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Zeige Ergebnisse für die Stichwörter "'Sex Exklusivität Monogamie'".
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Angeregt durch persönliche Erfahrungen, Gespräche, Diskussionen und einige Themen in diesem Forum, möchte ich eine These aufstellen, die die Wertigkeit von qualitativ und quantitativ sehr gutem Sex in einer sehr guten Beziehung behandelt. Als Ziel definiere ich für mich eine Ausarbeitung und Überprüfung der These und einer daraus abzuleitenden Argumentationskette, um den Missstand aufzuzeigen, zu erkennen und an Lösungsmöglichkeiten zu arbeiten. Grundthese - Festlegung der Rahmengegebenheiten: Sex ist der Mörtel einer Beziehung. Wie der Mörtel eine Mauer und ein Haus zusammenhält, so hält eine befriedigende Sexualität, die Partner zusammen. Sind beide Partner mit der sexuellen Qualität und Quantität zufrieden, können sie nicht nur Kraft, Energie und Vertrauen daraus ziehen, sie sind auch befreiter und können Energie auf andere Bereiche der Beziehung oder im Idealfall auf äußere Herausforderungen konzentrieren. Sex im Sinne dieser These, beinhaltet nicht nur den reinen sexuellen Akt, sondern das gesamte Feld körperlicher Nähe und Gemeinsamkeit. Es ist also auch kuscheln, umarmen, küssen und streicheln beinhaltet. Eine sehr gute Beziehung, würde demnach, vereinfacht dargestellt, aus einem sehr guten Sexualleben, Qualitätszeit für gemeinsame Interessen und Qualitätszeit für die jeweiligen Eigeninteressen der Partner bestehen. Neben den unabdingbaren Punkten Arbeit und Schlaf, sollten beide Partner also jeden Tag, jeder Woche, jeden Jahres mit diesen fünf Zeitfaktoren komplett ausfüllen können. In der Theorie hätte diese Beziehung so viel innere Anziehung, dass keiner der Partner diese verlassen will und nach außen eine so starke Abwehr, dass es niemanden möglich wäre, darin einzudringen. Dieses Haus der Beziehung wäre fest und würde Stürmen trotzen, die von außen an seinen Mauern rütteln. Sex ist der Mörtel einer Beziehung. Ist der Sex quantitativ und qualitativ nicht gut bzw. befriedigend für einen oder gar beide Partner, so hält er die Beziehung nicht zusammen. So wie der Mörtel zwischen den Steinen eines Hauses bröckelt und herausfällt, füllt die mangelnde Sexualität nicht die Fugen einer Beziehung. Die Mauer würde schief werden, das Haus irgendwann einstürzen, weil der Mörtel die Steine nicht mehr aufeinander hält. Die Innenanziehung der Partner wäre zu lose, weil das verbindende Element fehlt. Der Außenschutz wäre löchrig, da durch offene Fugen, Externe eindringen können und die Beziehung unterminieren. Die Beziehung würde scheitern weil die Mauern einstürzen. Manche Paare schaffen es, vorab aus diesem windschiefen und einsturzgefährdeten Beziehungshaus auszuziehen. Bei einem Großteil der Menschen aber, stürzt das Haus mit viel Staub, Krach und Verletzten ein. Oft erfolgt danach eine mangelnde Selbstreflexion und -kritik. Der Einfachheit halber, ist der Ex-Partner der Schuldige. Ich habe in meinen doch nun über drei Dekaden in dieser Welt, immer wieder Varianten folgender Aussage - "Sex ist nicht das Wichtigste." - gehört, gelesen oder als Argumentation vorgebracht bekommen. Diese Aussage wäre an sich nicht falsch, da es in meinem vereinfachten Modell, eine von drei Säulen ist. Für mich bedeutet diese aber korrekterweise: "Sex ist eine von drei Säulen einer Beziehung. Alle drei Säulen haben die gleiche Gewichtung." Ein Haus braucht gute Steine, einen guten Mörtel und ein gutes, festes Fundament. Wenn der erstgenannte Satz mir gegenüber geäußert wurde, stellte ich oft durch weitere Fragen oder Wissen um die Personen und deren Beziehungen fest, dass diese Aussage nie darauf fußte, dass diese Säule fest, stark und ausgeprägt war. Sie war in den mir bekannten Fällen immer problembehaftet und es gab Defizite in Qualität und Quantität. Sex ist ein gleichwertiger Faktor der einzelnen Komponenten einer Beziehung. Die sexuelle Lust beider Beteiligten muss geweckt, befriedigt und auf hohem Niveau gepflegt werden. An dieser Arbeit haben beide Partner den etwa gleichen Anteil. Sex ist eine gleichwertige Säule, wie es die gemeinsame Qualitätszeit und die alleinige Qualitätszeit ist. Inwiefern diese Säulen aber gewichtet werden, ist innerhalb der Beziehung zu definieren und ggf. laufend, u.a. bei veränderten Bedürfnissen, zu verifizieren und anzupassen. Erkenntnis: Sex ist ein wichtiger Faktor einer Beziehung. Der gemeinsame Sex muss alle beteiligten vollumfänglich befriedigen und zufriedenstellen. Dies umfasst Quantität und Qualität. Wo noch nicht erreicht, muss an der Zielerreichung gearbeitet werden. Problemthese: Wenn das Argument vorgebracht wird - "Sex wäre nicht das Wichtigste" oder "Es geht nicht immer nur um Sex." - wieso wird in der überwältigenden Mehrheit der Beziehungen, nur dieser eine Punkt, der als "nicht das Wichtigste" und "nebensächlich" klassifiziert wird, sakrosankt reglementiert und als einziger unter eine Exklusivitätsregelung gestellt. Monogamie fußt nur auf sexueller Exklusivität, Monogamie bezieht sich in der absoluten Mehrheit nicht auf emotionale Exklusivität. Die Geschichte zeigt uns bis heute eine hohe Anzahl sogenannter platonischer Beziehungen mit hoher emotionaler Verbundenheit, aber einer unterdrückten sexuellen Komponente. Wieso wird eine unwichtige Sache, als einzige reglementiert, obwohl diese im Idealfall das bindende Element der Beziehung sein müsste? Die Konsequenz aus einer nicht befriedigenden Sexualität in einer monogamen Beziehung, kennen viele, haben diese erlebt oder sind sich dieser, aufgrund ihrer jungen Jahre, noch nicht vollumfänglich bewusst. Die Beziehung wird scheitern: Irgendwann kommt es zum Bruch der vereinbarten sexuellen Exklusivität oder gleich zur Trennung. Erkenntnis: Entweder ist Sex so wichtig für eine Beziehung, dass die Reglementierung dessen gerechtfertigt ist, dann ist der Zustand der Erkenntnis aus der Grundthese vollumfänglich herzustellen. Wo dies nicht möglich ist, kann die Exklusivität nicht aufrecht erhalten werden. Nicht-Monogame Formen einer Beziehung sind zu prüfen, wenn die anderen Säulen der Beziehung ausreichende Tragkraft besitzen. Ein zusätzlicher sexueller Partner kann dann der Stützbalken für die sexuelle Säule der Beziehung sein. Hilfsweise ist die Trennung zu prüfen. Wenn Sex „nicht das Wichtigste“ ist, so ist eine Exklusivität nicht haltbar und kann nicht angewandt werden. Hilfsthese: In keinem anderen Punkt in unserem Leben, gehen wir eine Exklusivität ein. Wir haben verschiedene Freunde, wir gehen zu verschiedenen Ärzten, Friseuren und Bars. Wir kaufen in verschiedenen Läden ein, tragen die Kleidung verschiedener Häuser oder Designer und selektieren unerwünschte Zustände rigoros aus. Selbst die Mitarbeiter im Kaufhaus, nehmen wir als das war, was sie sind: Verkäufer und keine Modeberater. Wir kaufen verschiedene Autos, auch gerne gleichzeitig, fahren dazu Motorrad und manchmal auch Fahrrad oder wir laufen. Wir haben verschiede Personen um uns, den einen weil er auch einen BMW hat, den anderen fürs Motorrad fahren und den dritten zum laufen. Wir gehen zum Fußball, zum Eishockey und interessieren uns fürs Eisstockschießen. Wir wechseln unsere Arbeitgeber, unsere Stellen, wir haben Nebenjobs oder sind Selbstständig. Wir unterwerfen uns keiner Exklusivität. Mit unseren Eltern und Geschwistern, reden wir härter und offener, lauter und gerechter, als mit allen anderen Menschen in unserem Leben. Und manchmal, da brechen wir mit ihnen. Zeitweise, oder für immer. Wir haben die unterschiedlichsten Hobbies und wägen immer ab, welchem wir jetzt Zeit nehmen um es einem anderen zu gewähren. Wir haben die einen Freunde und Begleiter dort sowie die anderen hier. Wir unterwerfen uns keiner Exklusivität und die Vorstellung uns nur noch auf eine einzige Sache zu konzentrieren, würde uns weltfremd vorkommen. Ja, es gibt sie. Die Menschen, die nur die eine Sache machen. Darin sind sie wahre Meister, sie haben eine Kunst entwickelt und gestalten nun Unvorstellbares. Erkenntnis: Exklusivität kann nur in Einzelfällen bei hohem Wert der Sache anerkannt werden. Sie ist ansonsten wider unserer Gewohnheit, wider unserer Natur, wider aller Logik. Ja, ich halte es auch weiter für möglich, eine Exklusivität mit einem Partner einzugehen. Das kann durchaus auch mehr umfassen, als nur Sex. Dies bedingt aus meiner Sicht allerdings eine gemeinsame Arbeit und den gemeinsamen Willen, alle Säulen der Beziehung so fest zu errichten, dass das Haus darauf sicher und ohne Gefahr ruhen kann. Sex ist der Mörtel einer Beziehung. Ich bitte um Kritik und Verbesserungsvorschläge. Gegebenfalls sehe ich auch einzelne Teile des Puzzles nicht, die das Bild vervollständigen könnten.