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  1. Hallo zusammen, ich habe im September 2014 mein Bachelorstudium der Wirtschaftsinformatik an einer Fachhochschule "erfolgreich" abgeschlossen. Nun bin ich schon die ganze Zeit auf Jobsuche. Bin am Verzweifeln weil ich nichts passendes finde und mir die Zeit wegläuft. Mittlerweile bin ich auch schon 29 Jahre alt. Ich bin seit März Arbeitslos gemeldet. Worüber ich mich besonders ärgere ist das ich nach meinem Praktikum nicht übernommen wurde. Auf der Businessplatform Xing werde ich die ganze Zeit nur von den Headhuntern verarscht. Sie schreiben mir erst wie toll Sie mein Profil finden. Dann fragen Sie nach meinem Lebenslauf und führen Telefongespräche und dann lande ich in irgendeiner Kartei bei der ich dann Einer unter Vielen bin. Danach bekomme ich entweder eine Absage oder höre nie wieder was. Kurz ein paar Eckdaten: - Bachelor Wirtschaftsinformatik an einer FH in einer Kleinstadt in der Nähe von Berlin. - Notendurchschnitt 2.9 - Regelstudienzeit überschritten (insgesamt 10 Semester) - kein Auslandssemester - 6 Monate Pflichtpraktikum in einer kleinen SAP-Berater-Klitsche in Berlin - Abschlussarbeit nicht im Unternehmen geschrieben - 29 Jahre alt - keine richtige Berufserfahrung - Abitur 3.5 - Ehrenamtlich im Studierendenparlament gewesen - Kein PKW Führerschein Ich bin mittlerweile bei über 100 Bewerbungen. Ungefähr 10 Prozent meiner Bewerbungen führen zu einer direkten Einladung. Telefoninterview zählt nicht als Einladung. Das machen die mit jedem Bewerber. Ich hatte unter anderem ein Assessmentcenter bei der AOK. Sowie 4 Vorstellungsgespräche. Der Rest war ein AC bei der Gema an dem ich nicht teilnehmen konnte da die Bahn gestreikt hatte. Sowie ein Vorstellungsgespräch bei der Hagebau Zentrale den ich aufgrund eines Schienendeffektes nicht wahrnehmen konnte. Als ich dann einen neuen Termin kriegen sollte war auf einmal die Abteilungsleiterin krank. Nach dem Assessmentcenter der AOK habe ich per Telefon umfangreiches Feedback erhalten. Es wurde mir gesagt dass meine Argumente bei der Gruppendiskusion gut waren aber bei den anderen Gruppenmitglieder kein Gehör gefunden haben. Es wurde mir gesagt dass es mir bei dieser Gruppendiskusion an Durchsetzungsvermögen gefehlt habe. Dann wurde mir gesagt das ich bei dem Interview zu bescheiden aufgetreten bin und zuviele negativ assozierte Begriffe verwendet habe. Dann wurde mir auch gesagt das mein Auftreten zu bescheiden ist und ich mehr aus mir heraus kommen soll. Aber es wurde mir auch gesagt dass ich ein sehr angenehmes und wertschätzendes Auftreten besitze sowie ein guter Zuhörer bin. Nach einem Bewerbungsgespräch in einer mittelständischen SAP-Beratung in München habe ich als Feedback von der Personalerin folgendes erhalten: Sie sind fachlich ganz gut aber Sie kamen mir im Gespräch nicht authentisch rüber. Ihre Antworten wirkten mir zu durchdacht und verkrampft. Die Personalerin hat gemerkt dass ich schon zu viele Bewerbungsratgeber gelesen habe. Wahrscheinlich mögen die Arbeitgeber nicht das ich beim Sprechen so viel grübel. Das erste Bewerbungsgespräch war in Berlin in einer Klitsche mit 20 Mitarbeitern. Dieses Unternehmen wird von einem Ü-60-Patriarchen geführt. Es ging um ein Traineeprogramm. Im Bewerbungsgespräch wurde ich gefragt warum ich so schlechte Noten habe, was ich jetzt die ganze Zeit mache und warum ich nicht verheiratet bin. Während ich sprach hat der Firmenchef manchmal gelangweilt auf sein Smartphone geschaut. Als ich dann nach meinen Gehaltsvorstellungen gefragt wurde habe ich folgendes gesagt: Mein Gehalt sollte meiner Qualifikation entsprechen was ist Ihnen diese Wert? Der Firmenchef hat dann gelacht und folgendes gesagt: Hat man Ihnen nicht beigebracht das man eine Frage nicht mit einer Gegenfrage beantwortet? Dann hat der Firmenchef gesagt "Los Zahl auf den Tisch!!" Ich habe dann gesagt 36.000 Euro Jahresgehalt. Der Chef hat dann gesagt das findet er vernünftig. Der andere Sitznachbar hat aber dann gefragt "36.000??". Als ich dann nach der Absage am Telefon gefragt habe warum ich nicht genommen wurde so wurde mir gesagt weil ein anderer Bewerber mehr Erfahrung hat. Während des Vorstellungsgesprächs wurde mir aber noch gesagt das ich gut in das Unternehmen passe. Warum? Ein anderes Bewerbungsgespräch war bei einem mittelständischen Unternehmen in Berlin bei dem überwiegend Quereinsteiger eingestellt werden. Es ging um ein Traineeprogramm im Bereich Programmierung welches monatlich nur mit 2.000 Euro brutto vergütet wird. Ein bisschen wenig wenn man bedenkt dass das manche Azubis im Supermarkt kriegen und ich aber studiert habe. Zudem findet in diesem Unternehmen die Weiterbildung nur bedarfsorientiert statt (also gar nicht). Ein weiteres Bewerbungsgespräch war ebenfalls in Berlin dies ging aber nur 30 Minuten und nur mit einer Person. Sie war eine HR-Frau oder ähnliches und sagte mir das sie die Gestaltung meiner Bewerbungsunterlagen ganz gut fand. Eine Woche später bekam ich dann aber trotzdem eine Absage. Ich habe das Gefühl das dieses Gespräch eine reine Marketingveranstaltung war. Schon alleine die Kürze des Gesprächs. Nun haben sich einige Fragen ergeben. 1. Wie kann ich lernen mich besser zu verkaufen bzw. mein Auftreten gegenüber Arbeitgebern zu optimieren? 2. Wie finde ich im Dschungel der Stellenanzeigen die wenigen Jobs die genau zu mir passen? Ich sehe fast nur noch Beraterjobs oder Dienstleister. 3. Wie bekomme ich ein Gefühl welche Arbeitgeber zu mir passen? 4. Wie kann ich meine Stärken herausarbeiten wenn ich diese überhaupt nicht kenne? (Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?) 5. Was ist besser für mich? Arbeitsamt oder Masterstudium? Vorteile Masterstudium Wirtschaftsinformatik: - Weniger Zeitdruck bei den Bewerbungen - Kann Praktika und W. machen, welche ich ohne Studentenstatus nicht machen kann - Kann mich in einem Praktikum besser beweisen als in Bewerbungsgesprächen - Keine weiteren Lücken im Lebenslauf - 50 Prozent aller Positionen (besonders in Banken) setzen einen Master voraus. - Die Chance (theoretisch) bessere Noten zu erzielen als im Bachelor - (theoretisch möglich) Auslandsaufenthalte - Kann in Ruhe den Führerschein machen - Mitgliedschaft in einer studentischen Unternehmensberatung - Vergünstigte Zertifikatskurse wie zum Beispiel SAP TERP10, IBM i5, Projektmanagement etc. Nachteile Masterstudium Wirtschaftsinformatik: - Der durch den Bildungsgutschein geförderte Kurs SAP-BI-Berater, welcher dem Jobcenter über 6.000 Euro kostet wird mir durch das Bildungszentrum entzogen sobald ich als Masterstudent eingeschrieben bin. Ich darf dann nicht mehr an der SAP-Prüfung teilnehmen und das obwohl dieser Kurs dann längst bezahlt ist und ich diesen Kurs schon länger besuche. - Als mitteloser Student bekomme ich keine finanzielle Unterstützung um mich weiter zu bilden. Während ein ALG2 Empfänger einen Bildungsgutschein bekommt und sich dann in Ruhe Kurse aussuchen kann. - Als Student hat man weniger Zeit sich weiter zu bilden als ein ALG2 Empfänger. - Der Professor bei dem ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe, hat mir geraten erst mal Berufserfahrung zu sammeln bevor ich einen Master mache. Er hat gesagt wenn ich jetzt einen Master mache dann bin ich langsamer als andere Studenten und komme nicht so schnell mit. Aber wenn ich Berufserfahrung habe kann ich die Lehrinhalte schneller verstehen. - Ich war im Bachelorstudium ein Lowperformer und ein Einzelgänger. Dadurch habe ich bei den Professoren einen schlechten Ruf. Und hierdurch ist es mir unangenehm mich bei den Professoren blicken zu lassen. - Das Masterstudium ist noch schwieriger und zeitintensiver als ein Bachelor. Habe gehört das ein Masterstudent plus einer Werkstudententätigkeit insgesamt auf eine 60 Stundenwoche kommt. - Falls ich ein Masterstudium anfange dann tue ich es nicht aus Überzeugung sondern dann ist es nur Mittel zum Zweck. Es schadet aber der Motivation Dinge nicht aus voller Überzeugung zu tun. Die Folge: Ich bin ein unmotivierter Masterstudent, welcher nicht seine volle Leistungsfähigkeit abruft. - Die Weiterbildungen welche an der Hochschule angeboten werden sind dem Zufall unterworfen. Während ein ALG2 Empfänger eine größere Auswahl hat. - Innerlich habe ich keine Lust noch länger die Schulbank zu drücken. - Bewerbungsprozesse lassen sich zeitlich schlecht in das Masterstudium integrieren Vorteile Jobcenter: - Große Auswahl an Weiterbildungen durch Bildungsgutschein - Es werden mir Weiterbildungen bezahlt die ich mir so als Student niemals leisten könnte. - Auch deutschlandweite Weiterbildungsmaßnahmen (Unterkunft wird auch vom Jobcenter bezahlt) - Habe viel mehr Zeit mich weiterzubilden als ein Student - Keine Klausuren, keine Projekte, keine Professoren die mich kritisch beäugen. - Habe größere Zeitfenster um Bewerbungen zu schreiben und mich auf Assessmentcenter vorzubereiten. - Habe eine sehr kulante Integrationsfachkraft die mir alles erlaubt und mich wie ein Mentor betreut. Nachteile Jobcenter: - Extrem hoher Aufwand einen Praktikumsplatz zu ergattern da kein Studentenstatus vorhanden ist. Also eigentlich unmöglich. - Keine Werkstudententätigkeiten - Vorurteile von den Arbeitgebern - Keine geregelten Wochenabläufe - Die Integrationsfachkraft ist oftmals nicht im Haus. Wenn ich was Dringendes brauch ist diese nicht da. - Ständiger Papierkram besonders wenn man Geld braucht um zum Vorstellungsgespräch zu fahren. - Kein Semesterticket und dadurch regional eingeschränkt - Kein schnelles Internet. Kein Hochschul-Wlan. - Keine Hochschulbibliothek - Die Weiterbildungen vom Jobcenter sind meistens nur Weiterbildungen von Drittanbieter, welche unter Umständen didaktisch nicht so eine hohe Qualität wie an einer Hochschule haben. "Dozenten" sind nicht vor Ort anwesend sondern werden nur per Video-Konferenz zugeschaltet um Geld zu sparen. Ach ja bevor ich es vergesse. Es müsste eigentlich heißen alfatraining vs. Masterstudium. Also wer hat Erfahrung mit dem Bildungsanbieter alfatraining in Berlin? Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.