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Habe einen sehr interessanten Artikel gefunden und werde ihn euch nicht vorenthalten. Zumal ich selbst positive Erfahrungen damit gemacht habe. Bringt einen im Personal Development unheimlich weiter. Das Wichtigste habe ich rot angestrichen ;) Viel Spaß beim Lesen: Wie Philosophie Sie zum besseren Manager macht Selbstmanagement:Philosophie ist nicht nur für intellektuelle Diskurse geeignet. Die Beschäftigung mit philosophischen Fragen über Wertvorstellungen oder den Sinn des Lebens kann für Führungskräfte im beruflichen Alltag eine große Hilfe sein. Von David Brendel Führungskräftecoaching und -entwicklungsprogramme dienen normalerweise dem Ziel, etwas am Verhalten der Manager zu ändern: Sie sollen kontraproduktive Verhaltensweisen erkennen und verändern und stattdessen Vorgehensweisen entwickeln, die Manager effektiver Mitarbeiter führen lässt. Aber was ist mit den inneren Überzeugungen und Wertvorstellungen, die hinter dem Verhalten eines Managers stecken? Bei einer typischen Coaching-Sitzung geht es in erster Linie um die Vorteile einer Verhaltensänderung und nicht darum, wie sinnvoll es sein kann, einmal in sich hineinzuschauen und über seinen Charakter und seine Überzeugungen nachzudenken. In unserer schnelllebigen und technologiegetriebenen Geschäftswelt ist das vielleicht auch kein Wunder: Wenn alle Leute sofortige Resultate erwarten (und auch dafür bezahlen), bleibt nur wenig Zeit zum Innehalten und Nachdenken. Obwohl den meisten Menschen immer bewusster wird, was für Vorteile Introversion und Achtsamkeits-Aktivitäten (beispielsweise Yoga und Meditation) bringen, werden Selbstreflexion und das Nachdenken über philosophische Fragen - zum Beispiel über Wertvorstellungen, positive Charaktereigenschaften und Weisheit - nach wie vor weitgehend vernachlässigt. In Führungskräftecoaching und -entwicklungsprogrammen geht es nur selten darum, was für einen Nutzen es bringt, sich über seine philosophische Weltanschauung klarzuwerden. Und dabei häufen sich mittlerweile die Beweise dafür, dass man sich sehr viel mehr um dieses Thema kümmern sollte.Dafür sprechen zumindest neurowissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Selbstreflexion. Ein jüngeres Beispiel aus der Zeitschrift BMC Neuroscience: Bei Studienteilnehmern wurde ein wichtige Hirnregion aktiviert (nämlich der vordere cinguläre Kortex (ACC)), sobald sie sich Aufgaben widmeten, die Selbstreflexion erforderten. Wie die Wissenschaftler dieser Studie erklären, spielt der ACC deshalb eine so wichtige Rolle, weil er "Diskrepanzen zwischen dem tatsächlichen und dem erwünschten Zustand erkennen", "eine Integration und Evaluation emotionaler, motivationaler und kognitiver Informationen vermitteln" und "die Aufmerksamkeit modulieren" kann. Mit anderen Worten: Wenn man durch Selbstreflexion seinen ACC aktiviert, kann sich das positiv auf den geschäftlichen Erfolg auswirken, denn so können Führungskräfte sich über ihre Wertvorstellungen und strategischen Ziele klarwerden, Informationen zusammenführen, um diese Ziele zu erreichen, und wirksame Aktionspläne durchführen. Philosophische Beratung Aber natürlich finden die meisten Selbstreflexionsprozesse nicht im Labor statt - man muss sie schon in die Führungsetagen von Unternehmen und an andere berufliche Situationen übersetzen. Die "philosophische Beratung" ist eine sehr interessante Chance hierfür, denn sie ermöglicht einen intensiven und fokussierten Auseinandersetzung mit solchen Themen. Dabei handelt es sich um eine immer mehr an Bedeutung gewinnende, internationale Bewegung, die rational denkenden, geistig gesunden Menschen dabei hilft, sich angesichts von Veränderungen und Herausforderungen über ihre Weltsicht und ihre Zielsetzungen klarzuwerden. Zu diesem Zweck führen philosophische Berater und deren Klienten strukturierte Gespräche, in denen Selbstreflexion über eigene Ziele und Wertvorstellungen eine wichtige Rolle spielt. Die philosophische Beratung stützt sich auf die Lehren alter östlicher und westlicher Philosophen (von Sokrates bis Konfuzius), aber auch zeitgenössischer Denker, unterstützt Menschen bei der Entwicklung ihrer persönlichen Lebensphilosophie und befähigt sie dazu, ihre höchsten menschlichen Ziele und Ideale zu verwirklichen. 2. Teil: Eine überraschende Entdeckung Nehmen wir zum Beispiel einen CEO, der sich seinen Kollegen gegenüber herablassend benimmt, ständig genervt die Augen verdreht, ihnen ins Wort fällt oder sie auf andere Weise abwertet. Jetzt steht er vor einem schwierigen ethischen Problem - einem Dilemma, das die finanzielle Position und den Ruf seiner Firma beschädigen könnte. Aber er hat niemanden, mit dem er dieses Problem besprechen kann, weil er sein Führungsteam mit seinem Verhalten schon so oft vor den Kopf gestoßen hat. Eine philosophische Beratung könnte ihm einen Anstoß zur Selbstreflexion über seinen Charakter und seine Wertvorstellungen geben und ihm auf diese Weise helfen, sich sein unleidliches Verhalten abzugewöhnen. Ein CEO, der in so einer Situation tatsächlich eine solche Beratung in Anspruch nahm, machte dabei eine überraschende Entdeckung: Dadurch, dass er sich mit den Lehren eines antiken Philosophen (Sokrates) und eines modernen Denkers aus dem 20. Jahrhundert (Habermas) beschäftigte, gelang es ihm, die Dialogfähigkeit, Konsensbildung und "kommunikative Rationalität" in seinem Führungsteam zu verbessern. Durch philosophische Überlegungen, gepaart mit positiven Verhaltensänderungen, konnte er seine Firma erfolgreich durch eine schwierige Krisensituation hindurchführen. Selbstübung Gerade an Wendepunkten in der Karriere eines Managers - wenn er mit einem schwierigen Dilemma, einer Krise oder Herausforderung konfrontiert wird - ist philosophische Selbstreflexion sehr wichtig. Wie können Führungskräfte sich die Vorteile einer solchen Selbstreflexion zunutze machen, ohne deshalb gleich einen philosophischen Berater engagieren zu müssen? Dazu sollten sie zunächst einmal innehalten und über ihre wichtigsten Wertvorstellungen nachdenken. Dabei können ihnen die Werke vieler Philosophen (männlicher und weiblicher, aus verschiedensten Kulturkreisen) helfen. Als Beispiel führe ich hier gerne mein "SANE"-Akronym für die elementaren Grundfragen von vier herausragenden westlichen Philosophen an: Sokrates, Aristoteles, Nietzsche und die Existenzialisten. Sokrates: Welches ist die schwierigste Frage, die mir jemand über meine jetzige Vorgehensweise stellen könnte?Aristoteles: Welche Charaktereigenschaften sind mir am wichtigsten, und wie soll ich sie in meinem Leben zum Ausdruck bringen? Nietzsche: Wie will ich meinen "Willen zur Macht" kanalisieren, meine eigenen Interessen befördern und meinen Wertvorstellungen entsprechend handeln? Existenzialisten (zum Beispiel Jean-Paul Sartre): Wie kann ich die volle Verantwortung für meine Entscheidungen und deren Konsequenzen übernehmen?Das ist keine rein akademische Übung, sondern sollte sich in der realen Geschäftswelt tatsächlich auszahlen. Durch sein ernsthaftes Nachdenken über diese Fragen entdeckte unser CEO eine strukturierte Vorgehensweise, mit deren Hilfe er das finanzielle und ethische Dilemma seines Unternehmens bewältigen konnte. Ihm wurde klar, dass er "Respekt vor anderen Menschen" und "Bescheidenheit" für seine wichtigsten Wertvorstellungen und erstrebenswertesten Tugenden hielt, und das motivierte ihn dazu, das abwertende Verhalten gegenüber seinem Führungsteam abzulegen und konstruktive Gespräche über die weitere Vorgehensweise zu führen. So gelangte er letzten Endes zu einem Konsens und einer gut durchdachten Entscheidung. Dadurch, dass dieser CEO über seine Wertvorstellungen und über Kooperationsmöglichkeiten mit seinem Team nachdachte, konnte er die Situation zum Guten wenden und seine Führungsrolle festigen. Genau wie die bereits erwähnten Achtsamkeits-Aktivitäten erfordert auch Selbstreflexion Zeit und Mühe. Aber man muss seine Gedanken dabei nicht bewusst ausschalten, sondern im Gegenteil intensiv über tiefgründige philosophische Fragen wie Wertvorstellungen und den Sinn des Lebens nachdenken. Der Lohn dieser Selbstreflexion liegt in dem, was Aristoteles als phronsis ("praktische Lebensweisheit") bezeichnet: Das Nachdenken über zeitlose philosophische Werte kann uns zu sehr zeitgemäßen Verhaltensänderungen inspirieren, die unserem inneren Wachstum und einem nachhaltigen Erfolg förderlich sind. Quelle : http://www.harvardbusinessmanager.de/blogs/warum-philosophie-sie-zu-einer-besseren-fuehrungskraft-machen-kann-a-995961.html JR