Aldous

Leonie Thöne ist wieder auf Exploration.

Na ja - dann leg doch los, ohne ihr was zu beweisen zu wollen.

Schon mal das ausprobiert, was Tsukune vorschlägt?

Weil du glaubst einer Frau etwas beweisen zu müssen? Was willst du ihr dann noch beweisen? Warum läßt du sie nicht selbst entscheiden, was das Beste für sie ist? Du hörst auf, dich beweisen zu wollen, triffst dich mit ihr und verführst sie.

Sind sie - auch hätte der Typ ein Missverständnis wahrscheinlich von sich aus aufgeklärt, anstatt abzudampfen. Und: Über Behinderte lachen, ist ziemlich dämlich. Wenn du jemandem unterstellst, dass er so dämlich ist - und es stellt sich dann raus, dass du etwas falsch verstanden hast, dann stehst du selbst blöd da.

Wieso gehst du davon aus, dass es mit dieser Frau nicht klappt? Ordnest du dich dem Alpha unter und überläßt ihm das Feld?

Wenn er wegen ihrer Behinderung gelacht hat. Ein Kumpel von mir ist Journalist. Er hat mal erzählt, wie er von einer größeren rechtsextremen Kundgebung berichtet hat: Irgend ein Vollpfosten schwang eine sinnfreie Rede. Mein Kumpel war verkatert, nur mit einem Ohr dabei und in Gedanken noch bei der gestrigen Hochzeit seiner Schwester. Irgendwann begannen alle Umstehenden zu klatschen - und er bemerkte plötzlich, wie er lächelnd mitklatschte und dabei zustimmend nickte. Er war noch im Hochzeitsmodus. Ohne den Hintergrund zu kennen, hätte man ihn in dem Moment für einen Nazi halten können. Darum erst fragen, und dann schiessen. Gab ja keinen akuten Notstand, wegen dem du sofort handeln musstest.

Wo ist dann das Problem?

Imagine life as a game in which you are juggling some five balls in the air. You name them - work, family, health, friends and spirit - and you're keeping all of these in the air. You will soon understand that work is a rubber ball. If you drop it, it will bounce back. But the other four balls - family, health, friends and spirit - are made of glass. If you drop one of these, they will be irrevocably scuffed, marked, nicked, damaged or even shattered. They will never be the same. You must understand that and strive for balance in your life. (Brian Dyson, CEO von Coca Cola 1959-1994)

Es ist ein Spiel - kein Kampf.

Der Unterschied ist, ob du für deine Bedürfnisse selbst die Verantwortung übernimmst - oder glaubst, dass andere dafür zuständig sein könnten. Stichworte HSE und LSE. Und nicht versuchen, den Freund zu bashen. Das kommt nicht gut.

Wenn ein Mann die Erwartungen einer Frau nicht erfüllt, dann erzeugt nicht der Mann Leid bei der Frau - sondern die Frau bei sich selbst.

Bond würde sie vögeln und sich dann der nächsten schönen Frau widmen. Übrigens ganz im Gegensatz zu seinem aktuellen Darsteller: http://www.bz-berlin.de/leute/daniel-craig-findet-machos-laecherlich-article1564764.html#bzRSS

Wie war das noch? Du warst leidenschaftlich bindungsunfähig und entdeckst jetzt einen Familienwunsch? Da kann schon mal die Düse gehen. Ich kann dir im Fall der Fälle auch nur raten, einen guten Ehevertrag zu machen - und vor allen Dingen bis zur Familienplanung mindestens vier bis fünf Jährchen verstreichen zu lassen, in denen du die Frau in allen ihren Facetten kennen lernst. Und zwar egal, um welche Frau es sich handeln sollte. Ansonsten - was hast du zu verlieren?

Oder vor dem Geschehen. Sagt dir zirkuläre Kausalität was? Früher dachte man, Kausalität würde liniar verlaufen: Erlebnisse in der Vergangenheit beeinflussen, wie man die Gegenwart erlebt. Beispiel: Ein junger AFC traut sich seine Traumfrau anzusprechen - und bekommt einen hammermäßigen Korb. Das verunsichert ihn total, sodass er sich gar nicht mehr traut, Frauen anzusprechen. Irgendwann kam jemand darauf, dass es nicht die Vergangenheit an sich ist, die uns beeinflusst - sondern die Art, wie wir die Ereignisse der Vergangenheit erlebt haben. Sprich: Welche Bedeutung wir der Vergangenheit geben. Wenn der junge AFC sich irgendwann überlegt, dass die Traumfrau im Grunde gar nicht so traumhaft war und ihr Korb auch gar nichts über ihn persönlich aussagt - dann verändert er dadurch in der Gegenwart die Bedeutung der Vergangenheit. Dadurch ist er weniger verunsichert - und spricht die nächste Frau mit einer positiveren Haltung an. Das erhöht wiederrum seiner Erfolgschancen.

Gemeint ist was anderes. Beispielsweise lassen sich Probleme im "realen Leben" oft besser lösen, wenn man sich nicht die gute Laune verderben lässt. Andere Probleme gibt es überhaupt erst, wenn man sich die Laune verderben läßt. Selbstunsicherheit ist beispielsweise so ein Problem. Wenn du weisst, worauf ich damit anspielen will. Was die Leute dir hier sagen wollen ist, dass du die Dinge natürlich so sehen kannst, wie du es tust - es aber auch andere Sichtweisen gibt, die du auch einnehmen darfst. Wenn du willst.

Du fragst nach Selbstsicherheit. Dabei geht es ausschließlich um Gedanken - und nicht das, was du mit "realer Welt" bezeichnest. Wenn du dich unsicher fühlst, dann passiert das ausschließlich in deinem Kopf. Die Leute, die dich verunsichern, geben dir nur Impulse - verarbeitet und bewertet werden diese Impulse ausschließlich in deinen Gedanken. Sprich: Ob du dich verunsichern läßt, liegt in deinen Gedanken. Und diese Gedanken beeinflussen dann deine "Lebenskompatibilität" - also das, was du als die "reale Welt" bezeichnest. Indem du dich unsicher fühlst, und entsprechend agierst. Damit machst du es dir selber schwer. Wenn du beispielsweise schreibst, man könne sich "zu unrecht" gut fühlen - dann ist das ein limiting belief. Mehr nicht. Und zwar ein limiting belief, mit dem du nur bedingt selbstsicher werden kannst. Weil du glaubst, in deinem Empfinden nicht autonom zu sein, sondern eine Erlaubnis von außen zu benötigen. Die gibts allerdings nicht. Oder kannst du eine Erlaubnis nennen, die "real" existieren würde?

Souveränität hat viel mit Authentizität zu tun. Wenn du dein Naturell als Defizit siehst, bremst du dich selbst. Defizitär sind Eigenschaften ja nur dann, wenn sie nicht zur Situation passen. Also dann, wenn etwas von dir gefordert wird, was dir nicht entspricht. Ich würde die ganze Sache anders angehen. Sammel Erfahrungen und such dir mittelfristig einen Job, der zu deinem Naturell passt - bzw. schaffe dir eine Position, die zu deinem Talent passt. Wenn du es andersrum versuchts, und dein Naturell dem Job anpassen willst, wirst du ungleich mehr Energie investieren müssen - und deutlich weniger Zufriedenheit erlangen. Was mir auffällt ist, dass du fragst wie du dich persönlich anpassen kannst, und nicht danach, wie du zu besseren Ergebnissen kommst. Das gibts im Berufsleben zwar oft - ist aber nicht gerade effektiv. Unter dem Strich kann man ja immer über verschiedene Wege zum Ziel kommen. Wichtig ist dabei, die Ballance zwischen Anpassung und Effektivität.

Sag ihr, was Sache ist. Taktieren kannst du vergessen. Das merkt sie.

Ja. Die Frau kennt dich und will dich. Sie testet dich und wittert sofort, wenn du taktierst. Du hast nur die Möglichkeit, dich drauf einzulassen. Viel Erfolg!

Ein Psychoanalytiker würde dir wahrscheinlich erzählen, dass du dich unbewusst gegen eine manipulative Mutter wehrst. Als Kind ist man auf die Eltern angewiesen. Und Eltern sind -so wie alle anderen auch- nicht perfekt, sondern haben ihre Schwächen. Sprich: Sie meinen es mit ihren Kindern zwar gut, verbocken aber trotzdem irgendetwas in der Erziehung. Bei Müttern ist es oft so, dass sie sich emotional an ihre Söhne klammern. Das Kind erlebt die Mutter dann als übermächtig - und fühlt sich möglicherweise auch als erwachsener Mann immernoch ausgeliefert, wenn er es mit Frauen zu tun hat. Den Hass könnte man dann als eine nützliche Emotion erklären, mit der ein Mann sich gegen die befürchtete Vereinnahmung durch die Frau abgrenzt. Keine Ahnung, ob man das bei dir auch so sehen kann. Ist auch nicht unbedingt so wichtig. Solche Analysen sind nur als erster Schritt hilfreich. Man guckt sich dabei ja das Problem an. Ne Lösung findet man, indem man sich verändert. Dafür kann der Vorschlag von DeRo mit "The Work" ganz gut sein. Möglicherweise in Kombination mit Meditation. Ich würds genau andersrummachen. Erlaub dir, Bestätigung zu suchen und auch mal zu sagen, was du sagen willst. Und dann guck, wie es dir damit geht. Geben kannst du dir die Bestätigung letztendlich nur selbst - und du hast auch einen Teil in dir, der dir diese Bestätigung geben kann. Aber da niemand perfekt ist, ist es völlig normal, auch nach Bestätigung von Außen zu suchen.

Und, damit du selbst keinen Knacks bekommst. Du hast Scheisse gebaut. Das bedeutet nicht, dass du ein schlechter Mensch bist. Biete ihr an, dass du in Ordnung bringst, was du verbockt hast. Bedeutet jetzt nicht, dass ihr wieder zusammenkommen sollt, sondern dass man ne Lösung findet, mit der man sich wieder in die Augen gucken kann.

Fotografen, die ihre Modells beindrucken wollen, gibts wie Sand am Meer. Machs andersrum: Erst verführen - danach knipsen.

Hört sich doch ganz gut an. Letztendlich ists egal, wie es gelaufen ist. Wichtig ist, was du für dich selbst daraus machst. Das nonplusultra ist, zu tun was man selbst will. Oder fällt dir was besseres ein, was man tun könnte? Du scheinst dich dabei allerdings gerade selbst auszutricksen. Du willst nicht tun, was du willst - sondern dass sie tut was du willst. Du willst sozusagen einen Umweg über sie nehmen. Dadurch machst du es dir unnötig schwer. Weil man andere Leute nicht gezielt beeinflussen kann. Der gute alte Freud ist vor 200 Jahren mal angetreten um Leute zu analysieren. War ein schlauer Bursche und viele andere schlaue Köpfe haben in der Zwischenzeit ne Menge Zeit investiert, seine Analysen fortzuführen. Inzwischen wird aber immer klarer, dass Menschen zu komplex sind, alsdass man sie wirklich analysieren und verstehen könnte. Du wirst auch nicht verstehen, warum sie wie handelt. Du kannst dir zwar eine Theorie darüber bilden -und das kann dir auch helfen- aber wirklich verstehen kann man das Ganze nicht. Sie selbst übrigens auch nicht. Du kannst sie fragen und ihr zuhören - aber du kannst keine Informationen bekommen, mit denen du sie dann gezielt beeinflussen könntest. Was den alten Freud auf seine Theorien gebracht hat, war übrigens die Geschichte vom noch älteren Ödipus. Der hat ziemlichen Mist erlebt und verständlicherweise gings ihm deshalb ziemlich mies. Bis er am Ende der Story akzeptierte, dass es so ist wie es ist. Dadurch fühlte er sich besser. Klar wollte er nicht seinen eigenen Vater killen und seine eigene Mutter vögeln - aber es war so gelaufen, und er konnte es nicht mehr verändern. Er hätte zwar gerne die Vergangenheit verändert, aber irgendwann akzeptierte er, dass er es nicht konnte. Das half ihm, die Vergangenheit loszulassen und sich der Gegenwart zuzuwenden. Du hast eine LRT verloren. Das das schmerzhaft ist, ist normal. Was hilft ist loszulassen und zu akzeptieren - und dadurch offen für Neues zu werden. Beim Loslassen gibts übrigens einen witzigen Seiteneffekt. Loslassen ist nicht nur für dich schwer, sondern für deine Ex auch. Eine emotionale Bindung ist ja nicht von heute auf morgen völlig weg. Je mehr du sie losläßt, um so mehr wird sie sich zu dir hingezogen fühlen. Darum raten dir hier alle zum Freeze. Freeze bedeutet aber nicht, zu versuchen sie zu beeinflussen - sonst entwickelt sich daraus ein Ping-Pong-Spielchen - sondern loszulassen und zu schauen, was sich daraus für dich selbst ergibt.

Sehr guter Film aus den 90ern mit Kevin Spacey. Ich glaub, ein Oscar und ein Golden Globe.