Ensinger

Hi, wenn man irgendwann die Kontrolle über das Spielen verloren hat, wird man die Sucht sein Leben lang nicht los. Bin selber süchtiger Spieler. Habe ca 15 Jahre gespielt. Seit der Therapie vor über 4 Jahren bin ich spielfrei. Es war nicht immer einfach. Anfangs war Kämpfen angesagt. Irgendwann stellte ich fest, daß Kämpfen das Bedürfnis nur verstärkt. Durch die Selbsthilfegruppe habe ich gelernt, daß Gelassenheit der bessere, angenehmere, harmonischere Weg ist. Vor allem hat es mir sehr geholfen, zu wissen, warum und wie Sucht entsteht. Daß wir uns konditioniert/trainiert haben, Anker gesetzt haben. Anfangs haben wir mit dem Spielen (allgemein ausgedrückt) ein positives Gefühl verbunden. Und jedesmal wenn wir im Leben eine Situation erlebten, die mit negativen Gefühlen besetzt war, sind wir spielen gegangen. Weil wir wussten, daß das Spielen uns gute Gefühle wie Spaß, Abenteuer, Freude, Spannung, Unterhaltung, Ruhe, Entspannung usw. verspricht. Kurzfristig hat es uns so gesehen in dem Moment gut getan. Dann haben wir angefangen uns dieses Muster (Flucht) anzueignen. Es versprach uns kurzfristiges Glück, bescherte allerdings langfristiges Leid. Während die Lust(Glücks)gewinnung immer weniger wurde, wurden die dadurch gewonnenen Probleme und das Leid auch immer größer. Irgendwann bin ich an einem Punkt (der ist bei jedem unterschiedlich tief) angekommen, wo es nur noch zwei Auswege gab. Selbstmord, oder Therapie. Anscheinend habe ich diese Aussichtslose Situation gebraucht um endlich aufzuwachen und die Kontrolle über mein Leben zu gewinnen. Ein Jahr später habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Und noch ein Jahr später bin ich auf Pickup gestoßen. Naja gut. Damit habe ich bißher noch keine zählbaren Erfolge, aber was soll´s. Ich seh das Gelassen. Wenn sich nicht´s ergibt, heißt das, daß ich noch einige Erfahrungen zu machen habe. Ich kann nicht sagen, daß ich mein Leben lang spielfrei bleibe. Ich bin nur Dankbar für jeden Tag, den ich Leben durfte und nicht spielen musste. Wer etwas will findet Wege Wer etwas nicht will findet Gründe Ensinger

Ich beschäftige mich seit ein paar Jahren mit Persönlichkeitsarbeit. Aus Interesse und wegen meiner persönlichen Geschichte. Hab mich in letzter Zeit stark verändert. Wenn ehrlich zu mir und selbstkritisch bin, sehe ich ein, daß ich früher sehr agressiv, attackierend, fast nur kritisiert, gelästert, andere ausgelacht, sie nicht ernst genommen, sie ins lächerliche gezogen.............. Womit hatte ich während meiner Veränderung (bin noch voll dabei) zu kämpfen? Mit Blockaden, Glaubenssätzen, Ängsten. Bei Unterhaltungen, Diskussionen mit Mitmenschen fühlte ich mich sehr oft unsicher. Wie ein gejagter. Ich hatte das Gefühl, zu unrecht kritisiert zu werden, daß man über mich lästert, daß man mich nicht ernst nimmt............. Zu akzeptieren, daß ich der Täter war fiel mir sehr schwer. Ab dem Zeitpunkt aber fühle ich mich immer weniger als das Opfer. Was hat das jetzt mit PU zu tun? Diese Frage ist ja wohl Überflüssig Gruß

@Bloodsport Agressive Antworten. Wir sollen uns hier gegenseitig helfen, und nicht angreifen. Ich will hier keine Diskussion anzetteln, aber bitte andere so behandeln, wie ihr auch behandelt werden wollt. Gruß