reventazón

Ich sehe es so: wenn man tatsächlich für sein Alter beziehungsunerfahren ist, kommt das ohnehin irgendwann raus wenn man sich ein bisschen näher kennenlernt. Frauen haben für sowas halt Antennen. Aus Frauensicht ist es auch absolut verständlich: sie wollen wissen, woran sie mit dir sind. Bist du schlicht bindungs- oder beziehungsunfähig? Gibt es bei dir psychische Problemzonen wie Suchterkrankung, Geisteserkrankung usw.? Bist du ein akutes Scheidungsopfer? Aufgrund vergangener Verletzungen oder Kränkungen nicht mehr an einer tieferen oder längeren Bindung interessiert? Oder umgekehrt: ein oberneedy klammernder emotionaler "Pflegefall"? Und manche Männer sind einfach nur Ärsche. Was es auch gibt: Manche Männer sind mit Mitte 30 oder drüber noch vergleichsweise emotional unreif und können sich einfach noch nicht in einer Beziehung auf dem Niveau metakommunikativ einbringen, auf dem es ggf. die Frau selbst kann bzw. von einem "Partner auf Augenhöhe" erwartet. Irgendwann ist es also Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen und der Frau ein wenig Aufschluß über sich, seine Gefühlswelt und seine Beziehungsbiographie zu geben. Man sollte kein Drama daraus machen, aber ihr auf die eine oder andere Art mitzuteilen, wie die Fakten waren und wie man zu ihnen steht ist nur fair. Nichts anderes erwartet man schließlich auch von der Frau. Sehr uncool finde ich es jedoch, wenn die Frau einem aus der (selbst offen zugegebenen) Beziehungsunerfahrenheit einen Schuh macht und an dem ggf. wunden Punkt gezielt mit shit tests ansetzt. Da muss man sich dann fragen, wie weit es mit ihrer Reife eigentlich bestellt ist.

Da ist doch ein Neg durchaus angebracht, oder hab ich das mit den Negs falsch verstanden? Wie Aldous bereits sagte, wie man ihre Frage verstehen will hängt hauptsächlich vom eigenen Frame ab. Insofern ist sie ein Shit-Test (ein sehr sehr softer allerdings), weil sie dir eine dezente Vorlage dafür liefert, ihr mit deiner Antwort eine Metabotschaft über deinen Frame subkommunizieren zu können. Ein Neg ist wenn überhaupt nur dann angebracht, wenn die Frau ein starkes Bitchshield auffährt bzw. weniger technisch ausgedrückt, dir gegenüber eine deutlich herablassende Einstellung anzeigt. Dann kann man vielleicht über einen Neg nachdenken. Oder aber einfach ejecten.

Selber bin ich zwar noch ein wenig von dieser Altersklasse entfernt, aber ich kenne genügend Männer auf die die Kriterien zu treffen. In der Kategorie 25-35 sieht's ja auch mit der Männerauswahl deutlich rosiger aus. Da gibt es noch eine geradezu überbordende Auswahl an Männern, auf die die Kriterien zutreffen. Die werden natürlich auch entsprechend schnell von den Frauen abgefischt. Auch ab 35 gibt es solche Männer noch zu haben, aber eben nicht mehr so "günstig" wie früher.

Singles gibt es in den deutschen Großstädten in jeder Alterskategorie wie Sand am Meer, freilich. Ich behaupte aber mal, ein Mann, auf den folgende Kriterien zutreffen ist trotzdem ein absolut außergewöhnlicher Fund: - Ü35 - körperlich gesund oder gar einigermaßen normal aussehend - heterosexuell - aktuell nicht in Beziehung, aber prinzipiell beziehungsinteressiert - sexuell interessiert - intelligent (oder gar gebildet) - nicht suchterkrankt - kein psychisches Wrack - finanziell stabil - verdienend (oder gar gut verdienend) - ehrlich

Zur Inspiration haben wir außer Aristoteles ja noch den ganzen Rest: 3000+ Jahre an Philosophie- und Literaturgeschichte der Hochkulturen des Westens und Ostens.

Ich glaube nicht, dass jemand anders die Antwort auf diese Frage geben kann bzw. dass man die Antwort irgendwo nachlesen kann. Als junger Erwachsener hat man auch (noch) nicht den Erfahrungshorizont, um sie überhaupt so stellen zu können.

Ja, da wüsste ich auch nicht mehr was ich sagen sollte... ich finde deine Antwort nämlich recht plump. Aber gut, Frechheit siegt ja bekanntlich. Da würde ich ganz andere Antworten bringen: Q: "obiman, gefallen dir meine Schuhe?" A: "Darf ich sie vorher wenigstens anprobieren?" oder A: "Schuhe sind nicht so mein Ding, mir gefallen Frauen besser" usw.

Einfach 30 Jahre älter werden. Unsichtbarkeit gibt's dann gratis dazu.

Schau dir einfach die Körpersprache eines AFCs ab und übe sie vor dem Spiegel, bis du dich nicht mehr siehst

Überleg halt, ob Monogamie in dieser Lebensphase für dich das Richtige ist. Wenn du sie liebst, nur sie willst und keine andere - ok, dann lebe das. Aber ansonsten gibt es keinen zwingenden Grund, monogam zu leben, solange du damit offen und ehrlich umgehst.

Würde ich so nicht unterschreiben, denn es gibt ja heutzutage die Internet-Singlebörsen mit ihrem schier unerschöpflichen Strom an männlichen Zuschriften.

Dem muss ich widersprechen. Es ist in USA natürlich von Ort zu Ort etwas unterschiedlich, aber da wo ich für gewöhnlich unterwegs bin ist mir in Daygame-Situationen tatsächlich noch nie ein klassischer Bitchshield (wie ich ihn aus Deutschland kenne) untergekommen.

Er hatte natürlich professionelle Hilfe, das ist doch gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass die eigene Lebenssituation nicht völlig egal ist, weil Selbstwert, Resilienz und andere Aspekte mehr von äußeren Schieflagen beeinträchtigt sein können. Darüber hinaus kann sie ein signifikanter Attraction Factor sein, und zwar erst mal unabhängig davon, wie man selbst zu seiner eigenen Lebenssituation steht. Die Lebenssituation von Heinz hatte ja trotz des Menetekels durchaus Aspekte, die ihn für Frauen interessant machten.

Also ich weiß nicht, so einfach ist das nun auch wieder nicht. Um das mal an einem Fall aus meinem SC zu illustrieren: Heinz (40 J.) stieg aus einer sich anbahnenden Beziehung mit der zunächst seltsam erscheinenden Begründung aus, er könne sich ihr nicht zumuten. In Anbetracht seiner Situation allerdings verständlich: 1800 netto auf einer befristeten Stelle die bald ausläuft, vom Netto gehen 2x KU nach Düsseldorfer Tabelle ab. Da er die Höchstbefristungsdauer erreicht haben wird wäre eine Verbeamtung der einzige Ausweg, Stellen in der freien Wirtschaft gibt es für sein Berufsbild nicht. Der Verbeamtung steht jedoch eine jüngst diagnostizierte, schwere neurologische Erkrankung im Wege. Im Gründe stieg er aus der Beziehung aus, weil er einen (doch sehr wahrscheinlichen) Abschuß nicht gut verkraftet hätte. In der Summe mit seinen anderen Problemen hätte es seine Bewältigungskapazität schlicht und ergreifend überschritten. Damit will ich sagen: Belastungen können einen Mann auch mal an die rote Linie bringen... und dann ist es auch kein Excuse wenn man "nyet" zu Frauen sagt, sondern einfach nur realistisch.

Und was ist mit unseren emotionalen Bedürfnissen?

Ist doch bekannt, dass es gerade am Anfang creepy wirkt, wenn der Mann zu große Stielaugen bekommt. Verstehe deshalb die ganze Manipulationshysterie hier im Thread nicht. Ohne in der Anfangsphase des Kennenlernens das eigene sexuelle Interesse gekonnt zu verschleiern kann man als Mann i.d.R. sowieso gleich einpacken.

Hier muss man ein bisschen aufpassen, weil Kant selbst je nach Phase leicht unterschiedliche Auffassungen zum Verhältnis von Gott und moralischem Handeln vertritt. Der Kant der Kritiken sieht die Existenz Gottes als Postulat der reinen praktischen Vernunft, konkreter als Bedingung dafür, sich das höchste Gut und dessen Verwirklichung überhaupt vorstellen zu können. In seinem Opus postumum betrachtet Kant Gott schlicht als identisch zur reinen praktischen Vernunft und sieht ihn nirgends anders als in der Seele des Menschen. Für die nicht so sehr in Kant Bewanderten - reine praktische Vernunft = die Einheit von Verstandesregeln, welche bestimmende Ursache des Willens zum (moralischen) ist. (So in etwa).

Ich gebe zu bedenken, dass es wesentlich mehr Frauen mit Familienwunsch gibt als gutaussehende und charmante Superalphas. Ist eben immer auch eine Sache von Angebot und Nachfrage.

Manche Frauen suchen eben was ganz Bestimmtes, andere wollen nur mal ein bisschen "schauen", d.h. ihren Marktwert taxieren. Außerdem- bei vielen Frauen ist einfach nicht viel dahinter... wenn es ihrerseits an Interesse mangelt verpasst man auch nicht viel, bzw. es beruht auf Gegenseitigkeit.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht was du hast. Du hast positive Rückmeldung bekommen, das ist schon mal mehr als die meisten Männer beim Speed-Dating bekommen und daher ein unbezweifelbarer Erfolg.

Ist jetzt ein bisschen OT, aber um meine Haltung dazu zu verdeutlichen: Wenn man mit klarem Verstand und offenen Augen durch die Welt läuft, wird man viele Dinge sehen, wo man sich denkt: - das ist nicht in Ordnung - könnte es nicht anders sein? - dieser Weg kann auf Dauer einfach nicht funktionieren - dass sich Menschen dieses und jenes antun ist einfach nicht nötig usw. Nicht jeder mag bestimmte Dinge so sehen wie ich: aber es ist sicherlich nicht verpflichtend, denken zu müssen dass immer alles in bester Ordnung ist.

Rupa beeindruckt mich:

Sicherlich nicht. Man würde ihm wohl erst mal raten, seinen Suchradius zu erweitern, ggf. geographisch, sofern die nähere Umgebung seines Wohnortes nicht viel hergibt. Das wurde auch Mara geraten, kommt aber für sie aus logistischen Gründen schlicht nicht in Frage. Wenn's nicht so läuft wie gewünscht, müssen Mann und Frau eben ein bisschen an den Stellschrauben drehen: Aussehen, Auftreten, Verhalten, Einstellungen. Unter innerem Anti-Game zu leiden ist kein Alleinstellungsmerkmal der Männer - auch Frauen können verfestigte Einstellungen im Gepäck haben, mit denen sie sich selbst ein Bein stellen.

Implikatur: sie gehen grundsätzlich mit Frauen aus. In diesem Forum nicht selbstverständlich...

Ansprüche senken sag ich auch immer so flapsig daher, was ich aber wirklich damit meine geht eher in die Richtung, Ansprüche zu überprüfen und ggf. neu zu überdenken, so dass Frau besser versteht, worauf es für sie wirklich ankommt.