Aldous

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  1. Ja, nicht versuchen. Wäre ein Widerspruch in sich. Anstelle dessen einfach machen. Mehr ist nicht dabei. Übrigens hast du den Krampf nicht abgestellt: Du zerbrichst dir ihren Kopf. Meist ist das eine Ausrede, um sich von eigenen Angelegenheiten abzulenken. Beispielsweise von deiner inneren Leere. Da sind deine Baustellen. Nicht bei ihr.
  2. Es gibt wohl in Deutschland Regionen, in denen die Kriminalitätsrate signifikant höher ist, als in Nachbarregionen. Erstaunlicherweise, gibt es aber keine strukturellen Unterschiede zu den Nachbarregionen. Als Ursache hat mal jemand den 30-jährigen Krieg genannt. In den Regionen, in denen heute die Kriminalitätsrate ungewöhnlich hoch ist, haben sich vor 400 Jahren besonders viele üble Sachen ereignet. Das Tramata unbewusst von Generation zu Generation weitergegeben werden, ist bekannt. Neu war, dass das noch nach 400 Jahren spürbar ist. Das was du gerade sortierst, sind auch Probleme, die dir deine Eltern mitgegeben haben. Die haben sicherlich auch mit dem letzten Krieg zu tun. Ist grad mal 60 Jahre her. Und auch mit den Kriegen davor. Es sind sehr wahrscheinlich Probleme dabei, die deine Eltern von ihren Eltern mitbekommen haben, die die wieder von ihren Eltern übernommen haben. Usw. Das ist so. Du kannst nichts für den Mist, den deine Eltern gebaut haben. Was die gemacht haben, ist deren Sache. Es ist nicht deine Schuld. Trotzdem schleppst du deren Schuldgefühle mit dir rum. Ist nicht nur bei dir so, sondern bei Jedem. Sagt dir Fremdempfinden was? Emotionen, die eigentlich nichts mit dir als Person zu tun haben, die du aber spürst? Das ist beispielsweise das Selbstmitleid, das du schon als Kind gespürt hast. Dass du das schon als Kind gesprüft hast, ist nicht erstaunlich, sondern völlig normal - das sind Emotionen, die du von deinen Eltern übernommen hast. Die hast du nicht nur quasi, sondern tatsächlich mit der Muttermilch aufgesogen. Als Kind war das so. Da konntest du nicht anders. Jetzt bist du erwachsen, und wenn du willst, kannst du dich Schritt für Schritt entscheiden, was du von deinen Eltern übernehmen willst - und womit du momentan nichts anfangen kannst. Dabei kannst du zwischen deinen Eltern als Menschen und deren Verhalten differenzieren: Was das Verhalten angeht, werden deine Eltern teilweise Dinge getan haben, die nicht richtig waren. Und teilweise werden sie richtig gehandelt haben. Du kannst dir als Verhaltensweisen, die du übernehmen willst, jetzt das raussuchen, was für dich jetzt richtig ist. Was für dich nicht richtig ist, kannst du bei deinen Eltern lassen. Das musst du nicht übernehmen. Was deine Eltern als Menschen angeht, werden sie immer deine Eltern bleiben. Das ist so - und auch OK so. Nur weil deine Eltern Mist gebaut haben, darfst du sie trotzdem als Eltern lieben. Und -und das ist das Wichtige dabei- du darfst dich selbst lieben. Kinder identifizieren sich mit ihren Eltern. Baut ein Elternteil Mist, und lehnt sich darum selbst ab, dann identifizieren sich die Kinder auch damit - und lehnen sich selbst ab. Genauso ist es, wenn die Eltern sich gegenseitig ablehnen. Wenn deine Mutter deinen Vater abgelehnt hat, dann wirst du als Kind unbewusst einen Teil von dir selbst abgelehnt haben. Das ist so. Als Kind kann man nicht anders. Man ist darauf angewiesen, sich mit den Eltern zu identifizieren, um sich entwickeln zu können. Darum macht man das als Kind so. Ist eine Strategie, die alle Kinder nutzen. Und das ist auch schlau so. Jetzt, als Erwachsener, kannst du das Reflektieren - und alles das tun, was du als Kind möglicherweise nicht tun konntest. Beispielsweise, dich selbst annehmen. Das hat viel mit Verzeihen zu tun. Es geht dabei weniger darum, seinen tatsächlichen Eltern zu verzeihen -kann man auch tun- wesentlich sind aber die inneren Identifikationen. Die Persönlichkeitsanteile von dir, die sich mit deinen Eltern identifizieren. Innerer Vater, innere Mutter, inneres Kind, usw. Wirst du schon mal gehört haben. Die Anteile hat jeder. Je mehr du diesen Anteilen -also dir selbst- verzeihen kannst, um so freier wirst du von den Problemen deiner tatsächlichen Eltern werden. Nicht verzeihen musst du deinem inneren Kind. Das kann nichts falsch gemacht haben. Du kannst dir aber erlauben, für diesen Anteil du sorgen. Das zu tun, hat mit der Entwicklung des Selbstwertgefühls zu tun. Also mit deinem eigenen Selbstwertgefühl. Es ist aber nur der rationale Teil. Letztendlich sind das emotionale Prozesse. Es hat viel damit zu tun, sich selbst zu erlauben, sich zu spüren. Das wäre was, was man gut mit einem Therapeuten entwickeln kann.
  3. Gold kann das wert sein, was du für dich aus den Worten machst. Ansonsten gehört die Analyse der Tante zu den üblichen Standardfloskeln: "Es geht ihm nur um Sex.", "Männer sind alle gleich.", usw. Der Grund, warum Beziehungspartner sich gegenseitig -oder sich selbst- analysieren, ist der Wunsch sich emotional distanzieren zu können. Man könnte auch sagen: "Deine Ex hat dich nicht geliebt, sondern war nur emotional abhängig von dir." Wäre ebenso zutreffend, wie die Analyse der Tante - bzw. ebensowenig. Beispielsweise so: Methoden gibts jede Menge. Wenns sehr stört kannst du da mal mit einem Therapeuten drüber reden. Der hat dann eine große Zahl an Methoden zur Auswahl, die er dir anbieten kann. Ansonsten ist grundsätzlich immer die Methode ratsam, die schon hilft. Beispielsweise, dir bewusst machen, wie es ist. Damit hast du schon angefangen, und es ist besser geworden. Also kannst du damit weiter machen. Was auch hilft, ist sich erlauben, das Bedürfnis zu erfüllen. Beispielsweise indem du die die körperliche Nähe zulässt, die du dir wünschst. Das hat in der Beziehung funktioniert. Ebenso hilft die Erkenntnis, dass man diese körperliche Nähe nicht immer spüren kann - sondern halt nur zeitweise. Und dass man auch dann klarkommt, wenn man sie gerade nicht spüren kann. Ja - und das, was du spürst, ist schon das Ventil. Es gibt auch keinen Grund, das zu unterdrücken. Wie gesagt, ist es halt nur so, dass man nicht alle Bedürfnisse jederzeit und sofort erfüllen kann. Sondern man kann sie zweiweise erfüllen - und zeitweise nicht. Das ist so. Das, was du als Abhängigkeit empfindest, ist die Angst davor, dass du das nicht aushalten könntest. Ist auch normal. Bedürfnisse korrelieren immer mit Ängsten. Fakt ist dabei auch, dass du die Angst aushalten kannst. Du kommst ja jetzt auch ohne deine Oneitis aus. Ist auch so. Ist zwar manchmal schwer, aber du kommst über die Runden. Insofern ist dein Bedürfnis schon auf einem gesunden Maß. Du hast nur Angst, dass es nicht so wäre. Die Angst ist auch OK -die gehört dazu und zeigt dir, dass du eine Bedürfnis hast- und je mehr du sie zulassen kannst, um so weniger beängstigend wird sie mit der Zeit erscheinen. Also wenn du sie spürst und dir bewusst machst. Die Wurzel wird ein Mangel in deiner Kindheit sein. Irgendein Bedürfnis ist damals zu kurz gekommen - und du hast dich an dieses Mangelgefühl gewöhnt. Damals als Kind warst du darauf angewiesen, dass deine Bedürfnisse von deinen Eltern erfüllt werden. Die haben das irgendwie nicht geschafft. Ist normal. Eltern sind nie perfekt. Jetzt bist du erwachsen, und kannst deine Bedürfnisse selbst erfüllen. Der Mangel selbst ist jetzt nicht mehr vorhanden - aber das Mangelgefühl ist noch da. Das versuchst du jetzt immernoch durch andere Personen zu erfüllen. Also so, wie damals in der Kindheit. Darum glaubst du immernoch, auf andere angewiesen zu sein. Das wird wahrscheinlich das sein, was die Tante deiner Ex meinte. Ist an sich auch OK. Deine Ex hat da nur einen Vorwurf draus gemacht. Tatsächlich hat das eine mit dem anderen aber nichts zu tun. Nur weil du glaubst, körperlich von ihr abhängig zu sein, bedeutet das ja nicht, dass du sie nicht auch liebst. Wie Satsang schon schreibt. Die Herausforderung ist übrigens meistens nicht, ohne körperliche Nähe auszukommen, wenn man keine Beziehung hat - sondern nicht in alte Muster zurück zu fallen, wenn man eine Beziehung hat. Das kann man sortieren, indem man Beziehungen eingeht und sich dabei immer wieder mal die Zeit nimmt, um sich bewusst zu machen, wie es um einen selbst gerade steht.
  4. Weil Du die Realität akzeptierst und nicht in Frage stellst. Im Jetzt lebst. Ja, er lebt. Im PU-Speak könnte man auch sagen: Weil er nicht mehr needy war. Wobei der Knackpunkt das "weil" ist. Es gibt auch die Geschichte von einem Kriegsberichterstatter, der traumatisiert bei einem Therapeuten landet. Der sagt ihm: "Schauen sie mich an. Ich bin über 80 Jahre alt und habe meine gesamte Familie verloren. Meine Eltern, meine Brüder und Schwestern und meine Frau sind tod. Und jetzt? Es geht mir gut. Ich kann immernoch lachen - und die Welt ist ein wunderbarer Ort." Üblich wäre zu denken: "Es geht mir schlecht, weil ich meine Familie verloren habe." Das wäre auch richtig - und nur ein Teil der Realität. Ein weiterer Teil der Realität ist, dass es ihm irgendwann auch wieder gut geht. Noch deutlicher wärs bei einer Oneitis: "Mir geht es schlecht, weil ich diese Frau nicht habe." Oder: "Es wird mir erst gut gehen, wenn ich diese Frau habe." In der Realität hat man allerdings oft noch mehr Stress, wenn man gerade diese Frau bekommen sollte. Oder bei FTOW: "Mir kann es erst wieder gut gehen, wenn ich 10 Frauen gevögelt habe." Das wäre auch Quatsch - und im Prinzip das, was der Buddha dachte, bevor er auf seine Reise ging: "Ich muss eine erfüllende Tätigkeit finden, damit ich mich erfüllt fühlen kann." Als der Buddha am Strand sitzt, dreht er das Sandkorn in seinen Fingern - und fühlt sich erfüllt. Was er in dem Moment nicht mehr denkt, ist das "weil". Er hätte auch denken können: "Ich fühle mich nicht erfüllt, weil ich keine erfüllende Tätigkeit gefunden habe." Hat er nicht gemacht. Anstelle dessen, hat den Glaubenssatz aufgegeben, dass er eine Tätigkeit bräuchte, um sich erfüllt zu fühlen. Er hat die Realität akzeptiert. Die Realität war, dass er am Strand sitzt, und sich erfüllt fühlt. Realität war sicherlich auch, dass er versoffen wäre, wenn er so lange erfült am Strand sitzen geblieben wäre, bis die Flut gekommen wäre. Das wäre ein Fakt gewesen. Der Glaubenssatz, dass er einen Tätigkeit bräuchte, um sich erfüllt zu fühlen, war dagegen kein Fakt. Ist genauso mit dem Scheissegalframe. Zu denken "Ich brauche einen Scheissegalframe, damit ich Frauen bekomme.", ist needy. Also das Gegenteil von scheissegal. Also keine Realität, sondern ein Glaubenssatz. Die Realität akzeptieren würde bedeuten, zu akzeptieren, dass man needy ist. Oder genauer gesagt, zu aktzeptieren, dass man sich needy fühlt. Faktisch ist man ja nicht needy, sondern fühlt sich so. Faktisch braucht man keine Frau. Genauso wie der Buddha seine erfüllende Tätigkeit nicht brauchte. Das zu akzeptieren bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Weil man die Ausreden aufgibt, durch die man bislang Verantwortung abschieben wollte. Das bedeutet, dass die Needyness an Bedeutung verliert. Man glaubt nicht mehr, Frauen oder einen Frame zu brauchen. Man ist nicht mehr needy. Witzigerweise empfinden viele Frauen das als anziehend.
  5. Dachte man früher mal. Ist aber kein Problem. Als beispielsweise Kinder in Kibbutzen aufwuchsen, wurden alle möglichen Entwicklungsstörungen erwartet. Tatsächlich entwickelten sich die Kinder dort genauso gut, wie in klassischen Familien. Wichtig für Kinder ist, dass sie eine Bindung aufbauen und erhalten können. Zu wem, ist weitgehend egal. Eltern, Verwandte, Kindergärtner, usw. Wichtig ist, dass die Bindungsperson in der Lage ist, empathisch auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen.
  6. Hab mal das Kopfkino rausgestrichen. Jetzt ist es nicht mehr paradox. Ansonsten: Nimms so, wies ist. Das ist alles. Gibt dazu die Geschichte von dem Buddah, der sich in jungen Jahren das Ziel setzt, die erfüllendste Tätigkeit zu finden. Er zieht los und jobbt als Seemann, Soldat, Kaufmann, Künstler, Handwerker, usw. Nur findet er nichts, was ihn erfüllt. Als ihm nichts mehr einfällt, was er ausprobieren könnte, kehrt er in sein Heimatdorf zurück und setzt sich ratlos an den Strand. Als er gedankenverloren ein Sandkorn in seinen Fingern betrachtet, fällt ihm auf, dass er sich erfüllt fühlt.
  7. Oben schreibst du, deine Frau und euer Sohn wären das Wichtigste in deinem Leben. Jetzt ist es die Expansion? Mit einer Therapeutin eurer Frau reden zu wollen, ist übrigens keine gute Idee. Abgesehen davon, dass das weder zulässig, noch irgendwie hilfreich wäre, ist die Idee selbst problematisch. Es gibt hier grad einen Thread, in dem ein 20-jähriger mit dem strengen Vater seiner neuen Freundin reden will. Ihr beiden scheint mehr Lebenserfahrung zu haben - aber habt trotzdem solche Einfälle?
  8. Männer sind da meist tolleranter. Wir lassen sie ihr Leben leben, wie sie mag - und leben unseres, wie wir mögen. Man muss ja nicht alles gemeinsam machen. Wenn sie nicht mit auf Reisen möchte, fährt man halt ohne sie. Aber das muss doch nicht bedeuten, dass man keine anderen gemeinsamen Interessen teilt. Interessante Brüste beispielsweise.
  9. Darum der Tip, selbst eine Therapie zu machen. Parallel zur Familientherapie, falls ihr eine macht. Such dir einen sehr guten psychologischen Berater, der dir auf rationaler Ebene gewachsen ist, der auf emotionaler Ebene so erwachsen ist, dass du von ihm was lernen kannst - und zu dem du auf persönlicher Ebene einen Draht entwickeln kannst. Letzteres ist das Wichtigste. Üblicherweise muss man etwas suchen, bist man jemand passenden gefunden hat. Kannst du auch als Supervision steuerlich absetzen. PS: Darum gehts nicht. Letzte Konsequenzen sind relevant, wenn es um Notstände geht. Es geht aber nicht um Rettung aus Lebensgefahr - sondern um den ganz normalen Alltag. Um gute Zeiten, in denen man freie Ressorcen hat. Also solche Zeiten, wie ihr sie gerade erlebt. Euch geht es gut. Wäre das nicht so, hättet ihr keine freien Ressorcen, um euch über eure persönlichen Themen Gedanken zu machen.
  10. Du meinst, sie treibt dich gerade aus deiner Comfortzone raus? Scheint ein gutes Mädchen zu sein! Was ich meinte, war übrigens nicht, wie präsent du ihr, eurem Sohn, oder anderen Leuten gegenüber bist - sondern, wie präsent du dir selbst gegenüber bist. Oder anders gefragt: Was du für eine Beziehung zu dir selbst hast. Oder noch einfacher: Wie es dir selbst geht. Dass es dir selbst gut geht, ist ja letztendlich auch die Basis dafür, wie es dir mit anderen Menschen geht. Wenn du schreibst, deine Frau und euer Sohn sind die beiden wichtigsten Menschen in deinem Leben - dann stellt sich die Frage, wo du selbst rangierst. Es gibt ein theoretisches Modell, wie Beziehungen und Familien funktionieren: 1. Jeder der beiden Beziehungspartner ist sich jeweils selbst der wichtigste Mensch im Leben. 2. Der Beziehungspartner ist der zweitwichtigste Mensch im Leben. 3. Danach kommt die Wichtigkeit der Kinder. Wenn es welche gibt. 4. Dann kommt mit größerem Abstand die Wichtigkeit von Verwandten, Freunden, Auftraggebern, Chefs, Mitarbeitern, Bekannten, usw. Wichtigkeit bedeutet dabei in erster Linie, ein Empfinden für den eigenen Wert zu haben - und für den Wert anderer. Also, dass man sein Selbstwertgefühl entwickelt. Sich selbst der wichtigste Mensch zu sein, bedeutet nicht zu glauben, man wäre selbst mehr wert als andere. Im Gegenteil. Wenn ich mich selbst als Mensch als wertvoll empfinde, werde ich alle anderen als gleich wertvoll empfinden. Weil es auch Menschen sind. Sich selbst als wertvoll zu empfinden bedeutet, gut für sich selbst zu sorgen. Weil man es wert ist. Bedeutet beispielsweise, dass man sich nicht kaputt arbeitet. Dass der Beziehungspartner der zweitwichtigste Mensch ist, bedeutet beispielsweise, dass man die Paarbeziehung nicht unter dem Job leiden läßt. Usw. Dadurch, dass jeder Beziehungspartner für sich selbst sorgt, ist jeder so zufrieden und ausgeglichen, wie möglich. Jeder hat dann genügend freie Ressorcen, für eine entspannte Beziehung zum Partner. Ist sozusagen die gute Beziehung zu sich selbst, die die gute Beziehung zum Partner ermöglicht. Es sind dann auch freie Ressorcen da, um den Beziehungspartner mal zu stützen, wenn der zeitweise Krisen hat. Die Beziehung ist aber nicht von "Brauchen" geprägt, sondern von "Wollen". Man ist mit dem anderen nicht darum zusammen, weil man ihn braucht - sondern, weil man es will. Etwas anders ist das mit den Kindern. Für die sind auch freie Ressorcen da. Aber für Kinder sorgt man nicht nur, weil man es will, sondern auch, weil die Kinder die Eltern brauchen. Insofern wird euer Sohn dich ebenfalls aus deiner Comfortzone kitzeln. Möglicherweise noch mehr, als deine Frau. Dadurch, dass die Paarbeziehung stabil ist, und beide Eltern persönlich freie Ressorcen haben, ist auch die Elternebene stabil - und Kinder können sich gut entwickeln. Diese ganzen verkopften Überlegungen, die ich hier ausgebreitet hab, können funktionieren. Sie funktionieren allerdings nicht, wenn man es sich nur darum selbst gut gehen lassen will, damit die Beziehung zu anderen funktioniert. Es funktioniert nur, wenn das Selbstwertempfinden echt ist. Und dann funktioniert es mehr oder weniger von selbst. Meist ohne, dass man großartig drüber nachdenkt - weil es zum größten Teil auf emotionaler Ebene passiert. Darum die Frage, wie es dir selbst geht.
  11. Kanns sein, dass du dich drauf fokussierst deine Umgebung zu beinflussen, um selbst nicht emotional präsent sein zu müssen? Wäre was, das du in einer eigenen Therapie sortieren kannst. Begleitend zur Familientherapie. Nur deine Frau in Einzeltherapie zu schicken, wird nicht unbedingt funktionieren.
  12. Hat jetzt nicht unbedingt was mit hlkopter zu tun, aber überbehütete Kindern können sich zu Erwachsenen entwickeln, die extrem vorsichtig und dadurch sehr verlässlich sind.
  13. Ja, ist allgemein bekannt, dass das schädlich ist. Gibt sogar Fachleute, die Überbehütung durch die Eltern als potentiell genauso schädlich für die Entwicklung von Kindern ansehen, wie Misshandlung oder Vernachlässigung. Es ist auch bekannt, dass Überbehütung ein Grund für Gewalt von Kindern gegen ihre Eltern sein kann. Insofern ist das, was hlkopter beschreibt, nicht erstaunlich. Das Schwierige an solchen Situationen ist, dass die Kinder nicht selbstständig werden, weil sie gerade das noch nicht gelernt haben. Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Könntest auch eine Wohnung in einer anderen Stadt suchen, wo was los ist. Oder ein WG-Zimmer. Dafür bräuchtest du das Zimmer bei deinen Eltern nicht unbedingt aufgeben. Du hättest aber eine Rückzugsmöglichkeit, wo du bei Bedarf deine Ruhe hast. Im Grunde ist es so: Wenn man will, dass etwas anders läuft als bisher, kann es gut sein, irgendwas anders zu machen, als man es bisher gemacht hat. Irgendwas. Einfach machen. Muss nichts großartiges sein. Im Gegenteil. Sich in kleinen Schritten zu verändern, klappt sowieso am besten. Es gibt den Begriff der "handelnden Weltbewältigung". Das ist meist ein Thema bei überbehüteten Kindern. Die Eltern lassen nicht zu, dass die Kinder selbstständig handeln. Darum haben es die Kinder schwer, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen zu entwickeln. Und darum trauen sie sich nicht zu handeln. Darum einfach machen. Irgendwas. Und wenns nur irgendwas Nebensächliches ist. Irgend einen ganz kleinen Schritt gehen. Dann gucken, was passiert - und den nächsten Schritt machen.
  14. Drei Tipps: Dass du dich noch nicht von deiner Mutter abgenabelt hast, ist der Grund, warum dich ihr Bemuttern aufregt. Je mehr du dich abnabelst, um so mehr wird dir egal sein, ob sie dich bemuttern will. Abnabeln bedeutet, selbstständig zu werden. Selbstständig bedeutet, dass du so bist, wie du bist - und nicht so, wie andere dich sehen oder behandeln. Je selbstständiger du wirst, um so weniger wirst du darauf angewiesen sein, dass deine Mutter oder dein Bruder dich so sehen, wie du gesehen werden willst. Beispielsweise als Mann. Du bist dann ein Mann. Das ist so - auch dann, wenn andere dich so nicht sehen. Die haben dann ihre Sichtweise - und du hast deine Sichtweise. Im Idealfall können die verschiedenen Sichtweisen nebeneinander stehen, ohne sich gegenseitig zu stören. Dass deine Mutter dich nicht loslässt, ist nicht ungewöhnlich. Machen viele Eltern. Ist klassischerweise die Aufgabe der Kinder, sich vom Elternhaus abzulösen. Wenn dir das schwer fällt, mach eine Therapie. Nicht, weil du krank wärst, sondern weil du dort neue Denkmuster dazu lernen kannst. Das ist letztendlich das, was Abnabeln und selbstständig und erwachsen sein bedeutet. Dass du nach eigenen Regeln lebst. Wenn du Stress hast, brauchst du irgendeine Rückzugsmöglichkeit. Unter der Woche ein stressiger Job und am Wochenende eine stressige Familie, ist nichts, was man auf Dauer aushält. Such dir irgendwas, wo du Energie auftanken kannst. Eigene Wohnung, Freunde, Hobbies, Therapie, usw.
  15. Ich hab mal gelesen, durch SM würde man Kontakt zu Persönlichkeitsteilen bekommen, die sonst verschüttet bleiben. Ist sicherlich was dran. SM wird aber nicht der einzige Weg sein, Kontakt zu sich selbst zu bekommen. Es gibt Leute, die sitzen 20 Jahre lang in einer Höhle, gucken schweigend die Wand an - und sind dabei mehr bei sich selbst, als andere es über den exzessiven Weg schaffen. Insofern würde ich einen Teufel tun, und mich limitieren. Wenn ich aber den Eindruck habe, dass ein Weg nicht so gesund für mich ist, dann würde ich andere Wege austesten. Sex ist letztendlich auch nichts anderes, als ein Reiz.
  16. Ist der Klassiker, wie Mr. Jack schon schreibt. Wie ihre Eltern miteinander umgehen, hat sie von klein auf gelernt. Sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Das sie das Muster in ihren ersten eigenen Beziehungen unwillkürlich wiederholt, ist völlig normal. Das wird sie so lange machen, bis sie erwachsen genug ist, um eigene Beziehungsmuster zu finden. Völlig normal ist auch, dass sie das nervt. Sie fängt damit ganz langsam an, zu rebellieren. Jetzt im Moment, hat sie aber erstmal dich gefunden, mit dem zusammen sie das gleiche Muster wiederholen kann, das sie von ihren Eltern kennt. Wenn du schreibst, dass sie sich gegen ihren Vater nicht durchsetzen kann - dann wirst du damit wahrscheinlich richtig liegen. Daraus stellt sich aber auch die Frage, ob du dich gegen deinen Vater durchsetzen kannst - oder, ob du auch unterschwellig in deinen eigenen Beziehungen die Muster wiederholst, die du bei deinen Eltern gelernt hast. Du dich also genausowenig durchsetzen kannst, wie sie. Oder anders gefragt: Wie erwachsen du selbst bist.
  17. Würd ich nicht machen. Deswegen nicht: Der Vater bevormundet die Tochter. Die Tochter stört das zwar - aber sie entscheidet sich, dem zu folgen. Wenn jetzt ihr Freund mit ihrem Vater darüber spricht, was die Tochter tun darf - dann versucht der Freund das zu tun, was sie bei ihrem Vater stört: Er versucht sie zu bevormunden. Darum würde ich das machen: Wenn die Tochter Lust hat, mit auf Reisen zu gehen, wird sie sich ihrem Vater gegenüber durchsetzen. Wenn nicht, wird sie das nicht tun. So oder so, ist das aber ein Thema zwischen den beiden.
  18. Lies dich hier erstmal gründlich ein. Richtig gründlich. Und guck, obs in deiner Nähe einen Lair gibt. Auf solche SMS reagierst du in Zukunft nicht mehr. Gar nicht mehr. Genausowenig gehst du darauf ein, wenn sie an Exfreunden hängen möchte, sich zwischen dir und anderen Männern entscheiden muss, ihre beste Freundin dich nicht mag, ihre Eltern ihr verboten haben, fremde Männer zu treffen, du ein Frauenheld bist, Küssen vor der Ehe Sünde ist, sie erstmal eine Diät machen muss, usw. Anstelle dessen wechselst du das Thema, oder läßt sie stehen. Mach mal ein Experiment: Wenn sie dir Quark erzählt, guckst du dich um, ob sich in 5 m Umkreis ein anderer Mann auch gerade mit seiner Begleitung langweilt. Mit dem beginnst du Smalltalk. Dann guck dir an, wie sie reagiert. Und vor allen Dingen, denkst du nichtmehr darüber nach, ob du ein rebound guy sein könntest. Weißt du, wie man Kurven fährt? Man schaut auf den Kurvenausgang. Dahin, wohin man fahren will. Guckt man auf den Straßengraben, hat man gute Chancen, genau da zu landen.
  19. Das Ding mit männlich und weiblich ist noch älter. Viel älter, als die Menschheit. Sex gibts seit eineinhalb Milliarden Jahren. Länger, als die Sauerstoffatmosphäre. Die Dynamik alleine, sichert aber nichts. Was in einer Situation von Nutzen ist, kann dich unter anderen Umständen Kopf und Kragen kosten. Ich hatte mal einen Kater, der sich mit Jagdhunden anlegte, Wasserratten fing, regelmäßig auf Brautschau ging, usw. Typischer Macho. Der fing aber mit Brutpflege an, als in der Nachbarschaft zwei Katzenjunge ohne Mutter auftauchten. Sowas können wir auch. Wir sind flexibel wie Sau - und das soll auch wesentlich für den Erfolg unserer Spezies in der Erdgeschichte sein. Darum können wir dieses männlich-weiblich Prinzip sehr weit variieren. Beziehungen können zwischen klassischen Machos und schüchternen Mauerblümchen genauso funktionieren, wie zwischen männlichen Frauen und femininen Männern. Ebenso können auch gleichberechtigte Beziehungen auf Augenhöhe sehr angenehm sein. Oder ganz andere Konstellationen. Ein logischer Schluss ist das aber nicht. Und auch wenn: Logische Schlüsse stimmen nicht, wenn die Grundannahmen nicht stimmen. Wenn der Menschheit von Anbegin an Muster aufgedrückt wurden, dann wurden die nicht aufgedrückt, sondern machen uns als Menschen aus. Darum ist es nicht naheligend, dass wir glücklicher sind, wenn wir solche Muster ablegen. Im Gegenteil, ist man erfahrungsgemäß glücklicher, wenn man sich selbst so nimmt, wie man ist. Das bedeutet auch, dass ich mich freiwillig dazu entscheiden kann, nach diesen alten Mustern zu leben. Wenn ich will. Und damit glücklich sein kann.
  20. Das Witzige bei solchen Konstellationen ist, dass devot gleichzeitig dominant ist - und umgekehrt. Die Regeln, wer wie zu sein hat, sind festgelegt. Hält sich der "Dominante" nicht daran, spielt der "Devote" nicht mehr mit. Der "Dominante" muss genau so sein, wie der "Devote" es will - und umgekehrt. Die Regel ist: "Nimm ihr Drama nicht ernst, sondern sie durch." Die Frau als Person sollte man immer ernst nehmen. Das ergibt sich daraus, dass man sich selbst als Person auch ernst nimmt. Tut man das nicht, liegts am eigenen inner game.
  21. Ist halt ne Behörde, wie jede andere auch. Da gibts solche und solche. Wobei ein Unterschied zu anderen Behörden in der Haftung liegt. Baut jemand beim Finanzamt, Bauordnungsamt, Umweltamt, usw. irgendwie Mist, dann kanns für den persönlich teuer werden. Beim Jugendamt passiert meist nichts, weil man keinen direkten Schaden beziffern kann. Insofern kann sich das Jugendamt eher leisten, irgendwelche persönlichen Vorlieben als Maßstab zu nehmen. Aber du bist der Erste, der mir sagt, ich hätte eine rosarote Vorstellung von einer Behörde. Das ist mal was Neues.
  22. Das ist das Ambivalente bei dem Ganzen. Wenn du führst, weil sie das von dir erwartet, dann führst du nicht. Anstelle dessen betaisierst du dich selbst. Ist das nur deine Meinung oder wurde darüber schon vermehrt nachdeacht, mit selbem Ergebnis? Falls letzteres, was soll man denn dan bitte in solchem konkret Fall machen? Ist allgemein bekannt. Beispielsweise in den Threads, die Jingang gepostet hat. ABer du hast aber Recht. Ich hab das nicht verständlich formuliert: Das Ambivalente ist nicht, dass man nicht führen könnte, weil es erwartet wird. Das kann man natürlich. Beispielsweise erwartet man von Vorgesetzten, dass sie führen - und dann können die das auch tun. Dabei kann man Vorgesetzten auch Rückmeldung geben, sodass die sich kalibrieren können. Die Erwartung an den Vorgesetzten ist dabei immer, dass er entscheidet und dafür die Verantwortung übernimmt. Das funktioniert. Das Ambivalente sind ihre Erwartungen - und seine. Sie sagt sie erwartet, dass er dominant ist. Dominant bedeutet, dass er tut, was er für richtig hält. Tut er das, dann ist sie damit aber nicht zufrieden. Weil sie eigentlich nicht will, dass er tut, was er für richtig hält - sondern dass er tut, was sie für richtig hält. Letztendlich will sie ihn bevormunden. Das will sie, weil sie Angst davor hat, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen will. Darum sucht sie sich unbewusst jemanden, der für sie Verantwortung übernimmt. Beispielsweise muss sie sich dann nicht damit auseinandersetzen, warum sie keinen Spaß beim Sex hat - sondern kann das Problem auslagern: Es liegt nicht an ihr, sondern an ihm. Er soll sie glücklich machen, weil sie glaubt, das selbst nicht zu dürfen. Er scheint dazu zu neigen, für andere Verantwortung zu übernehmen. Darum sucht er sich unbewust eine Frau, die Verantwortung an ihn abgeben will. Er sieht sich selbst dann dafür verantwortlich, dass sie Spaß hat. Letztendlich will er sie genauso bevormunden, wie sie ihn. Das Verantwortung so hin- und hergeschoben wird, ist im Grunde was völlig normales und alltägliches. Ist in Beziehungen immer so. Niemand von uns ist perfekt und jeder macht das so. Im besten Fall ist das ein ausgeglichenes Geben und Nehmen. Mal ist der eine schwach und wird vom anderen unterstützt - und mal ist es andersrum. Ist ein wesentlicher Teil des zwischenmenschliches Mitenanders. Gleichzeitig läuft das Miteinander um so besser, je mehr sich jeder für sich selbst verantwortlich sieht. Es gibt aber Beziehungen, in denen sich beide sehr wenig selbstverantwortlich sehen - und sich dieses Gleichgewicht verschiebt. Dann sieht sich einer immer mehr als verantwortlich für den anderen - und der andere gibt immer mehr Verantwortung ab. Meist fühlen sich dadurch beide immer mehr blockiert - und letztendlich fliegt die Beziehung auseinander. Was man in einem konkreten Fall machen kann, ist Spaß haben. Einfach so. Ich glaub, an Zwiezwies Stelle, würd ich nicht mehr drüber nachdenken, ob sie Spaß am Sex hat. Bei nächster Gelegenheit kurz vögeln und dann eine Pizza in den Ofen schieben. Aufkommendes Drama nutzen, um weiter zu vögeln. Dann Pizza essen, ihr sagen, dass man halt Hunger hat - und gucken, wie sie reagiert. Parallel das inner game sortieren. Beispielsweise, Glaubenssätze mit wenn-dann-Logik loslassen. Also sowas in der Art wie: "Ich kann nur dann Spaß haben, wenn das so oder so ist." "Ich hab nur dann Spaß am Sex, wenn er dominant ist." "Mir macht Sex nur Spaß, wenn sie einen Orgasmus hat." "Der Abend war scheisse, weil die Musik mies war." Faktisch ist jeder für seinen Spaß selbst verantwortlich ist. Die wenn-dann-Logik, ist fast immer nur eingebildet. Man kann auch überlegen, warum man wie handelt. Die Gründe sind individuell. Der Klassiker wäre, dass sie sich einen starken Mann sucht, weil sie glaubt, sich schwach oder wertlos fühlen zu müssen, wenn sie alleine ist. Und er sich eine schwache Frau sucht, weil er glaubt sich nur dann stark und wertvoll fühlen zu dürfen, wenn er von jemand Schwächerem gebraucht wird. Das Ergebnis daraus ist meist, dass sie Männer findet, die sich zwar stark zeigen, aber nicht aus sich heraus stark sind - und er sich Frauen aussucht, die sich zwar schwach zeigen, ihn aber kontrollieren wollen. Die Beziehungen funktionieren dann meist Anfangs sehr gut, bis beide immer mehr entäuscht sind. Zwiezwie scheint grade zu merken, dass sie entäuscht ist - und ist immernoch auf dem Trip, das ausgleichen zu wollen. Wär meine Einschätzung. Umgehen würde ich damit, indem ich nicht mehr needy bin. Wenn ihr der kleine Aldous zu winzig ist, dann ist das halt so. Klingt, als ob ich nicht ihr Mann fürs Leben bin. Bedeutet, dass sie nicht meine Frau fürs Leben werden wird. Also entweder von der Brücke stürzen, oder schauen, was sich Neues ergibt. Wo ist eigentlich die Kleine mit dem Sommerkleid geblieben, die ich letzte Woche irgendwo getroffen hab? Hab ich die nach ihrer Nummer gefragt? Nicht? Dämlich! In Zukunft besser organisieren. *ding, ding* SMS von der Kleinen, der angeblich der kleine Aldous zu klein ist. Schau an. *treffen, Brüste auspack, vögeln, Pizza, nochmal vögeln, heimgehen, Sommerkleid anrufen, usw.*
  23. Ich glaub, ich hab auch geschrieben, dass es der Job der Anwältin ist, möglichst viel rauszuschlagen. Hab ich geschrieben, weil es für Trennungsväter das Beste ist, die Dinge so zu sehen. Weil dadurch der persönliche Konflikt mit der Mutter nicht angeheizt - und die Situation für die Kinder entspannt wird. Sprich: Der Vater sieht dabei nicht die Mutter, sondern die Anwältin als treibende Kraft im Konflikt. Damit fällt es dem Vater leichter, den persönlichen Konflikt mit der Mutter loszulassen. Hält der Vater das konsequent durch, dann hat es oft den positiven Seiteneffekt, dass die Mutter den Konflikt mit der Zeit auch losläßt - und dann nicht mehr zum Anwalt rennt, sondern sich vertrauensvoll mit dem Vater über die Finanzen einigt. Das ist auch das, was im PU als Alpha propagiert wird. Nach eigenen Reglen leben, diese Regeln immer wieder reflektieren, dadurch seiner Verantwortung gerecht werden - und diesen frame halten. Also sich nicht in den frame einer Frau ziehen zu lassen, die unrelfektiert und unsicher ist - und darum aggressiv und destruktiv vorgeht. Das ist das, was wir Applefan -und jedem anderen Trennungsater- hier raten können. Und es scheint bei Applefan ja auch zu funktionieren. Ab und an gibts zwar Rückschläge, aber das ist normal. Entwicklungen verlaufen kaum jemals gradlienig, sondern immer mit Verwicklungen und Rückschlägen. Bei Müttern genauso, wie bei Vätern. Gleichzeitig gilt das aber auch für die Mutter und die Anwältin. Was die Anwältin angeht: Ein Freund von mir hat es mal so ausgedrückt: "Anwälte sind entweder totale Schmierlappen, die für Geld alles tun. Oder sie sind cool - aber unberechenbar." Insbesondere im Familienrecht gehören die Anwälte, die möglichst viel rausschlagen wollen, eindeutig zur Schmierlappenfraktion. Weil sie nicht die oben genannte Strategie der Deeskalation verfolgen - sondern im Gegenteil Unfrieden stiften wollen. Damit tun sie nicht das, was sie tun sollten - nämlich die Interessen der Mutter und der Kinder vertreten - sondern sie vertreten ihre eigenen Interessen. Indem sie Konflikte erzeugen und sich selbst so zu Aufträgen verhelfen. Ihrer Klientin und insbesondere den Kindern schaden sie damit. Was die Mutter angeht: Sie müsste als betreuender Elternteil besonders darauf achten, das Verhältnis zum umgangsberechtigten Elternteil nicht zu belasten. Um ihren Kindern nicht zu schaden. Beauftragt sie aber eine Schmierlappenanwältin, dann wird sie dieser Verantwortung nicht gerecht. Das macht das Jugendamt nicht. Formal, weil es als Behörde keine Gutachten veranlassen kann - das kann nur ein Gericht. Und faktisch, weil es dafür keine Veranlassung gibt. Die haben anderes zu tun. Ich habe mal um 11:00 Uhr mit einer Sachbearbeiterin eines Jugendamts in einem sozialen Brennpunkt gesprochen. Die war etwas im Stress, weil sie an diesem Vormittag schon fünf Kinderschutzeinsätze abgearbeitet hatte. Notrufe, bei denen das Jugendamt aufgrund akuten Handlungsbedarfs sofort losfährt. Beispielsweise, wenn die Polizei das Jugendamt anfordert, weil gerade Kinder akut misshandelt oder so stark vernachlässigt werden, dass sie nicht in ihrer Familie bleiben können. Kurz gesagt: Das Jugendamt wird etwas genervt die Augenbrauen hochziehen, wenn du dort mit deiner Argumentation aufkreuzt. Danach wird es dich als Vater auf die Möglichkeit freiwilliger Beratung hinweisen. Und damit tut das Jugendamt genau das richtige. Ihr sollt als Eltern in der Lage sein, die elterliche Verantwortung zu tragen. Dafür könnt ihr euch freiwillig Unterstützung holen. Die gibts reichlich und kostenlos: Elternberatungen, Mediationen, Familientherapien, usw. Funktioniert das nicht, wird das Jugendamt ein gemeinsames Elterngespräch veranlassen und euch nochmal mit Nachdruck darauf hinweisen, dass ihr euch im Interesse eurer Kinder zu einigen habt. Erst wenn ihr dazu nachhaltig nicht in der Lage sein solltet, dann steht ein Sorgerechtsverfahren bei Gericht an, bei dem es auch Begutachtungen geben wird. So, wie du hier schreibst, würde ich aber vermuten, dass du bei einer solchen Begutachtung nicht so gut abschneiden würdest. Weil du von deiner Seite aus nicht im Interesse der Kinder zu deeskalieren scheinst. Fair mag das nicht sein. Möglicherweise auch nicht sinnvoll. Wie gesagt. Ist aber so. Das sehe ich genauso, wie du. Hart in der Sache, weich gegenüber der Person. Wenn die Mutter mit dem Anwalt kommt, gibts keinen Grund, ihr diesen Weg auch noch schmackhaft zu machen. Als Selbstständiger hast du die Möglichkeit, dein Einkommen zu steuern. Das würde ich so regeln, dass ich nur den Mindestunterhalt zahle. Und wenn etwas übrig ist, würde ich das anderweitig den Kinder zugute kommen lassen. Die Mutter kann ruhig realisieren, dass dabei ihre Kooperation eine wesentliche Rolle spielt.