichkeit ist. Aber dass ich das hier erwähne, will was heissen. Natürlich gibt es auch positive Seiten. Ich bin ziemlich mutig und offen geworden, und wirke sicher nicht mehr schüchtern. Ich habe die Tiefen meiner Persönlichkeit erkundet und weiss nun, welche Fehler ich in Zukunft vermeiden sollte. Ich hatte trotz meiner relativen Passivität doch einige Frauen. Ich lasse mich nicht mehr so einfach einschüchtern und habe überhaupt keine Angst mehr vor Herausforderungen. Nach alledem habe ich beschlossen die Notbremse zu ziehen. Ich muss mich schon sehr bremsen um nicht neggy und egoistisch zu wirken, und das dauert vermutlich einige Wochen oder gar Monate. Ich will wieder der freundliche junge Mann sein, der hin und wieder IOIs bekommt, weil er einfach nett ist. Der seinen Mitmenschen hilft, und nicht die ganze Zeit mit seiner eigenen Entwicklung beschäftigt ist. Der needy ist, und darum vielleicht an Attraction verliert. Denn das ist immer noch besser als sich wie ein desinteressiertes Arschloch zu benehmen, dem alles gleichgültig ist und das alles nur objektiv betrachtet, frei von jeglicher Empathie und Menschlichkeit. Vielleicht hilft der Beitrag ja. Mir hilft er insofern, als ich es sozusagen schriftlich vor mir habe, wo ich im Moment stehe. PS: Ich habe die Vergangenheitsform benutzt, aber das meiste trifft (leider) auch jetzt noch zu.