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Der "lonesome cowboy" ist uns allen bekannt, Begriffe wie "loner" oder "lone wolf" beschreiben ihn näher - und: er ist in den meisten Fällen der Frauenheld schlechthin. Die Popkultur gibt zahlreiche Beispiele: Bei Karl May ist es Old Shatterhand, bei Ian Fleming und in den entsprechenden Filmen ist es James Bond, auch ein Indiana Jones zählt dazu, George Clooney in "Up in the air" etc. pp. In fast jedem Buch oder Film kommt einer vor. Die Frage, die ich mir schon länger stelle: Gibt es nicht ein Spannungsfeld zwischen diesem "lone wolf", von dessen Freunden oder Familie nie die Rede ist (James Bond kokettiert im letzten Film sogar: "Ich hab' keine Freunde"), der sein Leben überzeugt und vor allem unabhängig lebt, meist auch eine Mission erfüllt, auf der seinen Seite und dem Pick-Up-Vorbild des Verführers mit Social Circle und Social Proof auf der anderen? Oder ist der "lone wolf" gerade - wie meine Aufzählung oben vielleicht schon andeutet - nur ein Geschöpf der Fiktion? Kann er gerade nur in Filmen und Büchern vorkommen, und wäre in der Realität aber so gar nicht vorstellbar? Da würde ich persönlich widersprechen: Ich habe einige Männer kennenlernen dürfen, die diesem Bild entsprachen - und mit beiden Beinen fest im Leben standen. Was diese Art von Männern attraktiv macht, beschreibt zum Teil der Pick-Up-Begriff "Alphaness" - aber deckungsgleich sind beide Konzepte keineswegs, der "Alpha" definiert sich vor allem durch den Bezug zum Sozialen. Wo einer allein ist, gibt es ja keine Hierarchie, und weder Alpha noch Beta. Ihre Attraktivität würde ich eher mit dem Begriff radikaler Unabhängigkeit beschreiben - sie brauchen nichts außer sich selber, sind von keinem abhängig und haben sich deshalb ausgesucht, ihren Lebensweg allein zu gehen (vielleicht nur für eine kurze Zeit, vielleicht auch länger). Und das ist der Punkt: Sie haben es sich ausgesucht. Sie sind keine sozialen Außenseiter, die nicht teilhaben können. Sie könnten sofort, wenn sie wollten. Und zeigen das mithin auch. Doch ihre Unabhängigkeit von Statusdenken und Etablierungswille lässt es ihnen gleichgültig sein, ob sie jederzeit einen Social Circle um sich herum haben. Von Nassim Nicholas Taleb stammt in diesem Zusammenhang das Zitat: You stand above the rat race and the pecking order, not outside of it, if you do so by choice. (aus The Black Swan, The Impact of the Highly Improbable) Dagegen: Pick-Up lehrt: Der erste Schritt, die Frau zu verführen, ist einen Social Circle aufzubauen, um Social Proof anwenden zu können (ich glaube, man nennt es auch "DHV", oder?). Das wird Dich bei ihr attraktiv machen. Die Frauen wollen einen Mann, der sozial geachtet ist, der Status hat. Und das, obwohl das Soziale, die Kommunikation doch gemeinhin mit dem weiblichen Geschlecht assoziiert wird. Es sind doch meist die Frauen, die bei einem Mädelsabend zu sechst den neuesten Klatsch austauschen und noch zehn andere Mädels in der Hinterhand haben, falls bei den anderen der große Zickenkrieg - Drama, Drama - ausbricht. Während es bei den Männern an der Tagesordnung steht, beim Ausgehen auch mal zu zweit oder zu dritt beim Bierchen zusammenzusitzen und sich auch mal anzuschweigen - ohne "awkward silence", wie das bei vielen Frauen der Fall wäre. Ist der "lone wolf" wirklich attraktiver, weil männlicher? Weil er weiß, was er will - auch wenn das, was er will, nicht das ist, was bei Pick-up propagiert wird, nämlich Social Proof um jeden Preis? Oder sind es letztlich gar keine entgegengesetzten Lebensmodelle? Fragen über Fragen - ich bin gespannt, was ihr dazu denkt! Viele Grüße homofaber