Ich bin betaisiert! Bin neu hier, wie man an der Anzahl der Beiträge sieht. Habe schon einiges hier gelesen und muss mich jetzt doch mal hier geistig auskotzen. Möchte kurz meine Geschichte erzählen: Bin jetzt 22 Jahre alt und seit 9 Jahren in einer Beziehung. (Ja, habe mich nicht verschrieben) Ich bin schon immer mehr der draufgängerische Typ gewesen, hab nie wirklich an mir gezweifelt. Das war es auch, was meine Freundin so schätzte und weswegen ich mit ihr so lange zusammen bin. Kurz und knapp: Ich hab mich wie ein Alpha gefühlt. Es kam das Abitur, was ich als bester meiner Klassenstufe abgeschlossen habe und die Bundeswehrzeit. Habe viele geile Sachen gemacht, die das Selbstbewusstsein gestärkt haben. In dieser Zeit konnte mich nichts aus der Ruhe bringen. Wohl aufgrund des täglichen Sports... Nach dieser Zeit kam die große Ernüchterung. Ich begann mein Studium, die ersten Klausuren kamen. Ich musste zum Stubenhocker mutieren, da mir das Wissen nicht mehr so leicht zugeflogen ist. Nun bin ich dieses Jahr fertig mit dem Studium, mein Selbstbewusstsein ist auf einem absoluten Tief angelangt. Wohl deshalb, da ich mich immer über meine Taten definiert habe und nicht über mich selbst. Ich gehe zwar dreimal in der Woche ins Fitnessstudio, gehe mountainbiken, Motorrad fahren, sehe brauchbar aus und trotzdem ist da etwas, ein limiting belief. Habe nie richtig gelernt, durch Small Talk mit anderen Leuten so etwas wie eine "Beziehung" aufzubauen. War ja nie nötig, da ich eine Freundin hatte. Es gab eine Zeit, in der sie sich richtig schlecht gefühlt hat. Nichts funktionierte bei ihr im Studium. Ich war der Fels in der Brandung. Nun hat sie ein neues Studium, bei dem sie viel mit Leuten (und vielen anderen männlichen Genossen) spricht. Es ist nicht mal das, was mich eifersüchtig macht. Mich macht eifersüchtig, dass sie ihre social skills weiterentwickeln konnte. (sie begann eine Tanzgruppe zu leiten, neue Leute kennenzulernen), ich hingegen fühle mich sozial verkümmert. Ich fühle mich dagegen wie der einsame Wolf. Habe natürlich Freunde, aber die sind auch alle durch das Studium weiter weg. Kurz und knapp: Ich fühle mich durch das Studium, diese ganze Stubenhockerei und durch den "Erfolg" meiner Freundin wie der Löwe im Käfig. Habe das auch schon zu ihr durchscheinen lassen und hab mich wie ne männliche Zicke verhalten, was mir früher nie eingefallen wäre. Mein Leben hat mich mürbe gemacht und ich habe mich wohl selbst betaisiert. Es macht jetzt auch keinen Sinn, eine Frage zu stellen. Das vorhandene Gedankengut in diesem Forum ist sicher mehr als ausreichend. Nur kann mir jemand einen Tip geben, wie ich aus diesem geistigen Gefängnis rauskomme? Ich meine einen ersten Startschuss. Zur Zeit bin ich im Ausland. War dort mit zwei Kumpels auf einer privaten Studentenparty mit Erstsemestern (richtige HB). Die Party hat mein Kumpel klargemacht, nicht ich. Dort sind wir so dagestanden, haben gequatscht. Es sind drei Mädels gekommen, die UNS gefragt haben, ob wir tanzen wollten. Ehe ich mich versah, hatte ich ihre Zunge in meinem Hals und meine Hände überall. Na also, ich bin noch im Rennen! Es fühlte sich gut an, wieder mal so bestätigt zu werden. Allerdings halte ich das eher für arm, trotz Freundin mit ner anderen rumzumachen... Ich möchte nicht mein Selbstbewusstsein durch so etwas kompensieren. Ich möchte geistig wieder stark sein, für meine Freundin der Alpha, und nicht mit abgeschraubten Eiern, die sie in ihrem Geldbeutel rumträgt durch die Gegend laufen. Falls der Beitrag hier falsch ist, bitte verschieben, löschen oder mir den Hinweis geben, im passenden Unterforum einen neuen Thread zu eröffnen. Ach ja, meine Hauptausrede: Keine Zeit. Stimmt auch teilweise, aber nicht immer... Vielen Dank für eure Kommentare! Was ich noch hinzufügen möchte: Ich habe keine Probleme im Job zu überzeugen, bin nicht der Versager-Typ. Habe aber Probleme, verlieren zu können. Bisher habe ich privat alles, wirklich alles erreicht was ich wollte! Nur wenn ich mal versuche, ein HB anzusprechen will das nicht so recht klappen. Möchte mich einfach weiterbilden, besser sein als meine Freundin, damit ich wieder der Fels in der Brandung bin.