Hearts_and_Minds

Advanced Member
  • Inhalte

    5853
  • Mitglied seit

  • Letzter Besuch

  • Siege

    1
  • Coins

     107

Alle erstellten Inhalte von Hearts_and_Minds

  1. Pimp, Deine letzten Bemerkungen sind ein totaler Schuss in den Ofen. Erstens stimmen die meisten Leute Sarrazin zu, obwohl oder gerade weil sie ihn nicht gelesen haben und, wie hier, alle möglichen, bereits von allen Seiten eingestandenen und ausdiskutierten Probleme mit der Integration sehen und ihn einfach als Projektionsfläche benutzen. Von nationalsozialistischem Gedankengut kann nur dann die Rede sein, wenn die Menschen auch seine Rede von der genetischen Vererbtheit bestimmter Verhaltensmuster übernehmen würden (die DU anscheinend übrigens auch selbst vertrittst, siehe Deinen letzten Post), was weitestgehend nicht der Fall zu sein scheint. Zweitens: Dass solche Behauptungen auch zudem noch falsch sind, das würde Dich & Sarrazin der gesunde Menschenverstand lehren oder ein Blick in die Geschichte, in der man etwa sehen kann, dass auf die Generation der Nazis erst einmal die Generation der Hippies folgte und keineswegs eine weitere Nazi-Generation. D'oh! Ausdifferenzierung ist hier das Stichwort, wer über diese Fähigkeit nicht verfügt, der ist am falschen Platz um Vorwürfe der Pauschalisierung zu machen.
  2. Mein Gedankengang: Wenn wir in absoluten Kategorien von gut und böse denken, dann kann man zwar versuchen quantitative Vergleiche anzustellen, aber da es moralisch keinen Unterschied macht kann man ergo das Böse nicht quantizifizieren. Böse ist Böse. Böse +1 oder Böse -1 kann es dann nicht geben. Wenn ich nun behaupte Stalin wäre schlimmer als Hitler, dann hieße das ausgehend von meiner obigen Prämisse, dass Hitler gut wäre. Der Gedankengang ist dann zwar allgemeingültig, aber nicht korrekt, da Hitler ja eben nicht gut war. Umgedreht würde, wenn ich Hitler als böser darstellen würde, wieder ein logisches Problem auftauchen, da eben wieder die Korrektheit nicht gegeben ist. Stalin war ja auch nicht gut. Also stimmt meine Prämisse nicht. Was nun? Kann man das Böse in moralischer Hinsicht quantifizieren? Gibt es Böse +1. Muss ich mich doch auf Höllenkreise einstellen? Mir fällt keine Lösung ein. Wie gesagt: Völlig ohne Belang. Für mich nicht. Alleine schon deswegen nicht, weil ich gerne was lernen möchte auch im Hinblick auf Logic. Ich beschäftige mich gerade mit dem Buch von Greg Restall (ist das überhaupt gut?). Also erklärts mir. Ich bin jetzt sogar in Vorleistung getreten, also bitte... OK. Diese Idee des Quantifizierens ist ja eine rechtliche Idee, die im juridischen Kontext Sinn macht: Wie viele Jahre sperren wir welchen Verbrecher ein? - So eine Frage stellt sich hier in diesem Sinne nicht, weil es sich ja, wenn ich das richtig verstanden habe, in beiden Fällen um außerjuridische Verbrechen in einer Situation des permanenten Ausnahmezustand geht, die nicht anhand irgendwelcher Gesetze gemessen werden können, weil sie ja gerade die Gesetze selbst instrumentalisiert haben. Also stellen wir uns die Frage nach dem messbaren Effekt, also den Opferzahlen. In dieser Hinsicht war wohl Mao der größte Mörder, weil er faktisch die meisten Menschen umgebracht hat, dann Stalin und dann Hitler. So eine utilitaristische Herangehensweise kann wissenschaftlich interessant sein, ob das für eine moralische Auswertung reicht, möchte ich bezweifeln. Interessanter ist hierbei die Frage nach der Intention. Die spielt ja ohnehin immer eine Rolle, wer unabsichtlich jemanden umbringt ist weniger böse als jemand, der aus Not jemanden umbringt, der wiederum weniger als der, der aus niederen Beweggründen eine Rolle spielt. Grob gesagt ist Hitler hier der, dessen böse Intentionen ungeahnte Ausmaße erreichen. Ich habe wenig Ahnung von Stalin, aber ich schätze mal, dass er die getöteten Menschen einfach als Kollateralschaden auf dem Weg in den Kommunismus gesehen hat. Das ist schon so ziemlich das moralisch verwerflichste, was man machen kann. Doch Hitler kann das Ganze noch toppen, weil die Judenvernichtung keinen politischen Sinn mehr hatte. Hitler wurde ja vorgeschlagen, die Juden auszusiedeln, sogar nach Madagascar umzusiedeln, aber nein, sie sollten ja gerade vernichtet werden. Dabei haben ja sogar ökonomische Überlegungen keine Rolle mehr gespielt. Ebenso Hitlers selbstzerstörerische Tendenzen, mit der das Überleben des gesamten Deutschen Volkes 1945 einfach aufgeben wollte. Der Mensch ist bei Hitler schon kein Instrument mehr, sondern ein Teil einer Maschine, die insgesamt keinen Zweck mehr hat, aber zum Funktionieren gezwungen wird. Das ist gewissermaßen nicht mehr nur die Negation des Guten & Menschlichen, sondern sogar schon dessen Perversion. In dieser moralischen Hinsicht scheint mir Hitler tatsächlich eine historische Singularität zu sein. Der reine, zutiefst nihilstische Vernichtungswille, der die Vernichtung um ihrer selbst Willen anstrebt.
  3. Koitus, das ist doch ein durchsichtiger Schachzug von Dir, der übrigens wiederum nicht dazu beiträgt, hier wieder eine sachliche Diskussion zu führen. Die monströsen Verbrechen Stalins heranzuziehen mag zwar der Sache nach korrekt sein, aber als argumentativer Akt einen solchen Vergleich anzustellen ist das nichts anderes als eine Ablenkung und eine implizite Relativierung der Verbrechen Hitlers. Das war ja, wenn ich mich recht erinnere, sogar damals beim Historikerstreit schon die Intention dahinter. @ Hauptpreis: Doch, eine solche sachliche Diskussion ist möglich und die Probleme wurden ja alle in den letzten zehn Jahren ausgiebig diskutiert. Stichworte: Rütli-Schule, Auschreitungen in den Pariser Vororten, Terrorgefahr, Moscheebau, die Parallelwelten-Debatte, die Debatte um die Ehrenmorde, usw. Und es wird ja auch was getan. Selbst die Grünen haben erkannt, dass die Sprachförderung oberste Priorität besitzt und dass man dieses Problem verdrängt hat. Und da setzt man ja, zumindest bei den Kindern, ja auch an. Da Bildung Ländersache ist, handhaben die Bundesländer das unterschiedlich. Manche Bundesländer fordern die Eltern bspw. auf, die Kinder vor dem Kindergarten in einen Vorkurs Deutsch zu schicken, und dann wieder vor der Grundschule, falls die Sprachkenntnisse nicht vorhanden sind. Die Probleme sind da vielfältig und komplex und nicht in jedem Fall kann die Politik etwas unternehmen. Stichwort Rütli-Schule: Es ist nicht nur der Fall, dass die in einem Stadtteil mit hohem Ausländeranteil liegt und deshalb allein aus demographischen Gründen viele Kinder mit Migrationshintergrund auf die Schule gehen, sondern die deutschen Eltern ziehen ja auch weg aus diesen Gebieten. Aber der Staat kann weder den Türken & Arabern den Zuzug nach Kreuzberg verbieten, noch kann er den Deutschen verbieten, von dort wegzuziehen. Hier immer auf den Staat zu zeigen und zu sagen, die Politiker würden alle als Gutmenschen die Augen verschließen und die Sache einfach laufen lassen ist einfach sachlich falsch. Fakt ist, dass dieses Thema bis in die späten 90er Jahre versäumt wurde; Fakt ist aber auch, dass der Staat den Menschen nicht vorschreiben kann, wie sie zu leben haben, wie sie ihre Kinder zu erziehen haben, wo sie wohnen sollen und welche Sprache sie sprechen sollen.
  4. Das erinnert mich doch glatt an diese Erkenntnis: http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel...egen-minarette/ Ist schon eine der bizarren Ironien unserer Zeit. @ King Koitus: Du stiftest hier aber auch gezielt Verwirrung, weil man bei Dir nicht immer zwischen Sarkasmus und ernstgemeinten Thesen unterscheiden kann und Du dazu auch noch Andeutungen in den Raum wirfst, die zahlreiche Assoziationen wecken. Weniger Polemik und mehr ausgeführte Argumente würden hier von Deiner Seite aus zu einer sachlicheren Argumentation durchaus beitragen. Mit solchen Meinungsfragmenten: kann ich zumindest ohne weitere Erläuterung nichts anfangen. Das kann ein Witz sein, eine Provokation, eine Verharmlosung der Nazis, eine sachliche Feststellung...
  5. Paranuss, spar Dir Deine sinnlosen und destruktiven Bemerkungen. Deinen Frust kannst Du woanders ablassen, sonst bist Du hier bald draußen vor. @ Sonny: Ja, schon, weil alles einer bestimmten Tradition entspringt. Die Frau, die sich Ethno-Schmuck umhängt und Batikröcke anzieht, die ist klarerweise anders drauf als die, die lieber mit High Heels und Hosenanzug rumläuft. Da hilft Dir nur der gesunde Menschenverstand, Erfahrung und eine gewisse Grundkenntnis der Modegeschichte. Einfach mit offenen Augen durch die Welt laufen. Eine umfassende Liste an eindeutigen Symbolen à la "Silberring am kleinen Finger --> steht auf Doggy Style" ist natürlich nicht möglich, aber auch nicht notwendig. Die Details ergeben erst im Zusammenhang mit der ganzen Person einen Sinn. Was bei der einen Dame Ausdruck von Lebensfreude und Freude am eigenen Körper ist, kann bei der anderen Kompensation, Anpassung und Gier nach Aufmerksamkeit sein.
  6. Es würde mich mal wirklich interessieren, ob ein Gebrauchwagenhändler in Istanbul dieselben Probleme hat. Ansonsten erwartet man von einem Bundesbankvorstand, dass er sich bei wichtigen Themen klar und präzise ausdrücken kann. Ansonsten ist der im falschen Job. Bei einer Fernsehmoderatorin mag man, was die Formulierung angeht, noch ein Auge zudrücken - aber eigentlich ist das präzise Sprechen auch deren Job und die sollte darin professionell sein. Wer aus Versehen verbal mit Nazisprüchen (oder sonstigen "verbae non gratae") jongliert, der ist als Moderator einer Fernsehsendung einfach am falschen Platz. Deswegen werden das wohl nicht unbedingt alles Versprecher sein und man muss da auch nicht milde sein. Dir rutscht ja nur das raus, was Du auch glaubst. Beispielsweise kommt es nicht so oft vor, dass jemand mal "aus Versehen" & "aufgrund einer unglücklichen Formulierung" behauptet, die Erde sei eine Scheibe und Schweine können fliegen...
  7. Ne, Probleme gibt es schon, nur halt nicht mit dem Mainstream. Sondern die ganz unteren sozialen Schichten, da scheint schon eine ziemlich extreme Verwahrlosung zu grassieren. Lady hat da mal einen Artikel zur "Generation Porno" verlinkt, der ziemlich erschreckend war. Aber es sollte halt schon klar sein, dass das eine echte Randgruppe ist.
  8. Da Antidote weiß, dass die Sprache das Bewusstsein prägt, ist eben auch eine Veränderung der Sprache der erste Schritt hin zu einer Veränderung des allgemeinen Bewusstseins. Das ist die gleiche Idee, die auch die FeministInnen dazu bewogen hat, im Amtsdeutsch einen geschlechtsneutralen Begriff zu wählen (Studierende statt Studenten) und das große "xyzInnen" als geschlechtsneutrale Pluralform einzuführen. Antidote will hier sein Scherflein dazu beitragen, eine Plattform für nichts weniger als eine gesellschaftliche Revolution der Beziehungsformen zu schaffen... Und das macht er gar nicht so unclever, wie ich finde.
  9. Ich hab's noch nicht ausprobiert, aber es sieht doch ganz interessant aus:
  10. Nimm Dir Zeit zum Trauern. Nimm Dir ein Wochenende frei, mach einen Kurzurlaub, am Besten in der Natur, irgendwo wo Du ungestört bist, vielleicht mietest Du Dir irgendwo ein kleines Zimmerchen für eine Nacht, hockst Dich alleine mit einer Flasche Wein an den See und heulst Dich einfach erst einmal ganz ungehemmt aus. Lässt alles Revue passieren, schläfst lange, gehst alleine essen, und fährst dann am Sonntag abend wieder alleine nach Hause. Das wird sicher schmerzhaft, aber danach wird es Dir besser gehen.
  11. Im Deutschen kann man so etwas "gaaaaaaaaanz enge Freunde" nennen... Im Englischen nennt man so etwas, wenn es zum Sex kommt, auch "friends with benefits", passenderweise FB abgekürzt. Ist schließlich ja auch nix anderes als eine Fickbeziehung. "Freundschaft vielleicht mit Sex" ist mEn kein sinnvoller Kandidat für eine Wortneuschöpfung. Ansonsten:
  12. Im Kino wird immer übertrieben. Gerade in Action-Filmen. Tatsächlich aber gibt es immer wieder Menschen, die so dermaßen krass drauf sind, dass ihre Lebensgeschichte selbst für Hollywood-Verhältnisse ziemlich unrealistisch erscheint. Solche wahren Geschichten, neben ein paar fiktionalen Figuren, werden hier auf dieser Seite gesammelt: http://www.badassoftheweek.com/list.html Wer Lust auf eine unterhaltsame Geschichtsstunde hat, der kann sich das ja mal ansehen. Totally badass und außerdem sowas von unglaublich alpha! Hier ein paar von meinen Favoriten, soweit ich bis jetzt gelesen habe: Ned Kelly http://www.badassoftheweek.com/nedkelly.html Mas Oyama http://www.badassoftheweek.com/oyama.html Liver-Eating Johnson http://www.badassoftheweek.com/livereating.html Leonid Rogozov http://www.badassoftheweek.com/rogozov.html Tlahuicole http://www.badassoftheweek.com/tlahuicole.html Nikola Tesla http://www.badassoftheweek.com/tesla.html Theodore Roosevelt http://www.badassoftheweek.com/roosevelt.html Yang Youde http://www.badassoftheweek.com/youde.html Rukhsana Kauser http://www.badassoftheweek.com/kauser.html Galvarino http://www.badassoftheweek.com/galvarino.html Baron Frederick von der Trenck http://www.badassoftheweek.com/trenck.html Blenda http://www.badassoftheweek.com/blenda.html
  13. So ein Quatsch. Es gibt ebenso erfolgreiche Beziehungen, in denen die Frau dominiert und solche, in denen beide gleichberechtigt sind. Wenn Kinder da sind kann es vorkommen, dass die die Alphas sind und das Leben der Eltern auf den Kopf stellen. Es gibt genug erfolgreiche SuperDuper-Alpha-Männer, die ihrer kleinen Tochter keinen Wunsch abschlagen können, wenn die mit großen Augen daherkommt und so von einem kleinen Mädchen um den Finger gewickelt werden. Threadstarter, vergiss diesen ganzen Alpha-Quatsch. Der führt Dich nur in die Irre. Für eine schöne & gelingende Beziehung brauchst Du vier Dinge: Eine Perspektive auf ein schönes Leben, gegenseitigen Respekt, gegenseitige Ehrlichkeit, gegenseitiges Vertrauen. Wenn eines davon fehlt, gibt es keine schöne Beziehung. Du kannst Dir ja selbst ausrechnen, was Du aufbringen und wie Du sein musst, damit eine Frau Dir Respekt, Ehrlichkeit und Vertrauen entgegenbringt (Du musst stabil, ehrlich, vertrauenswürdig, in gewissem Maße moralisch sein, etc.), und was Du tun kannst, um mit ihr eine Perspektive auf ein schönes Leben zu haben (letzteres ist natürlich relativ zu Deinem Target).
  14. Der Ulysses ist völlig unlesbar. Man muss schon ein echter Literatur-Nerd sein, um sich dieses Buch in Gänze reinzuziehen. Der Vergleich war einer der schlechtest-möglichen, mMn.
  15. Mal am Rande eine Anmerkung: Ich halte die These, dass es die Religionen sind, die Menschen zu kriegerischen oder terroristischen Akten anhalten, für hochproblematisch bis falsch. Die allermeisten Konflikte sind vor allem machtpolitischer Natur und die Religion wird nur als Deckmantel benutzt. Ich glaube, es ist schwierig, einen gewalttätigen Konflikt zu benennen, bei dem es nicht zumindest auch um machtpolitische Fragen geht - weder führt Al Quaida einen Krieg gegen das Christentum, sondern einen um politischen Einfluss; noch war der Bosnien-Kosovo-Konflikt nennenswert religiös motiviert (auch wenn religiöse Argumente immer wieder genannt wurden), sondern es ging um ethnische Homogeneität und territoriale Hegemonie; sowohl für die Kreuzzüge, ethnische Säuberungen in Sri Lanka, Konflikte zwischen Moslems und Hindus in Indien, der Konflikt zwischen Israel und Palästina, etc. lassen sich hauptsächlich machtpolitische Gründe nennen. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen: Wenn keine machtpolitischen Fragen betroffen sind und eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppierungen keinen Zuwachs an politischem Einfluss / Zugang zu Handelsrouten / Zugang zu Bodenschätzen / Wählergunst usw. ergeben würde, dann leben alle Religionen dieser Welt friedlich nebeneinander her und die Menschen interessieren sich einen Scheiß für die Religion der Nachbarn. Es sind nicht die Religionen, die die Menschen gegeneinander treiben, sondern es ist das Streben nach Macht und Einfluss. Wer die Religionen für Kriege, Konflikte und Terrorismus verantwortlich macht, der lässt sich von der Oberfläche der Diskussion blenden. Dabei wird allerdings die Rede von islamischen Führern oft viel ernster genommen als sie das verdient hätten. Wenn Achmadinedschad sich auf Gott beruft, sind alle aufgeregt. Wenn George W. Bush sich auf Gott beruft, dann ist allen Beteiligten klar, dass er damit auf Wählerstimmenfang geht und es ihm aber hauptsächlich um Bodenschätze im Irak und imperialistische Ambitionen in Afghanistan geht. Dabei ist das doch bei Achmadinedschad exakt dasselbe. In diesem Sinne glaube ich auch, dass alle Religionen in ihrem Kern friedlich sind. Zwar finden sich natürlich immer einzelne Verse oder Sätze, die hetzerisch sind; aber im Wesen der Religionen liegt ja gerade 1. eine Abwertung der weltlichen Güter zugunsten des geistigen-spirituellen Reichtums; 2. dem entsprechend eine Aufforderung zu Demut- und Bescheidenheit; 3. sowie eine Aufforderung zur Reinigung von Aggressionen, Trieben und niederen Bedürfnissen wie Hass, Wut, usw. durch Askese, Beichte, Meditation, Fasten (Stichwort Ramadan); 4. eine Aufforderung zum Schutze der Kranken, Elenden und Unterlegenen (vgl. die Sozialabgaben im Islam).
  16. Das Problem liegt darin, dass dieser PI News Typ körperlich bedroht wird und Polizeischutz benötigt. Und die Meinungsfreiheit des Medienvertreters kann nicht die einer anderen Person so aggressiv einschränken. Aber das hat ja mit der Meinungsfreiheit nix zu tun, sondern damit, wann man wie provokant auftritt und wie die Stimmungen hochkochen. Solche Situationen hast Du aber überall. Die kannst Du in jeder Kneipe, auf jeder Demo, bei jedem Fußballspiel erzeugen - einfach mal ein paar in der jeweiligen Situation unpassende Kommentare brüllen und gleich geht's heiß her. Dass hier in Dt. allgemein friedlich diskutiert wird und jeder seine Meinung sagen kann heißt ja nicht, dass immer und überall nur friedlich diskutiert wird. Aber Deine Rechte sind ja gesichert: Wenn jemand den Sarrazin-Befürworter verprügelt hätte, wäre er ebenso vor Gericht gekommen wie jeder andere auch. Anders als so etwas in China gehandhabt wird, übrigens. Meinungsfreiheit wird dann beschränkt, wenn es Dir gesetzlich untersagt ist, bestimmte Dinge zu äußern. Solange Du aber nun nicht gerade den Holocaust ablehnst, zu Gewaltverbrechen aufrufst oder Pädophilie rechtfertigst, ist Dir hier in Dt. so ziemlich alles erlaubt. Du wirst höchstens ignoriert oder argumentativ in die Mangel genommen. Aber gerade die Tatsache, dass es Blogs wie die PI oder Zeitungen wie die Junge Freiheit oder die Jungle World gibt, die beide Deutschland am liebsten abschaffen und die Verhältnisse komplett neu ordnen würden, ist doch ein Zeichen dafür, wie liberal unsere Presselandschaft ist. Fakt ist, dass man quasi nirgendwo auf der Welt (außer noch in den USA, England und Skandinavien) eine solche Vielfalt von freien Medien findet wie in Deutschland.
  17. Das du das Verteidigen von "Mein Kampf" hier mit der Sympatie zu Herrn Sarrazin gleichstellst, ist sehr bedenklich und unschön. Das sind genau die polemischen Argumente, die bei solchen Diskussionen häufig aufkommen, um die Deutschen an ihre schlechte Vergangenheit zu erinnern und damit mundtot zu machen. Und sicherlich standen Kameraleute um ihn herum. Es ist jedoch keine Meinungsfreiheit, wenn der Reporter ihm mehrfach, sehr agressiv versucht, eine generelle Islamfeindlichkeit vorzuwerfen und ihn überhaupt nicht Ausreden lässt. Auf die Spitze treiben es dann die linken Gutmenschen und sonstigen Mitläufer, die "Nazis raus" skandieren und ihn körperlich angreifen wollen, sodass er von zig Polizisten geschützt werden muss. Wenn das die allgemeine Redefreiheit ist, von der du sprichst, bewegen wir uns fast auf einem Level mit China. Wo bitte habe ich das gleichgestellt? Diese interviewte Person hat sich gleich am Anfang des Interviews zu "Mein Kampf" bekannt. Wer so etwas macht, muss sich über "Nazis Raus!"-Rufe nicht wundern. Was übrigens schlichtweg nichts mit Meinungsfreiheit zu tun hat. Übrigens haben auch diejenigen, die "Nazis raus" rufen, ein Recht auf Meinungsfreiheit und dürfen das ja wohl gerne machen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten, die sich hier oder anderswo über den scharfen Ton der Journalisten beklagen, sich an anderer Stelle ebenso über die unkritische Haltung der Presse, den Weichspülerjournalismus, die Lobby-Arbeit der Presse, die Einflussnahme durch die PR-Industrie usw. beklagen. Jaja, scharf nachfragen soll man schon, aber nicht bei allen. Dein China-Kommentar hat Dich übrigens als ernstzunehmenden Gesprächspartner disqualifiziert, da Du entweder keine Ahnung von der deutschen und chinesischen Medienlandschaft hast oder nicht in der Lage bist, Vergleiche zu unternehmen. Der psychologische Mechanismus bei denen, die hier die Meinungsfreiheit bedroht sehen und sich von den "linken Gutmenschen" absetzen ist derselbe wie bei den Verschwörungstheoretikern: Man geilt sich an der gefühlten eigenen Überlegenheit gegenüber der leichtgläubigen Masse auf, ist aber selbst keineswegs bereit, die eigene Position kritisch zu hinterfragen oder auch nur die eigenen Thesen auf Haltbarkeit zu überprüfen. Ansonsten könntest Du mir sicher erklären, wo hier die Ähnlichkeit zu China besteht - staatlich vorgegebene Medienthemen? Arbeitslager für Regimekritiker? Internet-Zensur? Das einzige, was man halbwegs berechtigterweise den Medien vorwerfen kann ist eine Homogenisierung der Journalisten, die zumeist dem bürgerlich-liberalen westdeutschen Mittelstand ohne Migrationshintergrund entspringen. Das wird übrigens von der Zeit geäußert im allerersten Post vom Pimp verlinkt. Hat aber übrigens auch nix mit Sarrazin zu tun, denn auch bezüglich dem gehen die Meinungen der Medien ja durchaus auseinander. Beispielsweise hier die FAZ (2009): http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96...n~Scontent.html Aber jaja, alles wie in China.
  18. Leute, man "braucht" die PI-News, um auf bestimmte Verhältnisse hinzuweisen? Wie naiv seid Ihr eigentlich? Die PI-News vertreten nicht nur eine "eigene Meinung", sondern * sie setzen auch gezielt falsche Darstellungen ins Netz, um Ressentiments gegen Ausländer und "Linke Gutmenschen" zu schüren: Nur mal so als Beispiel: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/factually-incorrect-5/ http://www.stefan-niggemeier.de/blog/factually-incorrect-3/ http://www.stefan-niggemeier.de/blog/factually-incorrect-2/ * sie laden ihre Leser ein, sich in den Kommentaren immer weiter in Verfolgungswahn und Vernichtungsphantasien (!) zu steigern: "Man hat vor 100-150 Jahren versäumt, den Islam auszurotten." "Erdogan du cholerische alte Türkenfotze" "Herr Adolf Erdogan ist psychisch krank!" Usw. Alle von hier: http://www.pi-news.net/2010/09/erdogan-wir...erkei/#comments Teilweise ist das sogar noch krasser. Jede Internetseite, die nicht gegen solche Kommentare vorgeht sondern die sogar noch protegiert, ist übrigens nichts weniger als ganz, ganz braun. * Dazu kommt noch, dass nirgendwo leichtfertiger mit Nazi-Vergleichen umgegangen wird, jeder und alles als Hitler bezeichnet wird und gleichzeitig zum 3. Weltkrieg gegen den Islam aufgerufen wird. Sich dann auch noch zur freien Meinungsäußerung zu bekennen, zu der die Religionsfreiheit anscheinend nicht gehört - bigotter und heuchlerischer geht es nicht mehr. Die FAZ titelt dazu ganz passend sarkastisch: "Freier Hass für freie Bürger": http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE6496082...n~Scontent.html Kurz, wer die "PI-News" in irgend einer Weise ernst nimmt, oder die als Warner und Mahner mit unbequemen Tatsachen wahrnimmt, der steckt entweder selbst knietief im braunen Sumpf oder ist einfach naiv und leichtgläubig, was die Informationsquellen im Netz angeht. PI-News ist nämlich kein Blog, der einfach nur informieren will, sondern der gezielt mit einseitigen und falschen Informationen die Menschen aufhetzt und faschistisches Gedankengut verbreitet. Vielleicht sollte das Fach "Medienerziehung" einen festeren Platz in den schulischen Curricula bekommen. So nav und leichtgläubig, wie hier regelmäßig so viele User auf Verschwörungstheorien, "Zeitgeist"-Filme und PI-News reinfallen, wäre hier wohl mal eine Lektion in kritischem Denken & Googlen angesagt. Ansonsten, zu den genannten Innenstadt-Problemen: Ja, es gibt Gegenden in Deutschland, in denen der Mob den Menschen das Leben schwer macht. Ja, es gibt schwerstkriminelle Ausländer. Ja, es gibt islamistischen Terrorismus in Deutschland. Ja, es gibt sogenannte Parallelgesellschaften. Aber das ist doch alles längst bekannt und dokumentiert und wird doch ausreichend diskutiert. Diese Probleme gibt doch schon längst jeder noch so radikale Multi-Kulti-Grüne zu. Übrigens: Wer den Sarrazin lobt, endlich einmal das auszusprechen, was sich sonst niemand traut, der soll halt auch nicht auf den Spiegel von 2009 verlinken, der dort ausgiebig über die monierten Zustände berichtet... PS. Wenn sich jemand vor eine Kamera stellt und erst einmal erklärt, dass er "Mein Kampf" gut findet, dann muss er sich auch nicht darüber wundern, wenn er dumm angemacht wird. Und Abschaffung der Redefreiheit? Es standen doch fünf Kameraleute um ihn herum und haben gefilmt & ausgefragt. Wo ist da die Abschaffung der Redefreiheit? Bizarr, wie realitätsfremd manche Menschen doch sind. PPS. @ Huevon: Könntest Du das erläutern? Meinst Du, weniger Judenfreundlichkeit wäre besser? PPPS: Link zurück Noch ein Link ;-)
  19. Interessante These. Nur leider falsch. Die Länder in Afrika haben im Durchschnitt ein Wirtschaftswachstum von 5%, also ca. 3x so viel wie Dt. Eines der Probleme ist dabei natürlich, dass die Bevölkerung auch ziemlich schnell wächst und das Wirtschaftswachstum deshalb nicht in dem Maße bei den Menschen ankommt. Hier mehr Infos: http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktbe...f/50092750.html Ansonsten kannst Du Dir ja für diesen "Stillstand" eine Erklärung Deiner Wahl aussuchen: http://de.wikipedia.org/wiki/Armut#Ursache...on_L.C3.A4ndern http://de.wikipedia.org/wiki/Youth_Bulge http://de.wikipedia.org/wiki/Modernisierungstheorie http://de.wikipedia.org/wiki/Dependenztheorie http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklungstheorie Dazu sei nocham Rande angemerkt, dass es ein Land gab, das insgesamt betrachtet noch viel länger stagniert hat (wirtschaftlich, wissenschaftlich, sozial, expansorisch): Japan während der Shogun-Zeit, nämlich ungefähr von 1200-1867. Danach gab es dafür dann auch die gewaltigste Reformanstrengung der Geschichte, mit der Japan sich innerhalb von 50 Jahren vom Standard des europäischen Mittelalters auf den des europäischen 20.Jhdts. katapultiert hat.
  20. Nur weil die Mehrheit der Menschen dem zustimmt, ist das noch lange nicht richtig. Deshalb hier noch einmal eine sachliche Überprüfung von SarrazinsThesen mit der Realität: http://www.tagesschau.de/inland/sarrazin154.html Deswegen ist das auch kein Gutmenschentum und kein 68er-Gehabe, wenn man Sarrazins Thesen für falsch erklärt, auch wenn das Deinem Bauchgefühl widersprechen mag. Und zum Ablenkungsvorwurf: wenn jemand beispielsweise folgendes behauptet : "Eins und eins ist zwei, Angela Merkel ist Kanzlerin, die Sonne geht im Osten auf und alle Juden sind dumm und geizig", dann ist diese Person immer noch ein Rassist und daran ändert sich dennoch nix, auch wenn er andernorts mal etwas wahres gesagt hat. Da sollte man sich eher einmal fragen, was denn hier die Ablenkung ist...
  21. Ich hatte so etwas auch einmal. Der Arzt erklärt mir, dass durch die andauernde Reibung an der Stelle die Haut rissig wird und sich Bakterien unter der Haut einnisten können und so eine Entzündung verursachen. Also so etwas wie ein Pickel, nur tiefer liegend und deshalb nicht gut auszudrücken. Es gibt zwei Möglichkeiten, wenn das nicht von alleine weggeht: Entzündungshemmende Antibiotika oder aufschneiden & absaugen / ausdrücken. Für beides brauchst Du einen Arzt.
  22. Heißt das auch, dass es keinen messbaren Unterschied zwischen Deiner Intelligenz und der eines Menschen mit Down-Syndrom gibt...? Ne, im Ernst: Klar ist Intelligenz messbar, wie alles andere auch. Nur halt nicht mit der Genauigkeit, die man gerne hätte; und mit einer gewissen Willkürlichkeit, weil zahlreiche Faktoren eben ausgeklammert werden müssen. Um diese Ungenauigkeiten auszugleichen, unterscheidet die Psychologie deswegen zwischen verschiedenen Intelligenzformen, die sich allerdings ebenfalls alle messen lassen. @ Neophyte: Siehe oben: http://www.pickupforum.de/index.php?s=&amp...st&p=758557 Im Prinzip muss man die DNA noch mal von den Genen unterscheiden. Das habe ich in meinem ersten Post nicht gemacht. My bad, sorry.
  23. „Genetiker kalkulieren je nach ausgewählten Markern, dass sich Homo und Pan maximal 2 bis minimal 0,6 Prozent unterscheiden (während durchschnittlich 4 Prozent zwischen Menschenmännern und -frauen liegen...). Differierte das Erbgut von Käfern um solche Bruchteile, würden sie gewiss nicht alternativen Genera zugeschlagen.“ In: Volker Sommer: Plädoyer für eine radikale evolutionäre Anthropologie: Menschenaffen wie wir. Biologie in unserer Zeit, Band 30 (= Heft 3/2009), S. 200. http://de.wikipedia.org/wiki/Schimpansen "All told, men and women may differ by as much as 2 per cent of their entire genetic inheritance, greater than the hereditary gap between humankind and its closest relative, the chimpanzee. "In essence," Willard [Duke University genetics expert Huntington Willard] says, "there is not one human genome, but two: male and female."" http://www.rense.com/general63/galaxyofgen...differences.htm http://www.thetech.org/genetics/ask.php?id=38 Kurz gefasst: Die DNA differiert durchaus, im Ergebnis macht das aber kaum einen Unterschied.