coccotti

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  1. Erst einmal danke für eure Gedanken zu dem Thema. Ich glaube mittlerweile, dass das noch so eine Art Gewöhnungsphase ist, und sich mein Gefühl auch wieder in den Hintergrund rückt. Allerdings muss ich dafür auch etwas tun. Und zwar meinen Selbstwert eben nicht über Dinge wie Geld definieren, denn da kann ich im Moment (und wahrscheinlich auch in naher Zukunft) eh nichts dran ändern. Ich werde schon noch meine zwei Jahre für das Studium brauchen und bin dann zwar mit einem Ingenieursjob hoffentlich nicht schlecht aufgestellt, werde aber wahrscheinlich trotzdem weniger verdienen als sie in ihrer Branche. Es ist doch ein Grundsatzproblem. Heutzutage ist es durchaus nicht selten, dass eine Frau auch mal mehr verdient als ihr Partner. Und doch verbindet man - ich zumindest - das Geld auch mit Macht, wie Pablo schon richtig erkennt. Das mag falsch sein, aber ein gut bezahlter Job gibt Schutz und Sicherheit und für diese Dinge zu sorgen - so ist es in meinem Kopf leider viel zu stark verankert - sind eher die Aufgaben eines Mannes. Wie seht ihr das denn? Vielleicht habe ich auch den Hauch eines Abhängigkeitsgefühls, was mir nicht gefällt. Einerseits würde ich mir wünschen, dass sie etwas mehr für gemeinschaftliche Dinge zahlt, andererseits achte ich sehr darauf, dass das genau nicht passiert. Denn dann schleicht sich ein Minderwertigkeitsgefühl ein, wogegen ich mich sträube! Meine Vergangenheit holt mich in solchen Situationen immer wieder ein. Ich habe halt zweimal das Studium abgebrochen bzw. gewechselt und bin sogar in eine neue Stadt gezogen. Ich treffe Freunde und Bekannte, die so alt sind wie ich, oder auch jünger, die fertig studiert haben, Geld verdienen, Erfolg haben usw. Ich habe zu lange rumgegurkt. Das nervt. Und auch das in die Opferrolle bringen, wie ich es gerade jetzt tue. Ich merke wie unangenehm es ist, neue Leute über Freunde kennenzulernen und sagen zu müssen, dass ich in meinem Alter noch immer studiere. Und man merkt mir auch an, dass mich das selbst stört. Dazu kommt, dass ich viel mehr Zeit habe als sie. Ich will meine Tage auch gar nicht so voll planen. Sie arbeitet und hat ihre Hobbies - das führt dazu, dass unsere Zeit zusammen sehr nach ihrem Kalender gerichtet ist. Das ist ja eigentlich auch kein Problem, gerade weil ich die Zeit habe, und doch habe ich dabei ein ungutes Gefühl. Soll ich mir meinen Kalender voll hauen, nur um dann auch mal sagen zu können: wir machen das dann und dann, weil ICH sonst keine Zeit habe?! Vielleicht bekommt ihr mein Gefühl vermittelt - ich kann es nicht richtig auf den Punkt bringen. Ist es Abhängigkeit? bzw. mangelnde Unabhängigkeit? Oder schlicht ein mangelnder Selbstwert? Mir ist auf jeden Fall klar, dass ich die Säulen meines Selbstwertgefühls überarbeiten muss ;)
  2. Ich weiß nicht, ob jemand von euch vielleicht damit sogar schon Erfahrung gemacht hat: Ich bin 26 und noch Student - habe so meine Anfangsschwierigkeiten gehabt - und wohne jetzt seit kurzem mit meiner Freundin zusammen. Als Student lebe ich natürlich sparsam, bin trotz gut bezahltem Nebenjob immer eher knapp bei Kasse. Meine Freundin ist sich dessen bewusst und es stört sie auch überhaupt nicht. Wir regeln das ganze eigentlich sehr offen und es gibt kaum Probleme mit dem Thema "Geld". Allerdings macht mein Kopf da nicht so richtig mit. Es stört mich einfach, dass sie bereits voll im Job ist und auch noch erfolgreich, sodass für sie das Geld einfach mal da ist. Zudem ist sie zwei Jahre jünger als ich und ist ihren Weg viel schneller gegangen. Es sind Kleinigkeiten, Dinge, wo 10€, 20€ für den einen viel sind, für den anderen nicht. Dinge, wo sie "weiter" zu sein scheint. Erfolgreicher, besser. Ich hinke hinterher. Sie vermittelt mir den Eindruck, als würde sie das alles wirklich nicht stören. Problematisch wird es natürlich dann, wenn sie merkt, dass ich mich davon runterziehen lasse. Als wir noch nicht zusammenwohnten, war mir das alles zwar bewusst - jetzt werde ich aber täglich vor diese Tatsachen gestellt. Die Rollenverteilung ist merkwürdig. Vielleicht würden es manche modern nennen. Da ich studiere und öfter zu Hause bin, schmeiße ich auch mehr den Haushalt, gehe einkaufen usw. An sich überhaupt kein Problem und eher logisch, finde ich zumindest. Aber in meinem Kopf ist ein altmodischeres Weltbild verankert, wo es umgekehrt sein müsste! Mir ist völlig klar, dass dies ein Einstellungsproblem ist. Ich brauche einfach Dinge, in denen ich besser, weiter, erfolgreicher oder was auch immer bin. Wo ich sie an die Hand nehmen kann und ihr zeigen kann, wie die Welt funktioniert! Ein ganz klassischer LSE-Problem wahrscheinlich. Nur wie beseitige ich dieses? Ich bin für Anregungen sehr dankbar!