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Ich finde die Frage extrem spannend, warum Frauen Shittests (STs) einsetzen und wie sie dies tun. Die Frage nach dem Warum überhaupt ist relativ leicht zu beantworten. HBs 9-10, die sehr oft angesprochen werden, müssen eine Auswahl treffen. Interessanterweise setzen aber auch HBs mit geringerer Attraktivität STs ein und gehen lieber allein nach Hause, wenn ein Mann die Tests nicht besteht. Alle HBs wollen die Kongruenz, Persistenz und das Alpha-Verhalten des Mannes testen, um im Falle von gemeinsamen Nachkommen (selbst wenn dieser Fall nur hypothetisch ist) die besten Gene für ihre Nachkommen zu bekommen. Die Frage nach dem Wie ist schwieriger. Warum setzen sie komplizierte Tests ein, bei denen man faktisch nur durchfallen kann, wenn man logisch drauf antwortet. Z.B.: (wenn man allein in einen Club geht) „Bist Du allein hier?“ Antwortet man wahrheitsgemäß mit „Ja“, macht man den Eindruck, keine Freunde zu haben. Antwortet man mit „Nein“, kommt früher oder später die Wahrheit heraus und man steht als Schwindler da. Das scheint ein Dilemma zu sein. Es gibt aber mindestens zwei mögliche Auswege aus solchen STs: Man kann die Frage einfach ignorieren (und eine eigene Story erzählen und/oder Kino fahren o.ä.). Oder man begibt sich sprachlich auf eine Metaebene, eine Ebene, in der durch bestimmte Signale klar ist, dass man es nicht ernst meint. Auf „Bist Du allein hier?“ könnte man z.B. antworten: „Nein, meine zwei Leibwächter warten draußen.“ (Von mir selbst field-getestet.) Diese Metaebene ist die des Humors. Dass man auf dieser Ebene kommuniziert, wird hier durch die geringe Glaubhaftigkeit der Nachricht übermittelt. Wer kann sich schon zwei Leibwächter leisten? Die HB wird also schnell merken, dass es scherzhaft gemeint ist. Man kann es außerdem durch Übertreibung signalisieren und durch nonverbale Signale. Schauen wir uns dazu zwei Beispiele an: ST „Siehst Du es wirklich als Nachholen des Studentenlebens an, wenn Du diesen Samstag die eine Frau küsst und nächsten Samstag die nächste?“ (Selbst erlebt). Wieder ein Dilemma, denn sagt man „Ja“, sagt sie, dass sie nicht als eine von vielen als Mittel zum Zweck für das Nachholen dienen will. Antwortet man „Nein“, wird sie vielleicht sagen: „Na siehst Du, dann brauchst Du mich ja jetzt nicht anzubaggern.“ Eine mögliche, auf Übertreibung beruhende Antwort: „Wieso erst nächsten Samstag? Ich dachte, mehrere am Abend?“ Je nachdem könnte hier auch die geringe Glaubhaftigkeit eine Rolle spielen. Anderes Beispiel: Ein HB sagt zu einem Vegetarier: „Ein echter Mann isst Fleisch!“ Mögliche Antwort: „Mache ich doch“ und sich dabei zu ihr beugen und wie ein Vampir zum Biss in ihren Hals einsetzen. Wahlweise dabei noch ihren Kopf halten. Hier übermittelt die nonverbale Sprache die Botschaft. (Man könnte sogar den Spruch noch weglassen.) Und es besteht eine Beziehung zum Unterbewussten, denn „essen/verspeisen“ hat eine psychologische Verbindung zu „HB erobern“, siehe die Doppelbedeutung des Worts „vernaschen“ und das Lied „Liebling, ich verspeise Dich zum Frühstück“. Meiner Ansicht nach gibt es mehrere Gründe für die o.g. Art des Testens. Die Frau fordert eine Antwort auf einer Metaebene heraus, weil eine Antwort auf der direkten Ebene zu leicht zu geben und wenig aussagekräftig wäre. Würde die Frau etwa fragen: „Bist Du stark?“ oder „Bist Du intelligent“, könnte jeder mit „Ja“ antworten, ohne dass die Frau überzeugt wäre. Eine Antwort auf einer Metaebene ist aber schon wesentlich schwieriger und sagt damit schon etwas über die Intelligenz, den Mutterwitz und die Phantasie aus. Auf die Idee mit den Leibwächtern muss man ja erstmal kommen. Besonders gut kommt so eine Antwort an, wenn sie das Unterbewusstsein anspricht. Dazu ist das Buch „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten“ von Sigmund Freud sicher eine gute Lektüre. Ein weiterer Grund ist die ASD. Da die Frauen wegen der gesellschaftlichen Konventionen nicht direkt ihr sexuelles Interesse signalisieren können, muss dies indirekt, eben auf einer Metaebene, erfolgen. Flirten generell erfolgt ja indirekt. Denn der Mann stellt sich auf die ASD der Frau ein. Obwohl die gesellschaftlichen Konventionen ihm direkte Avancen nicht so verübeln würden, wären sie selten erfolgreich. Also kommuniziert auch er indirekt. Durch diese Kommunikation auf der Metaebene des Humors entsteht oft die paradoxe Situation, dass beide der logischen Antworten Ja und Nein ein Nichtbestehen des ST bedeuten. Hier gibt es eine interessante Parallele zur Entstehung von Neurosen. Georges Bateson hat die These aufgestellt, dass Schizophrenien dadurch entstehen, dass Kinder vor Entscheidungen gestellt werden, bei denen sie nur verlieren können, wie sie sich auch entscheiden. Für diese Situation hat Bateson den Begriff „Double bind“ geprägt (siehe G. Bateson, „Zur Ökologie des Geistes“.) Beispiel: Eine Mutter fragt ihren fast erwachsenen Sohn: „Kann ich Dir die Wäsche waschen?“ Bejaht er dies, tut sie es zwar, beschwert sich aber, wie viel sie zu tun hat. Sagt er nein, zeigt sie ihre Enttäuschung, dass sie nicht gebraucht wird. Er kann also eigtl. nur verlieren. Außer wenn er sich auf eine Metaebene begibt: Z.B. könnte er sagen: „Meine Wäsche braucht nicht mehr gewaschen zu werden, ich will die Aufnahmeprüfung bei den Pariser Clochards bestehen.“ Die Parallele zu Schizophrenien scheint weit hergeholt zu sein. Aber sind nicht AFCs wirklich der Verzweiflung nahe, wenn sie gemäß dem gesunden Menschenverstand alles tun, um den HBs zu gefallen, und doch immer wieder scheitern?
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