AwareFuckingisCommon

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  1. Ja, Pickup macht auch keine neuen Menschen. Und es macht auch keine generell schlechteren Menschen. Im Prinzip ist das alles sehr sinnvoll. Und es stecken auch sehr viele Dinge darin, die von großem Nutzen sind - und die auch unabhängig von einem Problem zu mehr Durchblick in Dingen sozialer Mechanismen geben können. Das Problem damit habe ich lediglich in dem was es verspricht. Hier steckt viel Geld dahinter inzwischen. Die Leute, die dich "ausbilden" wenn du bezahlen willst haben keine Messlatte an der du ihre fachliche Qualifikation sehen könntest. Die Szene ist schlicht nicht kontrolliert, sie ist durchwachsen von grobem Unfug. Einiges von diesem Unfug entsteht daraus, dass manches davon im Kern einfach Gedanken von Leuten mit anderweitigen Problemen gewesen sind. Genausowenig wie für die Coaches gibt es eine Messlatte an dem sich die Bestandteile der Pickuptheorie messen lassen. Nicht jeder kann den Wert erkennen und entsprechend sinnvoll einschätzen. Dieser "Guru"-Charakter der Szene verstärkt einfach die Gefahr, dass man viel, was unsinnig ist einfach unreflektiert übernimmt, im eigenen Denken verfälscht und eher Schaden als Nutzen davon trägt. Und das ist eben ganz besonders dort entscheidend, wo hier nur Symptome einer anderen Sache "überdeckt" werden. Jeder wirft seine persönliche Meinung in einen großen Topf und jeder nimmt sich einen persönlichen Teil davon heraus. So trifft man immer auf irgendwelche Meinungen, die einem im gegenwärtigen Handeln verstärken anstatt ein Umdenken herbeizuführen. Anstatt jemand zu sein, der selbst Probleme hat, wird man zu jemandem mit Problemen, der es nun versteht, auch andere mit hineinzuziehen. So kann zum Beispiel jemand mit einer Sozialstörung und depressiv bedingter Paranoia vor Fremdbeeinflussung durch andere hier von Gleichgesinnten bestätigt werden. Nicht durch Pickup an sich - sondern alleine durch das Umfeld in dem man sich nun befindet. Nicht die Sache an sich ist das Problem - sondern die mangelnde Kontrolle davon. Es verstärkt lediglich den Charakter, den man sowieso in sich trug, verändert aber oft nicht wirklich. Und es wird nun zu etwas Positivem reframed. Dadurch verhärtet sich das Verhalten nur, wird zunehmend unbeeinflussbarer. Ich sehe einfach die Gefahr, dass es einem auch den Blick auf wirkliche Probleme lange verschleiern kann. Und deswegen sollte man sich fragen, was man sich in diesem Zusammenhang selbst auch nur irgendwo künstlich konstruiert, um sich damit besser fühlen zu können.
  2. Hallo community, Ich beginne mal ungewöhnlich mit meiner Vorstellung. Dies ist hier ein Zweitaccount und ich stehe offen dazu. Ich möchte die Admins bitten, das zu respektieren, denn ich habe meine Gründe dafür und möchte mit diesem Beitrag zum Denken anregen. Sollte einer der Admins damit ein echtes Problem haben (zB dass meine Emailadresse eine Wegwerfadresse ist da ich nicht wusste, ob dieselbe Adresse angegeben werden kann), so möchte er dies mit mir persönlich bitte in PM Form klären, dann soll er erfahren wem dieser Account gehört, sofern dass nicht sowieso schon lägst allen Moderatoren mit erweiterten Forumsfunktionen zugänglich sein sollte. Vielleicht hilft dieser Beitrag sogar dem ein oder anderen für sich persönlich etwas zu erfahren. Oder zumindest den Ein oder Anderen hier zum Nachdenken anregen. Der Grund dafür, dass dieser Beitrag anonym entsteht liegt darin, dass ich gerne jene Intimität als solche bewahren möchte, die ich nun im Folgenden mit euch teilen werde. Ich kenne ein paar Leute hier persönlich; die meisten Leute, die diese Information im Vertrauen bereits erhalten haben finden sich hauptsächlich in meinem engeren Freundes- und Bekanntenkreis. Vielleicht liest das sogar jemand, der sich denken kann wer ich bin weil er es weiß - in diesem Fall behalte das dann bitte für dich und nimm es als Kompliment an dich auf, dass ich dich zu dem kleinen Personenkreis zählte, den ich als vertrauensvoll und verständnisvoll genug für einen sinnbringenden Austausch erachtet habe. Hintergrund ist, dass ich mich seit geraumer Zeit in psychiatrischer Behandlung befinde. Was für den ein oder anderen spontan "krass" klingen mag, ist in Wirklichkeit wohl nicht ganz so extrem wie viele das empfinden mögen. Konkret wird niemand, der mich jemals kennengelernt hat irgendetwas auffälliges bemerkt haben und die Reaktionen würden ähnlich wie die der anderen ausfallen, denen ich es erzählt habe: "Echt? Krass, hätte ich nicht gedacht. Kann ich auch nicht so recht glauben ehrlich gesagt." Warum quatsche ich euch eigentlich mit meinen Problemen voll? Ganz einfach: Ich habe erkannt, dass zwischen meinem Problem und der Tatsache, dass ich überhaupt mit Pickup begonnen habe ein unabstreitbarer, direkter Zusammenhang besteht. Und meine ganz persönliche Meinung ist: Da bin ich hier nicht alleine mit. Ich bin ganz einfach der Meinung, dass ein psychisch rundum gesunder, mit sich selbst zufriedener Mensch niemals auf die Idee kommen würde, sich sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie man Frauen ins Bett bekommen kann. Was man so gerne in der Szene als "Average Frustrated Chump" abtut ist in Wirklichkeit ganz und garnicht "average". Sexuelle Frustration ist nicht "average". Ich will einfach behaupten der Bevölkerungsschnitt ist nicht sexuell frustriert. Tut mir Leid, wenn das Illusionen von manchen in gewisser Weise wiederspricht - so normal ist das nicht. In meinem Nickname ist dies als Seitenhieb verwurstet falls ihr es bis jetzt noch nicht gemerkt haben solltet ;) Ich denke durchschnittlich oder wertender "normal" ist einfach in etwa der folgende Werdegang eines Mannes in Bezug auf Sexualität: -erste Erfahrungen mit Sexualität in der Anfangsphase der Pubertät -erster Geschlechtsverkehr im Zeitraum zwischen 16 bis 18 Jahren -einigermaßen längerfristig bestehende Beziehungen -einige Phasen des Singledaseins mit sich vollkommen "von selbst" ergebenden sexuellen Kontakten -kein längerfristiges Gefühl der sexuellen Frustration (ein solches bleibt eher temporär) sondern insgesamt eher eine Ausgeglichenheit und eine gesunde "Ist schon okay wie es ist" Einstellung, die keinerlei Anlass bietet etwas drastisch zu ändern -eine bilanzierte Anzahl von Sexualpartnern im gesamten Leben die sich irgendwo zwischen einstelligem und Anfang des zweistelligen Bereiches einpendelt. Abweichler nach oben werden als "Naturals" bezeichnet. Im Großen und Ganzen soll die entscheidende Message sein: Starke Abweichungen in diesen Punkten empfinde ich persönlich in vielen Fällen eher als Ausdruck von Problemen, die einen viel tieferen Ursprung haben als den Sexualtrieb allein. Geschweige denn, dass sie zu beschränken wären auf mangelnde Fähigkeit in all dem, was hier als "Game" bezeichnet wird. Das soll nicht heißen, dass ich mein Problem hier auf alle übertrage - es soll nur zeigen, dass es eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass solche Probleme damit im Zusammenhang stehen. Diese sind vermutlich so vielfältig wie unterschiedlich, so dass jeder selbst darüber nachdenken muss. Hier will ich nur mein Beispiel aufzeigen und versuchen zu erklären. Nun will ich euch aber nicht weiter auf die Folter spannen und endlich zum Punkt kommen. Mein Problem ist kein ungewöhnliches, es gibt teilweise extremere Schätzungen, die sich auf eine Dunkelzifferquote von bis zu fast 10% unter Männern belaufen. Ich habe die Diagnose "Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom". Seitdem ich diese Diagnose habe klingelt mir ständig ein Beitrag vor langer langer Zeit in den Ohren, in denen eine Frau deren Name mir momentan nicht einfällt, genau darauf hinwies, dass dies einen Zusammenhang zum Pickup haben könnte. Was ich damals als exzentrische, übertriebene Bemerkung wahrnahm erscheint mir mit meinen Erfahrungen und inzwischem erlangten Wissen sehr nachvollziehbar. Zur allgemeinen Erklärung der Krankheit: Ihr mögt wie ich diese Krankheit zuvor schonmal gehört haben. Ihr werdet sie vermutlich unausweichlich mit kleinen, unartigen und zappeligen Kindern in Verbindung bringen und das wars dann meist auch schon mit dem Wissen darüber. So auch bei mir und so habe auch ich Jahre nie bemerkt, geschweige denn überhaupt darüber nachgedacht, dass diesbezüglich überhaupt ein Problem bestehen könnte. Nun will ich euch erzählen was ihr eventuell nicht wusstet, was ich nämlich auch bis dato nicht wusste: Es muss nicht zwingend hyperaktiv sein. Es gibt einen anderen (meinen) Typus, den vorwiegend unaufmerksamen Typ dieser Erkrankung. Die beste Verbildlichung liefert das Buch "Der Struwwelpeter". Tatsächlich handelt es sich hier wohl um die Erstbeschreibung des Phänomens. Der Autor war Kinderpsychiater. (Wer den didaktischen Wert in Frage stellt sei sich bewusst über das Alter des Buches). Die dort gezeigten Charaktere sind teilweise direkt aus Beobachtungen entnommen, die er bei seinen Patienten (und seinem betroffenen Sohn) feststellen konnte. Es gibt quasi 3 Typen, verkörpert in den folgenden Bildern: -der Zappelphillipp der nicht still sitzen kann (hyperaktiver Typus) -der jähzornige Suppenkasper der seine Suppe nicht essen will (impulsiver Typus) -der Hans-guck-in-die-Luft, ständig am Träumen und unaufmerksam (unaufmerksamer oder "hypoaktiver" Typus) Besser kann man die Unterschiede wohl kaum kurz zusammenfassen, da wohl jeder sofort weiß was gemeint ist. Tatsache ist, diese Ausprägungen überschneiden sich sehr stark, sind jedoch in ihrer Wahrnehmbarkeit nach außen sehr unterschiedlich voneinander. Insgesamt bleibt die Symptomatik der Krankheit so, dass es abgesehen von den sehr extremen Fällen oft unauffällig ist. Sämtliche Symptome spielen sich meist lediglich auf einem Niveau ab, wo es von der Außenwelt meist nur als Charakterschwachpunkt interpretiert wird. Sollte der ein oder andere wissentlich Betroffene mitlesen, so wird er sofort verstehen was ich meine wenn ich sage: Die anderen können garnicht nachvollziehen, wie das genau ist. Diese Erkrakung ist und bleibt wohl von der allgemeinen Bevölkerung grob unverstanden, weil wir alle mit jenen Maximen aufgewachsen sind, die uns sagen, dass unser Verhalten vollständig der willentlichen Kontrolle unterliegt und dass widersprüchliches Verhalten lediglich ein Willensmangel und sonst nichts weiter ist. Und so ist es lediglich den Möglichkeiten der modernen Medizin zu verdanken, dass darunter leidende Kinder nicht mehr stigmatisiert werden. In der konservativen Welt unserer Großväter hatten sie keinen Platz - sie waren unartig, ohne Benehmen, willensschwach, unbeherrscht oder unfähig ihnen aufgetragene Aufgaben zur Zufriedenheit der Eltern zu erledigen. Sie schienen sich einen Dreck um die Züchtigungsversuche der Eltern zu scheren, da diese keine Wirkung erzielten und das Kind sich nach wie vor genauso verhielt. Diese Kinder waren nutzlose Schandflecke, die die Familienehre beschmutzten, weil sie unfähig zu gehorchen, unbrauchbar für überhaupt etwas schienen. Kein Elternteil wollte vor den anderen als unfähig zur Erziehung dastehen, so wurden sie verstoßen. Die Kinder, gefangen in dieser Zwickmühle zwischen dem Vorhandensein von Willensstärke und der Verzweiflung zu bemerken, dass ein Umsetzen des Willens teilweise nicht möglich erschien, zerbrachen daran natürlich, da sie sich selbst genausowenig wie anderen gerecht werden konnten. Viele wurden zu den am Leben gescheiterten Säufern die ihre daraus entstehenden Depressionen in Alkohol zu ertränken versuchten. Leider ist es gegenwärtig doch noch ein wenig ähnlich. Auch heute ist die Flucht in den Drogenkonsum noch sehr häufig in Verbindung damit zu bringen. Der wirkliche Zugang zu diesen Problemen bleibt einem nicht betroffenen Menschen wie gesagt meist verschlossen. Immer noch ist unsere philosophische Einstellung des freien Willens felsenfest auf viel zu eindimensionale Art und Weise verankert. Glaubt ihr wirklich, dass die unerschütterliche Überzeugung eines Schizophrenie-Erkrankten, der Erlöser im Kampf gegen Satan höchstpersönlich zu sein, sowie die Stimmen, die er in seinem Kopf real wahrnehmen kann jemals eine freie Entscheidung seines Willens gewesen sind? Wenn da auch kaum Vergleichbarkeit zwischen diesen beiden Erkrankungen besteht, so teilen sie doch eines: Ihre Ursache ist in einer abnormalen Funktion des Hirnstoffwechsels zu suchen. Ich erzähle euch all das in dieser Ausführlichkeit, weil ich weiß dass diese Krankheit allgemein stark missverstanden wird. Sie wird nicht wirklich als solche akzeptiert von vielen. Hier hört man es sei ein Konstrukt um Medikamente abzusetzen, dort trofft man auf Akzeptanz der Krankheit als Begriff, nicht jedoch auf Akzeptanz der Symptomatik. Es ist mir einfach persönlich sehr wichtig, dass ihr wisst, dass das Problem erntszunehmen ist als solches. Und dass es sich hier keineswegs in meinem Falle um eine "Ausrede" oder soetwas handelt. Die Krankheit als solche hat ihren festen Platz im medizinischen Katalog anerkannter Krankheiten. Und das zu Recht. Die modernen Methoden der Medizin unterstreichen das, viele jedoch scheinen stark geprägt von einer Zeit in der diese noch nicht so vorhanden, die Krankheit schwammiger, die Fehldiagnoserate bei Kindern sehr hoch war. Nicht, dass ich all das nicht nachvollziehen könnte. Ich selbst wusste quasi zwei Jahrzehnte nicht was los war. Ja nichteinmal, dass überhaupt etwas los war mit mir. Es ist zu subtil. Gerade in einem Fall wie meinem, wo sich das Ganze nicht massiv durch negatives Verhalten für andere bemerkbar macht, die einen dann zum Arzt schicken. Das Problem: Man wird damit geboren. Man kennt nie eine andere Situation. Man kennt was andere sagen und das was man erlebt. Es ändert sich nichts, man bemerkt aus seiner Sicht nicht wirklich, dass etwas schief läuft, erst dann, wenn man auf Probleme im Berufsleben oder ähnlichem stößt, die einen hindern der Konfrontation damit aus dem Weg zu gehen. Auch die Erkenntnis, dass das Problem sich in vielen Fällen bis ins Erwachsenenalter erstrecken kann ist noch weitestgehend unbekannt. Anerkannt ist das auch in der Schulmedizin erst seit etwa 8 Jahren, erst seit ein paar Monaten überhaupt ist dieselbe Medikation wie für die Kinder auch für Erwachsene zugelassen und von der Krankenkasse tragbar. Hintergrund: Jene einfach von anderen zu bemerkenden Symptome (sorich Hyperaktivität) lassen in der Regel im Erwachsenenalter nach. Der Rest bleibt oft bestehen, wenn auch subtil. Die Symptome sind mannigfaltig, die will ich nicht weiter ausführen, da gibt es genug Infos im Netz für Interessierte. Ich merke, dass das wieder viel zu lang wird um Interesse zu erwecken, daher springe ich mal schnell zum entscheidenden Punkt: Wieso komme ich überhaupt darauf hier darüber zu schreiben? Nun, Anlass mich mit Pickup überhaupt zu befassen war, dass es mit Frauen früher rein garnicht lief wie ich mir das vorgestellt hatte. Für andere schien all das einfach zu passieren, bei mir jedenfalls nicht. Ohne aktives, bewusstes und gezieltes Vorgehen keine Veränderung in Sicht. Das war nie wirklich zu erklären, der Charakter war bei mir immer okay, zumindest soweit, dass sich auf jeden Fall hätte viel mehr von allein ergeben müssen in dieser Hinsicht. Und rückblickend - es hat auch nie an Chancen gemangelt. Ich hab nur einfach nichts gemacht. Wo andere garnicht anders könnten in meiner Situation so ist in meiner Jugendzeit trotz unmöglich zu vergeigenden Situationen lange nichts passiert. Frauen die mit feuchtem Schritt auf meinem Schoß auf und abwippen und mir mitteilen dass sie gerade unanständige Gedanken haben. Andere, die mich bitten ihren Arsch zu massieren während sie unter der Decke liegen. Und ich fragte mich wieso nichts passiert. Extrem dumm, oder? Ich hätte jederzeit gekonnt wenn ich gewollt hätte - dachte ich bzw. denke ich mir jetzt. Nur das war es nicht, ich wollte ja. Zwischen dem Willen etwas zu tun und der Durchführung etwas zu tun liegt noch ein gerne vergessener Zwischenschritt: Der Antrieb etwas zu tun. Euch mag der Unterschied nicht klar sein, war es mir bis vor Kurzem auch nie. Am besten versteht ihr den Unterschied vielleicht wenn ihr euch versucht klarzumachen, was Antriebslosigkeit definitionsgemäß von Faulheit unterscheidet. Das eine ist nämlich Folge einer psychologischen oder körperlichen Ursache, das andere ein willentlicher Entschluss zum Nichthandeln. Das ist eines der entscheidenden Symptome dieser Krankheit und es kann einen in den Wahnsinn treiben, wenn man den Hintergrund weder kennt noch versteht. Man tut nicht was man will und findet keinerlei Erklärung vor sich selbst warum, man wollte ja - und das auch ehrlich vor sich selbst. Trotzdem passierte nichts. Antrieb ist eine vom Gehirn gesteuerte Funktion und genau diese ist in diesem wie auch anderen Krankheitsbildern betroffen, da sie in direktem Zusammenhang mit besagtem Hirnstoffwechsel steht. Sozusagen auch der Grund, wieso ihr irgendwo wollt wenn ihr euch mies fühlt trotzdem warum auch immer nicht umsetzen könnt, während es manchmal alles von alleine läuft wenn ihr euch gut fühlt, selbst ohne dass ihr es wirklich gewollt habt. Das ist der Antrieb, der diesen Unterschied macht, nicht der Wille. Ich denke hier dürfte bereits sehr klar werden, wo ich den Knackpunkt meines Problemes in Sachen Sexualität zu sehen meine und wieso Tipps ala "Einfach laufen lassen und machen" selten den wirklichen Erfolg in solchen Situationen gebracht haben. In Sachen Frauen kommt das Problem von negativen Antriebsmomenten mit ins Spiel. Ansprechangst ist zu überwinden, Eskalationsangst, Angst vor Zurückweisung. Alles starke negative Antriebe, die vernichtend für das Gesamtresultat sind wenn der grundlegende Antrieb es Umzusetzen bereits nur schwach ausgeprägt war. Und so die Geschichte meiner Vergangenheit wo ich wollte aber nicht konnte. Und es nicht mit dem Kopf verstand. Mir irgendetwas suchte um Verständnis in meinen Kopf zu bekommen. So landete ich dann in einer community, die sich sehr viel darum bemühte genau das logisch verstehen zu lernen, was ich von meinen Fehlern dabei ich nicht verstanden habe. Kaum jemand sonst in meinem Umfeld hatte das Gefühl, da gäbe es überhaupt viel zu verstehen. Ich verstand es trotzdem nicht. Die Leute hier - die verstanden es offensichtlich besser. Und so bin ich nun momentan neben den Medikamenten eingefügt in ein unterstützendes psychotherapeutisches Coaching. Die meisten Dinge banal, vieles mir bereits bekannt. Heute jedoch fiel mir etwas besonderes auf. Ich schlug die Mappe für das Coachingthema auf. Verschiedene Probleme der Krankheiten werden systematisch abgearbeitet, Strategien empfohlen das Verhalten in Zukunft zu optimieren. Die meisten davon sind wirklich so banal, dass der Gedanke "Bin ich ein Kleinkind, dass ich mir sowas wirklich professionell beibringen lassen muss?" nicht so allzufern liegt. Das aktuelle Thema lautet Kommunikation. Die aufgeschlagene Mappe zeigt den Unterpunkt "Beziehungen aufbauen". Und all das kommt mir erstaunlich bekannt vor was ich dort lese. Was ich hier konkret vor mir liegen habe liest sich wie eine oberflächlichere, dennoch in den Grundzügen sehr ähnliche Version der Mystery Method. XD Im Prinzip findet sich da ein schwach wiederzuerkennendes M3-Modell. Ich werde zu quasi denselben Maßnahmen aufgefordert zu denen mich die community brachte. Ich soll rausgehen und aktiv mit Leuten sprechen. Sollte ich mich unsicher dabei fühlen so kann es mir helfen mir eine auswendig gelernte Einleitung zuvor zurecht zu schneidern. Ich soll mir bereits zuvor einen Plan zurecht legen welchen Sinn ich dem Gespräch beimesse, Knackpunkte quasi im Gespräch aktiv trainieren. Am Ziel orientiert soll ich mir bereits im Vorraus einen groben Plan davon erstellen, wie ich mir den Gesprächsverlauf vorzustellen habe und wo ich hinwill. Mein Gesprächsplan soll meine allgemeine Zielvorstellung erfüllen. Anschließend bin ich aufgefordert, den Gesprächsverlauf zu notieren. Mir Gedanken darüber machen wo Schwachpunkte liegen, was verbesserungsfähig ist. Na, bei wem klingelt es da so gehörig wie bei mir in den Ohren als ich das gelesen habe? Ich sehe Zitate von Mystery vor meinem geistigen Auge "Beginne mit crash and burn. Spreche X Frauen täglich an. Warte maximal drei Sekunden um dich vollkommen darauf zu konditionieren, dass du eine interessante Frau sofort ansprichst wenn du sie siehst. Dann musst du nicht mehr nachdenken sondern es passiert von alleine" Oder so ähnlich. Mal ganz ehrlich: Pickup ist nicht als Kunst entstanden. Es ist in den Wurzeln eine selbstentwickelte Copingstrategie, ein psychotherapeutischer Ansatz für Männer mit Problemen in diesen Bereichen. Es gleicht sich sogar offensichtlich sehr stark mit den konkret angewendeten Methoden etablierter psychologischer Therapien im Bereich sozialer Probleme. Und wisst ihr was? Ich glaube Mystery hat all das nur entwickelt weil er in Wirklichkeit andere Probleme hatte. Wenn nicht sogar letztendlich ein Ähnliches wie ich. Und er war genug Freak, was notwendig dafür war, sich mit für anderen Menschen vollkommen irrelevanten Fragestellungen intensiv genug zu beschäftigen wie sonst niemand. Und so kamen am Ende tatsächlich einige Diamanten ans Licht, einige sinnvolle Erkenntnisse seiner Arbeit. Letztendlich ist jedoch wohl nicht zu vernachlässigen: In seiner Essenz ist das keine Kunst was er tat. Es war vielmehr ein Symptom von etwas anderem. Er hat sich da effektiv selbst geholfen. Und seine Methoden helfen anderen. Andere Methoden nehmen für sich lediglich den Anspruch einer Hilfeleistung für diejenigen heraus, die ihrer bedürfen. Er jedoch erschafft er zu einem Teil einfach nur die Illusion, dass er damit echte Magie, echte Kunstfertigkeit verkauft. Wen wundert das? Er wollte immer schon Magier werden. Ein wirklich guter Magier vermittelt seinem Publikum zum Teil den Eindruck, dass magische Fähigkeiten die einzige logische Erklärung für die Beobachtungen sein müssen. Also eventuell erkennt sich ja der ein oder andere sogar hier wieder. Ich halte das nicht für so extrem unwahrscheinlich, dass sich hier durchaus ein paar Unwissende finden lassen, die demselben Problem wie ich zum Opfer gefallen sind ohne es jemals gemerkt zu haben. Für alle andere bietet sich hier vielleicht eine alternative Sicht auf die Dinge an, etwas zum Nachdenken, zum Hinterfragen eigener Beweggründe. Falls Fragen bestehen beantworte ich sie gerne hier. Danke für eure Aufmersamkeit und Geduld beim lesen.