goldenbug

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  1. Richtig, jeder ordnet Worten Werte zu. Wenn ich etwas Komplexes in eine einfache Form bringe, wird es allerdings am ehesten ungenau, aber doch nicht falsch. Ihr scheint in euren Ausführungen gerade immer vom worst-case auszugehen, bei der Sender und Empfänger für jedes einzelne Wort eine entgegengesetzte Definition hat. So ists aber nicht, die meisten Definitionen ähneln sich bei allen Menschen. Kann man dann von falsch reden, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein Missverständnis entsteht? Beim Bereuen "verschwende" ich dieselbe Energie, die ich "verschwende", wenn ich einen Fehler akzeptiere. Da gibts doch kaum einen Unterschied. Und nein, der Mensch ist nicht so gestrickt, dass er jederzeit Höchstleistungen erbringen kann. Sonst wäre Persönlichkeitsentwicklung kein langwieriger Trial&Error Prozess, sondern eine Sache von heute auf morgen. Das "im Moment Leben" in Ehren, aber wenn das bedeutet, die Vergangenheit ungefiltert wegzuschmeißen, halte ich das für Blödsinn. Was machst du denn, wenn du, um ein bisschen was aus deinen Fehlern zu lernen, reflektierst und feststellst, dass du was Blödes angestellt hast, wozu es nie hätte kommen sollen. Akzeptierst du dann nicht, dass du ne Mordsscheiße gebaut hast, wenn es tatsächlich so ist? Und nichts anderes ist für mich Reue. Wie soll man überhaupt aus Fehlern lernen können, wenn die Folgen deines Handelns nicht sofort absehbar sind und du nur die Gegenwart betrachtest? Kannst du eine Tat nicht auch in dem Moment bereuen, in dem du sie vollbringst? "einfach so entwickeln" ohne Absichten dabei zu haben... gibt es sowas überhaupt im Leben bzgl. zwischenmenschlicher Beziehungen? Verlassen Männer wie Frauen nur ein einziges Mal die Haustür und haben dabei nicht die Absicht im Bewußtsein oder Unterbewußtsein "ich könnte/möchte jemanden treffen der mich toll findet" ?(muss ja nicht gleich ficken sein,... das Frauen immer nur das Eine im Kopf haben ) Ich sehe das auch als übertrieben an. Eine Absicht oder Zielsetzung hat nichts direkt mit Erwartungen zu tun. Wer ein Ziel hat, muss sich nicht darauf versteifen.
  2. Das is klar. Dann würde ich eher den Satz dort hinschreiben, anstatt alle möglichen Beispiele, die einen angeblich nicht glücklich machen. Ich mach da einen Unterschied zwischen Optimismus(der für mich eine Erwartung schon einschließt) und positivem Denken. Das Affirmationsbeispiel ist für mich Extremoptimismus, den man mit einer rosaroten Brille vergleichen kann. Positives Denken hat für micht nichts damit zu tun. Es bedeutet "nur", die negativen Dinge ausschließlich für den Lernvorgang zu benutzen und nicht auch noch "inverse Hirnwichserei" zu betreiben. Auf der anderen Seite heißt es nicht, positive Dinge zu sehen, wo sie nicht sind, sondern möglichst alle, die sind, zu erkennen. Ich verstehe, was du meinst, aber es passt für mich nicht zu dem Satz. Passender wäre in etwa "Sieh ein Wort weder als unveräußerliche Wahrheit an noch als beständige Wahrheit einer Person." Natürlich soll man jedem zugestehen, seine Meinung und seine Persönlichkeit zu ändern. Genauso ist es Quatsch, jemanden als einen Lügner zu bezeichnen, der jetzt etwas sagt, was im Widerspruch zu seinen vergangenen Reden steht. Aber sind deshalb alle Worte, die er gesagt hat, falsch? Wenn du das darauf begründest, dass durch abgeänderte Gedanken, Gefühle und Ansichten andere Worte gesprochen/geschrieben werden, wäre es konsequent, Gedanken, Gefühle und Ansichten auch als falsch zu bezeichnen, aber das sehe ich nicht als richtig an. Bei der Projektion von Gedanken, Gefühlen und Ansichten auf Worte kann natürlich viel passieren. Aber es ist keineswegs ein Muss, dass (fast) sämtlicher Wahrheitsgehalt verloren geht, sodass man das Ergebnis der Projektion automatisch als falsch bezeichnen könnte. Und genauso wie man jedem eine Meinungsänderung zugestehen sollte, sollte man denke ich jedem zugestehen, dass seine Meinung einen gewissen Wahrheitsgehalt hat, vor allem sich selbst gegenüber, aber idR. auch nach außen hin. Das finde ich nun auch wieder Überkompensation. Dass man wegen allem möglichen ein schlechtes Gewissen haben muss, davon war nie die Rede. Dass es einem helfen kann, sich zu ändern, kann ich nur bekräftigen. Es ist natürlich nicht der Sinn davon, sich Tag-ein-Tag-aus selbst zu bepeitschen, aber genau wie Akzeptanz eine Voraussetzung für die Änderung ist, ist das schlechte Gewissen auch eine Form der Akzeptanz. Die Akzeptanz, dass eine vergangene Handlung nicht in dein Vorstellungsschema passt (oder auch dir nicht treu ist ;) ). Ich ahne, was du meinst. Ich hatte gehofft, dass du das besser ausdrücken kannst ;)
  3. Einige davon hab ich ähnlich im Kopf oder PC stehen, andere halte ich für unlogisch. Letztere kann man wohl fast alle darauf zurückführen: Leider setzt das auch Vernunft und Informationstransparenz voraus. Wer die Definitionen und alle Zusammenhänge nicht kapieren kann, wird auch keiner Versönung entgegensteuern. Aber jetzt mal Beispiele, bei denen ich oder meine Definitionen Einspruch erheben: Was heißt "glücklich machen"? Nach meiner Erfahrung kann man nichts und niemandem das "Recht" bzw. die Eigenschaft absprechen, glückssteigernd zu wirken. Und wenn man das macht, halte ich das eher für eine Überkompensation des durchaus sinnvollen Gedankenganges, dass man sich nicht auf das Erlangen von Glück durch eine Handlung/Situation versteifen soll. Das "Es", das nichts bringt, bezieht sich aber auf das bewusste bzw. eher krampfhafte positive Denken. Wenn mans unbewusst bzw. aus sich heraus macht, hat das nichts mit irgendwelchen rosaroten Brillen zu tun. Oder siehst du es als nichts-bringend an, sich mit einer grundpositiven Einstellung besser an den Orgasmen des Lebens erfreuen zu können? ;) Das sehe ich auch als falsch an. Nicht wegen dem Widerspruch, sondern weil ich keinen Sinn daran sehe, etwas zu verurteilen, sobald es in Worte gefasst wird. Natürlich gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Gedanken und Worten. Die Worte sind meistens eine Annäherung an die Gedanken und verursachen beim Lesen einen annähernden Gedanken. Aber macht das die Worte falsch? Dann erübrigt sich der Begriff des sich treu Seins. Ich definiere mir normalerweise(ich denke doch, immer) Begriffe so, dass sie nicht den immer- oder den nie-Zustand ausdrücken, sondern einen beschreibenden Charakter haben. Sonst würde es sich erübrigen, den Begriff zu verwenden. Ich sehe es jedenfalls nicht als sich treu sein an, wenn man sich für andere verstellt. Kleinkarriert kann man hier natürlich darauf schließen, dass dir irgendeine Zelle im Hirn genau das befohlen hat, aber das kann zu Verantwortungslosigkeit führen(Stichwort Determinismus). Irgendwo hört das sich treu Sein auch auf und ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine fließende Grenze ist. Hmm, wieso nicht? Nur weil schlechtes Gewissen allein dich nicht weiter bringt, heißt das nicht, dass schlechtes Gewissen dir nicht helfen kann, deinen Weg zu finden. Zudem vermeidet schlechtes Gewissen weder Besserung noch Entschuldigung. Und wovon ziehe ich das ab? ;)
  4. Hmm...da kann ich nur für mich sprechen, aber die Wirkung solcher auswendiggelernter Vorträge wirkt auf mich anders als du es beschreibst. Vielleicht kann man tatsächlich bessere Ergebnisse damit erreichen, aber die Witzfiguren, die ich es bisher machen sehen/hören habe, keinesfalls. Ist man da nicht unheimlich beschränkt im Vortrag wie im "Geiste"? Ich kann mir gut vorstellen, dass man gewisse Teile im Hirn erst mal aufwecken muss, wenn dann mal eine Zwischenfrage kommt oder sich der vorhergesehene Verlauf ändert. Ich hab jedenfalls bisher immer Stichwörter/Stichsätze aufgeschrieben, die wichtigen Wörter fett markiert und bin höchstens alles ein paar mal im Kopf durchgegangen.
  5. Gerne doch ;) Hmm...einen Teil hab ich ja schon anläuten lassen. Einen anderen Teil drückt dieser Spruch recht gut aus: "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt." Wie diese Veränderung aussieht bzw. den Hauptpunkt meiner Ziele werde ich allerdings wirklich nur nahestehenden Leuten erzählen. Wieder ein anderer Teil ist nicht auf die Welt bezogen, sondern nur auf mich selbst.
  6. Das setze ich bei so ziemlich allem voraus, dass bei Meinungsaustauschen verschiedene Menschentypen aufeinander treffen. Demnach wäre jede Diskussion sinnlos. Aber auch das gehört zu meinen Zielen: Mich philosophisch mit anderen Menschen auszutauschen und meinen Weg zu verfeinern ;) Es geht mir auch gar nicht darum, dir abzusprechen, dass es so klappt wie es bei dir ist. Nur würde ich gerne (auch ein Ziel) ein paar dieser Ansichten relativieren, die mir hier zu allgemeingültig und alleingültig dargestellt scheinen. Jedenfalls scheint in diesem Thread die Einstellung nicht wenig verbreitet zu sein, dass Ziele kein Glück bringen (können). Genau dieser Erwartungsdruck ist das Problem. Ist auch reine Einstellungssache. Quält man sich so nicht selbst (andere nebenbei auch nicht), kann man ohne Probleme Ziele haben und nebenbei auch positive Überraschungen ;) Darfst du natürlich haben. Nur falls jemand die Vorstellung verbreiten möchte, dass Ziele, die auf einen bestimmten Punkt hinarbeiten, schlecht sind, Glück vermeiden oder nicht dazu helfen, muss ich energisch widersprechen.
  7. @suido: Die Fragestellung setzt das Gegenteil von dem Kommentar voraus, auf den sie sich bezieht. Insofern bitte meine Frage rhetorisch-offen verstehen ;) Nunja, das Zitat ist nicht schlecht. Aber es ist auf eine bestimmte Situation zugeschnitten und setzt eine gewisse Naivität voraus. Lass mich erklären: Wer absolut unglücklich im Leben ist, den wird dieses Zitat sicherlich in die richtige Richtung weisen können. Derjenige wird dadurch vielleicht den Anstoß bekommen, überhaupt mal Glück zu spüren. Für den Rest ist das reine Hirnwichserei. Ich finde, man kann nicht sein gesamtes Glück darauf begründen, dass man die rosarote Brille aufsetzt und alles Unglück vergisst. Man kann natürlich schon, aber ich halte es für Blödsinn. Das entspricht ungefähr dem, dass man nur all seine Bedürfnisse ausblenden muss, um zufrieden zu sein. Aber was, wenn man vielleicht Bedürfnisse braucht, um zufrieden zu sein? Was, wenn man Ziele braucht, um glücklich zu werden? So ein Zitat begründet da für mich gar nichts. Wie ich das ganze sehe ist, dass man diese Einstellung braucht, aber auch Ziele. Ich glaube kaum, dass eines von beiden alleine die Lösung sein kann. Ihr habt natürlich Recht, dass Ziele alleine einen nicht glücklich machen. Aber alle Ziele zu verbrennen bringt auch nicht viel mehr. Eine naive Glücklichkeit, wenn mans so nennen kann. Ich glaube auch nicht, dass diese naive Glücklichkeit besonders toll ist. Bei Kindern ist es tatsächlich so, aber wird man erwachsen, kann man nicht mehr ausblenden, irgendwelche Ziele zu haben. Selbst wenn ich mit EFT und was weiß ich nicht was mir das austreibe, bezweifle ich, dass mein Ehrgeiz mich nicht wieder antreiben wird. Ehrlich gesagt sehe ich auch nichts falsches darin. @Ibins: Wie kommst du darauf? Steht irgendwo geschrieben, dass man nicht glücklich sein kann, wenn man sich Ziele setzt? Oder dass man unzufrieden ist, solange man es noch nicht erreicht hat? Oder dass man sich nicht auf den Moment konzentrieren kann? Oder dass man überhaupt das "absolute Glück" dadurch erlangen wird? Ich zeig dirs mal aus meiner Sicht: Ich habe viele Ziele, ich blicke sowohl nach vorne als auch zurück als auch ins Jetzt. Ich bin nicht unglücklich, wenn ich mein Ziel noch nicht erreicht hab. Ich kann mich auf den Moment konzentrieren und ich erwarte nicht, irgendwelches Glück mit der Erreichung der Ziele zu erlangen. Fakt ist, dass selbst das Streben nach den Zielen inklusive Ehrgeiz mir ein besseres Gefühl gibt. Ich glaube, es wurde hier ja auch der Unterschied zwischen Weg und Ziel angesprochen. Und das ist kein Ziel? Du könntest natürlich schreiben, dass du bisher jeden Moment deines Lebens genossen hast. Aber dann ist das auch keine Richtlinie mehr. Sowohl Ziele als auch Richtlinien beziehen sich auf Gegenwart und Zukunft. Das "Problem" wird nicht damit umgangen, einfach für alles einen anderen Begriff als "Ziel" zu wählen. @MeinLieberScholli: Schön und gut, aber das alles sagt nichts darüber aus (wie oben schon teilweise erwähnt und erklärt), ob Ziele tatsächlich kein Stück zum Glück beitragen bzw. ob man Ziele nicht braucht. Was du beschreibst ist das andere Extrem: Ein Workaholic, der sich ausschließlich durch seine Ziele definiert. Wie schon geschrieben halte ich keine der beiden Extreme für erstrebsam. @Chris: Und das ist kein Ziel und kann auch keines sein? Ist nicht die Richtlinie selbst auch ein Ziel?
  8. Und das ist logisch, rational und pauschalisierbar? Qualität ist wieder so ein Begriff...jeder hat seine eigene Qualitätsvorstellung. Ich mag z.B. Horrorfilme, weil sie einen manchmal recht unfreiwilligen Humor haben. Ich mag auch bei der Musik den ein oder anderen Mainstreamsong/-künstler. Nur weils viele hören, sagt das nichts über Qualität und Klasse aus. Das waren nur Beispiele. Wenn ich die Menge der Filme und Songs definieren wollte, die mir gefallen, würde ich zweifellos scheitern. Es gibt eben viele Kriterien, die unlogisch, unrational, gefühlsbetont und unpauschal sind.
  9. Was braucht man denn deiner Meinung nach, um sich glücklich zu fühlen, wenn das noch nicht der Fall ist oder auch um sich glücklicher zu fühlen, wenn es schon der Fall ist?
  10. Ich würde sogar weiter gehen: Viele der Kriterien sind weder logisch noch rational noch auf alle Menschen projizierbar. Gerade beim "guten Geschmack"...wie soll sich der rationalisieren lassen? Steht doch sowieso jeder auf was anderes. Wäre ja schlimm, wenns nicht so wäre ;)
  11. Ich will hier noch ein positives Merkmal hervorheben und ausweiten: "Wir kriegen Wege aufgezeigt, um unsere Ziele zu erreichen" Es wird uns auch noch gezeigt, welche Wege sich eher lohnen. Bei der richtigen Anwendung des "PU-Rezepts" gibt es hier eine Art Normalisierung, weg von der Unausgeglichenheit. Viele Details werden uns klar, die für uns selbst nie wichtig waren, aber auf andere einen entscheidenden Einfluss haben. Natürlich ist immer die Gefahr der Überdosis gegeben wie schon mehrfach erwähnt wurde. Noch ein wie ich finde wichtiger Vorteil, der möglich ist: Steigerung des Reflexionsvermögens und allmähliches Erlernen eines effektiveren Lern- und Fortschrittverfahrens. Ich find den Thread gut als Hinweis, aber ich finde, dass man viele der Argumente beider Seiten auf die jeweils andere anwenden kann. Viele der Nachteile entstehen eben bei "falscher Anwendung" und viele Vorteile, die sich bei richtiger ergäben, wurden gar nicht genannt. Muha... Nicht nur die an und von uns... Selbst aus diesem Phänomen kann man eine Lektion machen
  12. Du kannst auch nicht davon ausgehen, dass alles(besser: irgendwas) klappt, was du geplant hast. Ganz "einfach". Wenn du immer schon zig Alternativen vorplanst, wieso hast du dann so ein Problem damit, wenn die erste nicht hinhaut? Die Alternativen sollten dich da eher lockerer machen. Ich selbst hab auch gerne meine Alternativen im Kopf. Und wenns mal nicht so klappt wie ursprünglich geplant, na und? Das ist das Leben. Du kannst deinen Teil dazu beitragen, dass du deine Ziele erreichst, mehr aber auch nicht. Wenn irgendwas dazwischen funkt, sollte weder dir noch den anderen irgendwelche Schuld dafür gegeben werden. Mach dich locker und erwarte nicht mehr so viel. Dadurch lösen sich viele Enttäuschungen in Luft auf, auch wenns wohl leichter gesagt als getan ist. "Wie langweilig wäre das Leben, wenn alles immer so laufen würde wie geplant?" ;)
  13. Sag ihr, dass du dich mal als Ampelmännchen beworben hast ;)
  14. Hmm...was mir jetzt ganz stark auffällt, ist dass du sehr oft schreibst: "wenn der State nicht stimmt", "wenn ich weiß, dass mein State im Eimer ist", "Wenn ich einen schlechten State hab"... Hast du das Gefühl, dass du überproportional oft einen "schlechten State" hast? Das ist nun wirklich zum großen Teil Einstellungssache. Und WENN man mal schlechte Laune hat, ist es völlig normal, dass vieles so abläuft, wie du es beschreibst. Diese Angst ist ein gesunder Schutzmechanismus, nicht mehr und nicht weniger. Auch hier läuft es mE. auf eine Einstellungssache hinaus. Es gibt ein gewisses Mittel, bei dem dich diese Angst genügend schützt und dich auf der anderen Seite nicht behindert, überhaupt in Kontakt mit anderen zu treten. 1. Hmm...du willst doch wissen, woran du bist. Ein paar Sätze weiter oben hast du geschrieben, du fändest es "kacke", wenn dir das andere erst später zeigen. 2. Das ganze hat überhaupt gar nichts mit einer negativen Entwicklung zu tun! Wie schon mal geschrieben, musst du dir UND den anderen ihre Meinung ermöglichen. Verabschiede dich von der Vorstellung, allen gefallen zu müssen. Das geht erstens nicht und zweitens ist es eine der Ursachen für dein Problem. Wenn Leute dich nicht mögen, wieso siehst du da eine negative Entwicklung? Solltest du nicht viel mehr froh darüber sein, dass du merkst, dass du und die andere Person nicht zusammenpassen? Ich verstehe deinen Einwand, dass du sowieso schon zu viel analysierst (das ging und geht mir immer noch oft ebenso). Aber vielleicht (/wahrscheinlich) analysierst du schlichtweg auf die falsche Weise, die dich fast immer zu dem Ergebnis bringt, dass die anderen dich hassen. Ein Weg wäre, das überhaupt nicht mehr zu analysieren, ein anderer, die Körpersprache mit reinzubringen. Wenn du weiterhin wie bisher analysierst, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch sonst was ändert. Das ist es und wahrscheinlich blockiert dich diese Einstellung auch dahingehend, dass du gar keinen "Erfolg" bei nicht-AFCs hast. Nunja...man sieht an deiner Einstellung gegenüber diesen Mädels, dass ihr offenbar nicht zusammenpasst und nicht gut miteinander auskommen könnt. Wieso suchst du dir nicht andere Freunde, die dir mehr entsprechen? Wenn du im falschen Umfeld bist, ist es klar, dass du eher negatives Feedback bekommst und die Menschen eher dazu tendieren, dich nicht zu mögen. Hast du darüber schon mal nachgedacht? In diesem Sinne: Die Katze beißt sich auch andersrum in den Schwanz. Hast du einen guten State, magst du diverse Leute eher, wenn du die magst, mögen dich andere mehr. Es ist immer so eine Sache, aus einem Teufelskreis herauszukommen. Aber nicht selten existiert eine genau entgegengesetzte Version davon. Wenn es dir laufend super gehen würde, was von dem ganzen Zeug hier würde dann noch auf dich zutreffen? JJa, Angst abbauen klingt natürlich gut... ich hab aber auch schon wieder Angst, dass ich diese Angst zu tief verinnerliche. "Angsthase" Was meinst du mit "Grund für dieses Feedback"? Ich meinte, ob dir deine Feedbackgeber begründen konnten, was sie bemängelten. Sieh das Feedback auch als Feedback und lerne daraus. Auch wenn du meinst, dass einige Dinge für unproblematisch/nicht existent hältst, gibt dir das einen sehr guten Hinweis darauf, wie du wahrgenommen wirst. Daran kannst und solltest du arbeiten; an dem, was du selbst einsiehst, sowieso. Arbeite an deiner "Rohform", die du für nicht passend hältst. Dass du vieles bewusst steuern musst, kannst du getrost vernachlässigen. Die Routine kommt automatisch mit der Übung. Noch eine kurze Anmerkung: Für C&F sollte man im Optimal-/Normalfall keinen State haben, sondern man sollte es so verinnerlicht haben, dass es automatisch kommt. Aber auch, wenn das noch nicht so ist, kein Grund, sich Vorwürfe zu machen. Du brauchst C&F auch nicht unbedingt und immer, um dein Grundproblem anzugehen.
  15. Genau, die Frage ist halt wohl, inwiefern man sich von denen lösen sollte um unabhängiger zu sein. Die gesellschaftliche Moral ist ein Gedankenkonstrukt. Sie existiert zwar, aber man wird kaum jemanden finden, der völlig mit ihr übereinstimmt. Die Frage, inwiefern man sich von dem ganzen lösen "sollte", ist unbeantwortbar. Es gibt für beides Vor- und Nachteile. Passt man sich an, steht man mehr auf der sicheren Seite. Entwickelt man seine eigene Moralvorstellung, kann man seine Persönlichkeit besser zur Geltung bringen. Ich denke, das ist wieder eine der berühmten Gratwanderungen im Leben. Naja... die Alternative zu "ganz normal, möglichst gut behandeln" wäre wohl "gar nicht bzw. so wenig wie möglich interagieren, sobald ich festgestellt hab, dass betreffende Person mich nicht leiden mag. Das stellt ja so keine wirkliche Alternative dar. Du nimmst dir ja schon durch Vorbedingungen(sobald die betreffende Person dich nicht leiden mag) die Chance auf Alternativen. Insofern war das Wort vielleicht unglücklich gewählt. Ich würde deinen Satz eher umformulieren in: "...sobald ich festgestellt hab, dass ich betreffende Person nicht leiden mag." Sowas finde ich ganz normal. Es ist nichts verwerfliches daran, sich nicht (mehr) mit Leuten abzugeben, die man nicht (mehr) mag. Du hast geschrieben, dass du die Personen, die dich hassen, nicht mögen kannst. Kannst du auch keine Personen mögen, die dich vielleicht nicht gerade total sympathisch finden? Die Frage ist vermutlich, ob du meinst, dass du hier irgendeiner "Norm" genügen musst, indem du allen Personen genau das Gefühl entgegenbringst, was sie dir entgegenbringen. Das Fatale daran ist, dass letzteres dir für immer verborgen sein wird und alleine aus deiner Formulierung schließe ich, dass es gefährlich ist, nur auf sein Gefühl zu vertrauen, wie andere zu einem stehen, anstatt auf sein Gefühl, wie man ihnen selbst gegenüber steht. Musst du wirklich darauf vertrauen? Geht es nicht viel mehr darum, wie es dir selbst geht? Für einen "schlechten State" negatives Feedback zu bekommen, ist wohl nicht zuweit hergeholt. Hier sehe ich auch die Gefahr, dass du aus diesem Feedback daraus schließt, dass andere dich nicht mögen oder gar hassen, wo es in Wahrheit nur darauf hindeuten mag, dass es dir selbst nicht gut dabei geht. Wenn du übrigens sehr viel Feedback bekommst, heißt es übrigens idR, dass den "Feedbackern" viel daran liegt, dass du dich besserst. Wenn sie dich wirklich hassen würden, würden sie sich sicherlich auch nicht so viel mit dir abgeben oder sich Gedanken darüber machen. Gibst du ihnen denn auch Feedback? Bekommst du auch positives, wenn es dir gut geht? Geht es dir überhaupt mal gut, wenn Personen anwesend sind, die dich augenscheinlich hassen? Vielleicht ist bei dir erst mal angesagt, die Idealvorstellung davon zu beseitigen, dass man angeblich von allen gemocht werden muss. Ich bin mir sicher, es gibt auch andere als diese "Hasspersonen" in deinem Umfeld ;) Joa, nur wenn ich dann meine Meinung immer ins negative korrigieren muss, ist das halt Mist. Nen bisschen Illusion will man sich ja vielleicht doch erhalten. Du scheinst mir ja schon fast zu erwarten, dass Menschen sich immer nur ins negative ändern können. Glaubst du nicht, dass du so auch positive Seiten entdecken kannst? Wenn du das nicht mal bei anderen für möglich hieltest, wie glaubst du dann, ist es bei dir möglich? Wie glaubst du, wird das von anderen wahrgenommen? Da scheint in der Tat "schleimen" der falsche Begriff zu sein. Aber dein zweiter Satz sollte dir schon mal einen wertvollen Rückschluss mitgeben: Wenn du dich freundlich verhältst und keine negative Einstellung hast, sind die anderen dir auch freundlicher gestimmt. Soweit alles paletti. Kannst du noch erläutern, was genau für Frauen das sind? Wie stehst du zu ihnen? Meinst du, sie hassen dich wirklich? (Wenn ja, aus welchem Grund?) Wie stehen die Frauen zu deinen anderen Kollegen? Wie umgekehrt? Es könnte tatsächlich sein, dass das ganze was mit social Proof zu tun hat. (Da du in dieser Community bist, nehme ich an, du hast schon das ein oder andere darüber gelesen. Es ist wirklich ein bekanntes Phänomen.) Forsche hier am besten noch mehr nach. Vielleicht ziehst du die anderen mit einer negativen Haltung tatsächlich herunter und wenn du kommunizierst, dass die hinzugekommene dich angeblich hasst, weil du es so denkst, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass deine Kollegen was dagegen haben und dich eher auszuschließen versuchen. Denk dir, du bist in einer Gruppe, eine interessante Person kommt hinzu und einer aus deiner Gruppe würde die neue Person am liebsten verscheuchen. Was würdest du darüber denken? Also nur am Rande: Ich halte Gruppen nicht für weniger in Schubladen steckbar. In einer Gruppe vermischt sich alles, als Einzelner magst du zwar in manchem extrem herüberkommen, aber dass du nicht dem Einheitsbrei einer Gruppe zugehörst, kann schon verhindern, dass du in eine Schublade gesteckt wirst. Wie dem auch sei - eine Gruppe, in der du dich vor allem wohlfühlst (!), kann wohl nie schaden. Dass dein Kleidungsstil ein übriges dazu tut, kann sein, aber ich vermute die Ursachen eher in deiner Einstellung und deinem Gefühl bei der Sache. Nicht verunsichern lassen ist insofern ein Mosaikstein, der dir helfen wird. Was glaubst du? Bist du ein guter Mensch? Hast du vielleicht Angst davor, dass du bei anderen wie ein schlechter Mensch wirken könntest(das ist übrigens gefährlicher als sich zu ändern/zu entwickeln)? Ja, da hab ich definitiv Angst vor. Hätte ich aber wohl nicht, wenn ich das nicht so oft gesagt bekommen hätte. Ist somit ne relativ neue Angst. Einer der nächsten Schritte hoffentlich: Diese Angst abbauen. Wenn du sie weiterhin mit dir herumträgst, kannst beinahe nur schief gehen. Wenn die Angst relativ neu ist, ist sie natürlich extremer. Hast du eigentlich einen Grund für dieses Feedback erhalten? Übrigens wirkst du auf mich nicht wie ein "schlechter Mensch". Höchstens deine Einstellung ist schlecht. Aber dass du dir darüber Gedanken machst und offensichtlich auch Mühe gibst,"freundlich, humorvoll, sonstwie zu sein", ist schon mal bemerkenswert für einen, der sich als einen schlechten Menschen ansieht ;) Wenn es keinen wirklichen Grund gibt, nimm Bestätigung so an, wie sie ist. Erst wenn du mal bequem mit dem ganzen umgehen kannst, kannst du mit bekommener Bestätigung spielen. Psychologie bleibt (vorerst) mein Hobby. Inwiefern ich das künftig professionell durchsetzen werde, weiß ich noch nicht. Ich hab dich nicht spielen gehört, insofern könnte ich mir in dem Fall kein Urteil bilden, aber es wäre immer möglich, dass diejenigen, die dich loben, in dem Bereich einfach einen anderen Geschmack/Standard haben. Natürlich gibt es das auch, dass andere sich verstellen, nur um dir ein Lob geben zu können. Aber ich kann nicht ganz glauben, dass dir das die ganze Zeit passiert. Dazu kommt, dass deine/meine Position hier ausgesprochen schlecht ist, um überhaupt beurteilen zu können, aus welchem Grund der andere dich lobt. Aber auch für den Fall, dass du ein Lob absolut unangebracht findest, gibt es verschiedene Mittel. (Wie hast du eigentlich bisher reagiert?) Achtung: Je nach Situation vorsichtig anwenden: - Einfach nur tonlos "Danke." sagen - Im C&F-Stil: "Du hast aber einen schlechten Geschmack." - Ernst und keinesfalls verletzend: "Meinst du das ernst? Du musst mich nicht aus irgendeiner Pflichvorstellung loben. Ich fands selbst nicht so toll." (Nicht selbst total heruntermachen, sondern objektiv sehen!) - Einfach nur: "Meinst du das ernst?" - Nach Feedback fragen: "Was genau fandest du toll?" (Die Frage kann dich unheimlich weit bringen und dich spüren lassen, dass ein Lob wirklich ernst gemeint war. Andersrum ists natürlich auch möglich. Aber bitte nicht Löcher in den Bauch fragen, das wird allmählich lästig für den Lobenden und nimmt ihm die Lust auf zukünftiges Feedback ;) ) Wenn dir bei dem ganzen wichtig ist, mal herauszufinden, ob die anderen das ernst meinen, kannst du ja mal mehr über Körpersprache in Zusammenhang mit Lügen lesen. Aber hier ist vorsicht geboten: Die Körpersignale geben nur Hinweise. Du solltest nie jemanden alleine deswegen bezichtigen. Dich an Kritik zu gewöhnen, ist ein gutes Ziel. Nie vergessen, es nicht zu persönlich zu nehmen und immer versuchen, sich in andere hineinzuversetzen. Es gibt so viele verschiedene Standpunkte, das glaubst du vielleicht gar nicht. Klar, aber wenn man trotz Projektion nichts herauslesen könnte, hättest du wohl hier nicht gepostet und ich auch nicht. Ich finds ein spannendes Thema und bei sowas helfe ich gerne.
  16. Ja, wie schon gesagt, es gibt nur den globalen Maßstab, der aus "der Moralvorstellung" besteht. Der ist natürlich von Kultur zu Kultur zum Teil grundverschieden. Alleine deshalb ist er nicht wirklich global. Natürlich bewerten die meisten auch an ihren eigenen Maßstäben und das ist auch gut so. Warum auch nicht? An Polemik(wenn mans denn so nennen kann) ist nichts falsches, wenn man weiß, wie man es anwendet. Das Problem beginnt, wenn dieser Typ sowas ununterbrochen macht, also nie seine Meinung sagt. Sieh sowas also lieber als ein Werkzeug, nicht als ein Verhaltensrezept. ok Aber das machen doch ziemlich wenige, oder? Mir ist aufgefallen, dass das bei vielen Menschen dieses Verhältnis immer total schwankt. Das ist auch von beurteilten Themen zu sehr abhängig. Es gibt leider viele, die es nicht machen. Aber es gibt zumindest einige, die es machen. Dieses Verhältnis schwankt natürlich auch, ohne Frage. Es ist nicht nur sehr, sondern es ist völlig abhängig davon, worum es geht und welchen Mensch du vor dir hast. Also für dich ist unsozial = schlecht? Dass es nicht gut ist, wenn jemand unsozial ist, brauch ich dir wohl nicht sagen ;) Aber es heißt nicht, dass jemand ein schlecht ist, sobald er unsozial ist (jedenfalls nicht nach meinen Bewertungsprinzipien). Es war eine Aufzählung mit Komma, keine Wiederholung der Wortbedeutung von "unsozial". Tja, die "richtige" Richtung... Kopf hoch, du bekommst hier im Forum genügend Denkanstöße, welche Richtung für dich die richtige ist (wenn auch bei weitem nicht alles hier richtig ist). Du weißt nicht, wie du dich anderen Menschen gegenüber einstellen sollst? Welche Alternativen gibt es denn, zwischen denen du schwankst? Wie drückt sich deine Unsicherheit im Umgang aus? Wie wärs denn mit folgendem im Hinterkopf: "Hmm...interessant. Die Seite an ihm hab ich noch gar nicht gekannt." Wenn du denkst, dass sie schleimen, hast du doch sicher auch Wege, um herauszufinden, ob das stimmt. Alleine aus diesem Verdacht heraus zu schließen, bringt nicht viel, vor allem, wenn du es bei allen, mit denen du redest so machst. Was meinst du, was sich die anderen davon erhoffen, dass sie angeblich schleimen? Du kannst die Gründe auch bei anderen finden, obwohl du die anderen nicht ändern kannst. Wenn du dieses Problem, dass du in Schubladen gesteckt wirst, öfters hast, würde ich das mal analysieren. Gibt es irgendwelche Muster, die auftreten? Wirst du immer in die gleiche Schublade gesteckt? Hat es mit einem bekannten Vorurteil zu tun? Wie kannst du dieses Vorurteil beseitigen, ohne gleich zu wirken, als ob du Bestätigung bei anderen suchst? Es ist auch sehr gut möglich, dass du irgendetwas tust, irgendeine Verhaltensweise hast, die gerade dazu prädestiniert ist, dich in eine Schublade zu stecken. Möglich wäre auch, dass du selbst Probleme hast, andere zu beurteilen oder evtl. selbst schnell in dieses Schubladendenken zurückfällst ("insbesondere Frauen sind da ja sehr gut im Schubladendenken" <- noch mal lesen und drüber nachdenken!). Wenn andere das merken, werden sie dir eher mit dem gleichen Beurteilungsprinzip "entgegen"kommen. Was glaubst du? Bist du ein guter Mensch? Hast du vielleicht Angst davor, dass du bei anderen wie ein schlechter Mensch wirken könntest(das ist übrigens gefährlicher als sich zu ändern/zu entwickeln)? Da haben wir das berühmte "LSE". Du magst dich nicht oder nur selten. Hier würde ich ansetzen. Du hast Bestätigung zurückgewiesen? Wieso das? Am besten gar nichts im Hinterkopf, freu dich einfach drüber. Wenn du Bestätigung für etwas bekommst, wofür du es nie erhofft hättest oder wofür du selbst keine Bestätigung geben würdest, freue dich und lerne, dass du dich in dem Punkt von anderen unterscheidest (auch von deinen Bewertungsmaßstäben). Wenn du "berechtigt" Bestätigung bekommst, freue dich einfach nur oder bedanke dich auch noch (aber geh vorsichtig mit bedanken um. Immer bedanken wirkt komisch). Die Frage, wie man damit umgeht, keine Bestätigung zu bekommen, kommt wohl öfter vor. Bemerkenswert, dass du dich fragst, wie du mit Bestätigung umgehst. Willst du sie gar nicht? Wie gehst du mit einem Geschenk um, das du bekommst? Fragst du dich, was du damit machen sollst und was du dabei im Hinterkopf haben musst?
  17. Wie gesagt, ich finde es sehr gut, dass du dir da Gedanken machst. Wenn du niemanden magst und von allen eine schlechte Einstellung hast, kann das nicht sehr gut sein. Allerdings würde ich an deiner Stelle vermeiden, da gleich ins andere Extrem zu schwingen und alle Menschen zu mögen. Es ist zwar besser und vielleicht auch manchmal nötig, aber wenn mans mal erreicht hat, sollte man unbedingt noch mal reflektieren und feststellen, dass die Einstellung auch zu extrem ist. Ich glaube, dass die Gründe nicht selten Schwachsinn sind und es viele Menschen gibt, die könnten, wenn sie nur wollten. Aber wie du schon richtig erkannt hast, sind diese Gründe weder einfach noch komplett und 100%-ig sicher zu erkennen. Hier kommt wieder zum Tragen, dass man näherstehende Menschen einfacher verurteilen kann, weil man ihre Gründe besser kennt. Wie wichtig die Gründe tatsächlich sind, weißt du natürlich in wenigen Fällen. Schon allein deshalb bin ich vorsichtig damit, andere Menschen zu verurteilen(in beide Richtungen). Wenn du alle Gründe kennen würdest, würdest du tatsächlich feststellen, dass jeweils irgendwas im Hirn (oder auch nur im Rückenmark ;)) den Befehl gegeben hat. Aber das würde ich getrost vergessen. Es ist zwar richtig, dass auf dieser Ebene gesehen alle Menschen schlüssig handeln, aber erstens ist Schlüssigkeit für eine Beurteilung recht irrelevant und zweitens sagt sie nichts über "gut" und "böse" aus. Nur weil ein Mensch rein anatomisch-psychisch-neurotisch (was auch immer) nicht anders kann, heißt das nicht, dass es gut ist. Ich glaube, die Gratwanderung ist hier, weder den moralischen Wert(gut/böse) einer Aktion vollständig von den Gründen abzukoppeln, noch sie zu verschmelzen. Hier kommt in der Tat deine Urteilskraft ins Spiel: Du kannst vielleicht einen Zwischenschritt machen und erst mal die Aktion/das Verhalten selbst beurteilen. Hier sollte es dir ohne Probleme gelingen, gute und schlechte Dinge zu finden. Dieser Schritt ist relativ einfach, da das Verhalten selbst jederzeit verurteilt werden kann. (Unabhängig davon, wer was und wie viel dafür kann, dass er ein bestimmtes Verhalten hat, kannst du jederzeit sagen: "Das finde ich klasse." oder "Das finde ich beschissen." Und das ohne Gewissensbisser irgendwelcher Art zu bekommen.) Der schwierige Schritt besteht darin, die Gründe für das Verhalten in einem angemessenen Maß in die Beurteilung miteinzubringen(siehe Gratwanderungs-Metapher). Du kannst weder pauschalisieren: Der Typ hat was beschissenes gemacht, seine Gründe waren aber gerechtfertigt. Also ist er gut. Noch: Der Typ hat was tolles gemacht, seine Gründe sind sowas von weit hergeholt und jenseits von jeder Moral. Also ist er schlecht. Du musst seine Aktion mit den Gründen in ein Verhältnis setzen. (Klar ist hier wohl, dass z.B. bei geistig Behinderten idR. die Gründe etwas mehr wiegen. Daher fällt es uns (berechtigt!) schwerer, sie zu verurteilen.) Ich denke, was noch wichtig ist, ist dass du keine Pflicht dazu hast, den (Schieds)richter zu spielen und alle 100% perfekt zu be-/verurteilen. Das geht nicht und hierfür brauchst du in der Tat ein gewisses Selbstbewusstsein. Traue dich auch mal, zu beurteilen. Was ich sehr erstrebenswert finde, ist es, niemals vorschnell zu urteilen oder sich gar von Vorurteilen blenden zu lassen. Sie können zwar helfen bei der Orientierung, aber man kann sich auf sowas nicht verlassen. Also beurteile weder nur anhand der Aktionen noch nur anhand der möglichen Gründe dafür. Wenn du die Gründe nicht mal kennst, würde ich noch mal vorsichtiger sein. Ich weiß nicht, ob das was mit dem Selbstwertgefühl zu tun hat (LSE wird ja hier oft als Füllwort für schlechte, unsoziale Menschen gebraucht). Ich würde sagen, es hat eher mit einer seltsamen Weltansicht und zum Teil daraus folgender sozialer Inkompetenz zu tun. Genau das fehlt bei mir wohl irgendwo. Dann weißt du ja schon mal, in welche Richtung es geht ;) Klar, übertreiben ist Schwachsinn. Ich meinte auch kein Verurteilen im Sinne von "die Peitsche schwingen". Aber wenn man nur den Erfolg sieht, wird es fast unmöglich, voranzukommen. Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht lässt sich hier wieder das Prinzip von Aktion vs. Gründe anwenden. Wer sich selbst verurteilt, weil er etwas falsch gemacht hat, hat schon verloren. Er gibt sich nicht mal die Chance, es zu schaffen. Wer (fast) nur die Aktion an sich verurteilt, kann nur gewinnen. Wenn man die Aktion völlig losgekoppelt von sich selbst verurteilt, ist man natürlich wieder am Anfang, bringt einfach nichts. Ich habe eine grundpositive Einstellung. Die hindert mich nicht daran, meine Fehler zu sehen und zu verurteilen. Ich glaube, dass kaum ein Mensch völlig frei davon sein kann, auch wenns vielleicht ein paar hier behaupten. Ich finds auch gut so, jeder kann den Wunsch danach haben und jeder fühlt sich besser, wenn ers bekommt. Was eher undienlich ist, ist wenn dieser Wunsch zu einem essentiellen Lebenselexier wird. Du kannst nicht leben, wenn du nur durch die Bestätigung anderer lebst, sie brauchst, um glücklich zu sein. Glücklich ist jetzt ein relativer Begriff, aber jeder, der sich nicht wie eine asoziale Sau benimmt, wird irgendwoher Bestätigung bekommen. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Heißt man sie Willkommen und verlangt nicht nach mehr, ist alles in Butter(der Clou: meistens bekommt man dann automatisch noch mehr). Wertschätzt man die Bestätigung, die man bekommt, nicht, weil man meint, dass es selbstverständlich/Standard ist und verlangt nach mehr, bekommt man idR weniger und wird zudem unglücklicher. Bottom Line: Scher dich nicht drum. Entwickle dich in die richtige Richtung und du wirst sie automatisch bekommen. Was mir jetzt noch mal auffällt, ist der Threadtitel: "gemocht werden / guter Mensch sein...?" Geht es dir darum, dass du denkst, du wirst nicht gemocht, weil du als kein guter Mensch wahrgenommen wirst? Richtet sich das Problem nur an deine Einstellung gegenüber anderen?
  18. Ich finde es gut, dass du dir Gedanken darüber machst =) Vorneweg: Subjektives Empfinden, ein objektives gibt es da nicht wirklich, nur als Kollektiv einer Moralvorstellung. Andere Frage: Was fängst du mit der Antwort auf die Frage an? Was tust du, wenn du weißt, dass ein Mensch nach irgendeiner Definition gut oder schlecht ist? Ist das nicht irrelevant? Aber ja. Ich finde die Einstellung des Mönchs gar nicht so verkehrt, auch wenn sie mir erstens zu extrem ist und zweitens hat die Begründung nichts mit meiner zu tun. Ich finde, man sollte vorsichtig mit Schuldzuweisungen umgehen. Das heißt nicht, dass man sie völlig ignoriert/überhaupt nicht ausspricht. Selbstverantwortung hat nichts damit zu tun, wie vorsichtig du mit Schuld umgehst. Das erste finde ich richtig, das zweite ist weder Ursache noch Folge. Leider sind bei weitem nicht alle Menschen aufrichtig (alleine deswegen würd ich mal Anarchie lieber getrost vergessen). Trotzdem haben sie alle einen Grund für das, was sie machen. Das heißt für mich: So lange ich mir nicht 100% sicher bin, dass die Gründe Schwachsinn sind, werde ich keinen Menschen voreilig schuldig sprechen. Das heißt nicht, dass ich alles wertschätze und unterstütze, auch wenn es der größte Schwachsinn ist. Es heißt nur, dass ich die Möglichkeit offen lasse, dass jemand "nicht anders konnte". Ich wäre wohl - um auf dein Beispiel der körperlich oder geistig Behinderten zurückzukommen - sehr betroffen, wenn ich so jemanden aufgrund seines Verhaltens verurteile und später herausfinde, dass er physisch/psychisch nicht anders kann. Aber! Du hast das verdammte Recht, sauer auf irgendwen zu sein, denn du hast ebenso deine Gründe (deine Moralvorstellungen, deine Erziehung, ...) fürs Sauersein wie der andere für sein Verhalten. Du hast finde ich nicht das Recht, ihn deshalb zu verurteilen oder als schlechten Menschen abzustempeln. Sauer sein und verurteilen ist da ein großer Unterschied. Akzeptiere nicht nur, dass andere ihre Gründe haben, sondern dass auch du sie hast. So, jetzt zurück zur Selbstverantwortung: Je besser du einen Menschen kennst, desto besser kannst du ihn, seine Verhaltensweisen und seine Gründe dafür beurteilen. Bei einem Fremden können was weiß ich wie viele Dinge zutreffen, die du nicht beachtet hast. Leute in deiner Familie kannst du hier leichter beurteilen, weil du ihre Hintergründe kennst. (Zufall, dass man auf die Leute in der eigenen Familie idR. öfters sauer wird?) Und jetzt geh mal zu dem Menschen, den du am meisten kennst: Du. Du kennst einen weitaus größeren Teil deiner Gründe und du wirst es merken, wenn ein Grund davon schwachsinnig ist. Dann kannst du sauer auf dich sein und dich verurteilen, weil du zum 10. Mal denselben Fehler gemacht hast und du daher "eigentlich" sogar einen Gegengrund haben solltest. Exakt dies läuft bei uns die ganze Zeit ab und es nennt sich lernen. Bist du deswegen ein schlechter Mensch? Hast du dennoch das Recht, in diesem Punkt sauer darauf zu sein, dass du es wieder nicht geschafft hast? Wäre ein Lernprozess möglich, wenn du es nicht wärst?
  19. Das Problem bei der Visionstafel ist, dass man da nur Zeug drauf bappen kann, das schon real existiert. Kreative Erschaffungsvorgänge also wieder schwierig damit. Wo es sich befindet? Keine Ahnung, is mir ehrlich gesagt auch Schnuppe ;) Wenn ich mir was intensiv vorstelle, nehme ich jedenfalls weniger von der Umwelt wahr. Es bildet sich vielleicht eine Überlagerung des Bilds, das ich tatsächlich sehe und dessen, was ich mir vorstelle. Von ersterem bekomme ich allerdings wenig bewusst mit, je nach Konzentrationsgrad. Das merke ich schön, wenn ich das Gedankenbild wieder wegschiebe.
  20. Hier würde ich ansetzen. Finde heraus, warum. Auch wenn es eine evolutionstheoretische Erklärung gibt, heißt das nicht, dass es nicht auch eine persönliche gibt, die evtl. sogar mehr wiegt. Die Sache ist, dass ein offener Augenkontakt auch für eine offene Verhaltensweise steht. Vermeidest du auf teufelkommraus, anderen in die Augen zu schauen, weil es dir unangenehm ist, heißt das für sie, dass du etwas verbirgst, dich vor anderen verschließst und nicht mal so offen sein kannst, deinen Gesprächspartnern in die Augen zu schauen. Ich kann mir vorstellen, dass es dir unangenehm ist, weil Augen ganz einfach auch sehr viel verraten. Wenn du dich davor fürchtest, dass deine zu viel verraten könnten, hast du schon verloren. Also mein Ratschlag: Versuch alles, um deine Augenkontakt-Angewohnheiten zu verändern. Ich finde es enorm wichtig. Wenn du herausfindest, was für dich Augenkontakt bedeutet, was du davor befürchtest oder vielleicht sogar davon erwartest, wird dir das sicherlich einfacher fallen. <edit> Die Grenze ist Starren ;) Dazu hatten wir hier schon mal einen Thread (Suchfunktion). Starren bedeutet für viele, dass die einzige "Kommunikation" aus bewegungslosen Augen besteht. Dass das nicht sonderlich lebendig, attraktiv, toll wirkt, kannst du dir vllt. vorstellen. Benutze dein Gesicht zum Kommunizieren. Ein Lächeln allein kann aus dem Starren schon einen freundlichen Blickkontakt machen. </edit>
  21. Hmm, Interessensfrage: Wenn ihr Probleme damit habt/hattet, etwas klar zu visualisieren, woran erkennt ihr dann, dass ihr ein sehr visueller Mensch seid/wart? Nun, ich bezeichne mich selbst als visuellen Menschen und mir kam etwas in der Problemstellung dermaßen bekannt vor, weil ich mir vor wenigen Monaten selbst darüber Gedanken gemacht habe. Vielleicht trifft das auf euch auch zu, dann hab ich euch bei meiner Frage oben falsch verstanden. Ich habe danach gesucht, die Verbindung zwischen dem "Fotogedächtnis" und dem Rest des Denkens zu stärken, weil mir oft aufgefallen ist, dass bei kreativen Vorgängen bei mir fast genau das zutrifft, was aDarkGod beschrieben hatte: Ich habe ein verschwommenes/detailarmes Bild im Kopf, das nur von der Ferne aussieht, als sei es detailliert. Während des Prozesses der Umsetzung "schieben sich andere Bilder dazwischen". Mein Ursprungsproblem war, dass ich bei diesen kreativen Vorgängen meistens etwas hatte, was sich schon sehr von dem unterschied, was ich mir anfangs vorgestellt hatte (Bei Kunst nicht unbedingt ein Problem, aber hin und wieder würde ich das gerne vermeiden.). Meine Deutung war die, dass ich merkte, dass mein Bild im Kopf offenbar beim Ranzoomen an Detail verlor und dass ich deshalb nur dachte, ich hätte die Idee bereits visuell vollständig ausgefeilt. Das ganze überlagert sich dann natürlich mit dem, was bereits umgesetzt ist, weil noch viel Platz für Details da ist. Was jetzt der Unterschied zu euch scheint (ich weiß es nicht), ist dass sich bei mir das ganze in dem Maße nur auf selbsterdachte Dinge der Zukunft auswirkt. Bei Vergangenem kann ich da absolut gar keine Probleme feststellen. Wenn ich also "einen bestimmten Gegenstand/Situation/Erlebnis vergegenwärtigen will", gelingt mir das grundsätzlich recht gut. Das Problem tritt auf, wenn ich mich nicht (nur) zurückerinnere, sondern im Zuge eines kreativen Prozesses Vorstellungen verknüpfe, bis sie zu mehr als nur einer Idee, zu einem Konzept geworden sind. Leider liegt das so tief im Hirn, dass es oft schwer zu erreichen ist. Wie sieht das bei euch aus? Sind eure Visualisierungsprobleme an bestimmte Sachverhalte gebunden? Mein Zwischenergebnis der Überlegungen ist zur Zeit, dass ich wohl oft einfach etwas länger aktiv visualisieren muss und dem Detail die nötige Zeit geben muss, sich in dem Bild festzusetzen. Trotzdem habe ich so das Gefühl (da es hier zumindest auch ähnliche Probleme zu geben scheint ;) ), dass das nicht alles sein kann.
  22. Was siehst du in Bezug auf NLP als möglich an? Dann gehörst du vermutlich zu den Menschen, die mit Religion (oder auch nur mit den zwei Religionen, mit denen du dich beschäftigt hast) nicht umgehen können, nicht dazu passen oder was auch immer. Für diese Menschen ist es wohl besser, sich davon zu trennen. Ein Argument dagegen, dass es eben nicht immer so ist, ist das nicht.