Objektiv betrachtet ist mein Leben überhaupt nicht so schlecht. Aber innerlich komme ich langsam nichtmehr klar. Ich meine, ich hatte weiß gott schon schlimmere Zeiten und ich würde mich derzeit eigentlich auch nicht als depressiv bezeichnen, aber doch fühlt sich meine Entwicklung derzeit so blockiert an, dass ich hier nach Rat fragen muss. Oft spielt sich in mir sowas ab: Eine extreme Gefühlslage und allzu extreme Gedanken, danach die Ernüchterung, dass ja alles gar nicht so schlimm wäre und man nichts extremes tun müsse. Und das immer im Turnus. Ich will das nicht mehr. Ich will es ganz oder gar nicht. Will nicht den Gedanken dass es noch nicht alles schlecht ist und man langsam wieder aufsteigen kann, wieder von klein auf. Entweder ich verändere mich auf einen Schlag oder ich zerstöre mich auf einen Schlag. Aber ich weiß nicht wie ich es machen soll, weil sich immer wieder die Gefühle der Trägheit und der scheinbar wohltuenden Stagnation dazwischen schieben. Damit ändert sich nichts. Ich fühle mich sozial so schwach und klein. Habe wieder größere soziale Ängste. Scheitere schon an leichten Aufgabe. Ich will nicht über irgendwelche "Hoch-Zeiten" die ich mal hatte nachdenken. Ich will nur wissen was mich so dahinrafft, was mich innerlich so sterben lässt. Will ich ein Bootcamp machen und laufe nur in der Stadt umher weil ich es nicht schaffe anzufangen, mache ich mich deswegen selbst so fertig, dass es der Versuch nur noch schlimmer macht. Frauenkontakte sind (abgesehen von Kommilitoninnen) bei mir derzeit wieder auf 0. Die Nummern die ich noch hatte habe ich wegen zu viel Angst nicht mehr angerufen. Wenn ich auf dem Lair bin laufe ich nur mit, labere und mache keinen einzigen Approach. Man schiebt es auf die Kälte und zu wenig Targets. Eigentlich bin ich kein Anfänger mehr und müsste mehr können. Aber ein anderes Problem ist das schlafen, ich kann mich nicht mehr dran erinnern wann ich das letzte mal gut geschlafen habe. Schlafe unruhig, schlecht, zu lange und habe meist Alpträume. Wenn ich am nächsten Morgen nicht in die Uni muss, schlafe ich oft um die 13 Stunden, weil ich den Wecker morgens einfach wieder aus mache, da in dem Moment der Wunsch einfach weiterzuschlafen viel zu groß ist. Denke mir in dem Moment, wenn ich jetzt aufstehe krieg ich an dem Tag wegen der Müdigkeit eh nichts auf die Reihe. Schlafe ich nur um die 8 Stunden bin ich nie ausgeschlafen und fühle mich am Morgen schlecht und demotiviert. Genauso demotiviert es mich aber auch wenn ich aufstehe und sehe, dass es schon 16:00 Uhr ist und ich die hälfte der dinge die ich mir an dem Tag vorgenommen habe nicht mehr machen kann. Meistens wache ich am Morgen auch einmal vor meinem Wecker auf, aber nicht ausgeschlafen, und schlafe dann weiter. Auch wenn ich keinen Alptraum habe, träume ich meist sehr lebhaft und real scheinend, woran ich mich am Morgen dann auch gut erinnern kann (manchmal mit dem "oh es war nur ein Traum"-Effekt). Ich hatte sogar schon mal einen Traum in dem ich dachte, dass gerade etwas passiert was ich schonmal geträumt (Traum im Traum) habe. Die Trennung zu meiner (aller ersten) Ex-LTR (ging 3 1/2 Jahre) ist nun 3 Monate her. Denke noch täglich an sie. Hasse sie und liebe sie. Sie betrug mich und war zu feige selbst schluss zu machen. Oft denke ich, ich sühne drauf mich zu rächen oder sühne ebenfalls drauf mich wieder bei ihr zu melden, sollte ich irgendwann stark genug sein. Das geistige Band zu ihr ist nicht kaputt zu kriegen. Ich lasse es in der Ecke liegen, ich hacke drauf rum, und doch fühlt es sich immer noch an, als würde ich sie immer bei mir tragen. Und immer dann wenn ich an dem Punkt ankomme, wo ich denke ich bin endlich frei von ihr und fühle mich mal wieder gut, habe ich total unverhofft nachts wieder einen Traum mit ihr (meist dass wir irgendwie wieder zusammenkommen oder Sex haben, oder es wiederholen sich Szenarien mit Entscheidungen die ich getroffen habe). Und dann beschäftigts mich wieder ne Zeit lang. Heute ist das wieder passiert und mitten im Traum ist mir klar geworden, dass es ein Traum ist und einen Moment lang habe ich geschwankt ob ich weiter träumen soll oder aufwachen, habe mich fürs aufwachen entschieden. Und das schlimme ist, ich habe auch noch Enttäuschung gespürt, dass es nur ein Traum war. Wie bekomm ich mein Innenleben wieder auf die Reihe? Und irgendwelche Ratschläge, was ich machen kann, damit das mit dem Schlafen besser wird und dass die schlechten Träume aufhören?