Hearts_and_Minds

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Alle erstellten Inhalte von Hearts_and_Minds

  1. Wenn sie einen Freund hat, dann befriendest Du sie halt (offiziell). Wenn sie keine Lust hat, sagst Du, dass das OK ist und wünschst ihr einen schönen Tag. Aber je attraktiver Dein Vorschlag für ein Treffen ist, um so eher wird sie zusagen. Da musst Du selbst einmal ins Blaue hineinraten, ob sie eher Lust auf Pizza, Kaffee oder Eishockey oder Segelfliegen hat. Vorschläge für attraktive Dates gibt es ja hier im Forum genug.
  2. Tschüss Louis, das war's für Dich hier im Forum.
  3. Du meinst, man kann sein eigenes Selbstbewusstsein heben, indem man andere Menschen schlecht macht? ... I don't think so. Das ist die Einbahnstraße in Einsamkeit und Verbitterung.
  4. Sei doch einfach ehrlich: "Hey x, wir haben uns auf y gesehen, ich war der Techniker, wir hatten uns öfters angelächelt und ich muss schon sagen, Du hast mich damit ein paar Mal echt aus dem Konzept gebracht... Naja, ich bin jedenfalls nicht so ein guter Telefonierer und ich finde, dass ich Dich jetzt anrufe ist schon eine ziemlich absurde Situation, deswegen komme ich direkt auf den Punkt: Ich gehe am ... ins ... und würde mich freuen, wenn Du mich begleiten würdest. Wie schaut's aus bei Dir?" Rechne halt aber mit einer Absage. Frauen in der Dienstleistungsbranche müssen schon von Berufswegen her mit allen lächeln. Wahrscheinlich hast Du einfach gar nicht mitbekommen, dass sie alle anderen ebenso angelächelt hat. Du hättest sie lieber direkt vor Ort auf ein Treffen ansprechen sollen.
  5. @ Jon: Du rennst bei mir ja offene Türen ein. Der Post war ja gegen die einseitige (Bring-) Schuldzuweisung vom Pimp W. gerichtet. Es ging mir ja gerade darum, eben nicht eine bestimmte Gruppe / Herkunft pauschal zu verurteilen, denn diese Probleme hat man ja teilweise auch bei den Deutschen, die selbst noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen sind. Ich wollte die Perspektive etwas verschieben: Es sind nicht unbedingt nur Konflikte zu verzeichnen zwischen "den Deutschen" und "den Ausländern", sondern es sind vor allem Probleme zwischen der modernen westlichen Zivilgesellschaften und den Menschen, die dem Geiste nach im 18. Jahrhundert / im Wilden Westen / in der Cosa Nostra usw. leben möchten. Das bezieht sich auf manche Migranten, aber ebenso auf Teile der deutschen Unterschicht, auf kriminelle Vereinigungen wie die Hells Angels, die Mafia, die Nazis mit ihren "befreiten Zonen", ja sogar auch auf manche Banker im "Casino-Kapitalismus", usw. Kurz, es gibt keinen Kampf der Kulturen. Aber es gibt einen Konflikt zwischen Aufklärung und Gegenaufklärung. @ Pimp Wuppertal: Setz mal Deine Scheuklappen ab, lies mal die Zeitung, fahr mal in andere Länder und unterhalte Dich mit den Menschen dort. Und dass Dein Argument: "Die Türkin hat gegenüber Deutschen schlechtere Jobchancen und deswegen ist es ok, wenn die Eltern sie nicht zur Schule schicken, denn sie kann ja eh keinen Job bekommen" Schwachsinn ist, das weißt Du ja selbst.
  6. Die Deutschen haben einfach wenig Bewusstsein davon, was es heißen soll, ein Deutscher zu sein. Jedes Land definiert sich über eine Geschichte, über Kulturgüter, über Werte, über berühmte Persönlichkeiten, usw. Bspw. sehen sich die Amerikaner als hart arbeitende Menschen in einem freien Land der ungeheuren Vielfalt in Landschaft, Menschen und Möglichkeiten; die Italiener definieren sich über die Bejahung des ungeheuren kulturellen Reichtums, Mode, Essen, schöne Frauen & "dolce vita"; die Franzosen in Opposition zu amerikanischen Werten und Rückbesinnung auf das Klassische, usw... Aber die Deutschen müssen oft erst lange überlegen, was denn jetzt repräsentativ für ihr Land & Leben steht. Kurz gesagt: Es wird den Immigranten aber auch keine attraktive Identität angeboten, weil das "Deutsch-Sein" so ungeheuer unscharf und zugegebenermaßen auch jenseits der finanziellen Vorteile einfach unattraktiv ist. Ich würde sogar wetten, dass der Großteil der Deutschen lieber Franzosen, Italiener, Brasilianer, Skandinavier oder Amerikaner wären als Deutsche, wenn das nicht u.U. mit finanziellen Einbußen verbunden sein könnte. Übrigens auch eine deutsche Besonderheit, dass man lieber jemand anderes wäre, die sogar noch weit vor den Nationalsozialismus zurückreicht. Aber es ist einfach total einseitig, zu sagen, nur die Deutschen sollen halt alle Menschen akzeptieren wie sie sind. Das ist doch realitätsfremd. Wenn es Eltern gibt, die ihre Kinder trotz besseren Potenzials nur auf die Hauptschule schicken, weil ihnen die Bildung der Kinder einfach nicht wichtig ist oder sogar Angst bereitet, dann sind diese einfach noch nicht in der modernen Gesellschaft angekommen und manövrieren sich selbst in eine Außenseiterposition, nämlich in die Unterschicht. Ebenso die Menschen, die nicht bereit sind, eine allgemein gängige Sprache zu erlernen und deswegen sich in einem isolierten Kulturkreis bewegen (Stichwort Parallelgesellschaften). Ebenso die Menschen, die nicht bereit sind, die gängigen Gesetze als für sie herrschend zu akzeptieren: Wer die Rechte der Frauen missachtet, Gewalt als legitimes Verhandlungsmittel ansieht (siehe den Bericht vom Autohändler ein paar Seiten vorher) oder das Gesetz in die eigene Hand nehmen will (Stichwort Ehrenmorde), der verweigert sich nicht nur der Integration in Deutschland, sondern der modernen Gesellschaft. Da die genannten Probleme nicht nur, aber durchaus überproportional bei Migranten auftreten, kann man völlig klar auch eine Anpassungsleistung von Migranten erwarten. Das sind Forderungen der modernen westlichen Gesellschaft an ihre Mitglieder insgesamt: Bildung, Kommunikabilität, Gleichberechtigung, Justiziabilität und Rechtsstaatlichkeit.
  7. Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/jugendsexualitaet100.html Zitat: "Mädchen und Jungen in Deutschland werden immer später sexuell aktiv. Zu dieser Erkenntnis kommt die neueste Jugendsexualitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). So hatten 2009 nur sieben Prozent der Mädchen und vier Prozent der Jungen in Deutschland mit 14 Jahren zum ersten Mal Sex. 2005 lag diese Zahl deutlich höher: Damals betrug der Anteil bei den Mädchen rund zwölf Prozent; bei den Jungen war er mit zehn Prozent sogar mehr als doppelt so hoch wie heute. Ein Großteil der Teenager sammelt heutzutage mit 16 oder 17 erste sexuelle Erfahrungen. Ein gutes Drittel der Jugendlichen wartet mit dem ersten Mal bis sie 17 Jahre oder älter sind. "Die aktuelle Repräsentativerhebung zeigt, dass seit Mitte der Neunzigerjahre die sexuelle Aktivität Jugendlicher fast unverändert und jetzt sogar rückläufig ist", sagte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott. Mädchen sammeln meist vor ihren männlichen Altersgenossen sexuelle Erfahrungen. Eine Ausnahme bilden Mädchen mit Migrationshintergrund. BZgA: Mehrheit muslimischer Mädchen gegen Sex vor der Ehe Wegen der unterschiedlichen körperlichen Entwicklung sammeln Mädchen sexuelle Erfahrungen meistens früher als Jungen. Einzige Ausnahme: Mädchen mit Migrationshintergrund sind laut der Studie deutlich zurückhaltender als ihre Altersgenossen. Fast die Hälfte der befragten jungen Frauen mit Migrationshintergrund hatte der Studie zufolge mit 17 Jahren noch keinen Sex. Laut Bundeszentrale sind vor allem junge muslimische Frauen selten früh sexuell aktiv. Die Mehrheit von ihnen fände einen engen Kontakt zum anderen Geschlecht vor der Ehe nicht richtig. Bei männlichen Jugendlichen haben dagegen Jungen mit Migrationshintergrund deutlich früher Sex. Im Gegensatz dazu haben junge Männer mit Migrationshintergrund deutlich früher Sex als andere Teenager in Deutschland. Ein gutes Drittel der befragten männlichen Migranten war bei ihrer ersten sexuellen Erfahrung 14 oder 15. Nur 28 Prozent von ihnen hatten laut der BZgA-Studie nach ihrem 17. Geburtstag noch keinen Geschlechtsverkehr. Bei Jungen, deren Eltern nicht nach Deutschland eingewandert sind, waren es 35 Prozent. Verhütungsverhalten bei Jugendlichen besser als je zuvor. Jugendliche sind laut der Studie vorsichtiger als früher, wenn es um sexuelle Erfahrungen geht. Die Studie hat außerdem herausgefunden, dass die Jugendlichen in Deutschland bei ihrem ersten Mal besser verhüten als je zuvor. Nur acht Prozent aller befragten Teenager gaben an, bei sexuellem Kontakt keine Verhütungsmittel benutzt zu haben. Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund lag dieser Wert bei Mädchen bei zwölf und bei Jungen bei 18 Prozent. Seit 1980 untersucht die BZgA regelmäßig das Sexualverhalten 14- bis 17-Jähriger. Für die aktuelle Studie wurden über 3500 Jugendliche befragt, rund Tausend davon mit Migrationshintergrund. Es ist das erste Mal in der 30-jährigen Geschichte der Studie, dass die BZgA die Sexualität von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund einander gegenüberstellt. Als Jugendliche mit Migrationshintergrund galten laut der Bundeszentrale junge Einwanderer der ersten und zweiten Generation."
  8. DAS will ich sehen. Die Belege will ich in jedem Fall haben. Das hört sich irgendwo stark so an, als hätte sich da ein Forscher verdammt weit mit seiner Schätzung aus dem Fenster gelehnt, daher würde mich die Grundlagen interessieren. Na, das stimmt im Prinzip, man kann mit Genanalysen feststellen, dass wir alle auf eine "Ur-Population" von ein paar tausend Exemplaren zurückgehen. Allerdings hat Benjam bei der Datierung ungefähr drei Nullen vergessen, denn vor 20.000 Jahren war der Mensch schon ganz gut über den Globus verteilt, dafür wären 2000 Menschen etwas wenig.
  9. Du musst ja gar nicht immer mitreden. Es ist ein Irrglaube, man würde nur dann beliebt, wenn man etwas kluges sagen kann. Du wirst genauso beliebt, wenn Du Dich als guter Zuhörer erweist: Fragen stellen und Dir die Geschichte von den anderen erzählen lassen. Interesse zeigen. Die Menschen haben ja ein großes Erzählbedürfnis. Was denkst Du, warum es hier so viele FRs gibt...? Und was freut die Poster dann wohl mehr: wenn man auch etwas von seinen Erlebnissen in den Thread postet oder den TE einfach lobt und sich auch die Details erzählen lässt?
  10. Scheint auf den ersten Blick so, als ob es Dir an Gefühlen & Leidenschaft mangelt.
  11. Marge, ich glaube, das bringt Dir so nicht viel. Zuerst einmal hast Du gar kein klares Bild von Deinen Zielvorstellungen. Willst Du komplexere Sätze formulieren, mehr geistreiche Wortspiele anbringen oder über ein extravagantes Vokabular verfügen, willst Du die Zahl der "öhs" und "ähs" reduzieren oder allgemein schlagfertiger werden? Da sind verschiedene Techniken möglich. Für das Vokabular kannst Du einfach insgesamt mehr Texte mit anspruchsvollem Habitus lesen, sei es jetzt Sachliteratur, Journalistik oder Belletristik. Im angloamerikanischen Raum ist es übrigens an manchen Schulen üblich, die Kinder auch gezielt Vokabeln in ihrer eigenen Muttersprache lernen zu lassen, was angesichts des enormen Wortschatzes des Englischen auch sinnvoll ist. Theoretisch kannst Du etwas ähnliches machen, etwa gezielt nach Synonymen suchen (Synonymwörterbuch) und ständig alles nachschlagen, was Du nicht kennst. Deine Eloquenz erhöhst Du dadurch, dass Du einfach mehr auf Deine Sätze achtest. Die meisten Menschen fangen jeden zweiten Satz mit "Und dann..." und "Ich glaube..." an. Spiele einmal mit der Satzstruktur, baue Ellipsen ein, rhetorische Fragen, Konditionalformulierungen, Metaphern, usw. Die meisten Menschen reihen ihre Sätze einfach nur parataktisch aneinander, was besonders in Wiedergaben deutlich wird: "Und dann habe ich x gemacht, und dann bin ich nach y gefahren, und dann habe ich z getroffen, und dann hat z gesagt, dass..., und dann habe ich gesagt... und dann meinte er wieder..." - Die Bücher von Matthias Pöhm können Dir zu mehr Schlagfertigkeit verhelfen, für weitere Bedürfnisse gibt es ja auch Rhetorik-Kurse und -Bücher. Achte vor allem mehr auf Deine Sprechgeschwindigkeit, Deinen Tonfall und Deine Lautstärke: Klar, laut und deutlich, lieber langsamer als schneller, und gezielt gesetzte Pausen sowie eine aufrechte Körperhaltung tragen mehr zu Deinem Auftreten bei als ein großer Wortschatz. In diesem Sinne glaube ich, dass Dir die Lektüre der meisten hier genannten Texte nur bedingt etwas bringt. Weder möchtest Du die barocken Sprachbilder eines Tolkien übernehmen, noch den klassischen Duktus eines Goethes, noch die mäandernden Endlossätze von Thomas Mann. Die Gesellschaftsbilder von Roth und Huellebecq erst recht nicht. Die geschriebene Sprache ist schließlich immer noch eine andere als die gesprochene. Ich würde Dir empfehlen: Mehr schreiben. Und beim Schreiben darauf achten, wie es gesprochen klingen würde. Formuliere Deine Sätze so, dass sie auch gesprochen noch schöne Sätze wären. Dabei kannst Du Dich natürlich bei verschiedenen Autoren anlehnen. Beim Schreiben stehst Du unter weniger Druck, kannst alles korrigieren und es prägt sich besser ein als beim Lesen. Versuche dabei auch, improvisierte oder an andere Worte nur lose angelehnte Formulierungen wie "IQmäßig" zu vermeiden. Wenn Du ansonsten noch Inspirationen für elegante Sprache, Ironie und Sprachwitz suchst, halte Dich an die Aphoristiker, vor allem Nietzsche, Karl Kraus, uvm: http://de.wikipedia.org/wiki/Aphorismus#Anthologien http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Aphoristiker http://www.aphorismen.de/index.php?shop_ID=1 Denn bei den Aphorismen kannst Du Dich gar nicht, wie bei Erzählungen & Romanen, auf den Inhalt konzentrieren ohne die Form zu beachten. Form und Inhalt fallen zusammen.
  12. Das ist Dein Avatar. Den kannst Du ändern, wenn Du auf "Einstellungen" klickst (rechts oben neben "Neue Beiträge", NICHT in Deinen Profilangaben) und dann auf "Persönliches Profil: Avatar bearbeiten".
  13. Ganz einfach: Wenn die LBs sich wieder melden, summst Du einfach dieses Lied hier vor Dich hin, denn das handelt nämlich genau von Deinem Fall: Klingt witzig, ist aber ernst gemeint. Srsly! Edit: "Common" ist von mir natürlich nicht negativ gemeint.
  14. Super Sache! Danke für Deine Antwort & den Rest per PM!
  15. wer fühlt sich von solch einer SMS wirklich bedroht?: Mat Pua: „Ich bin dein größter Albtraum. Ich habe deinen Pudel entführt, und werde mit ihm so lange kuscheln, bis er mich mehr lieb hat als dich.“ Jede Frau, die irgendwann mal nachts anonyme Anrufe erhalten hat, die von fremden Männer gestalkt wurde oder die ihre Handynummer mal besoffen an den netten Typen aus der Bar weggegeben hat, der sich jedoch beim ersten Date als totaler Psycho entpuppt hat und der danach noch monatelang angerufen hat. Also so ziemlich jede Frau. Denn wenn sie nicht weiß, von wem es kommt, geht sie natürlich vom Schlimmsten aus und zieht eine Verbindung zu solchen Erlebnissen, was ja auch durchaus vernünftig ist.
  16. Sein Ruhm würde auch unabhängig von den Querschlägern darauf gründen, dass er mit gnadenloser Sparpolitik den Berliner Haushalt saniert und die deutsche Hauptstadt vor dem für sicher gehaltenen Konkurs bewahrt hat. Interessante These. Halte ich aber für nicht wahrscheinlich, da immer noch Leute wie Huntington, Chomsky, der Dalai Lama, Glucksmann, Negri, Dawkins, etc. immer noch massive öffentliche Aufmerksamkeit erlangen und auch nicht durch das Web 2.0 ersetzt werden können. Das Medium komplexer & umfangreicher Thesen wird auch weiterhin das Buch bleiben, egal ob digital oder analog, auch wenn es viral & durch Blogs & Foren vermarktet werden wird.
  17. Das nächste Mal einfach mal in die Position der Frau hineinversetzen und überlegen, wie so etwas ankommen könnte. Du sitzt bestimmt über Deinem Notizbuch und weißt wenigstens noch, von wem die ist, während die Dich längst vergessen hat, vielleicht selbst irgendwelche Stalker oder Freaks am Hals hat, und dann bekommt sie solche SMS...
  18. http://de.wikipedia.org/wiki/Typen_von_Arg...hlschl.C3.BCsse
  19. Nach dieser Definition sind übrigens Christoph Schlingensief, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Karl Kraus, Samuel Huntington, Rosa Luxemburg, Hans Küng, der Dalai Lama, uvm. auch keine Intellektuellen... sowie insgesamt quasi kein einziger Geistlicher, Künstler oder Politiker.
  20. Sarrazin war immerhin Berliner Finanzminister und somit hochrangiger und zwar unbeliebter, aber durchaus effektiver Politiker und anders als Bohlen hat er ja auch eine argumentativ gestützte gesellschaftliche Vision, die ja durchaus auch komplexer ist als diese Rassenideologie, für die er so kritisiert wird. Ihn jetzt in nichts als polemischer Weise als dumm oder unintellektuell abzuqualifizieren hilft niemandem weiter. Man muss einen politischen Gegner ernst nehmen, wenn man ihn widerlegen will. Die Künstler und die Linken haben übrigens kein Monopol auf Intellektualität.
  21. @ Shao: Sarrazin macht aber die Moslems erstens fälschlicherweise zu einer homogenen Gruppe (die Aleviten bspw. legen traditionell viel Wert auf Bildung und beruflich-gesellschaftlichen Erfolg und legen den Islam modern & liberal aus) und benennt zweitens individuelle genetische Defekte und drittens allgemeine genetische Dispositionen als Grund für die soziale Zugehörigkeit (=Unterschicht) einer gesamten Volksgruppe. Zwar nur statistisch, aber gerade in dem immer wieder angeführten Vergleich mit Deutschen (43% statt 33% Hartz IV usw.) malt er da ein Bild (!), in dem "die Moslems" dümmer und fauler sind als die Deutschen. Auch wenn er meines Wissens nach nicht direkt von Rassen spricht, so redet er doch davon, dass die Moslems die Qualität des deutschen Genpools verringern würden. Und das ist, in der Konsequenz, nichts weniger als rassistisch. Dass es eine genetische Grundlage für die Grenzen des individuellen Intelligenzpotenzials gibt, bestreitet meines Wissens nach niemand. Aber den argumentativen Bogen vom Individuum auf eine Volksgruppe bzw. Religionszugehörigkeit zu schlagen, das ist eine ganz andere Sache.
  22. Sarrazin ist kein Intellektueller sondern ein Populist und Provokateur. Genauso wie Lafontaine kein "linker Intellektueller" sonder ein linker Populist ist. Sarrazin versucht nur seine populistische Auffassungen mit wissenschaftlichen Quellen zu belegen. Dass er damit recht selektiv umgegangen ist, haben wir hier in den Links gelesen, wo auf Experten verwiesen wurde. Rechte Intelektuelle gibt es viele, man muß ja nur die FAZ aufschlagen. (Ich meine nicht die Journalisten, sondern Gastbeitreige bekannter Persönlichkeiten usw.) Im Gegenteil, wir leben auch eher in einer eher konservativ/wirtschaftsliberal geprägten Zeit: Man braucht doch nur die Debatten und Standpunkte vor 20 Jahren heranziehen! So wie ich zwischen wirklichen Linken und Sozialdemokraten durchaus noch unterscheiden kann, so ist ein Konservativer oder Wirtschaftsliberaler bei mir noch nicht dasselbe wie jemand, der eindeutig rechts steht. Dass unsere Zeit konservativ/wirtschaftsliberal geprägt ist, bedeutet für mich noch keinen "Rechtsruck" in der Gesellschaft. Ich habe keine bündige Definition von "Intellektueller", aber Sarrazin entfaltet in seinem Buch anscheinend argumentativ begründet ein zusammenhängendes gesellschaftliches Szenario sowie fordert er bestimmte Kulturstandards ein und er setzt sich argumentativ mit Einwänden auseinander, das reicht für mich, um bei mir als Intellektueller zu gelten. Ob Lafontaine in diesem Sinne auch einer ist, das ist mir relativ egal, der ist jetzt anscheinend eh weg vom Fenster. Sarrazin würde ich da eher mit Oriana Fallaci vergleichen als mit G. Wilders. Sarrazin ist zu elitär um ein wirklicher Populist zu sein. (Edit: Siehe hier: http://www.zeit.de/politik/deutschland/201...rrazin-wilders) Die These, dass Politiker die Wähler überschätzen, klingt plausibel. Aber ich würde noch ergänzen, dass wir in einer Zeit der technokratischen Politikform leben, in der das Primat bei Verwaltung liegt statt bei der Führung der Menschen, was bei vielen Menschen den Eindruck einer richtungs-, ideen- und führungslosen Politik erzeugt und so fordern sie von den Politikern eben Richtung, Ideen und Führung ein. Sarrazin und Lafontaine liefern das, zumindest in Teilbereichen. Sie verzichten auf einfache und den Menschen verständliche Erklärungen, die die etablierten & seriösen Parteien ja im Moment aber auch nicht liefern! Viele Ereignisse & Entscheidungen werden vom Volk ja absolut gar nicht verstanden! Ansonsten müssen wir halt hoffen, dass es mit einer neuen & politisch starken rechten Partei so ergeht wie bei den Linken, die auch tatsächlich in die Landtage eingezogen sind, bspw. in Berlin: Dort setzt rot-rot fast nahtlos die Politik der vormaligen schwarz-roten Regierung fort und entledigt sich aufgrund des ohnehin geringen Politikspielraumes in Zeiten knapper Kassen fast aller ideologischen Inhalte. Der Schaden nach Außen wäre vielleicht groß, das mag sein, je nach dem, wer dort gerade an der Macht & wie die Stimmung ist. Wie hier ja schon oft genug betont wurde, gehören Thesen wie die von Sarrazin in vielen Ländern ja schon zum Alltag. Aber da soll nur der einen Stein werfen, der selbst keine solchen Populisten in der Regierung hat. Und das sind nicht viele Länder, falls überhaupt.
  23. Links = Intelligent, Rechts = Dumm. Prinzipiell. Diese Gleichung zeugt von unglaublicher Intelligenz! Wir können uns wohl darauf einigen, dass man sagen kann: Politische Meinungen auf ein Bauchgefühl stützen = dumm. Und das passiert bei den rechten Demagogen halt besonders häufig, wie ja auch hier im Thread besonders zu beobachten ist, etwa wenn die eigenen Erlebnisse in Neukölln für die gesamtdeutsche Migrantenschaft verallgemeinert werden und sämtliche positiven Aspekte & Erlebnisse mit Migranten ausgeblendet werden. Dazu muss man eingestehen, dass die Linken eine sehr große Menge an Intellektuellen in Gegenwart und Vergangenheit vorzuweisen haben, die Rechten dagegen kaum welche. Das war ja meine These am Anfang des Threads: Sarrazin ist Deutschlands anscheinend einziger rechter Intellektueller. Auf ihn wird deswegen das Bauchgefühl so vieler Menschen projiziert, weil hier jemand mit einem theoretischen Überbau und wissenschaftlichen Quellen auftritt und diesem Bauchgefühl dann den Anschein der Berechtigung verleiht: "Endlich sagt es mal einer, ich habe es ja schon immer gewusst."