Fuxx

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  1. Also aggressiv wollte ich wirklich nicht wirken. Falls es so rüberkam, tut es mir leid. Kann aber durchaus sein, dass da unterschwellig was war, hab vor ein paar Wochen meinen Job verloren, obwohl ich in den letzten Monaten alles reingesteckt habe! Da kann man innerlich schon mal etwas aufgebracht sein. Wollte das aber nicht in meine Postings übertragen. Nochmal sorry!
  2. Hi, ich wollte noch mal ein paar Sachen nachtragen, weil ich mir nicht sicher bin, ob es richtig angekommen ist. Zunächst mal ist mir klar, dass das Buch von N. Strauss "nur" ein Roman bzw. eine sehr ausgeschmückte Geschichte ist. Aber ein gut recherchierter Roman hat eben reale Ansatzpunkte und bietet meiner Meinung nach einen guten Einstieg in eine Thematik, weil ein Roman Sachen schnell interessant machen kann. Zweitens habt ihr sicher gemerkt, dass meine "Thesen" keinen Bezug zueinander haben und sich auch teilweise widersprechen. Sie geben einfach nur das wider, was mir beim Durchdenken der Thematik so durch den Kopf geschossen ist und ich wollte einfach mal wissen, wie andere diesen Punkten denken. Ich verteufle weder PU, noch denke ich, dass alle sich da bis zum Abwinken reinsteigern... Völlig richtig. Zeig mir einen Mann, der nicht "mehr" will. Sei es nun Geld, Frauen, Macht, Gesundheit, sportliche Leistungsfähigkeit, Freizeit, Spaß. Wir wollen von allem das Meiste. Warum auch nicht?
  3. Hallo Leute, ich melde mich heute zum ersten Mal in diesem Forum. Wie wahrscheinlich viele bin ich durch das Buch von Neil Strauss auf die Community aufmerksam gemacht worden. In meinen Augen eine gut gemachte Geschichte – nicht weil das, was er da schreibt wirklich radikal neu wäre oder er ein literarisches Genie wäre, sondern weil er wunderbar zeigt, wie sich das eigene Denken (und damit auch das Handeln) ändert, wenn man sein Gehirn auf eine bestimmte Wahrnehmung ausrichtet. Es macht einfach Laune zu sehen, wie er immer wieder versucht sich einzureden, dass er als Journalist ja nur der Beobachter ist, dass er objektiv ist, bevor er schließlich feststellt, dass er bereits ganz tief drin steckt. Aber gut, das soll nicht das Thema sein. Kurz vorweg: Ich bin kein PUA. Und ich möchte auch keiner sein. Ich bin viel mehr das Paradebeispiel für einen AFC. Würde ich zehn Leute im Forum auffordern, mir jeweils ein Merkmal eines AFCs zu nennen, so würde ich wohl bei jedem Punkt laut rufen: „Check, ja genau so bin ich!“. Ich erfülle sehr genau in die Definition, wenn gleich ich nicht in das Akronym passe. Denn frustrated bin ich nicht. Ich danke dem Leben für all die tollen Chancen, die es mir gibt, und verfluche es nicht, weil ich sie scheinbar nicht optimal genutzt habe. Aber die Sache mit den Definitionen ist ja auch nochmal ein eigenes Thema. Warum bin ich dann hier? Ganz einfach, weil ich die Philosophie hinter dem Pick-Up-Mantel interessant finde. Er bietet eine Möglichkeit, um sich der Psychologie des Menschen zu nähern. Zumindest erscheint es mir so. Und der Trend erfüllt so ziemlich alle Merkmale einer Religion. Es gibt Grundsätze, Menschen die nach diesen Leben, pfiffige Leute, die mit teuren kommerziellen Angeboten jene fangen, die glauben man könne die „Wahrheit“ kaufen und nicht in sich gehen. Es gibt Gurus, solche, die ihnen folgen, es gibt solche, die alles auf ihre neuen Grundsätzen auslegen und wahnsinnig werden. Und es gibt eben auch viele, die die Idee hinter der PUA-Show als Bereicherung für sich und ihre Denkmuster ansehen. Darin liegt meiner Meinung nach die Stärke des PUA-Daseins – ähnlich wie bei Religionen – es kann helfen, neue Denkweisen aufzunehmen, sie kritisch zu hinterfragen, und eben ein „besserer“ (hochgegriffenes Wort, aber im Kern wahr) Mensch zu werden. Deshalb würde ich gern ein paar Punkte zur Diskussion stellen, die mir durch den Kopf gegangen sind, als ich mich mit dem Thema beschäftigt habe. Hinweis: Was ich hier als Thesen formuliere, ist teilweise bewusst provokant und spiegelt nicht unbedingt meine Meinung wider. Ich möchte niemanden angreifen oder verletzen, sondern nur zum Denken anregen! Es soll sich also niemand angegriffen fühlen! 1. These: Nicht die PUAs sind jene, die Frauen schlecht behandeln, sondern gerade die AFCs und Nice Guys sind frauenfeindlich eingestellt. Wie stellt man sich einen typischen PUA vor? Auf jeden Fall als jemanden, der weiß, was er will. Vor allem aber hat er auch kein Problem anderen Menschen dies zu zeigen. Er ist offen. Vielleicht ist er nicht immer 100%ig ehrlich, schließlich hat er sein Repertoires an Kniffen. Er würde aber niemals einen pick-up auf einer substanziellen Lüge aufbauen. Er ist im Reinen mit sich, hat also gar keinen Grund, etwas darzustellen, das er nicht ist. Außerdem, und damit kommen wir zum Kern der Sache, respektiert er seine Zielpersonen. Ein wirklicher PUA sucht Spaß, klar. Aber es ist ihm auch wichtig, dass die Frau auf ihre Kosten kommt. (Natürlich sieht er sich selbst im Extremfall auch als Erlöser, der herabsteigt, um eine Frau aus dem Meer von Versagern zu bergen, die sie umgeben.) Und: Er respektiert das „Nein“ einer Frau. Vielleicht nicht das Wort, denn er weiß, dass aus einem „Nein“ immer noch ein „Ja bitte!“ werden kann, aber er akzeptiert es, zurückgewiesen zu werden. „Next!“ sagt er sich in einem solchen Fall und zieht weiter. Er ist dabei keinem böse (zuletzt der Frau, immerhin hatte er es in der Hand mit seinem Auftreten) und geht mit dem guten Gefühl, dass niemand etwas durch seine Aktion verloren hat (im Gegenteil: 99% aller Menschen freuen sich, wenn man Interesse an ihnen zeigt, auch wenn man mit dem konkreten „Angebot“ nichts anfangen kann). Genau dort liegt der Knackpunkt. AFCs haben viele Bewältigungsstrategien, wenn sie abgelehnt worden sind. Und ab hier, weiß ich wieder, wovon ich rede. Man schiebt der Frau den Schwarzen Peter zu, man will nicht wahr haben, versuchen doch noch etwas zu drehen und etwas zu ändern. Mal abgesehen davon, dass man sich selbst damit der Lächerlichkeit preis gibt, sollte man auch mal einen Moment versuchen, sich in die jeweilige Frau zu versetzen. Im Forum habe ich oft gelesen, dass Frauen die AFCs gern ausnutzen (und sie für Gefälligkeiten „ohne Gegenleistung“ heranziehen). Ich möchte das relativieren. Nicht alle Frauen sind derart kalt berechnend. Sie sehen einen netten Kerl, den sie mögen, den sie sich nicht als Partner vorstellen können, den sie aber auch nicht vor den Kopf stoßen möchten. Wie also reagieren? Eine selbstbewusste Frau wird natürlich die Courage haben und dem AFC eindeutig klar machen, was er bekommen kann und was nicht. Die meisten sind nur leider nicht so mutig. Sie spannen den AFC ein, wollen ihn teilhaben lassen an ihrem Leben, lassen sich von ihm helfen, um ihm zu helfen. Geholfen ist jedoch damit keinem von beiden. Und Spaß haben beide daran nicht. Ein PUA hingegen weiß, was er zu geben bereit ist – und er ist selbstbewusst genug, dass er auch die Wünsche der Frau respektiert. Ein wahrer PUA würde sein Zielobjekt eben nie als Objekt betrachten, sondern stets als Menschen, den es so zu nehmen gilt wie er kommt. Er würde eine Frau nie unter Druck setzen, die kein Interesse an ihm hat und zu anhänglich sein. AFCs tut das nicht gut, und „ihren“ Frauen noch weniger. 2. These: PUAs sehen das ganze Leben als ein Spiel und sind nicht in der Lage wahre Gefühle zu erleben. Ich habe versucht zu ergründen, wie PUA die Umwelt wahrnehmen, wie sie denken. Die Internetforen sind voll mit Geschichten von pick-ups auf der Straße am heller lichten Tag. Ich versuchte mich zu erinnern, wann ich zuletzt in einer Situation gewesen war, in der sich im Alltag die Möglichkeit eines pick-up aufgetan hätte. Plötzlich herrschte gedanklich Ebbe bei mir. Bis mir ein Licht, nein viel mehr ein ganzer Lampenladen, aufging. Natürlich hatte ich solche Situationen nicht gespeichert, weil ich sie nie bewusst wahrgenommen habe. Ich nahm mir also vor, den Alltag einmal bewusst „nach Sets zu scannen“ mit dem Ziel innerhalb eines gewöhnlichen Tages eines zu finden. Ich brauchte keinen Tag. Nicht einmal einen halben. Ich brauchte fünf Minuten. Ich fuhr an diesem Tag zunächst an eine Tankstelle, den letzten Ort, den man mit attraktiven Frauen assoziiert. An allen Säulen standen bereits PKW, ich reihte mich in die Schlange ein. Lehnte mich zurück. Entspannte mich, drehte zufällig meinen Kopf und sah sie. Hinter dem Lenkrad saß ein HB 7 (später aus der Nähe eher HB 6,5). Ich grinste in mich hinein – „Nein, das zählt nicht!“. Ein Profi hätte sicher eine Chance gesehen, mein AFC-Hirn sah nur meine dreckige Frontscheibe. Wir standen in unterschiedlichen Reihen, unterschiedlich viele Fahrzeuge vor uns. Ich sah keinen Weg. Der Tag ist noch lang, dachte ich mir. Als ich nach dem Bezahlen wieder ins Freie trat, machte es plötzlich „klack“. Okay, was da „klackte“ waren die elektronischen Türen, die sich gerade geschlossen hatten. Aber gleichzeitig „klackte“ es auch in meinem Kopf. Plötzlich war mir klar, warum man es „Spiel“ nannte. Überhaupt wurde mir in diesem Moment einiges klar. Da stand sie nun in der ersten Reihe, der erste bewusst wahrgenommene 1er HB6,5 Set meines Lebens. Sie hatte ihren Wagen gerade verlassen und ging zur Zapfsäule. Der Wagen hinter meinem Auto kam gerade erst zum Stehen. Ich musste also nicht sofort wegfahren. Sie nahm die Zapfpistole. Von ihrem Wagentyp schloss ich auf die Größe ihres Tanks und schätzte so ab, wie viel Zeit ich hatte, bis der Tankvorgang abgeschlossen war. Genug für einen Einstieg. Keine Frage. Und in diesem Moment überkam mich der „Spieltrieb“. Das Schicksal sagte „Okay, hier ist Dein Szenario, das sind Deine Möglichkeiten, mal schauen, wie Du die Mission angehst.“ Die Situation kam mir irgendwie sehr irreal vor als wäre ich plötzlich der Protagonist in einem Videospiel. Das Einsatzbreefing war gelaufen und ich musste nun die Steuerung übernehmen. Ich spielte rasch gedanklich einige Möglichkeiten durch. Denk, denk, denk, na los geht schon! Was könnte Dir nützlich sein? Der Zigarettenanzünder in meinem Wagen ist defekt. Na los, frag sie, ob Du ihren benutzen kannst! Du bist ein Idiot, bemerkte ein anderer Teil meines Gehirns: Zigaretten beim Tanken anzünden, darauf wird sie ganz sicher stehen… Das ist doch der Punkt erwiderte ein anderer Teil in meinem Kopf: Damit erreichst Du, dass ihr zusammen nach hinten auf den Parkplatz fahrt. Macht Sinn? Macht Sinn. Aber Du bist doch gar kein Raucher, meldete sich ein anderer Teil in mir. Interessiert das jetzt jemanden? Du hast keine Zigaretten dabei. Ich frag sie nach einer. Du kommst aus einer Tankstelle und hast keine gekauft? Das wird sie seltsam finden. Ja wird sie, aber in dem Moment ist es egal, da wir dann schon alleine abseits stehen und reden. Und dann Du toller Hecht? Was wohl, 10 Minuten Small-talk. Na und – danach ist sie weg! Ist sie nicht, denn mein Wagen springt nicht an. Wieso sollte er nicht anspringen? Hirn, jetzt denk doch mal mit, bat ich: Heute Morgen beim Anlassen war die Batterie sehr schwach. Ja, aber ein Start passt noch. Du weißt genau, dass ihr zehn Minuten bei ausgeschalteten Motor und angeschalteten Licht den Rest geben. Deshalb habe ich das Licht ja angelassen. Ich frage sie, ob sie mir Starthilfe gibt. Klar, sie ist ja nett. Ich habe kein Starterkabel dabei. Doch hast Du im Kofferraum, musst nur etwas wühlen. Ruhe jetzt, Hirn! Ich frage nach ihrem. Wir nehmen ihres. Ich will es mitnehmen, habe noch einen weiten Weg heute. Nur für alle Fälle. Ich werde es ihr wieder bringen. Zu ihr. „Klack“ – das Geräusch einer Autotür, das mich wieder in die Realität versetzte. Ich saß wieder am Steuer. Natürlich war ich nicht auf sie zugegangen, schließlich bin ich ein AFC. Dennoch lächelte ich tief in mich hinein. Und während meine müde Batterie den Motor stöhnend in Gang setzte, bemerkte ich, dass auch mein Gesicht lächelte. Ich wusste jetzt, warum es „Spiel“ hieß. Und ich verstand, warum es so süchtig machen konnte. In der Spiel-Welt war alles so logisch, so einfach. So verführerisch. Ich bin von Natur aus jemand, der sich gern in Ideen hineinversetzt und sie durchdenkt. Vermutlich macht mich das anfällig. Nur eines war mir in diesem Moment klar geworden. Das Spiel macht Laune, und wenn man sich wirklich ernsthaft darauf einlässt, traue ich ihm zu, dass es einen verändert. In meinem gedanklichen Spiel ging es mir nicht mehr um konkrete Ziele. Ich wollte einfach Spaß an der Mission haben. Sehen, wie viel ich aus der gegebenen Situation machen konnte. Es fühlte sich nicht real an. Ich war ein Schauspieler, sie war ein Schauspieler. Alles andere nur Requisite. Als ich mich wieder in den Verkehr einfädelte, fragte ich mich schließlich: Welchen Raum haben wahre Emotionen und Ernsthaftigkeit in dem Spiel? Und welche Rolle spielen sie noch im eigenen Leben, wenn man sich intensiv mit dem Spiel beschäftigt? 3. These: PUAs sind Menschen, die ihr eigenes Leben nicht auf die Reihe kriegen und sich auf diesem Wege Selbstbestätigung holen, damit sie sich wenigstens in einem Bereich des Lebens anderen überlegen fühlen können. Es gibt Dinge, die sind so alltäglich, dass wir ihnen kaum Beachtung schenken. Unsere Klospülung zum Beispiel. Oder eine analoge Armbanduhr. Wer schon mal eine auseinander gebaut, um sich die Mechanik anzusehen? Vermutlich nicht viele. Wir alle schreiben im Forum. Trotzdem beherrschen die wenigsten Menschen eine Programmier- oder Skriptsprache. Wozu auch? Mit Sachen, die nicht unsere Interessen widerspiegeln, müssen wir ja nicht mehr als nötig unsere wertvolle Zeit vergeuden, schließlich ist das Leben so bunt und vielfältig und die Spanne, die uns für Erfahrungen auf dieser Welt bleibt, so kurz. Warum sich also damit beschäftigen, wie eine Uhr im Detail funktioniert, solange sie die richtige Zeit anzeigt? Ein System, das funktioniert braucht man nicht zu analysieren. Aufmerksam wird man erst, wenn etwas nicht so läuft, wie es sollte und man sprichwörtlich Sand zwischen den Zahnrädern hat (ja, es heißt Sand im Getriebe, passt aber hier weniger ). Ein PUA wird die Anklage, er sei besessen von Frauen, nicht wirklich zurückweisen. Seien wir ehrlich, wir sind alle nur Männer. Natürlich sind wir besessen von Frauen, egal ob wir PUAs oder AFCs sind. Es ist natürlich, wäre dem nicht so, wären wir nicht hier und könnte die Feststellung auch so nicht treffen. Doch eigentlich hechelt der PUA nicht obsessiv einer Frau nach, sondern viel mehr der Idee, den nächsten Set zu knacken. Doch was steht am Anfang seiner Überlegung? Am Anfang steht immer ein AFC, der merkt, dass seine Uhr nicht richtig tickt, dass er nicht die Frauen abbekommt, die er seiner Meinung nach verdient. Er weiß, er muss es reparieren. Er findet die Lösung, er versucht ein PUA zu werden. Vielleicht schafft er es. Vielleicht auch nicht. Fakt ist aber: Er hat sich nur mit PU beschäftigt, weil sein System defekt war. Er war mit sich selbst nicht im Reinen. Seine Identität als PUA ist seine Art, Überlegenheit zu fühlen, Stärke zu erfahren, die andere vielleicht aus ihrem Beruf oder ihrer Familie ziehen können. Sie schaffen sich einen neuen Teil ihrer Persönlichkeit, einen virtuellen Raum, in dem sie die angesagten Typen sind. Man könnte den Spieß doch einmal umdrehen. Ein AFC kann durchaus ein jämmerlicher Zeitgenosse sein. Trotzdem kann er eine nette Frau finden. Vielleicht sogar eine, die ihn „liebt“ (Ich persönlich glaube nicht an das Konzept von Liebe, das momentan in der Gesellschaft vorgelebt wird und anerkannt ist, aber das ist nochmal eine komplett andere Geschichte). Er ist ein AFC, dennoch arbeitet sein System. Er kann beruflich erfolgreich sein, eine Frau finden, die ihm eine tolle Familie schenkt und ein erfülltes Leben führen, während der PUA nur auf den nächsten close aus ist und aus dem Hamsterrad nicht entfliehen kann. 4. These: Der Erfolg, den PUAs haben, ist nicht real. Es gibt sie, davon bin ich tief überzeugt. Es gibt PUA-Gurus, die mit ihrer Persönlichkeit andere Menschen für sich einnehmen können, diese sogar manipulieren können. Diese Menschen können eine Frau vor den Augen ihres Freundes verführen. Sie könnten aber auch genau so gut Staubsauger mit Getränkehalter verkaufen. Sie haben es eben drauf. Doch wie geschaltet sich das Ganze für den normalen Mann? Natürlich kann er an dem Konzept zweifeln, ohne je Erfahrungen gemacht zu haben. Dann gibt es wenigstens etwas zum Meckern. Und das ist für manche Menschen doch das Wichtigste. Wenn er sich jedoch zum PU entschließt, gibt es zwei Möglichkeiten. Er hat gefühlten Erfolg damit, oder eben ist. Das Schlüsselwort ist dabei nicht etwa „Erfolg“, sondern „gefühlt“. Es fällt ziemlich schwer, sozialen Erfolg zu quantifizieren. Schwachsinn, wird vielleicht der ein oder andere schreien, dafür gibt es schließlich die Frage nach der Anzahl der Closes in der letzten Zeit. Doch eine Zahl kann niemals den Wert einer Interaktion belegen. Wie viele Kiss Closes wiegen einen Fuck Close auf? Und sind zehn Closes gleich zehn Closes? Mitnichten! Es gibt im Leben Küsse, für die würde man die ein oder andere „tiefer gehende“ Erfahrung ohne Weiteres verschenken, nur um sie noch einmal erleben zu dürfen. Habe ich da nicht recht? Erfolg auf diesem Feld ist also äußerst subjektiv. Wenn ich diesen Gedanken konsequent verfolge, stelle ich fest, dass es gar nicht möglich ist mit PU keinen Erfolg zu haben. Das ist genau das Problem. Die Idee ist einfach nicht falsifizierbar. Es verhält sie ähnlich wie beim „Sei-spontan!“-Paradoxon. Allein die Aufforderung, spontan zu sein, nimmt die Möglichkeit der Spontanität, weil eben jede Handlung als Folge der Aufforderung nicht mehr aus sich selbst heraus geschieht. Die PU-Techniken holen den „Benutzer“ auf seiner Stufe ab und nennen ihm schlicht (wenn auch nett verpackt, eben mit etwas Show) die nächste Stufe. Hat jemand Scheu Frauen anzusprechen, lautet der PUA-Rat: Lern Frauen anzusprechen, indem Du sie einfach ansprichst. Der geneigte Lehrling, spricht sie an und – wow, es funktioniert, man kann Menschen einfach so ansprechen. Der PUA hat keinen Erfolg, er bekommt lediglich das, was er macht. Er sagt: Mein Ziel ist es, diese Frau anzusprechen. Er spricht sie an. Mein Ziel ist es, jene Lady zu berühren. Er berührt sie. Mein Ziel ist es, das Gespräch höflich zu beenden, weil die Frau keine Interessenindikatoren aussendet. Er beendet das Gespräch – und hat wieder sein Erfolgserlebnis. Im letzten Beispiel hat er den gleichen Korb wie jeder andere Mann auch, doch Dank seiner PU-Techniken bewertet er die Situation anders. PUAs zelebrieren so letztendlich den Betrug an sich selbst. Sie reden sich ein, dass das, was sie als nächstes Tun, das ist, wonach sie Streben. Und werden sofort belohnt. Im Grunde ändern sich lediglich ihr Verhältnis zu sich selbst, sie fühlen sich gut, fühlen sich immer erfolgreich. Ganz gleich, ob sie wirklich mehr Erfolg haben. Das wars für’s Erste. Ich weise nochmal ausdrücklich darauf hin, dass ich einige Sachverhalte bewusst überspitzt formuliert habe und vieles eher Gedanken als handfeste Meinungen sind. Ich freue mich auf eine anregende Diskussion!