Aplysia

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Alle erstellten Inhalte von Aplysia

  1. Dote, nope. Erstmal, komm mal von dem persönlichen runter. Dass du mir Kinderkacke "jetzt-mag-ich-den-nicht-mehr" nahelegst fasse ich mal als pure Projektion auf. Ich wäre in der Beweispflicht, wenn du starke Evidenz hättest. Tatsächlich äußerst du lediglich eine Meinung ohne Berücksichtigung sozialwissenschaftlicher, psychologischer, medizinischer und neurowissenschaftlicher Argumente. Ich nehme aber an, dass du dich als Linker bezeichnend auch persönliche Emanzipation in Form einer Annäherung an die materielle Wahrheit siehst. In diesem Sinne erwarte ich, dass ein Mensch, der das Thema Drogen politisch betrachtet, sich entsprechend informiert. Sogar die Jusos sind in ihrer Drogenpolitik reflektierter als das was man hier liest. Tatsächlich nervt mich die Stigmatisierung von Drogenkonsumenten und die völlig willkürliche Drogenpolitik schon in einem Maße, dass ich gerne in dieser Richtung agitiere, versuche für mehr Information und Differenzierung zu werben. Das wäre der Weg für eine sinnvollere Drogenpolitik und realistischere (gesundheitliche) Einordnung von Drogen und Konsummustern Und weil ich nem Genossen gern helfe hab ich ein letztes Plädoyer für differenziertere Betrachtung der naturwissenschaftlichen Realität der Wirkung von Drogen geschrieben. Dann dachte ich mir scheiß drauf. So feste Glaubenssätze kann man aber über's Internet nicht durchdringen, ungeachtet der Faktenlage. Das kann man eh alles als Rationalisierung von Drogenkonsum auffassen. Mit dem selben Argumentationsmuster kann man auch die Evolution als Rationalisierung von Gottlosen auffassen, es ist in seinem Ansatz schon willkürlich und somit für eine sachliche Auseinandersetzung ungeeignet. Befunde qua Vorurteil in "Kifferstudien" zu verwandeln macht eine sozialwissenschaftliche Argumentation unmöglich. Es bleibt immernoch eine medizinisch-physiologische Argumentation. Diese kann man natürlich wiederum als Rationalisierung wegrationalisieren. Damit wäre ich spätestens am Ende meines Lateins, weil eine materialistisch-naturwissenschaftliche Argumentation für mich die Ultima Ration ist. Ne Pauschalisierung hilft nicht das materiell Richtige zu vertreten, sondern lediglich etwas normativ richtiges. Wenn man keinen Bock auf Drogen hat soll man halt keine nehmen. Und wer eher Drogenkonsumenten als Autofahrer, Fleischesser, Demokraten oder Vertreter idealistischer Denke aus seinem Umfeld verbannt, hat schon irgendwie ne strange Prioritätensetzung. Also, wenn dir das Thema so wichtig ist: Lies dich über Drogen ein oder bleib offen für die Möglichkeit, dass du die Dinge falsch siehst. Die Wahrheit über Drogen ist ein bisschen komplexer, als das was die Drogenpräventionswoche in der Mittelstufe so vermittelt. Sagt dir ein Mensch der seinen roten Stern nicht als Avatar in einem Forum trägt. //edit: Ach komm, weil's so einfach war: http://brain.oxfordj...126/6/1252.full Brain ist jetzt nichtbedingt der typische Ort an dem man Kifferstudien vermuten würde, was. Und ach, das Fazit ist auch gar nicht: Drogen sind super und alles shiny, oder Drogen sind böse und zerstören dich. Die Wahrheit liegt nämlich nicht in Urteilen. Und Gefahrenabschätzung erfordert, dass man weiß, was die Gefahren überhaupt sind. Ich für meinen Teil harre dann des Tages, an dem mich meine monatlichen Drogenerfahrungen fürchterlich zerstört haben.
  2. Kein Mensch "funktioniert" wenn er sich jeden Tag besäuft. Natürlich funktioniert auch niemand der jeden Tag Pilze nimmt. Alkohol macht nachgewiesenermaßen abhängig, Pilze nicht. Merkst du was? Hier ein paar "funktionslose" Menschen, von denen bekannt ist dass sie mit Drogen experimentiert haben/regelmäßig konsumiert haben: Carl Sagan, Aldous Huxley, Richard Feynman - so ungefähr jeder relevante kulturschaffende Mensch auf diesem Planeten. Und ja, wir sehen ja alle wie Holland in Chaos und verbrennenden Backsteinhäusern abgesoffen ist als es dort möglich wurde legal zu kiffen und Pilze zu kaufen. Woher kommt diese Annahme, dass die Leute eher in der Lage sind mit Alkohol verantwortungsbewusst umzugehen, als mit anderen Drogen? Kein Schwein würde auf die Idee kommen sich andauernd harte Halluzinogene einzuwerfen, der nicht eh ne totale Macke hat. Weißt du wie anstrengend das ist? Fakt ist, dass es keine einzige Kultur auf diesem Planeten gibt, die keine Drogen konsumiert. Auch in Europa wurden seit jeher Pilze gegessen und Kräuter geraucht. Naja, dein sozialdarwinistischer Unterton ist auch n bisschen strange mein Guter. ;)
  3. Öh, wieviele von den hysterischen "Drogen sind so böse"-Fuzzis hier trinken und rauchen? Nicht nur, dass dies beides tatsächlich schnell tödliche Substanzen sind, unglaublich viele Menschen jährlich dahinraffen - das sind Drogen. Gott, kifft einfach mal ordentlich einen. Gebt euch ne Pappe. Drop some E. Oder kaut n paar Pilze. Und wenn ihr's dann doof findet, lasst es halt. Aber behaltet mal eure Moral für euch, Pilze sind kein bisschen "härter", "gefährlicher" oder "schlimmer" als der gute Weingeist. Halluzinogene sind sogar ausgesprochen witzig und ich freu mich auf den Tag wo ich mal ne Frau kennenlerne, die sich nicht von der hanebüchenen Drogenpropaganda hat verrückt machen lassen. Antidote, ich fand dich immer ganz gut, darum tatsächlich was zu deinen Argumenten: 1. Drogen vernebeln den Geist. Sie machen etwas kaputt und das in den meisten Fällen irreversibel. Es gibt nicht einen einzelnen Befund der nahelegt, dass Halluzinogene irreversible Folgen haben. Dieses Argument zieht tatsächlich bei Nikotin, Alkohol, Heroin und Koks. Der Geist wird nicht "vernebelt". Der Geist ist dazu geeignet Reaktionen auf die Umwelt zu liefern, die überlebensförderlich sind - nicht objektiv zu sein, irgendeine Wahrheit zu sehen oder sonstwas. Drogen verändern das Bewusstsein. Ausnahme wiederum Alkohol, welches wirklich vor allem ein generisches Nervengift ist. 2. Wenn man einmal nachgibt gegenüber dieser Szene dann gerät sie in dein Leben rein. Menschen die Drogen grundsätzlich zustimmend oder neutral gegenüber stehen fangen an dich zu beeinflussen und dir tolle Gründe zu nennen warum Drogen was tolles sind. Ach komm, jemand der mit nem roten Stern im Forum rumläuft verbreitet solche bösen Märchen? Woher soll denn plötzlich Kontakt zu so einer ominösen "Drogenszene" herkommen? Im besten Fall lernen die meisten über ihren Grasticker mal jemanden kennen, der ihnen mal irgendwas ausgefallenes besorgen kann. Die implizite Annahme, alle Drogen würden süchtig machen ist übrigens völlig aus der Luft gegriffen und wiederum gibt es nicht einen einzigen Befund, der nahelegt, dass Halluzinogene abhängig machen. Schonmal überlegt, dass die meisten Leute ziemlich verantwortungsbewusst mit Drogen umgehen? Oder ist jeder Mensch der einmal Alkohol getrunken hat plötzlich nurnoch mit seinen saufenden Buddys unterwegs, der Alkohol fängt an aus ihm zu sprechen und die Sucht wird weggefaselt? Alkohol, eine Droge von der sehr gut bekannt ist, dass sie abhängig macht. 3. Drogen machen deine revolutionäre Energie kaputt. Sie zerstören dein Denken und dein Libido. Ich hab noch keinen radikalen Freiheitskämpfer auf Mariuhana getroffen. Willst du mich verarschen? Ich kenne fast keinen radikalen Linken der nicht (von Zeit zu Zeit) kifft. Völlig egal ob Autonome, Kommies oder Sozialisten. Meine revolutionäre Energie hat bisher nicht unter Drogenkonsum gelitten. Tadaa. Und glaub mir, deine Meinung von Hippies kann kaum schlechter sein als meine. ;) P.S.: Es schreibt sich Marihuana. //edit: Und wer sich hier nicht entblödet hat "Grenzüberschreitung" zu kreischen: Sie tut etwas. Mit sich und ihrem Körper. Nichts an dieser ganzen Aktion darf den TE davon mehr berühren, als wenn sie des Nachts mal nicht mit den Händen über der Bettdecke schläft. Wobei ja sogar das für manche Männer schon zu viel wäre. Wenn sie abkackt und ihr Leben nicht mehr in den Griff kriegt, weil sie nurnoch drauf ist - andere Sache. Dann ist es aber immernoch keine Grenzüberschreitung, sondern die Dame ist einfach nur noch ein Problem. Ne vernünftige Drogenaufklärung sähe etwa so aus: Nehmt kein Heroin und Koks, sonst tut was ihr wollt. Bei chemischen Sachen passt auf, dass ihr dem Dealer vertraut. Gebt euch im Schnitt maximal ein-, zweimal im Monat nen Trip. Mischt Drogen nicht, es sei denn ihr wisst genau was ihr tut. Wenn ihr was Neues ausprobiert, sucht euch einen Menschen dem ihr vertraut der auf euch aufpasst und informiert euch vorher ein bisschen darüber, was von der Droge zu erwarten ist. Habt immer ein Diktiergerät parat. :D
  4. Völlig ungeachtet des Rests der hier verbreitet wurde: Diese Scheiße ist doch wohl bitte nicht dein Ernst. Eine Abtreibung ist keine Strafttat, dafür wurde hart und erbittert gekämpft. Wenn ich sowas lese krieg ich's Kotzen. Aber hey, es gibt regelmäßig Fundi-Demos dagegen, da kannst du dich mit vielen lieben Menschen die auch in den 50ern steckengeblieben sind zusammentun, vielleicht schafft ihr es ja gemeinsam eure reaktionäre Moral wieder zum Gesetz zu machen.
  5. Dude. Nimm doch mal dein Kopf aus den Angelegenheiten anderer Leute. Wie muss man eigentlich drauf sein um sich umzuschauen wem man alles seine Perle missgönnt? Echt, wie scheiße. Ansonsten, so ein Rumgeflenne ist hart sinnlos. Wenn du "den Fehler deines Lebens" gemacht hast, dann gibt es so im Wesentlichen drei Qualitäten des Umgangs: Flucht (...), Verzweiflung (s.o.) oder die Realität akzeptieren. Sei froh, wenn du nur einen "Fehler deines Lebens" gemacht hast und es so ein belangloser wie'n Mädel war. Das Leben dauert noch ne Weile und du wirst noch viel dümmere Scheiße bauen, als ne Dame in die Wüste zu schicken, die dich in deiner ganzen Abgefucktheit trotzdem liebenswert fand. //edit: Ach so, die Studentin-Frage. N bisschen anti-chronologisch, jedenfalls frag ich, weil Studis n bisschen ... ach sind halt Studis.
  6. Ich denke nicht, dass die Psychologie die richtige Disziplin ist, um diese Frage zu beantworten, sondern die Hirnforschung. Leitdisziplin darin ist, was Fragen des Bewusstseins und der Persönlichkeit angeht, nicht die Psychologie sondern die Physiologie. Meines Wissen nach gibt es nichts was darauf hindeutet, dass es einen unveränderlichen Wesenskern gibt, allerdings einiges was dies in Frage stellt. Wenn man mal über persönliche Vorurteile aus der Interpretation der augenfälligen Umwelt hinausgeht.
  7. Es wurde schon ein halbes Dutzend mal die Antwort auf die Frage "was soll ich bloß tun" hier geschrieben, du ignorierst sie. Burn all bridges, Kontaktabbruch, mindestens bis du wieder klarkommst. Ist ja jetzt nicht so, als wäre dein Problem eines, welches nicht quasi jeder Mann mindestens einmal hatte. Und btw: Du weist die heilende Wirkung von ordentlichem Rumgeficke von dir, weil du das ja tun würdest. Tust du aber nicht. Mit wievielen Mädchen hast du geschlafen, seitdem deine Ex dich abgeschossen und angefangen hat mit einem stumpfen Löffel deine Eier abzusägen? Dreimal die Woche Party, Studium und Job, ausschweifendes Sozialleben, genug Zeit für Dates? Okay ... Was deine Defizite angeht: Wie wäre es mal mit Ehrlichkeit zu dir selbst. Menschen die vorgeben nicht zu wissen wo ihre Defizite sind, sind mir ohnehin etwas suspekt. Übrigens hast du nicht einen einzigen Ratschlag hier ohne "aber" oder anders eingeleiteten Widerspruch gelten lassen. Warum fragst du. Glaubst du echt, du hast so'n Defizit, den musst du ausmachen und ausmerzen und tadaa: Plötzlich hörst du auf nach jedem Stöckchen zu hopsen, das sie wirft und mit beeindruckend unglaubwürdigen "ich bin raus"-Ansagen um dich zu werfen, die von vornherein nicht ernst gemeint waren? Oder glaubst du am Ende eher du hast so'n Defizit, den musst du ausmachen und ausmerzen und plötzlich bist du cool as fuck und deine Ex kommt angekrochen und singt in Gospeln weshalb du sie bitte wieder beglücken sollst? An deinen Problemen kannst du arbeiten, wenn du aufgehört hast dich zu ficken, nicht andersherum.
  8. Jo ist immer ne gute Voraussetzung um die Klappe aufzumachen wa. Du kannst übrigens durchaus Serotoninspiegel im Blut messen, es wirkt da nur schlichtweg nicht in einem für das Problem Depression relevanten Rahmen und ist kein besonders sinnvoller Indikator dafür ob die Hirnchemie alright ist. Antidepressiva wirkenauf den Transmitterhaushalt des Gehirns. Exakt das Gleiche tun alle (coolen) Drogen: THC, Amphetamine, LSD, Psylocibin usw. Es sind Drogen. Nur sollte Droge eigentlich kein normativ besetzter Begriff sein.
  9. Kampfsport und Pfefferspray sind sicher alles hilfreiche Ideen um entspannter zu werden. Aber das Problem liegt hier doch mMn in der verqueren Paranoia, dass die Welt und der "Asi" ganz besonders (finanzielle Unterschicht zu sagen klänge ja gleich wieder chauvinistisch) voll gefährlich und permanent auf Krawall gebürstet ist. Die einzigen Menschen, vor denen sich für mich immer wieder Angst aus konkreten Erfahrungen und nicht aus Hörensagen oder Vorurteilen begründet hat, sind Betrunkene und Nazis. Liegt vielleicht auch an der Herkunft, zum Dorf kann ich nicht so viel sagen. Aber wenn du schon davon ausgehst, dass die Stadt noch "asozialer" als das Kaff ist, dann ist dein Problem die Attitüde, keine reale Gefahr. Lass dir von den Law&Order-Fuzzis nichts einreden.
  10. Sorry, wenn du schon so einen Ton auffährst, dann erzähl wenigstens keine Scheiße. Serotonin ist in erster Linie als Transmitter aktiv. Neurotransmitter wirken nicht über das Blut, sondern im synaptischen Spalt. Noradrenalin ist als Transmitter und Hormon wichtig in der Regulation des autonomen Nervensystems, Zusammenhang mit Depressionen wäre mir gar nicht bekannt. Allerdings will ich dazu nichts Abschließendes sagen, ich meine mich allerdings erinnern zu können, dass heutige Drogen eher noch auf das Dopaminsystem wirken. Psychiater neigen dazu für jede Scheiße Drogen zu verschreiben, weil das heutzutage Usus ist. Da steckt nicht unerheblich die Pharmalobby mit einer unverantwortlichen Propagandamaschinerie hinter, die auch viele Psychologen und Psychiater nicht durchschauen. Diese Drogen sind gefährlich und haben absurd harte Nebenwirkungen. Ganz davon zu schweigen, dass es ne ziemlich krasse Angelegenheit ist im Transmitterhaushalt des Gehirns rumzupfuschen, wir wissen dafür einfach noch verdammt wenig. Antidepressiva sind sicherlich auch wichtig, aber sollten wirklich nur in Grenzfällen, am besten während ambulanter psychiatrischer Behandlung eingesetzt werden. Und sie ersetzen niemals eine Therapie, denn sie behandeln Symptome, nicht die Ursache der Depression. Mir graust vor dem Tag an dem es wirklich Pillen gibt, die einfach unproblematisch glücklich machen. Wir reagieren auf ausufernde Depressionswellen mit Drogen für's Volk. Irgendwann sind alle drauf und keiner fragt sich mehr, warum eigentlich alle depressiv geworden sind. //edit: zum Post über mir: Doch diese Prozesse sind mittlerweile recht gut verstanden. Es ist auch tatsächlich denkbar, dass die Transmitterproduktion oder die Ausbildung z.B. des Serotoninsystems genetisch bedingt beeinträchtigt sind, sowas hängt ziemlich direkt mit Proteinsynthese zusammen. Das äußert sich allerdings maximal in Erlebens- und Verhaltenstendenzen(!). Was außerdem relativ klar ist, ist dass Transmitterhaushalt nur der Endeffekt eines systematischen Problems im Gehirn ist: Es muss im Regelfall über einen langen Zeitraum eine "unvorteilhafte" Verschaltung begünstigt werden, damit sich das System wirklich so weit verschiebt, dass z.B. die Serotoninausschüttung "nicht mehr hinreichend ist".
  11. Deine Reflektion ist widersprüchlich: Erstmal, zu ab 30 ist man ein Roboter: Das ist schlichtweg bullshit. Im Gegenteil, die geringste Plastizität weist das Gehirn kurioserweise Anfang/Mitte Zwanzig auf. Zumindest geistert mir das so im Kopf rum, meine der Spitzer hat das mal verbreitet. Jedenfalls, das Gehirn lernt bis ans Lebensende. Es kann gar nichts anderes. Etwas anderes zu glauben ist kulturpessimistisch und ganz schnell ne miese Ausrede nichts mehr zu ändern. Zweitens, zu deinem schizoiden Problem, welches ich am Anfang zitiert hab. Offensichtlich waren es die äußeren Umstände, Sozialisierung, fehlendes männliches Rollenbild, Sucht/Realitätsflucht, wahrscheinlich eine Mutter die auch mit der Situation so ihre Probleme hatte?, pubertierende Jugendliche die Schwäche erkannt und ausgeschlachtet haben. Aber an allen Ecken und Enden wird verbreitet, dass jedes Versagen eigene Schuld ist. Ist es nicht. Du kannst nichts als lernen und wenn du gelernt hast ein Versager zu werden, dann war das nicht deine Entscheidung. Es kann aber deine Entscheidung sein, etwas Neues zu lernen. Eine Rucksacktour ist sicher geil, aber drastische Aktionen ändern nicht die Persönlichkeit. Das ist ein langfristiger Prozess. Zieh in eine eigene Bude, aber dalli. Wofür zur Hölle sparst du das Geld, wenn du es nicht in Lebensqualität investierst? Schlechte materielle Situation und die daraus erwachsende Einstellung zu Geld sind auch ein Thema, welches du schonungslos reflektieren solltest. Einfach so alleine losreisen ist auch ein viel zu großer Schritt. Es lässt sich problemlos im Alltag anfangen das Leben zu leben. Es gibt diesen Kanon Standardempfehlungen. Meditation, Sport, (Verhaltens-)Therapie. Niedrigschwellige Heranführung an alle diese Themen bietet tatsächlich ein Selbsthilfebuch - Happiness von Richard O'Connor. Es konzentriert sich weniger auf ein Idealbild von einem Supermenschen, sondern auf Möglichkeiten sich an's Aufhellen des eigenen Erleben und Empfinden zu machen. Ich kann das nur wärmstens empfehlen. Sowie besagten Kanon. Wenn es nur eine Sache ist, die du hinkriegst, fang mit Meditation an.
  12. Hi. Sorry wegen der Formlosigkeit: Mädel ist 19 oder 20 schätze ich mal. Hab von nem süßen Mädchen aus nem Tutorium mit dem über einige Zeit spielerischer Augenkontakt, aber sonst fast keine Kommunikation war, kürzlich die Handynummer an mich gebracht. Über nen Zeitraum von ner Woche hat sie mir ein paar Mal geschrieben. Beim letzten Mal kam ein "vermisse dich" mit, was einfach way too much ist: Keine Dates und wie gesagt, fast ausschließlich Kommunikation über Blickkontakt und Getexte. Sollte ich ihr das mal mitteilen, dass das (für mich?) too much ist? Ich mein, sie ist entweder whack, auf beunruhigende Weise unerfahren oder wirklich verliebt in meine wunderschönen Augen - und die ersten beiden Situationen wären welche mit denen ich grade nicht so umzugehen wüsste.
  13. Peil ich nicht. Ich hab die letzte Woche nen vierteiligen Klausurmarathon durchgebracht und schlichtweg keine Zeit gehabt nen neues Mädel kennenzulernen. Rest steht oben. Eh, also ich versuch mal besser zu fragen: Eben weil einfach bisher nur n bisschen Blickflirt da war scheint es mir einfach voll over the top was sie schreibt. Und das ist ein bisschen ein Abturner. Mitteilen, abturnen lassen, oder drüberweggehen?
  14. Bitte hör auf, den Leuten Evolutionspsychologie als Wissenschaft verkaufen zu wollen. Evolutionspsychologie ist unwissenschaftlich - und darüber hinaus, denn das sind verschiedene Kritikpunkte, nicht plausibel und nicht logisch. Im Übrigen gibt es deutlich erklärungsstärkere, wissenschaftlichere und logischere biologische Psychologiemodelle. Wenn es dir um Wahrheitssuche geht, fang bitte an dich mit Neurowissenschaften zu beschäftigen, vielleicht würde auch ein Exkurs in Genetik nicht schaden. Wenn es nämlich etwas gibt, was Gene nicht können, dann ist es unmittelbar Verhalten beeinflussen. Wenn es dir nur um die Provokation mittels billiger Biologismen geht, dann lass es bitte sein. Sowas macht es unnötig schwierig den Menschen naturwissenschaftliche/materialistische Psychologie nahezubringen, was eh kaum jemand bislang hinkriegt. Und weil hier jemand was von der MPG gepostet hat: In bestimmten Wissenschaftszweigen tummeln sich leider sogar innerhalb renommierter Institutionen wie der MPG Trottel. Zu eurem Thema: Da Pick-Up sich zu einem nicht unerheblichen Teil um Persönlichkeitsentwicklung dreht, ist ein wie auch immer gefasster Begriff "natürlicher Anziehung" von vornherein nicht in Stein geschrieben. Verstehe also die Aufregung nicht.
  15. Ihr habt schon recht. Erwerbsarbeit ist scheiße - weil im Wesentlichen Arbeit gemacht wird, die im besten Fall Zusatz zur Maschine ist. Der Bäcker ist Verkäufer geworden - und das kann auch jeder Fahrkartenautomat. Selbst Akademiker haben es zunehmend schwer sowas wie eine wirkliche Arbeit zu finden. Da kriegt man doch Lust die kapitalistische Normalität, die Entfremdung von der Arbeit zu hinterfragen.
  16. Dringend, souveräner geht's nicht. Anderthalb Jahre sind ne lange Zeit. Eifersüchtelei und Verlustpanik sind nicht unbedingt das, was ne Frau drängt weiterzumachen.
  17. Transmitterhaushalt ist lediglich das neuronale Korrelat der Depression. Zwar gibt es mitunter tatsächlich körperliche Störungen die zu unzureichender Transmitterbildung führen können und man kann sich natürlich auch Drogen reinpfeifen, die mehr Serotonin (vor allem) freisetzen. Im Allgemeinen gilt aber genau das was der MasterBlaster schrieb: Depression ist ein Symptom, keine Ursache. Und im Regelfall eines problematischer Lernprozesse und nicht körperlicher Fehlfunktionen. Sich trotzdem mal von nem Arzt durchchecken zu lassen ist allerdings ne gute Idee. Ansonsten, Stammtischstyle: Glücklich sein setzt sich zusammen aus fröhlich sein, negative Gefühle richtig handeln und zufrieden sein. Vielleicht liegt dein Problem in der Zufriedenheit, denn von dem was du so schreibst sollten die ersten beiden Sachen nicht so dein Problem sein (Sport, viel mit Menschen zu tun, Meditation). Yo.
  18. Ich bin noch mittendrin, studiere auch nicht Mathe sondern ein wunderbares Fach welches von mir verlangt/mir ermöglicht hat zwei Semester voll Mathe zu studieren. Mittlerweile brauchen wir uns nurnoch den Stoff raussuchen, der nötig ist - ich hätte auch enorm wenig Lust gehabt Numerik und son Zeug zu machen. Als Mathematiker stehen dir allerdings tatsächlich viele Türen offen. Welche das sind lässt sich schnell rauskriegen, google. Ob das dann die sind die du offen sehen willst ist eine andere Frage, die du beantworten musst.
  19. Ich würde auch Unternehmertum und BWL-Studium ein bisschen mehr trennen Joyful. Das der Schwertfisch ein bisschen planlos daherkommt stimmt wohl, aber ehrlich gesagt wäre mein erster Impuls auch kein anderer, als Mitleid mit einem Menschen zu empfinden, der sich in dem Alter völlig im Klaren darüber ist, was er machen will. Mathe ist ein tolles Studium. Hoffe du hast eine solide Frustrationstoleranz, oder kannst sie ausbilden. Ein paar unsortierte Gedanken und Tipps dafür: Such dir ne gute Arbeitsgruppe, scheiß drauf wenn die Leute Nerds sind. Im Alleingang kommt da fast niemand durch. Ich habe persönlich nirgendwo so tolerante und gutherzige Menschen kennengelernt wie unter Mathematikern. Da sind auch mal vegane Anarchisten, elitäre Stipis, Punker und weltfremde Professorensöhnchen die dicksten Freunde. Die Zettel sind das Studium. Versuch immer so viel du kannst alleine zu schaffen und möglichst jede Aufgabe mit anderen zu besprechen. Das Verständnis kommt mit der Zeit am Anfang sitzen ~70% der Vorlesung mit Pokerface und innerer Verzweiflung im Hörsaal. Die schmeißen dich vom Kirchturm und du sollst im Fall fliegen lernen. Das geht, erfordert aber, dass man irgendwann über die Panik hinwegkommt. An der Schule hast du im allerbesten Fall eine ganz leise Ahnung davon bekommen, was Mathe überhaupt ist! Zwei Buchtipps: Der letzte Satz des Fermat, eine kurze, nett lesbare, kein Hintergrundwissen erfordernde Geschichte der Mathematik (überhaupt jedem zu empfehlen der sich ein bisschen für Wissenschaftsgeschichte interessiert). Analysis I von Otto Forster. Die Ana1-Vorlesungen sind eigentlich deutschlandweit sehr standardisiert und der Forster ist beinahe sowas wie ein Skript. Kein didaktisches Meisterwerk, sich aber auf solche zu beschränken ist gefährlich, weil es die schon einige Semester später einfach überhaupt nicht mehr gibt. Allerdings davon nicht ins Bockshorn jagen lassen, ne Vorlesung ist meist kleinschrittiger und wird ja auch durch eine Reihe parallel stattfindender Lernprozesse ergänzt, die du vor Beginn des Studiums nicht hast. Zuletzt ein guter(!) Mathematikerwitz: Der RCDS ist kein Ring, denn er hat keine Ideale. Glückauf!
  20. Ah Shao, das ist n bisschen problematisch. Wirklich ganz signifikante Unterschiede zwischen deklarativem und prozeduralem Gedächtnis hast du wenn du zwischen Cortex und Kleinhirn differenzierst, letzteres (obwohl man zunehmend feststellt, dass es auch in kognitiven Prozessen drinhängt, hab mich allerdings nie für die Frage interessiert wie) kann eigentlich ausschließlich prozedurales Gedächtnis. Wenn du von der Motorebene runtergehst gibt es keine besonders sinnvolle Möglichkeit der Differenzierung zwischen Theorie und Praxis. Theorie ist nämlich in vielen Bereichen weit davon entfernt deklarativ zu sein. In Kognition ist die Trennung zwischen einer Theorie und ihrer Anwendung halt zu künstlich, das zeigt sich archetypisch besonders gut in den Naturwissenschaften. Da kommst du schnell in die totale Begriffshölle. Erforscht sind für einzelne Themen die unterschiedliche Lokalisation der Hirnaktivität, bei verschiedenen Operationen. Beispielsweise bei Rechenleistungen/mathematischem Denken. Eine Trennung zwischen Theorie und Praxis ist da allerdings nicht wirklich gegeben, sondern mehr zwischen verschiedenen Verarbeitungskategorien und darüber hinaus werden solche Studien mit den sehr fragwürdigen Signifikanzkriterien der Psychologen und dürftigen bildgebenden Verfahren gemacht. Zur Frage: Theoretiker und Praktiker sind keine Begriffe, die besonders sinnvoll funktionieren. Persönliche Vorlieben und Interessenslagen sind hier ausschlaggebend, sowie Erwartungshaltungen von Familie, Gesellschaft und Individuum, da wird sich schon schnell die strikte Einteilung in Theoretiker und Praktiker auflösen. Über die Frage ob das jetzt Gewöhnungs-/Lernsachen sind oder angeboren kann man vorzüglich streiten.
  21. Alter echt ey, dieser Thread ist ein einziger Spott gegenüber Leuten die Gewichtsprobleme nach unten haben. Gibt es nach wie vor auch in dieser fetten Welt. ;)
  22. Uuuuuuh du bist verlieeeebt. Man was ist denn los, kann man nicht auch mal negative Emotiononen erleben? Halt nur aufpassen, dass es nicht lächerlich und selbstzerstörerisch wird. ;) Wenn dein Leidensdruck wirklich so groß sein sollte - meditative Praxis, obwohl das für dein Anliegen ein ziemlicher Overkill ist. Ehrlich gesagt gehört sowas aber auch zum Leben dazu: Mag ja den ein oder anderen geben, der schon immer der Hammer war, doch die meisten Menschen lernen mit bitterer Erfahrung. Das Bittere verblasst mit der Zeit, du wirst nur niemals vergessen.
  23. Die Frage die sich da eigentlich stellt ist ob sich durch den Drill eine intrinsische Motivation gebildet hat. Das kann durchaus vorkommen, wenn beispielsweise hochgezüchtete Musikwunderkinder wirklich Freude, Ruhe oder Erlösung darin finden und das gedrillte Verhalten nun selber reproduzieren. Oder wenn es eine sinnvolle und gute Entwicklung war und das Verhalten zum Erhalt dieser reproduziert wird. Es gibt keine Automatisierung, die so stark ist, dass der Auslöser wegfallen kann, er kann bestenfalls in den eigenen Kopf wandern.
  24. Ziele erreichen ist ne gute Sache und nötig für die Entwicklung eines umfassenden Selbstwertgefühls. Vor allem ist das Ziel "anfangen einen Weg zu gehen" niemals zu ersetzen, zumindest wüsste ich bisher nicht wie. Ziele erreichen sollte nur nicht unbedingt im Allgemeinen der Grund einer Handlung und eigentlich besser nie einer Persönlichkeitsentwicklung sein. Du rutschst da auch leicht ab und rationalisierst jedes Streben als nötig, wichtig oder sonstwas. Die Situation in der sich ein Mensch befindet ist halt im Wesentlichen die Summe seiner Gewohnheiten. Beispielsweise drückt Körperbau sehr stark den Lebenswandel aus. Ich würde mir an deiner Stelle also weniger Gedanken darum machen abzuspecken und mehr darum einen Lebenswandel zu etablieren der dich am Ende des Tages gesund zurücklässt. Das ist aber nun eine Sache bei der nur der Weg das Ziel sein kann und sollte - gesunde Ernährung, umfassende körperliche Betätigung, die einfach glücklich macht. Wenn du darauf keinen Bock hast, dann willst du im Grunde genommen kein fitter Mensch sein, sondern bloß kein Bäuchlein haben. Das kann im konkreten Fall nun tatsächlich eine rein ästhetische Sache sein und dann würdest du vorübergehend(!) das Problem zusammen mit dem Bäuchlein beseitigen. Die Unzufriedenheit wird aber im Allgemeinen nicht verschwinden, wenn du bloß ihre Projektionsfläche wegnimmst. (edit: plus du missbrauchst damit körperliche Betätigung, eine wundervolle urmenschliche Sache, als Funktion, ein Mittel zum Zweck - zumindest solange das dein vorrangiger Grund ist, unabhängig von sonstigen) Der einzige Weg glücklicher zu werden ist im Allgemeinen weniger zu wollen. Da ich nicht glaube, dass es möglich ist (oder besonders lustförderlich) jedem Streben zu entsagen, ist auch hier der Weg einer ohne Ziel. Wenn du es doch schaffen solltest gar nichts mehr zu wollen bist du eh ein verdammter Buddha, dann kannst dich ja nochmal melden. Du merkst: dreimal "im Allgemeinen". Deinen Scheiß musst du am Ende eh selber outfiguren. So würd ich das ungefähr sehen.
  25. Deine Herangehensweise ist problematisch. Du willst in körperliche Hochform kommen und gehst ins Fitnessstudio? Klar, wenn du richtig ordentlichen Functional-Fitness-Kram machst, aber willst du nicht vor allem aussehen als wärst du in körperlicher Hochform? Willst du für dich, deinetwegen, damit du Spaß hast in körperliche Hochform kommen? Du willst Kram gemanagt kriegen, aber du hast keine Leidenschaft in dem was du tust. Und das viel von dem was du tun willst dann doch wieder mit dem Job zusammenhängt betrübt irgendwie, weil der potenziell geilste Teil des Lebens nunmal nicht die Arbeit ist. Persönliche Entwicklung ist keine Arbeit in die du n Stunden steckst und dafür entlohnt wirst. Das ist eine Entscheidung für die persönliche Emanzipation von gesellschaftlicher und familiärer Erwartung und den Spuren die sie in dich gebrannt haben. Und das ist eine Entscheidung für einfache, sinnliche Freude und eine Befreiung von der Annahme, dass es eine bessere, erstrebenswertere Freude gibt als diese. Und je nach Typ mag es auch die Entscheidung für eine optimistische, ästhetische Spiritualität und eine Abkehr von finsteren Weltbildern. Wenn du zufrieden mit deinem Leben sein willst solltest du bereit sein die selben Ideen auszuschlagen, die dich überhaupt erst unzufrieden gemacht haben. Hör mal auf Dinge zu erreichen das macht nicht glücklich und hab Spaß am machen. Da fängste auch natürlich nicht mit ner neuen Spiegelreflex an, sondern bei dem, was du jetzt schon machst. Und wenn du feststellst, dass du Dinge machst, an denen du einfach keinen Spaß haben kannst, dann lass sie sein. //edit: Ach so, die nötigen Werkzeuge dafür, wie immer: Achtsamkeit. Zum Beispiel durch zenartiges im Moment sein, wobei das meines Erachtens nicht easy ist oder meditative Praxis. ... "Oh nein! Das scheint mein Problem ja gar nicht zu berühren!"