Aldous

Haben wir dir schon erklärt. Die Frage war, ob man spüren kann was man brauch. So rein von der Überlegung her, ist naheliegend dass man das kann. Weil paar Milliarden Evolution uns so. Wär erstaunlich, wenn sich da nicht die Jungs mit dem Gespür durchsetzen würden. Das ist das eine. Das andere ist Konditionierung. Wenn du dir angewöhnt hast, erst komplett gegen jegliches Gespür zu handeln. Also nix vorzubereiten, obwohl du weisst, dass du dich auspowern wirst und danach mit Hunger und Tunnelblick im Supermarkt stehen wirst. Und du dann mit Tunnelblick im Supermarkt das zu kaufst, was du da immer kaufst. Dann hat das mit Gespür rein garnix mehr zu tun. Und wenn du dann aus der Situation argumentierst, dass es so ein Gespür gäbe. Dann ist das Quark. Auch dann, wenn du dir bei anderen Gelegenheiten Quark kaufst, weils gesund ist.

Irgendwas machste falsch. Was in Sachen Frauen noch entschuldbar sein mag. Aber beim Essen, da hört der Spaß echt auf.

Sie ist richtig gut geworden, unsere Neue. Noch bischen sehr vernünftig zwar, aber sie macht sich.

Frage war, ob man intuitiv das isst, was man brauch. Wenn du dich aber in so nen Notfallmodus bringst, wie du beschreibst, dann gehts nicht mehr ums was - sondern ums überhaupt was. Ne, auch nicht. Du kaufst den Kram, den du gewohnt bist in der Situation zu kaufen. Schon mal erlebt, dass du mit ner neue LTR oder Mitbewohnerin plötzlich zunimmst? Oder abnimmst? Weil die anders kocht? Und kaum haste dich dran gewöhnt, zieht die blöde Schlampe wieder aus - und plötzlich willste weiter Mediumsteak mit Bratkartoffeln und Bohnen im Speckmantel? Oder ihr geniales Gemüsecurry? Weil du genau das brauchst?

Gibt ne Studie -ich glaub, sogar ne aktuelle- nach der sich übergewichtige Hunde ähnlich verhalten, wie übergewichtige Menschen. In Bezug darauf, was für Futter sie auswählen und wie viel Energie sie aufwenden, um an das Futter zu kommen. Insofern müsste es sehr variabel sein, und sehr von den Essgewohnheiten abhängen, was man braucht. Und gibts nicht auch ne Studie aus USA, wo Fastfood-Junkies gesund ernährt wurden, und totale Mangelerscheinungen entwickelt haben? Weil die sich estmal von BigMac auf Gemüse umstellen mussten? Oder war das ne Simpson-Folge? Geht schon damit los, dass man nicht ausgepowert im Supermarkt stehen muss. Anstelle dessen kann man vor der Belastung dafür sorgen, dass man vor, während und nach der Belastung essen kann. Dann kommste gar nicht erst in die Situation im Supermarkt, ernährst deine 90 Kilo anders und kommst auch zu anderen Schlussfolgerungen.

Grundsätzlich wünscht sich jeder Beziehungen, und hat gleichzeitig Angst davor. Man will sich einerseits binden und andererseits autonom bleiben. Sind zwei Motivationen, die gegenläufig sind. Die muss man ständig regulieren. Gibt Leute, die das sehr intuitiv machen. Die lassen sich spontan mit dir auf herzlichen Smalltalk ein, wenn du neben ihnen an der Ampel stehst. Oder so. Und danach machen sie wieder ihr eigenes Ding. Bis sie wieder Lust auf Kontakt zu jemandem haben. Also beispielsweise. Und gibt Leute, die das sehr verkopft und kontrolliert angehen. PUAs beispielsweise. Mit so Sachen wie freezen, Alternativen haben, auf den Zehenspitzen halten, usw. kannste deine Motivationen auch regulieren. Wenn du dir vornimmst, die Kleine anzusprechen und spontan auf einen Kaffee einzuladen, dann ist das natürlich überhaupt kein spontanes Kaffeetrinken, sondern geplantes. Das ist das Vekopfte, das bei dir durchkommt. Genauso machens Frauen, die sich auf Tinder angucken, wen sie heiss finden werden und wen nicht. Die planen genauso. Und versuchen zu kontrollieren, zu wem sie Bindungen aufbauen und zu wem nicht. Möglichkeiten für Mindfuck gibts jede Menge. Also Gründe. Sind unterm Strich alles Ausreden, um sich nicht einzulassen. Also keine Bindung einzugehen. Weil man davor Schiss hat. Also davor, dass man sich zu weit binden könnte. Während man sich gleichzeitig Bindung wünscht. Wenn du beispielsweise alle Frauen mit Karnevalsfrisuren als bipolare Borderlinerinen siehst, dann haste dir dadurch nen Grund rationalisiert, warum du mit denen keine Beziehung eingehen kannst. Deine 300-km Frau rationalisiert sich, dass sie auf dich steht weil du keine Pussi bist - und dass sie nicht auf dich steht, weil du nicht oft genug schreibst. Bis sie sich wieder alleine fühlt, und dich wieder antippert. Usw. Könnte sie auch anders machen. Beispielsweise mit ihren Freundinnen nett Kaffeetrinken, dabei ihr Bedürfnis nach Kontakt und Bindung befriedigen - und dadurch dir sehr viel freier gegenüberstehen, wenn du keinen Bock auf Tippern hast. Und sich freuen, wenn du in drei Wochen wieder vorbei kommst. Oder so. Macht sie aber nicht, sondern sie schiebt dir die Schuld dafür zu, dass eure Beziehung schlecht läuft. Tatsächlich liegts aber daran, dass sie mit sich selbst nur sehr umständlich klarkommt. Und darum isses auch umständlich mit dir. Und das könnteste bei dir auch so sehen. Also dass du so verkopft bist, weil du Schiss davor hast, dass du dich zu weit einlassen könntest. Und zwar in erster Linie auf dich selbst. Darum biste lieber verkopft unterwegs, und vermeidest so deine eigenen Emotionen. Also Teile davon. Beispielsweise bist du genauso ne Pussy, wie jeder andere auch. Jeder ist schwach. Genauso, wie jeder ein harter Typ und stark ist. Also dann, wenn man sich so bewerten will. Also sich selbst verkopft begegnen will. Was man ja nicht muss. Man kann sich auch so nehmen, wie man ist. Machen nur die wenigsten Leute. Weil sie es nicht gewohnt sind. Erklären könnte man das damit, dass ihr euch als Kinder bestimmte Mindsets zulegen musstet, mit denen ihr euch mit eurer Umwelt arrangieren konntet. Und das behaltet ihr auch als Erwachsene so bei. Weil ihr es so gewohnt seid. Obwohl sich die Umstände geändert haben. Das kannste jetzt neu kalibrieren. Also Mindsets zulassen, die in der Kindheit eher ungünstig waren. Indem du dazulernst. Beispielsweise empfinden, dass du Schiss vor Beziehung hast. Weil die Angst zu dir dazu gehört. Und darum OK ist. Und nützlich ist. Ne mögiche Wirkung davon könnte sein, dass du dadurch Frauen weniger verkopft begegnest. Weil du dich auf deine Angst verlassen kannst, durch die du sehr früh mekst, wann du dich zu weit einläßt. Daduch kannste dich besser kalibrieren - und dich dadurch langfristig weiter einlassen. Also, um mal verkopft was zu erklären, was intiitiv laufen kann. Einigermaßen klar, worums geht?

Deadpool ist ein Typ, der sich ausgesprochen weit einläßt. Also auf Beziehung. Du scheinst gerade davon ausgesprochen viel Schiss zu haben. Ne, sowas gibts nicht, wenns um Zwischenmenschliches geht. Es gibt auch niemanden, der ne ausgefallene Frisur trägt, nur weil er sie schick findet. Entscheidungen werden immer auch im Kontext der erwarteten Reaktionen getroffen. Insofern ist die Frage eher, inwieweit man eine Frisur schick findet, weil man erwartet, dass sie für ausgefallen gehalten wird. Davon abgesehen, bewegt sich alles was in dem Sinne ausgefallen ist, dass es von der Norm abweicht, sich in eine Richtung, die nicht nominell, aber tendenzell Störungswert hat. Der Unterschied zwischen ausgefallen und irre, ist graduell. Mit nem sehr fließenden Übergang. Eine Eigenschaft mit Störungswert ist ja keine Eigenschaft, die gesunde Leute nicht hätten. Sondern es ist die gleiche Eigentschaft, nur in anderer Ausprägung. Darum isses von der Sache her schon so, dass Frauen mit schrillen Haaren tendenziell häufiger gestört sind, als Frauen mit normalen Frisuren. Der Knackpunkt ist aber, dass Abweichungen von der Norm nix über die Qualität von Beziehungen aussagen. Zwei schräge Vögel können wunderbar zusammen passen. Man sucht sich komplementäre Partner. Frauen, die sich binden wollen, suchen sich Männer die sich auch binden wollen. Und Frauen die Schiss vor Bindung haben, suchen sich Männer die ähnlich Schiss haben. Die beispielsweise ein paar hundert km weit weg wohnen. Sodass schon mal damit eine gewisse Distanz sichergestellt ist. Und die auch alle möglichen anderen Gründe finden, warums mit Beziehung eh nicht klappt.

Werden die Frauen mit den komischen Faschingshaarfarben auch sein.

Sex existiert nicht. Weil die Frau nicht existiert. Tatsächlich ist die Frau nur ein Sympthom des Mannes. Sagt Lacan. Also such dir ein anderes Hobby.

Dann lass mal knacken. Mit Anfang 30 wird langsam Zeit.

Also, ich hab die Story jetzt zweimal überflogen und trotzdem keine Idee, worum es gehen soll. Darum mal grundsätzlich: So wie du hier rüberkommst, würd ich sagen, dass du ein paar Schritte neben dir stehst. Und zwar mit ner ziemlich verkopften Tendenz. Das kannste entwickeln, indem du nen besseren Draht zu deinen Emotionen aufbaust. Intuition und so. Wär aber weniger was für PU, und eher für nen Therapeuten. Genauer gesagt, nur für nen Therapeuten. @endless enigma schreibt sinngemäß, dass persönliche Entwicklung bei den Theman anfängt, die du dich nichtmal traust in dein geheimes Tagebuch zu schreiben. Das trifft den Nagel aufn Kopf. Also Kompressionshemden weglassen und so, das kannste alles machen - nur gibts auch jeder Menge Leute, die in gedigenem Outfit neben sich stehen. Darum mal überlegen, ob du nicht da anfängst, wo du am meisten Schiss vor hast.

Merkste selbst? Wie das Argument für die meisten User hier aussieht, kannste auf den letzten drei Seiten lesen: Völlig unabhängig von PU ist es allgemein bekannt, dass sowas ne ganz schlechte Idee ist. Sollte dir inzwischen klar sein. Darum erstaunt es, dass du die gleiche Frage nochmal stellst. Denk doch mal nach. Wenn du als Kind als Maßstab dafür herhalten müsstest, auf wen deine Mutter sich gefühlsmäßig einlassen würde. Wie würdeste das finden? Und was sagen solche Mindsets über die beteiligten Erwachsenen aus? Einigermaßen klar, was bei euch schief läüft?

Wo waren die eigentlich damals alle so plötzlich hin verschwunden?

Pfff... Durch sowas darfste dich nicht nervös machen lassen. Und schon garnicht aus der Reserve locken lassen. Anstelle dessen zeigste ihr mal, wie man das als Mann der Tat macht. Also völlig gnadenlos. Schreib ihr: "Morgen Abend um halb sieben? Zieh Deinen dicken Pulli an. Und flache Schuhe! Ich hol Dich ab." Dann schleppst du sie irgendwohin, wo sie Schnappatmung bekommt wegen Overkill an Romantik. So im Sonnenuntergang mit Pizza und Bier auf die Kaimauer und dann einen Ring aus dem Kaugummiautomaten auspacken. Und dann erklärste ihr, warum es ihre Berufung als Frau ist, dir als Mann zu gehorchen. Und so. Kurz gesagt: Mach sie einfach glücklich. Die Kleine ist doch klasse. Bischen ungeschickt zwar, aber ihr seid ja auch noch was jünger. Würd ich mal schätzen. Da darf man schon mal nett sein zu ihr. Und wenn sie nächstesmal mit sowas ankommt, legste noch ne Schippe oben drauf.

Genau. Hab ich auch nix von geschrieben, dass du das machen sollst. Weils eben deren Kaffee ist. Wie du schon schreibst. Ist allerdings ausgesprochen schwer umzusetzen. Weils schnell passiert, dass du dich mit deiner Kleinen solidarisierst. Wegen rosaroter Brille. Da musste aufpassen. Von der Sache her isses so, dass es nicht dein Kaffe ist, was Mutter und Vater für ein Verhältnis haben. Und genauso isses nicht der Kaffee der Mutter, was Vater und Sohn in ihrer Zeit so treiben. Wenn der Typ den Kleinen bei den Großeltern abladen sollte, dann ist das natürlich nicht so dolle. Damit kommen Kinder aber klar. Schädlich ist dagegen, wenn die Mutter nicht so dolle findet, was der Vater macht. Also schädlich für den Nachwuchs. Der identifiziert sich mit beiden Eltern. Und wenn die sich gegenseitig ablehnen, dann muss er jeweils den Teil von sich selbst ablehnen, bei dem er gerade nicht ist. Ist scheisse fürs Selbstwertempfinden. Darum die beiden Tips von mir. Die beide nix mit euch zu tun haben, sondern ganz grundsätzliche Sachen sind. Zum einen, dass in dem Alter sehr viel häufigerer Kontakt nötig ist. Und zum anderen, dass die beteiligten Erwachsenen sich zusammenreissen und sich gegenseitig wertschätzen müssen. Alles andere ginge auf Kosten des schwächsten Beteiligten. Also vom Kind. Gerade darum sind die Bindungsabbrüche so problematisch. Wegen der Identifikatoin mit den Bezugspersonen. Wobei es natürlich auf jeweilige die Bindung ankommt. Kommen Oma und Opa seit Geburt nur alle paar Wochen mal vorbei, dann ist es kein Problem, wenn das so bleibt. Oder auch was weniger wird. Haben Oma und Opa im gleichen Haushalt gewohnt, und sind wichtige Bezugspersonen - dann wär scheisse wenn die nur noch alle paar Wochen auftauchen. Und wenn man davon ausgeht, dass es gut ist, zu beiden Eltern tragfähige Bindungen aufzubauen, dann sollte es Bindungskonstanz geben.

Wenn sie auf Whatsapp nervt, stellste sie halt auf stumm. Save. Genau. In der Kommunikationswissenschaft gibts den Grundsatz, dass alleine der Empfänger die Bedeutung einer Botschaft definiert. Sind ja auch Tests. Nur fällste halt eben genau dadurch durch, dass du die Tests ernst nimmst. Das sie dich testet zeigt ja nur, dass sie an dir interessiert ist. Darum kannste sie für respektloses Anschauzen gerne bestrafen. Wenns euch beiden Spaß macht. Kannst es genauso gerne ignorieren. Je nachdem. So oder so ist der Knackpunkt aber, dass es ihr Drama ist, das du nicht ernst nimmst. Und du gleichzeitig sie sehr ernst nimmst. Also sie als Person.

Ne, das mit dem Doppelpack würd ich ganz schnell wieder streichen. Und wenn sie gucken wollen sollte, wie der Kleine reagiert, dann würd ich ihr nen Vogel zeigen. Und ihr erklären, dass ihr Kind ihr Ding ist. Und nicht deins. Wenn -dreimal wenn- wenn ihr beiden euch in nem halben Jahr auch noch gut versteht. Und ihr die Wochenende gut rumbekommt. Dann fahrt ihr mal zusammen für ne Woche in den Urlaub. Und das wiederholt ihr dann nochmal für ne Woche. Und wenn ihr merkt, dass das alles cool ist - und ihr ne gute Beziehung führt, aus der mehr werden könnte. Dann machste ab und zu auch mal was mit ihr und dem Kleinen zusammen. Mit Betonung auf ab und zu. Also selten. Bis dahin machste aber noch was ganz anderes. Nämlich dezent anstoßen, dass der Kleine mehr Zeit mit seinem Vater verbringt. Das aus zwei Gründen: Zum Einen ist jedes 2. Wochenende viel zu selten für so kleine Kinder. Mit zwei Jahren können die Zeiträume von länger als drei Tagen noch nicht überblicken. Sehen die den Vater nur alle zwei Wochen, dann sind das in der Welt von einem Kleinkind immer wieder kleine Bindungsabbrüche. Und das ist nicht gut. Um ne tragfähige Bindung zu erhalten und auszubauen, brauch er öfters Kontakt mit seinem Vater. Beispielsweise jedes 2. Wochenende und zusätzlich zwei Tage unter der Woche und eins kurz vor oder nach dem freien Wochenende. Theoretisch sollte man sich da zwar nicht einmischen. Weils nicht dein Ding ist. In der Praxis bewährt es sich aber oft ausgesprochen gut. Weils klar macht, dass es das Ding von ihr und vom leiblichen Vater ist. Und du nicht die Mutter nur im Doppelpack mit ihrem Kind bekommst. Sondern die Mutter Teil von nem Dreierpack ist, das es schon gibt. Weil der Kleene schon einen Vater hat. Und du ganz klar nicht in die Rolle rutschen möchtest. Beziehungsweise gerutscht werden möchtest. Anstelle dessen biste der Typ, der sie vögelt als ob es kein morgen gäbe. Und zwar immer, während der Kleine bei seinem Vater ist. Was von dir aus ausgepsrochen oft sein kann. Und zwar nicht, weil er abgeschoben wird, damit die Mutter sich vergnügen kann. Sondern weils cool ist, wenn er beim Vater ist. Und die dadurch freie Zeit verbringt sie mit dir. Idealerweise gehste übrigens erstmal mit dem Vater nen Bier trinken, bevor du ihren Nachwuchs kennenlernst. Von wegen Prioritäten - und der Idee nach dem ersten Date gucken, wie du aufs Kind reagierst.

So ne Schleife gibts nur, wenn du mitspielst. Geht damit los, dass du dich angegriffen fühlst. Geht damit weiter, dass du ihr Verhalten verändern willst. Und endet damit, dass du Angst hast, damit zu scheitern. Ist letztendlich nur ein Machtspielchen. Was ja an sich kein Problem ist. Wenn sie 19 ist und du 28, dann wird eure Beziehung schon vor Vorneherein nicht in allen Bereichen auf Augenhöhe angelegt sein, sondern es wird wahrscheinlich in vielen Aspekten ein Gefälle geben. Schon was Lebenserfahrung angeht. Oder auch was ihre Depressionen betrifft. Ist insofern nicht an sich ein Problem, weil sowas durchaus Laune machen kann. Wird aber zu nem ziemlichen Problem, wenn du durch ihre Tests fällst. Also dich angegriffen fühlst, wenn sie dich anzickt. Eine FB, die irgendwas um 16 Jahre jünger war, hat mich wochenlang angehimmelt wie nix gutes. Dann kam irgendwann "Eh, du Assi." "Nenn mich nicht Assi." "Aber das mein ich doch nicht so. Ich mein das doch nett. Das sagt man doch so. Das ist ein Kompliment." "Ja, und nenn mich nicht Assi." "OK" Das hat ihr gefallen. Und sie hat gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. Ich glaub, nach ein paar Wochen hat sie mich dann wieder Assi genannt, aber das ist mir in dem Moment nicht aufgefallen. Worüber sie wohl etwas entäuscht war. Weil letztes mal hatte es doch auch so gut funktioniert. Und ihr so Spaß gemacht. Eine anderne FB, die eine ausgesprochen große Klappe hatte -undzwei Jahre älter war, als ich- hat sich irgendwann mal für irgendeinen Spruch entschuldigt. Den ich auch komplett überhört hatte. So kannste das machen. Warum hörst du überhaupt zu, wenn eine 19-Jährige dich anzickt? Tut dir doch nix. Im Gegenteil. Wenn sie ne große Klappe riskieren möchte, dann laß ihr doch ihren Spaß. Und wenn du Spaß dran hast, dann gehste drauf ein. Indem du ihr für ihr frechen Mundwerk den Hintern versohlst. Auf den Balkon sperrst. Oder über den Küchentisch biegst. Also, wenn sie drauf steht. Ansonsten natürlich nur methaphorisch. Und so. Soll ja kein Aufruf zur Gewalt sein hier. ...äh? Ja... Ahm? Irgendwas war da noch? Genau. Augenhöhe. Wenn ihr so kleine Dominanzspielchen spielt, dann muss dir klar sein, dass das nix anderes als ein albernes kleines Spielchen ist. Hat sie halt Freude dran. Und wenn so ihre Träume ausschauen dann läßte dich halt drauf ein. Nur darfste dich davon nicht persönlich angegriffen fühlen. Und zwar überhaupt garnicht. Und in anderen Situationen läßte sie mit entscheiden. Weil sie ist erwachsen und kann das. Klar, was gemeint ist?

Kommt drauf an. Willste weiter Drama, dann reagierste weiter so wie bisher. Also beschwerst dich über sie. Willste deine Ruhe, dann sagste ihr das. Und läßt dich nicht mehr nerven. Und vor allem tipperste nicht zurück. Willste ne erwachsene Beziehung, dann fängste selbst damit an. Und läßt sie so, wie sie ist. Und so weiter. Vor allem aber läßte den Quatsch von wegen, dass du für sie da wärst wenn sie traurig ist - und dich gleichzeitig emotional abkoppelst. Das machen zwar viele Paare so, läßt aber den jeweils anderen sozusagen am ausgestreckten Arm verhungern. Erst du sie, weil du sie auf Distanz hälst. Und in Folge sie dich, wenn sie sich anderweitig Nähe sucht. Was dahinter steckt, ist meist das Gefühl von Überforderung. Von ihr, weil sie mit Depressionen natürlich überfordert ist. Also wenn sie tatsächlich Depressionen haben sollte. Kann auch einfach nur Spätpubertät sein. Und von dir, weil du dich damit überfordert fühlst, ihr helfen zu müssen. Versuchs darum mal anders: Wenn sie traurig ist, dann biste mit ihr traurig. Indem du mit ihr fühlst. Ohne dabei Bedingungen zu stellen. Also nicht mehr "Wenn du traufig bist, dann bin ich da - aber wenn du einfach gehst, dann nicht." Weil das ist Quatsch. Euer ganzes Getippe dreht sich darum, irgendwelche Bedingungen auszuhandeln. Darum laß die mal weg. Und versuchst mal ohne wenn-dann. Sie ist traurig? OK, isso. Nimmste sie in den Arm und sie darf sich ausweinen. Oder du läßt sie ohne Verabschiedung abauen. Ohne ihr das übel zu nehmen. Oder du gehst mit ihr feiern. Ohne zu erwarten, dass sie dabei gut drauf ist. Und so weiter. Wo wär da das Problem? Willste sie erziehen? Und ihr beibringen, was richtig und falsch ist? Würd ich lassen. Endet in 82% der Fälle im Ex-Back-Thread. Weil sie sich letztendlich nen anderen Typen sucht und du sie zurück haben willst. Also von "Ich muss noch lernen." Über "Ich lerne nicht, sondern texte genervt mit ihr." Zu "Ich texte nicht mehr mit ihr, sondern schreib genervt ins PU-Forum." Merkste selbst? Du koppelst dich emotional nicht ab. Sondern ihr bleibt beide sozusagen auf Halbdistanz. Darum der Vorschlag, dass du dich auf sie einläßt. So lange, wie es passt. Stichwort Rapport. Und dann wieder dein Ding machst. Wieso lernste nicht auf der Couch, während sie ihren Kopf auf deinen Schoß legt und sich erst ausweint und dann zum Blowjob übergeht?

Kanste mal aufhören in mein Telefon zu atmen?

Im Grunde mach ich nathlos da weiter, wo wir aufgehört haben. Und sie meist auch. Meist freu ich mich dermaßen sie zu sehen, dass sich eh alles von selbst ergibt. Also alles, was sich ergibt. Wenn sie hochschwanger und glücklich in festen Händen ist, dann freut man sich halt darüber für sie. Ist dann halt so. Von der haste dann ja auch garkeine Nummer, die du löschen könntest. Du Beta.

Ne, warum sollte man denn? War vielleicht nicht so schlau, aber leider geil. Vom Prinzip her ist das jetzt ein Ding zwischen ihr und dir. Und geht ihren Ex nix an. Darum würd ich wenn, dann mit ihr klären ob ihr die Klappe halten wollt, oder nicht. Musste nicht. Kannste aber. Dein schlechtes Gewissen macht dich ja auch sympathisch. Von der Sache her ist das Ding aber gelaufen. Niemand hat Schaden genommen. Ich mein, ist ja auch kein Weltuntergang sowas. Und passiert eh andauernd. Redet nur keiner drüber. Meiner Meinung nach, würds sowieso vielen Leuten viel besser gehen, wenn noch viel mehr kreuz und quer gevögelt würde. Und drüber geredet würde. Wenns in eurem Freundeskreis aber eher zu Stress führt, dann würd ich das Ding für mich behalten. Falls du die Kleine irgendwann mal heiraten willst, kannste ihn ja immernoch um Erlaubnis fragen.

Ist immer so. Und nicht nur bei Frauen. Ich hab gute Freunde, die ich durchaus mal ein paar Jahre nicht sehe.

Bist du heute etwas auf Krawall gebürstet? So wie ich mich kenne, würde ich nach ner halben Stunde amok laufen, wenn ich coachen müsste. Das passt schon, so wies ist. Gleichzeitig sind geade die therapeutischen Ausbildungen in meinem Job ausgesprochen hilfreich. In erster Linie wenns darum geht, Subjektivismen in der eigenen Arbeit zu kontrollieren. Genauer gesagt, zu kennen. Wenn ich mir beispielsweise die Stundensätze der Chefärzte und Profs in den hiesigen Privatambulanzen angucke, dann liegen die bei 100 EUR. Dafür bekommte einen Psychiater mit ein paar Jahrzehnten Berufserfahrung und bundesweit gutem Ruf. Andere Profs nehmen 200 EUR, aber das ist dann schon so an der oberen Grenze des Üblichen. Schaue ich mir dagegen das Honorar von privat befreundeten Coaches an, dann rufen sie so zwischen 150 und 200 EUR ab. Und ihr Chef fängt unter 300 EUR gar nicht erst an. Und das sind nicht Leute mit Jahrzenten Berufserfahrung und überregionalem Ruf. Sondern welche wie du sie beschreibst. Mit ein paar huntert Stunden Ausbildung. So gesehen stellt sich eher die Frage, warum man überhaupt zu nem Coach gehen sollte. Unterm Strich bekomme ich da für mehr Geld weniger Kompetenz. Wobei die Antwort möglicherweise gar nicht so unklar ist. Also warum Leute gerne zum Coach laufen. Wenn ich dem Chefarzt davon erzähle, dass men Chef mir schon wieder keine Gehaltserhöhung genehmigt hat, oder meine Freundin beim Einschlafen unbedingt Fernsehen muss. Und wie ich darunter leide. Dann werd ich wahrscheinlich Stirnrunzeln ernten. Und möglicherweise die Bermerkung, dass er noch andere Patienten hat. Bei nem Coach dagegen hab ich höhere Chancen, dass er sich anhört was mich bewegt, mit mir Lösungen sucht und ne Rechnung schreibt. Um es mal etwas böse zu formulieren. Kannste so nicht sagen. Gibt Jungs die das Ding mit den lösungsorientierten Kurzzeittherapien auf die Spitze treiben - und ihre Interventionen auf 20 Minuten beschränken. Und es gibt Coachies, die über Jahre alle zwei Wochen ne Stunde beim Lieblingscoach buchen. Nicht wenigen Leuten, die jahrelang zu Threapeuten gehen, wäre mehr damit geholfen, wenn sie öfters mal mit ihrem Freundeskreis reden würden. Die sind bei Coaches genauso gut aufgehoben, wie bei Threapeuten. Aber wenn du ein ernsteres Thema hast, dann machts Sinn sich nen guten Therapeuten zu suchen. Auch dann, wenn man keine Therapie brauch.

Also, ist nur meine Erfahrung - aber von dem knappn Dutzend Heilpraktiker die ich kenne, würd ich durchgehend die Finger lassen. Mit Ausnahme von einem. Der ist studierter Pädagoge, promovierter Psychologe, Leiter von zwei Beratungsunternehmen, einer Klink, hat ein halbes Dutzend therapeutische Ausbildungen - und ist selbst noch als Berater tätig. Der hat den Heilpraktiker gemacht, um sich rechtlich abzusichern. Weil er keine Zeit mehr frei hat, für den psychologischen Psychotherapeuten - und in seinen Beratungen immer wieder an der Grenze zur Therapie kratzt. So Leute gibts auch. Und die sind meist auch gut. Bei den Lebens-und Sozialberatungen freier Träger hat es inzwischen auch meist durchgehend sehr gute Leute. Zwar mit Ausnahmen -gibt auch da ziemliche Katastrophen- aber im Allgemeinen sind die Standards hoch. Durch die Qualitätssicherung der Träger. Also hier in Deutschland. Ich glaub, bei euch in Österreich ist es wieder etwas anders. Supervisoren brauchen hier bei uns auch keine Zulassung, wie Herzchen schon schreibt. Darum der Tip, einen mit Approbation zu suchen. Also einen, der den psychologischen Psychotherapeuten hat. Der wird nicht so viel teuer sein, als ein Coach - aber die Chancen sind höher, das er mehr auf dem Kasten hat. @Herzdamevon den Begrifflichkeiten her ist das so. Hilft aber nicht unbedingt bei der Suche nach nem passenden Fachmann. Coaches die systemisches Lehrbuch-Coaching hinbekommen, findeste schnell. Solche Ausbildungen hab ich auch ein paar. Und Therapeutische dazu. Ich würde mir aber wie ein komplettes Arschloch vorkommen, wenn ich mich Coach nennen und Leuten für Kohle einen vom Pferd erzählen würde. Einerseits weil das nix für mich ist - und andererseits weil meine Ausbildung dafür bei weitem nicht ausreicht, und es mir nicht zuletzt vor allem an Erfahrung und absichernden Strukturen fehlt. Darum: Wenn mein Thema ist, dass ich jedes Jahr meine Steuererklärung zu spät abgebe. Oder nur die Woche nach Neujahr ins Fittnesstudio gehe. Dann kann ich damit bei nem Coach aufschlagen. Ist dann wunderbar. Und wenn der noch ein paar schlaue Tips darüber hinaus hat - um so besser. Wenns aber um ne gewaltgeprägte Kindheit geht - dann sollte ein Coach da nix dran rumschrauben. Da brauchs jemanden, der sich auf einen breiteren Background stützen kann.