Hearts_and_Minds

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  1. Das wäre natürlich das letzte, was man wollen könnte: Dass wir in Deutschland Angst hätten vor unserem alltäglichen Rassismus und Sexismus, in dem wir uns ja so bequem eingerichtet haben.
  2. Du hängst dich jetzt nicht echt daran auf dass da steht Menschen und nicht Frauen? :D Hätte jetzt gedacht das wäre gerade vorbildlich da nicht zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden. Nächstes mal sagt dann noch jemand es wurden nur Männer ermordet und dann heißt es das wird spezifisch erwähnt als wäre das eine größere Tragödie wenn nur Männer sterben und das is ja ein Skandal. Sind Männer in Metalshirts besonders frauenfeindlich? JT hängt sich daran auf, dass die offenkundig frauenhasserische Absicht des Killers so totgeschwiegen wurde. Der hat ja nicht zufälligerweise nur Mädchen erschossen und die Jungs verschont. Ist doch ungefähr so, als würde man bei der NSU nur schreiben, dass sie 10 Menschen getötet haben und damit so tun, als würde es sich hier nicht um rechte, politisch motivierte Gesinnungstaten handeln, sondern um Dinge, bei denen "man einfach nicht erklären kann, wie jemand so etwas tun würde".
  3. Demokratie = patriarchale Vorurteile ... srsly?? Wow.. Dein Hohn ist hier völlig unangemessen und basiert nur auf reflexhafter Abwehr einer angeblich "linken" Position. Dass die Demokratie den Hang hat, in eine Mehrheitsdiktatur umzuschlagen, ist altbekannt und meines Wissens nach unumstritten. Männer ohne Migrationshintergrund sind halt in Deutschland eben die mit Abstand einflussreichste Gruppierung und haben offenkundig Deutungshoheit bspw. über die Medien und in der Politik. Du kannst Dir ja bspw. selbst mal ausmalen, wie anders die Reaktionen ausgefallen wären, wenn statt der NSU hier ein terroristisches Netzwerk türkischer Rassisten / Nationalisten willkürlich und jahrelang und von der Polizei ignoriert Deutsche abschlachten würde. In diesem Sinne: Das ist hysterische Populistik. Wenn die Feministinnen irgendetwas unterwandert hätten, warum gibt es dann noch keine härteren Strafen für Vergewaltiger, keine Frauenquote, keine Gesetze gegen sexistische Werbung und ggf. Pornographie, keine Gesetze gegen öffentlichkeitswirksame Kampagne gegen Gewalt gegen Frauen etc.? Man möge mir doch mal die zahllosen undercover-Feministinnen bspw. im Bundestag oder in den diversen Parteien aufzeigen. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Die deutsche Politik wird von den dumpfesten Machos beherrscht: Brüderle, Mappus, Söder, Niebel, Dobrindt, Steinbrück, Kubicki, Geis, Pofalla, um nur mal ein paar zu nennen, die in der jüngsten Zeit negativ aufgefallen sind. In anderen Ländern bspw. Italien sieht es ja noch schlimmer aus. Man nenne mir doch mal eine einzige Feministin in einer ähnlich einflussreichen Position. Wenn man nun von einer "Unterwanderung durch Feministinnen" sprechen will, dann kann das nur unter Ausblendung aller Realität und aus einer geradezu tagträumerischen Opferhaltung heraus geschehen. Kein Wunder, dass sich solche Texte in der WiWo finden.
  4. Hast Du denn mal mit ihr genau darüber gesprochen? Mir ist das immer ein Rätsel, warum in Beziehungen oft so wenig über solche Probleme gesprochen wird, die sind ja oft durchaus zu beheben. Andererseits ist es mir auch immer ein Rätsel, wie der eine Partner jeden Tag mehrfach intensive Liebesbeweise vorträgt wenn da einfach nichts zurückkommt und diese Person auch nicht mitbekommt, dass der Partner nicht die gleichen Gefühle hat.
  5. Junge, süße Mädels attraktiv zu finden ist halt keine Schande, auch mit 40 nicht. Attraction is not a choice. Aber wie man handelt, das ist doch eine andere Sache. Meinst Du denn selbst, auf der Schiene springt da für Dich selbst mehr raus als ein geiler Fick? Dass da eine Beziehung rausspringt, auf die Du Dich verlassen kannst, die Dir Kraft gibt wenn Du Dich schwach fühlst, in der ihr eine gemeinsame Perspektive auf eine schöne Zukunft habt? Findest Du es denn erstrebenswert, mit einer Frau zusammen zu sein, deren Referenzrahmen noch der Sozialkundeunterricht von Frau Schnosenberg ist und die in ihren Entscheidungen auf die Erfahrungen zurückgreift, die sie vor allem mit 16, 17 gemacht hat?
  6. Das macht doch keinen Sinn, im Hinblick auf eventuell zukünftig auftretende Gefühle gleich den Kontakt abzubrechen. Erstens sind die Gefühle anderer Leute nicht Dein Problem, solange Du diese nicht künstlich produzierst (etwa ihr falsche Versprechungen oder falsche Komplimente machst etc.). Zweitens bist Du Dir Deiner eigenen Gefühle ja anscheinend auch nicht zu 100% sicher. Drittens musst Du eine erwachsene Frau ja nicht gleich für so naiv halten, dass gleich nach dem 2ten FC auf ewig mit Dir zusammenbleiben will. Die allermeisten Mädels wissen normalerweise auch, dass eine Beziehung Zeit braucht um zu wachsen und dass es eher unpraktisch sein kann, gleich nach dem ersten Kennenlernen Pläne für die Hochzeit zu schmieden. Mach doch einfach das, was Dir Spaß macht und bleib ehrlich dabei. Dann lässt Du bei Gelegenheit mal die Bemerkung fallen, dass Du auch andere Frauen triffst, bald evtl. mit einer in Urlaub fährst und Dich gerade jetzt nicht binden möchtest, damit sie weiß, was Sache ist.
  7. Ja und? Sagst Du alle Verabredungen mit Deinen Kumpels ab, nur um Dich mit einem Mädchen zu treffen?
  8. Anscheinend hast Du doch noch Kontakt zu ihr. Warum erkundigst Du Dich nicht einfach mal selbst nach dem Kind, ob es Deines ist und stellst dann ggf. selbst sicher, dass es genug Kohle bekommt. Wenn es Dein Kind ist, dann hast Du ja vielleicht auch selbst ein Interesse daran, dieses nicht in Armut aufwachsen zu sehen.
  9. http://www.reddit.com/r/AskReddit/comments/1i1i3h/reddit_what_is_your_goto_comeback/
  10. Wen interessiert schon, was der Durchschnitt so macht? Wer soll das überhaupt sein, der Durchschnitt?
  11. Normalerweise setzen die Hormone, die bei Erregung ausgeschüttet werden, das Ekelzentrum im Hirn außer Kraft. Geschlechtsorgane sind nun mal, nüchtern betrachtet, nicht besonders ansprechend und Sex hat eben wenig mit unserem normalen, zwischenmenschlichen, zivilisierten Getue gemeinsam. Die Tatsache aber, dass Dich Panik überkommt, die finde ich interessant. Da scheinen also noch andere Faktoren als nur "normaler" Ekel im Spiel zu sein. Man kann sich bspw. auch vor Schimmelkäse ekeln, kaum jemand aber würde davor in Panik geraten. Anscheinend gingen Deine ersten Sitzungen ja nicht ohne Grund in Richtung Vergangenheitsbewältigung... Da hat wohl auch der Therapeut gesehen, dass es da Probleme gegeben hat. Der Punkt ist: Wenn man sich durch eigene Reflektion helfen könnte, dann gäbe es weder Depressionen noch Borderline-Persönlichkeiten noch OCD etc. Kann man aber normalerweise nicht. Es ist doch hier sehr deutlich, dass es da Erlebnisse gab, die Dir weibliche Sexualität als etwas bedrohliches vermittelt haben - sonst würdest Du nicht panische Angst bekommen. Und es ist auch deutlich, dass Du Dir nicht selbst helfen kannst. Btw: Wenn Dich das alles ekelt, zu welchen Phantasien oder Bildern masturbierst Du dann? PS. Falls es die Ursache von Deinem Problem sein sollte, dass Du als Kind mal sexuell von einer Frau missbraucht wurdest, dann findest Du dazu vielleicht sogar einschlägige Foren im Internet, ggf. mal im englischsprachigen Raum suchen.
  12. Wäre ja interessant zu wissen, ob das mit dem anscheinend erstarkten Interesse an Pegging zusammenhängt, das ja vor ein paar Jahren noch unbekannt war (?).
  13. Hm. Kriege gibt es so wenige wie noch nie und unter keinem Wirtschafts- oder Politiksystem zuvor. Verschuldet haben sich die Menschen schon bevor es Geld gab, Schuldscheine sind faktisch sogar noch älter als Geld und Schulden waren in jeder Kultur immer ein entscheidender Faktor (siehe David Graebers Buch). Die alten Römer, der Mao-Kommunismus, die Indianer der nordamerikanischen Ebenen und die Osterinsel-Einwohner, um nur einige nicht-kapitalistische Kulturen zu nennen, haben mindestens ebenso rücksichtslos die Umwelt geplündert, geradezu vernichtet. Nur halt in Handarbeit statt mit Maschinen. Wenn man menschliches Leid bspw. anhand der Lebenserwartung misst, dann hat das menschliche Leid global aber dramatisch abgenommen. Einfach nur auf das zeigen, was Scheiße ist, reicht halt nicht als Argument aus, um Kausalketten aufzuzeigen. Besonders nuanciert ist das auch nicht. Es gibt einfach absolut keine, null, nada, niente, zero Indizien dafür, dass das alles besser wäre, wenn wir hier mit unseren 7 Milliarden Menschen ein kommunistisches System, Feudalherrschaft, Stammesgesellschaften, Theokratien oder wasweißichwas hätten. Im Gegenteil, es gibt mehr als genug Indizien dafür, dass dass dann alles nur noch schlimmer würde. Deswegen ist das Argument, der Kapitalismus wäre schuld an allem, einfach hinfällig. Man sollte eher sagen: Weil es den Kapitalismus gibt, deswegen hat sich der Lebensstandard und die Lebenserwartung von Milliarden Menschen extrem verbessert, alles andere ist mehr oder weniger unverändert geblieben. Interessanter wäre es doch, zu fragen, wie man den Kapitalismus verbessern könnte. Die Antwort ist natürlich leicht, nur die Umsetzung leider nicht: * Korruption & Lobbyismus verhindern * die Macht der Großkonzerne eindämmen * gute soziale Sicherungen aufbauen * Chancengleichheit sichern * Umweltbewusstsen erzeugen * Märkte besser regeln, Monopole & "too big to fail" verhindern etc.
  14. Und wenn jetzt meine Milch aus Brandenburg kommt, mein Anzug aus Italien (Wolle aus Neuseeland), meine American Apparell-Klamotten aus New York, meine Wurst vom Bioschlachter aus NRW kommt, mein Steiff-Kuscheltier aus BaWü, mein Couchtisch aus Frankreich, meine Pasta aus Weizen gemacht ist, der in den USA angebaut wird, meine Brille aus Hamburg kommt, meine Schuhe aus Portugal und London, meine Uhr aus der Schweiz - beute ich die dann auch alle aus? Wenn die Afrikaner nun ebenfalls Kleidung, Spielzeug, Technik, Kaffee, Schokolade etc. aus Asien & Südamerika importieren, sind dann dieselben Ausbeutungsverhältnisse gegeben? Wenn sich deutsche Autos in alle Welt verkaufen, beutet dann alle Welt die Wolfsburger & Münchner & Sindelfinger aus? Ist Ausbeutung für Dich immer dann gegeben, sobald ein Reicher mit einem Armen Handel betreibt oder bei Handel im Allgemeinen? Bei Produktion von Gütern jeder Art? Wenn ich zum Skifahren in die Schweiz fahre, beute ich dann Schweizer aus? Wenn ich aber nach Costa Rica fahre schon? Wenn Europa und die USA nun, was ja theoretisch möglich ist, jeweils self-sufficient würden, alle Arten von Import einstellen würden und nur noch für den eigenen Konsum produzieren und nur das eigen Produzierte konsumieren würden - wäre das dann das Ende globaler Ausbeutung? Wäre eine solche Abschottung wünschenswert? Deine Lomburg-Kritik bezieht sich auf einen anderen Text zu einem anderen Thema, so what. Ich habe nie irgendwoe von alternativlosem Sachzwang gesprochen und halte das ebenfalls für ideologische Verblendung. Da musst Du mir nicht gleich ausbeuterische Sklavenhaltergesinnung unterstellen, weil ich der Meinung bin, dass pragmatische Organisationsstrukturen besser funktionieren als solche, deren Leitprinzipien durch heilige Bücher, den einen großen Familienclan, den einen alten Mann bestimmt werden, der alles so macht, wie er es halt immer schon gemacht hat und sowieso immer Recht hat. Da ist Deine reflexhafte Kritik fehl am Platz und kommt hier etwas wie ein pawlowscher Reflex rüber. "Er hat Pragmatismus gesagt!!" Pragmatismus ist eigentlich das genaue Gegenteil von alternativlosem Sachzwang: Man schaut unvoreingenommen, was gut funktionieren könnte und was nicht. Dass ich das extra noch betonen muss...
  15. Zum Thema Wachstum bei beschränkten Ressourcen habe ich gerade noch einen schönen Text gefunden: http://www.project-s...y-bj-rn-lomborg ************************************************ Hmm. "Kapitalismus = Ausbeutung", das klingt immer so griffig und überzeugend und wer fühlt sich heute nicht alles ausgebeutet... Aber diese Ausbeutung irgendwie konkret zu formulieren ist halt nicht leicht. Laut marxistischer Theorie wird jeder Angestellte ausgebeutet, weil auf seinem Rücken Mehrwert erarbeitet wird und er von seiner Wertschöpfung nur einen Teil abbekommt - wonach auch Manager, Investmentbanker, hochbezahlte Profifußballer etc. ebenso ausgebeutet würden wie die Kassiererin von nebenan. Wenn eine dagegen einen Friseurladen hat, der vielleicht nicht so gut läuft, und dann einen effektiven Stundenlohn von 2,70€ hat, die ist dann dagegen die Ausbeuterin, weil sie als Unternehmerin über Kapital verfügt. Das ist doch irgendwie nicht plausibel. Da würde ich den Begriff der Ausbeutung lieber an konkrete & existenzielle Not binden, an das Vorhandensein von Brecht'schen Verhältnissen, in denen zuerst das Fressen kommt, dann die Moral - etwa wenn in Bangladesh alle Näherinnen bei Nike zusammengenommen weniger verdienen als Michael Jordan. In Bezug auf solche Verhältnisse sind die antikapitalistischen Ausbeutungstheorien ja entstanden, aber doch sicher müssen wir nicht von bspw. der ausgebeuteten Schweizer Putzfrau reden, die immer noch locker 18€ Stundenlohn verdient + 13. Monatslohn. Aber, das ist ja der Punkt: Solche drastischen Armutsverhältnisse verschwinden eben immer mehr. Die Präsenz von technologischen Produkten ist dabei ja nur ein Symptom: Technischer Fortschritt nützte natürlich niemandem, wenn die Menschen & Staaten kein Geld hätten, sich die entstandenen Dinge auch zu kaufen. Haben sie aber immer mehr. Deswegen ist es auch nicht lächerlich oder peinlich, die Zahl der verkauften Handys in Afrika als Indikator für wirtschaftlichen Aufschwung zu nehmen, wenn man bedenkt, dass vor kurzem dort die Menschen oftmals nicht genug Geld hatten, um sich ESSEN zu kaufen. Ist nun der Kapitalismus daran "schuld"? Weiß ich nicht. Ich bin da nicht so der Fan von monokausalen Erklärungen, zumal ja kaum etwas, das universell vorhanden ist, im gleichen Maße für so unterschiedliche Lebensverhältnisse von der Schweiz bis zu Somalia verantwortlich sein wird. Da kommen eher viele verschiedene Faktoren zusammen. Ich würde da eher Faktoren nennen wie eben funktionierende & offene politische Institutionen, Wahrung von Rechten der Bevölkerung, unparteiische Justiz, wenig Korruption, Pragmatismus statt Ideologie & Fanatismus, Stellenvergabe nach Kompetenz statt Partei- / Kirchen- / Familienzugehörigkeit etc. Eben das, was gut funktionierende Länder von weniger gut funktionierenden unterscheidet. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bei solchen Gegebenheiten auch ein planwirtschaftliches System funktionieren könnte.
  16. Jetzt schmeißt Du demnächst einfach mal eine größere Party und lädst die für Dich interessanten Mädels einfach mit ein. Oder Du unternimmst was mit ihrer Freundin, über die Ihr Euch kennt, und schreibst ihr, sie könne ja einfach mitkommen.
  17. Häh? Was? Schwarze Pest, Beulenpest, Pocken, Cholera, Tollwut sind entweder ausgerottet oder nur noch seltenste Randerscheinungen, Tuberkulose, Masern, Malaria, Syphilis und Kinderlähmung sind dramatisch eingedämmt und in der westlichen Welt fast nicht mehr oder nur noch selten anzutreffen. Und die Menschen, die noch daran erkranken und sterben, die gehören sicher nicht zur Kernzielgruppe der Pharmaindustrie, denn das sind wir hier in der westlichen Welt und bei uns sind diese Krankheiten quasi nonexistent. Das ist rein zufällig geschehen? Dass man bei fast 7.000.000.000 Menschen und "etwas mehr" Tieren nicht alle Krankheiten so ohne weiteres komplett ausrotten kann sollte doch klar sein, irgendwo kriecht halt immer noch eine infizierte Ratte rum. Aber wenn man mal vergleicht, was heutzutage easypeasy & kostengünstig heilbar ist im Vergleich zu vor 100 oder vor 50 Jahren... man man man. Die Fortschritte der Medizin sind so krass, wir sind das einfach nur gewohnt, dass man heutzutage kaum mehr Krankheiten als mal ne Grippe bekommt, dass wir das oft nicht mehr wahrnehmen, was da passiert ist. Andere Dinge gehen bei der Inkompetenz der Medien einfach unter, bspw. das hier: http://www.reuters.c...E6BE68220101215 http://www.reuters.c...E75030I20110601 http://www.reuters.c...E9230YK20130304 Solche Sätze wie der oben zitierte sind übrigens genauso sinnvoll wie diese: Wenn der US-industriell-militärische Komplex nicht so viel Geld mit konventionellen Waffen verdienen würde, hätte man längst das Photonentorpedo erfunden. Wenn die Auto-, Flugzeug- und Erdölindustrie nicht so viel Geld mit herkömmlichen Transportmitteln verdienen würde, hätte man längst die Teleportation erfunden. etc. Nämlich überhaupt nicht, sondern auf völlig an den Haaren herbeigezogenen Spekulationen gegründete Verschwörungstheorien.
  18. Sierra Leone, Liberia, Ghana, Botswana, Rwanda, Nigeria, Angola, Sambia, Kenia. Um mal ein paar Beispiele zu nennen. Afrika ist richtig krass, wenn man sich das mal vor Augen führt. Unser Bild von Afrika ist noch stark durch die 80er und 90er geprägt: Fanatische Diktatoren, hungernde Kinder, Menschen in Strohhütten, Analphabeten. Das hat sich aber schon massiv geändert und wird sich noch weiter ändern. Wir hören in den meisten Medien eben immer nur die Horrormeldungen. Zum Wirtschaftswachstum in Afrika: Beides aus: http://www.economist...s-oliver-august Lesenswert!
  19. Du denkst einfach zu kurzfristig. Nur weil es jetzt in vielen Ländern eine Krise gibt, heißt das nicht, dass die alle zum Untergang verdammt sind oder früher glorreiche Zeiten geherrscht haben. Gerade Türkei, Spanien und Italien sind doch wunderbare Beispiele - vor 50 Jahren hatten die an vielen Stellen kein fließend Wasser, keine Elektrizität, sind mit dem Eselskarren gefahren. Heute gibt es überall ein gut ausgebildetes Bürgertum, das auch politisch für Stabilität sorgt. In der Türkei gibt es heute haufenweise englischsprachige Studiengänge und moderne Universitäten werden reihenweise aus dem Boden gestampft. Wenn Du nur auf die Proteste jetzt im Gezi-Park schaust und dadurch die Türkei als Musterbeispiel für das Versagen des Kapitalismus zitierst, dann ist das extrem einseitig. Ganz Norditalien war vor 60 Jahren ein einziges Bauernland und jetzt eine der reichsten Gegenden in Europa. Die Suizidrate Griechenlands liegt übrigens immer noch, auch nach dieser Verdoppelung, deutlich unter der Suizidrate in Finnland, Österreich, Dänemark, Kanada, Deutschland und der Schweiz [Quelle]. Sagt die Suizidrate also etwas über den Grad der Verzweiflung in diesen Ländern aus? Da bin ich eher skeptisch. Hier übrigens mal die Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung in Lybien, Ägypten und der Türkei: http://www.economywatch.com/economic-statistics/country/Libya/ http://www.economywatch.com/economic-statistics/country/egypt/ http://www.economywatch.com/economic-statistics/country/turkey/ Aufwärts, aufwärts, aufwärts.
  20. Das Problem bei solchen pessimistischen Ansichten ist die überwältigende Unterschätzung der menschlichen Kreativität, erstens neue Ressourcen nutzbar zu machen und zweitens auf herkömmliche Produktionsmittel zu verzichten. Das Öl hätte uns schon vor 10 Jahren ausgehen sollen laut Prognosen. Wer sagt denn, dass alle Autos immer nur mit Öl fahren werden - gerade jetzt werden ja zahlreiche Ersatzstoffe ausprobiert, von denen sich früher oder später einer durchsetzen wird. Außerdem, wer sagt denn, dass es auf ewig Autos geben wird und wir auf ewig individuellen Bedarf nach Autos haben werden? Bspw. durch Carsharing könnten dramatisch mehr Menschen mit viel weniger Autos, aber gleicher Anzahl an Autofahrten versorgt werden. Wenn bald die fahrerlosen Autos in Massenproduktion hergestellt werden, werden vielleicht auch Taxifahrten und öffentlicher Nahverkehr deutlich billiger werden. Für viele Menschen ist zudem das Pedelec oder ein Mofa praktischer als ein Auto. Es braucht nicht jeder Mensch ein Auto. Dazu kommt, dass viele Güter durch andere ersetzt werden. Es muss ja auch nicht mehr jeder Mensch kistenweise Schallplatten besitzen. Das gleiche gilt für das Einfamilienhaus. Es will ja schon lange nicht mehr jeder in einem solchen wohnen. Die Frage sollte eher die sein: Kann jeder Mensch in einer qualitativ hochwertigen, mit fließend Wasser, Elektrizität und bedarfsgerechter Heizung ausgestatteten Wohnung leben? Klar. Warum auch nicht. Dazu gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr und billige, leicht anzumietende Autos. Problem gelöst.
  21. Der Satz spricht für sich, den brauche ich nicht mehr zu kommentieren. Ich mach's für Dich, weil ich es so eindrucksvoll finde. Frisch aus Wikipedia: Bei stetig steigendem Verkehrsaufkommen, versteht sich. Gerade mal ein Fünftel von der Zahl von vor 40 Jahren. Geil.
  22. Ich bin mir nicht sicher, ob Sklavenhaltergesellschaften zu den kapitalistischen Gesellschaften gehören, weil zum Kapitalismus ja eigentlich die Idee gehört, dass Du andere Menschen gegen Lohn für Dich arbeiten lässt und nicht, weil sie einfach Dein Besitz sind. In diesem Sinne sind auch die europäischen Feudalgesellschaften keine kapitalistischen Systeme. Von China habe ich keine Ahnung. Hmmm, das ist meiner Meinung nach eine der großen Schwächen der Linken, dass sie stets eine gesellschaftliche Verfallsgeschichte erzählen müssen, weil sonst die Regimekritik nicht haltbar ist. Aber wenn man sich einmal an rein objektive, messbare und vergleichbare Fakten anschaut, dann ist doch (zumindest in Deutschland, aber auch fast überall sonst) wirklich sehr, sehr viel besser geworden: Lebenserwartung (auch die der Ärmsten), Bildungsquote, Kindersterblichkeit, privater Besitz, Zugang zu gesellschaftlichen und politischen Institutionen - alles das ist nachweisbar besser geworden. Selbst die Zahl der Obdach- und Wohnungslosen (egal wie gemessen) ist seit über 25 Jahren nur am Sinken und solche sozialen Phänomene wie "Christiane F. - die Kinder vom Bahnhof Zoo", die in den 80ern noch weit verbreitet waren, sind fast gänzlich verschwunden. Siehe auch bspw. den Economist-Artikel, den ich oben zitiert habe oder Steven Pinkers neues Buch über den Rückgang der Gewalt, die immer mehr als gesellschaftliches Phänomen verschwindet: Die Gefahr, heute Opfer von Gewalt zu werden, ist viel geringer als zu jeder anderen Zeit, nicht nur hier, sondern weltweit. Auch bspw. die Integration von "nicht mehr verwertbare Menschen mit Krankheit, Armut und Alter" ist besser als je zuvor. Schau Dir doch mal an, welche erbärmliches Leben diese Menschen in jedem anderen Jahrhundert hatten - bis ca. in die späten 1940er gab es in Deutschland noch Hunger und Kinder, die ohne Schuhe in die Schule gegangen sind! Die Mär von dem zivilisatorischen und gesellschaftlichen Verfall ist einfach nicht mit Blick auf die Fakten zu halten und damit müsste dann auch die Systemkritik deutlich milder ausfallen. Der globale Aufstieg verdankt sich aber nur bedingt den Wohlfahrtsleistungen, sonst wäre bspw. ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum in Afrika von 5% nicht zu erklären, ebensowenig den Aufstieg Südamerikas, Chinas etc. Das hat vielmehr mit institutionellen Veränderungen zu tun, oben wurde das Stichwort von den inklusiven Institutionen ja schon genannt. Nur ein Beispiel: Auch der beste Wohlfahrtsstaat wird ökonomisch abstürzen, wenn die Korruption hoch genug ist und großen Teilen der Gesellschaft der Zugang zu Ämter verwehrt würde.