jonathan98

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Alle erstellten Inhalte von jonathan98

  1. Hallo zusammen! Folgende Situation: Ich (24) bin seit 3 Monaten mit ihr (20) zusammen und für mich schien alles gut zu laufen. Wir verstehen uns sehr gut, haben guten Sex, sie lernt meine Sprache, ich ihre, wir unternehmen viel gemeinsam, kleben aber nicht aneinander. Ich bin immer froh, sie zu sehen und ihr Gesicht erhellt sich ebenfalls jedes Mal, wenn wir uns treffen. Bevor wir zusammenkamen, hatte sie noch Heimweh, weil sie hier anscheinend noch nicht richtig Tritt gefasst hat, seit wir zusammen sind, strahlt sie immer wie ein Honigkuchenpferd. Alles war perfekt, bis sie mir gestern per SMS schrieb: "Ich möchte heute abend ein bisschen mit dir sprechen. Hast du Zeit?" Ich hatte schon ein ungutes Gefühl, weil nach einer solchen Ankündigung kann ja nichts Gutes kommen. Als sie am abend zu mir kam, begrüßten wir uns wie immer herzlich, machten ein bisschen lockeren Smalltalk und ich frage sie, worüber sie denn reden wollte. Sie meinte, dass es jetzt etwas Ernstes ist. Mir fiel sofort das Gesicht ein und sie offenbarte mir, dass sie etwas, was ich vor ein paar Wochen gesagt habe, sehr verletzt hat. Nämlich sagte ich ihr, dass ich keine Kinder will und wenn es doch ungewollt passieren würde (Kondom reißt, was auch immer), sollte man abtreiben, bevor man ein ungewolltes Kind halbherzig großzieht. Damals meinte sie zwar, sie sei aus medizinischen Gründen (eventuellen Komplikationen) dagegen und hätte Angst, dass etwas passieren könnte. Der rational denkende Mann in mir las damals gleich auf ihrem Computer auf Wikipedia nach und las ihr: "Early-term surgical abortion is a simple procedure which is safer than childbirth when performed before the 21st week" vor. Sie widersprach mir nicht und wir ließen das Thema auf sich beruhen. Gestern saß sie also vor mir und sagte mir, wie sehr sie das verletzt hatte und dass sie denkt, dass ich mir keine gemeinsame Zukunft mit ihr vorstelle. Sie fragte, ob wir überhaupt zusammen sind oder ob ich nur mit ihr spiele. Erst da fiel mir ein, wie unsensibel ich war und meinte, dass es ihr Körper sei und es letztendlich ihre Entscheidung ist. Ich sagte ihr ebenfalls, dass ich gerne mit ihr zusammen bin und zwar, weil ich sie mag. Sie versichterte sich, ob sie wirklich nicht nur eine FB sei und ich erklärte ihr, dass ich gerne Zeit mit ihr verbringe, auch mit Dingen, die ich normalerweise nicht mache (wir gingen einmal in die Oper, wir aßen oft in Restaurants (getrennte Rechnung), ich holte sie und ihre Freundin mit dem Auto vom Bahnhof ab, wir gingen gemeinsam spazieren, schenken uns kleine Aufmerksamkeiten, etc.) Sie schien "beruhigt" und wir redeten wieder über Alltägliches, ein paar Minuten später fragt sie mich, was ein Seitensprung ist. Ich erklärte es ihr zuerst mit den Worten: "Wenn man in einer Beziehung ist und mit jemand anderem Sex hat", dann sagte sie, sie wüsste die Bedeutung und ob es nur das sei. Ich sagte, dass für mich ein Seitensprung beim Kuss beginnt und sie stimmte mir zu. Dem Ganzen schenkte ich keine weitere Bedeutung, wir unterhielten uns wieder gut und hatten guten Sex. Heute dachte ich genauer darüber nach, was da gestern passiert ist. Aus dem Nichts wird eine für mich völlig intakte Beziehung auf den Kopf gestellt. Einerseits fragte ich mich, ob sie kein Vertrauen zu mir habe, da sie mich ja die Sache mit dem Seitensprung gefragt hat. Andererseits fragte ich mich, warum sie in Frage stellt, ob wir überhaupt zusammen sind, denn für mich war bis gestern zu 100% klar, dass wir das seit 3 Monaten sind. Also kündigte ich mich per SMS bei ihr an und besuchte sie am Abend. Diesmal war ich derjenige, der nach der heiteren Begrüßung das ernste Gespräch suchte. Ich erklärte ihr, dass wir für mich 100%ig zusammen sind, wo sie unsere Beziehung sieht (ich breitete die Arme aus und sagte: diese Hand ist nur Sex, die andere ist heiraten und Kinder kriegen, wo siehst du uns? Sie deutete genau in die Mitte und das ist genau, was ich auch sehe und will) und was sie will (auch genau das). Doch dann kam etwas völlig Unerwartetes: Sie meint, dass sie mich zu sehr mögen wird, je länger wir zusammen sind und wir uns ja unvermeidlich im Juli trennen müssen, wenn sie in ihr Land zurück geht. Daher fragt sie, ob es nicht besser ist, sich gleich zu trennen, damit später der Trennungsschmerz nicht so groß ist. Ich meine, dass die Trennung ohnehin schmerzhaft sein werde und dass wir dass wir das Zusammensein auskosten sollen, so lange wir gerne zusammen sind. Sie versichert mir, dass sie gerne mit mir zusammen ist, verweist aber wieder darauf, dass je länger sie mir mir zusammen ist, desto mehr mag sie mich und im Juli wäre eine Trennung dann extrem erschütternd. Sie schlägt mir vor, dass wir bis dahin nur Freunde sein können, dann wäre es nicht so schlimm und wenn ich das nicht möchte, können wir uns auch trennen. Dann bewegten wir uns etwas im Kreis. Ich sagte, ich bin gern mit ihr zusammen und wir sollten das so lange auskosten wie möglich, sie sagte, sie auch, aber zu gern und dass es schlimm enden wird. Die Diskussion lief sehr gesittet ab, irgendwann fehlten uns die Worte und wir sahen uns schweigend an. Sie saß auf dem Fußende ihres Bettes, ich lag mit Kopf und Oberkörper auf dem Kopfende, die Fuße am Boden. Ich sagte, sie möge sich neben mich hinlegen. Sie blieb sitzen und sah mich eine halbe Minute an, dann bekam ich eine SMS und wir lachten beide über den Ton, der die Stille störte. Darauf reichte ich ihr meine Hand, sie streckte ihre aus und sie legte sich neben mich, aber so, dass ich ihr Gesicht unter den langen Haaren nicht sehen konnte. Teilweise schluchzte sie. Ich umarmte sie ein bisschen. Wir setzten uns gemeinsam auf, ich sah die etwas tränenunterlaufenen Augen und wir umarmten uns sehr innig. Darauf sah ich sie an und sagte: "Wenn ich jetzt durch diese Tür gehe, sind wir noch zusammen. Wir treffen uns nicht bis zum Wochenende und dann entscheiden wir, was wir machen." Sie nickte, ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange, wünschte ihr eine gute Nacht. Sie mir ebenfalls. Daheim angekommen saß ich noch einige Minuten im Auto und dachte darüber nach, was hier passiert ist. 3 Monate Glückseligkeit und in 2 Tagen wird aus Allem Nichts. Ich setze mich an den Computer und fange an, diese Geschichte ins Forum zu schreiben, da kommt von ihr eine SMS, dass ihr keine Lösung eingefallen ist und dass sie noch mindestens bis Juni mit mir zusammen sein möchte. Ich schreibe, dass ich so etwas Wichtiges nicht gerne per SMS kläre und dass wir am Wochenende bei einem Kaffee darüber reden. Wie geht es jetzt weiter? Ich habe einen guten Draht zu ihrer besten Freundin, glaube aber, dass sie auf mich abfährt. Soll ich mit ihr vorher darüber reden oder wird sie unsere Beziehung eher vergiften? Was sage/mache ich am Wochenende? Kurzfassung in zwei Sätzen: Meine Freundin muss im Juli zurück in ihr Heimatland, die Trennung dann ist fix, ich komme sie vielleicht besuchen. Nun will sie, um sich den größeren Trennungsschmerz im Juli zu ersparen, vielleicht früher Schluss machen, weil sie Angst hat, sich zu sehr in mich zu verlieben.
  2. Guter Punkt. Und meistens halte ich mich daran. Wir unternehmen viele lustige Dinge gemeinsam, sind gern zusammen und leben im Hier und Jetzt. Nur redet man zwischendurch eben auch. Manche Zeit Belangloses, manche Zeit Interessantes, manchmal Smalltalk - und dann fragt sie, ob ich einmal Kinder möchte. Natürlich redet man darüber, ich sage ihr meine Meinung und höre mir ihre an, eines führt zum anderen und wir diskutieren über unterschiedliche Standpunkte. Das finde ich ja auch so interessant an ihr, sie kommt aus einer anderen Kultur und hat zu gewissen Themen eben eine andere Sichtweise, die die meine wieder um ein Blickfeld erweitert. Wenn ich mit ihr zusammen bin, kann ich nicht nur über das Wetter und die neuesten Stars & Gossip-Geschichten reden, über letzteres sowieso überhaupt nicht. Will ich auch nicht. Ich glaube auch weniger, dass das Problem darin liegt, worüber wir reden, zumindest nicht primär. Journey hat es meiner Meinung nach sehr gut erkannt: Absolut 100%ig korrekt! Und weißt du was? Genau das habe ich sie auch gestern gefragt. Sie meinte, dass ihr nichts Besonderes vorschwebt, denn die gemeinsame Zeit sei schön und sie sei gerne mit mir zusammen. Und hier kommt wieder die Torschlusspanik ins Spiel - es wird bald vorbei sein, also warum nicht sofort Schluss machen? Das ist eine sehr gute Idee! Soweit sind wir nur (noch?) nicht - und wenn sie jetzt Schluss machen will, dann wäre für mich ein Abschiedsritual fehl am Platz, denn ich sehe sie ja sicher noch ein paar Mal. Überhaupt fällt mir kein Ritual ein... Am Wochenende werden wir sicher wieder in der Kiste landen. Wie du das mit dem festfahren meinst, verstehe ich nicht ganz - ich will die ganze Thematik sicher nicht breittreten, ich weiß nur, dass sie, wenn wir sie jetzt unter den Tisch kehren, spätestens im Juni wieder auftauchen wird. Wenn ich sie schon nicht vorher entwaffnen kann, will ich zumindest im Juni gewappnet sein. Lustig, dass du das ansprichst. Wir haben darüber geredet. Als wir vor 3 Monaten zusammenkamen, dachte ich nur: Hey, mit der will ich gerne zusammen sein und eine gute Zeit verbringen! Ich wusste, dass sie Austauschstudentin ist, habe mir die damals ach so ferne Zukunft einfach nicht überlegt. Und was sagt sie mir gestern? Sie hat sofort, nachdem wir zusammenkamen, also schon vor 3 Monaten, darüber nachgedacht, wie das denn sein würde. Und mir so zirka zu verstehen gegeben, dass unsere Beziehung eigentlich keinen Sinn hat, denn wir haben keine Zukunft, also können wir es genau so gut gleich lassen. Und je mehr sie sich auf mich einlässt, desto mehr wird sie bei der Trennung im Juli verletzt. Was soll man da entgegnen?