Aldous

Natürlich bremst mich die Langeweile aus. Glaub ich nicht. Du fühlst dich vieleicht ausgebremst. Aber es ist nicht so, dass Langeweile dich tatsächlich ausbremsen würde. Oder kannst du erklären, wie das konkret funktionieren sollte? Langeweile an sich, ist nicht mehr und nicht weniger als eine Emotion. Darum kann Langeweile an sich dich nicht ausbremsen. Oder glaubst du wirklich, dass deine Langeweile dich zu irgendwas zwingen, oder dich von etwas abhalten könnte? Es ist es nicht deine Langeweile an sich, die dich ausbremst, sondern deine Haltung gegenüber deiner Langeweile. Konkret: Langeweile bremst dich dann aus, wenn du der Langeweile das Kommando über dein Handeln überläßt. Oder, noch konkreter: Wenn du Langeweile als Grund nimmst, um etwas nicht zu tun. Selbstverständlich ist das nicht. In dem Moment, in dem du merkst, dass du dich langweilst, bist du gleichzeitig frei etwas tun, mit dem du dich nicht mehr langweilst. Dann hört die Langeweile auf. Wenn du das nicht tust, sondern wartest bis die Langeweile lästig wird, dann liegt das nicht an der Langeweile, oder den äußeren Umständen - sondern an dir. Du könntest jetzt zwar sagen, dass du wegen äußeren Umständen nicht frei wärst - beispielsweise, weil du in der Schule sitzen müsstest. Aber das wäre nicht zutreffend. Faktisch bist du alt genug, um die die Schule zu schmeissen - wenn du wolltest. Du musst also nicht in der Schule sitzen, sondern bist freiwillig dort. Hast du schon mal von diesen Zen-Mönchen gehört, die Muster in Kies harken? Eine an sich völlig sinnlose Tätigkeit. Wenn jemand durch den Kies läuft und das Muster zerstört, ziehen die Mönche wieder ein neues Muster. Ohne sich zu ärgern, ohne sich zu langweilen und ohne zu glauben, dass sie Zeit verschwenden würden. Und wenn irgendwelche Mönche in Asien etwas können, dann kannst du das auch. Insofern ist es nicht selbstverständlich, dass du dich langweilen, deine Tätigkeiten als lästig empfinden und deine Zeit als vegeudet ansehen musst. Vielmehr liegt es an dir, wie du deine Situation gestaltest und empfindest. Nicht an der Schule, nicht an den Lehrern, nicht an etwas anderem, sondern an dir. Die klügsten 2,2 % der Bevölkerung.

Einfachste und sinnvollste Übung dafür: Launen als normalen und sinnvollen Teil von dir akzeptieren und zulassen. Launen sind unter anderem Hinweise. Langeweile kann beispielsweise ein nützlicher Hinweis darauf sein, dass du unterfordert bist. Wenn du Langeweile nur als lästig empfindest, bremst du dich selbst aus - und läßt dich von der Laune unterkriegen. So würde ich mich auch gegenüber HBs positionieren. Wenn du mies drauf bist, dann ist das so. Steh dazu. Gibt keinen Grund, sich zu verstecken. Im Gegenteil erzeugt es durchaus Anziehung, wenn man authentisch ist. Dazu gehört, dass man dazu steht auch mal mies drauf zu sein. Fieldtested. Ich hab übrigens auch im Leistungskurs in der letzten Reihe unter der Bank das Fachbuch gelesen - während die Lehrerin mit den Mädels in der ersten Reihe über Schminke und Diäten diskutierte. Soweit so gut. So wars damals halt - und ich hab trotzdem was gelernt. Hochbegabt bin ich übrigens auch nicht. Dämlich war möglicherweise, dass ich mich immer wieder mit den Lehrern angelegt hab, die mich langweilten. Das hat mir den Abispiegel ziemlich versaut. Möglicherweise wars aber auch genau richtig so. Ist ja nicht unbedingt nur gut, wenn man mitten in der Pubertät schon anfängt, sich anzupassen. Bischen Reibung kann auch ganz gut für die Entwicklung sein.

Wir meinen zwei verschiedene Dinge. Du beschreibst, dass du dich von deinem alten Umfeld gelöst hast. Das ist was anderes, als sich von der eigenen Vergangenheit zu lösen. Die Leute, die dich gemobbt haben, sind nicht deine Vergangenheit. Das sind nur andere Leute. Nachdem du dich von den Leuten gelöst hast, hast du dich entwickelt. Das ist ne gute Sache. Nicht gut wäre aber, wenn du dich von dem Teil von dir selbst lösen wolltest, den du als nerdige Vergangenheit ansiehst. Das ist deine Biografie. Die wird immer ein Teil von dir sein. Den Teil abzulehnen bedeutete, sich selbst ein Bein zu stellen. Den Teil zu akzeptieren und anzuerkennen, bedeutet Selbstwertgefühl zu entwickeln. Sichtwort HSE. Kanns sein, dass du selbst Angst vor ner Therapie hast? Aber im Ernst: Motivation und Balsam für die Seele durch äußere Erfolge und Entwicklung des inner games gehen Hand in Hand. Das Eine beeinflusst das Andere. Wenn du Typen hinter dir lässt, die dich mobben, dann gehts dir besser. Wenns dir besser geht, hast du mehr Energie, um dein inner game zu entwickeln - beispielsweise durch ne Therapie. Wenn du dein inner game entwickelst, wirst du nettere Leute kennenlernen. Das wirkt sich wieder positiv aufs inner game aus. Usw.

Würd ich nicht machen. Die eigene Biografie ist ein Teil von dir. Sich davon zu lösen ist nicht möglich - und würde auch nichts bringen. Mehr bringt es, sich so zu akzeptieren, wie man ist. Mit allen Details des eigenen Lebenslaufs und allen persönlichen Eigenschaften. Das ist das, was ich mit PU-Nerd meine. Warum sollte es gut sein, einem System zu folgen - und dafür seine eigene Individualität zurückzustellen? Durch eine Therapie kann man sein Empfinden wesentlich verändern und seine Denkmuster erweitern. Insbesondere kann man sich dadurch persönlich besser fühlen. Das hat in der Regel erstaunliche Auswirkungen auf den Umgang mit sich selbst, und dadurch auch auf den Umgang mit anderen Menschen - das schließt Frauen mit ein.

Hört sich nach ner guten Idee an! Such dir einen Psychologen, der einerseits fachlich gut ist und andererseits auf persönlicher Ebene zu dir passt. Das erfordert in der Regel etwas Suche. Leider sind viele Therapeuten fachlich nicht gut - und von den wenigen Guten musst du dann auch einen erwischen, zu dem du einen persönlichen Draht aufbauen kannst. Also nicht aufgeben, wenns nicht auf Anhieb passt. Ist normal, wenns etwas dauert, bevor man einen Guten findet. Du schreibst, du warst ein Nerd. Bedeutet das, du willst kein Nerd mehr sein? Dann würd ich aufpassen, dass ich nicht zum PickUp-Nerd werde. Wobei ein paar Nerd-Eigenschaften ganz nützich sein können. Sich auf etwas zu fokussieren und es konsequent zu verfolgen ist ne Kompetenz. Kommt halt nur drauf an, dass es nicht die einzige Kompetenz ist, die man verfolgt - sondern, dass man auch noch andere Dinge im Leben macht. Insodern würd ich mehrere Sachen parallel verfolgen. Grillparty mit dem SC, PU, Therapie, Uni - und was sonst noch so Spaß macht. Und ab und an auch mal einfach nix machen - und nur Spaß haben. Das kann entspannen.

Da liegt dein stickung point: Du hast nen Tunnelblick. Ich hab das infantilen Trotz genannt, ums deutlich zu machen. Das "entweder oder", ist ein Glaubenssatz aus deinem inner game. In der Realität existiert dagegen immer ein Haufen weiterer Möglichkeiten. Eine Elegante beschreibt beispielsweise The Bloke in seinem Posting. Eine Unkomplizierte beschreibt PP. Und das sind nicht die einzigen Möglichkeiten. Was hinter dem "entweder-oder" Glaubenssatz steckt, ist Machtkampf. Du willst, dass andere tun was du willst. Damit erzeugst du Widerstand. Du kannst einen drauf lassen, dass sie genau gemerkt hast, dass du unbedingt deinen Willen durchsetzen willst. Es geht dann nicht mehr um die Frage Blasen oder nicht Blasen - sondern darum, wer sich durchsetzt. Im Kindergarten ist derjenige dann der "Bestimmer". Das kann durchaus legitim sein, wenn beide den Machtkampf wollen. Beispielsweise, weil beide so ticken. Gibt Ehepaare, die das Spielchen jahrzehntelang so durchziehen. Spaß macht denen das zwar kaum und sie vögeln meist auch seit jahrzehnten nicht mehr - aber sie kennen es halt nicht anders und haben damit wenigstens was zu tun. Wenn beispielsweise deine Eltern so ein Spiel spielen, dann wüsstest du, woher du den Glaubenssatz hast. Ein anderes legitimes Beispiel wäre eine devote HB, die drauf steht, dass du tust was du willst und sie im Bett unterbutterst. Dann legt man vorher explizite Spielregeln fest, was geht und was nicht. Mal überspitzt: Wenns nur die beiden Optionen gibt, dass es entweder nach deinem Willen gehen muss, oder du dich respektlos behandelt fühlst - wie willst du dann überhaupt entspannt mit anderen Leuten auskommen? Es liegt nicht an deiner Persönlichkeit. Es liegt nur an dem Glaubenssatz, dass es respektlos wäre, wenn sie nicht tut, was du willst. Mit dem Glaubenssatz machst du dich von anderen abhängig. Du wirst needy. Weil du dein Selbstbild davon abhängig machst, wie andere dich behandeln. Faktisch ist es doch so: Jeder hat einen eigenen Willen. Dabei ist der eigene Wille immer anders, als der Wille von Anderen. Ist so. Sonst wärs kein eigener Wille. Wenn sie nun etwas anderes will, als du - dann ist das nicht respektlos. Es ist schlichtweg ihr eigener Wille. Das ist völlig OK so. Es bedeutet nicht, dass sie dich herabwürdigt, oder respektlos behandelt. Du glaubst möglicherweise, dass es so wäre - es ist aber nicht so. Ne Alternative wäre, den Glaubenssatz mit dem "entweder - oder" aufzugeben. Sich selbst so zu respektieren, wie man ist - und sie so zu repsektieren, wie sie ist. Sie einfach so zu lassen, wie sie selbst sein will - und zu schauen, was dann passiert. Irgendwas wird passieren. Daraus ergeben sich dann neue Handlungsoptionen für dich.

Wie du schon schreibst: Die Mindfucks existieren nur in deinem Kopf. Darum: Trotzdem eskalieren. Lass die Mindfucks ruhig dein Gehirn ficken. Das ist schon OK so. Mindfucks hat jeder - und man . Man muss sich von Mindfucks aber nicht davon abhalten lassen, eine gute Zeit zu haben. Entspann dich, fahr Kino, entpann dich weiter, küss sie - und schau was passiert. Falls sie blockt, bleibst du entspannt - und die guten Zeiten gehen trotzdem weiter. Das machst du nicht nur bei ihr so, sondern auch bei jedem anderen Date.

Macht dich kurz wach hilft dir aber nicht besser zu denken.Bei Müdigkeit erhöht Koffein die Konzentrationsfähigkeit. Sprich, du wirst wieder wach. Ist also genau das, wonach du suchst. Besser denken kannst du damit natürlich nicht. Lediglich genauso gut, wie sonst auch. Wenn das nicht gut genug ist, dann bist du nicht zu müde, sondern überfordert.

Damit betaisierst du dich selbst. Sie will nicht. Das ist so. Warum das so ist, darüber kann man spekulieren. Sicher ist aber, dass sie um so weniger wollen wird, je mehr du trotzig mir dem Fuß aufstampfst und rufst: "Ich will aber." Das ist infantiler Trotz. Das wirkt auf keine normale Frau anziehend. Alpha und Führung sehen anders aus. Alpha bedeutet, sich selbst wertzuschätzen. Sich selbst wertzuschätzen bedeutet automatisch, andere ebenfalls wertzuschätzen. Sich selbst und andere wertzuschätzen, ist das Gegenteil davon, sich selbst auf eine höhere Ebene als Andere stellen zu wollen. So ein hirarchisches Denken, macht nur dann Sinn, wenn man ein geringes Selbstwertgefühl hat und sich selbst erhöhen will, indem man andere abwertet. Im Prinzip ist das hirarchische Denken, auch das Denken des Niceguys, der die Frau auf ein Podest stellt. Das ist natürlich Blödsinn. Wenn man Frauen früher auf ein Podest gestellt hat, dann kommt man allerdings nicht weiter, wenn man sich jetzt selbst auf ein Podest stellt. Weiter kommt man, wenn man das Podestdenken aufgibt. Wenn man sein Denken verändert. Führen bedeutet, Angebote zu machen. Nicht mehr, nicht weniger. Sind die Angebote gut, werden sie angenommen. Sind sie schlecht, dann führt man nicht. Du hast ihr ein Angebot gemacht, das sie abgelehnt hat. Das ist so. Wenn du Alpha bist, akzeptierst du das. Wenn du lieber mit dem Fuß aufstampfst, darfst du nicht erwarten, dass andere dir folgen. Im Gegenteil. Lies dir den Post von Bloke nochmal durch. Da steht drin, wie man gute Angebote macht - und dadurch führt.

Don't tell people how to do things. Tell them what to do and let them surprise you with their results. (George S. Patton)

Gar nicht. Gedanken kann man nicht ausschalten - man kann nur verdrängen. Verdrängen kann sinnvoll sein, wenn man irgendwelche Gedanken gerade nicht gebrauchen kann. Dauerhaft zu verdrängen, macht dagegen nur selten Sinn. Verdrängtes meldet sich irgendwann zurück. Meist um so stärker, je intensiver und länger man verdrängt. Sinnvoller als Verdrängen ist Sortieren. Sortieren bedeutet, die eigenen Gedanken und Emotionen danach zu ordnen, ob sie in der gegenwärtigen Situation hilfreich sind, oder nicht. Hilfreich sind alle Gedanken und Emotionen, die man hat. Alles, was Menschen tun, denken oder fühlen, hat irgendeinen Nutzen. Es kann allerdings sein, dass etwas, das in einer Situation nützlich ist, in einer anderen Situation eher stört. Dahingehend kann man sich sortieren. Der Nutzen von Eskalationsängsten kann beispielsweise sein, dass man sich an gesellschaftliche Regeln hält - und sich nicht blamiert. Beispielsweise halten Eskalationsängste uns davon ab, die unbekannte HB9 zu bespringen, die ahnungslos in der Warteschlange beim Bäcker vor uns steht. Hätten wir keine Angst, würden wir uns blamieren. Dahingehend ist es gut, dass wir Eskalationsängste haben. Und es ist auch gut, auf diese Eskalationsängste zu hören. Bei deiner HB 8 auf der Couch waren die Eskalationsängste dagegen eher störend. Du hättest sie durchaus küssen können, ohne dass es Probleme gegeben hätte. Gedanken und Emotionen zu sortieren, kann man üben. Wenn du das nächste mal die Eskalastionsangst spürst, dann versuchst du nicht, die Angst zu verdrängen, sondern zu begrüssen. Geh davon aus, dass die Angst ein Teil von dir ist, der dir helfen will. Dir sozusagen gute Tips geben will. Dann überlegst du kurz, was die Angst dir sagen will - und prüfst, ob der Tip angebracht ist. Wenn die HB 8 auf der Couch dich nett anlächelt, gibts beispielsweise keinen Grund auf die Angst zu hören - und du kannst sie gleich küssen. Wenn sie dagegen noch etwas unsicher wirkt, fährst du vor dem KC noch etwas Kino. Mit der Zeit wirst du dadurch immer besser kalibrieren können, was angebraucht ist. Der positive Effekt des Begrüssens gegenüber dem Verdrängen ist, dass die Angst nicht mehr übermächtig wird - und du entscheiden kannst, was du tun willst und was nicht. In der Situation auf der Couch wird die Angst übrigens nicht die einzige Emotion gewesen sein, die du gesprürt hast. Eine weitere Emotion wird das Bedürfnis gewesen sein, sie zu küssen - also genau das Gegenteil von dem zu tun, was die Angst dir sagen wollte. Sortieren bedeutet insofern immer, die verschiedenen und teilweise widersprüchlichen Emotionen und Gedanken zu ordnen, die man in einer Situation hat - und dadurch entscheiden zu können, was für dich selbst das Beste ist. Dabei wäre es auch völlig Ok, auf die Angst zu hören und sie nicht zu küssen. Gemäß der alten Regel, dass HSE bedeutet, sich selbst mit allen Schwächen und Stärken annehmen zu können.

Hab ich mich verhört, oder heisst sie wirklich Eimer? Das kann doch nicht sein?

Möglicherweise ziehst du unglücklich Verliebte unbewusst an, bzw. suchst sie dir aus. Aber auch dann gibts keinen Grund, daraus ein Problem zu machen. Eine aktuelle FB wollte mir anfangs auch immer wieder von angeblich schwierigen Exfreunden erzähen. Das ging schon beim ersten Date los. Wir standen in einer ewig langen Warteschlange vor einem Museum. War einer der ersten sonnigen Tage, alle hatten gute Laune, es gab Getränke, Borscht und ungarische Musiker. Wir hatten echt netten Smalltalk über alles, was uns grad einfiel. Irgendwann fing sie damit an, sie hätte die falschen Leute kennengelernt und irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht. Sie hatte ihren ersten Satz halb fertig, da saß ich schon auf einer nahestehenden Bank und unterhielt mich mit einem anderen Typen - der dort auch Pause von seiner Begleitung machte. Sie hielt derweil unseren Platz frei. Es hat zwei Wochen gedauert, bis sie das nächste mal versuchte, sich zu bedauern. Seitdem ich auch dann nicht darauf einstieg, unterhalten wir uns über Themen, die uns beide interessieren. Komplizierter wirds nicht. Warum sollte es auch?

Wenn das so wäre, gäbs keinen Bedarf für PU.

Mit persönlichem Kontakt meine ich nicht, sich zu melden, oder physisch anwesend zu sein. Persönlicher Kontakt beginnt mit Rapport und Comfort - das sind erstmal Bestandteile der Verführung. In einer LTR wird dieser persönliche Kontakt dann immer mehr erweitert. Wie weit, hängt davon ab, was man will. Manche Leute öffnen sich dem anderen sehr weit. Dann entsteht viel Nähe. Andere bleiben mehr auf Distanz. Beides ist legitim. Jeder kann das so machen, wie er will. Bei dem Thema gibts einen Grundkonflikt. Jeder Mensch hat gleichzeitig das Bedürfnis nach Nähe und das Bedürfnis nach Autonomie, bzw. Distanz. Die beiden Bedürfnisse sind gegenläufig. Bei zu viel Nähe fühlt man sich eingeängt - bei zu viel Distanz einsam. In LTRs kommts drauf an, ein Gleichgewicht zu finden. Das kann durchaus darin bestehen, dass man sich immer wieder annähert und danach wieder entfernt. Ist in allen Beziehungen so. Problematisch wird das erst, wenn man unentspannt wird. Beispielsweise, wenn man Verlustängste bekommt, wenn der andere sich entfernt. Könnte momentan bei euch so sein. Du hast Schiss sie zu verlieren - sie hat Schiss, dass du sie verarscht hast. Darum: Entspann dich. Geh mit deinen Kumpels raus. Game andere Frauen. Lass es dir gut gehen. Bekomm den Kopf frei. Wenns du den Kopf frei und Lust dazu hast, rufst du sie an und gibst ihr den Fels in der Brandung. Es ist OK, so wie du bist - und es ist OK, so wie sie ist. Jeder hat Schwächen, jeder macht Fehler - das ist kein Grund für Drama. Dann lass alles sausen, was du als manipulativen Mist einschätzen würdest - und sei offen zu ihr. Wenn dir die Offenheit zu viel wird, schaltest du einen Gang zurück - ohne schlechtes Gewissen, ohne Rechtfertigungen, ohne Drama. In LDS steht sinngemäß: "Du kannst einer Frau um so mehr Raum in deinem Leben einräumen, je mehr du selbst auf eine gefestigte Existenz zurückgreifen kannst." Das ist der Punkt. Je mehr du mit dir selbst im Reinen bist, um so mehr kannst du dich anderen öffnen. Beides werden die meisten Frauen als anziehend empfinden. Ich hab keine Ahnung, welche Erwartungen sie an dich stellt - aber dass sie welche stellt, ist sicher. Wenn man jemanden kennenlernt, hat man immer ein Idealbild, von dem man hofft, dass der andere diesem möglichst weit entspricht. Im Verlauf des Kennenlernens wird dann dieses Ideal immer mehr durch die Relität ersetzt. Sie kann das schon sagen. Es wäre aber etwas infantil, dir die Schuld dafür zuzuschieben. Drum musst du dich darauf nicht einlassen. Sie kann sich durchaus etwas zusammenreissen. Du weisst also, was sie von dir erwartet. Gib es ihr einfach wieder, anstatt dich aus dem Frame werfen zu lassen. Gleichzeitig entspannst du dich und bietest ihr mehr persönlichen Kontakt an. Wenn sie darauf nicht eingehen will: Next.

Wie alt seid ihr beiden eigentlich? Jap! Hast du es schon mal mit Meditieren versucht?

Was passiert, wenn du dich weniger für Vergangenheit oder Internet interessierst - und mehr Spaß hast?

Hm - ich kenne keine unglücklich verliebten Frauen. Jedenfalls keine, die mir erzählen würden, sie wären es.

Ruder rumreissen bedeutet, etwas grundlegend anders zu machen, als zuvor. Bei dir ist es so, dass sie dich für manipulativ hält, Angst hat, du könntest Macht über sie haben, dass du nicht der coole Typ bist, für den sie dich gehalten hat, sondern dich hinter einer Maske versteckst, usw. Ruder rumreissen würde bedeuten, genau das nicht zu tun, was sie befürchtet. Konkret, dass du nicht versuchst, das Ruder in dem Sinne rumzureissen, dass du sie beeinflusst. Das wär ja auch eine gezielte Beeinflussung - also tatäschlich Manipulation. Du würdest damit also das Ruder gerade nicht rumreissen. Das Ruder tatsächlich rumreissen, würde bedeuten, den Gedanken aufzugeben, andere gezielt beeinflussen zu können. Versucht hast du das ja zumindest in dem Moment, in dem du sie angeschwindelt hast. Obs noch mehr Momente gibt, musst du selbst checken. Wenn du diesen Gedanken loslässt, wird sich deine innere Haltung verändern. Je weniger man versucht, andere zu beeinflussen, um so mehr kann man auf sich selbst achten. Das bedeutet, dass man authentischer werden kann. Das wird sie merken. Die innere Haltung verändern, ist allerdings nicht leicht. Das dauert. Lohnt sich aber, wenn man sich persönlich entwickeln will. Ich glaub übrigens nicht, dass PU der eigentliche Grund für ihr Drama ist. Hinter Drama steckt oft der Wunsch nach persönlichem Kontakt. Ich würd drum drauf tippen, dass du PU genutzt hast, um sie zwar einerseits an dich zu binden - sie andererseits aber auch auf Distanz zu halten. Das wäre auch vollig legitim. Machen Männer oft - und stört Frauen so gut wie immer. Die wollen engen persönlichen Kontakt. Bessern kann sich das, indem man den engen persönlichen Kontakt zulässt, sich aber trotzdem nicht abhängig macht. Also nicht betaisieren lässt. Dann muss man Frauen auch nicht mehr auf Distanz halten. Du hast auch keine Schuld. Alles was passiert ist, ist dass du nicht ihren Erwartungen entsprochen hast. Ihre Erwartungen sind aber ihr Thema - nicht deins. Zu deinem Thema wird das erst, wenn du glaubst ihren Erwartungen entsprechen zu müssen - und möglicherweise Schuldgefühle bekommst, wenns nicht so ist. Dafür gibts aber keinen Grund. Im Gegenteil. Wenn du dich hier eingelesen hast, wirst du sicher irgendwo gelesen haben, dass man sich selbst mit allen Schwächen und Fehlern akzeptieren darf. Fang damit mal an. Damit reisst du das Steuer auch rum. Und wenn schon. Das schadet niemandem. Könnte man also ruhig machen.

Solche Sprüche sind das Resultat der vorhergehenden Dates. Veränder dein Game dahingehend, dass du der Preis bist.

Völlig egal, was du ab jetzt machst. Die Kleine wird alles misstrauisch darauf abklopfen, ob es sich um eine PU-Taktik handelt. Ich seh da nur zwei Möglichkeiten: 1. Sie lernt den neuen Funk kennen. Der neue Funk traut sich, die Kontrolle immer mehr loszulassen. Er gibt seine Taktiken, Rechtfertigungen, Erklärungen, Ausflüchte, usw. immer mehr auf und wird immer authentischer. Er akzeptiert sich selbst immer mehr so, wie er ist, begegnet anderen immer mehr auf Augenhöhe - und fühlt sich dabei saugut. Wenn die Kleine cool ist, wird sie dich dafür lieben. 2. Next.

Es gibt beim Game noch den Faktor "Frau". Wenn sie nicht so will, wie du, dann ist das so. Da kann man nix dran machen. Woran das jeweils liegt, kann man lange überlegen. Bringt aber nix. Es ist halt, wie es ist. Drum ist der Tip von Spezi gut: Widme dich einfach anderen Frauen.

Es ist so: Man sucht sich unbewusst immer genau den Partner aus, den man gerade braucht. Es hat darum sehr viel mit dir zu tun, warum du dir sie ausgesucht hast - und warum eure Beziehung so läuft, wie sie läuft. Wenn es dich stört, wie die Beziehung läuft, dann kannst du daran was verändern. Dabei bringt es wenig, über sie nachzudenken. Mehr bringt es, bei sich selbst anzufangen. Bis hierhin hab ich dir wahrscheinlich nix Neues geschrieben. Mehr kann man dir aber auch nicht schreiben, weil du nichts über dich schreibst. Musst du auch nicht. Es reicht, wenn du selbst drüber nachdenkst, was du anders machen willst. Beispielsweise, indem du überlegst, wie du dir deine Beziehung wünschst - und dann anfängst, das für dich selbst umzusetzen. Beispielsweise so: Nicht schreiben - Anrufen. Das ist persönlicher. Und um persönlichen Kontakt geht es dir ja, oder? Beim Anruf keine Probleme wälzen, sondern bester Laune sein, ein paar Minuten lockeren Smalltalk führen, dann ein Treffen ausmachen. Beim Treffen ebenfalls bester Laune sein, sie verführen und mit ihr eine gute Zeit erleben. Wie wärs damit?

Würde sogar behaupten, Tandem und Gruppensitzungen bzw. Sitzungen mit Reflecting Teams sind hier sehr wertvoll um diesen Effekten aus dem Weg zu gehen... Es soll schon vorgekommen sein, dass einem Supervisor eines Therapeuten eines Borderliners erst in der eigenen Supervision aufgefallen ist, dass er Übertragungen übernommen hat. Ja - und es liegt in der Natur der Sache, dass ein eigenes Screening immer aus der eigenen Perspektive erfolgt. Darum ist es wertvoll, wenn man sich von einem Fachmann eine Auswahl an alternativen Perspektiven anbieten läßt. Daduch kann man sich meist wesentlich schneller entwickeln.

Paradox ist das nicht. Wenn man etwas wahrnimmt, also wenn es einen Sinnesreiz gibt, dann entstehen dazu im Gehirn sowohl Emotionen, also auch rationale Gedanken. Ein Sinnesreiz war beispielsweise dein Kinobesuch. Dabei entstehen im Gehirn die Emotionen zeitlich vor den rationalen Gedanken. Darum haben wir schon gefühlt, bevor wir überhaupt anfangen bewusst zu denken. Oder, anders gesagt: Was wir denken, hängt davon ab, was wir kurz davor gefühlt haben. Wenn man sich persönlich entwickeln will, dann ist rationales Wissen nützlich und wichtig - aber wesentlicher sind unsere Emotionen. Darum würd ich mich an deiner Stelle um deine Emotionen kümmern. Am besten mit einem Therapeuten, wie Shao schon vorgeschlagen hat. Dabei würd ich mich nicht an Begrifflichkeiten wie Borderline orientieren. Pathologisieren ist zwar bequem, bringt aber unterm Strich selten was.